Loe raamatut: «Cannabis»

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Chuck Lore

Cannabis

Anbau, Ernte und Konsum

Der sichere Wegweiser zu mehr Ertrag und zur professionellen Verwertung aller Rauschhanfprodukte


E-Book-Ausgabe

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60329 Frankfurt am Main

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Verlag:

Nachtschatten Verlag AG

Kronengasse 11

4500 Solothurn

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Impressum

Chuck Lore

Cannabis

Anbau, Ernte und Konsum

Der sichere Wegweiser zu mehr Ertrag

und zur professionellen Verwertung aller Rauschhanfprodukte

Verlegt durch:

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Kronengasse 11

CH-4500 Solothurn

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© 2020 Chuck Lore

© 2020 Nachtschatten Verlag

Der Nachtschatten Verlag wird vom Bundesamt für Kultur mit einem Strukturbeitrag für die Jahre 2016-2020 unterstützt.

Lektorat: Markus Berger, Felsberg

Korrektorat: Jutta Berger, Felsberg; Inga Streblow, Dargun

Umschlaggestaltung: Sven Sannwald, Solothurn

Layout: Nina Seiler, Zürich

ISBN: 978-3-03788-592-5

eISBN: 978-3-03788-611-3

Alle Rechte der Verbreitung durch Funk, Fernsehen, fotomechanische Wiedergabe, Tonträger jeder Art, elektronische digitale Medien und auszugsweiser Nachdruck nur unter Genehmigung des Verlags erlaubt.

Inhalt

1.Vorwort

2.Allgemeines

3.Anbau

3.1Samen säen

3.2Stecklinge ziehen

3.3Freilandanbau

3.4Heimanbau

3.4.1Die Guerillabox

3.4.2Die Erntemenge erhöhen

3.4.3Beleuchtung

3.4.4Geruch vermeiden

3.4.5Begasung

3.4.6Auswirkungen von Licht und Temperatur

3.5Düngung und Bewässerung

3.6Popcorn-Blüten verhindern

3.7Schädlingsbekämpfung

4.Ernte und Verarbeitung

4.1Marihuana

4.1.1Fermentation

4.2Skuff

4.2.1Sieben

4.2.2Wassermethode

4.3Haschisch

4.4Haschöl

4.4.1Mechanische/thermische Herstellungsarten

4.4.2Chemische Verfahren

4.5Decarboxylierung

4.5.1Decarboxylierung im Wasserbad

4.5.2Decarboxylierung im Ofen

4.5.3Decarboxylierung in Lösungen

4.6Liquid

4.7Moonrocks und Sunrocks

4.8Haltbarkeit

5.Transport

6.Konsum

6.1Reinheit

6.1.1Sichtprüfung

6.1.2Geruchsprüfung

6.1.3Geschmacksprüfung

6.1.4Tastprüfung

6.1.5Aschetest / Brennprobe

6.1.6Kurztest und Gefahren gängiger Streckmittel

6.1.7Schlussbemerkungen

6.2Rauchen

6.3Verdampfen

6.3.1Direkt beheizte Verdampfer

6.3.2Indirekt beheizte Verdampfer

6.3.3Liquid-Verdampfer (E-Zigarette)

6.4.Dabben

6.5Orale Aufnahme

7.Hilfsmittel

7.1Lupe

7.2Mikroskop

7.3Spektroskop

7.4Humidor

8.Kurzanleitungen

9.Schlusswort

Zum Autor

Bildnachweis



1.Vorwort

Die erste Auflage dieses Buches erschien bereits im August 2017. Seit dieser Zeit hat sich die Technik weiterentwickelt, und zahlreiche neue Erkenntnisse wurden gewonnen. Darum habe ich dieses Buch nun komplett überarbeitet und um einige Kapitel ergänzt.

Nach wie vor richtet sich dieses Buch an die Freunde des Rauschhanfes, die sich unabhängig vom Schwarzmarkt versorgen möchten. Beim Schreiben sah ich Menschen vor meinem geistigen Auge, die für ihren Eigenkonsum anbauen und die Ernte für sich selbst verarbeiten. In der Folge werden darum Methoden beschrieben, die gewährleisten, dass sich Hanffreunde mit allen gängigen Rauschhanfprodukten durchgängig selbst versorgen können. Die vorgestellten Verfahren sind einfach und effizient. Sie können daher von jeder Leserin und jedem Leser leicht und schnell umgesetzt werden.

Neben einfachen Aufzuchtverfahren wird auf die Herstellung von Marihuana, Haschisch, Haschöl und Liquid für elektrische Zigaretten eingegangen. Abgerundet wird das Buch durch zahlreiche Verfahren zur Veredelung der gewonnenen Produkte und Ratschläge zum gesunden, effizienten Konsum.

Am Ende sind alle wesentlichen Anleitungen dann noch einmal kurz zusammengefasst, damit sie bei Bedarf schnell noch einmal nachgeschlagen werden können.

Leider ist der Anbau, Besitz und Konsum nicht in allen Ländern legal. Dieses Buch soll nicht dazu anregen, in diesen Ländern eine Straftat zu begehen. Darum bitte ich Sie, werte Leserinnen und Leser, sich vor der Anzucht, der Verarbeitung und dem Konsum über die rechtlichen Bestimmungen in Ihrem Land zu informieren und diese in Ihrem eigenen Interesse auch einzuhalten.

Der besseren Lesbarkeit wegen wird in der Folge die männliche Schreibweise bevorzugt. Selbstverständlich sind weibliche Leser und Transgender ebenso angesprochen.

Natürlich bin ich auch offen für Anregungen und Kommentare. Sie erreichen mich unter: chuckilore@gmail.com.

Ich wünsche allen Konsumenten eine gute Ernte und viel Freude beim Konsum!

Chuck Lore, im Juni 2020


2.Allgemeines

Hanf ist eine sehr alte Kulturpflanze und begleitet den Menschen schon seit den Anfängen der Zivilisation. Es ist eine einjährige krautige Pflanze, die alleine durch den Wind bestäubt wird. Darum brauchen die Blüten keine Insekten anzulocken und sind deshalb vergleichsweise bescheiden.

Meistens werden drei unterschiedliche Sorten benannt. Diese sind der gewöhnliche Hanf (Cannabis sativa var. sativa), der Indische Hanf (Cannabis indica) und der selbstblühende Wildhanf (Cannabis ruderalis, eine Unterart von Cannabis sativa, Varietät Cannabis sativa var. spontanea). Nur die weiblichen Pflanzen der beiden ersten Sorten enthalten ausreichend hohe Mengen Cannabinoide, darum sind diese in den meisten Züchtungen mit unterschiedlichen Anteilen eingekreuzt.


Cannabis sativa var. sativa

Cannabis indica


Cannabis ruderalis

Jede Hanfpflanze hat fünf Lebensphasen. Sie beginnt ihre Existenz mit der Keimung des Samens. Während der Keimling nach oben durch die Erde bricht, bildet sich parallel dazu eine Wurzel, die tiefer ins Erdreich dringt und sich dort fixiert. Ist die Saat aufgegangen, entfaltet der Keimling seine beiden Keimblätter.

Direkt im Anschluss daran beginnt das Keimlingsstadium. In dieser Zeit ist die Pflanze noch sehr labil und empfindlich. Der Stamm ist oft noch schwach und muss abgestützt werden, das ist ganz normal.

Wenn sechs neue Blätter ausgebildet sind, dann beginnt die vegetative Phase. In dieser Phase wächst die Pflanze schnell und sammelt Nährstoffe. Sie braucht viel Energie und entsprechenden Dünger, damit sie gut gedeiht.


Keimling, 3 Tage alt.

Reife Hanfpflanze.

Am Ende der vegetativen Phase beginnt die Vorblüte. Dazu muss die Dunkelphase auf zehn bis zwölf Stunden ausgeweitet werden, sonst setzt diese (außer bei Cannabis ruderalis) nicht ein. Die ersten Blütenkelche bilden sich aus, und mit geschultem Auge ist jetzt auch das Geschlecht der Pflanze erkennbar.

Sofort nach der Vorblüte kommt die Phase der Blütezeit. Die Pflanze wächst nicht mehr, sondern steckt alle Kraft in die Entwicklung der Blüten. Mit der Blüte endet der Lebenszyklus der Hanfpflanze. Sie stirbt ab und verrottet. Die Dauer der einzelnen Phasen kann nicht genau bestimmt werden, sie ist von der Sorte und den Lichtverhältnissen abhängig.

Wie erwähnt wird die Blüte bei Cannabis sativa und Cannabis indica tageslängenabhängig (Photoperiodismus) ausgelöst. Die Tageslänge wird dabei übrigens alleine von der Dunkelphase bestimmt. Wenn diese länger als zehn bis zwölf Stunden andauert, dann wird nach wenigen Tagen die Blütenbildung eingeleitet.

Anders ist es bei Cannabis ruderalis. Bei dieser Gattung wird die Blüte durch chronologische Reifung ausgelöst; aus diesem Grund und wegen des geringen Wirkstoffgehalts wird sie nur dann für Züchtungen verwendet, wenn die Pflanzen selbstblühend sein sollen.

Die wirksamen Cannabinoide, hauptsächlich Tetrahydrocannabinol (THC, für den Rausch hauptsächlich verantwortlich) und Cannabidiol (CBD, wenig psychoaktiv, aber medizinisch vielfältig wirksam), sind in den Trichomen (hier: Harzdrüsen der Hanfpflanze) enthalten. Diese finden sich an den weiblichen Blütenständen selbst und an blütennahen Blättern besonders häufig.

Die männlichen Pflanzen (Femel oder Fimmel) sind zwar für die Bestäubung unentbehrlich, werden aber, sobald die Geschlechter unterscheidbar sind, bei der Herstellung von Rauschhanf entfernt. Nur unbestäubte weibliche Hanfpflanzen, die man auch Sinsemilla (aus dem Spanischen: sin semilla, ohne Samen) nennt, haben den begehrten hohen Gehalt an Cannabinoiden. Dabei wirkt das Harz des Indischen Hanfes beruhigend und einschläfernd, dasjenige des gewöhnlichen Hanfes anregend und bewusstseinserweiternd.

Die Rauschwirkung ist von der Kombination der in der Pflanze enthaltenen Cannabinoide abhängig. THC alleine garantiert kein gutes Rauscherlebnis, und es wird vermutet, dass ohne einen kleinen Teil CBD die Wirkung eher unspektakulär oder auch unangenehm ist. Ein hoher Anteil CBD hingegen dämpft die Wirkung von THC, verlängert aber den Rausch. Dazu kommt die kaum erforschte Wechselwirkung mit anderen Cannabinoiden, die mitverantwortlich dafür ist, dass unterschiedliche Hanfsorten eine teils völlig entgegengesetzte Wirkung haben.

So wertvoll die anderen Bestandteile der Pflanzen auch sein mögen, sie werden in der Folge nicht behandelt. Wer seine Kleidung aus Hanffasern herstellen möchte oder sein Küchenöl aus den gepressten Samen gewinnen will, der hat das falsche Buch in der Hand. Dieses Werk behandelt lediglich die Punkte, die die Gewinnung und Verwertung der psychoaktiven beziehungsweise medizinisch wirksamen Bestandteile betreffen.


3.Anbau

Hanf braucht neben dem Kohlendioxid aus der Atmosphäre viel Licht, ausreichend Wasser und Nährstoffe, eine der Sorte angemessene Temperatur und natürlich Zeit, um sich zu entwickeln. Alles in allem reichen ein lockeres Nährmedium, genügend Licht und ein handelsüblicher Dünger für eine exzellente Ernte völlig aus. Das Medium, in dem die Pflanzen wurzeln, ist bei kleinerem Anbau meist reguläre Pflanzenerde. Die Betreiber größerer Plantagen bevorzugen Hydrokultur, weil das die Einstellung und Kontrolle der Nährstoffzusammensetzung vereinfacht.

Verwendet werden bevorzugt feminisierte Samen oder Stecklinge von Mutterpflanzen. Weil weibliche und männliche Pflanzen für den Ungeübten schwer zu unterscheiden sind, sollte man in diesem Punkt auf Nummer sicher gehen. Viele Anbieter von Hanfsamen stellen in ihren Internetshops eigens eine Auswahlmaske zur Verfügung; mittels dieser können feminisierte Sorten gezielt ausgewählt werden.

Bevor der Samen oder Steckling in die Erde kommt, stellt sich die Frage, ob die Pflanze mit natürlichem Licht oder mit Kunstlicht aufgezogen werden soll. Die Unterschiede sind enorm, darum wird die Aufzucht in zwei getrennten Kapiteln beschrieben. Der Schwerpunkt dieses Buches liegt übrigens auf dem Anbau von Pflanzen in Innenräumen, der Anbau im Freiland ist unkomplizierter und wird daher nicht in der gleichen Weise ausgeführt.

Ein eigener Abschnitt ist der Aufzucht von Stecklingen gewidmet; das ist eine famose Methode, die Kosten für Saatgut zu reduzieren. Doch zuerst etwas zu der Aufzucht von Keimlingen aus Samenkörnern.

3.1Samen säen

Die einfachste Methode, einen Hanfsamen zu setzen, ist, ihn mit der Spitze fünf Millimeter tief in lockere Anzuchterde zu drücken und ihn vorsichtig anzugießen. Der Samen muss danach in völliger Dunkelheit liegen, sonst wird er nicht keimen. Auch die Temperatur muss stimmen; unter 16 °C gehen Hanfsamen nicht auf.

Der empfindliche Keimling sollte nicht zu lange in der prallen Sonne stehen.

Je nach Sorte wird die Saat nach drei bis fünf Tagen aufgehen, und der Keimling wird sich durch das Erdreich nach oben drücken. Ist das Samenkorn nach vierzehn Tagen immer noch inaktiv, dann hat es wahrscheinlich seine Keimfähigkeit verloren.

Solange der Keimling nur die Keimblätter und nicht mehr als ein Paar regulärer Blätter hat, sollte er nicht allzu lange in der prallen Sonne stehen. Er ist ja noch eine kleine, sehr empfindliche Pflanze. Erst wenn das dritte Blattpaar erkennbar ist, kann die Lichtmenge auf das reguläre Maß erhöht werden.

Alternativ kann man die Samen auch in feuchten Papiertaschentüchern zum Keimen bringen. Das ist sinnvoll, wenn die Pflanzen später in Hydrokultur weiter wachsen sollen. Analog zu dem Einpflanzen in Erde werden die Samen dann so in die Tücher eingeschlagen, dass diese lichtgeschützt sind.

Hanf hat übrigens eine Pfahlwurzel, die sich in die Erde bohrt. Darum sollte das Medium, in das der Keimling kommt, locker und luftig sein.

3.2Stecklinge ziehen

Nach langer Suche und vielen Versuchen hat der Hanffreund nun endlich seine Lieblingssorte gefunden. Doch nach der Ernte ist die Freude dahin, weil ja mit der Blüte der Lebenszyklus der Pflanze ein Ende hat. Es bleibt nichts anderes übrig, als weitere Samen der gleichen Sorte zu kaufen und die Aufzucht zu wiederholen.

Bei Pflanzen, die nicht selbstblühend sind, kann dieser Zyklus jedoch durchbrochen werden. Zu diesem Zweck zieht man eine Mutterpflanze und klont von ihr beliebig viele Nachkommen. Wie man das macht? Ganz einfach: indem man Stecklinge schneidet und züchtet.

Um einen solchen Steckling zu ziehen, werden von der Mutterpflanze die Spitze oder einige Seitentriebe abgeschnitten. Wichtig ist, dass die Mutterpflanze ein sortenabhängiges Mindestalter – meist zwei bis drei Monate – erreicht hat, weil sonst die Ableger keine Wurzeln bilden. Die Pflanzenteile sollten mindestens 10 Zentimeter lang sein, sonst ist das Ergebnis ungewiss.

Sofort nach dem Abschnitt kommen die Ästchen mit der Schnittfläche nach unten in klares Wasser. Wer möchte, der kann ein wachstumsförderndes Mittel (Wurzelaktivator) hinzugeben.

Bei den meisten Pflanzen wachsen die Wurzeln aus dem Nodium (Stängelknoten am Blattansatz) heraus. Bei Hanf ist das anders, die Wurzeln bilden sich am Stängel. Die optimale Stelle für einen Abschnitt liegt darum direkt über einem Nodium.

Um eine Austrocknung zu verhindern, müssen die Stecklinge entweder in einem relativ feuchten Raum stehen oder mit einer isolierenden Folie oder einem Behälter abgedeckt werden. Ideal sind transparente Plastikflaschen, denen der Kopf abgesägt wurde und die so als abgeschlossene Röhren über die Pflänzchen gestülpt werden.

Stecklinge.

Sobald ein Steckling, dessen Mutterpflanze reif genug zur Blüte ist, zu wachsen beginnt, kann die Blütephase eingeleitet werden.

Stimmt die Temperatur, die circa bei 20 °C liegen sollte, bilden sich nach 7 bis 14 Tagen neue Wurzeln oder, je nach Sorte, knubbelige Verdickungen. Sobald diese ausreichend vorhanden sind – das dauert je nach Art und abgeschnittenem Pflanzenteil unterschiedlich lange –, werden die Pflanzen umgepflanzt, entweder in Muttererde oder in Hydrokultur. Dieser Schritt ist ein wenig kritisch, weil die Wurzeln sehr empfindlich sind. Nach weiteren zwei Wochen wird dann deutlich, ob der Steckling weiterwächst oder doch noch verdorrt.

Hat man Erfolg, wird die ehemalige Mutterpflanze zum Blühen gebracht und später geerntet. Aus einem der Stecklinge wird dann die neue Mutterpflanze, und der Zyklus beginnt von vorne. Oder die Stecklinge können, da sie ja Klone der Mutterpflanze sind und darum auch ihr Alter haben, gleich in die Blütephase übergeleitet werden. Sobald ein Steckling, dessen Mutterpflanze reif genug zur Blüte ist, sich gut an das Medium (Hydrokultur oder Pflanzerde) angepasst hat und zu wachsen beginnt, kann die Blütephase eingeleitet werden. Das ist sortenabhängig ab einem Pflanzenalter der ersten Mutterpflanze von rund 2 bis 3 Monaten möglich und unabhängig von der Größe oder dem Alter des Stecklings. Allein durch die Anwendung dieses Wissens ist eine stetige Versorgung mit neuem Pflanzengut möglich, und eine kontinuierliche Ernte ist sichergestellt.

Allerdings ist die Technik aufwendig und setzt das Vorhandensein zweier unabhängiger Anzuchtboxen voraus. Eine der Boxen muss ja 16 bis 18 Stunden am Tag Licht liefern – die andere, in der die blühenden Pflanzen stehen, dagegen nur 12 Stunden. Natürlich kann man die blühenden Pflanzen auch nach 12 Stunden abdecken, dann reicht eine Box aus. In der Regel ist dieses Verfahren aber für die Aufzucht einer größeren Anzahl Pflanzen sinnvoll, besonders in Kombination mit einem Verfahren zur Ertragsoptimierung wie Sea of Green (SoG). Darauf wird weiter unten eingegangen.

Hobbyzüchter greifen auf Stecklinge zurück, wenn sie eine Sorte ohne Neukauf von Saatgut anbauen möchten oder wenn sie Ableger an Bekannte abgeben wollen. Der Nachteil ist der höhere Aufwand von zwei getrennten Zuchtstätten beziehungsweise der noch höhere Aufwand des ständigen Ab- und Aufdeckens von Pflanzen. Ideal ist es, wenn mehrere Hobbyzüchter zusammenarbeiten. Dann zieht einer in der Gruppe die Stecklinge auf, und die anderen übernehmen die Aufzucht in der Blütephase.

Stecklinge riechen nicht und können in jeder Wohnung mit relativ einfachen Mitteln gezogen werden. Für die blühenden Pflanzen aber ist bei einer höheren Anzahl oder stark riechenden Sorten eine Pflanzkiste (Growbox) mit Luftreinigung vonnöten. Zu viele Züchter (Grower) wurden schon alleine wegen des Geruchs entdeckt – siehe dazu das Kapitel Geruch und seine Vermeidung weiter unten.

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