Loe raamatut: «Ritchie und Fisseha»
Ritchie
und
Fisseha
Viktorius und Vitalius
Claudia Raab
Nach soviel Aufregung brauchten Ritchie und Fisseha erst mal ein paar Tage Ruhe und Erholung.
Nach der Schule machten es sich die beiden gemütlich. Sie schauten sich alte Zeichentrickfilme an und naschten dazu allerlei Süßigkeiten. Fisseha konnte gar nicht genug vom Popcorn bekommen. Nachdem Ritchie seinen ersten Schock über den Zeitfallensteller überwunden hatte, war er doch insgeheim etwas stolz auf sich selbst, wie geistesgegenwärtig er die Situation gemeistert hatte. Aber er musste auch zugeben, dass er noch immer einen ziemlichen Muskelkater in seinen Beinen hatte, denn so schnell war er sicher noch nie zuvor in seinem Leben gelaufen. Auch seine Fußsohlen brannten immer noch leicht davon. Fisseha war sehr froh, dass auch Ritchie sich erst mal erholen wollte und Ruhe gab.
Er berichtete Fisseha alles über sein Abenteuer, bis ins kleinste Detail. Sie hörte ihm gespannt zu, und ihre großen Fischaugen schienen dabei leicht zu leuchten. Auch Fisseha war stolz, dass ihr Ritchie dem Zeitfallensteller hatte entkommen können.
"Ich muss unbedingt ein Kleid für das Holzfräulein besorgen. Das Brot kaufe ich aber erst an dem Tag, an dem ich wieder dorthin reise", meinte Ritchie nachdenklich.
"Ja, tu das, und vergiss nicht, dass Holzfräulein nur helle Farben mögen. Am besten Hellblau, Hellrosa, Hellgelb - oder gleich ein weißes Kleid", antwortete Fisseha. "Gleich morgen nach der Schule werde ich in das große Kaufhaus in der Stadt gehen. Ich muss mein Sparschwein plündern, um das Kleid für das Holzfräulein kaufen zu können!", lachte Ritchie.
Als am nächsten Tag als die Schule aus war, fuhr Ritchie mit dem Bus zum Kaufhaus. Er suchte die Abteilung "Damenoberbekleidung" und fand sie im ersten Stock. Dort schaute er sich nach Kleidern um. Ritchie suchte nach ganz kleinen Größen, aber schnell stellte er fest, dass auch die noch viel zu groß waren. Das Holzfräulein war klein, besonders zart und feingliedrig gebaut. Ritchie schätzte, dass sie höchstens 1,10 Meter groß war, wenn überhaupt. 'Wo bekomme ich jetzt nur ein Kleid für sie her?', fragte er sich angestrengt. Er schlenderte durch das Kaufhaus und beobachtete die Menschen, die dort umhereilten. Plötzlich sah er die Kinderabteilung vor sich. 'Ja nätürlich, dachte er, 'ich kaufe das Kleid in der Kinderabteilung!' Wieder hielt er Ausschau nach Kleidern und fand sie auch. Jetzt suchte er bei den Kleidern nach hellen Farben. Und Ritchie wurde fündig! Er sah ein wunderschönes hellblaues, verspieltes Seidenkleidchen mit Dreiviertelärmeln. Ritchie war begeistert! 'Dieses Kleid könnte dem Holzfräulein perfekt passen!'', ging es ihm durch den Kopf. Da sprach ihn von der Seite eine Verkäuferin an und fragte, ob er das Kleid haben wolle. Ritchie zuckte kurz zusammen und erklärte der Verkäuferin, dass das Kleid ein Geburtstagsgeschenk für seine kleine Schwester werden solle. 'Besser eine kleine Notlüge, über eine Schwester die ich gar nicht habe', dachte Ritchie. 'Ich werde mich hüten und der Verkäuferin erzählen, dass ich dieses Kleid einem Holzfräulein schenken werde!' Als die Verkäuferin das Kleid für ihn in eine Tüte einpackte, hatte Ritchie sein ganzes Taschengeld für das Kleid ausgegeben, aber das war es ihm wert. Stolz über seinen guten Geschmack stieg Ritchie mit der Tüte in der Hand in den Bus ein und fuhr nach Hause. Fisseha wartete schon auf ihn. Auch sie war von dem Kleidchen begeistert: "Da wird sich das Holzfräulein aber freuen! So eine wunderschöne himmelblaue Farbe und so ein feiner, duftiger Seidenstoff!"
Tasuta katkend on lõppenud.