Loe raamatut: «Hoof wie es früher einmal war», lehekülg 5

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Erklärung, Herkunft und Bedeutung der alten Gewässernamen auf der Gemarkung Hoof

Betzelbach: Mittelhochdeutsch „bet“, althochdeutsch „betti“ (= Bett, Beet), gotisch „bedi“, angelsächsisch „beet“. Noch im 18. Jahrhundert wird Bett und Beet oft nicht unterschieden. „Betzelbach“ oder auch „Betzenbach“ bedeutet also „Bachbett“. (Siehe auch „Betzenberg“ in Kaiserslautern und „Betzelhübel“ zwischen Steinbach und Ottweiler = Berge, wo Bäche entspringen).

Bruchwiesbach: „Bruch“ = feuchte Wiese, Sumpfboden; siehe auch „Brühl“ = feuchte Quellflächen auf einem Hügel. Auch in Hoof gibt es eine Gewann „Im Brühl“. Im Volksmund heißt die Bruchwiesbach auch „Klamesbach“. Der Name „Klamesbach“ ist aber auf keiner Karte verzeichnet. „Klamesbach“ kommt von „Klamm“. Eine „Klamm“ ist eine Schlucht, eine Felsspalte (auch Bruch, Graben).

Waldwieserfloß: Floß: althochdeutsch, mittelhochdeutsch „fleot“, „vloz“; bedeutet eigentlich „schwimmend“, also „fließend“, „Fluss“, der durch die Waldwiese fließt.

Grügelbach: Althochdeutsch „gruobe“, mittelhochdeutsch „gruoba“, woraus im Nordhochdeutschen „Graben“, auch „Grube“ wird.

Oster: 2 Deutungen: a) benannt nach der germanischen Frühlingsgöttin „Ostara“ oder „der Bach, der von Osten kommt“).

„Hümes- oder Hiemesbach“: „Humus“ = fruchtbare Erde.

Mühlquelle: Mühle: althochdeutsch „muli“, mittelhochdeutsch „mül“, eigentlich „mahlen“.

Bornbach: Born = poetisch „Brunnen“ oder „Bronnen“. Ursprünglich „börnen“ = Viehtränke.

Hasselbach (Haselbach): „Hasel“ = althochdeutsch „hasala“, mittelhochdeutsch „hasl“, angelsächsisch „hazel“; dort also Haselwald.

Gerberbach: Althochdeutsch „garawen“, mittelhochdeutsch „garawo“ = „gerben“; eigentlich „gar“ = fertigmachen. (schon im 12. Jahrhundert „ledargarawo“ = Ledergerber.

Neumühlenbach: Benannt nach der „Neumühle“, auf alten Karten „Naumühle“ (z. B. „Naumillersch Ilse“)

Klingelbach: Hat mit dem Wort „klingeln“ auch etwas zu tun. Bedeutet aber „Klinker“ = „klinger“. Bedeutete früher „ein hartgebrannter, „klingender“ Ziegel. Im Klingelwald (also „Klinkerwald“) wurden früher Ziegelscherben gefunden, ein Beweis, dass hier früher ein römischer Gutshof stand.

Achterbach: = „Bach in der Ache“. „Ache“ = poetisch „Au“ = „Aue“ (Wiesenaue). Eventuell auch andere Bedeutung! Siehe auch Flurname „In der Acht“ oder Straße „In der Aacht“! (Acht = ursprünglich „Bann“, „bannen“ = „ächten“)

Kleebach in den „Kleewiesen“, braucht nicht erklärt zu werden.

Aulesbach: Au = wasserumfassendes feuchtes Wiesenland. Oder es kommt von „aule“, ursprünglich nächtliche Viehhürde rund ums Haus.

Triftwiesbach: „Trift“ kommt von „triff“ und „drift“ und „trieft“ = Weideplatz.

Hasemerbach: „Hasenplatz“; Flur, wo früher viele Feldhasen waren. „Hase“: althochdeutsch „haso“, mittelhochdeutsch „hasas“, angelsächsisch „hasem“.

Eltzenbach: Der Eltzenberg ist der „Berg der Elstern“. Elstern = im Volksmund „Atzele“.

Auf der Flurkarte überhaupt nicht gekennzeichnet sind drei Quellrinnsale, die nun die Namen „Hümesbach“, „Eltzenbach“ und „Mühlbach“ erhielten. Die Quelle des Mühlbachs befand sich dort, wo früher die alte Hoofer Glashütte war.

Ostertaler Nachnamen

Ursprünglich gab es nur einen Vornamen. Für die Zeit zwischen 750 und 1080 lassen Urkunden bereits etwa 1000 Vornamen schließen, die in unserem Sprachraum gebräuchlich waren. Die ständig wachsende Bevölkerung machte es etwa ab dem 12. Jahrhundert notwendig, den einzelnen Personen einen Beinamen (Nachnamen) zur besseren Unterscheidung zuzuordnen. Dabei griff man zunächst vor allem auf Berufsbezeichnungen zurück, von denen sich bis heute auch viele erhalten haben: Müller, Meier (Meyer), Richter, Schulz, Schreiner, Schneider, Bauer, Seiler (Seyler), Schmidt (Schmitt, Schmied), Sattler, Decker (Dachdecker), Becker (Bäcker), Schulte, (Schuld), Zimmer, Zimmermann, Keller, Schäfer, Hüther, Fuhr, Fuhrmann, Metzger (Metzler), Schultheiß, Scherer, Vogt, Klöckner (Glöckner), Koch, Krüger, Schlosser, Schumacher, Schumann, Rauber, Wagner, Gerber, Spengler, Maurer.

Viele dieser Nachnamen wurden im Laufe der Zeit auch zu Hausnamen (z. B. Schreinersch, Schneirersch, Millersch, Seilersch, Zimmersch, Klöcknersch, Schlossersch, Schäfersch, Milljoobs, Pererschs, Wagnersch, Spenglersch …) Diese Hausnamen wurden von Generation zu Generation weitervererbt.

Erklärung der Berufsnamen:

Schultheiß – Schuld – Schulz – Schulte (ein Schultheiß war im Mittelalter ein Vogt (auch Bürgermeister); das Wort kommt aus dem althochdeutschen „sculdheizo“, was eigentlich heißt „eine Verpflichtung (schuld) anordnen“. Decker (kommt vom althochdeutschen Wort „deckan“ („deccan“), was so viel heißt wie „schützen“). Zimmer (kommt vom althochdeutschen „zimber“ und vom mittelhochdeutschen „timber“, was so viel heißt wie „Bauholz schlagen“). Schreiner (kommt vom althochdeutschen „schrin“ und vom mittelhochdeutschen „scrian“, was so viel wie „Kasten“ oder „Kiste“ bedeutet. In Norddeutschland gebraucht man das Wort „Tischler“. Schneider kommt vom mittelhochdeutschen „sniden“ und vom althochdeutschen „snidan“, was „schneiden“ bedeutet. Schmidt kommt von „smid“ und vom mittelhochdeutschen „smit“, was so viel wie „Erz“ bedeutet oder „Geschmeide“. (Ursprünglich bezeichnete man einen Kunstarbeiter als „Schmied“. Sattler kommt vom althochdeutschen „satal“, was so viel wie „Sessel“ bedeutet. Seiler kommt vom althochdeutschen „sel“, was so viel wie „Riemen“ oder „Band“ bedeutet. Becker kommt vom althochdeutschen „bacchan“ und vom mittelhochdeutschen „bachen“, was so viel wie „Topf“ bedeutet. Bauer kommt vom althochdeutschen Wort „bur“ und vom mittelhochdeutschen Wort „gebure“, was so viel wie „Landmann“ bedeutet. Später hat man den „Bauer“ auch „Buurman“ genannt. Schäfer kommt vom althochdeutschen Wort „scal“, was ein „Schafhirte“ war. Fuhr = Fuhrmann kommt vom althochdeutschen Wort „fuoren“, was so viel wie „führen“ bedeutet. Schumacher = Schumann kommt vom althochdeutschen Wort „scuoh“, was „bedeckt“ oder „Fuß“ bedeutet. Keller kommt vom althochdeutschen Wort „chellari“ und vom mittelhochdeutschen „kelleri“, was so viel wie „Vorrat“ bedeutet. Früher gab es einen eigenen Kellermeister. Glöckner = Klöckner kommt vom althochdeutschen „glocca“ und vom mittelhochdeutschen „clocce“, was eben „Glocke“ bedeutet. Der Glöckner hatte früher im Dorf ein hohes Ansehen, er kam gleich nach dem Pfarrer. Scherer kommt vom althochdeutschen „schaere“ und vom mittelhochdeutschen „scari“, was so viel wie „zerschneiden“ bedeutet. Schlosser kommt vom althochdeutschen Wort „sloz“, was so viel wie „schließen“ bedeutet. Koch kommt vom althochdeutschen Wort „kok“, was so viel wie „kochen“ bedeutet. Auch der Koch hatte im Mittelalter ein hohes Ansehen, musste er doch für seine Obrigen (Adlige) das Essen kochen. Krüger kommt vom althochdeutschen „kruog“, was so viel wie „Krug“, später „Wirtshaus“ bedeutet. Deshalb gab es früher viele Wirtshäuser, die „Wirtshaus zum Krug“ hießen. Ein Spengler war ein Klempner, auch Flaschner genannt, der Spangen und Flaschen herstellte. Ein Wagner war ein „Stellmacher“, der Wagen herstellte. Ein Gerber war ein Ledermacher.

Es gibt auch Nachnamen, die aus dem Rufnamen des Vaters entstanden sind. Im Ostertal gibt es z. B. die Familiennamen Gerhard (Gerhart), Heinrich, Peter, Michel, Hans (=Johann), Mathias, Theiß (= Mattheis, Mathias), Weirich, Weyrich (vom althochdeutschen Winni-rihhi = reich an Wiesen und Weidengelände), Bernhard, Thomas und Wolf (= Wolfram), Stephan, Seibert, Seifert (= Siegfried). Am meisten in Hoof und im Ostertal verbreitet ist dabei der Nachname Gerhart (Gerhard).

Es gibt im Ostertal auch Nachnamen, die „Übernamen“ sind, das heißt „auffallende körperliche und geistige Merkmale“ wurden im Nachnamen übernommen: Klein, Groß, Jung, Neu, Lang, Braun, Schwarz, Roth, Kraushaar …

Auch Spitznamen (auch Schalk – und Spottnamen) wurden im Nachnamen übernommen: Haßdenteufel, Scharf, Knapp, Schreier, Grausam, Nix, Schwarm. Schließlich wurden auch Pflanzennamen als Nachnamen übernommen: Holzapfel, Kohl.

Beliebte alte Vornamen im Ostertal

Folgende alte männliche Vornamen sind auch heute noch im Ostertal weit verbreitet: Dieter, Jakob, Johann (Johannes), Adam, August, Theobald, Erhard, Gerhard, Walter, Willi (Wilhelm), Karl, Hans, Hannes, Michel, Werner, Robert, Ludwig, Adelbert, Arthur, Bernhard, Emil, Erwin, Friedrich, Herbert, Hermann, Josef, Adolf und Winfried. Der Vorname Adam war ganz früher sehr stark in Hoof verbreitet, heute fast „ausgestorben“.

Ich erkläre hier die Herkunft und Bedeutung der Namen: Dieter (abgeleitet vom germanischen Kriegsgott „thiu“; daraus wurde im althochdeutschen das Wort „thiudisk“, woraus das Wort „deutsch“ wurde. Dieter ist also der „Deutsche“ (volksdeutsche), weshalb der Name auch im Dritten Reich so oft gewählt wurde.

Jakob kommt aus dem hebräischen „ja aqob“, was so viel wie „Fersenhalter“ bedeutet. Bis ins 19. Jahrhundert wurde der Name oft gewählt, geht er doch auf den Apostel Jakob (Jakobus) zurück. Johann – Johannes (biblischer Vorname von hebr. „joschanan“ = der Herr ist gnädig). August (kommt aus dem lateinischen und heißt „der Erhabene“). Emil (kommt aus dem französischen, lateinischen Ursprungs und bedeutet so viel wie „der Sippenhafte“). Erhard (kommt aus dem althochdeutschen „era“, was so viel wie „Ehre“, „Ruhm“, „Ansehen“ bedeutet). Gerhard 8 aus dem althochdeutschen „ger“ (Speer) und „harti“ (hart). Ein „Ger“ war der Wurfspieß der Germanen). Arthur (kommt aus dem englischen, wahrscheinlich keltischen Ursprungs. Er geht auf den keltischen Sagenkönig Artus zurück). Ludwig (kommt aus dem althochdeutschen Wort „hlut“ (berühmt) und „wig“ (Kampf). Ludwig ist also der „berühmte Kämpfer“). Adelbert. Adalbert (aus dem althochdeutschen „adal“ (edel, vornehm) und „beraht“ (glänzend). Adam (aus der Bibel übernommener Vorname, was eigentlich „Mann aus der roten Erde“ heißt). Robert (kommt von „Rupert“ aus dem niederdeutschen und heißt so viel eine „Rute“ („Gerte“). Werner 8 aus dem althochdeutschen „warjan“ (wehren) und „heri“ (Heer). Herbert (aus dem althochdeutschen „heri“ (Heer) und „beraht“ (glänzend). Hermann (aus dem althochdeutschen „heri“ (Heer) und „man“ (Mann). Erwin (aus dem althochdeutschen „heri“ (Herr, Kriegsvolk) und „wini“ (Freund). Friedrich (aus dem althochdeutschen „fridu“ (Frieden) und „rihhi“ (reich, mächtig). Adolf (aus dem althochdeutschen „adal2 (edel, vornehm) und „wolf“ (Wolf). Winfried (aus dem althochdeutschen „wini“ (Freund) und „fridu“ (Friede). Johannes (aus dem biblischen vom hebräischen „jochanan“ (der Herr ist gnädig). Josef (aus der Bibel übernommener Vorname hebräischen Ursprungs, eigentlich „Gott möge vermehren). Bernhard (aus dem althochdeutschen „bero“ (Bär) und „harti“ (hart). Karl (aus dem althochdeutschen „karal“ (Mann, Ehemann) und dem niederdeutschen „kerle“ (Mann nicht ritterlichen Standes). Michael, Michel (aus der Bibel übernommener Vorname hebräischen Ursprungs („Wer ist wie Gott“). Walter (aus dem althochdeutschen „waltan“ (herrschen, walten) und „heri“ (Heer). Wilhelm (aus dem althochdeutschen „willo“ (Wille) und „helm“ (Helm, Schutz). Adam (aus der Bibel übernommener Vorname, eigentlich „Mann aus roter Erde“. In der Bibel ist Adam der Stammvater aller Menschen. Der Vorname war im Mittelalter sehr stark verbreitet, wird aber heute nur noch sehr selten gewählt. Theobald (aus dem griechischen „theos“, was „Gott“ bedeutet.

Althergebrachte Begriffe aus den Gemarkungen der Dörfer im Ostertal

Von Bannen und Gewannen – Herkunft, Entstehung und Bedeutung der Namen

Die Flurnamenforschung bildet eine wichtige Grundlage für die Heimatforschung. Der Bann oder die Gemarkung spielte für die ersten Siedler eine große Rolle, denn hier wurden die ersten Namen verliehen, wobei Berge, Auen, Täler, Wälder, Wiesen, Äcker, Quellen, Brunnen, Bäche und Ortsteile einen besonderen Anhaltspunkt lieferten. Oft haben die Flurnamen eine enge Beziehung zur Sache. Die meisten Flurnamen kann ich noch ihrer Herkunft, Entstehung und Bedeutung nach bis ins Althochdeutsche hinein verfolgen. Es kommt auch vor, dass eine Flur gleich zwei Bezeichnungen hat, nämlich eine katasteramtliche und eine im Volksmund noch heute gebräuchliche.

Die Äcker wurden früher nach Morgen, die Wiesen nach Mannsmahd oder Mannesgemahden, d. h., was ein Mann, ein Leibeigener oder Untertan an einem Tage mähen konnte, gemessen.

Nachfolgend habe ich versucht, althergebrachte Namen zu erklären (erforscht aus meinem „Wasserzieher“ – „Woher“, einem uralten Lexikon von 1947).

Bann, Bannen: die Gesamtheit der Flur eines Dorfes. Das Dorf wurde früher von Bannzäunen umgeben. Im Bannen befand sich früher die Bannmühle, in der alle Hörigen und Leibeigenen ihr Getreide mahlen lassen mussten.

Erklärung des Wortes „Bann“: Kommt vom althochdeutschen „ban“, was soviel wie „sagen“, „Gebot“ oder „Verbot unter Strafandrohung“ heißt. Auswärtige wurden im Mittelalter vom Bann eines Dorfes „verjagt“, „verbannt“. Daher kommt auch das Wort „Bannmeile“.

Flur: Das Wort kommt aus dem mittelhochdeutschen „vluor“, was ursprünglich „ebenes Land“, „Grundboden“, dann „Ackerland“ bedeutete. Gewann: Gotisch „wandjan“, althochdeutsch „wenten“, bedeutete ursprünglich „wenden“. An der Dorfgemarkungsgrenze musste der Bauer „wenden“ und durfte nicht auf die Gemarkung des Nachbardorfes fahren. Gemarkung: Das Wort kommt aus dem althochdeutschen „marke“ (Grenze) und vom mittelhochdeutschen „marka“, was „Rand“ oder „Wald“ bedeutete. Wälder bildeten oft Völkergrenzen. Allmend: Gemeindeland, Gemeindeweide. Das Wort „Gemeinde“ kommt vom mittelhochdeutschen „gemeine“, was „zusammengehörig“, „gemeinsam“, „allgemein“ bedeutete. Althochdeutsch „gimeini“, altnordisch „gimêne“, angelsächsisch „gamaene“.

Allwiese: Alte Wiese, aufgegebene Kultur. Aue: Gute, nasse, fette Wiese in Tälern. Mittelhochdeutsch „ouwe“, althochdeutsch „ouwa“, was auch „Wasser“ bedeutete. Behäng: Waldteil, der mit Strohwischen behängt ist, in den kein Vieh hineingetrieben werden durfte. Bitzen: Gutes Feld; gute, fette Wiese am Haus, am Dorf, meist eingegrenzt. Borresch: Quellbrunnen an einem Abhang (Siehe auch „Born“). Born, Bornacker: Born, poetisch für Brunnen (Bronnen). Kommt vom althochdeutschen „brunno“, gotisch „brunna“, angelsächsisch „burna“. Bleiche: Platz, wo die Wäsche gebleicht wurde. Brache: Zustand des Feldes, wenn es ruht; Acker, der nach der Ernte umgebrochen ruht, nicht bestellt wird. Althochdeutsch „bracha“, umgepflügtes Land.

Bremmenhügel: ein mit Ginstern bewachsener Hügel, der nicht ackerbar war. „Bremme“, mundartlich noch heute für den Ginster verwandt, geht zurück auf das althochdeutsche Wort „Pfriem“, was „Ginster“ oder „Bremme“ bedeutet und wohl auch „Brimma“, was Brombeeren bedeutet. Bruch: sumpfland, Moorland, feuchte Wiese, Sumpfboden. Mittelhochdeutsch „bruoch“, althochdeutsch „bruoh“. Bruchwald: Sumpfiger Wald mit Wasserstellen. Bruchwiese: Sumpfige Wiese mit Quellen und Bach. Buckel: Bodenerhebung, Rücken (auch „Ruckert“). Bungert: Wiese in Dorfnähe, meist eingezäunt, die mit Obstbäumen bestanden war (heute: Baumstück); Bungert, auch Bangert: Baumgarten. Bühl: Eigentlich „Biegung der Erde“, ein Stück Land, das „buckelig“ ist. Bütt: Land oder Wiese, die dem Gemeindediener, dem Büttel, zugeteilt war.

Dachslöcher: Gelände mit Dachs- oder Fuchsbauten. Delle, Dell: Kleine Talmulde. Das Wort kommt vom althochdeutschen „telili“, vom mittelhochdeutschen „telle“, was eigentlich „Tälchen“ bedeutet. Dorfanger: Wiese in der Nähe des Dorfes, wo später auch Dorffeste abgehalten wurden (Gemeindeanger). „Anger“, eigentlich Grasland, althochdeutsch „angar“, was eine „enge“ Wiese war. Dörrwies: Trockene, dürre Wiese, zum Ackern wenig geeignet. Driesch: Brachliegendes, minderwertiges Ackerland. Farrenwiese: Wiese für den Gemeindestier. Fischgrätchen: Kleiner Dorfbach. Fröhn: Hier mussten im Mittelalter die Bauern für die Adligen Frondienst leisten.

Fuhr: Ackerfurche mit Pflug gezogen. Furt: Bach – oder Flussüberquerung ohne Brücke, gang- und fahrbare Stelle über einen Bach; seichte, untiefe Stelle im Bach. (Siehe auch den Dorfnamen „Fürth“ im Ostertal). Gatter: Umzäunung, Wildgatter. Kommt vom althochdeutschen „gataro“, was auch „Tor“ bedeutete. Grummet, Grummeter: Gute Wiesen mit zwei Grasschnitten. Grummet: Zweiter Heuschnitt. Kommt vom mittelhochdeutschen „grüenmât“, von „grün“ und „Mahd“ („Mahd“ = „mähen“).

Hardt (auch Hart’, Haardt): Wald, Bergwald. Hassel: Haselgebüsch, Gelände, Waldhag mit viel Haselsträuchern (z. B. „Hasselbach“, „Hasselwald“). Hargarten: Flachsgarten (Flachs = Lein). „Harg“, „Hark“ kommt von „Harke“, gleich „Rechen“. Acker wo Flachs angebaut wurde. Heide: Unfruchtbare, mit Heidekraut und Ginster bewachsene Fläche; waldloses wildgrünendes Land. Hag: Hecke, Waldgrundstück; poetischer Ausdruck für Hecke; „Hag“ kommt vom althochdeutschen „hac“, was ursprünglich „Gebüsch“, „Einfriedigung“, „Umzäunung“ bedeutete; angelsächsisch „hagi“ = Weideplatz. Hube: Waldgrundstück nahe an einem Hof gelegen. Hirtenland, Hirtenwiese: Land, das dem Hirten der Gemeinde gehörte. Hohl: Kleine, enge Schlucht. Humes, Hiemes: Feuchte Wiese mit Quellen und gutem Boden.

Joch: Feldmaß und Kuhgeschirr; althochdeutsch „joh“, auch „Gespann“. Kanzel: Hervorstehender Geländeteil, meist Felsen. Kamm: Langgestreckter Berggipfel. Kaul: Grube oder Senke in der Flur. Kuhschwanz: Langgezogenes Flurstück am Ende von Gemarkungen. Kehlwiese: Enges feuchtes Tal, auf dem früher „Kehl“ gesammelt wurde („Kehl“ = „Kohl“, Wiesenknöterich als erstes Frühjahrsgemüse). Kessel, Becken: Talkessel. Klamm: Bergschlucht, Felsspalte mit Bach (eigentlich „Eingeklemmtes“). Klopp: Fels, steile Anhöhe. Koppel: Gemeinschaftliche weide (Pferdekoppel), eingezäuntes Weideland. Lach: Sumpfige, nasse Wiese. Linn, Lenn: Dorflinde, Gerichts- und Dingplatz der Germanen; Linde = Schicksalsbaum der Germanen, der Fruchtbarkeitsgöttin Freya geweiht. Linnen: Stelle, wo früher gewebtes Linnen (Leinen) gewaschen und getrocknet wurde. Mann: Berge heißen oft Mann. Mark: Grenze, Grenzstein. Mühlenwald: Wald am Mühlental. Nachtweide: Platz, wo das Vieh im Freien übernachtete.

Pferch: Eingezäuntes Feld für Haustiere, z. B. „Hühnerpferch“. Pütz: Zieh- und Schöpfbrunnen. Röth: Gerodetes Feld. Rute: Längen- und Flächenmaß; althochdeutsch „ruota“ (Messrute). Rutsch: Gleitweg für Holztransport, steiler Hang. Rech: Steile Böschung, Abhang. Schanze: Um 1500 Befestigungsanlage, um sich vor Feinden zu schützen (lag immer auf einer Anhöhe); auch „Reisigbündel“. Sang: Abgeleitet von „sengen“, abbrennen; abgebrannte Fläche. Rassel: Steintrümmerhaufen.

Schützenwiese: Wiese, die früher dem Feldschitz gehörte. Sträng: Wilderung mit Feldbau, Rodung. Stich: Steiler Hang. Trift: Weideplatz meist auf Anhöhen an Gemarkungsgrenzen, wo das Vieh „getrieben“ wurde. Warth: Hochgelegener Punkt, Spähort, Ausschauplatz; kommt von „Warte“, althochdeutsch „wards“ = warten, lauern, schützen, hüten (Z. B. Leitersweiler Buchen.) Welschland: Land außerhalb der Gemarkung; „welsh“, „waalsch“, „welsch“ = eigentlich „fremd“. Wüstung: Untergegangene Siedlung. Zenn: Herrschaftliche Wiese, von der der Zehnte bezahlt werden musste. Zimmermannswald: Ursprünglich Wald, in dem die Zimmerleute das Bauholz herrichteten. Zollstock: Ehemalige Zollstation, Wegschrank, Schlagbaum.

Viel Geschichtliches bei der Bannwanderung auf der Gemarkung Hoof zu erfahren (13. Mai 1980)

Ein voller Erfolg wurde die erste Bannwanderung des Obst- und Gartenbauvereins Hoof, die bei sommerlichem Wetter unter der Führung von Dieter Kremp, Günter Harth und des Hoofer Heimatkundlers Erich Schneider über vier Stunden entlang der Gemarkungsgrenzen zu den Nachbarorten Marth, Osterbrücken, Haupersweiler und Leitersweiler führte.

Treffpunkt der Bannwanderer war auf dem Kirmesplatz, der „An der Augusteiche“ hinter den „Glammesgärten“ liegt, wie Dieter Kremp erklärte. Kremp erklärte hier die ursprüngliche Bedeutung der beiden Flurnamen. „An der Augusteiche“ stand bis Mitte der 50er Jahre des 18. Jahrhunderts ein ausgedehnter Eichenwald, der wahrscheinlich als Lohwald diente. Das Wort „Glammes“ kommt vom althochdeutschen Wort „glames“ oder „glam“, was soviel wie „eingeklemmter Bach“ (Grügelbach = Betzelbach), bedeutet.

Aber wer kennt schon von den Jung- und Neubürgern diese alten Flurnamen, die teilweise längst vergessen sind und die bei der Bannwanderung wieder „lebendig“ wurden? Über den Brunnenpfad (ganz früher stand hier einmal ein Brunnen) führte die Route durch die Vorstadt am Bornacker vorbei („Brunnenacker“; hier ist heute noch eine große Quelle) zu den Centerswiesen, den Pfaffenwiesen zum „Roten Winkel““, jener ehemaligen Schleife des Grügelbaches. Der Name „Centerswiesen“ kommt von dem Wort „Zehntel“, mussten doch die Bauern früher den Zehntel ihrer Ernte an den Adligen abtreten. Der Name „Hängewinkel“ kommt von dem altdeutschen Wort „winkan“ oder „winkel“, was eine „Biegung“ am „Hang“ bedeutet. Die „Pfaffenwiesen“ waren ganz früher dem Pfarrer („Pfaffe“) zugeeignet. Die Wanderung ging weiter zum „Rothemer“, wo früher einmal Rötel (kommt aus dem althochdeutschen Wort „rode“ oder „rods“) gegraben wurde. Von dort aus ging es zum Marthemer Grenzweg an der „Liebsten Dell“ vorbei in die „Träutgeswiesen“. Eine „Delle“ ist eine „Bachaue“, eben ein Tälchen (mittelhochdeutsch „telili“). Haben in der „Liebsten Dell“ früher die Hoofer Burschen mit ihrer Liebsten geschmust? „Träutges“ bedeutet „traut“, also „trut“, was ja „lieb“ bedeutet. Über den „Krämel“ vorbei ging die Wanderung über den untergegangenen Hof „Wörresweiler“ und „Warthweiler“, wo jetzt die heutige Neumühle ist. „Krämel“ kommt vom althochdeutschen Wort „kräm“, was soviel wie „Kram“ (Kramladen) bedeutet. Über die „Höllenwiesen-Hecke“ am Osterbrücker „Schladwald“ vorbei erreichte man den „Puhl“, das „Steinigte Gewann“, die „Laienrech-Höhe“ am „Steinhübel“, wo 1792 der letzte Wolf auf Osterbrücker und Hoofer Gemarkung geschossen wurde. „Laienrech-Höhe“ ist leicht zu erklären, wurde doch früher hier wohl „Lei“ (Schiefer) abgebaut. Ein „Pfuhl“ war früher ein „Puhl“, eine seichte Stelle. Hier war ja auch mal eine starke Quelle. „Schladwald“ bedeutet soviel wie „Schlammwald“. Das Wort „schlad“ kommt aus dem mittelhochdeutschen Wort „slam“. „Slam“ war eine minderwertige Mahlfrucht, die also früher hier wohl angebaut wurde. Jenseits vom „Engeldell“ untersuchte man am Grenzweg zu Haupersweiler den 1899 gesetzten Grenzstein, auf dem noch deutlich die Buchstaben „KB“ und „KP“ (Königreich Bayern und Königreich Preußen) zu lesen sind.

In der Schutzhütte im „Buchendell“ auf geschichtsträchtigem Ur-Hoofer Boden, wurde eine Rast eingelegt. Karl Heinrich kredenzte eine preisgekrönte Williams-Christ-Birne.

Hier, am Südhang der „Schermeshöhe“ („Scherbenhöhe“), wo in der „Hirtenwiese“ das Quellloch des Bruchwiesbaches ist, stand vor über 2000 Jahren ein römischer Gutshof in der Nähe der westlich vorbeiführenden römischen Heerstraße. Noch heute findet man auf den angrenzenden Äckern römische Ziegelscherben, teilweise mit angebranntem Mörtel, ein Zeichen, dass das Gebäude durch Brand zerstört wurde. Den römischen Herren folgte wahrscheinlich zuerst ein alemannischer und nach der Schlacht bei Zülpich (496) ein fränkischer Herr. In der Pfarrchronik zu Niederkirchen heißt es: „Im Jahre 918 verlieh ein Edler namens Ruthard einen Herrenhof mit Gebäuden im Ort und Bann Osterna an die Abtei des hl. Remigius in Reims.“ Es kann nur „Hoof“ gewesen sein, weil in nächster Nähe des römischen Hofrestes die Flurbezeichnung „Römerswald“ oder „Remmeswald“ existiert.

Am „Remmeswald“ vorbei erreichte die Wandergruppe den „Krähenberg“ mit der aufschlussreichen Flurbezeichnung „Auf dem Gericht“. Auch hier führte Dieter Kremp weiter in die Vorgeschichte von Hoof ein. Er sprach von einer erstkundlichen Erwähnung der Orte Leitersweiler und Hoof vom 13. 1. 1344, in der auch erstmals vom Namen die Rede war, so ist auch eine „Adelheid vom Hofe“, „Ulrich vom Steine“ und seine Gemahlin Irmgard von Heinenzenberg genannt, die damals die Grundherren von Leitersweiler und Hoof waren. Die nachfolgenden Grundherren hatten zur Wahrung ihres Besitzes und ihrer Rechte einen gemeinsamen Schultheißen bestellt. Hoof und Leitersweiler bildeten eine Schultheißerei und einen Gerichtsbezirk. In Hoof befand sich ein Halseisen und auf dem „Krähenberg“ („Auf dem Gericht“) ein Galgen. Hier war schon in frühester Zeit eine Gerichtsstätte der Germanen. Eine andere Gerichtsstätte befand sich zur alten Germanenzeit auch auf dem vorderen Eltzenberg. Dort gibt es links und rechts der bergaufführenden Straße die Gewannbezeichnungen „Auf dem Ding“ und „Vor dem Ding“. Dort wohnen übrigens Dieter Kremp und Otfried Gerhart. Das Wort „Ding“ oder „Thing“ kommt vom germanischen Kriegsgott „Thiu“ (später der Donnergott). Daraus entstand übrigens auch der deutsche Vorname „Dieter“: germanisch „thiu“, „thiudisk“, woraus der „Volksdeutsche“ wurde. Es ist der älteste deutsche Vorname. „Auf dem Ding“ am Hoofer Eltzenberg stand also früher eine germanische Gerichtsstätte.

Am Leitersweiler Grenzweg vorbei führte die Bannwanderung über die „Pferchgewanne“ zur Kirschenanlage hinunter zum Betzelbachtal in den „Brühl“ an der alten Mühle vorbei. Ein „Pferch“ ist ein eingefriedeter Teil des Bauernhofes, wo früher Hühner gehalten wurden (Hühnerpferch).

Hans Hoffmann hatte das entsprechende Kartenmaterial angefertigt.