Prinzessin Feuerrose und die Honigrosenelfen

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Prinzessin Feuerrose und die Honigrosenelfen
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Eva Markert

Prinzessin Feuerrose und die Honigrosenelfen

Rosenelfengeschichten, Band 1

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Inhaltsverzeichnis

Titel

Geburtstage

Am frühen Morgen

Frühstück in der Palastblüte

Nachfliegen

Die Prinzessin der gelben Rosenelfen

Ein Spiel für Prinzessinnen

Auf Schatzsuche

Schon wieder Nachfliegen

Ein Gespräch unter Prinzessinnen

Schnelligkeit und Schlauheit

Verstecken

Nieselregen

Abspecken

Zusammenhalten

Fußnuss

Ein Unfall

Nie mehr Fußnuss

Handnuss

Noch ein Regentag

Duftines Rat

Schon wieder Streit

Nettsein

Aus und vorbei

Blödis

Blütelias Idee

Große Pläne

Mittsommernacht

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Impressum neobooks

Geburtstage

An einem warmen Sonntag im Mai öffnete sich die erste Knospe am Rosenstrauch und Prinzessin Feuerrose war geboren.

Noch ein wenig verschlafen lugte sie durch die roten Blütenblätter. Wunderschön war die Welt! Vögel sangen, Schäfchenwolken grüßten vom Frühlingshimmel herunter. Sonnenstrahlen streichelten ihr Gesicht, die Bäume winkten mit ihren Zweigen und auf der Wiese lachten zahllose Gänseblümchen.

Prinzessin Feuerrose kletterte aus ihrer Blüte und schaute sich um. Eine weitere Knospe sprang auf, dann noch eine und noch eine, immer mehr, und in jeder Blüte wurde eine Rosenelfe geboren.

Die Prinzessin schüttelte ihre schwarzen Locken, reckte sich und strich ihr leuchtend rotes Tüllkleid glatt. Es hatte genau dieselbe Farbe wie die Blüten am Rosenstrauch. Umständlich entfaltete sie ihre durchsichtigen Flügel und erhob sich ein wenig schwerfällig in die Luft. Eigentlich wollte sie, so wie alle Elfen, einfach davonschweben. Aber das war leichter gesagt als getan. Offenbar hatte die Prinzessin nämlich zwei linke Flügel, denn sie stellte sich ziemlich ungeschickt an. Kaum war sie hochgeflogen, verlor sie das Gleichgewicht, strampelte mit Flügeln, Armen und Beinen und plumpste mitten in eine Blüte hinein.

„Hoppla!“, sagte sie.

„Hoppla“, sagte auch die Rosenelfe, die gerade darin geboren worden war. „Ich heiße Duftine.“

„Ich bin Prinzessin Feuerrose.“

Duftine wollte einen Knicks machen.

Feuerrose hielt sie am Arm zurück. „Lass doch den Quatsch.“

„Wie du befiehlst, Prinzessin.“

„Ich möchte alle Rosenelfen kennenlernen“, rief Feuerrose. Kommst du mit?“

Duftine zögerte. „Ich weiß nicht, ob das geht. Ich bin bloß eine normale Rosenelfe, und du bist die Prinzessin.“

„Na und? Außerdem habe ich keine Lust, allein herumzufliegen. Komm schon!“ Sie streckte Duftine ihre Hand entgegen.

Die zögerte noch immer.

„Ich befehle dir mitzukommen.“

Sofort ergriff Duftine Feuerroses Hand.

„Im Grunde gar nicht so schlecht, die Sache mit dem Befehlen“, dachte Feuerrose. „Auf jeden Fall geht es viel schneller, als jemanden zu überreden.“

Gemeinsam flogen sie los und landeten kurz darauf auf einer Blüte ganz oben am Rosenstrauch. Feuerrose stellte sich wieder sehr tollpatschig an. Die Rose schwankte gefährlich und die Elfe, die darin saß, guckte ganz empört. Sie schaute Feuerrose von oben bis unten an. „Du trägst ein Krönchen. Bist du etwa die Prinzessin?“

„Ja. Ich heiße Feuerrose.“

„Schöne Prinzessin!“, erwiderte die Rosenelfe schnippisch. „Du kannst ja noch nicht mal vernünftig auf einer Blüte landen!“

„Wie redest du denn mit unserer Prinzessin?“ Duftine war entsetzt.

„Ich rede, wie es mir passt“, fauchte die Elfe. „Und ob Feuerrose Prinzessin ist oder nicht, ist mir vollkommen schnurz.“

Dass die beiden sich zankten, und dann auch noch wegen ihr, war Feuerrose gar nicht recht. „Hört auf!“, bat sie. „Mir ist es auch schnurz, das ich Prinzessin bin.“ Sie blickte die fremde Rosenelfe an. „Sag uns lieber, wie du heißt.“

„Blütelia.“

„Komm mit, Blütelia. Wir wollen alle roten Rosenelfen besuchen.“

Blütelia grummelte zwar noch ein bisschen, aber sie machte sich mit Feuerrose und Duftine auf den Weg.

Die Nächsten, die sie trafen, waren die beiden Elfenjungen Samtian und Dorno.

Feuerrose stellte sich vor.

„Soso“, meinte Samtian. „Du willst also unsere Prinzessin sein?“

„Was heißt hier ‚wollen‘? Ich kann schließlich nichts dafür, dass ich als Erste geboren wurde.“

„Und weil du zuerst geboren wurde, willst du über uns bestimmen?“

„Ich will vor allem eine gute Prinzessin sein.“

Dorno war es anscheinend furchtbar egal, wer über ihn bestimmte oder auch nicht. Er gähnte. „Ach, ich bin ja sooooo müde. Ich glaube, ich muss erst mal ein bisschen schlafen.“

Das konnte Samtian überhaupt nicht begreifen. „Du bist doch gerade erst aufgewacht!“

Dorno antwortete nicht. Ihm fielen schon die Augen zu.

Feuerrose, Duftine und Blütelia flogen weiter, um den Garten zu erkunden. Immer mehr rote Rosenelfen kamen dazu.

Als der Abendstern aufblitzte, schlüpften sie zurück in ihre Rosen. Sie kuschelten sich in die samtigen Blütenblätter und träumten von dem herrlichen Sommer, der vor ihnen lag.

Am frühen Morgen

Prinzessin Feuerrose wachte schon sehr früh am Morgen auf. Noch nichts war zu hören außer dem Gezwitscher der ersten Vögel.

„Danke, liebe Vögel“, rief sie, „dass ihr mich geweckt habt!“

Sie begann sich in einem großen Tautropfen zu waschen. Dabei sang sie:

„Ich lache und singe

tanze und springe

fliege und helfe

Ich bin eine Elfe.“

Sie sang so laut, dass sie gar nicht hörte, wie viele Rosenelfen in ihren Blüten anfingen zu murren.

„Du meine Güte! Das klingt ja schauerlich!“, schimpfte Samtian.

Dorno steckte die Nasenspitze aus seiner Rose. Er wollte etwas sagen, konnte aber nicht, weil er erst ausgiebig gähnen musste.

„Welcher Idiot macht hier in aller Herrgottsfrühe solch einen Lärm?“, zeterte Blütelia.

Feuerrose verstummte.

„Unsere Prinzessin hat gesungen“, erklärte Duftine.

„Sie soll gefälligst still sein, wenn andere schlafen.“

„Eine Prinzessin darf singen, wann sie will, wo sie will und so laut und schauerlich, wie sie will“, widersprach Duftine.

Feuerrose spreizte ihre Flügel, hob ab und taumelte um den Rosenstrauch herum. „Ich bin zwar eure Prinzessin“, rief sie, „aber ich möchte nichts tun, was euch ärgert. Ich verspreche euch: Wenn ich morgen aufwache, singe ich nur ganz leise.“

„Sing am besten gar nicht“, fauchte Blütelia.

Feuerrose wollte neben ihr landen, doch sie stellte sich wieder sehr unbeholfen an. Wenn Blütelia sie nicht im letzten Augenblick festgehalten hätte, wäre sie hinuntergefallen.

„Tolle Prinzessin, die weder singen noch fliegen kann“, murmelte sie.

Feuerrose tat, als hätte sie nichts gehört. „Eins verstehe ich nicht“, sagte sie. „Warum seid ihr so böse, wenn ihr früh geweckt werdet?“

„Weil wir noch sooooo müde sind.“ Das war natürlich Dorno.

„Aber wenn du natürlich früh aufstehen möchtest, Prinzessin, ...“, begann Duftine und knickste.

„Hör endlich mit dem Prinzessinnen-Getue auf! Ich wollte etwas ganz anderes sagen: Ich finde, je eher man aufsteht, desto länger dauert der Tag. Das ist doch toll!“

 

„Da hast du vollkommen Recht, Prin...“ Duftine brach ab, weil Feuerrose ihr einen warnenden Blick zuwarf.

„So habe ich das noch gar nicht gesehen“, mischte Samtian sich ein. „Aber es stimmt. Und je länger der Tag dauert, desto mehr können wir spielen. Aber wir brauchen es ja nicht gleich zu übertreiben. Ich jedenfalls schlaf noch ‘ne Runde.“

„Ich auch. Ihr könnt von mir aus spielen, bis ihr umfallt.“ Dorno verschwand in seiner Rose.

Feuerrose schaute Duftine und Blütelia an. „Wollen wir gemeinsam frühstücken?“

„Gern“, antwortete Duftine.

„Ohne mich.“ Blütelia verschwand in ihrer Rose. Sie blickte aber noch einmal kurz heraus und runzelte die Stirn, als sie sah, wie Feuerrose und Duftine zusammen in die Palastblüte kletterten.

Frühstück in der Palastblüte

„Schön hast du es hier.“ Duftine schaute sich um. „Richtig gemütlich. Und die dunkelroten Blütenblätter gefallen mir sehr gut!“

„Sieht es in deiner Rose denn nicht genauso aus?“, wunderte sich Feuerrose.

„Doch, schon ... Aber weil du die Prinzessin bist, ist deine Rose eine Palastblüte. Und weil sie eine Palastblüte ist, muss sie schöner sein als meine.“

„Versteh ich nicht. Ich sehe keinen Unterschied. Außer dass meine vielleicht etwas größer ist. Aber egal. Setz dich. Ich hole uns Nektar und Blütenstaub.“

Sie hockten sich auf den weichen Boden. Duftine nippte an ihrem Nektar. „Mm, das schmeckt gut!“ Erstaunt blickte sie auf Feuerroses Schälchen. „Du hast ja schon alles getrunken!“

„Ich hatte Durst“, murmelte Feuerrose.

Duftine nahm eine Prise Blütenstaub. Im gleichen Augenblick stopfte sich Feuerrose eine ganze Handvoll in den Mund.

„Was machst du denn da?“, fragte Duftine entsetzt. „Entschuldige, Prinzessin“, fügte sie hastig hinzu. „Ich wollte nicht ... Ich dachte nur ...“ Ihr Gesicht wurde so rot wie ihr Tüllkleid.

Feuerrose füllte ihr Schälchen erneut mit Blütenstaub. Sie ahnte, was Duftine dachte. Nämlich, dass die Prinzessin zu viel und zu schnell aß.

„Also?“, hakte Feuerrose nach. „Was wolltest du sagen?“

„Äh .. Dass du großen Hunger hast!“

„Das kommt, weil ich schon so lange wach bin“, behauptete Feuerrose.

Aber das war nur eine Ausrede. Der wahre Grund, warum sie so viel in sich hineinstopfte, war, dass sie Blütenstaub köstlich fand.

Inzwischen waren alle Rosenelfen wach.

„Kommt raus, die Sonne ist schon aufgegangen!“, rief Samtian.

„Ich bin schon da!“ Duftine stellte sich auf den Rand der Palastblüte und breitete ihre durchsichtigen Flügel aus.

Feuerrose wartete, bis sie davongeschwirrt war. Dann verschlang sie noch eine Portion Blütenstaub.

Als sie aus ihrer Rose kletterte, fühlte es sich an, als hätte sie Steine im Bauch. Schwerfällig flog sie los und musste höllisch aufpassen, dass sie nicht nach unten sackte. „Ab morgen esse ich weniger.“ Das nahm Feuerrose sich fest vor.

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