Freddie Harrington

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Freddie Harrington
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Ira Zorn

Freddie Harrington

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Inhaltsverzeichnis

Titel

Freddie Harrington

Impressum neobooks

Freddie Harrington

Totenstill. Die absolute, undurchdringliche Stille, nichts konnte sie durchdringen. Freddie konnte seinem eigenen Puls lauschen, er hätte den Herzschlag von jeden hören können, wäre er nicht allein. Und die, die außer ihm hier sind, haben keinen Puls mehr! Freddie mag diese Ruhe, während er in seinem kleinen Büro saß und lauschte. Er konnte stundenlang dasitzen, in die Dunkelheit hinein schauen, lauschen, und sich auf den Atem der Welt konzentrieren.

Freddie Harrington war Nachtwächter in der pathologischen Abteilung des städtischen Krankenhauses in New Orleans. Das Gebäude der Pathologie war dem eigentlichen Krankenhaus ausgelagert, es war ein selbstständiger Gebäudekomplex. Deswegen gab es einen eigenen Nachtwächter, Freddie liebte seinen Job, er machte ihn gut, und darauf war er stolz! Hier kam er sich groß vor, nicht der seltsame Typ von nebenan. Nachts ist er der Boss!

Mitten in die Stille hinein zerriß das schrille Läuten des Weckers Freddies Gedankenspiel.

12 Uhr, Mitternacht. Für ihn wurde es Zeit, mit seinem Rundgang zu beginnen. Er lächelte voller Vorfreude, nahm seine Stechkarte und die Taschenlampe, und verließ die fragwürdige Sicherheit seines Büros.

Im Korridor vor seinem Büro war es stockfinster. Er machte sich lange nicht mehr die Mühe, extra den Lichtschalter zu betätigen, die Taschenlampe reichte ihm.

Langsam marschierte er den Gang hinunter. Der hohle Klang seiner Schritte gefiel ihm, und er verschmolz mit der Dunkelheit. Er sah so weit, wie der Schein seiner Lampe reichte, was nicht weit war. Freddie fürchtete sich nicht vor der Düsterheit, er genoss sie, liebte sie. Er kannte sich aus, er hatte den Marsch all zu oft hinter sich gebracht.

Endlich fiel der Schein der Lampe am Ende des Korridors auf eine Glastür, die ins Treppenhaus führte. Freddie sperrte die Tür mit seinem Generalschlüssel auf und betrat den Treppenschacht. Die Treppe nach oben führte zu den Verwaltungsbüros, die interessierten Freddie vorerst nicht. Die Büros waren langweilig, die macht er laufend zum Schluss. Was ihn viel mehr interessierte und worauf er sich immer freute, waren die medizinischen Räume, die Labors und die Leichenkammer, die sich im Keller befanden.

Freddie grinste beim Gedanken daran und betrat die erste Stufe nach unten.

Der Treppenschacht des alten Gebäudes sah absolut steril aus, wie alles im Kellerbereich. Das machte das Ganze erst richtig spannend.

Seine Schritte wurden von den kalten Stufen seltsam verzerrt zurückgeworfen, das unheimliche Echo mochte er. Der fahle Lichtschein seiner Lampe konnte die Dunkelheit fast nicht verdrängen und verstärkte die unheimliche Atmosphäre. Nicht zum ersten Mal stellte sich Freddie vor, dass die Stufen in die dunklen Tiefen einer Gruft führten und er in eine dämonische Unterwelt eintauchte.

Am Ende der Treppe nahm er zwei Stufen auf einmal, bis er unten in einem kleinen Vorraum vor einer eisernen Feuertür stand. Er sperrte sie auf und wuchtete die schwere Tür zur Seite.

Die dunklen Schatten dahinter fraßen den Schein der Leuchte jetzt endgültig auf und Freddie wusste, dass er jetzt endgültig die Welt der Lebenden verließ. Jedes Mal bekam er eine leichte Gänsehaut.

Vor ihm lag ein langer, dunkler Gang, zu beiden Seiten waren Türen in die Wände eingelassen. Am Ende von dem Durchgang war nochmals eine schwere Eisentür ähnlich der, durch die er gerade gekommen war. Ohne zu zögern setzte er seinen Rundgang fort.

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