Loe raamatut: «Was mich gesund macht», lehekülg 5

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Wann Sie als Klient/in mit positiven Wirkungen rechnen können

Viele Anwender erfragen mit dem Muskeltest auch, mit welchen positiven Veränderungen der Klient bis zur nächsten Sitzung rechnen kann. Häufig können diese nicht explizit ermittelt werden, da die Arbeit fortgesetzt werden muss und der Veränderungsprozess sich über einen längeren Zeitraum hinweg entwickelt. Vielleicht wurde in der ersten Sitzung eine bestimmte Vorarbeit geleistet, so dass der Klient noch keine positiven Veränderungen wahrnehmen kann. In manchen Fällen wird der Klient im Laufe der nachfolgenden Wochen und Monate schrittweise Veränderungen bemerken. Oft scheint aber zunächst überhaupt nichts zu passieren, bis dann plötzlich, von einem Tag auf den anderen, schlagartig eine deutliche Veränderung feststellbar ist.

Viele Klienten erleben allerdings unmittelbare, dramatische Verbesserungen als Folge der Sitzung. Ein Beispiel:

Eine meiner Klientinnen erhob sich von der Behandlungsliege und sagte: „Ich habe überhaupt nichts gespürt.“ Ich erklärte ihr, dass viele Menschen nicht sofort etwas spüren, dass dies jedoch nicht bedeute, dass sich nichts verändere. Sie sagte: „Nein, so habe ich das nicht gemeint. Ich wollte damit sagen, dass ich keinerlei Schmerzen verspürte, als ich von der Liege aufstand.“ Die Klientin hatte sieben Jahre zuvor eine künstliche Hüfte erhalten; während unseres Vorgesprächs hatte sie mir berichtet, dass sie damit lediglich einen Schmerz (nämlich den ihrer geschädigten Hüfte) gegen einen anderen (den ihr die künstliche Hüfte bereitete) eingetauscht habe. Sie war daher äußerst überrascht und begeistert, dass sie in der Lage war, ohne Schmerzen von der Liege aufzustehen.

Welcher Art die positiven Veränderungen sein können

Health-Kinesiology-Anwender können nicht die Zukunft vorhersagen, mit Hilfe des Muskeltests lässt sich jedoch das Ergebnis der Sitzung in etwa abschätzen. Die Fähigkeit etwas vorherzusagen setzt voraus, dass man in die Zukunft sehen kann, der HK-Anwender setzt jedoch lediglich den Muskeltest ein um zu projizieren, was geschehen wird, wenn alles erwartungsgemäß verläuft.

Der Anwender kann daher Fragen wie die folgenden stellen:

●Wird der Klient als Ergebnis dieser Sitzung Verbesserungen der vorhandenen Symptome erleben?

●Wird der Klient als Ergebnis dieser Sitzung mentale Verbesserungen erfahren (zum Beispiel erhöhte Konzentrationsfähigkeit oder besseres Gedächtnis)?

●Wird der Klient als Ergebnis dieser Sitzung über mehr Energie verfügen?

●Wird der Klient als Ergebnis dieser Sitzung zuversichtlicher sein?

Diese Fragen erlauben es dem Anwender einzuschätzen, wann es dem Klienten wieder gut gehen wird und welcher Art die Verbesserungen sein werden. Dieses Projizieren von Ergebnissen setzt sehr viel Erfahrung voraus und lässt außer Acht, dass bestimmte nicht vorhersehbare Veränderungen eintreten können.

So wichen bei einer meiner Klientinnen die tatsächlichen Ergebnisse bei zwei Gelegenheiten von meiner Projektion ab. Sie war professionelle Bergsteigerin und war wegen einer Rückenverletzung zu mir gekommen. Die Verletzung hatte sie sich ein Jahr zuvor bei einem Sturz zugezogen und sie war seither nicht mehr imstande gewesen zu klettern. Sie hatte bereits viele unterschiedliche Therapieformen ohne Erfolg ausprobiert. Einige hatten das Problem sogar noch verschlimmert. Am Ende der ersten Sitzung erfuhr ich durch den Muskeltest, dass sie bis zur nächsten Sitzung noch keine Verbesserung erzielen werde, und informierte sie darüber. Bei ihrem nächsten Termin berichtete sie zu meinem größten Erstaunen, dass es ihrem Rücken sehr viel besser gehe. Während der Analyse in der ersten Sitzung hatte ich festgestellt, dass sie allergisch auf das Verhütungsmittel war, das sie einnahm. Ihr Körper gab sich alle Mühe, die Reaktion auf dieses Medikament so gering wie möglich ausfallen zu lassen, so dass ihr diese Unverträglichkeit nicht bewusst war. Aufgrund dieser Anstrengung standen dem Körper nur begrenzte Ressourcen zur Heilung des Rückens zur Verfügung. Über den Muskeltest hatte ich herausgefunden, dass wir mehrere Sitzungen lang nicht imstande sein würden, etwas gegen diese Unverträglichkeit zu unternehmen. Ich informierte sie darüber und sie entgegnete, dass sie diese Pille weiter nehmen müsse, da alle anderen Methoden für sie nicht akzeptabel seien und sie auf keinen Fall schwanger werden wolle. Dennoch hatte sie nach der Sitzung beschlossen die Pille abzusetzen; daraufhin konnte ihr Körper sofort mit dem Heilungsprozess für den Rücken beginnen. Die Einschätzung, dass keine Verbesserung erzielt werden würde, war unter der Voraussetzung getroffen worden, dass sie die Pille weiter einnehmen würde.

Am Ende der zweiten Sitzung erhielt ich wiederum über den Muskeltest die Information, dass sich der Zustand ihres Rückens weiter verbessern werde. Als sie zur dritten Sitzung kam, berichtete sie jedoch, dass die Schmerzen wieder schlimmer geworden seien. Ich fragte sie, ob sie wieder begonnen habe die Pille einzunehmen; sie verneinte dies jedoch. Ich fragte mich, ob ich vielleicht einen Fehler gemacht hatte. Nach der Hälfte der Sitzung erzählte sie mir dann, dass es ihr nach der letzten Sitzung so gut gegangen sei, dass sie wieder zu klettern begonnen habe und wieder gestürzt sei …

Heilung als Prozess

Es kann vorkommen, dass sich der Klient bereits während der Sitzung oder in den darauf folgenden Tagen schlechter fühlt. Dies ist bei vielen Therapieformen so und wird in der Regel als Heilungskrise bezeichnet; Jimmy Scott bevorzugt jedoch die Bezeichnung Heilungsprozess. Nach seiner Auffassung impliziert das Wort Krise etwas Negatives, während jedoch tatsächlich etwas sehr Positives vor sich geht. Ich stelle gerne den Vergleich mit dem Frühjahrsputz an, denn im Lauf des Heilungsprozesses muss das Energiesystem in der Regel eine Menge Schmutz beseitigen. Dies kann dazu führen, dass sich bereits bestehende Symptome noch verschlimmern, dass Grippe- oder Erkältungssymptome, Kopfschmerzen, ungewöhnliche Darmbewegungen und übel riechender Schweiß auftreten.

Maggie Dewis, HK-Anwenderin in Colchester, arbeitete mit einem dreijährigen Jungen. Seine Mutter war selbst erst 15 Jahre alt und lebte bei einer Pflegefamilie. Sie weigerte sich bis kurz vor der Geburt, ihre Schwangerschaft zur Kenntnis zu nehmen. Das Kind kam vier Wochen zu früh zur Welt. Die Mutter gab es sofort zur Adoption frei und der Junge war drei Monate alt, als eine Familie für ihn gefunden war. In der Folgezeit begann seine neue Familie sich wegen seiner Entwicklung Sorgen zu machen und er wurde einer Reihe von Fachleuten vorgestellt: einem Spezialisten für Sprachentwicklung, einem Psychologen und einem Kinderarzt. Man befürchtete, das Kind könne unter einer Aufmerksamkeitsstörung oder sogar unter einer Persönlichkeitsstörung leiden. Am Ende der ersten Sitzung bereitete Maggie die Eltern darauf vor, dass innerhalb der nächsten sieben Tage eine Reaktion auf die Sitzung zu erwarten sei. Später berichtete die Mutter: „Die Reaktion war sehr tief greifend: … (Er) war ein ganzes Wochenende lang unmöglich, schwierig und unglücklich. Wir konnten überhaupt nichts mit ihm anfangen!“ Nach diesem Wochenende beruhigte er sich und die Eltern und Betreuer stellten eine allgemeine Verbesserung fest. Zwei Monate später sah Maggie den Jungen wieder. Seine Mutter berichtete, dass er seit der ersten Sitzung wahre Entwicklungsschübe oder Entwicklungssprünge gemachte habe. Er zeigte mehr Selbstvertrauen, ging mehr aus sich heraus, fand Gefallen am Umgang mit anderen Menschen und kommunizierte so, wie es seinem Alter entsprach.

Im Verlauf des Heilungsprozesses kann es also vorkommen, dass es dem Klienten nach einer Sitzung schlechter zu gehen scheint, für den Anwender ist es daher äußerst wichtig, dass er in der Lage ist, zwischen einem gesunden Heilungsprozess und einem Verfahren, das keine Wirkung zeigt, zu unterscheiden. Dies ist in der Regel nicht besonders schwierig. Handelt es sich nämlich um einen Heilungsprozess, so wird der Klient auf die Nachfrage des Anwenders in der Lage sein, gewisse Unterschiede zwischen der Situation vor und nach der Sitzung zu beschreiben. So könnte der Klient zum Beispiel berichten, dass er normalerweise immer auch seinen Geruchsinn verliere, wenn sich seine Nebenhöhlen bei einer Erkältung entzündeten; dass es sich dieses Mal jedoch anders verhalte, oder: dass er sich im Grunde trotz starker Schmerzen sehr wohl und voller Energie fühle. Ein weiterer Hinweis ist, dass ein Heilungsprozess meist nicht länger als fünf Tage dauert. Verschlimmern sich die Symptome über diesen Zeitraum hinaus weiter, wird der Anwender den Klienten erneut zu sehen wünschen, um mit Hilfe des Muskeltests den Grund dafür herauszufinden.

„Das Ekzem war verschwunden.“


Martine Fontaine

Mathieu, ein elfjähriger Junge, war mit einem Ekzem am ganzen Körper zur Welt gekommen. Heute sind nur noch Spuren davon in den Kniekehlen und den Armbeugen zu erkennen. Durch das ständige Kratzen sieht seine Haut aus wie ein mit Maulwurfhügeln übersätes Feld.

In der ersten Sitzung erhielten wir nur die Erlaubnis für eine Gruppe von KGEI-Korrekturen (siehe Kapitel 6). Ich sah die Skepsis in den Augen der Mutter, sie sagte jedoch kein Wort. Als die beiden zur zweiten Sitzung kamen, war sie sehr zufrieden, denn alles war verschwunden. Auch in dieser Sitzung erhielten wir nur die Erlaubnis für eine Korrektur, weil Mathieu anschließend in die Ferien nach Italien fuhr.

Nach diesem Urlaub führten wir eine SET-Korrektur durch (siehe Kapitel 9). Daraufhin flammte das Ekzem wieder auf, schlimmer als zuvor. Ich versicherte der Mutter und ließ dies auch durch den Muskeltest bestätigen, dass dies nur etwa drei Wochen anhalten und dann wieder verschwinden werde. Genau dies trat auch ein!

Martine Fontaine, HK-Anwenderin aus Belgien

Die Dauer einer Sitzung

In der Regel nimmt eine Sitzung 60 bis 90 Minuten in Anspruch, in Ausnahmefällen erhält man durch den Muskeltest jedoch die Anweisung, dass die Sitzung länger oder kürzer sein solle.

Ein Klient suchte mich wegen eines starken Schwindelgefühls auf. Er benötigte mehrere Sitzungen (über mehrere Monate). Jede Sitzung dauerte etwa zehn Minuten. Dieser sehr stark untergliederte Behandlungsplan, den wir mit Hilfe des Muskeltests erstellt hatten, wurde uns durch das Energiesystem des Klienten vorgeschrieben, denn es verlangte kleine Veränderungen und vor jeder Veränderung jeweils genügend Zeit zur Integration und Verarbeitung. Der Klient war zum Glück sehr geduldig und hielt die erforderliche Anzahl von Terminen gewissenhaft ein; sein Schwindelgefühl verschwand vollständig.

Wie viele Sitzungen sind nötig?

Potenzielle Klienten wollen häufig wissen, wie viele Sitzungen zur Lösung ihres Problems benötigt werden. Darauf gibt es verständlicherweise keine allgemein gültige Antwort, denn dies hängt von der jeweiligen Persönlichkeit ab.

Die Anzahl der zur Lösung eines Problems notwendigen Sitzungen lässt sich auch nicht daraus ableiten, wie schwer wiegend dieses Problem ist oder wie lange es schon besteht. Aus meiner eigenen Erfahrung kann ich von Fällen berichten, in denen Klienten mit einem sehr kleinen Ekzem fünf oder sechs Sitzungen benötigten, um eine Verbesserung zu erreichen; andererseits habe ich aber auch Fälle erlebt, die wie ein Wunder erschienen, weil innerhalb von einer oder zwei Sitzungen bei ernsten und seit langem bestehenden Problemen unglaubliche Ergebnisse erzielt werden konnten. HK-Anwender lassen sich ausschließlich vom Muskeltest leiten und stellen damit sicher, dass das für den jeweiligen Klienten angemessene Tempo eingehalten wird.

Klienten, die noch keine Erfahrung mit der Health Kinesiology haben, sind häufig erstaunt darüber, wie wenig sich in einer Sitzung zu ereignen scheint, und äußern dies in Bemerkungen wie: „Das kann doch nicht so einfach sein!“, oder: „Ist das alles?“ Heilung ist aber im Grunde häufig sehr einfach, vorausgesetzt wir tun das Richtige. Wir erzielen immer wieder unglaubliche Erfolge, selbst bei Menschen, die bereits seit sehr langer Zeit unter einem Problem leiden. Jede erforderliche Maßnahme wird für den jeweiligen Menschen nach seinem tiefen inneren Wissen darum, wie Gesundheit und Harmonie hergestellt werden können, sozusagen „maßgeschneidert“.

„Ich freue mich auf weitere positive Veränderungen.“

Ich habe mich schon immer für alternative Therapieformen interessiert, die HK lernte ich jedoch erst durch den Hinweis eines Kollegen kennen. Er gab mir eine Informationsbroschüre, und nachdem ich diese gelesen hatte, dachte ich, dass diese Methode mir vielleicht helfen werde; also vereinbarte ich einen Termin für eine Sitzung.


Janice Lake

Ich hatte gerade meine Stelle gewechselt: Ich hatte einen Arbeitsplatz, an dem ich mich sehr wohl gefühlt hatte, gegen einen anderen eingetauscht, der näher bei meinem Zuhause lag, sodass ich mehr Zeit mit meiner Familie verbringen konnte. Die Situation erwies sich für mich jedoch als äußerst stressbelastet und ich war schließlich sehr niedergeschlagen. Man erwartete von mir, dass ich praktisch ohne Einarbeitung ein sehr betriebsames Büro leiten, die Mitarbeiter koordinieren und Versorgungssysteme für die Abteilung aufbauen sollte. Darüber hinaus ließ man mich spüren, dass ich in meiner neuen Position nicht willkommen war. Natürlich hatte ich mehr Zeit für meine Familie, ich war jedoch gestresst, müde und niedergeschlagen, sodass es sicher keine Freude war, mit mir zusammen zu sein.

Vor meiner ersten Sitzung wusste ich wirklich nicht, was mich erwartete. Sue (meine HK-Anwenderin) stellte mir verschiedene allgemeine Fragen. Ich leide unter Asthma und nehme daher regelmäßig Medikamente ein. Wir sprachen auch über das, was ich mir von der Sitzung erwartete. Ich wollte in erster Linie an meinem Stress, meiner fehlenden Zuversicht, meiner Müdigkeit und meinen Kopfschmerzen arbeiten. Ich empfand die Sitzung als außerordentlich entspannend und es kamen viele Themen auf, die für mich wichtig waren – Sue hatte darüber keinesfalls vorher etwas wissen können.

Immer wenn ich versuche, meinen Freunden zu beschreiben, was in einer solchen Sitzung geschieht, empfinde ich dies als äußerst schwierig; nur so viel: Man muss offen sein und einfach entspannen. Für mich war es auf jeden Fall sehr entspannend.

Am darauf folgenden Wochenende fühlte ich mich sehr gut. Als ich zum Wochenbeginn meine Arbeit wieder aufnahm, überwältigte mich jedoch der Stress aufs Neue. Nach drei Sitzungen mit Sue traf ich die Entscheidung, dass diese Stelle für mich nicht die richtige sei und dass ich kündigen würde. Daraufhin ging es mir sofort besser, obwohl meine Zukunft unsicher war. Nie zuvor hatte ich mich in einer solchen Situation befunden, ich hatte eine Stelle immer nur gekündigt, um zu einer anderen zu wechseln. Ich bemühte mich intensiv um eine neue Stelle und fand sie innerhalb von nur zwei Wochen.

Eine weitere positive Wirkung, die sich für mich aus meiner Arbeit mit der HK ergeben hat, betrifft meine Tierallergie. Meine Schwester hat einen Hund und aufgrund meiner Allergie kann ich mich höchstens eine halbe Stunde bei ihr aufhalten, dann beginne ich zu niesen und zu schniefen. Bei meinem letzten Besuch hielt ich mich drei Stunden lang mit dem Hund im selben Zimmer auf, ohne eine allergische Reaktion zu erleben. Außerdem konnte ich mich ohne Probleme um die Hasen meiner Schwester kümmern, als diese krank war. Ich freue mich auf weitere Sitzungen und weitere positive Veränderungen.

Janice Lake, Klientin von HK-Anwenderin Sue Morgan

Kapitel 4
Mögliche Vorgehensweisen der HK-Energiearbeit

In der Health Kinesiology sind keine spezifischen Techniken oder Verfahren für bestimmte Symptome oder Probleme vorgegeben. Jeder Mensch wird als einmaliges Individuum behandelt, dessen Energiesystem zu verstehen gibt, welche Verfahren benötigt werden und wie sie ausgeführt werden sollen.

Hat der Anwender die Fallgeschichte des Klienten aufgenommen und sichergestellt, dass sich das Energiesystem im Gleichgewicht befindet (siehe Seite 32 ff.), so muss er als Nächstes die genaue Vorgehensweise und den Gegenstand oder das Thema der Sitzung festlegen. Die Stärke der HK besteht darin, dass der Anwender sich nicht überlegen oder intuitiv erkennen muss, wo das Problem liegt, denn er findet die Bereiche, die balanciert werden müssen, über den Muskeltest heraus.

Die HK unterscheidet üblicherweise fünf Möglichkeiten oder Ansätze, wie eine Sitzung organisiert oder aufgebaut werden kann, und das Energiesystem wird einer dieser Möglichkeiten den Vorzug geben:

–Es wird an einem vom Klienten benannten Thema gearbeitet (siehe Seite 53).

–Die Arbeit orientiert sich an einem durch Muskeltesten ermittelten, übergeordneten Thema (siehe S. 56).

–Die Arbeit richtet sich an der allgemeinen Körperpriorität aus (siehe Seite 63).

–Es wird nach der Meridian-Analyse gearbeitet (siehe Seite 63).

–Es wird nach der Meta-Analyse gearbeitet (siehe Seite 66).

Der HK-Anwender stellt in jedem einzelnen Fall mit Hilfe des Muskeltests fest, welche die angemessene Vorgehensweise ist; dabei bietet er dem Körper über verbale Fragestellung und Muskeltesten die oben genannten fünf Möglichkeiten an und überlässt dem Energiesystem die Wahl, etwa:

●Sollen wir an einem vom Klienten benannten Thema arbeiten?

Erhält der Anwender auf diese Frage einen abgeschalteten Muskel (also ein „Nein“), so wird er weitere Optionen abfragen, nämlich:

●Müssen wir das Thema über den Muskeltest identifizieren?

Testet der Muskel bei der Frage nach dem themenbezogenen Arbeiten (also Arbeit an einem vom Klienten benannten Thema) stark, so fragt der Anwender genauer nach jedem vom Klienten benannten Problem:

●Wir arbeiten also an Valeries Ekzem?

Dieser Prozess der Fragestellung wird so lange fortgesetzt, bis das genaue Thema herausgearbeitet ist. Dies lässt sich sehr gut mit dem Bild von einer Bibliothek illustrieren: Wir Menschen verfügen über eine ganze Bibliothek voller Bücher darüber, wie wir zu dem werden können, was unsere eigentliche Bestimmung ist. Die Health Kinesiology ist der Code, der uns Zugang zu dieser Bibliothek verschaffen kann.

Bearbeiten eines vom Klienten benannten Themas

In der Regel kommen die Klienten mit ganz bestimmten Anliegen oder Problemen in eine Sitzung. Unter der Voraussetzung, dass das Energiesystem des Klienten die Erlaubnis erteilt, versucht der Anwender diese Probleme anzugehen. In der Regel ist das Energiesystem zur Zusammenarbeit bereit; ist das Ungleichgewicht im Körper so gravierend, dass es sich in sichtbaren körperlichen Symptomen manifestiert oder von unserer bewussten Wahrnehmung erkannt worden ist, so ist es in der Regel wichtig genug, um mit absoluter Priorität behandelt zu werden.

Soll in der Sitzung ein vom Klienten benanntes Thema bearbeitet werden, so trifft dieser die Wahl – oder um bei dem Vergleich mit der Bibliothek zu bleiben: Er wählt das Buch aus –, das heißt, der Klient gibt dem Therapeuten vor, was er erreichen will, etwa: „Ich möchte daran arbeiten, dass meine Zehennägel nicht mehr einwachsen.“ In diesem Fall geht der Anwender über den Muskeltest in die „Bibliothek“ und sucht das „Buch“ heraus, das die Lösung des Problems enthält. Der Therapeut öffnet dann dieses Buch und liest die darin enthaltenen Informationen, nämlich die Anweisungen, wie ein Einwachsen der Zehennägel künftig vermieden werden kann. Diese Anweisungen werden in Form von Techniken der Health Kinesiology, Ernährungsumstellungen oder anderen „Rezepten“ gegeben. In manchen Fällen muss über den Muskeltest eine Feinabstimmung hinsichtlich des genauen Wortlauts des „Buchtitels“ vorgenommen werden.

Dieser Ansatz funktioniert in den meisten Fällen gut, vor allem bei neuen Klienten, die von der Leistungsfähigkeit der HK noch überzeugt werden müssen; diese Überzeugungsarbeit lässt sich hervorragend leisten, indem es gelingt etwas in Ordnung zu bringen, was den Klienten belastet oder woran ihm gelegen ist. Für den Klienten ist damit der Beweis erbracht, dass „dieses seltsame Zeug“ funktioniert. Auch Klienten, die zum wiederholten Mal eine Sitzung vereinbaren, wollen ganz bestimmte Themen oder Probleme bearbeiten, was in der Regel auch möglich ist, immer vorausgesetzt, der Körper erteilt die energetische Erlaubnis.

In diesen Fällen bezieht sich der „Buchtitel“ offenkundig und unmittelbar auf ein Symptom oder eine vom Klienten benannte Krankheit. Der Klient beschreibt das Problem, der genaue Wortlaut des „Titels“ wird dann mit Hilfe des Muskeltests festgelegt. Will der Klient in der Sitzung zum Beispiel an seinem Asthma arbeiten, so könnte der entsprechende Titel lauten: „Mein Asthma heilen“, oder: „Mein Asthma ist eine echte Plage.“

In manchen Fällen ist das Energiesystem nicht bereit, an dem vom Klienten benannten Thema zu arbeiten. Dafür kann es verschiedene Gründe geben:

1. Das Energiesystem möchte an einem anderen Thema arbeiten.

Amanda Pollard arbeitete mit Tracey Watts; das Energiesystem machte deutlich, dass an dem Thema „Schwitzen“ gearbeitet werden sollte. Amanda fragte Tracey, ob dieses Thema eine besondere Bedeutung für sie habe, denn bei der Vorbesprechung der Sitzung war von Schwitzen nicht die Rede gewesen. Daraufhin erhielt Amanda die Information, dass Tracey tatsächlich nicht richtig schwitzen konnte: Bei der Arbeit fühlte sich ihre Haut eher feuchtkalt an und selbst wenn sie kurz vor dem Überkochen war, produzierte sie keinen Schweiß, sodass sie immer den Ventilator einschalten musste. Bereits einen Monat nach der Sitzung berichtete sie, dass sie vermehrt schwitzte und dadurch viel mehr Energie hatte.

Einmal suchte mich eine Klientin auf, die ernsthafte gesundheitliche Probleme hatte: Sie musste bestimmte Medikamente einnehmen, die als Nebenwirkung bei ihr starke Hitzewallungen hervorriefen. Sie suchte Hilfe für dieses Problem. Ich bat ihr Energiesystem um die Erlaubnis, an diesem Thema zu arbeiten; diese wurde mir verweigert. Ihr Energiesystem bestand darauf, zuerst an ihrer realen und berechtigten Angst vor dem Sterben zu arbeiten. Ich besprach diese Information mit ihr und sie stimmte erleichtert zu, zuerst in diesem Bereich zu arbeiten.

2. Das Energiesystem möchte das benannte Symptom in einem größeren, nicht unmittelbar erkennbaren Zusammenhang bearbeiten.

Einmal suchte mich ein Bankmanager wegen seines Nägelkauens auf. Er erzählte mir, dass er schon sein ganzes Leben lang an den Nägeln kaute. Abgesehen davon, dass seine Nägel keinen schönen Anblick boten, war die Angewohnheit in seinem Beruf ausgesprochen peinlich. Wir testeten und das Thema, das anzeigte, war: sein Verhältnis zu Frauen. Der Klient teilte mir mit, dass er eigentlich keine Probleme mit Frauen habe, war jedoch damit einverstanden, die Arbeit fortzusetzen. Als er etwa zehn Tage später zu seiner zweiten Sitzung zu mir kam, sagte er: „Ich glaube zwar noch immer nicht, dass ich Probleme mit Frauen habe, aber ich habe aufgehört, an den Fingernägeln zu kauen.“

3. In manchen Fällen möchte das Energiesystem eine ganze Reihe auf den ersten Blick sehr unterschiedlicher Symptome sammeln und sie dann gemeinsam bearbeiten. Vom Standpunkt des Klienten und selbst von dem des Therapeuten aus betrachtet stellen sich die Symptome grundverschieden und ohne Zusammenhang dar, in diesem Fall weiß allein der Körper, wo die Verbindungen sind.

Eine Klientin kam wegen Nebenhöhlenproblemen und Kopfschmerzen zu mir. Durch Muskeltesten erhielt ich die Erlaubnis, an diesen Themen zu arbeiten; die Erlaubnis war jedoch an die Auflage gebunden, dass unsere Arbeit unter dem Obertitel „Sehnsüchte zum Ausdruck bringen“ stehen müsste. Durch diesen Hinweis stellte sich heraus, dass die Klientin nie über den Tod ihrer Mutter hinweggekommen war. Unsere Arbeit gestaltete sich deshalb so, dass die Klientin Unterstützung dabei erhielt, sowohl den Tod ihrer Mutter zu verarbeiten als auch die physischen Probleme in den Griff zu bekommen. Nachdem wir dieses übergeordnete Thema gefunden hatten, wurde ihr klar, dass sich die Nebenhöhlenprobleme nach dem Tod der Mutter verschlimmert hatten.

4. Das Energiesystem entscheidet sich dafür, zunächst an einem scheinbar eher harmlosen Symptom zu arbeiten, das erst seit kurzem besteht, und die ernsteren, chronischen Probleme nicht sofort anzugehen. In diesen Fällen scheint der Körper von einer geradezu pragmatischen Einstellung geleitet zu werden. Die chronischen Probleme bestehen in der Regel bereits seit vielen Jahren, sodass es auf ein paar Wochen mehr oder weniger nicht ankommt; ein verhältnismäßig neues Symptom könnte sich jedoch im Laufe weniger Wochen drastisch verschlimmern, sodass es durchaus sinnvoll ist, sich damit zuerst zu beschäftigen.

5. Das Energiesystem verlangt mehr als das, wozu unser bewusster Verstand bereit ist. Ich bin immer wieder erstaunt darüber, mit welchen unbedeutenden Verbesserungen sich die Menschen zufrieden geben; dies trifft ganz besonders auf ältere Menschen zu und ist vermutlich darauf zurückzuführen, dass ein sich mit dem Alter verschlechternder Gesundheitszustand als unausweichlich hingenommen wird. Viele Klienten erwähnen bestimmte Symptome erst gar nicht, weil sie glauben, dass sich daran sowieso nichts mehr ändern lasse. Werden sie dennoch erwähnt, dann geschieht dies häufig mit einem Zusatz wie dem folgenden: „Was kann man in meinem Alter noch erwarten?“ Oder: „Das liegt bei uns in der Familie, das wird sich bestimmt noch verschlimmern.“ Mit HK können bei den unterschiedlichsten Krankheiten, einschließlich der „vererbten“ und solcher, die mit dem Alter in Zusammenhang gebracht werden, Verbesserungen erzielt werden. Die dem Körper angeborene, innere Weisheit erkennt dies und wird über den Muskeltest weitere Verbesserungen einfordern. Ältere Klienten, die ursprünglich vielleicht gekommen sind, weil sie Hilfe bei einer plötzlich aufgetretenen Allergie suchen, werden dann davon überrascht, dass der HK-Anwender auch an ihrer Arthritis arbeitet.

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