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Loe raamatut: «Reden an die deutsche Nation», lehekülg 4

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Zwar dürfte die Weissagung eines neuen Lebens in solchen Formen der Zeit sonderbar dünken, und es dürfte diese kaum den Mut haben, diese Verheißung sich zuzueignen; wenn sie lediglich auf den ungeheuern Abstand ihrer herrschenden Meinungen über die soeben zur Sprache gebrachten Gegenstände von dem, was als Grundsätze der neuen Zeit ausgesprochen worden, sehen wollte. Ich will von der Bildung, welche jedoch, als ein nicht gemein zu machendes Vorrecht, bisher in der Regel nur die höhern Stände erhielten, die von einer übersinnlichen Welt ganz schwieg, und lediglich einige Geschicklichkeit für die Geschäfte der sinnlichen zu bewirken strebte, als von der offenbar schlechteren, nicht reden, sondern nur auf diejenige sehen, welche Volksbildung war und in einem gewissen sehr beschränkten Sinne auch Nationalerziehung genannt werden könnte, die über eine übersinnliche Welt nicht durchaus Stillschweigen beobachtete. Welches waren die Lehren dieser Erziehung? Wenn wir als allererste Voraussetzung der neuen Erziehung aufstellen, daß in der Wurzel des Menschen ein reines Wohlgefallen am Guten sei und daß dieses Wohlgefallen so sehr entwickelt werden könne, daß es dem Menschen unmöglich werde, das für gut Erkannte zu unterlassen, und statt dessen das für bös Erkannte zu tun; so hat dagegen die bisherige Erziehung nicht bloß angenommen, sondern auch ihre Zöglinge von früher Jugend an belehrt, teils, daß dem Menschen eine natürliche Abneigung gegen Gottes Gebote beiwohne, teils, daß es ihm schlechthin unmöglich sei, dieselben zu erfüllen. Was läßt von einer solchen Belehrung, wenn sie für ernst genommen wird und Glauben findet, andres sich erwarten, als daß jeder einzelne sich in seine nun einmal nicht abzuändernde Natur ergebe, nicht versuche zu leisten, was ihm nun als einmal unmöglich vorgestellt ist, und nicht besser zu sein begehre, denn er und alle übrigen zu sein vermögen; ja, daß er sich sogar die ihm angemutete Niederträchtigkeit gefallen lasse, sich selbst in seiner radikalen Sündhaftigkeit und Schlechtigkeit anzuerkennen; indem diese Niederträchtigkeit vor Gott ihm als das einzige Mittel vorgestellt wird, mit demselben sich abzufinden; und daß er, falls etwa eine solche Behauptung, wie die unsrige, an sein Ohr trifft, nicht anders denken könne, als daß man bloß einen schlechten Scherz mit ihm treiben wolle, indem er allgegenwärtig fühlt in seinem Innern, und mit den Händen greift, daß dieses nicht wahr, sondern das Gegenteil davon allein wahr sei? Wenn wir eine von allem gegebenen Sein ganz unabhängige und vielmehr diesem Sein selbst das Gesetz gebende Erkenntnis annehmen, und in diese gleich vom Anbeginn jedes menschliche Kind eintauchen, und es von nun an in dem Gebiete derselben immerfort erhalten wollen, wogegen wir die nur historisch zu erlernende Beschaffenheit der Dinge als eine geringfügige Nebensache, die von selbst sich ergibt, betrachten: so treten die reifsten Früchte der bisherigen Bildung uns entgegen und erinnern uns, daß es ja bekanntermaßen gar keine apriorische Erkenntnis gebe, und daß sie wohl wissen möchten, wie man erkennen könne, außer durch Erfahrung. Und damit diese übersinnliche und apriorische Welt auch sogar an derjenigen Stelle sich nicht verrate, wo es gar nicht zu vermeiden schien – an der Möglichkeit einer Erkenntnis von Gott, und selbst an Gott nicht die geistige Selbsttätigkeit sich erhebe, sondern das leidende Hingeben alles in allem bliebe, hat gegen diese Gefahr die bisherige Menschenbildung das kühne Mittel gefunden, das Dasein Gottes zu einem historischen Faktum zu machen, dessen Wahrheit durch ein Zeugenverhör ausgemittelt wird.

So verhält es sich wohl freilich; dennoch aber wolle das Zeitalter darum nicht an sich selber verzagen. Denn diese und alle andre ähnliche Erscheinungen sind selber nichts Selbständiges, sondern nur Blüten und Früchte der wilden Wurzel der alten Zeit. Gebe nur das Zeitalter sich ruhig hin der Einimpfung einer neuen edlern und kräftigern Wurzel, so wird die alte ersticken, und die Blüten und Früchte derselben, denen aus jener keine weitere Nahrung zugefügt wird, werden von selbst verwelken und abfallen. Jetzt vermag es das Zeitalter noch gar nicht, unsern Worten zu glauben, und es ist notwendig, daß ihm dieselben vorkommen wie Märchen. Wir wollen auch diesen Glauben nicht; wir wollen nur Raum zum Schaffen und Handeln. Nachmals wird es sehen, und es wird glauben seinen eignen Augen.

So wird z. B. jedermann, der mit den Erzeugungen der letzten Zeit bekannt ist, schon längst bemerkt haben, daß hier abermals die Sätze und Ansichten ausgesprochen werden, welche die neuere deutsche Philosophie seit ihrer Entstehung gepredigt hat, und wiederum gepredigt, weil sie eben nichts weiter vermochte, denn zu predigen. Daß diese Predigten fruchtlos verhallt sind in der leeren Luft, ist nun hinlänglich klar, auch ist der Grund klar, warum sie also verhallen mußten. Nur auf Lebendiges wirkt Lebendiges; in dem wirklichen Leben der Zeit aber ist gar keine Verwandtschaft zu dieser Philosophie, indem diese Philosophie ihr Wesen treibt in einem Kreise, der für jene noch gar nicht aufgegangen, und für Sinnenwerkzeuge, die jener noch nicht erwachsen sind. Sie ist gar nicht zu Hause in diesem Zeitalter, sondern sie ist ein Vorgriff der Zeit und ein schon im voraus fertiges Lebenselement eines Geschlechts, das in demselben erst zum Lichte erwachsen soll. Auf das gegenwärtige Geschlecht muß sie Verzicht tun; damit sie aber bis dahin nicht müßig sei, so übernehme sie dermalen die Aufgabe, das Geschlecht, zu welchem sie gehört, sich zu bilden. Erst wie dies ihr nächstes Geschäft ihr klar geworden, wird sie friedlich und freundlich zusammenleben können mit einem Geschlechte, das übrigens ihr nicht gefällt. Die Erziehung, die wir bisher beschrieben haben, ist zugleich die Erziehung für sie: wiederum kann in einem gewissen Sinn nur sie die Erzieherin sein in dieser Erziehung; und so mußte sie ihrer Verständlichkeit und Annehmbarkeit zuvoreilen. Aber es wird die Zeit kommen, in der sie verstanden und mit Freuden angenommen werden wird; und darum wolle das Zeitalter nicht an sich selbst verzagen.

Höre dieses Zeitalter ein Gesicht eines alten Sehers, das auf eine wohl nicht weniger beklagenswerte Lage berechnet war. So sagt der Seher am Wasser Chebar, der Tröster der Gefangenen nicht im eignen sondern im fremden Lande: »Des Herrn Hand kam über mich und führte mich hinaus im Geiste des Herrn, und stellte mich auf ein weit Feld, das voller Gebeine lag, und er führte mich allenthalben herum, und siehe, des Gebeines lag sehr viel auf dem Felde, und siehe, sie waren sehr verdorret. Und der Herr sprach zu mir: du Menschenkind, meinest du wohl, daß diese Gebeine werden wieder lebendig werden? Und ich sprach: Herr, das weißest nur du wohl. Und er sprach zu mir: Weissage von diesen Gebeinen, und sprich zu ihnen: ihr verdorrten Gebeine, höret des Herrn Wort! So spricht der Herr von euch verdorrten Gebeinen, ich will euch durch Flechsen und Sehnen wieder verbinden, und Fleisch lassen über euch wachsen; und euch mit Haut überziehen, und will euch Odem geben, daß ihr wieder lebendig werdet, und ihr sollet erfahren, daß ich der Herr sei. Und ich weissagte, wie mir befohlen war, und siehe, da rauschte es, als ich weissagte, und regte sich, und die Gebeine fügten sich wieder aneinander, ein jegliches an seinen Ort, und es wuchsen darauf Adern und Fleisch, und er überzog sie mit Haut; noch aber war kein Odem in ihnen. Und der Herr sprach zu mir: Weissage zum Winde, du Menschenkind, und sprich zum Winde: so spricht der Herr: Wind, komm herzu aus den vier Winden, und blase an diese Getöteten, daß sie wieder lebendig werden. Und ich weissagte, wie er mir befohlen hatte. Da kam Odem in sie, und sie wurden wieder lebendig, und richteten sich auf ihre Füße, und ihrer war ein sehr großes Heer.« Lasset immer die Bestandteile unsres höhern geistigen Lebens ebenso ausgedorret, und eben darum auch die Bande unsrer Nationaleinheit ebenso zerrissen, und in wilder Unordnung durcheinander zerstreut herumliegen, wie die Totengebeine des Sehers; lasset unter Stürmen, Regengüssen und sengendem Sonnenscheine mehrere Jahrhunderte dieselben gebleicht und ausgedorrt haben: – der belebende Odem der Geisterwelt hat noch nicht aufgehört zu wehen. Er wird auch unsers Nationalkörpers erstorbene Gebeine ergreifen und sie aneinanderfügen, daß sie herrlich dastehen in neuem und verklärtem Leben.

Vierte Rede
Hauptverschiedenheit zwischen den deutschen und den übrigen Völkern germanischer Abkunft

Das in diesen Reden vorgeschlagene Bildungsmittel eines neuen Menschengeschlechts müsse zu allererst von Deutschen an Deutschen angewendet werden, und es komme dasselbe ganz eigentlich und zunächst unsrer Nation zu, ist gesagt worden. Auch dieser Satz bedarf eines Beweises, und wir werden auch hier, so wie bisher, anheben von dem höchsten und allgemeinsten, zeigend, was der Deutsche an und für sich, unabhängig von dem Schicksale, das ihn dermalen betroffen hat, in seinem Grundzuge sei und von jeher gewesen sei, seitdem er ist; und darlegend, daß schon in diesem Grundzuge die Fähigkeit und Empfänglichkeit einer solchen Bildung, ausschließend vor allen andern europäischen Nationen, liege.

Der Deutsche ist zuvörderst ein Stamm der Germanier überhaupt, über welche letztere hier hinreicht die Bestimmung anzugeben, daß sie da waren, die im alten Europa errichtete gesellschaftliche Ordnung mit der im alten Asien aufbewahrten wahren Religion zu vereinigen, und so an und aus sich selbst eine neue Zeit, im Gegensatze des untergegangenen Altertums, zu entwickeln. Ferner reicht es hin den Deutschen insbesondere nur im Gegensatze mit den andern neben ihm entstandenen germanischen Völkerstämmen zu bezeichnen; indem andre neueuropäische Nationen, als z. B. die von slawischer Abstammung, sich vor dem übrigen Europa noch nicht so klar entwickelt zu haben scheinen, daß eine bestimmte Zeichnung von ihnen möglich sei, andre aber von der gleichen germanischen Abstammung, von denen der zugleich anzuführende Hauptunterscheidungsgrund nicht gilt, wie die Skandinavier hier unbezweifelt für Deutsche genommen werden, und unter allen den allgemeinen Folgen unsrer Betrachtung mit begriffen sind.

Vor allem voraus aber ist der jetzt insbesondere anzustellenden Betrachtung folgende Bemerkung voranzusenden. Ich werde als Grund des erfolgten Unterschiedes in dem ursprünglich einen Grundstamme eine Begebenheit angeben, die bloß als Begebenheit klar und unwidersprechlich vor aller Augen liegt; ich werde sodann einzelne Erscheinungen dieses erfolgten Unterschiedes aufstellen, welche als bloße Begebenheiten wohl ebenso einleuchtend dürften gemacht werden können. Was aber die Verknüpfung der letztern, als Folgen mit dem ersten, als ihrem Grunde, und die Ableitung der Folge aus dem Grunde betrifft, kann ich im allgemeinen nicht auf dieselbe Klarheit und überzeugende Kraft für alle rechnen. Zwar spreche ich auch in dieser Rücksicht nicht eben ganz neue und bisher unerhörte Sätze aus, sondern es gibt unter uns viele einzelne, die für eine solche Ansicht der Sache entweder sehr gut vorbereitet, oder auch wohl mit derselben schon vertraut sind. Unter der Mehrheit aber sind über den anzuregenden Gegenstand Begriffe im Umlaufe, die von den unsrigen sehr abweichen, und welche zu berichtigen, und alle, von solchen die keinen geübten Sinn für ein Ganzes haben, aus einzelnen Fällen beizubringenden Einwürfe zu widerlegen, die Grenze unsrer Zeit und unsres Planes bei weitem überschreiten würde. Den letztern muß ich mich begnügen das in dieser Rücksicht zu Sagende, das in meinem gesamten Denken nicht so einzeln und abgerissen und nicht ohne Begründung bis in die Tiefe des Wissens dastehen dürfte, wie es hier sich gibt, nur als Gegenstand ihres weitern Nachdenkens hinzulegen. Ganz übergehen durfte ich es, noch abgerechnet die für das Ganze nicht zu erlassende Gründlichkeit, auch schon nicht in Rücksicht der wichtigen Folgen daraus, die sich im spätern Verlaufe unsrer Reden ergeben werden, und die ganz eigentlich zu unserm nächsten Vorhaben gehören.

Der zu allererst und unmittelbar der Betrachtung sich darbietende Unterschied zwischen den Schicksalen der Deutschen und der übrigen aus derselben Wurzel erzeugten Stämme ist der, daß die ersten in den ursprünglichen Wohnsitzen des Stammvolks blieben, die letzten in andre Sitze auswanderten, die ersten die ursprüngliche Sprache des Stammvolks behielten und fortbildeten, die letzten eine fremde Sprache annahmen, und dieselbe allmählich nach ihrer Weise umgestalteten. Aus dieser frühesten Verschiedenheit müssen erst die spätern erfolgten, z. B. daß im ursprünglichen Vaterlande, angemessen germanischer Ursitte, ein Staatenbund unter einem beschränkten Oberhaupte blieb, in den fremden Ländern mehr auf bisherige römische Weise die Verfassung in Monarchien überging, und dergleichen erklärt werden, keineswegs aber in umgekehrter Ordnung.

Von den angegebenen Veränderungen ist nun die erste, die Veränderung der Heimat, ganz unbedeutend. Der Mensch wird leicht unter jedem Himmelsstriche einheimisch, und die Volkseigentümlichkeit, weit entfernt durch den Wohnort sehr verändert zu werden, beherrscht vielmehr diesen, und verändert ihn nach sich. Auch ist die Verschiedenheit der Natureinflüsse in dem von Germaniern bewohnten Himmelsstriche nicht sehr groß. Ebensowenig wolle man auf den Umstand ein Gewicht legen, daß in den eroberten Ländern die germanische Abstammung mit den frühern Bewohnern vermischt worden; denn Sieger und Herrscher und Bildner des aus der Vermischung entstehenden neuen Volkes waren doch nur die Germanen. Ueberdies erfolgte dieselbe Mischung, die im Auslande mit Galliern, Kantabriern usw. geschah, im Mutterlande mit Slawen wohl nicht in geringerer Ausdehnung; so daß es keinem der aus Germaniern entstandenen Völker heutzutage leicht fallen dürfte, eine größere Reinheit seiner Abstammung vor den übrigen darzutun.

Bedeutender aber, und wie ich dafürhalte, einen vollkommenen Gegensatz zwischen den Deutschen und den übrigen Völkern germanischer Abkunft begründend, ist die zweite Veränderung, die der Sprache; und kommt es dabei, welches ich gleich zu Anfange bestimmt aussprechen will, weder auf die besondere Beschaffenheit derjenigen Sprache an, welche von diesem Stamme beibehalten, noch auf die der andern, welche von jenem andern Stamme angenommen wird, sondern allein darauf, daß dort Eignes behalten, hier Fremdes angenommen wird; noch kommt es an auf die vorige Abstammung derer, die eine ursprüngliche Sprache fortsprechen, sondern nur darauf, daß diese Sprache ohne Unterbrechung fortgesprochen werde, indem weit mehr die Menschen von der Sprache gebildet werden, denn die Sprache von den Menschen.

Um die Folgen eines solchen Unterschiedes in der Völkererzeugung und die bestimmte Art des Gegensatzes in den Nationalzügen, die aus dieser Verschiedenheit notwendig erfolgt, klar zu machen, soweit es hier möglich und nötig ist, muß ich Sie zu einer Betrachtung über das Wesen der Sprache überhaupt einladen.

Die Sprache überhaupt, und besonders die Bezeichnung der Gegenstände in derselben durch das Lautwerden der Sprachwerkzeuge hängt keineswegs von willkürlichen Beschlüssen und Verabredungen ab, sondern es gibt zuförderst ein Grundgesetz, nach welchem jedweder Begriff in den menschlichen Sprachwerkzeugen zu diesem und keinem andern Laute wird. So wie die Gegenstände sich in den Sinnenwerkzeugen des einzelnen mit dieser bestimmten Figur, Farbe usw. abbilden, so bilden sie sich im Werkzeuge des gesellschaftlichen Menschen, in der Sprache mit diesem bestimmten Laute ab. Nicht eigentlich redet der Mensch, sondern in ihm redet die menschliche Natur, und verkündigt sich andern seinesgleichen. Und so müßte man sagen: die Sprache ist eine einzige und durchaus notwendige.

Nun mag zwar, welches das zweite ist, die Sprache in dieser ihrer Einheit für den Menschen schlechtweg als solchen, niemals und nirgends hervorgebrochen sein, sondern allenthalben weiter geändert und gebildet durch die Wirkungen, welche der Himmelsstrich, und häufigerer oder seltenerer Gebrauch, auf die Sprachwerkzeuge und die Aufeinanderfolge der beobachteten und bezeichneten Gegenstände auf die Aufeinanderfolge der Bezeichnung hatten. Jedoch findet auch hierin nicht Willkür oder Ohngefähr, sondern strenges Gesetz statt; und es ist notwendig, daß in einem durch die erwähnten Bedingungen also bestimmten Sprachwerkzeuge nicht die eine und reine Menschensprache, sondern daß eine Abweichung davon, und zwar, daß gerade diese bestimmte Abweichung davon hervorbreche.

Nenne man die unter denselben äußern Einflüssen auf das Sprachwerkzeug stehenden, zusammenlebenden und in fortgesetzter Mitteilung ihre Sprache fortbildenden Menschen ein Volk, so muß man sagen: die Sprache dieses Volks ist notwendig so wie sie ist, und nicht eigentlich dieses Volk spricht seine Erkenntnis aus, sondern seine Erkenntnis selbst spricht sich aus aus demselben.

Bei allen im Fortgange der Sprache durch dieselben oben erwähnten Umstände erfolgten Veränderungen bleibt, ununterbrochen diese Gesetzmäßigkeit; und zwar für alle, die in ununterbrochener Mitteilung bleiben, und wo das von jedem einzelnen ausgesprochene Neue an das Gehör aller gelangt, dieselbe eine Gesetzmäßigkeit. Nach Jahrtausenden, und nach allen den Veränderungen, welche in ihnen die äußere Erscheinung der Sprache dieses Volks erfahren hat, bleibt es immer dieselbe eine, ursprünglich also ausbrechen müssende lebendige Sprachkraft der Natur, die ununterbrochen durch alle Bedingungen herabgeflossen ist und in jeder so werden mußte, wie sie ward, am Ende derselben so sein mußte, wie sie jetzt ist, und in einiger Zeit also sein wird, wie sie sodann müssen wird. Die reinmenschliche Sprache zusammengenommen zuvörderst mit dem Organe des Volks, als sein erster Laut ertönte, was hieraus sich ergibt, ferner zusammengenommen mit allen Entwicklungen, die dieser erste Laut unter den gegebenen Umständen gewinnen mußte, gibt als letzte Folge die gegenwärtige Sprache des Volks. Darum bleibt auch die Sprache immer dieselbe Sprache. Lasset immer nach einigen Jahrhunderten die Nachkommen die damalige Sprache ihrer Vorfahren nicht verstehen, weil für sie die Uebergänge verloren gegangen sind; dennoch gibt es vom Anbeginn an einen stetigen Uebergang, ohne Sprung, immer unmerklich in der Gegenwart, und nur durch Hinzufügung neuer Uebergänge bemerklich gemacht, und als Sprung erscheinend. Niemals ist ein Zeitpunkt eingetreten, da die Zeitgenossen aufgehört hätten sich zu verstehen, indem ihr ewiger Vermittler und Dolmetscher die aus ihnen allen sprechende gemeinsame Naturkraft immerfort war und blieb. So verhält es sich mit der Sprache als Bezeichnung der Gegenstände unmittelbar sinnlicher Wahrnehmung, und dieses ist alle menschliche Sprache anfangs. Erhebt von dieser das Volk sich zu Erfassung des Uebersinnlichen, so vermag dieses Uebersinnliche zur beliebigen Wiederholung und zur Vermeidung der Verwirrung mit dem Sinnlichen für den ersten einzelnen, und zur Mitteilung und zweckmäßigen Leitung für andre, zuvörderst nicht anders festgehalten zu werden, denn also, daß ein Selbst als Werkzeug einer übersinnlichen Welt bezeichnet, und von demselben Selbst, als Werkzeug der sinnlichen Welt, genau unterschieden werde – eine Seele, Gemüt und dergleichen einem körperlichen Leib entgegengesetzt werde. Ferner könnten die verschiedenen Gegenstände dieser übersinnlichen Welt, da sie insgesamt nur in jenem übersinnlichen Werkzeuge erscheinen und für dasselbe da sind, in der Sprache nur dadurch bezeichnet werden, daß gesagt werde, ihr besonderes Verhältnis zu ihrem Werkzeuge sei also wie das Verhältnis der und der bestimmten sinnlichen Gegenstände zum sinnlichen Werkzeuge, und das in diesem Verhältnis ein besonderes Uebersinnliches einem besondern Sinnlichen gleichgesetzt, und durch diese Gleichsetzung sein Ort im übersinnlichen Werkzeuge durch die Sprache angedeutet werde. Weiter vermag in diesem Umkreise die Sprache nichts; sie gibt ein sinnliches Bild des Uebersinnlichen bloß mit der Bemerkung, daß es ein solches Bild sei; wer zur Sache selbst kommen will, muß nach der durch das Bild ihm angegebenen Regel sein eignes geistiges Werkzeug in Bewegung setzen. – Im allgemeinen erhellet, daß diese sinnbildliche Bezeichnung des Uebersinnlichen jedesmal nach der Stufe der Entwicklung des sinnlichen Erkenntnisvermögens unter dem gegebenen Volke sich richten müsse; daß daher der Anfang und Fortgang dieser sinnbildlichen Bezeichnung in verschiedenen Sprachen sehr verschieden ausfallen werde, nach der Verschiedenheit des Verhältnisses, das zwischen der sinnlichen und geistigen Ausbildung des Volkes, das eine Sprache redet, stattgefunden und fortwährend stattfindet.

Wir beleben zuvörderst diese in sich klare Bemerkung durch ein Beispiel. Etwas, das zufolge der in der vorigen Rede erklärten Erfassung des Grundtriebes nicht erst durch das dunkle Gefühl, sondern sogleich durch klare Erkenntnis entsteht, dergleichen jedesmal ein übersinnlicher Gegenstand ist, heißt mit einem griechischen, auch in der deutschen Sprache häufig gebrauchten Worte, eine Idee, und dieses Wort gibt genau dasselbe Sinnbild, was in der deutschen das Wort Gesicht, wie dieses in folgenden Wendungen der lutherschen Bibelübersetzung: ihr werdet Gesichte sehen, ihr werdet Träume haben, vorkommt. Idee oder Gesicht in sinnlicher Bedeutung wäre etwas, das nur durch das Auge des Leibes, keineswegs aber durch einen andern Sinn, etwa der Betastung, des Gehörs usw. erfaßt werden könnte, so wie etwa ein Regenbogen, oder die Gestalten, welche im Traume vor uns vorübergehen. Dasselbe in übersinnlicher Bedeutung hieße zuvörderst, zufolge des Umkreises, in dem das Wort gelten soll, etwas, das gar nicht durch den Leib, sondern nur durch den Geist erfaßt wird, sodann, das auch nicht durch das dunkle Gefühl des Geistes, wie manches andre, sondern allein durch das Auge desselben, die klare Erkenntnis, erfaßt werden kann. Wollte man nun etwa ferner annehmen, daß den Griechen bei dieser sinnbildlichen Bezeichnung allerdings der Regenbogen und die Erscheinungen der Art zum Grunde gelegen, so müßte man gestehen, daß ihre sinnliche Erkenntnis schon vorher sich zur Bemerkung des Unterschiedes zwischen den Dingen, daß einige sich allen oder mehreren Sinnen, einige sich bloß dem Auge offenbaren, erhoben haben müsse, und daß außerdem sie den entwickelten Begriff, wenn er ihnen klar geworden wäre, nicht also, sondern anders hätten bezeichnen müssen. Es würde sodann auch ihr Vorzug in geistiger Klarheit erhellen etwa vor einem andern Volke, das den Unterschied zwischen Sinnlichem und Uebersinnlichem nicht durch ein aus dem besonnenen Zustande des Wachens hergenommenes Sinnbild habe bezeichnen können, sondern zum Traume seine Zuflucht genommen, um ein Bild für eine andre Welt zu finden; zugleich würde einleuchten, daß dieser Unterschied nicht etwa durch die größere oder geringere Stärke des Sinns fürs Uebersinnliche in den beiden Völkern, sondern daß er lediglich durch die Verschiedenheit ihrer sinnlichen Klarheit, damals, als sie Uebersinnliches bezeichnen wollten, begründet sei.

So richtet alle Bezeichnung des Uebersinnlichen sich nach dem Umfange und der Klarheit der sinnlichen Erkenntnis desjenigen, der da bezeichnet. Das Sinnbild ist ihm klar, und drückt ihm das Verhältnis des Begriffenen zum geistigen Werkzeuge vollkommen verständlich aus, denn dieses Verhältnis wird ihm erklärt durch ein andres unmittelbar lebendiges Verhältnis zu seinem sinnlichen Werkzeuge. Diese also entstandene neue Bezeichnung, mit aller der neuen Klarheit, die durch diesen erweiterten Gebrauch des Zeichens die sinnliche Erkenntnis selber bekommt, wird nun niedergelegt in der Sprache; und die mögliche künftige übersinnliche Erkenntnis wird nun nach ihrem Verhältnisse zu der ganzen in der gesamten Sprache niedergelegten übersinnlichen und sinnlichen Erkenntnis bezeichnet; und so geht es ununterbrochen fort; und so wird denn die unmittelbare Klarheit und Verständlichkeit der Sinnbilder niemals abgebrochen, sondern sie bleibt ein stetiger Fluß. – Ferner, da die Sprache nicht durch Willkür vermittelt, sondern als unmittelbare Naturkraft aus dem verständigen Leben ausbricht, so hat eine ohne Abbruch nach diesem Gesetze fortentwickelte Sprache auch die Kraft, unmittelbar einzugreifen in das Leben und dasselbe anzuregen. Wie die unmittelbar gegenwärtigen Dinge den Menschen bewegen, so müssen auch die Worte einer solchen Sprache den bewegen, der sie versteht, denn auch sie sind Dinge, keineswegs willkürliches Machwerk. So zunächst im Sinnlichen. Nicht anders jedoch auch im Uebersinnlichen. Denn obwohl in Beziehung auf das letztere der stetige Fortgang der Naturbeobachtung durch freie Besinnung und Nachdenken unterbrochen wird, und hier gleichsam der unbildliche Gott eintritt, so versetzt dennoch die Bezeichnung durch die Sprache das Unbildliche auf der Stelle in den stetigen Zusammenhang des Bildlichen zurück; und so bleibt auch in dieser Rücksicht der stetige Fortgang der zuerst als Naturkraft ausgesprochenen Sprache ununterbrochen, und es tritt in den Fluß der Bezeichnung keine Willkür ein. Es kann darum auch dem übersinnlichen Teile einer also stetig fortentwickelten Sprache seine Leben anregende Kraft auf den, der nur sein geistiges Werkzeug in Bewegung setzt, nicht entgehen. Die Worte einer solchen Sprache in allen ihren Teilen sind Leben und schaffen Leben. – Machen wir auch in Rücksicht der Entwicklung der Sprache für das Uebersinnliche die Voraussetzung, daß das Volk dieser Sprache in ununterbrochener Mitteilung geblieben, und daß, was einer gedacht und ausgesprochen, bald an alle gekommen, so gilt, was bisher im allgemeinen gesagt worden, für alle, die diese Sprache reden. Allen, die nur denken wollen, ist das in der Sprache niedergelegte Sinnbild klar; allen, die da wirklich denken, ist es lebendig und anregend ihr Leben.

So verhält es sich, sage ich, mit einer Sprache, die von dem ersten Laute an, der in demselben Volke ausbrach, ununterbrochen aus dem wirklichen gemeinsamen Leben dieses Volkes sich entwickelt hat, und in die niemals ein Bestandteil gekommen, der nicht eine wirklich erlebte Anschauung dieses Volks und eine mit allen übrigen Anschauungen desselben Volks im allseitig eingreifenden Zusammenhange stehende Anschauung ausdrückte. Lasset dem Stammvolke dieser Sprache noch so viele einzelne andern Stammes und andrer Sprache einverleibt werden; wenn es diesen nur nicht verstattet wird, den Umkreis ihrer Anschauungen zu dem Standpunkte, von welchem von nun an die Sprache sich fortentwickle, zu erheben, so bleiben diese stumm in der Gemeinde und ohne Einfluß auf die Sprache, so lange, bis sie selbst in den Umkreis der Anschauung des Stammvolks hineingekommen sind, und so bilden nicht sie die Sprache, sondern die Sprache bildet sie.

Ganz das Gegenteil aber von allem bisher Gesagten erfolgt alsdann, wenn ein Volk mit Aufgebung seiner eignen Sprache eine fremde, für übersinnliche Bezeichnung schon sehr gebildete annimmt; und zwar nicht also, daß es sich der Einwirkung dieser fremden Sprache ganz frei hingebe, und sich bescheide sprachlos zu bleiben, so lange, bis es in den Kreis der Anschauungen dieser fremden Sprache hineingekommen; sondern also, daß es seinen eignen Anschauungskreis der Sprache aufdringe, und diese, von dem Standpunkte aus, wo sie dieselbe fanden, von nun an in diesem Anschauungskreise sich fortbewegen müsse. In Absicht des sinnlichen Teils der Sprache zwar ist diese Begebenheit ohne Folgen. In jedem Volke müssen ja ohnedies die Kinder diesen Teil der Sprache, gleich als ob die Zeichen willkürlich wären, lernen und so die ganze frühere Sprachentwicklung der Nation hierin nachholen; jedes Zeichen aber in diesem sinnlichen Umkreise kann durch die unmittelbare Ansicht oder Berührung des Bezeichneten vollkommen klargemacht werden. Höchstens würde daraus folgen, daß das erste Geschlecht eines solchen seine Sprache ändernden Volkes als Männer wieder in die Kinderjahre zurückzugehen genötigt gewesen; mit den Nachgebornen aber und an den künftigen Geschlechtern war alles wieder in der alten Ordnung. Dagegen ist diese Veränderung von den bedeutendsten Folgen in Rücksicht des übersinnlichen Teils der Sprache. Dieser hat zwar für die ersten Eigentümer der Sprache sich gemacht auf die bisher beschriebene Weise; für die spätern Eroberer derselben aber enthält das Sinnbild eine Vergleichung mit einer sinnlichen Anschauung, die sie entweder schon längst, ohne die beiliegende geistige Ausbildung, übersprungen haben, oder die sie dermalen noch nicht gehabt haben, auch wohl niemals haben können. Das Höchste, was sie hierbei tun können, ist, daß sie das Sinnbild und die geistige Bedeutung derselben sich erklären lassen, wodurch sie die flache und tote Geschichte einer fremden Bildung, keineswegs aber eigne Bildung erhalten und Bilder bekommen, die für sie weder unmittelbar klar, noch auch lebenanregend sind, sondern völlig also willkürlich erscheinen müssen, wie der sinnliche Teil der Sprache. Für sie ist nun, durch diesen Eintritt der bloßen Geschichte als Erklärerin, die Sprache in Absicht des ganzen Umkreises ihrer Sinnbildlichkeit tot, abgeschlossen und ihr stetiger Fortfluß abgebrochen; und obwohl über diesen Umkreis hinaus sie nach ihrer Weise, und inwiefern dies von einem solchen Ausgangspunkte aus möglich ist, diese Sprache wieder lebendig fortbilden mögen; so bleibt doch jener Bestandteil die Scheidewand, an welcher der ursprüngliche Ausgang der Sprache, als eine Naturkraft, aus dem Leben und die Rückkehr der wirklichen Sprache in das Leben, ohne Ausnahme sich bricht. Obwohl eine solche Sprache auf der Oberfläche durch den Wind des Lebens bewegt werden, und so den Schein eines Lebens von sich geben mag, so hat sie doch tiefer einen toten Bestandteil, und ist durch den Eintritt des neuen Anschauungskreises und die Abbrechung des alten abgeschnitten von der lebendigen Wurzel.

Wir beleben das soeben Gesagte durch ein Beispiel; indem wir zum Behuf dieses Beispiels noch beiläufig die Bemerkung machen, daß eine solche im Grunde tote und unverständliche Sprache sich auch sehr leicht verdrehen und zu allen Beschönigungen des menschlichen Verderbens mißbrauchen läßt, was in einer niemals erstorbenen nicht also möglich ist. Ich bediene mich als solchen Beispiels der drei berüchtigten Worte, Humanität, Popularität, Liberalität. Diese Worte, vor dem Deutschen, der keine andre Sprache gelernt hat, ausgesprochen, sind ihm ein völlig leerer Schall, der an nichts ihm schon Bekanntes durch Verwandtschaft des Lautes erinnert und so aus dem Kreise seiner Anschauung und aller möglichen Anschauung ihn vollkommen herausreißt. Reizt nun doch etwa das unbekannte Wort durch seinen fremden vornehmen und wohltönenden Klang seine Aufmerksamkeit, und denkt er, was so hoch töne, müsse auch etwas Hohes bedeuten; so muß er sich diese Bedeutung ganz von vornherein und als etwas ihm ganz Neues erklären lassen und kann dieser Erklärung eben nur blind glauben und wird so stillschweigend gewöhnt, etwas für wirklich daseiend und würdig anzuerkennen, das er, sich selbst überlassen, vielleicht niemals des Erwähnens wert gefunden hätte. Man glaube nicht, daß es sich mit den neulateinischen Völkern, welche jene Worte vermeintlich als Worte ihrer Muttersprache aussprechen, viel anders verhalte. Ohne gelehrte Ergründung des Altertums und seiner wirklichen Sprache verstehen sie die Wurzeln dieser Wörter ebensowenig, als der Deutsche. Hätte man nun etwa dem Deutschen statt des Wortes Humanität das Wort Menschlichkeit, wie jenes wörtlich übersetzt werden muß, ausgesprochen, so hätte er uns ohne weitere historische Erklärung verstanden; aber er hätte gesagt: da ist man nicht eben viel, wenn man ein Mensch ist und kein wildes Tier. Also aber, wie wohl nie ein Römer gesagt hätte, würde der Deutsche sagen, deswegen, weil die Menschheit überhaupt in seiner Sprache nur ein sinnlicher Begriff geblieben, niemals aber wie bei den Römern zum Sinnbilde eines übersinnlichen geworden; indem unsre Vorfahren vielleicht lange vorher die einzelnen menschlichen Tugenden bemerkt, und sinnbildlich in der Sprache bezeichnet, ehe sie darauf gefallen, dieselben in einem Einheitsbegriffe, und zwar als Gegensatz mit der tierischen Natur, zusammenzufassen, welches denn auch unsern Vorfahren den Römern gegenüber zu gar keinem Tadel gereicht. Wer nun den Deutschen dennoch dieses fremde und römische Sinnbild künstlich in die Sprache spielen wollte, der würde ihre sittliche Denkart offenbar herunterstimmen, indem er ihnen als etwas Vorzügliches und Lobenswürdiges hingäbe, was in der fremden Sprache auch wohl ein solches sein mag, was er aber, nach der austilgbaren Natur seiner Nationaleinbildungskraft nur faßt, als das Bekannte, das gar nicht zu erfassen ist. Es ließe sich vielleicht durch eine nähere Untersuchung dartun, daß dergleichen Herabstimmungen der frühern sittlichen Denkart durch unpassende und fremde Sinnbilder den germanischen Stämmen, die die römische Sprache annahmen, schon zu Anfange begegnet: doch wird hier auf diesen Umstand nicht gerade das größte Gewicht gelegt.