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Old Surehand III

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Šrift:Väiksem АаSuurem Aa

»Jetzt weiß ich, was richtig beten heißt! Wenn das nicht hilft, so will ihm Gott nicht helfen!«

Old Wabble hatte mich, ganz gegen meine Erwartung, nicht ein einziges Mal unterbrochen. Sein Auge sah mich spöttisch an; aber aus seinem vor Schmerz verzerrten Munde war auch jetzt keine Silbe zu hören. Sollte er sich jetzt doch scheuen, mich zu verhöhnen? Das würde ein gutes Zeichen sein. Ich durfte diese Wirkung nicht stören und ging, indem ich Old Surehand mit mir fortzog.

Nach einiger Zeit waren wir so weit, daß wir die Leichen in die Bodensenkung legen konnten, um sie dann erst mit Gezweig und dann mit Steinen zu bedecken. Da kam mir ein Gedanke, nein, kein Gedanke, sondern eine Eingebung; es war eine, das fühlte ich: Ich ließ den alten Wabble holen und nach dem Grabe bringen. Das verursachte ihm große Schmerzen; er schrie in einem fort und fragte dann, warum er nicht habe liegen bleiben dürfen.

»Ihr sollt sehen, wohin wir Eure skalpierten Kameraden legen,« antwortete ich. »Wir lassen einen Platz für Euch, denn ehe die heutige Sonne untergeht, liegt Ihr bei ihnen hier unter diesen Steinen. Ihr habt nur noch Zeit zur Reue und zum Sterben, weiter keine!«

Ich hatte erwartet, daß er mich wütend anschreien werde; er aber war still, ganz still. Er sah zu, daß wir einen Tramp nach dem andern in die Vertiefung legten und dann mit Ästen und Zweigen bedeckten; er sah auch, daß wir Steine darüber aufhäuften und eine Lücke für seinen eigenen Körper ließen. Sein Auge folgte jeder unserer Bewegungen; er sagte immer noch nichts. Aber in seinem Blicke lag eine immer größer werdende Angst; das bemerkte ich wohl. Nun waren wir endlich mit dem Grabe, bis auf ihn – – die letzte Leiche, fertig und gingen fort, scheinbar ohne uns um ihn zu kümmern. Ich fühlte aber eine Spannung, die gar nicht größer sein konnte.

Da plötzlich erzitterte die Luft von einem Schrei, nicht anders, als wie sein erster Schrei gewesen war. Ich suchte ihn wieder auf. Die Schmerzen hatten ihn wieder gepackt, doch ohne ihm die Besinnung zu rauben. Er wand sich wie ein Wurm; er schlug und stampfte um sich, doch kam kein Fluch und keine Verwünschung mehr aus seinem Munde. Dann lag er wieder still, wimmernd und stöhnend zwar, doch sonst bewegungslos. Seine Zähne knirschten, und der Schweiß trat in schweren, dicken Tropfen auf seine Stirn und sein Gesicht. Ich wischte sie wiederholt ab; sie kamen immer wieder. So verging eine lange Zeit. Da hörte ich ihn halblaut sagen:

»Mr. Shatterhand!«

Ich bog mich über ihn, und nun fragte er langsam und mit öfteren Unterbrechungen:

»Ihr wißt alles – – alles – —. Kennt Ihr das alte, alte – – – Lied – – Lied – – von der – – Ewigkeit – – —?«

»Welches Lied? Wie ist der Anfang?«

»E – – ter – – nity – – oh – – thunder – – word – – —.«

»Ich kann es auswendig.«

»Betet – – be – – tet es!«

Ich blickte Old Surehand, der mit mir zu ihm gekommen war, bedeutungsvoll an, setzte mich neben den Alten hin und begann, natürlich in der englischen Übersetzung —

»O Ewigkeit, du Donnerwort,

Du Schwert, das durch die Seele bohrt,

O Anfang sonder Ende!

O Ewigkeit, Zeit ohne Zeit,

Vielleicht schon morgen oder heut

Fall ich in deine Hände.

Mein ganz erschrocknes Herz erbebt,

Daß mir die Zung‘am Gaumen klebt!«

Hier hielt ich inne. Er war still. Seine Brust bewegte sich schwer. Es arbeitete in ihm. Dann bat er: »Weiter – – weiter – – Mr. Shatter – – hand —Ich that ihm den Willen und fuhr fort:

»O Gott, wie bist du so gerecht!

Wie strafst du mich, den bösen Knecht,

Mit wohlverdienten Schmerzen!

Schon hier erfaßt mich deine Faust,

Daß es mich würgt, daß es mich graust

In meinem tiefsten Herzen.

Die Zähne klappern mir vor Pein;

Wie muß es erst da drüben sein!«

Die Strophen dieses alten, kraftvollen Kirchenliedes sind, wenn sie richtig gelesen oder gesprochen werden, allerdings geeignet, wie Schwerterspitzen durch Mark und Bein zu gehen. Ich sah, daß es ihn schüttelte, doch forderte er mich auf»Weiter – – immer – – – weiter! Ich – – – höre es – – —!« Ich that ihm natürlich den Willen:

»Wach auf, o Mensch, vom Sündenschlaf,

Ermuntre dich, verlornes Schaf,

Denn es enteilt dein Leben!

Wach auf, denn es ist hohe Zeit,

Und es naht schon die Ewigkeit,

Dir deinen Lohn zu geben!

Zeig reuig deine Sünden an,

Daß dir die Gnade helfen kann!«

Was war das?! Seine Zähne schlugen zusammen. Ja, wahrhaftig, ich hörte sie klappern! Der Schweiß stand nicht mehr tropfenweis auf seiner Stirn, sondern er lag als eine zusammenhängende, naßkalte Schicht auf ihr. Dabei murmelte er, wie ein Betrunkener lallend:

»Zeig reuig – – – deine Sünden – – – an, daß dir – – – die Gnade – – – hel – – – helfen kann – – —!« Und plötzlich stieß er laut, schnell und voller unsäglicher Angst hervor: »Wie lange braucht man zur Gnade, wie lange! Sagt es schnell, schnell!«

»Einen Augenblick nur, wenn Ihr‘s ehrlich meint,« antwortete ich.

»Das ist zu wenig, viel zu wenig! »Zeig reuig deine Sünden an!« Ich habe mehr Sünden auf meinem Gewissen als Sterne am Himmel stehen. Wie kann ich die in dieser Zeit beichten, wie kann, wie kann ich das!«

»Gott zählt sie nicht einzeln, wenn Ihr sie wirklich bereut!«

»Nein, alle, alle muß ich ihm aufzählen, alle! Und habe ich Zeit dazu, Zeit? Wann muß ich sterben, sagt es mir!«

»Eure Todesstunde schlägt heut. Hier steht Euer Grab schon offen!«

»Schon offen, schon offen; oh mein Himmel, oh mein Gott! Gebt mir mehr Zeit, mehr! Gebt mir einen Tag, zwei Tage, eine Woche!«

Da, da war es, was ich ihm auf Fenners Farm vorausgesagt hatte: Er flehte um eine Gnadenfrist!

»Aber ich fühle es,« fuhr er kreischend fort; »ich bekomme keine Zeit, keine Frist, keine Gnade, kein Erbarmen! Der Tod greift mir nach dem Herzen, und die Hölle mit allen ihren Teufeln wühlt mir schon im Leibe! Mr. Shatterhand, Mr. Shatterhand, Ihr seid ein gläubiger, ein frommer Mann. Ihr müßt, Ihr müßt es wissen: Giebt es einen Gott?«

Ich legte ihm die Hand auf die Stirn und antwortete:

»Ich schwöre nie; heut und hier schwöre ich bei meiner Seligkeit, daß es einen Gott giebt!«

»Und ein Jenseits, ein ewiges Leben?«

»So wahr es einen Gott giebt, so wahr auch ein Jenseits und ein ewiges Leben!«

»Und jede Sünde wird dort bestraft?«

»Jede Sünde, welche nicht vergeben worden ist.«

»Oh Gott, oh Allerbarmer! Wer wird mir meine vielen, vielen, schweren Sünden vergeben? Könnt Ihr es thun, Mr. Shatterhand; könnt Ihr?«

»Ich kann es nicht. Bittet Gott darum! Er allein kann es.«

»Er hört mich nicht; er mag von mir nichts wissen! Es ist zu spät, zu spät!«

»Für Gottes Liebe und Barmherzigkeit kommt keine Reue zu spät!«

»Hätte ich früher auf Euch gehört, früher! Ihr habt Euch Mühe mit mir gegeben. Ihr habt recht gehabt: Das Sterben währt länger, viel, viel länger als das Leben! Fast hundert Jahre habe ich gelebt; nun sind sie hin, hin wie ein Wind; aber diese Stunde, diese Stunde, sie ist länger als mein ganzes Leben; sie ist schon eine Ewigkeit! Ich habe Gott geleugnet und über ihn gelacht; ich habe gesagt, daß ich keinen Gott brauche, im Leben nicht und im Sterben nicht. Ich Unglücklicher! Ich Wahnsinniger! Es giebt einen Gott; es giebt einen; ich fühle es jetzt! Und der Mensch braucht einen Gott; ja er braucht einen! Wie kann man leben und wie sterben ohne Gott! Wie kalt, wie kalt ist‘s in mir, huh – – —! Wie finster, wie finster, huuuh – – —! Das ist ein tiefer – – – tiefer – – bodenloser Abgrund – – Hilfe, Hilfe! Das schlägt über mir zusammen – – über mir – – Hilfe – – —Hilfe! Das krallt sich um meine – – – Hilfe – – – Gnade – —Gnade – – Gna – – —!«

Er hatte die Augen geschlossen und die Hilferufe mit erst schriller und dann ersterbender Stimme ausgestoßen. Jetzt schloß er den Mund und bewegte kein Glied seines Körpers, kein Härchen seiner Augenwimpern mehr.

»Oh mein Gott!« seufzte Old Surehand. »Ich sah schon manchen Menschen im Kampfe fallen; aber ein wirkliches Sterben, so wie dieses, sah ich doch noch nie! Wer da nicht an Gott glauben lernt, dem wäre besser, er wäre nie geboren!«

Die Hilferufe Old Wabbles hatten die Gefährten alle herbeigerufen; sie standen rund umher. Ich schob dem Alten die Hand unter das Gewand und legte sie ihm auf das Herz; ich fühlte kaum noch dessen leisen, langaussetzenden Schlag.

»Die Hüte ab, Mesch‘schurs!« bat ich. »Wir stehen vor einem hehren, heiligen Augenblick: Ein verlorener Sohn kehrt jetzt zurück ins Vaterhaus. Betet, betet, betet, daß der Inbegriff aller Liebe sich seiner erbarme, jetzt in dieser schweren, letzten Minute und jenseits in der Ewigkeit!«

Sie beteten; selbst die drei Häuptlinge beteten und – – – Old Surehand betete auch! Die Sekunden dehnten sich zu Minuten und die Minuten zu Viertelstunden. Ein dünnes Zweiglein knickte unter den Zehen eines kleinen Vogels. Das klang durch diese tiefe, heilige Stille wie sonst das Brechen eines starken Baumes, so schien es uns, und der leichte Flügelschlag des Vogels dünkte uns das Rauschen von Adlerschwingen zu sein!

Da schlug Old Wabble die Augen auf und richtete sie auf mich. Sein Blick war klar und mild, und seine Stimme klang zwar leise doch deutlich, als er sagte:

»Ich schlief jetzt einen langen, langen, tiefen Schlaf und sah im Traum mein Vaterhaus und meine Mutter drin, die ich beide hier nie gesehen habe. Ich war bös, sehr bös gewesen und hatte sie betrübt, so träumte mir; ich bat sie um Verzeihung. Da zog sie mich an sich und küßte mich. Old Wabble ist nie im Leben geküßt worden, nur jetzt in seiner Todesstunde. War das vielleicht der Geist von meiner Mutter, Mr. Shatterhand?«

 

»Ich möchte es Euch gönnen. Ihr werdet‘s bald erfahren,« antwortete ich.

Da ging ein Lächeln über seine viel durchfurchten Züge, und er sprach in rührend frohem Tone:

»Ja, ich werde es erfahren, in wenigen Augenblicken. Sie hat mir verziehen, als ich sie darum bat! Kann Gott weniger gnädig sein als sie?«

»Seine Gnade reicht so weit, so weit die Himmel reichen; sie ist ohne Anfang und auch ohne Ende. Bittet ihn, Mr. Cutter, bittet ihn!«

Da legte er die unverletzte Hand in diejenige des gebrochenen Armes, faltete beide und sagte:

»So will ich denn gern beten, zum ersten und zum letzten Mal in diesem meinem Leben! Herrgott, ich bin der böseste von allen Menschen gewesen, die es gegeben hat. Es giebt keine Zahl für die Menge meiner Sünden, doch ist mir bitter leid um sie, und meine Reue wächst höher auf als diese Berge hier. Sei gnädig und barmherzig mit mir, wie meine Mutter es im Traume mit mir war, und nimm mich, wie sie es that, in Deine Arme auf. Amen!«

Welch ein Gebet! Er, der keine Schule genossen und nie mit seinem Gotte gesprochen hatte, betete jetzt in so geläufiger Weise, wie ein Pfarrer betet! Er hatte leise und mit Unterbrechungen gesprochen, war aber von uns allen verstanden worden. Dieser Sterbende war ein böser Mensch und zuletzt mein Todfeind gewesen, und doch liefen die Thränen, die ich nicht zurückzuhalten vermochte, mir über die Wangen herab.

»War es so richtig, Mr. Shatterhand?« fragte er.

»Ja, so war es gut.«

»Und wird Gott mir meine Bitte erfüllen?«

»Ja.«

»Ah, wenn ich das doch deutlich aus Eurem Munde hören könnte!«

»Ihr sollt es hören. Ich bin zwar kein geweihter Priester, und keine Macht der Kirche ist mir anvertraut; wenn ich damit eine Sünde begehe, so wird Gott auch mir gnädig sein; ich bin ja der einzige hier, der zu Euch reden kann! Spricht die Stimme wahr, die ich jetzt in mir höre, so seid Ihr von Gottes Gerechtigkeit gerichtet, aber von seiner Barmherzigkeit begnadigt worden. Geht also heim in Frieden! Ihr habt im Traum das irdische Vaterhaus gesehen; es steht Euch nun die Thür des himmlischen offen. Eure Sünden bleiben hier zurück. Lebt wohl!«

Ich nahm seine Hand in die meinige. Er hatte die Augen wieder geschlossen. Ich legte mein Ohr an seinen Mund und hörte ihn noch hauchen:

»Lebt – – wohl! – – Ich – – – bin – – so froh, – – so froh – – –!«

Das Lächeln war in seinem Angesichte geblieben; es war so mild, als ob er wieder von seiner Mutter träumte. Doch war‘s kein Traum mehr, der ihm die Erbarmung zeigte; er sah sie jetzt in Wirklichkeit, in jener Wirklichkeit, die über allem Irdischen erhaben ist; – – er war tot! —

Was für ein sonderbares Geschöpf ist doch der Mensch! Welche Gefühle hatten wir noch vor wenigen Stunden für diesen nun Verstorbenen gehabt! Und jetzt stand ich so tief berührt vor seiner Leiche, als ob mir ein lieber, lieber Kamerad gestorben sei! Seine Bekehrung hatte alles Vergangene gut gemacht. Und ich war nicht der einzige, dem es so erging. Dick Hammerdull kam herbei, ergriff die Hand des Toten, schüttelte sie leise und sagte:

»Leb wohl, alter Wabble! Hättest du eher gewußt, was du jetzt weißt, so wärest du nicht eines so elenden Todes gestorben. Das war gewaltig dumm von dir; ich trage es dir aber nicht nach! Pitt Holbers, gieb ihm auch die Hand!«

Holbers brauchte gar nicht dazu aufgefordert zu werden, denn er stand schon bereit dazu. Er sagte dabei, und zwar gar nicht in seiner trockenen Weise, sondern tief bewegt:

»Farewell, alter King! Dein Königreich hat nun ein Ende. Wärest du gescheit gewesen, so hättest du mit uns anstatt mit den Tramps reiten können. Schade, jammerschade um so einen tüchtigen Boy, der du früher gewesen bist! Komm, lieber Dick! Wollen ihn in sein letztes Bette legen!«

»Nein, jetzt noch nicht!« entgegnete ich.

»Ja, müssen wir nicht weiter?« fragte Hammerdull.

»Wir haben nur noch zwei Stunden Tag; da verlohnt es sich nicht, nun erst ein anderes Lager aufzusuchen. Wir bleiben hier.«

»Aber die Utahs, und der General?!«

»Laßt sie ziehen! Sie entkommen uns nicht, nun erst recht nicht, da wir die Schmerzen zu rächen haben, welche dieser Tote hat ausstehen müssen. Früh schien es mir, als ob wir keine Zeit hätten; jetzt habe ich mehr als genug!«

»Ich stimme meinem Bruder Shatterhand bei,« erklärte Winnetou. »Old Wabble soll nicht warm begraben werden!«

Es war also ausgemacht, daß wir heut auf der Halbinsel blieben. Einer aber von uns ließ sich nicht bereit dazu finden, Old Surehand nämlich. Er winkte mich auf die Seite und sagte: »Ich kann nicht hier bleiben, Mr. Shatterhand. Ich werde fortreiten, und zwar heimlich, damit niemand auf den Gedanken kommt, mich aufzuhalten. Jemandem aber muß ich es sagen, und das sollt Ihr sein. Verratet mich nicht, bis ich fort bin!«

»Ist es denn unbedingt notwendig, daß Ihr Euch entfernen müßt?« erkundigte ich mich. »Könnt Ihr wirklich nicht hier bleiben?«

»Ich muß fort!«

»Und allein?«

»Ganz allein!«

»Hm! Ihr seid ein tüchtiger Westmann, und ich will also nicht von den Gefahren sprechen, welche Euch begegnen können; aber wollt Ihr mir nicht wenigstens sagen, welcher Art das Unternehmen ist, welches Euch hindert, hier bei uns zu bleiben, Mr. Surehand?«

»Das kann ich nicht.«

»Darf ich auch nicht erfahren, wohin Ihr wollt?«

»Nein.«

»Hm! Ich habe nicht die Absicht, Euch Vorwürfe zu machen, aber Euer Verhalten grenzt doch etwas an Vertrauenslosigkeit.«

Da antwortete er, schnell mißmutig geworden:

»Ob ich Vertrauen zu Euch habe, müßt Ihr ebenso gut wissen wie ich, Sir. Ich habe Euch schon gesagt, daß es sich um ein Geheimnis handelt, von welchem ich nicht sprechen darf und sprechen will.«

»Auch zu mir nicht?«

»Nein!« erklang es sehr kurz und abweisend.

»Well! Jeder hat das Recht, seine Angelegenheiten für sich zu behalten; aber ich bin Euch von Jefferson-City aus bis hierher nachgeritten, in der Meinung, mit Euch gute Kameradschaft zu halten. Ich sage nicht, daß daraus Rechte für mich und Pflichten für Euch entstehen, doch sollte es mir leid thun, wenn Ihr Absichten hegt, welche Euch in Schaden bringen, wenn Ihr sie allein betreibt, während sie gelingen würden, wenn es Euch beliebte, nicht so verschlossen, sondern offen gegen mich zu sein. Seid Ihr denn Eurer Sache so gewiß, daß Ihr behaupten könnt, uns nicht zu brauchen?«

»Wäre ich allein hierher geritten, wenn ich geglaubt hätte, Hilfe nötig zu haben?«

»Sehr richtig! Aber, habt Ihr denn wirklich keine nötig gehabt?«

»Ihr meint natürlich meine Gefangenschaft bei den Utahs?«

»Ja.«

»Ich hätte mich wohl auch von ihnen fortgefunden!«

Jetzt war ich es, welcher einen zurückhaltenden Ton annahm:

»Ich bin überzeugt davon. Betrachten wir also die Sache für abgemacht! Reitet also in Gottes Namen; ich hindere Euch nicht!«

Ich wollte mich abwenden; da nahm er mich bei der Hand und bat:

»Seid nicht bös auf mich, Sir! Meine Worte klangen nach Undankbarkeit. Ihr wißt aber jedenfalls, daß ich nicht undankbar bin.«

»Das weiß ich!«

»Und – – und— – – ich will Euch wenigstens eins sagen: Ich bin so verschwiegen gewesen, weil ich glaubte, Ihr würdet Euch von mir wenden, wenn Ihr hörtet, wer ich bin.«

»Unsinn! Seid, wer Ihr wollt! Old Surehand ist ein braver Kerl!«

»Aber – – aber – – aber der Sohn eines – – – Zuchthäuslers!«

»Pshaw!«

»Wie? Ihr erschreckt da nicht?«

»Fällt mir nicht ein!«

»Bedenkt doch, Sir – – – Zuchthäusler!«

»Ich weiß, daß es in den Zuchthäusern und Gefängnissen auch schon brave Leute gegeben hat!«

»Aber, mein Vater ist sogar im Zuchthause gestorben!«

»Traurig genug! Aber das geht doch meine Freundschaft für Euch nichts an!«

»Wirklich nicht?«

»Wirklich nicht!«

»Meine Mutter war auch Zuchthäuslerin!«

»Das ist ja ganz entsetzlich!«

»Und mein Oheim auch!«

»Armer, armer Teufel, der Ihr seid!«

»Beide sind ausgebrochen und entflohen!«

»Das gönne ich ihnen!«

»Aber, Sir, Ihr fragt doch gar nicht, weshalb sie bestraft wurden!«

»Was bringt es für Nutzen, wenn ich es erfahre?«

»Wegen Falschmünzerei nämlich!«

»Das ist schlimm! Falschmünzerei wird sehr schwer bestraft.«

»Nun – – —? Ihr redet immer noch mit mir?«

»Warum nicht?«

»Mit dem Sohne und Neffen von Falschmünzern, von Zuchthäuslern?«

»Hört ‚mal, Mr. Surehand, was gehen mich die Münzen und die Gefängnisse der Vereinigten Staaten an? Selbst angenommen, daß Eure Verwandten dieses Verbrechen begangen und die Strafe wirklich verdient hatten, was habt denn Ihr dafür gekonnt?«

»Ihr wendet Euch also nicht von mir ab?«

»Hört, Sir, beleidigt mich nicht! Ich bin ein Mensch, ein Christ, aber kein Barbar! Wer Strafe verdient, der mag sie tragen; ist sie vorüber, so steht er wieder da wie zuvor, wenigstens in meinen Augen. Ich bin überhaupt der Ansicht, daß wenigstens fünfzig Prozent der Bestraften nicht Verbrecher, sondern entweder kranke Menschen oder Opfer unglücklicher Verhältnisse sind.«

»Ja, Ihr denkt in jeder Beziehung human; das weiß ich ja. Und zu meiner Freude kann ich Euch sagen, daß meine Eltern und mein Oheim unschuldig gewesen sind; sie hatten nichts Böses gethan.«

»Desto größer ist das Unglück, welches sie betroffen hat. Wie Ihr habt denken können, daß ich, selbst wenn sie schuldig gewesen wären, Euch das hätte entgelten lassen, das kann ich nicht begreifen! Werdet Ihr auch jetzt noch so verschlossen sein?«

»Ich muß!«

»Well! So sagt mir wenigstens, wann wir uns wieder treffen werden!«

»Von heut in vier Tagen.«

»Wo?«

»Im Pui-bakeh[46], welcher fast in der Mitte des Parks von San Louis liegt. Winnetou wird ihn kennen. Er hat die Form eines Herzens; daher der Name dieses Waldes. Ich bin sicher dort.«

»Wenn Euch nichts dreinkommt!«

»Was sollte dazwischen kommen?«

»Hört, Mr. Surehand, Ihr rechnet noch mit denselben Ziffern, mit denen Ihr gerechnet habt, als Ihr Euch von Jefferson-City aus auf den Weg machtet. Inzwischen aber ist manches geschehen, und die Verhältnisse haben sich geändert. Der »General« ist da, und es ist – – —«

»Pshaw!« fiel er mir in die Rede. »Den fürchte ich nicht! Was geht der mich überhaupt an?«

»Vielleicht mehr, als Ihr denkt!«

»Gar nichts, ganz und gar nichts, Sir!«

»Nun, ich will mich da nicht mit Euch streiten! Ferner sind die Utahs da.«

»Mir gleich!«

»Und der Medizinmann der Komantschen ist auch da!«

»Der ist mir erst recht gleichgültig! Es ist überhaupt sehr zweifelhaft, daß er sich hier befindet. Habt Ihr ihn gesehen?«

»Nein.«

»Nach dem, was Eure Kameraden erzählten, hatte er sich doch den Tramps angeschlossen; er müßte also doch eigentlich mit hier auf der Halbinsel gewesen sein. Er hat sich also von ihnen getrennt.«

»Jedenfalls; und das war klug von ihm!«

»Wenn er wirklich klug war, so ist er zurückgeblieben.«

»Ich denke da anders. Wenn ein Mann mit seinem Weibe hier herauf nach der Wildnis reitet, müssen sehr dringende Gründe vorliegen, dies zu thun. Das werdet Ihr ebenso einsehen wie ich.«

»Allerdings.«

»Diese Gründe sind jedenfalls noch vorhanden; er ist also wohl nicht umgekehrt. Die Tramps haben nicht wissen sollen, was er hier oben will; darum hat er sich von ihnen getrennt. So wird es sein.«

»Warum aber ist er erst mit ihnen geritten?«

»Aus Rache und Feindschaft gegen uns, und um unter ihrem Schutze in das Gebirge zu kommen. Sobald er es aber erreicht hatte, hat er sich aus dem Staub gemacht. Er ist ganz gewißlich hier.«

»Mag er; mich kümmert er nicht! Also Ihr wißt nun, woran Ihr seid: Von heut an in vier Tagen warte ich am Pui-bahek auf Euch. Ihr könnt Euch bis dahin ja mit der Jagd auf die Utahs beschäftigen und sie für den hier begangenen Massenmord bestrafen! Hoffentlich folgt niemand von Euch meiner Fährte!«

»Da könnt Ihr ruhig sein.«

»Wollt Ihr mir das versprechen?«

»Ja; mein Wort darauf!«

»So sind wir fertig. Lebt wohl!«

»Noch nicht! Wollt Ihr Euch nicht Fleisch von uns mitnehmen?«

»Nein; ihr braucht es selbst, und es würde auffallen, wenn ich mich jetzt mit Proviant versorgte.«

»Wir thun es heimlich!«

»Danke! Ich finde unterwegs Wild genug. Also nochmals: Lebt wohl!«

 

»Lebt wohl, Mr. Surehand! Ich wünsche, daß wir uns glücklich wiedersehen!«

Wir trennten uns, und ich richtete es so ein, daß er unauffällig zu seinem Pferde kommen und sich entfernen konnte. Später erregte es dann allgemeine Verwunderung, als man ihn vermißte und von mir erfuhr, daß er sich, ohne Abschied zu nehmen, entfernt habe. Sie wollten alle wissen, aus welchem Grunde er heimlich fortgegangen sei, ich sagte aber nichts. Nur Winnetou sprach keine Frage aus, doch als ich später, als es dunkel geworden war, an seiner Seite saß, hielt er es für angemessen, die Bemerkung zu machen:

»Wir werden Old Surehand wieder befreien müssen!«

»Das denke ich auch,« nickte ich.

»Oder seine Leiche sehen!«

»Auch das ist möglich.«

»Hat mein Bruder nicht versucht, ihn zurückzuhalten?«

»Es war ohne Erfolg.«

»Du hättest ihm sagen können, daß du mehr weißt, als er denkt.«

»Ich hätte es gethan, aber er wollte sein Geheimnis für sich behalten.«

»So ist es recht, daß du geschwiegen hast. Vertrauen soll man nicht erzwingen.«

»Er wird bald einsehen, daß es besser gewesen wäre, offen zu sein!«

»Ja. Wie wird er staunen, wenn er erfährt, daß der Scharfsinn meines Bruders Shatterhand in so kurzer Zeit weitergekommen ist als er in vielen Jahren! Ist es durch seine Entfernung nötig geworden, uns anders zu verhalten, als wenn er bei uns geblieben wäre?«

»Nein.«

»Wir werden also den Utahs folgen?«

»Ja.«

»Ihre Fährten werden morgen früh nicht mehr zu sehen und zu lesen sein.«

»Das stört uns nicht. Der »General«, welcher sie anführt, will hinauf nach der Kaskade; wir wissen also, wohin sie reiten.«

»Und sie wissen, daß wir ihnen folgen; sie werden uns also Fallen stellen, um sich dafür zu rächen, daß Old Surehand ihnen entkommen ist.«

»Darum nehme ich an, daß er ihnen wieder in die Hände fallen wird.«

»Wir werden uns beeilen. Er kann während der Nacht nicht sehr schnell reiten; wir aber können uns beeilen. Das hätte er bedenken sollen. Er wird, selbst wenn ihm nichts passiert, die Kaskade gar nicht viel eher erreichen als wir. Er hätte bleiben sollen!«

Als Old Wabble kalt geworden war und wir uns überzeugt hatten, daß er nicht etwa scheintot sei, legten wir ihn in das Grab und bedeckten auch ihn mit Reisern und mit Steinen. Es wurde ein Gebet und ein Vaterunser gesprochen und dann fertigten wir ein Holzkreuz, welches auf dem Grabe befestigt wurde. So liegt der alte König der Cowboys, der sein ganzes Leben in den Ebenen des Westens zugebracht hatte, auf der Höhe des Gebirges begraben, und zwar von denen begraben, welchen er in die Berge folgte, um ihnen die Rache und den Tod zu bringen, der ihn selbst ereilte.

Wir lagerten uns um sein vom Feuer beschienenes Grab und schliefen einen nicht so langen Schlaf wie er, nämlich nur bis zum nächsten Morgen; da brachen wir auf, sobald der Tag zu grauen begann.

Die Spuren der Utahs waren im weichen Waldboden noch zu sehen; sobald wir aber festeren Weg bekamen, verschwanden sie. Das konnte uns nicht stören.

Wir suchten gar nicht nach ihnen, sondern verfolgten, ohne uns um etwas anderes zu kümmern, unsere Richtung, so schnell es uns das Terrain erlaubte.

Es ging vom See des grünen Wassers abwärts nach dem unten liegenden Park von San Louis. Gegen Mittag hatten wir ihn erreicht. Er lag in seiner ganzen Ausdehnung und Schönheit vor unsern Augen, viele, viele Meilen breit und von dementsprechender Länge. Für den Jäger konnte es keinen schönern Anblick geben, als diesen rund von himmelhohen Bergkolossen eingeschlossenen Park, in welchem Wälder und Prairien, Felsen und Gewässer in einer Weise miteinander abwechselten, als ob Jagdliebhaber ihn unter einem Aufwande von allerdings vielen, vielen Millionen haben künstlich anlegen lassen, und zwar zum Aufenthalte und gelegentlichen Abschusse aller jagdbaren Tiere des wilden Westens.

Hier hatten früher die Bisons zu Abertausenden gelebt; jetzt waren sie vertrieben. Die Kugeln der Goldsucher hatten sie verjagt. Noch vor kurzer Zeit war grad der Park von San Louis das Hauptziel dieser abenteuernden Menschen gewesen; jetzt hatten sie ihn verlassen, um sich nach den Bergen der Cores Range zu wenden, von welcher man erzählte, daß dort unerschöpfliche Goldlager entdeckt worden seien. Das erfuhren wir aber erst später; jetzt waren wir noch der Ansicht, welcher auch Toby Spencer gewesen war, daß man hier, und zwar an der Foam-Kaskade, bedeutende Funde gemacht habe. Ganz von Prospekters verlassen war der Park aber trotzdem nicht. Die Elite derselben, um mich so auszudrücken, war fort; die zur Hefe gehörigen aber hatten bleiben müssen, weil ihnen die Mittel zu einer so weiten Wanderung fehlten. Diese Menschen trieben sich nun im Park umher, um, wie die Lumpensammler der Städte, in den verlassenen Minen und Placers nachzustochern und dabei keine Gelegenheit zu versäumen, da zu ernten, wo von ihnen nicht gesäet worden war.

Old Surehand hatte uns nach dem Pui-bakeh, dem »Wald des Herzens«, bestellt. Winnetou wußte, wo dieser lag; es fiel uns aber gar nicht ein, ihn aufzusuchen. Unser Ziel war zunächst die Foam-Kaskade, wohin er jedenfalls auch geritten war.

Wir kamen während des ganzen Vormittages durch eine Gegend, welche ganz das Aussehen hatte, als ob sie aus dem schönen, deutschen Schwabenlande hierher versetzt worden sei. Zu Mittag ritten wir einem Wäldchen zu, in welchem wir den Pferden für eine Stunde Ruhe gönnen wollten. Es floß ein klarer Bach hindurch, welcher den zum Mittagsmahle nötigen Trunk zu liefern hatte.

Noch hatten wir das Wäldchen nicht ganz erreicht, so trafen wir auf eine Fährte, welche von seitwärts her nach demselben Ziele führte. Sie war höchstens eine Stunde alt und deutete auf vielleicht zwölf bis fünfzehn Pferde hin. Wir hielten natürlich an. Winnetou stieg ab und ging zunächst allein vorwärts, um zu erfahren, mit welcher Art Menschen wir da zusammentreffen würden. Er kam sehr bald zurück. Hervorragende Westmänner konnten nicht in dem Wäldchen sein, denn das Beschleichen solcher Leute hätte längere Zeit in Anspruch genommen. Sein Gesicht hatte jenen vornehm schalkhaften Ausdruck, den man bei ihm selten sah und der immer ein spaßhaftes Vorkommnis verhieß.

»Gefährlich sind diese Leute wohl nicht?« fragte Treskow, als er dieses Lächeln des Apatschen sah.

»Sogar sehr gefährlich!« antwortete dieser, schnell ernst werdend.

»Indianer?«

»Nein.«

»Also Weiße. Wieviel?«

»Dreizehn.«

»Gut bewaffnet?«

»Ja, nur der Rote nicht.«

»Ah! Es ist ein Roter dabei?«

»Ein gefangener Roter. Drum hat Winnetou sie gefährlich genannt.«

»Das wird interessant! Wo lagern sie? Ist es weit von hier?«

»Am jenseitigen Rande des Wäldchens.«

»Was mögen sie wohl sein? Jäger?«

»Diese Bleichgesichter sind keine Jäger, keine Westmänner, sondern Goldsucher. Aber warum fragt Treskow nicht nach dem Wichtigsten?«

»Nach dem Wichtigsten? Was wäre das?«

»Der Indianer.«

»Ah, der! Richtig! Kann man sehen, welchem Stamme er angehört?«

»Er gehört keinem Stamme an.«

»So! Kennt ihn Winnetou vielleicht?«

»Ich kenne ihn.«

»Wer ist‘s?«

»Meine Brüder kennen ihn auch, denn er ist ein guter Freund von uns.«

»Ein Indianer? Ein guter Freund von uns? Das errate ich nicht!«

»Treskow mag Old Shatterhand fragen, dem ich es ansehe, daß er es erraten hat!«

Ohne die Frage abzuwarten, antwortete ich:

»Ein Indianer, der keinem Stamme angehört, der hier im Park von San Louis ist, und dessen Freunde wir sind, das, Mr. Treskow, ist doch sehr leicht zu erraten. Das kann nur Kolma Puschi sein.«

»Alle Wetter! Unser geheimnisvoller Retter! Und den haben die Weißen gefangen genommen? Wir machen ihn natürlich los!«

»Aber nicht gleich,« fiel Winnetou ein. »Wir thun, als ob wir ihn gar nicht kennen; der Schreck ist dann um so größer.«

Ich hatte allerdings erwartet, Kolma Puschi hier im Parke zu treffen, doch jetzt noch nicht und nicht als Gefangenen. Ich nahm mir vor, mir dies als Fingerzeig dienen zu lassen und das, was ich bisher erraten und berechnet hatte, nicht mehr allein für mich zu behalten. Wir ritten um das Wäldchen herum bis wieder an den Bach, wo die Weißen mit ihrem Gefangenen lagerten.

Als sie uns kommen sahen, sprangen sie alle auf und griffen zu ihren Gewehren. Es waren lauter heruntergelumpte Kerls, denen man alles mögliche, nur nichts Gutes zuzutrauen hatte.

»Good day, Mesch‘schurs!« grüßte ich, indem wir anhielten. »Wie es scheint, lagert sich‘s vortrefflich hier. Wir hatten auch die Absicht, uns da für ein Stündchen niederzulassen.«

»Wer seid ihr?« fragte einer.

»Westmänner sind wir.«

»Doch auch Indianer! Das ist verdächtig. Wir haben so einen Kerl hier, der uns bestohlen hat. Er wird sehr wahrscheinlich ein Utah sein. Gehören eure Roten zu diesem Stamme?«

»Nein; sie sind ein Apatsche, ein Komantsche und ein Osage.«

»Well; da hat es keine Gefahr. Diese Stämme wohnen sehr weit von hier, und so bin ich überzeugt, daß ihr euch um den roten Spitzbuben nicht kümmern werdet.«

46Wald des Herzens.