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Raamatust
"Beethoven" von Ludwig Nohl zeichnet mit erzählerischer Verve das dramatische Leben des Komponisten nach, der 1770 in Bonn geboren wurde und in Wien zum revolutionären Gestalter der Musikgeschichte aufstieg. Nohl beschreibt Beethovens frühe Prägung durch Mozart und Haydn, sein unbeugsames Streben nach künstlerischer Autonomie und die erschütternde Erfahrung der Ertaubung, die aus dem gefeierten Virtuosen einen innerlich ringenden Titanen formte. Im Zentrum stehen die epochalen Werke: die neun Sinfonien, deren heroische Spannweite die Grenzen der Klassik sprengt; die späten Streichquartette, die visionär in die Moderne weisen; sowie die «Missa solemnis», in der metaphysische Inbrunst erklingt. Nohl verknüpft Werkanalyse mit lebendigen Briefzitaten und zeigt, wie Beethoven mit der «Eroica» den Freiheitsgeist der Französischen Revolution musikalisch entfachte und mit der «Neunten» ein utopisches Ideal universaler Brüderlichkeit verkündete. Das Buch beleuchtet auch Beethovens konfliktreiche Beziehungen zu Mäzenen, seine kompromisslose Moral, seine naturverbundenen Spaziergänge und die einsame Größe seiner letzten Jahre. Nohls Biografie, selbst ein Klassiker der Beethoven‑Literatur, macht deutlich, warum der Komponist als Brückenbauer zwischen Aufklärung und Romantik gilt und warum seine humanistische Botschaft noch heute Film, Popkultur, Wissenschaft, Protestbewegungen und Gedenkkultur inspiriert. Ihr feinfühliger Stil öffnet Leserinnen und Lesern das Herz für Beethovens kämpferischen Geist und unerschöpfliche schöpferische Energie bis heute hin.