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Raamatust
Kannibalismus – ein Wort, das erschreckt, abstößt, fasziniert. Doch was, wenn sich hinter der bloßen Vorstellung vom Menschenfresser weit mehr verbirgt als bloßer Ekel? Dieses Buch geht der kulturellen, symbolischen und historischen Bedeutung des Kannibalismus nach – ohne Tabus, ohne Sensationslust, aber mit scharfem Blick.
Vom rituellen Menschenopfer in frühen Hochkulturen über spirituelle Verschmelzungspraktiken bis zur Eucharistie in der christlichen Liturgie – der Verzehr des Menschen durch den Menschen ist kein dunkler Unfall der Geschichte, sondern Teil ihres innersten Gefüges. Selbst in der modernen Medizin (Organtransplantation), in der Sprache (»Ich hab dich zum Fressen gern«) oder in der Astronomie (»galaktischer Kannibalismus‹) lebt die Idee fort: Etwas wird sich einverleibt, um es zu transformieren.
Dieses Buch versteht Kannibalismus als kulturelle Metapher, als Spiegel der Macht, als anthropologisches Grundmotiv – und zugleich als Phänomen, das einer moralischen ›Polkippung‹ unterlag. Was einst heilig oder heilsam galt, ist heute geächtet. Doch gerade dieser Wandel offenbart, wie relativ Moral tatsächlich ist.
• Eine Expedition jenseits gewohnter Kategorien – irritierend, aufschlussreich, klärend.
• Für Leserinnen und Leser, die Fragen stellen, wo andere sich abwenden.
• Und für jene, die wissen: Verstehen beginnt dort, wo das Urteil endet.