Loe raamatut: «Das BGB für ausländische Studierende - Übungen zu Rechtssprache und Methodik»
Das BGB für ausländische Studierende
Übungen zu Rechtssprache und Methodik
Einführung in BGB AT und Allgemeines Schuldrecht
von
Susan Lippmann, M.A.
und
Prof. Dr. Lydia Scholz
eine Marke der Verlagsgruppe Hüthig Jehle Rehm GmbH
Impressum
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ISBN 978-3-8114-7169-6
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Vorwort
Das vorliegende Lernbuch umfasst Übungen zur Systematik und Methodik des deutschen Rechts sowie zu den zentralen Normen der ersten beiden Bücher des Bürgerlichen Gesetzbuches (BGB). Die Übungen zum Allgemeinen Teil des BGB (BGB AT) behandeln die wesentlichen Aspekte des Vertragsrechts bzw. der Rechtsgeschäftslehre, die Übungen zum Allgemeinen Teil des Schuldrechts (Schuldrecht AT) fokussieren sich auf das Recht der Leistungsstörungen. Erfahrungsgemäß sind es die Module im BGB AT und im Schuldrecht AT, die ausländische Studierende während eines Auslandsjahres in Deutschland oder im Rahmen ihres LL.M.-Studiums belegen und die ihnen zugleich die größten Schwierigkeiten bereiten. Viele dieser Probleme sind darauf zurückzuführen, dass die anzuwendenden Normen abstrakt formuliert und deshalb nicht immer leicht verständlich sind. In zahlreichen Sprachübungen sind deshalb die Charakteristika der deutschen Rechtssprache für Nichtmuttersprachler aufbereitet, die für das Verständnis der angesprochenen Rechtsgebiete notwendig sind.
Dieses Buch verbindet somit auf einzigartige Weise Deutsch als Fremdsprache mit den oben angesprochenen Themen des deutschen Rechts. Allerdings soll es weder als Lehrbuch zum BGB AT oder zum Schuldrecht AT noch als Sprachlehrbuch verstanden werden. Vielmehr sollen die Übungen Nichtmuttersprachler dabei unterstützen, die relevanten Normen und Lehrbücher in ihrem Studium sprachlich und inhaltlich zu verstehen bzw. den Lehrveranstaltungen in den genannten Rechtsgebieten zu folgen. Es wurde als Selbstlernbuch konzipiert; der ausführliche Lösungsschlüssel ermöglicht eine eigenständige Lernkontrolle.
Die Übungen sind das Ergebnis einer fünfjährigen Zusammenarbeit der Autorinnen, die als DAAD-Lektorinnen für deutsche Sprache und deutsches Recht an der University of Warwick (England) das unterstützende Sprachmaterial für ihre Studierenden entwickelt haben. Dieses Konzept wurde in Lehrveranstaltungen an der University of Warwick, der Universität Konstanz und der Université Lille II (Frankreich) erprobt sowie in Fortbildungsveranstaltungen für Lehrende zur „Didaktik und Methodik der deutschen Rechtssprache“ vorgestellt und diskutiert. Die wertvollen Anregungen der Studierenden und Lehrenden haben ganz maßgeblich zur Weiterentwicklung der Übungen beigetragen. Das entstandene Material macht der C.F. Müller Verlag nun mit dem vorliegenden Lernbuch einer breiten Zielgruppe zugänglich.
Der herzliche Dank der Autorinnen gebührt Herrn Professor Dr. iur. Dr. rer. publ. Dr. h.c. mult. Michael Martinek von der Universität des Saarlandes und Frau Professor Dr. Annie Bottiau von der Université Lille II, die nicht nur ermöglichten, die Übungen im Rahmen eines Tandemunterrichts weiterzuentwickeln, sondern die Autorinnen auch bei der Veröffentlichung des Buches unterstützten. Besonders gedankt wird dem Lektor Herrn Stephan Naguschewski für die hilfreiche Rundumbetreuung sowie Frau Wiss. Mit. Juliane Schmitz für ihre rechtlichen und Frau Christine Sieben für ihre sprachlichen Anregungen.
Über Hinweise, Vorschläge, Lob und Kritik freuen sich die Autorinnen unter www.dafjura.com.
Coventry, im Juli 2013
Susan Lippmann Lydia Scholz
Einleitung
A. Konzept
I. Zielgruppe und Voraussetzungen für die Arbeit mit dem Lernbuch
Das Lernbuch wurde für Jurastudierende konzipiert, deren Muttersprache nicht Deutsch ist, die sich aber an ihrer Heimatuniversität oder während eines Auslandsjahres an einer Gastuniversität in Deutschland mit dem deutschen Privatrecht befassen. Das Buch spricht außerdem im Ausland graduierte Juristen an, die an einer deutschen Universität ein Masterstudium im deutschen Recht belegen.
Um erfolgreich mit dem Lernbuch arbeiten zu können, sollten Sie mindestens über ein mittleres allgemeines und erstes berufsbezogenes Sprachniveau verfügen. Das bedeutet, dass Sie die deutsche Allgemeinsprache selbständig verwenden können, was beispielsweise durch das Goethe-Zertifikat B1 oder eine vergleichbare Sprachprüfung mit gutem Ergebnis nachgewiesen wird. Damit sind Ihre deutschen Sprachkenntnisse auf der vierten Stufe (B2) des sechsstufigen Gemeinsamen Europäischen Referenzrahmens (GER) einzuordnen.
Die Übungen zum Textverständnis und zur Falllösungstechnik setzen außerdem Grundkenntnisse der Rechtswissenschaft voraus. Sie führen nicht in die Rechtswissenschaft ein, sondern bauen auf einem bereits vorhandenen Zugang zum Recht und einem Verständnis für eine Rechtsordnung auf. Jedoch können der Einführungsteil und die Übungen zu Wortschatz und Grammatik eines jeden Kapitels auch ohne juristische Kenntnisse bearbeitet werden. Daher können die entsprechenden Übungen auch von Lehrenden in der juristischen Fachsprachenausbildung oder von interessierten Deutschlernenden, die ihre Sprachkenntnisse um die rechtssprachliche Komponente ergänzen wollen, genutzt werden.
II. Gegenstand
Das Lernbuch setzt sich aus Übungen zum Inhalt und zur Sprache des BGB AT und des Schuldrechts AT zusammen. Der erste Teil liefert einen Überblick über das deutsche Recht und seine wesentlichen Gesetze sowie eine Einführung in seine Sprache und Methodik. Der Aufbau einer Norm wird ebenso erklärt und geübt wie Auslegungsmethoden, Verweis und Analogie. Der Gutachtenstil als Methode der Falllösung wird erläutert und auf kurze Fälle anhand eines fiktiven Gesetzbuches angewendet.
Daran schließt sich ein umfangreicher zweiter Teil zum BGB AT an. Dieser führt Sie kurz in die Rechtssubjekte und Rechtsobjekte ein und behandelt ausführlich die rechtlich relevanten Handlungen, die Rechtssubjekte vornehmen können. Diese Rechtsgeschäfte umfassen die Willenserklärungen und den Vertragsschluss. Ein Exkurs zu den Vertragstypen und den Anspruchsgrundlagen macht Sie mit den Grundlagen des Besonderen Teils des Schuldrechts vertraut, die Sie für ein erfolgreiches Studium des BGB AT benötigen. Weitere Kapitel sind den verschiedenen Nichtigkeitsgründen für Rechtsgeschäfte gewidmet, die nicht nur ein wesentlicher Schwerpunkt im ersten Buch des BGB, sondern auch im Studium des BGB AT sind. Zu den Nichtigkeitsgründen, die behandelt werden, zählen Verstöße gegen gesetzliche Verbote, Sittenwidrigkeit, Wucher, das bewusste Auseinanderfallen von Wille und Erklärung und Formmängel ebenso wie die Anfechtung und die fehlende Geschäftsfähigkeit. In einem Kapitel zur Stellvertretung beschäftigen Sie sich mit Drei-Personen-Konstellationen beim Vertragsschluss. Das Recht der Stellvertretung zählt wie die Nichtigkeitsgründe zum wesentlichen Lernstoff des Vertragsrechts. Sie erwerben mit den gesamten Übungen zum BGB AT das notwendige Wissen, um beurteilen zu können, ob eine Person gegen eine andere ein Recht (= einen Anspruch) aus einem Vertrag hat. Das Kapitel zur Verjährung schließt den Teil zum BGB AT ab. Sie lernen hier, dass ein entstandener Anspruch zeitlichen Grenzen unterliegt.
Im dritten Teil werden ausgewählte Themen des Schuldrechts AT besprochen. Ein ausführliches Kapitel führt Sie in die Grundbegriffe des Schuldrechts ein und behandelt die beteiligten Personen eines Schuldverhältnisses, dessen Zustandekommen, seinen Inhalt ebenso wie Beendigungsgründe. Im Laufe eines Schuldverhältnisses können Probleme auftreten, wenn beispielsweise eine Person auf einen Anspruch nicht leistet, nicht richtig leistet, zu spät leistet oder nicht leisten kann. Diese Probleme werden Leistungsstörungen genannt und können ein Rücktrittsrecht (= Beendigungsrecht) oder einen Schadensersatzanspruch zur Folge haben. Die weiteren Kapitel greifen diese Fragestellungen auf und stellen das Leistungsstörungs- und Schadensersatzrecht vor. Zentraler Gegenstand sind die vertraglichen Schadensersatzansprüche wegen Nichtleistung, Fehlleistung, Verletzung von Nebenpflichten, Verzug und Unmöglichkeit. Mit diesem Lernbuch erwerben Sie daher nicht nur ein umfangreiches Wissen zum Vertragsschluss und den entstehenden Ansprüchen, sondern auch zu klassischen Fragen, die bei der Abwicklung eines Vertrages relevant werden können.
Die genannten Themen werden durch zahlreiche fachsprachliche Übungen zu Wortschatz, Grammatik, Rechtschreibung und Stilistik umfassend vorbereitet und begleitet.
III. Lernziele
Das Lernbuch soll es Ihnen ermöglichen, die für Ihr Studium zentralen Normen aus den ersten beiden Büchern des BGB lesen, verstehen und anwenden zu können.
Verschiedene Textbearbeitungsaufgaben zielen darauf, Ihre Fertigkeiten im Lesen und Schreiben, den relevanten Schlüsselkompetenzen für die Erbringung der Prüfungsleistungen in den Modulen zum BGB AT und zum Schuldrecht AT an deutschen Hochschulen, auszubilden. Ergänzend werden Ihnen unterschiedliche Lesestrategien an die Hand gegeben. Weiteres Ziel ist die Vermittlung formelhafter Sprache, die die Grundlage für adäquates fachsprachliches Handeln bildet. Sie sollen ein Bewusstsein für die Rechtssprache entwickeln, um sich später selbst andere Rechtsgebiete erschließen zu können. Dieser Prozess wird durch verschiedene Aufgabenstellungen und Wiederholungen begleitet. Zusätzlich steht die Förderung von Lernstrategien im Mittelpunkt, mit denen Sie Ihre Autonomie als Lerner weiter entwickeln. Sie übernehmen so Verantwortung für Ihren eigenen Lernprozess und können selbständig Inhalte herleiten, was gerade in der Rechtswissenschaft von großer Bedeutung ist.
Die Übungen zur Fachsprache helfen Ihnen, die relevanten Normen sprachlich zu verstehen. Lernziel beim Wortschatzerwerb ist dabei, Ihnen systematisch und kontinuierlich verschiedene Möglichkeiten aufzuzeigen, wie Sie sich die Bedeutung einzelner Wörter aus dem Wortkontext eigenständig erschließen können. Ebenso beziehen viele Übungen Ihre eigene Lernerfahrung ein. Im Laufe Ihrer Arbeit mit dem Buch wird es Ihnen somit immer leichter fallen, die sogenannten Kann-Bestimmungen des GER auf der Stufe B2 zu erfüllen. Sie werden Ihre Sprachkenntnisse so weiterentwickeln, dass Sie besser und schneller die Hauptinhalte komplexer deutscher Gesetzestexte verstehen und problemlos Gutachten schreiben können.
Mit den Übungen zum Textverständnis werden Sie den Inhalt von Rechtsnormen durch Lesestrategien selbständig herausarbeiten können und damit die primäre Fertigkeit für ein erfolgreiches Rechtsstudium entwickeln.
Die Übungen zur Falllösungstechnik bereiten Sie auf die Prüfungsform vor, die in Deutschland im rechtswissenschaftlichen Studium praktiziert wird. Sie lernen die wesentlichen Informationen aus einem Sachverhalt zu erkennen, Ihre Kenntnisse stringent auf einen Fall anzuwenden und die Lösung schließlich im Gutachtenstil niederzuschreiben.
IV. Methodische Ansätze
Zur Erreichung der beschriebenen Ziele werden verschiedene methodische Ansätze verfolgt und umgesetzt.
1. Übungsformen
Das Buch wurde als Selbstlernbuch konzipiert. Es leitet Sie durch kurze Texte und Übungen zum Erwerb von Kenntnissen und zur Ausbildung von Fertigkeiten an. Dabei sind die Texte, die rechtliche Inhalte oder Falllösungen zum Gegenstand haben, stets mit Aufgaben verbunden, die Sie zur kritischen Reflektion anregen.
Als Übungsformen kommen im Wesentlichen Einsetzübungen, Lückentexte, Umformulierungsübungen, Multiple Choice-Aufgaben, geschlossene Fragen und Zuordnungsaufgaben zum Einsatz. Einen zentralen Stellenwert nimmt überdies die Fehlerkorrektur ein. Sie entwickeln damit als Fremdsprachenlernende und Studierende der Rechtswissenschaft ein Bewusstsein für typische Fehler, um künftig eigene Fehler zu erkennen, sie selbst zu korrigieren und schließlich sogar zu vermeiden.
Ein ausführlicher Lösungsteil ermöglicht Ihnen die eigene Lernkontrolle und sichert so den Lernerfolg.
a) Fachsprachliche Übungen
Den fachsprachlichen Übungen liegen neuere Erkenntnisse aus der Fremdsprachenerwerbsforschung zugrunde. Die Entwicklung Ihrer fachsprachlichen Flüssigkeit steht im Vordergrund, so dass Sie rechtliche Inhalte verstehen, anwenden und automatisieren können. Grammatik wird konsequent funktional und authentisch innerhalb rechtssprachlicher Themenbereiche und zusammenhängender (Fach-)Sprachenmittel präsentiert. Sie werden durchgängig mit der Funktion fachsprachlicher Mittel in kognitiven und kommunikativen Verwendungszusammenhängen vertraut gemacht.
Die Arbeit mit dem Buch soll effizient und für Sie mit steigenden Erfolgserlebnissen verbunden sein. Deshalb werden zu Beginn des Buches komplexe Themen der Fachsprache kleinschrittig eingeführt, z.B. bei Partizipialkonstruktionen. Schrittweise gelangen Sie vom Erkennen zur angestrebten produktiven Kompetenz. Dies unterstützt die teils etwas flachere Progression und die gezielten Wiederholungen ausgewählter fachsprachlicher Themen, vor allem am Anfang des Buches. Es werden also systematisch Themen aufgegriffen, die Ihnen bereits aus niedrigeren Niveaustufen nach dem GER oder aus vorangegangenen Übungen im Buch bekannt sind. Diese dienen der Erweiterung, Vertiefung und Festigung Ihrer fachsprachlichen Kenntnisse.
b) Textverständnisübungen
Mit den Textverständnisübungen erlangen Sie Sicherheit in der Methodik der deutschen kodifizierten Rechtsordnung. Authentische Texte sind daher primär Normen aus dem BGB, die Sie zu verstehen lernen. Nur die Rechtskonzepte, die nicht im BGB geregelt, allerdings für das Verständnis eines Themas notwendig sind, werden Ihnen in kurzen Texten inhaltlich vereinfacht, aber dennoch präzise mit dem relevanten fachsprachlichen Vokabular vorgestellt. Ergänzende Aufgaben leiten Sie zu einer intensiven fachlichen wie auch sprachlichen Auseinandersetzung mit diesen Texten an. Dadurch lernen Sie, mit dem Gesetz zu arbeiten und die Normen der ersten beiden Bücher des BGB zu verstehen.
Nach Tatbestand und Rechtsfolge, dem Grundbaustein einer Norm, wird wiederholt gefragt. Damit wird Ihre Aufmerksamkeit immer wieder auf den Aufbau der Norm gelenkt, bis Sie den Prozess automatisieren und beim Lesen stets Tatbestand und Rechtsfolge eigenständig identifizieren. So werden Sie künftig auch Ihnen unbekannte Normen verstehen und anwenden können.
Die Übungen zum Textverständnis konzentrieren sich nur auf die zentralen Normen und Rechtsinstitute, um Ihren Blick für die wesentlichen Strukturen des jeweiligen Themas zu schärfen. Es empfiehlt sich daher die zusätzliche Arbeit mit einem Lehrbuch zum BGB AT und zum Schuldrecht AT (siehe Literaturverzeichnis).
c) Falllösungstechnik
Die Vermittlung des Gutachtenstils als Methode zur Falllösung in der universitären Ausbildung nimmt eine wesentliche Stellung in dem vorliegenden Lernbuch ein.
Relevante Stilelemente der Falllösungstechnik werden Ihnen zunächst im Einführungsteil anhand eines fiktiven Gesetzestextes vorgestellt. Der Transfer dieser Gutachtentechnik auf das schwierigere BGB erfolgt anschließend auf der Grundlage sehr einfacher Sachverhalte zu Rechtssubjekten und Rechtsobjekten. In den folgenden Kapiteln werden die Falllösungen komplexer und nähern sich dem universitären Niveau an.
Sie werden mit dem Sachverhalt nicht allein gelassen. Gezielte Fragen motivieren Sie, Ihnen vertraute wie auch gänzlich unbekannte Normen auf die Fakten des Falles anzuwenden und führen Sie zu einer möglichen Lösung. Sie gewinnen auf diese Weise nicht nur Sicherheit im Umgang mit vorhandenen Kenntnissen, sondern auch die Kompetenz, Ihnen bisher unbekannte Normen zu verstehen und ergänzend in einer Falllösung anzuwenden. Zugleich entwickeln Sie Ihr Bewusstsein dafür weiter, dass die Normen nicht isoliert voneinander existieren, sondern in enger Wechselwirkung mit anderen Normen stehen.
Ein ausformuliertes Gutachten präsentiert schließlich eine mögliche Lösung. Zu den Gutachtentexten in den jeweiligen Kapiteln gibt es stets Aufgabenstellungen, die Ihnen helfen, den Text sprachlich und inhaltlich zu verstehen.
2. Einsprachigkeit
Das Buch ist durchgängig in der Zielsprache Deutsch verfasst. Die Autorinnen vertreten die Auffassung, dass eine Rechtsordnung nur in ihrer Zielsprache verstanden werden kann. Recht und Sprache bilden eine untrennbare Einheit. Übersetzungen bergen die Gefahr, dass Sie als Lernende mit einem übersetzten Terminus ein abweichendes Rechtskonzept aus Ihrer Heimatrechtsordnung verbinden. Deshalb werden zweisprachige Übungsformen oder Übersetzungsaufgaben nahezu vermieden. Die Bedeutung von relevantem Wortschatz wird vielmehr anhand von Übungen zu Synonymen, Umschreibungen oder Vereinfachungen vermittelt. Dennoch sollte der Grundsatz der Einsprachigkeit von Zeit zu Zeit flexibel gehandhabt werden. An manchen Stellen wird eine Übersetzung in Ihre eigene Muttersprache nicht zu vermeiden sein.
B. Notwendige Hilfsmittel und Arbeitsanleitung
I. Notwendige Hilfsmittel
Wir empfehlen Ihnen, mit einem einsprachigen Wörterbuch und einer deutschen Grammatik (siehe Literaturverzeichnis) zu arbeiten. So können Sie begleitend zur Bearbeitung des Lernbuchs die relevanten Grammatikregeln vertiefen, entsprechende Übungen lösen und die Strukturen besser verstehen. Die Schreibweise in dem Lernbuch entspricht den Empfehlungen des Dudens. Von diesen Empfehlungen wurde aber dann abgewichen, wenn das BGB selbst eine andere Schreibweise verwendet.
Außerdem benötigen Sie für die Arbeit mit dem gesamten Buch eine aktuelle Fassung des BGB sowie ein Lehrbuch zum BGB AT und zum Schuldrecht AT (siehe Literaturverzeichnis).
Zusätzlich ist für die Bearbeitung des Kapitels Stellvertretung ein Kommentar zum BGB erforderlich (siehe Literaturverzeichnis). Kommentare enthalten Erläuterungen zu Normen. Sie beschreiben die Historie der Norm, setzen sie in einen Kontext zu anderen Normen, definieren einzelne Tatbestandsmerkmale und verweisen dabei auf Urteile und Sekundärliteratur. Weiterhin werden Diskussionen in der Rechtswissenschaft wiedergegeben.