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Die besten Gruselgeschichten
Raamatust
Nathaniel Hawthorne zählt zu den großen Meistern der düsteren Romantik und verbindet in seinen Erzählungen psychologische Tiefe mit einer subtilen, unheimlichen Atmosphäre. Seine Geschichten erforschen häufig moralische Abgründe, verborgene Ängste und gespenstische Geheimnisse der menschlichen Seele. Im Zentrum seiner Werke stehen meist eigenwillige, mysteriöse Figuren, deren Schicksal durch verdrängte Schuld oder tragische Ironie geprägt wird.
In dem Roman «Das Haus mit den sieben Giebeln» verkörpert ein verfluchtes Anwesen den Niedergang einer Familie, deren Sünden über Generationen hinweg wirken. Ähnlich beklemmend wirkt die symbolträchtige Erzählung «Lady Eleanors Schleier», in der ein geheimnisvoller Schleier zum Sinnbild von Schuld und Isolation wird. Die Erzählung «Ein Mann namens Wakefield» zeichnet das Bild eines Mannes, der sein eigenes Leben beobachtet, nachdem er dieses scheinbar grundlos verlassen hat – eine verstörende Reflexion über Identität und Entfremdung.
In «Die Höhle der drei Hügel» erlebt eine Frau grausame Visionen ihrer verdrängten Schuld, während «Roger Malvins Bestattung» eine ebenso gespenstische wie tragische Geschichte über ein gebrochenes Versprechen und seine quälenden Folgen erzählt. Mysteriöse Vorahnungen beherrschen «Die prophetischen Bilder», wo Kunstwerke schicksalhafte Ereignisse voraussagen, und in «Der große Karfunkel» verzehrt sich eine Gruppe von Menschen auf tragische Weise nach einem legendären, mystischen Edelstein.
Mit feiner Ironie erzählt Hawthorne in «Herrn Higginbothams Katastrophe» von Gerüchten, die beinahe Wirklichkeit werden, während «Die alte Jungfer in Weiß» in bedrückender Weise Isolation und Einsamkeit in einer unheimlichen Gestalt darstellt. Die Grenzen zwischen Traum und Realität verschwimmen in «Die Totenhochzeit», wo ein Hochzeitstag zu einer gespenstischen Begegnung gerät. Gemeinsam spiegeln diese Geschichten meisterhaft die verborgenen Schrecken wider, die hinter scheinbar alltäglichen Ereignissen lauern.