Loe raamatut: «Satirische Sketche»

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Paul Lammers

Satirische Sketche

Für meine Mutter, die den Humor so liebte.

Imprint

Satirische Sketche

Paul Lammers

published by: epubli GmbH, Berlin

www.epubli.de

Copyright: © 2013 Paul Lammers

ISBN 978-3-8442-6269-8

Korrektur: Jochen Behrendt, Mainz. Webmaster der Offiziellen Webseite über die 1969 verstorbene Sängerin Alexandra

Lektorat: Erik Kinting / www.buchlektorat.net

Covergestaltung: Erik Kinting

Auch als Book on Demand erhältlich:

ISBN 978-3-8442-6268-1

Als roter Faden ziehen sich in diesem Buch die Geschichten über Kommissar Heinz Meyer und Polizeimeister Herbert Funke aus Osselröde hindurch, unterbrochen von Sketchen, die uns als Gesellschaft alle angehen und worüber wir am besten einfach nur lachen sollten.

Alle Kurzgeschichten in diesem Buch sind eigentlich als Sketche für Fernsehproduktionen gedacht.

Inhalt

Imprint

Inhalt

Kommissar Meyer und der Summton

Ein Mann geht zum Psychiater

Kommissar Meyer und eine schöne Bescherung

Die heutige Aufdringlichkeit

Kommissar Meyer und das Geschenk

Der Aufsichtsbeamte

Kommissar Meyer und das Diebesgut

Die Fliege auf der Blende eines Blitzkastens

Kommissar Meyer oder wenn der Topf über den Kessel lacht

Zwei Männer am Telefon

Kommissar Meyer und die Geburtstagsfeier

Der General und sein Sekretär, der Herr Liebling

Kommissar Meyer im Knast

Ein Mann geht zum Gartencenter

Kommissar Meyer als Spürnase

Ein junges Paar im Gespräch

Kommissar Meyer und das hohe Tier

Das unendliche Universum

Kommissar Meyer und der Aktentäter

Der Gast im Restaurant

Kommissar Meyer undercover

Zwei ungewöhnliche Gäste

Kommissar Meyer und ein Funke Hoffnung

Die Praxis für Gynäkologie

Kommissar Meyer und der Abgeordnete

Ein Mann trifft sich zum ersten Mal mit einer schönen Frau

Kommissar Meyer und der Ausflug

In der Kantine einer Firma

Kommissar Meyer macht Feierabend

Die Geburtstagsfeier

Kommissar Meyer und der Summton

Es ist kurz nach zwölf, als bei der Familie Meyer, wo einige Gäste ein Fest feiern, das Telefon klingelt. Aus einer Musikanlage schmettern die Trompeten von James Last.

"Meyer!", ruft Frau Griselda Meyer in den Hörer, während sie an ihrem Wein nippt. "Heinz!", schreit sie laut, um die Musik zu übertönen. "Telefon für dich."

Heinz Meyer, Kommissar der Gemeinde Osselröde, genießt zu diesem Zeitpunkt sein Bier.

"Heinz!", schreit seine Frau nochmals.

"Ja, ja, ich komm' ja schon", ruft er und geht ans Telefon. "Meyer", brummt er uninteressiert, aber sein Gesicht verzieht sich sofort. "Funke, du? … Was ist los?"

Schnell stellt Frau Meyer die Musikanlage leiser.

"Ein Paket … was für ein Pa-Paket?" Der Kommissar hat einen Schluckauf.

Jeder hält den Atem an.

"Haha, nichts Anfassen, warte bis ich da bin — und Funke hör zu … lass die Ju-Jungs das Gebiet ab-absperren." Schweigend legt er den Hörer auf.

Aller Augen sind auf ihn gerichtet.

"Etwas Ernsthaftes?", fragt ihn seine Frau.

"Weiß ich noch nicht … jemand hat irgendwo etwas Verdächtiges gesehen." Seine Lust zu feiern ist auf einmal weg.

"Pass gut auf dich auf", sagt seine Frau, während er seine Jacke anzieht.

Vor Ort, wo das verdächtige Paket gesichtet worden war, ist viel Polizei auf den Beinen. Das Geschehen hat viele Menschen angelockt, denn nicht weit von einer Laterne am Straßenrand liegt ein Paket, das einen verdächtigen Summton von sich gibt. Ein riesiger Halogenscheinwerfer ist genau auf das Paket gerichtet. Und genau dort steht der zweite Mann nach Kommissar Meyer: Polizeimeister Herbert Funke.

"Sieh mal … es bewegt sich in Richtung der Sträucher", sagt Funke zu einem Polizisten.

"Wo bleibt eigentlich unseren Chef?", fragt ihn ein anderer.

"Was … ?" Funke starrt auf das Paket. "Ach, er klang irgendwie besoffen am Telefon, da wird er so schnell nicht hier sein."

Aber Funke irrt sich, denn gerade in diesem Moment kommt ein großer Wagen mit quietschenden Bremsen um die Ecke.

"Aha, da ist er ja schon … der Bacchus persönlich!", sagt Funke, als Kommissar Meyer aus seinem Auto steigt und etwas forsch auf die beiden zugelaufen kommt.

"Abend Chef!", rufen beide Polizisten.

"Ist das das Paket?", fragt Kommissar Meyer und will hingehen.

"Ho, ho Chef … das würde ich nicht machen", sagt Funke zu ihm.

"Hören Sie nur … es macht einen bestimmten Summton", meint ein anderer Polizist.

"Was denkt ihr … was ist es?", fragt der Kommissar.

"Vielleicht eine Bombe", antwortet Funke.

"EINE BOMBE!", ruft Kommissar Meyer.

Zum gleichen Zeitpunkt versuchen mehrere Polizisten, die neugierig gewordene Menschenmenge weiter von der Unglücksstätte wegzudrängen.

"Habt ihr das Bomben-Entschärfungs-Kommando schon angerufen?", fragt der Kommissar.

"Die werden jeden Moment da sein", antwortet ihm Funke.

"Gut, gut."

Einige Journalisten machen in der Zwischenzeit Fotos von der Unglücksstätte. Auch ein Krankenwagen ist angekündigt.

Während Kommissar Meyer einem Journalisten Rede und Antwort steht, ruft Funke: "Das Bomben-Entschärfungs-Kommando ist da, Herr Kommissar."

Es ist bereits 13 Uhr, als zwei Männer in so richtiger Astronauten-Kleidung auf das Paket zugehen und einer von ihnen anfängt, Fotos zu machen. Der andere dagegen legt sich hin und hört sich den Summton genauer an.

Ein Kameramann von einer Sendeanstalt macht gerade seine Aufnahmen, als die beiden Männer in ihrer Astronauten-Kleidung das Paket auf einmal aufheben. Kommissar Meyer, Funke und alle anderen machen schnell einen Schritt zurück. Vorsichtig nehmen die beiden Männer das Paket mit zu einem bereitstehenden Wagen.

Die Menschenmenge ist mittlerweile explosiv angewachsen. Außerdem sind ein paar Polizisten dabei, mit mehreren Zäunen das Gebiet weiter abzusperren.

"Nun werden wir es gleich wissen", sagt Funke.

"Hoffen wir es", antwortet Kommissar Meyer, als ein Mann aus dem Wagen steigt und fröhlich das bereits geöffnete Paket hin und her schüttelt.

Kommissar Meyer und Funke machen Anstalten sehr schnell wegzulaufen.

"Nichts los", lacht der Mann in seiner Astronauten-Kleidung, während sein Kollege das Paket, das noch immer einen Summton von sich gibt, den beiden Polizisten unter die Nase hält.

Äußerst neugierig geworden, schauen Kommissar Meyer und Funke in das geöffnete Paket und sehen statt etwas Gefährlichem, einen brummenden und sich bewegenden Vibrator liegen. Funke muss vor Lachen prusten und Kommissar Meyer guckt verbissen.

"Nichts wie weg hier!", brummt er, steigt in seinen Wagen und rast davon, während sich die Menschenmenge um Funke und das Paket schließt.

Ein Mann geht zum Psychiater

Auf einem Sofa beim Psychiater liegt ein Mann und starrt an die Decke. Der Psychiater sitzt hinter ihm, mit einer Schreibmappe in den Händen.

"So, da kam vor Kurzem ein Versicherungsagent zu ihnen?", fragt der Psychiater.

"Ja, in einem UFO", antwortet der Mann.

"In einem UFO", wiederholt der Psychiater und macht Notizen in seiner Schreibmappe.

"Ja, er sagte zu mir, dies sei eine neue Art die Kunden zu besuchen … und ich war der Erste", antwortet der Mann.

"Hm, und der Versicherungsagent, wo ist er gelandet?"

"Bei mir im Garten."

"Bei ihnen im Garten", wiederholt der Psychiater und macht weitere Notizen in seiner Schreibmappe.

Der Mann erhebt sich und fragt: "Entschuldigung Herr Doktor … aber warum reagieren Sie bei meinen Antworten so, ja … wie soll ich sagen — so normal? Weil … mir gab die Geschichte mit dem UFO das Gefühl, dass ich dabei war meinen Verstand zu verlieren."

"Haben Sie das UFO auch wirklich gesehen?", fragt ihn der Psychiater.

"Ja", antwortet der Mann und legt sich wieder hin.

"Und der Versicherungsagent, flog der auch wieder in diesem UFO davon?", fragt ihn der Psychiater.

"Ja, nachdem er mir sehr billige Versicherungen verkauft hat."

"Billige Versicherungen?", ruft der Psychiater erschrocken.

"Ja."

"Aha, das sagt aber viel über ihren geistigen Zustand aus … ich würde deshalb empfehlen, Sie zur Beobachtung in eine Klinik zu überweisen."

"In eine Klinik … zur Beobachtung?" Ziemlich erschrocken erhebt der Mann sich.

"Bitte legen Sie sich wieder hin … und dann werde ich ihnen zuerst ein starkes Beruhigungsmittel verschreiben, das sie beim Apotheker abholen können."

"Und das alles wegen des UFOs, Herr Doktor?"

"Nee, das mit dem UFO, das glaube ich ihnen wohl … aber das mit den billigen Versicherungen … ?!"

Kommissar Meyer und eine schöne Bescherung

Kommissar Meyer von der Gemeinde Osselröde ist schon längere Zeit sauer und das ist auch gut zu merken. Während er an einem warmen Sommerabend zusammen mit seiner Frau Monopoly spielt, verliert er andauernd sein Geld und landet ständig im Knast. Außerdem hat er in letzter Zeit einen spastischen Darm entwickelt. Und als ob dies alles zusammen noch nicht genug wäre, ist in letzter Zeit im kriminellen Bereich auch wenig Aktivität zu spüren. Kurz und gut: Es sind für Kommissar Meyer keine rosigen Zeiten.

"Ich habe die Schnauze voll … ich geh ins Bett", gähnt Kommissar Meyer.

"Du hättest — bei deinen Problemen — die Bohnensuppe nicht essen sollen", antwortet seine Frau.

Auf einem Tisch stehen die leeren Suppenteller.

"Jaja, weiß ja schon, aber es schmeckt mir einfach so gut", murrt der Kommissar.

Seine Frau fängt an, alles aufzuräumen.

Ziemlich müde geworden läuft Kommissar Meyer die Treppe hinauf zum Schlafzimmer, als dort das Telefon klingelt — gerade als sein Darm anfängt, spastische Neigungen zu zeigen.

Er nimmt den Hörer ab: "Meyer", antwortet er und zieht dabei ein schmerzhaftes Gesicht, während seine Hand über den Bauch streichelt. "Funke, du? Was ist los?"

Zu diesem Zeitpunkt kommt seine Frau ins Schlaf-zimmer: "Schon wieder Funke, was hat der denn nun schon wieder?"

"Ich brauche einen Krankenwagen", schreit auf einmal der Kommissar und fällt mit dem Hörer, aus dem nur noch Geräusche zu hören sind, auf den Boden.

"Oh Gott, Liebster!", schreit seine Frau.

Der zweite Mann nach Kommissar Meyer, Polizeimeister Funke hat den Hörer noch am Ohr und ruft: "Kommissar, Krankenwagen! Oh Gott, Straßensperren", während hinter ihm durch das Fenster einige Lausbuben zu sehen sind, die dabei sind, die Luft aus den Reifen seines Streifenwagens zu lassen.

Es ist kurz nach zehn, und weil es ein Sommerabend ist, ist es noch hell, als der Krankenwagen mit dem Kommissar darin und mit heulender Sirene die Straße entlang fährt. Und obwohl es in Osselröde ein Krankenhaus gibt, muss der Krankenwagen wegen einer Umleitung einen längeren Weg über eine Bundesstraße nehmen.

Mit extrem hoher Geschwindigkeit fährt der Krankenwagen über die Bundesstraße, als aus entgegengesetzter Richtung ein Reisebus kommt.

Aus unerklärlichen Gründen schleudert der Reisebus hin und her. Der Fahrer des Krankenwagens tritt auf die Bremse, doch der Reisebus ist schon so nahe, dass sich beide Fahrzeuge streifen. Die Funken sprühen und der Krankenwagen dreht sich wie ein Kreisel. Dabei springen die Hintertüren auf und der Kommissar schießt auf seiner Tragbahre wie ein Fernlenkgeschoss in einen Graben voller Froschlaich. Das Kreischen von Blech ist in der ganzen Umgebung zu hören.

Zur gleichen Zeit rutscht der Reisebus mit brachialer Gewalt in den Grünstreifen. Im Reisebus brennen alle Lichter und im hellen Schein erkennt man eine Travestie-Gesellschaft, die unterwegs ist zu einem Treffen. Durch das plötzliche Manöver und den darauffolgenden Schrecken, sind bei den meisten Männern die künstlichen Brüste auf den Rücken gerutscht und auch ihre Perücken haben sich von hinten nach vorne gedreht.

Der Krankenwagen-Besatzung ist noch ein wenig schwindlig, doch schon sind sie dabei, den Kommissar aus seiner misslichen Lage zu befreien. Ganz grün von all dem Froschlaich fängt der Kommissar an zu fluchen wie ein Pferdekutscher, als sich auch einige Travestiedarsteller die Sache mal ansehen. Andere Verkehrsteilnehmer versuchen mit Lichtsignalen, näherkommende Fahrzeuge zu warnen. Mittlerweile ist auch schon die lokale Presse vor Ort und macht Bilder von dem ganzen Geschehen.

"So ein grünes Kleid hatte ich auch mal, weißt du noch?", sagt eine der Drag Queens.

"Deins war glaub ich ein wenig heller", antwortet ein anderer.

"Verdammt noch mal, so ein Scheißdreck … da wäre ich doch beinahe ertrunken", schreit der Kommissar, als die beiden Sanitäter ihn auf seiner auch ganz grünen Tragbahre über die Straße ziehen, wo auch schon ein anderer Krankenwagen angefahren kommt.

Natürlich wird auch die Polizei verständigt. Und die kommt auch, aber nicht mit heulenden Sirenen, sondern auf einem Fahrrad in der Gestalt des Polizeimeisters Funke.

Funke auf seinem Fahrrad aber, erschrocken von dem Anblick der verschiedenen Drag Queens mit auf dem Rücken hängenden Brüsten, fährt direkt in den Graben voller Froschlaich.

Alles in allem ist es ein Schauspiel, wovon die Presse sonst nur träumt — besonders, als dann die Drag Queens versuchen, Polizeimeister Funke aus dem Graben zu ziehen.

Albträume sind es aber nur für Kommissar Meyer und den Polizeimeister Funke, als die beiden am nächsten Tag nebeneinander im Krankenzimmer liegen und auch beide dieselbe Zeitung lesen. Der Kommissar trägt eine übergroße Windel und Polizeimeister Funke hat beide Beine im Gipsverband.

Wir sehen auf der Titelseite der lokalen Zeitung die Schlagzeilen eines humorvollen Redakteurs: DER KOMMISSAR UND DAS TRAVESTIE-TREFFEN. Darunter ein Foto mit einem äußerst grünen Kommissar Meyer auf seiner Tragbahre und dahinter mehrere Herren in Damenkleidung, mit Brüsten auf dem Rücken und derangierten Haaren im Gesicht.

Tasuta katkend on lõppenud.

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