Loe raamatut: «Eine Studentin», lehekülg 4

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Institut

Warum zum Teufel geht er nicht mit mir ins Bett?, dachte sie. Etwa we­gen des Ge­lüb­des zur Ehe­lo­sig­keit?

Dominikaner versprachen nach der Or­dens­leh­re eigent­lich nur Gehor­sam, schloss das auch Keusch­heit ein?

In der Vorlesung am Vormittag schien er sie kaum noch zu ken­nen. Ein kurzer Gruß, un­merk­liches Kopf­ni­cken. Hol­lan­do trug ein Som­mer­ja­ckett und wirkte noch ge­bräun­ter als sonst; was eigent­lich um diese Jah­res­zeit nur per Kurz­trip in die Kari­bik mög­lich war – oder mit­tels Son­nen­bank.

Irgendwie komische Vorstellung, dass er sich un­ter einem UV-Strah­ler re­kelte …

Mit einem Mal wurde ihr Ver­langen unwi­der­steh­lich, sich endlich Klar­heit dar­über zu ver­schaf­fen, was genau er eigent­lich trieb. War er mit sei­ner As­sis­ten­tin Anna Schwartz zu­sam­men?

An diesem Tag blieb sie so lange in der Cafe­teria, bis Hol­lan­do das Uni­ver­si­täts­ge­bäude ver­ließ. Sie folgte ihm vor­sich­tig am Se­kre­ta­riat ent­lang über den Vor­platz – im­mer in aus­rei­chen­der Ent­fer­nung – und dann über die Fuß­gän­ger­brücke zum Ein­kaufs-Cen­ter. Hol­lando steu­erte ziel­stre­big auf eine kleine Trat­to­ria zu.

Das ist also ihr Liebesnest, dachte sie.

Es war ein ita­lie­ni­sches Spezi­ali­tä­tenlo­kal. Rote Leder­pols­ter, ge­müt­liches Am­biente, trotz­dem ex­klusiv. Die ein­fachste Me­tho­de, um Frau­en zu im­po­nie­ren.

In der Stein­zeit hat­ten Jä­ger mit rei­cher Beute punk­ten kön­nen, jetzt brauch­te man weder Pfeil und Bo­gen noch Mus­keln, son­dern nur noch ein aus­reichen­des Bank­konto und die In­for­ma­tion, wo ein Platz zum Stell­dich­ein zu fin­den war, der Ein­druck machte …

Hollando nahm an einem Tisch weit von der Theke Platz. Doch zu ihrer Ver­blüf­fung be­stellte er nur eine Karte. Keine Spur von Anna Schwartz.

Carolin wechselte sicherheitshalber zum Ge­schäfts­ein­gang ge­gen­über, weil es zu ris­kant war, dau­ernd durch das Sei­ten­fens­ter des Lo­kals zu blicken.

Er bestellte nur ein kleines Gericht ohne Beila­ge und sah während des Essens kein ein­ziges Mal auf die Uhr – merk­würdig …

Caro­lin hatte an­ge­nom­men, dass er da­nach mit Anna ein Taxi neh­men würde, wo­hin auch im­mer. Aber statt­des­sen kehrte Hol­lan­do auf dem­sel­ben Weg zur Uni­ver­sität zu­rück.

Was hatte das zu be­deu­ten?

Hollando fuhr hinauf zum Re­search De­part­ment of Neu­ro­science, wo auch ihr Ar­beits­kreis tagte. Durch das Ober­licht in den Tü­ren sah sie vom Fahr­stuhl aus, dass Licht im In­sti­tut brannte.

Aber nicht lange, dann ver­löschte es wieder …

Hatte er sich etwa im Institut schla­fen ge­legt? Gab es dort überhaupt so etwas wie eine Couch? Nach ihrer Erinnerung nicht. Oder war er jetzt im hinte­ren Be­reich, wo sich der Mag­net­re­so­nanz-To­mo­graph be­fan­d?

War dort ihr Liebes­nest?

Carolin öff­nete die Außentür eines der nur fuß­brei­ten Bal­kone im Trep­pen­haus, eigent­lich nur ein stei­ner­ner Vor­sprung, und beug­te sich so weit übers Ge­län­der, dass sie seit­lich in die Fens­ter des In­sti­tuts se­hen konnte.

Nirgends Licht …

Was, zum Teufel, stimmt hier nicht?

Er konnte auf gar keinen Fall die Etage ver­las­sen ha­ben, ohne dass sie es be­merkt hätte.

Wie alle Studenten und Mitarbei­ter im en­ge­ren Ar­beits­kreis – und wohl auch seine As­sis­ten­tin An­na Schwartz – be­saß Ca­ro­lin einen Schlüs­sel zum In­stitut, für den Fall, dass dort ohne Pro­fes­sor Hol­lando ge­arbei­tet wurde.

Was, wenn sie jetzt trotz der späten Stunde ein­fach hi­nein­ging? Und be­haup­tete, sie ha­be ir­gendet­was ver­ges­sen, falls sie ihn dort an­traf? Ih­ren Haus­schlüs­sel oder ihr Por­te­mon­naie? Eine Semi­narar­beit?

Carolin schloss auf und schob vor­sichtig – Zen­ti­me­ter um Zen­ti­me­ter – die Tür nach in­nen. Ihre Hand suchte nach dem Licht­schal­ter.

Vor ihr befand sich der runde Tisch, an dem ihr Ar­beits­kreis tagte. Die Durchgänge zu den beiden hin­teren Räumen waren offen und besaßen keine Türen.

Sie zuckte unwillkürlich zusammen – doch dann hat­te sie sich auch schon wie­der in der Gewalt.

Nein, der schat­ten­ar­tige Um­riss im hintersten Raum war kein mensch­licher Kör­per, son­dern nur die ge­wal­tige Trom­mel des Mag­net­re­so­nanz-To­mo­gra­phen.

Sei nicht albern, Carolin … wir sind hier nicht im Kabinett des Dok­tor Ma­buse …

Im hinteren Raum gab es keine Fens­ter, auch keine wei­teren Türen.

An den glatt ver­putz­ten Wän­den ne­ben dem To­mo­gra­phen hin­gen Schau­ta­feln für die Be­die­nung des Ge­räts und Auf­nahmen von ehemaligen Pati­enten. Rechts vor den Kleider­schränken und Regalen der Mit­arbeiter stan­den zwei Ar­beits­ti­sche mit Stüh­len.

Ihr Blick wanderte nach­denk­lich zur De­cke … nir­gends eine Klappe, nicht einmal ein Um­riss davon, auch keine Lei­ter wie in man­chen Ober­ge­schossen.

Der Tomograph wog über fünf Ton­nen. Sie erin­nerte sich, dass er sei­ner­zeit we­gen sei­ner ungewöhnlichen Grö­ße und Schwe­re per Kran durch eine pro­viso­rische Öff­nung in der Decke oder Außen­wand ge­hievt wor­den war. Es hat­te so­gar in den Zei­tun­gen ge­stan­den, samt Foto der spek­taku­lä­ren Ak­tion.

Professorchen hat sich anschei­nend in Luft auf­gelöst, dach­te sie rat­los.

Carolin nannte das Mädchen, das sie vor Ro­bert in der klei­nen fen­sterlo­sen Kam­mer hin­ter ihrem Schlaf­zim­mer ver­steckte, Lena, weil es sich im­mer noch nicht an sei­nen Namen erin­nerte. Da­für war es so anhäng­lich, als sei sie ihre leibli­che Mutter. Es muss­te ein fürch­terli­ches Ge­fühl sein, nicht zu wis­sen, was mit einem pas­siert war und woher man kam …

Die andere „Lena“ war die Tochter der Haus­hälte­rin ihrer El­tern ge­we­sen. Das glei­che hell­blon­de Haar, die­sel­ben was­ser­blauen Augen. Wenn die jüngere Lena in der Kü­che am Tisch saß und Son­nen­licht durchs Fens­ter fiel, war Caro­lin im­mer er­staunt über ihre Ähn­lich­keit.

Was, wenn es einfach nur eine Tochter der äl­te­ren Le­na ist?, dach­te sie. Das wäre aller­dings ein un­glaub­li­cher Zu­fall. Aber es wür­de er­klä­ren, wie­so sie das Mäd­chen bei ih­rem mor­gend­li­chen Lauf­trai­ning am Stau­wehr ent­deckt hatte. Lenas El­tern wa­ren ir­gend­wann auf die an­dere Sei­te des Sees ge­zo­gen, weil sie dort ein klei­nes Haus ge­erbt hat­ten.

„Wenn du in deinem Zimmer bist und in der Woh­nung eine Män­ner­stimme hörst, dann schließ dich ein und gib kei­ne Antwort“, schärf­te Caro­lin ihr ein. „Das ist dann mein Bru­der Robert. Er wohnt unter uns und ar­bei­tet bei der Kri­mi­nal­poli­zei. Ro­bert müsste dich aus­fra­gen und in ein Heim stecken, wenn man deine El­tern nicht fin­det. Hast du mich ver­stan­den?“

Lena nickte zwar, aber Carolin war nicht ganz si­cher, ob sie wirk­lich begriff, worum es ging.

„Vielleicht finde ich ja bald deine Fa­mi­lie.“

„Und wenn ich gar keine Familie habe?“, fragte Lena.

„Das ist unwahrschein­lich, oder?“

„Deine Eltern leben ja auch nicht mehr.“

„Aber du bist viel jünger. Ir­gendje­mand muss schließ­lich für dich ge­sorgt ha­ben. Ich schaue je­den Tag in die Ver­miss­ten­an­zei­gen.“

Lena stand vom Tisch auf und um­arm­te sie wie­der. „Ich weiß gar nicht, ob ich hier weg will …“

„Schon gut“, sagte Carolin und strich ihr übers Haar. „Al­les wird gut. Wenn wir dei­ne Eltern ge­fun­den ha­ben, kommst du mich je­den Tag be­su­chen, ver­spro­chen?“

7

Arbeitskreis

„Religiöser Glaube ist eine Form irra­tio­naler Ge­fühls­ge­wiss­heit, über de­ren Wahr­heits­wert wir keine In­for­ma­tio­nen be­sit­zen“, sagte Pro­fes­sor Hol­lando.

Er blickte fra­gend in die Run­de …

Ihr Arbeitskreis bestand aus drei­zehn Stu­den­ten, aller­dings fehl­te An­na Schwartz.

Deu­tete das schon auf das Ende ihrer Bezie­hung hin? We­gen der Bla­mage in der Dis­kus­sion um Wil­lens­frei­heit? Weil sie eigent­lich ein Dum­mer­chen war?

Dann gehörten nur noch zwölf Mit­ar­beiter zum harten Kern – wie die zwölf Apos­tel … dachte Carolin. Und Ce­sare Hol­lan­do war ihr Jesus Chris­tus.

Hollando hatte einige der be­gab­tes­ten Köpfe um sich ge­scharrt – den bleich­gesich­tigen Com­puter­freak Lars Ober­baum, Paul den „Robo­ter“ mit dem Ge­dächt­nis ei­nes Autis­ten und ein ewig hüs­teln­des Bürsch­chen na­mens Sig­mund Reck, dem Hol­lan­do eine steile Kar­riere in der Neu­ro­logie vor­aus­sagte.

Reck hatte gerade die Frage auf­ge­wor­fen, was wohl die Kirche von Hol­landos bahn­bre­chen­der Ent­de­ckung hielt, schon we­gen der Erb­sün­de. Und wo blieb die christ­liche Mo­ral in einer Ge­sell­schaft, die sich von der Gei­ßel des ne­ga­ti­ven Füh­lens be­freit hatte?

Christus am Kreuz ohne Schmerzen?

Stellte das nicht eine zentrale religiöse Tradition in Frage?

Carolin hätte eigentlich lieber mehr darüber erfahren, wie man den Aver­sio-Gene­tic-Toggle-Switch steu­erte – das The­ma des heu­ti­gen Ar­beits­krei­ses. Und gab es da­bei ge­sund­heit­li­che Risi­ken?

„Fräulein Mey­ers …?“, fragte Pro­fes­sor Hol­lando. „Ir­gend­wel­che Ein­wän­de?“

Carolin schüttelte unmerk­lich den Kopf.

„Heute ganz ohne Kommentar?“ Hollando blickte belustigt in die Runde. „Ein Datum, das wir uns womöglich notieren sollten.“

„Ihre Charakterisierung religiö­sen Glau­bens als ir­ra­tio­nale Ge­fühls­ge­wiss­heit dürf­te bei streng­gläu­bigen Do­mi­nika­nern aber zu Ir­ri­tatio­nen füh­ren“, sagte Carolin.

„Dominikaner zu sein bedeutet, dass man über un­er­schüt­ter­li­chen Glau­ben ver­fügt?“

„Oder Zweifel für sich behält.“

„Auch eine Antwort, Carolin … meine Ge­wiss­heit be­gann in dem Au­gen­blick zu schwin­den, als ich ent­deckte, dass ich ein Sün­der wie alle an­de­ren bin. Und dass nir­gends ein Schal­ter für Inde­termi­nis­mus zu fin­den ist. Wie steuert man seine Mo­tiva­tio­nen? Wie be­freit man sich von den Ver­lockun­gen des Le­bens?“

„Hatten Sie denn nicht kürz­lich noch die Meinung ver­treten, man solle aus prak­ti­schen Gründen alle Vor­be­halte der neu­e­ren Hirn­for­schung ge­gen mensch­li­che Wil­lens­frei­heit ad acta le­gen?“

„In der Tat hilft uns der Glaube manch­mal weiter. Aber sind wir deshalb schon frei? Schauen wir uns doch nur mal ge­nauer die Rea­li­täten an“, fuhr Hol­lan­do fort. „Als Ket­ten­rau­cher fällt es uns un­end­lich schwer, mit dem Rau­chen auf­zuhö­ren. Und die Lust des Kinder­schän­ders ist so stark, dass er selbst um den Preis, be­straft und ge­sell­schaft­lich ge­äch­tet zu wer­den, nicht von ihr las­sen will.“

„Wäre denn dann nicht gerade Ihre Ent­deckung des ge­ne­ti­schen Schal­ters, der ne­ga­tive Ge­fühle ab­schal­tet, ein wah­rer Se­gen für die Mensch­heit?“

„Aber so bleibt immer noch die Abhän­gig­keit von der Lust? Als ich das ent­deckte, war es der Be­ginn einer lan­gen Su­che nach Mög­lich­kei­ten, auch jene Ge­fühle ab­zu­schal­ten, die so viel Lei­den schaf­fen.“

Professor Hollando ging in den Kreis in­ner­halb der Ti­sche und fuhr fort:

„Ich verrate Ihnen ein Geheim­nis … mei­ne eigent­li­che Su­che war an­fangs ein Gen-Schal­ter, der Sucht durch über­starke Lust ab­schal­tet. Ich ge­lang­te also eher zu­fäl­lig zur Ent­de­ckung des Aver­sio-Ge­ne­tic-Toggle-Switchs.“

„Aber die Abschaltung von Sucht­ge­füh­len blieb spä­ter auf der Stre­cke?“, er­kun­digte sich Ca­rolin.

„Ein solcher Schalter wurde im Ge­hirn bisher nicht ge­fun­den. Viel­leicht be­fin­det sich ja hier im Ar­beits­kreis ein künf­ti­ger No­bel­preis­trä­ger, der uns auch von die­ser Gei­ßel der Mensch­heit be­frei­t? Sig­mund, was hal­ten Sie da­von?“

Reck nickte hüstelnd und griff nach sei­nem Pfer­de­schwanz. Es wirk­te nicht so, als wenn ihm die Heraus­forde­rung eine Num­mer zu groß er­schien.

„Es wäre ein wichtiger Fort­schritt“, sagte Hollando.

„Ich ar­beite daran …“

„Dabei denken Sie an alle Arten von posi­tiven Ge­füh­len, die uns scha­den, Pro­fes­sor Hol­lan­do?“, er­kun­dig­te sich Ca­ro­lin. „Nicht nur sexu­elle Per­ver­sion, son­dern auch Hab­gier, Mord­lust, Nie­der­tracht, Lust am Bö­sen?“

„Genau das – und nicht we­ni­ger. Ich be­wun­dere im­mer wieder Ihre Fä­hig­keit, Probleme auf den Punkt zu brin­gen, Fräu­lein Mey­ers.“

„Danke, immer aufgeschlossen für Kom­pli­men­te. Be­son­ders, wenn sie be­rech­tigt sind …“

Gelächter in der Runde.

Ich hätte dir die Flasche Grappa doch lieber an den Kopf wer­fen sol­len, dachte Ca­ro­lin.

„Aber nun zum eigentlichen Thema unseres heutigen Ar­beits­krei­ses“, sagte Hol­lan­do. Er erhob sich und schal­tete den Pro­jek­tor ein.

Auf der Videoleinwand er­schien ein Kä­fig, in dem ein Rhe­sus­äff­chen stand, die Arme aus­ge­brei­tet, den Kör­per fixiert.

Das Me­tall­ge­rippe glänzte blau­violett wie Stahl, der ge­schweißt oder zu­sätz­lich bear­bei­tet wor­den war, wohl, um ihm mehr Stabi­li­tät zu ver­leihen. Der Kä­fig konnte belie­big an­ge­schrägt und in die Senk­rechte oder Waa­ge­rechte ge­bracht wer­den. Das Tier steckte in einem Gewirr aus In­fu­sions­schläu­chen, Ka­thetern und Kabeln, die mit Appa­ra­ten ver­bun­den wa­ren. Aus dem be­wegli­chen Arm über ihm ragte eine Bohr­vor­rich­tung zum Auf­frä­sen von Kno­chen, wie Ca­ro­lin sie aus der Neu­ro­chi­rur­gie kannte.

In seinen Kopf war eine Me­tall­röhre ein­ope­riert, vermutlich, um bei Un­ter­su­chun­gen des Ge­hirns weitere Schädel­öff­nun­gen zu ver­mei­den.

Die Augen des kleinen Affen wa­ren ge­weitet vor Angst. Trotzdem wirkte sein Blick trübe und ab­we­send. Wäre es ein ver­äng­stigtes Kind, hätte man ihm trös­tend über den Kopf strei­chen wollen …

Er hängt dort mit seinen aus­ge­brei­teten Ar­men so hilflos wie Chris­tus am Kreuz, dach­te Ca­rolin ent­setzt.

In Brusthöhe hing ein schwar­zer Kas­ten mit aus­zieh­ba­rer An­tenne, etwa so groß wie eine Zi­ga­ret­ten­schach­tel. Die Be­schrif­tung auf der Blech­wand lau­tete:

IMPULSGEBER

Unter dem Brustbein des Affen be­fand sich ein röh­ren­ar­tiger Drehver­schluss mit Schlauch­ver­bin­dun­gen zu einem Stän­der, an dem mit Flüs­sig­kei­ten ge­füll­te Beu­tel hin­gen.

Eine Vor­rich­tung, de­ren Zweck Caro­lin zu­nächst nicht ver­stand – bis sie be­griff, dass der Rhe­sus­affe künst­lich er­nährt wurde …

„Schauen wir uns einmal den Nuc­leus ac­cum­bens im Af­fenge­hirn an“, sagte Hol­lando.

Er deutete mit dem Zeige­stock auf seine Stirn ober­halb der Brauen, da wo gläu­bige Hin­dus einen ro­ten Punkt tra­gen, das sogenannte ener­geti­sche „dritte Auge“.

„Wie bei uns Menschen ist dieses nur erb­sen­große Or­gan neben den Man­del­ker­nen ein zen­traler Be­reich der Emo­tio­nen. Die Ver­mu­tung liegt also nahe, dass Ein­griffe sowohl po­si­tive wie ne­ga­tive Ge­fühle be­ein­flus­sen könn­ten.

Unsere ersten Versuche waren noch recht pri­mi­tiv. Wir inji­zier­ten Dopa­min – im Volks­mund auch Glücks­hor­mon ge­nannt. In­dem ich da­bei die jeweils akti­ven Be­rei­che per Bild­schirm­ana­lyse im­mer ge­nauer iden­tifi­zierte und ein­engte, ent­deckte ich na­he beim Nuc­leus ac­cum­bens dann die Gen-Struk­tur des Toggle-Switchs.

Tatsächlich lässt sich dieser Schal­ter durch Do­pa­min und Stress­hor­mone be­ein­flussen.

Doch die Wir­kung ist zu unge­zielt. Wie bei einer ma­nisch-de­pressi­ven Reak­tion ge­ra­ten wir, je nach­dem, ein­mal in Eks­tase mit über­bor­den­den Glücks­gefüh­len oder in tiefste De­pres­sion und Ver­zweif­lung …“

Hollando schwieg und blickte fra­gend in die Runde, ob ihm alle fol­gen konn­ten.

„Mein zweiter Versuch bestand darin, den Schal­ter mit­tels so­ge­nann­ter opto­ge­neti­scher Me­thoden zu be­ein­flus­sen, wie sie un­ter an­de­rem von mei­nem ame­ri­kani­schen Kol­le­gen Deisse­roth ent­wickelt wurden.

Op­to­gentik be­fasst sich mit der Kon­trol­le von Zel­len durch Licht. Ihre Ak­tivität kann mit blauen Laser­blit­zen an­regt und mit gel­bem Licht ge­dros­selt wer­den.

Blaues Licht führt zu mehr Do­pa­min – also auch po­siti­ven Ge­fühlen – und hö­he­rer Akti­vität im Nuc­leus ac­cum­bens. Gelbes Licht er­zeugt we­ni­ger Do­pa­min.

Nur reagierte der Gen-Schalter nicht wie er­hofft mit ei­ner Re­du­zie­rung ne­ga­tiver Ge­fühle. Weni­ger Do­pa­min über In­ak­tivie­rung durch gel­be Licht­im­pul­se führte nicht auch zu we­ni­ger Sucht­ver­hal­ten.

Sie er­in­nern sich? Das war meine ur­sprüngli­che In­ten­tion! Sucht wird durch Lern­vor­gänge in rea­len Be­loh­nungssitu­a­tio­nen so stark ver­fes­tigt, dass schon der bloße Ge­dan­ke an das Sucht auslö­sende Ob­jekt wie­der zu einer Stei­ge­rung von Dopa­min und zwang­haf­ten Moti­vatio­nen führen kann …“

„Ähnlich, wie bei starken Rau­chern?“, fragte Reck.

„Ja, der Zwangsmechanismus ist bei jeder Sucht der glei­che. Ob Sex oder Ess­lust, Alko­holis­mus, Dro­gen oder Nei­gung zum Sa­dis­mus.“

„Sind Versuche an Rhesus­af­fen denn über­haupt ver­gleich­bar mit Er­gebnis­sen im menschli­chen Ge­hirn?“, er­kun­digte sich Ca­rolin.

„Meine erste menschliche Ver­suchs­per­son war eine chro­nisch Schmerz­kranke, nicht nur körper­lich, son­dern auch see­lisch lei­dend, die sich frei­willig zur Ver­fügung stellte“, sagte Hollando. „Sozu­sagen als letzte Mög­lich­keit, um ohne dau­ernde Schmerz­medi­kamente von ih­rem Lei­denspe­gel her­un­ter­zu­kom­men. Also eigentlich wie ge­schaf­fen für unsere Ex­peri­mente mit dem Gen-Schal­ter. Und das Er­geb­nis war frap­pie­rend …

Leider genügt es nicht, wenn man die wirksamste Vari­ante fin­den will, nur beste­hende Schmer­zen he­run­terzu­fah­ren. Da­zu ist es er­for­derlich, auch künstlich starke Schmer­zen zu er­zeu­gen, um das genau Maß der Grenz­werte zur die Kon­trolle von Schmer­zen zu ermitteln.“

„Aber dafür wird sich kaum je­mand frei­wil­lig zur Ver­fü­gung stel­len?“, fragte Caro­lin.

„Das ist ein Manko unserer For­schung“, bestä­tigte Hol­lando. „Ein fast unüberwindliches Manko sogar. Wir ver­fügen nun einmal nicht über ge­nü­gend Ver­suchs­per­so­nen. Man kann Men­schen ver­ständli­cher­weise nur schwer da­zu bringen, sich die Schä­del­decke öff­nen zu las­sen, um ihr Ge­fühls­zent­rum zu mani­pulie­ren.“

„Weil die Angst vor starken Schmer­zen zu groß ist?“

„Auch wegen unkalkulierba­rer Risi­ken.“

„Aber positive Gefühle durch Dopa­min fal­len nicht da­run­ter?“

„Glücklicherweise entdeckte ich bei mei­nen Ver­su­chen an Affen einen ande­ren Weg. Der ent­schei­dende Schritt war, an­stelle von hor­mo­nellen In­jekti­onen oder Licht­beein­flus­sung elekt­ri­sche Sig­nale ein­zuset­zen. Aller­dings nicht wie bei der alten Elekt­ro­schock­the­rapie. Wir wol­len keinen Krampf­anfall aus­lösen, son­dern be­ein­flus­sen mit mi­ni­ma­len Stromim­pul­sen unse­ren ge­ne­ti­schen Schal­ter.

Dazu wird ein winziger Impuls­ge­ber, nur etwa doppelt so groß wie eine Linse, ins Ge­hirn im­plan­tiert. Stellen Sie sich die Tech­nik ähn­lich wie bei einem Herz­schritt­ma­cher vor. Je nach Im­puls­stärke lässt sich so beein­flus­sen, ob der Gen-Schal­ter aktiv oder in­ak­tiv ist.

„Handelt es sich um ein ähnli­ches Ver­fah­ren wie bei der Trans­kra­niellen Mag­net­sti­mula­tion?“, fragte Ca­ro­lin.

„Nein, einfache Magnetfelder haben sich nicht als prä­zise ge­nug erwie­sen.“

„Und lässt sich die negative Emo­tio­nalität nur he­run­ter­fah­ren oder auch ver­stär­ken?“

Professor Hollando hielt inne und warf ihr einen über­ra­sch­ten Blick zu.

„Gute Frage, Carolin – ja, wenn wir durch unse­ren Im­puls­geber die Akti­vität ne­gati­ver Ge­fühle zu­nächst auf Null ab­sen­ken und dann extrem schnell auf einen höhe­ren Wert hoch­fah­ren, ent­steht pro­portio­nal zur Höhe des Im­pul­ses auch mehr Ne­ga­tivi­tät.“

„Also mehr Angst oder Schmer­z?“

„Auch Unbehagen, Verstim­mung, De­pres­sion. Der Kern des nega­tiven Füh­lens ist im­mer gleich, dabei wird sogar dersel­be Bereich im Ge­hirn ge­nutzt, wie man aus der Hirn­for­schung weiß.“

„Und wieso lassen sich negative Ge­fühle über­haupt ver­stär­ken? Ich mei­ne, das ist doch kaum im Sin­ne der Evo­lution?“

„Unser Limbisches System hat bei die­sem künst­lichen Ein­griff Pro­ble­me mit der Da­ten­über­mitt­lung. Auf so schnel­len Wech­sel ist es nicht ein­ge­rich­tet.

Aber wa­rum sollte man eine sol­che Funk­tion ohne Not ak­ti­vie­ren?“, frag­te er. „Es sei denn, weil wir später im Experi­ment künst­lich star­ke Schmer­zen er­zeu­gen, um das ge­naue Maß der Grenz­werte zur Kon­trolle von Schmer­zen zu ermit­teln. Aller­dings nur bei Bedarf.“

„Es wäre ein perfektes Werk­zeug zur Fol­ter“, gab Caro­lin zu be­den­ken. „Ge­heim­diens­te, Ver­bre­cher, auch Per­verse, könn­ten es miss­brau­chen.“

„Dazu muss man erst einmal über die erfor­derli­che Tech­nik ver­fü­gen.“

„Das hat man bei der Erfindung der Atom­bombe auch ge­glaubt. Aber dann bau­ten die Rus­sen die stärk­ste je­mals gezün­dete Was­ser­stoff­bombe, die Zar-Bombe. Ihre Druck­welle um­run­dete zwei­ein­halb Mal den Glo­bus.“

„Auch wenn der Vergleich – be­denkt man, worum es im Le­ben eigent­lich geht, näm­lich um Glück und Lei­den – nicht ganz ab­we­gig ist – es ehrt mich, Caro­lin, dass Sie meine Ent­de­ckun­gen in der Neu­ro­lo­gie mit einer theo­reti­schen Meis­ter­leis­tung wie die der Kern­spal­tung gleich­set­zen …“

„Schauen Sie sich nur die Augen die­ses ar­men Rhe­sus­affen an“, sagte Caro­lin. „Ist es nicht ent­setz­lich, wie schreck­lich Tie­re für un­sere menschli­che Hy­bris lei­den müs­sen?“

„Die Regierungen haben leider Versu­che an Men­schen­af­fen ver­boten.“

„Forschung an Affenhirnen er­laubt oft nur Aus­sa­gen über die Funk­tion des Af­fen­hirns. Will man et­was über das mensch­li­che Ge­hirn erfah­ren, muss der Mensch un­ter­sucht wer­den, nicht ir­gend­ein Tier. Die mensch­liche Hirn­rinde ist mei­nes Wis­sens zehn­mal so groß wie die des Affen.“

„Wegen ihrer gene­tischen Nähe zum Men­schen wä­ren Men­schen­af­fen aller­dings ge­eigne­ter …“

„Auch, wenn sie leiden?“, fragte Caro­lin.

„Das ist zunächst einmal ein mo­rali­sches Pro­blem. Wie über­haupt die gene­relle Frage, was uns zu Ver­su­chen an Tie­ren be­rech­tigt. Schauen Sie in mei­ne Publi­ka­tio­nen, falls Sie die Frage be­schäf­tigt.“

„Sie waren schließlich mal Vor­sit­zen­der der Ethik­kom­mis­sion, Hol­lando …“

Schweigen …

Man konnte in den Ge­sichtern im Ar­beits­kreis le­sen, dass dies in den Augen einiger Stu­denten wo­mög­lich das Aus für Ca­ro­lins Mit­ar­beit be­deu­tete.

„Menschenaffen stehen Men­schen in ih­ren Gefühlen aller Wahr­schein­lich­keit viel nä­her als nie­dere Tiere“, sagte Ca­ro­lin. „Ihr Lei­den könnte ähn­lich prob­lema­tisch sein. Schließ­lich fin­den Sie ja auch kei­ne mensch­lichen Ver­suchs­per­sonen für Ihre Expe­ri­mente.“

„Nun, bei meinen gegenwärtigen Un­tersu­chun­gen geht es ja um nichts Ge­rin­ge­res, als Lei­den zu ver­min­dern“, sagte Pro­fes­sor Hol­lando.

„Auf Kosten un­schul­diger Lebe­we­sen.“

„Aber wir verspeisen doch auch Tiere?“

„Wenn möglich, ohne sie zu quä­len.“

„Moral ist nun einmal letztlich sub­jek­tiv, Ca­ro­lin, auch wenn das dem über­zeug­ten Mo­ral­apos­tel nicht ge­fällt. Mo­rali­sche Grund­sät­ze sind keine Be­schrei­bungen objek­ti­ver Eigen­schaf­ten oder Pro­zesse, son­dern le­dig­lich Wün­sche und Mei­nun­gen und hän­gen von indi­vi­duel­len Ge­füh­len ab. Aus dem Sein folgt nie­mals ein Sol­len, wie ein klu­ger Kopf schon vor über zwei­hun­dert Jah­ren er­kannt hat.“

Und es läuft der Vernunft nicht zuwi­der, wenn ich lieber die Zerstö­rung der ganzen Welt will, als einen Ritz an mei­nem Finger – ja, Da­vid Hume.

Aber mit solchen Argu­menten aus der Mo­ral­philo­sophie ar­bei­ten Sie auch po­liti­schen Ver­bre­chern wie Hit­ler, Sta­lin und Mao in die Arme …“

Hollando warf ihr einen über­rasch­ten Blick zu. Schwer zu sa­gen, ob wegen ihres Wi­der­spruchs oder ihrer Hart­näckig­keit.

„Wären denn nicht nach allem was wir wis­sen Men­schen als Stu­dien­ob­jekte viel bes­ser geeig­net? Gin­gen wir da­mit nicht wis­sen­schaft­lich eher auf Num­mer si­cher?“, fragte sie.

Hollando schüttelte unwillig den Kopf.

„Was mich eher interessieren würde – ne­ben sol­chen ethi­schen Spe­ku­la­tio­nen“, mel­dete sich Sig­mund Reck, „wäre die Strom­ver­sor­gung des Imp­lan­tats, weil es so klein und un­schein­bar ist.“

„Gute Frage, Sigmund. Sehen wir uns die Tech­nik ein­mal ge­nauer an … falls Sie ein­ver­stan­den sind, Ca­ro­lin?“

Auf der Videoleinwand erschien das Bild eines winzi­gen me­tal­li­schen Kör­pers, ab­ge­flacht wie eine Linse. Da­ne­ben der elek­tri­scher Im­puls­ge­ber mit aus­zieh­ba­rer An­tenne, etwa halb so groß wie eine Ziga­ret­ten­schach­tel, den sie auch schon am Käfig des Rhe­susaf­fen be­merkt hatte.

„Unser äußerer Impulsgeber funk­tio­niert über Funk“, er­klär­te Profes­sor Hol­lando. „Das heißt, wir be­nö­tigen kei­ne Ein­griffe ins Ge­hirn, we­der durch Ope­ra­tio­nen, In­jekti­onen noch Ka­the­ter.

Die Aufladung des Akkus in der Linse – die übri­gens we­gen ih­rer sparsa­men Im­pulse nur alle drei Jahre nö­tig ist – erfolgt nicht mit­tels elek­tri­scher Lei­tun­gen, son­dern über elek­tro­mag­ne­ti­sche Fel­der, wie wir es von kon­taktlo­sen La­de­ge­rä­ten ken­nen. Der Im­puls­ge­ber wird für kur­ze Zeit auf den Stirn­kno­chen auf­ge­setzt.“

„Heißt das, jeder von uns könnte dem­nächst so einen Ab­schal­ter oder Ge­fühls-Schritt­ma­cher in der Ta­sche tra­gen, wenn es ihm mal wieder rich­tig dre­ckig geht?“, er­kun­dig­te sich Reck. Seinem Ge­sicht war an­zu­sehen, dass ihn der Ge­dan­ke be­geis­terte.

„In der Tat, ja – be­rück­sich­tigen Sie aber, dass nega­tive Ge­füh­le wie Angst, Trau­er, De­pres­sion und selbst star­ke Schmer­zen auch wich­tige Funk­tionen im Le­ben ha­ben.

Die Evo­lu­tion hat sich zwar nichts da­bei ge­dacht. Schon des­we­gen, weil sie gar nicht den­ken kann und über kein pla­nen­des Be­wusst­sein im teleo­logi­schen Sin­ne ver­fügt wie Gott, son­dern nur deter­mi­niert ist aus den je­wei­ligen Fak­ten und po­ten­tiellen Mög­lich­kei­ten der Ma­terie und den Kräf­ten, also Kei­men der Ent­wick­lung so­zu­sagen, die in den Ele­men­tarteil­chen, den Schwa­chen und Star­ken Kräf­ten – wohl auch in der Dunk­len Ener­gie und Mate­rie –, also im ge­sam­ten Sei­enden, be­reits an­ge­legt sind.“

Reck nickte verstehend … aber nach Caro­lins Ein­druck sah er nicht sehr glück­lich aus über Pro­fessor Hol­lan­dos Aus­flug in die Phi­loso­phie des Uni­ver­sums.

„Der klü­gere Um­gang mit dem Gen-Schal­ter“, fuhr Hol­lan­do fort,wä­re also, ihn erst dann zu nutzen, wenn uns das Lei­den über den Kopf zu wach­sen droht.

An­derer­seits wis­sen wir in­zwi­schen aus der Stress­for­schung, dass ne­ga­tive Ge­fühle Ent­zün­dun­gen und Ab­la­ge­run­gen be­gün­sti­gen, die ih­rer­seits die Ge­fahr von Schlag­an­fall oder Herz­in­farkt er­hö­hen.

Stress ist nicht ein­fach nur, wenn man er­regt ist, sich an­strengt und be­lastet fühlt, wenn das Herz schnel­ler schlägt. Wich­ti­ger – und schäd­licher – ist die per­ma­nente Alarm­reak­tion im Kör­per, durch die Ent­zün­dun­gen ent­ste­hen, vor allem in den Blut­ge­fä­ßen.“

Carolin hatte das Gefühl, dass Hol­lando sich um einen we­sent­lichen Teil ihrer Frage drückte.

Wenn Ver­suche an Men­schenaffen nicht aus­reichten, wa­ren dann seine Er­kennt­nisse über­haupt voll­stän­dig auf den Men­schen über­trag­bar?

Aber kein Mensch – nicht einmal Stu­den­ten, die drin­gend Geld brauch­ten – wür­de sich leichtfer­tig Hol­lan­dos Expe­ri­men­ten aus­setzen und seine Ge­fühle und Emo­tionen mani­pu­li­eren las­sen. Man konnte schließ­lich nie wis­sen, was dabei he­r­aus­kam. Ob es blei­bende Schä­den hin­terließ.

Wo­her nahm er dann seine Ver­suchs­perso­nen für wei­tere For­schun­gen?

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