Gute Nachricht Bibel - Leseausgabe

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Gute Nachricht Bibel - Leseausgabe
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Inhaltsverzeichnis

1  ALTES TESTAMENT Geschichtliche Bücher Das 1. Buch Mose (Genesis) Das 2. Buch Mose (Exodus) Das 3. Buch Mose (Levitikus) Das 4. Buch Mose (Numeri) Das 5. Buch Mose (Deuteronomium) Das Buch Josua Das Buch von den Richtern Das Buch Rut Das 1. Buch Samuel Das 2. Buch Samuel Das 1. Buch von den Königen Das 2. Buch von den Königen Das 1. Buch der Chronik Das 2. Buch der Chronik Das Buch Esra Das Buch Nehemia Das Buch Ester Bücher in dichterischer Form Das Buch Ijob (Hiob, Job) Die Psalmen Das Buch der Sprichwörter Das Buch Kohelet (Prediger) Das Hohelied Bücher der Propheten Der Prophet Jesaja Der Prophet Jeremia Die Klagelieder Der Prophet Ezechiël (Hesekiël) Das Buch Daniel Der Prophet Hosea Der Prophet Joël Der Prophet Amos Der Prophet Obadja Der Prophet Jona Der Prophet Micha Der Prophet Nahum Der Prophet Habakuk Der Prophet Zefanja Der Prophet Haggai Der Prophet Sacharja Der Prophet Maleachi

2  SPÄTSCHRIFTEN DES ALTEN TESTAMENTS Geschichtliche Bücher Das Buch Tobit Das Buch Judit Das Buch Ester (griechische Fassung) Das 1. Buch von den Makkabäern Das 2. Buch von den Makkabäern Bücher in dichterischer Form Das Buch der Weisheit Das Buch Jesus Sirach Prophetische Bücher Das Buch Baruch Der Brief Jeremias Zusätze zum Buch Daniel Anhang: Das Gebet Manasses

3  NEUES TESTAMENT Geschichtliche Bücher Die Gute Nachricht nach Matthäus Die Gute Nachricht nach Markus Die Gute Nachricht nach Lukas Die Gute Nachricht nach Johannes Die Geschichte der Apostel Die Briefe des Apostels Paulus Der Brief an die Römer Der 1. Brief an die Korinther Der 2. Brief an die Korinther Der Brief an die Galater Der Brief an die Epheser Der Brief an die Philipper Der Brief an die Kolosser Der 1. Brief an die Thessalonicher Der 2. Brief an die Thessalonicher Der 1. Brief an Timotheus Der 2. Brief an Timotheus Der Brief an Titus Der Brief an Philemon Die übrigen Briefe Der Brief an die Hebräer Der Brief von Jakobus Der 1. Brief von Petrus Der 2. Brief von Petrus Der 1. Brief von Johannes Der 2. Brief von Johannes Der 3. Brief von Johannes Der Brief von Judas Das prophetische Buch Die Offenbarung an Johannes

4  Anmerkungen zum Bibeltext

5  Impressum

ALTES TESTAMENT


Geschichtliche Bücher
Bücher in dichterischer Form
Bücher der Propheten

Geschichtliche Bücher


Das 1. Buch Mose (Genesis)
Das 2. Buch Mose (Exodus)
Das 3. Buch Mose (Levitikus)
Das 4. Buch Mose (Numeri)
Das 5. Buch Mose (Deuteronomium)
Das Buch Josua
Das Buch von den Richtern
Das Buch Rut
Das 1. Buch Samuel
Das 2. Buch Samuel
Das 1. Buch von den Königen
Das 2. Buch von den Königen
Das 1. Buch der Chronik
Das 2. Buch der Chronik
Das Buch Esra
Das Buch Nehemia
Das Buch Ester

[Inhaltsverzeichnis]

 

DAS ERSTE BUCH MOSE (GENESIS)

Kapitel

1 | 2 | 3 | 4 | 5 | 6 | 7 | 8 | 9 | 10 | 11 | 12 | 13 | 14 | 15 | 16 | 17 | 18 | 19 | 20 | 21 | 22 | 23 | 24 | 25 | 26 | 27 | 28 | 29 | 30 | 31 | 32 | 33 | 34 | 35 | 36 | 37 | 38 | 39 | 40 | 41 | 42 | 43 | 44 | 45 | 46 | 47 | 48 | 49 | 50 |

Inhaltsübersicht


Die Urgeschichte von Welt und Mensch Kap 1–11
Die Erschaffung der Welt 1–2
Paradies und Verlust des Paradieses 3–4
Von Adam bis Noach 4–5
Noach und die Sintflut 6–9
Ausbreitung der Menschheit 10
Der babylonische Turm. Sem bis Abraham 11
Die Väter und Mütter Israels 12–36
Abrahams Berufung und Segnung 12–18
Untergang von Sodom und Gomorra 19
Geburt Isaaks und Prüfung Abrahams 21–22
Isaak und Rebekka 24–26
Jakob erlangt den Erstgeburtssegen 27
Jakob bei Laban, seine Frauen und Söhne 28–31
Jakobs Rückkehr 32–35
Die Nachkommen von Esau 36
Josef und seine Brüder 37–50
Josefs wunderbarer Aufstieg 37–41
Die Erprobung der Brüder 42–45
Die Nachkommen Jakobs in Ägypten 46–50

[Buchanfang] [Inhaltsverzeichnis]

DIE URGESCHICHTE VON WELT UND MENSCH (Kapitel 1–11)
Die Erschaffung der Welt

Gen 1

Am Anfang schuf Gott Himmel und Erde

2Die Erde war noch leer und öde,

Dunkel bedeckte sie und wogendes Wasser,

und über den Fluten schwebte Gottes Geist.

3Da sprach Gott: »Licht entstehe!«,

und das Licht strahlte auf.

4Und Gott sah das Licht an: Es war gut.

Dann trennte Gott das Licht von der Dunkelheit

5und nannte das Licht Tag,

die Dunkelheit Nacht.

Es wurde Abend und wieder Morgen:

der erste Tag.

6Dann sprach Gott:

»Im Wasser soll ein Gewölbe entstehen,

eine Scheidewand zwischen den Wassermassen!«

7So geschah es: Gott machte ein Gewölbe

und trennte so das Wasser unter dem Gewölbe

von dem Wasser, das darüber war.

8Und Gott nannte das Gewölbe Himmel.

Es wurde Abend und wieder Morgen:

der zweite Tag.

9Dann sprach Gott:

»Das Wasser unter dem Himmelsgewölbe

soll sich alles an einer Stelle sammeln,

damit das Land hervortritt.«

So geschah es.

10Und Gott nannte das Land Erde,

die Sammlung des Wassers nannte er Meer.

Und Gott sah das alles an: Es war gut.

11Dann sprach Gott:

»Die Erde lasse frisches Grün aufsprießen,

Pflanzen und Bäume von jeder Art,

die Samen und samenhaltige Früchte tragen!«

So geschah es:

12Die Erde brachte frisches Grün hervor,

Pflanzen jeder Art mit ihren Samen

und alle Arten von Bäumen

mit samenhaltigen Früchten.

Und Gott sah das alles an: Es war gut.

13Es wurde Abend und wieder Morgen:

der dritte Tag.

14Dann sprach Gott:

»Am Himmel sollen Lichter entstehen,

die Tag und Nacht voneinander scheiden,

leuchtende Zeichen,

um die Zeiten zu bestimmen:

Tage und Feste und Jahre.

15Sie sollen am Himmelsgewölbe leuchten,

damit sie der Erde Licht geben.«

So geschah es:

16Gott machte zwei große Lichter,

ein größeres, das den Tag beherrscht,

und ein kleineres für die Nacht,

dazu auch das ganze Heer der Sterne.

17Gott setzte sie an das Himmelsgewölbe,

damit sie der Erde Licht geben,

18den Tag und die Nacht regieren

und Licht und Dunkelheit voneinander scheiden.

Und Gott sah das alles an: Es war gut.

19Es wurde Abend und wieder Morgen:

der vierte Tag.

20Dann sprach Gott:

»Das Wasser soll von Leben wimmeln,

und in der Luft sollen Vögel fliegen!«

21So schuf Gott die Seeungeheuer

und alle Arten von Wassertieren,

ebenso jede Art von Vögeln

und geflügelten Tieren.

Und Gott sah das alles an: Es war gut.

22Und Gott segnete seine Geschöpfe und sagte:

»Seid fruchtbar, vermehrt euch

und füllt die Meere,

und ihr Vögel, vermehrt euch auf der Erde!«

23Es wurde Abend und wieder Morgen:

der fünfte Tag.

24Dann sprach Gott:

»Die Erde soll Leben hervorbringen:

alle Arten von Vieh und wilden Tieren

und alles, was auf der Erde kriecht.«

So geschah es.

25Gott machte die wilden Tiere und das Vieh

und alles, was auf dem Boden kriecht,

alle die verschiedenen Arten.

Und Gott sah das alles an: Es war gut.

26Dann sprach Gott:

»Nun wollen wir Menschen machen,

ein Abbild von uns, das uns ähnlich ist!

Sie sollen Macht haben über die Fische im Meer,

über die Vögel in der Luft,

über das Vieh und alle Tiere auf der Erde

und über alles, was auf dem Boden kriecht.«

27So schuf Gott die Menschen nach seinem Bild,

als Gottes Ebenbild schuf er sie

und schuf sie als Mann und als Frau.

28Und Gott segnete die Menschen

und sagte zu ihnen:

»Seid fruchtbar und vermehrt euch!

Füllt die ganze Erde und nehmt sie in Besitz!

Ich setze euch über die Fische im Meer,

die Vögel in der Luft

und alle Tiere, die auf der Erde leben,

und vertraue sie eurer Fürsorge an.«

29Weiter sagte Gott zu den Menschen:

»Als Nahrung gebe ich euch die Samen der Pflanzen

und die Früchte, die an den Bäumen wachsen,

überall auf der ganzen Erde.

30Den Landtieren aber und den Vögeln

und allem, was auf dem Boden kriecht,

allen Geschöpfen, die den Lebenshauch in sich tragen,

weise ich Gräser und Blätter zur Nahrung zu.«

So geschah es.

31Und Gott sah alles an, was er geschaffen hatte,

und sah: Es war alles sehr gut.

Es wurde Abend und wieder Morgen:

der sechste Tag.

[Buchanfang] [Inhaltsverzeichnis]

Gen 2

So entstanden Himmel und Erde mit allem, was lebt.

2Am siebten Tag hatte Gott sein Werk vollendet

und ruhte von aller seiner Arbeit aus.

3Und Gott segnete den siebten Tag

und erklärte ihn zu einem heiligen Tag,

der ihm gehört,

denn an diesem Tag ruhte Gott,

nachdem er sein Schöpfungswerk vollbracht hatte.

4a Dies ist die Geschichte der Entstehung von Himmel und Erde;

so hat Gott sie geschaffen.

Der Mensch im Garten Eden (Das Paradies)

4bAls Gott, der HERR, Erde und Himmel machte, 5gab es zunächst noch kein Gras und keinen Busch in der Steppe; denn Gott hatte es noch nicht regnen lassen. Es war auch noch niemand da, der das Land bearbeiten konnte. 6Nur aus der Erde stieg Wasser auf und tränkte den Boden.

7Da nahm Gott, der HERR, Staub von der Erde, formte daraus den Menschen und blies ihm den Lebensatem in die Nase. So wurde der Mensch ein lebendes Wesen.

8-9Dann legte Gott im Osten, in der Landschaft Eden, einen Garten an. Er ließ aus der Erde alle Arten von Bäumen wachsen. Es waren prächtige Bäume und ihre Früchte schmeckten gut. Dorthin brachte Gott den Menschen, den er gemacht hatte.

 

In der Mitte des Gartens wuchsen zwei besondere Bäume: der Baum des Lebens, dessen Früchte Unsterblichkeit schenken, und der Baum der Erkenntnis, dessen Früchte das Wissen verleihen, was für den Menschen gut und was für ihn schlecht ist.

10In Eden entspringt ein Strom. Er bewässert den Garten und teilt sich dann in vier Ströme. 11Der erste heißt Pischon; er fließt rund um das Land Hawila, wo es Gold gibt.12Das Gold dieses Landes ist ganz rein, außerdem gibt es dort kostbares Harz und den Edelstein Karneol. 13Der zweite Strom heißt Gihon; er fließt rund um das Land Kusch. 14Der dritte Strom, der Tigris, fließt östlich von Assur. Der vierte Strom ist der Eufrat.

15Gott, der HERR, brachte also den Menschen in den Garten Eden. Er übertrug ihm die Aufgabe, den Garten zu pflegen und zu schützen. 16Weiter sagte er zu ihm: »Du darfst von allen Bäumen des Gartens essen, 17nur nicht vom Baum der Erkenntnis. Sonst musst du sterben.«

Die Erschaffung der Frau

18Gott, der HERR, dachte: »Es ist nicht gut, dass der Mensch so allein ist. Ich will ein Wesen schaffen, das ihm hilft und das zu ihm passt.«

19So formte Gott aus Erde die Tiere des Feldes und die Vögel. Dann brachte er sie zu dem Menschen, um zu sehen, wie er jedes Einzelne nennen würde; denn so sollten sie heißen.

20Der Mensch gab dem Vieh, den wilden Tieren und den Vögeln ihre Namen, doch unter allen Tieren fand sich keins, das ihm helfen konnte und zu ihm passte.

21Da versetzte Gott, der HERR, den Menschen in einen tiefen Schlaf, nahm eine seiner Rippen heraus und füllte die Stelle mit Fleisch. 22Aus der Rippe machte er eine Frau und brachte sie zu dem Menschen. 23Der freute sich und rief:

»Endlich! Sie ist's!

Eine wie ich!

Sie gehört zu mir,

denn von mir ist sie genommen.«

24Deshalb verlässt ein Mann Vater und Mutter, um mit seiner Frau zu leben. Die zwei sind dann eins, mit Leib und Seele.

25Die beiden waren nackt, aber sie schämten sich nicht voreinander.

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Die Menschen müssen den Garten Eden verlassen

Gen 3

Die Schlange war das klügste von allen Tieren des Feldes, die Gott, der HERR, gemacht hatte. Sie fragte die Frau: »Hat Gott wirklich gesagt: ›Ihr dürft die Früchte von den Bäumen im Garten nicht essen‹?«

2»Natürlich dürfen wir sie essen«, erwiderte die Frau, 3»nur nicht die Früchte von dem Baum in der Mitte des Gartens. Gott hat gesagt: ›Esst nicht davon, berührt sie nicht, sonst müsst ihr sterben!‹«

4»Nein, nein«, sagte die Schlange, »ihr werdet bestimmt nicht sterben! 5Aber Gott weiß: Sobald ihr davon esst, werden euch die Augen aufgehen; ihr werdet wie Gott sein und wissen, was gut und was schlecht ist. Dann werdet ihr euer Leben selbst in die Hand nehmen können.«

6Die Frau sah den Baum an: Seine Früchte mussten köstlich schmecken, sie anzusehen war eine Augenweide und es war verlockend, dass man davon klug werden sollte! Sie nahm von den Früchten und aß. Dann gab sie auch ihrem Mann davon und er aß ebenso.

7Da gingen den beiden die Augen auf und sie merkten, dass sie nackt waren. Deshalb flochten sie Feigenblätter zusammen und machten sich Lendenschurze.

8Am Abend, als es kühler wurde, hörten sie, wie Gott, der HERR, durch den Garten ging. Da versteckten sich der Mensch und seine Frau vor Gott zwischen den Bäumen. 9Aber Gott rief nach dem Menschen: »Wo bist du?«

10Der antwortete: »Ich hörte dich kommen und bekam Angst, weil ich nackt bin. Da habe ich mich versteckt!«

11»Wer hat dir gesagt, dass du nackt bist?«, fragte Gott. »Hast du etwa von den verbotenen Früchten gegessen?«

12Der Mensch erwiderte: »Die Frau, die du mir an die Seite gestellt hast, gab mir davon; da habe ich gegessen.«

13Gott, der HERR, sagte zur Frau: »Was hast du da getan?«

Sie antwortete: »Die Schlange ist schuld, sie hat mich zum Essen verführt!«

14Da sagte Gott, der HERR, zu der Schlange:

»Verflucht sollst du sein wegen dieser Tat!

Auf dem Bauch wirst du kriechen

und Staub fressen dein Leben lang –

du allein von allen Tieren.

15Und Feindschaft soll herrschen

zwischen dir und der Frau,

zwischen deinen Nachkommen und den ihren.

Sie werden euch den Kopf zertreten,

und ihr werdet sie in die Ferse beißen.«

16Zur Frau aber sagte Gott:

»Ich verhänge über dich,

dass du Mühsal und Beschwerden hast,

jedes Mal wenn du schwanger bist;

und unter Schmerzen bringst du Kinder zur Welt.

Es wird dich zu deinem Mann hinziehen,

aber er wird über dich herrschen.«

17Und zum Mann sagte Gott: »Weil du auf deine Frau gehört und mein Verbot übertreten hast, gilt von nun an:

Deinetwegen ist der Acker verflucht.

Mit Mühsal wirst du dich davon ernähren,

dein Leben lang.

18Dornen und Disteln werden dort wachsen,

und du wirst die Pflanzen des Feldes essen.

19Viel Schweiß musst du vergießen,

um dein tägliches Brot zu bekommen,

bis du zurückkehrst zur Erde,

von der du genommen bist.

Ja, Staub bist du,

und zu Staub musst du wieder werden!«

20Der Mensch nannte seine Frau Eva, denn sie sollte die Mutter aller Menschen werden.

21Und Gott, der HERR, machte für den Menschen und seine Frau Kleider aus Fellen.

22Dann sagte Gott: »Nun ist der Mensch wie einer von uns geworden und weiß, was gut und was schlecht ist. Es darf nicht sein, dass er auch noch vom Baum des Lebens isst. Sonst wird er ewig leben!«

23Und er schickte den Menschen aus dem Garten Eden weg, damit er den Ackerboden bearbeite, aus dem er gemacht war.

24So trieb Gott, der HERR, die Menschen hinaus und stellte östlich von Eden die Keruben und das flammende Schwert als Wächter auf. Niemand sollte zum Baum des Lebens gelangen können.

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Der Bruder erhebt sich gegen den Bruder

Gen 4

Adam schlief mit seiner Frau Eva, und sie wurde schwanger. Sie brachte einen Sohn zur Welt und sagte: »Mit Hilfe des HERRN habe ich einen Mann hervorgebracht.« Darum nannte sie ihn Kain. 2Später bekam sie einen zweiten Sohn, den nannte sie Abel. Abel wurde ein Hirt, Kain ein Bauer.

3Einmal brachte Kain von seinem Ernteertrag dem HERRN ein Opfer. 4Auch Abel brachte ihm ein Opfer; er nahm dafür die besten von den erstgeborenen Lämmern seiner Herde. Der HERR blickte freundlich auf Abel und sein Opfer, 5aber Kain und sein Opfer schaute er nicht an.

Da stieg der Zorn in Kain hoch und er blickte finster zu Boden. 6Der HERR fragte ihn: »Warum bist du so zornig? Warum starrst du auf den Boden? 7Wenn du Gutes im Sinn hast, kannst du den Kopf frei erheben; aber wenn du Böses planst, lauert die Sünde vor der Tür deines Herzens und will dich verschlingen. Du musst Herr über sie sein!«

8Kain aber sagte zu seinem Bruder Abel: »Komm und sieh dir einmal meine Felder an!« Und als sie draußen waren, fiel er über seinen Bruder her und schlug ihn tot.

9Der HERR fragte Kain: »Wo ist dein Bruder Abel?«

»Was weiß ich?«, antwortete Kain. »Bin ich vielleicht der Hüter meines Bruders?«

10»Weh, was hast du getan?«, sagte der HERR. »Hörst du nicht, wie das Blut deines Bruders von der Erde zu mir schreit? 11Du hast den Acker mit dem Blut deines Bruders getränkt, deshalb stehst du unter einem Fluch und musst das fruchtbare Ackerland verlassen. 12Wenn du künftig den Acker bearbeitest, wird er dir den Ertrag verweigern. Als heimatloser Flüchtling musst du auf der Erde umherirren.«

13Kain sagte zum HERRN: »Die Strafe ist zu hart, das überlebe ich nicht! 14Du vertreibst mich vom fruchtbaren Land und aus deiner schützenden Nähe. Als heimatloser Flüchtling muss ich umherirren. Ich bin vogelfrei, jeder kann mich ungestraft töten.«

15Der HERR antwortete: »Nein, sondern ich bestimme: Wenn dich einer tötet, müssen dafür sieben Menschen aus seiner Familie sterben.« Und er machte an Kain ein Zeichen, damit jeder wusste: Kain steht unter dem Schutz des HERRN.

16Dann musste Kain aus der Nähe des HERRN weggehen. Er wohnte östlich von Eden im Land Nod.