Die Kammer der Zuneigung 1

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Die Kammer der Zuneigung 1
Šrift:Väiksem АаSuurem Aa

Die Kammer der Zuneigung

von

Susann Smith & Thomas Riedel

Bibliografische Information durch die Deutsche Nationalbibliothek:

Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnd.d-nb.de abrufbar

In dieser Reihe bereits erschienen: Tamora – Im Sumpf des Lasters, ISBN 978-3-7467-0674-0 Tamora – Das Erotikfilmprojekt, ISBN 978-3-7467-6354-5 Tamora – Bordell auf Rädern, ISBN 978-3-7467-6977-6 Tamora – Das Hurenhaus, ISBN 978-3-7467-7586-9 Tamora – Seltsame Kundschaft, ISBN 978-3-7467-9870-7

1. Auflage

Covergestaltung:

© 2019 Susann Smith & Thomas Riedel

Coverfoto:

© 2019 pixabay.com

Dieses Buch enthält sexuell anstößige Texte und ist für Personen unter 18 Jahren nicht geeignet. Alle beteiligten Charaktere sind frei erfunden und volljährig.

Impressum


Copyright: © 2018 Susann Smith & Thomas Riedel

Verlag: Kinkylicious Books, Bissenkamp 1, 45731 Waltrop

Druck: epubli GmbH, Berlin, www.epubli.de

ISBN siehe letzte Seite des Buchblocks

»Liebe ist nicht das was man erwartet zu bekommen, sondern das was man bereit ist zu geben.«

Katharine Hepburn (1907-2003)

Kapitel 1

Die Sonne schien schwach an diesem Oktobertag. Sie funkelte kalt am eisblauen Himmel über London, der sich noch glitzernd vom nächtlichen Regen in einigen Lachen auf dem Asphalt spiegelte.

Aber davon bekam die attraktive Schönheit nichts mit, die auf die prachtvolle weiße Villa am Ende der Auffahrt zuschritt. Alles was sie verspürte war eine Gänsehaut, die sich ihrer bemächtigt und inzwischen über ihren ganzen Körper ausgebreitet hatte. Die Freude auf diesen Tag, der für sie eine tiefgreifende Veränderung ihres bisherigen Lebens bedeutete, erregte sie. Seit ihrer letzten Begegnung mit Tamora und Violett war ihre Fantasie jeden Tag auf Wanderschaft gegangen. Noch immer fühlte es sich für sie wie eine Fügung des Schicksals an, dass ausgerechnet sie, die beiden Frauen auf ihrer Ausfahrt zum gemeinsamen, romantischen Picknick hatte kutschieren dürfen. Ein Lächeln umspielte ihre Lippen als sie sich daran erinnerte, wie Tamora im Anschluss Scarlett um ihre ›Sedcard‹ gebeten und eingehend studiert, und sie danach ganz ohne Umschweife gefragt hatte, ob sie sich vorstellen könne zu ihnen in die Villa und den anderen Mädchen zu ziehen. Sie hatte es sich in aller Ruhe intensiv überlegt, wenngleich sie am liebsten direkt Ja gerufen hätte. Seit diesem Zeitpunkt erfuhr sie einen ungeahnten Schub an Glücksgefühlen und wieder eine unbändige, pure Lust am Leben. Ihre eigentliche, sie durchaus ausfüllende und zufriedenstellende Arbeit im Escort für das Unternehmen ›Kinkylicious-Rides‹, war zu einer gewissen Routine geworden. Schon vor Tamoras einladender Frage, hatten sie die zum Teil wilden Erzählungen und Berichte ihrer Kolleginnen, mit dem Gedanken spielen lassen, in den Kreis dieser, mit allen Konventionen brechenden, ›Familie‹ aufgenommen zu werden. Wie gut, dass ich jetzt all meine Disziplin und äußerliche Gelassenheit nutzen kann, die mir meine Mutter, eingetrichtert durch meine Großeltern, weitergeben hat, dankte sie ihrer japanischen Herkunft nicht zum ersten und ganz sicher nicht zum letzten Mal. Außerdem sagen alle, dass ich sehr extrovertiert bin und mich gern präsentiere, schmunzelte sie in sich hinein, während sie einen Fuß vor den anderen setzte und aus der Ferne bereits die Haustür ausmachen konnte, deren Übertreten der Schwelle ihr ganzes künftiges Leben verändern würde.

*

»Kannst du nicht mal eine Sekunde stillhalten, ›Cherié‹!«, echauffierte sich Tamora und schenkte Floré einen gespielt missbilligenden Blick. »Da wollen Vio und ich uns mal in aller Ruhe ein Glas Sekt gönnen … und du … du verschüttest die Hälfte!« Unwillkürlich wandte Kazumi ihren Kopf in die Richtung, aus der sie Tamoras samtige Stimme vernommen hatte. Dem sich ihr bietenden Anblick gehörte augenblicklich ihre ganze Aufmerksamkeit – sie spürte geradezu körperlich wie er sie fesselte und gefangennahm. Sie sah Violett mit ihrer Verlobten, die beide auf einer wundervoll verschnörkelten eisernen Gartenbank in viktorianischem Stil saßen, die Finger zärtlich mit der jeweils anderen Hand verflochten. Selbst über die Entfernung konnte sie liebkosende Berührungen erkennen, die die beiden Frauen sich gegenseitig zum Geschenk machten. Doch das war es gar nicht, was ihren Blick so an dieser Szenerie verhaften ließ – vielmehr war es eine junge Brünette mit lockigem, verwuselten Haar, die neben dem, nur für zwei Personen ausgelegten Sitzmöbel, im Vierfüßlerstand kniete, den beiden als Tisch diente und auf ihrem schmalen Rücken zwei Sektgläser auszubalancieren suchte. Wow!, dachte Kazumi bei sich, die neben ihrer japanischen Mutter einen amerikanischen Vater ihre Eltern nannte. Sie lächelte. Na, dann lass' mal besser keines davon herunterfallen. Das dürfte eine neckische Strafe nach sich ziehen! Aber ich hab' ja schon gehört, dass du süße kleine Französin voll darauf abfährst! Mal sehen, ob du es selbst darauf anlegst? Dann fiel ihr Blick auf die Blondine, die an der gegenüberliegenden Seite der weißlackierten Gartenbank kniete. Sie erkannte die Frau sofort, die aufgerichtet, ihre Oberarme eng an den Körper gepresst, auf ihren Handinnenflächen, weit nach vorn gestreckt ein kleines silbernes Tablett hielt, auf dem ein, vermutlich mit Eis gefüllter Sektkühler stand und aus dem der schlanke Hals einer grünen Flasche ragte. Das ist also die berühmte ›Cat‹, von der mir Scarlett schon so viel berichtet hat und die nun meine neue Chefin werden soll … Na, ich bin ja mal gespannt, ob sie sich auch tatsächlich so kratzbürstig gebärdet, wie es ihr Spitzname suggeriert! Was für ein süßes Bild, ging es ihr durch den Kopf, als sie nun ihre Richtung änderte und auf die Gruppe zuschritt. Inzwischen hatte sie sich den vier Frauen so weit genähert, dass das knirschende Geräusch, welches ihre Absätze auf dem Kiesweg verursachten, ihre zukünftigen Herrinnen aufblicken ließ, über deren Gesichter direkt ein einladendes, herzliches Lächeln huschte. Für den Bruchteil eines Augenblicks glaubte Kazumi in Tamoras Augen ein schelmisches, geheimnisvolles Grinsen und Aufleuchten bemerkt zu haben. In diesem besonderen Moment fanden sich ihre Augenpaare und versenkten sich ineinander. Erneut hatte die äußerst attraktive Halbasiatin das Gefühl, gefesselt zu sein und sich nicht mehr rühren zu können. Sofort sprang Tamora auf, stellte die Beine eng aneinander und legte die Handflächen vor ihrer Brust gegeneinander, sodass die Daumen nach hinten und ihre Finger nach oben zeigten. Dann neigte sie ihren Oberkörper leicht nach vorn und blickte nur für den Augenblick der Begrüßung auf Kazumis Schuhspitzen. »Ohayōgozaimasu, Kazumi!« Über das Gesicht der Schwarzhaarigen schlanken Frau huschte ein anerkennendes Lächeln. Sie stellte den Koffer neben sich ab und begrüßte zunächst Tamora und Violett auf gleiche Weise, ehe sie sich auch Floré und Courtney auf typisch japanische Art entgegenneigte und ihnen ihre Ehrerbietung aussprach. Erst jetzt fuhr Tamora fort: »Das ist so schön, dass du nun doch zu uns gekommen bist.« »Watashi mo shiawasedesu … Ich freue mich auch«, erwiderte Kazumi mit ihrer weichen, melodischen Stimme, die alle in ihren Bann zog, ohne sich einen Zehntelzoll von ihrem Platz oder überhaupt irgendwie bewegt zu haben. Auf Tamoras Lippen lag ein glückliches Lächeln. »Dein Koffer sieht schwer aus. Wir werden ihn ins Haus bringen. Dort kannst du dann auch deine Sachen ablegen.« Violett konnte sich ein kurzes helles Auflachen nicht verkneifen. »Kannst du es mal wieder nicht erwarten zu spielen, meine Süße, das du Kazumi schon jetzt bittest abzulegen?« Sie drohte ihrer Prinzessin spielerisch mit dem Zeigefinger. »Hast du etwa vergessen, wer die Mistress im Haus ist?« Ihre Frage kam mit einem dominanten Unterton daher, der allen, vielleicht von Kazumi einmal abgesehen, anzeigte, dass gerade ein gemeinsames Spiel begonnen hatte. Tamora versuchte sich ein Grinsen zu verkneifen. Erst durch den Hinweis ihrer Königin war ihr zu Bewusstsein gekommen, wie Doppeldeutung ihre Wortwahl unbewusst gewesen war. Demutsvoll senkte sie ihr Haupt und war augenblicklich ganz ihrer Rolle als unterwürfige Sklavin ihrer auserwählten und über alles geliebten Herrscherin. Ungeachtet aller ging sie auf dem noch vom Morgennebel feuchtem Gras auf die Knie. Ohh, Vio! … Ich liebe es, wenn du mir gegenüber diese Seite von dir zeigst, mir bedeutest, wo mein Platz ist. Mich so sein lässt, wie ich wirklich bin … und es mit deiner ganzen Liebe zu mir tust, freute sie sich still. Dann schaute sie auf, nur ganz kurz: »Niemals würde ich das in Frage stellen, Herrin!« Erstaunt und zugleich fasziniert, was sich da gerade auf völlig harmonische Weise zwischen den beiden Frauen vor ihren Augen abspielte, starrte Kazumi sie an. Wie süß die beiden in ihren Rollen aufgehen. Ich hab' schon lächeln müssen, als sie sich in Scarletts Büro ständig gegenseitig herausgefordert haben, schmunzelte sie in sich hinein und fügte für sich selbst, frei nach dem Olympischen Motto, hinzu: Hiermit erkläre ich die ersten dominant-devoten erotischen Spiele ab Kazumis Zeitrechnung für eröffnet! Zärtlich legte Violett ihrer Zukünftigen eine Hand unter das Kinn und hob ihren Kopf so an, dass diese sie anschauen musste. »Na warte, mein süßes rolliges Kätzchen … Du wirst heute noch reichlich spielen können!«, kündigte sie ihr an und lächelte dazu vielsagend. Dann machte sie sich den Spaß in die Sprache des alten Jedi-Meisters ›Yoda‹ aus der ›Star Wars-Reihe‹ zu verfallen: »Bekommen du wirst, was verdient du hast! Lernen viel du noch musst!« Violetts liebevolle und witzige Anspielung auf die ›Schwarze Macht[1], ließen Tamora vor Spannung und Lust erzittern. Noch hatte Violett ihre Hand nicht von Tamoras Kinn gelöst. Sie spürte wie ihre Prinzessin unwillkürlich erschauerte. War das gerade als Androhung zu verstehen, dass du mir diesen ferngesteuerten Teufel von ›Anal-Plug‹ … Sie malte es sich nicht ganz aus. Ohh, wie sehr musst du gerade zum Spielen aufgelegt sein, Vio, wenn du sogar dieses so heiß und innig geliebte Spielzeug zur Sprache bringst, grinste Tamora in sich hinein. »Den Pfad zur dunklen Seite du gut kennst, Herrin. Aber höre: Die Macht führt zu Erregung, Erregung zu Wollust und Wollust zu unsäglichen Orgasmen! Wirst sicher du dir sein, dass schenken sie mir du willst?« Dabei zog sie eine zuckersüße Schnute und klimperte anschließend, ihrer Erwiderung noch das Krönchen aufsetzend, verführerisch und lockend mit den Wimpern. Augenblicklich vernahmen alle ein herzhaftes Kichern und gleich darauf ein klirrendes Geräusch. Sofort richteten sich alle Blicke auf die süße Französin. »Also wirklich, ›Cherié‹!«, kam es ermahnend und spöttisch von Violett. »Das ist inzwischen das fünfte Sektglas in dieser Woche! Wann wirst du es endlich lernen, deinen Arsch stillzuhalten?! Ich kann nicht laufend für Nachschub sorgen, oder?« »Pardonnemoi, Maîtresse!«, reagierte Floré verhalten leise. Sie hatte sich weit nach vorn gebeugt, um ihre Stirn auf ihre vorgestreckten und aufeinander gelegten Hände zu senken. Sie ärgerte sich insgeheim darüber, dass Tamora sie mit der Antwort Violett gegenüber zum Lachen gebracht hatte. Eigentlich wollte ich die Sache diesmal nicht vermasseln … Aber wie sagt das Sprichwort doch … On récolte ce qu'on a semé![2] Nun, dann werde ich wohl mal wieder die geliebte Strafe akzeptieren, die ich mir durch dieses kaputte Glas eingebrockt habe. »Deine Lektion erhältst du später!«, herrschte Violett sie gespielt an. »Jetzt hilf deiner neuen Kollegin den Koffer ins Haus zu bringen … Ich wünsche mich gleich mit ihr im Salon zu konversieren!« Besser als konservieren, prustete Courtney unmerklich für alle in sich hinein, wobei das Tablett mit dem Sektkübel gefährlich zu schaukeln begann, und wie habe ich mir in diesem Zusammenhang erst konvertieren vorzustellen … Oh, gnädige Königin, nehmt mich auf in den Zirkel der Gequälten, der Ausgepeitschten und in die Ketten der Unterwerfung Entrechteten? Als sie bei ›Entrechteten‹ ankam und sich zusammen mit Floré und Kazumi im Keller nebeneinander in Eisen bäuchlings an einer Wand hängen sah, wie es mittelalterlicher nicht sein konnte, nur die geringe Wärme der Esse spürend, in der die Folterinstrumente erhitzt wurden und nachdem man sie konvergierend gnadenvoll der Knute ausgesetzt hatte, konnte sie nicht mehr an sich halten. Sie lachte schallend los und scheppernd viel ihr das Silbertablett samt Kübel, Eis und Sektflasche aus den Händen. »Oh, da schau her!«, grinste Violett. In ihren Augen flackerte es diabolisch auf. »Perfekt ist das Leben nie, aber es gibt besondere Momente, die es lebenswert machen und es gibt Menschen, die diese Momente perfekt machen. Zu diesen Menschen zählst du gerade für mich, ›Cat‹! Du und ›Cherié‹, ihr seid wie zwei Puzzleteile: so unterschiedlich, und doch passen ihr perfekt zusammen. In Glück und Unglück, in Lust und Schmerz … Na, ich will mal sehen mit welchem Schmerz ich euch nachher Lust bereiten werden.« Genüsslich rieb sie sich die Hände und ein bedrohlicher, nichts Gutes verheißender Zug umspielte ihre wundervoll geschwungenen, weichen Lippen. Sie wandte sich ihrer Prinzessin zu. »Wie steht es mit dir? Willst du das Puzzle ergänzen? Sag's nur frei heraus!« »Gern die Macht spüren ich will, Herrin! Was geschieht meiner Zofe soll auch mir widerfahren!«, gab sie leise, aber mit Bestimmtheit zur Antwort – womit sie sich mit den beiden Bediensteten solidarisch erklärte. Courtney blieb mit der klaren Anweisung zurück, alles in die Küche zu schaffen, nachdem sie Florés und ihr eigenes Missgeschick beseitigt hatte, um sich dann unverzüglich im Salon einzufinden.

 

***

Kapitel 2

»Deine teuren Nylons sind ganz dreckig, Tammy!«, entfuhr es Violett bei einem musternden Blick der Beine ihrer Prinzessin, gefolgt von einem »Tze tze …«, das ihr zischend über die Lippen kam, wozu sie auch noch eine missbilligende Kopfbewegung machte. »Und was sehe ich denn hier! Also wirklich, meine Liebe!« Sie beugte sich ein wenig herab und schob ihren kleinen Finger zwischen einen feinen Riss. »Ein Loch!« Sie erhob sich und sah sie wie eine überstrenge Schulddirektorin an, einen Finger unter das Kinn legend. »Läuft man hier neuerdings so herum, kleines Miststück?«

Beschämt blickte Tamora auf den Fliesenboden zu ihren Füßen. »Ganz gewiss nicht, Herrin!«, gestand sie schuldbewusst ein und wirkte in diesem Augenblick wie ein Schulmädchen, dass beim Knutschen mit einem Jungen in der Ecke eines Klassenzimmers ertappt worden war.

»Von mir hast du das jedenfalls nicht! Oder lebe ich dir dergleichen vor? Siehst du an mir irgendwo auch nur den Ansatz einer Laufmaschen?!«

»Nein, Herrin!«

»Nein, was?!«

»Ich habe es nicht von euch, Herrin! Auch lebt meine Herrin mir das nicht vor!«, erwiderte sie kleinlaut und fügte dann, den Schalk im Nacken und die Situation ausreizend hinzu: »Und nein, Herrin, ich sehe an ihren wundervollen, makellosen, langen Beinen, die ich immerzu mit meinen Lippen liebkosen und Küssen möchte, einschließlich eurer göttlichen Zehen, an denen es mir jedes Mal aus Neue eine wahre Freude und Ehre ist, wenn ich sie zwischen meine Lippen nehmen darf, um sie Euch auf zärtlichste Weise zu reinigen … Nein, ich erkenne keinerlei Laufmasche!« Dabei lag ein schelmisches, leichtes, nur durch ein kurzes Zucken, bemerkbares Grinsen in den Winkeln ihres Mundes.

Ob dieser Antwort fiel es Violett sichtlich schwer ernst zu bleiben, aber sie schaffte es in bewundernswerter Weise nicht loszulachen und mit ernstem Gesicht und dominantem Ton fortzufahren: »Wie willst du das gesehen haben, he?! Wo du doch offensichtlich die Anzahl der Hallenfliesen mit deinen Augen abzählst? Hast du mir auch nur einmal auf die Beine gesehen?«

»Nein, Herrin!«

»Und woher weißt du dann so genau, dass meine Nylons in perfektem Zustand sind?«, herrschte Violett sie an und griff ihr dabei spielerisch, aber dennoch fest ins Haar, dass ihre Prinzessin ihr direkt in die Augen schauen musste.

»Es ist … es ist, weil Ihr immer perfekt seid, Herrin. Warum sollte es heute anders sein?«, murmelte Tamora, ganz in ihrer devoten Rolle aufgehend.

»Aber wissen kannst du es nicht, oder?«, setzte Violett vor Florés, Courtneys und Kazumis Augen nach.

»Nein, Herrin! Ich habe es nur vermutet!«, räumte Tamora ein.

»Wird es da nicht höchste Zeit die Tatsache durch eine eingehende Inaugenscheinnahme zu überprüfen?« Violetts Worte klangen in der weitläufigen Empfangshalle der Villa bedrohlich nach. Als Tamora nicht sofort reagierte, drückte sie den Kopf ihrer Freundin soweit nach vorn, dass sie ihr direkt entlang der Beine auf die High Heels sehen musste. »Auf die Knie! … Kontrolliere die Wahrheit meiner Worte. Und inspiziere meine Nylons genau … keine Stelle wirst du übersehen? Hast du verstanden?«

Tamora nickte. »Wie meine Herrin wünscht!«, kam es noch, während sie bereits vor ihrer Königin auf die Knie sank und mit der geforderten Inspektion der Strümpfe begann.

»Mit den Augen … Die Stellen, die deiner Überprüfung standgehalten haben, wirst mit einem zärtlichen Kuss versehen! Und jetzt fang an … wir wollen hier nicht ewig rumstehen!«

Nachdem Tamora die geforderte eingehende Inspektion der schwarzen Nahtnylons ihrer Königin abgeschlossen und deren Fahrgestell die abschließende ›TüV‹-Plakette zuerkannt hatte, indem sie ihr frecherweise noch einen zusätzlichen, für Violett völlig unerwarteten Kuss auf deren Spalte gab und kurz mit der Zunge darüber gefahren war, wies diese sie an nach oben zu gehen und sich von Floré neu einkleiden zu lassen. »Ich habe dir vorhin noch etwas herausgelegt. Das wirst du anziehen!«, befahl sie ihr und schickte die beiden in die erste Etage.

*

Courtney hatte Kazumi den kurzen Mantel abgenommen. Sie wies eine mädchenhafte, zierliche, aber hochgewachsene Figur auf, die von einem lotuswurzelfarbenen Kleid schmeichelhaft umhüllt wurde, dessen Saum und Ärmel mit Blumen in harmonierenden Grüntönen in japanischem Stil bestickt waren. Der hohe, ebenfalls aufwendig verzierte Stehkragen brachte ihren schönen weißen Hals vollendet zur Geltung. Mit ihren langen, glatten und dicken Haaren, ihren wohlproportionierten Brüsten und langen Beinen, wirkte sie wie eine Geisha des 21. Jahrhunderts, die auf ihren Auftritt oder eine von ihre gestaltete Abendunterhaltung wartete. Ihr Gesicht war wie eine vom Morgentau bedeckte zartrosa Lotusblüte – allerliebst, zart und gar ein wenig schüchtern. Ihre Körperhaltung war straff, aber keineswegs steif. Ihre Hände hinter dem Rücken festhaltend und einander verschränkt und den Blick leicht gesenkt, wartete sie im großräumigen Salon darauf, angesprochen zu werden.

Violett war, wie schon Tamora zuvor beim Betrachten der ›Sedcard‹ in Scarletts Büro, von ihrem Anblick zutiefst bewegt. Obwohl Kazumi erst seit Bestehen der ›Kinkylicious-Rides‹ für sie arbeitete, glaubte sie diese wie eine Fee vom Himmel herabgefallene halbasiatische Schönheit schon seit langer Zeit zu kennen. Sie lächelte unwillkürlich, denn es gefiel ihr, was sich ihrem Auge bot. »Setzen wir uns doch, Kazumi«, schlug sie ihr vor und deutete auf die Sitzgruppe an der nicht nur gefrühstückt wurde. »Es gibt noch einiges zu besprechen. Dinge die du über unser Haus wissen solltest, ehe du dich endgültig entscheidest.« Unverwand sah sie die ihr nun gegenübersitzende Asiatin an. »Dir ist sicher nicht entgangen, dass ausschließlich ich hier die Herrin bin und erwarte, dass meinen Anweisungen unverzüglich Folge geleistet wird. Diesbezüglich dulde ich keine Widerspruch und bin auch zu keinen Ausnahmen bereit … nicht einmal gegenüber Tamora!« Kazumi nickte kaum merklich. »Gut!«, reagierte Violett und fuhr fort: »Natürlich gilt gleiches für euch Mädchen gegenüber meiner zukünftigen Frau! Es obliegt allein mir, die Machtgefüge unter euch allen zu verschieben … insbesondere im Rahmen einer Session! Ganz gleich also, um was es hier geht: Das letzte Wort liegt bei mir! Keiner von euch trifft eine eigenmächtige Entscheidung.« Sie sah Kazumi eindringlich an. »Und jetzt erwarte ich von dir eine ehrliche Antwort, ob du diese Hauptregel akzeptieren kannst? … Denn sollte deine Antwort ›Nein‹ lauten, wirst du hier nicht einziehen können. Ich denke, dass du das verstehst, nicht wahr?« Kazumi wich dem Blick ihres Gegenübers nicht aus. Sie wusste, dass sie jetzt ein klares Zeichen setzen musste, um von Violett eine Chance zu bekommen. Wortlos schob sie den Stuhl zurück, stand auf und kam so um den Tisch herum, dass sie direkt vor ihr zu Stehen kam. Dann ging sie in einer langsamen, verzögerten Bewegung vor ihrer künftigen Herrin auf die Knie und spreizte leicht die Beine, als sie ihre unterwürfige Haltung einnahm. Ihre geöffneten Hände ruhten mit den Handrücken auf ihren Oberschenkeln, während sie mit gesenktem Haupt auf eine Reaktion wartete. Dabei rutschte das kurze Kleid weit nach oben und rollte sich im Hüftbereich ein wenig zusammen. »Fällt es dir schwer vor mir zu knien und mir die Ehrerbietung entgegenzubringen, die meiner Stellung geziemt?«, hakte Violett nach, der das kurze Zögern Kazumis nicht entgangen war. »Immerhin haben dich, die Alles zeigenden Aufnahmen für deine ›Sedcard‹ nicht gestört. Du hast übrigens ein sehr süßes, neckisches Piercing an der Kapuze deines Kitzlers anbringen lassen. Glaub' nur nicht, dass ich mir die neuen Aufnahmen nicht genau angesehen hätte, auf der du dem Kunden offenherzig dein Intimbereich präsentierst.« Noch brachte sie das kurze Zögern nicht mit der sich sonst so offenherzigen Zurschaustellung ihres Neuzugangs in Einklang. »Ist es erlaubt offen zu sprechen, Goshujin-Sama[3]?«, reagierte Kazumi mit gedämpfter Stimme. »Gestattet.« »Es gefällt mir vor Euch zu knien, Goshujin-Sama! … Aber ich bin es nicht gewohnt zu dienen, zu gehorchen. Nie zuvor habe ich mich einem anderen Menschen derart anvertraut, dass ich bereit gewesen wäre, mich ihm bedingungslos zu unterwerfen … mich von seiner Hand führen zu lassen.« Sie stockte kurz. »Das was Ihr mir bietet, habe ich mir in meinem tiefsten Innersten immer gewünscht. Nur habe ich nie jemanden gefunden, der mir das Gefühl zu vermitteln verstand, am Ziel meiner Träume angekommen zu sein.« »Ob dies hier das Ziel deiner Träume ist, vermagst nur du zu entscheiden«, entgegnete Violett auf sie herabsehend. »Doch sollte es das sein, so steht dem noch die Zustimmung der anderen Mädchen entgegen und eine zu bestehende Prüfung. Mein ›Ja‹ und die Einwilligung meiner Verlobten allein reichen nicht. Auch Courtney und Floré haben ein vollwertiges Mitspracherecht, so wie du auch eines hättest, wenn es zu weiterem Zuwachs käme … Wenn alle Nicken und die Aufnahmeprüfung zur Zufriedenheit bestanden wird, … dann bist du uns herzlich Willkommen und hast ein Zuhause an dem es dir an Nichts fehlen wird … wirtschaftlich nicht und schon gar nicht sexuell … denn ich werde dich zu fordern wissen!« Ein Geräusch schreckte sie auf und sorgte dafür, dass sie sich umwandte und nach oben zur Reling der weitgeschwungenen Treppe schaute. Ein Lächeln umspielte ihre Lippen. »Sag' mal, Prinzessin, hat man dir nicht beigebracht, dass es unhöflich ist zu lauschen?! … Aber ich hätte es wissen müssen. Schon Gustave Flaubert sagte, dass Spione gewöhnlich in den besten Kreisen zu Hause sind! … Mir scheint, du willst den Ärger heute wirklich heraufbeschwören, wie?« »Ein Spion am rechten Ort ersetzt zwanzigtausend Mann an der Front!«, gab Tamora frech grinsend zurück. »Napoleon Bonaparte!« »So so, Napoleon Bonaparte hat das gesagt?«, erwiderte Violett mit einem spöttischen Grinsen. »Wenn du so weiter machst, findest du dich schneller an der Front wieder als dir lieb ist! Und glaub' mir, da willst du sicher nicht hin, oder?« »Nein, das möchte ich nicht, Herrin!«, kam es kleinlaut zurück. »Und warum lauscht du dann?« »Ich wollte auf eine Atempause meiner Herrin warten, um gnädigst zu bitten herunterkommen zu dürfen. Das Geschenk meiner Herrin verdient einfach einen pompösen Auftritt!« In diesem Moment kamen Courtney und Floré, die nach Erfüllung ihrer Aufgabe in die Küche gegangen war, mit einem Tablett herein, um Tee und Kaffee anzubieten. »Danke«, nickte Violett und deutete auf deren Sitzkissen nahe dem ›Big Sofa‹. »Kniet nieder und bewundert Tamora, die uns gerade eine kleine Modenschau versprochen hat.« Floré, die genau wusste, was jetzt auf alle zukommen würde, konnte sich ein kleines mädchenhaftes Kichern nicht verkneifen. Wie auf einen unsichtbaren Befehl hin erklang aus den versteckten Lautsprechern der Musikanlage ›The Imperial March‹ von John Williams aus den ›Star Wars‹-Filmen, und eine Gestalt, in einen bodenlangen Morgenrock aus schwarzem Satin gekleidet, betrat ›Darth Vader‹-gleich den Salon in typischem ›Stormtrooper‹-Schritt auf das Sofa zu – was augenblicklich zu lautem Gelächter der Anwesenden führte. Violett bekam einen regelrechten Lachanfall und ließ sich auf dem Sofa, ihren Bauch haltend, auf die Seite fallend, während Floré bereits Lachtränen über die Wangen liefen. Als die Musik abrupt wechselte und nun James Browns Stimme, mit dem Einstieg: ›Movin' and doin' it, you know. Can I count it off? … One, two, three, four!‹ seines Liedes ›Sexmachine‹, aus den Lautsprechern tönte, gab es kein Halten mehr. Gleich darauf fiel Tamora, die ihrer Stimme einen verrucht kratzigen Beiklang zufügte, in die Lyrics ein und sang laut mit: »Get up, get on up … Get up, get on up … Stay on the scene, get on up, like a sexmachine, get on up …« Dabei bewegte sie wie James Brown vulgär ihre Hüfte vor, eine zustoßende männliche Erektion vortäuschend. Dann öffnete sie mit Schwung die übereinander geschlagenen Seiten des Morgenrocks und präsentierte allen einen ›Harness‹ an ihrem Körper, dessen dünnen Riemen aus Nappaleder ihn in einem wundervollen Muster überzogen – zusammengehalten von silbernen Nieten und Ringen. Ihre Brüste lagen frei und die Streifen bedeckten nur leicht ihre Nippel, während ein breiterer ihr weibliches Dreieck zierte. »Oh Fuck! Das ist … nein, das ist nicht wahr, oder …?!«, stöhnte Courtney ungläubig und laut auf, als sie bemerkte, dass sich Tamora noch zusätzlich ein Spielzeug umgeschnallt hatte – keinen der üblichen ›Strap-Ons‹, die sie sonst untereinander einsetzten, sondern eine sehr viel größer Variante, die schon fast der halben Größe eines Hengstschwanzes aufwies. Wie ein wedelnder Zauberstab in der Hand eines kleinen Mädchens bewegte er sich hin und her, denn Tamoras wild kreisenden Hüftbewegungen brachten ihn immer mehr zum Schwingen. Ihr Körper konnte den kräftigen, rhythmischen Klängen des Liedes nicht widerstehen – und als sie das mächtige Kunstglied nun auch noch in die Hände nahm und masturbierende Gesten hinzufügte, warf sich Courtney schallend lachend auf den Boden und trommelte völlig außer sich mit den Fäusten auf den Fliesenboden. Erst in dem Moment, da sich Violett vom Sofa erhob, hielt Tamora inne. Jetzt bin ich bestimmt zu weit gegangen, schoss es ihr plötzlich zweifelnd durch den Kopf. Aber vielleicht findet sie es ja eben so witzig wie ich, und ich komme halbwegs ungeschoren aus dieser Nummer raus. »Ach, Prinzessin! Süße! Du verrücktes Huhn …«, versuchte ihre baldige Ehefrau ihren Lachanfall einzudämmen, sodass sie zumindest einige Worte verständlich über ihre feingeschwungenen Lippen brachte. »Du kannst ja soooo … dooof sein!« Mit ihrem von Tamora inzwischen liebgewonnenen Spruch, trat sie direkt vor ihre Geliebte, ergriff die Spitze des phallusähnlichen Spielzeugs und verband sich so mit ihr zu einem partnerschaftlichen Tanz. Floré, Courtney, wie auch die noch völlig perplexe Kazumi betrachteten das von Liebe erfüllte harmonische Spiel der beiden mit großen Augen. Kazumi behielt aber auch ihre beiden zukünftigen Mitstreiterinnen im Auge, und dabei fiel ihr in denen der Zofe der Herrschaft ein verträumtes, seliges Glitzern auf. Wenn ich das richtig gehört habe, wird sie von allen ›Cherié‹ gerufen, und so wie sie Tamora anschaut, scheint sie mir sehr in ihre Herrin verliebt zu sein. Sie lächelte in sich hinein. Aber wie ich Violett einschätze, weiß sie um die Gefühle der Süßen … Na, mal sehen ob diese ›Ménage-à-trois‹ auf Dauer gut geht … auch wenn mir das ja eigentlich egal sein kann. Sie blickte erneut zu ihren künftigen Herrinnen hinüber. Ich weiß jedenfalls, dass das hier der richtige Platz für mich ist. Jetzt muss nur noch die Chemie stimmen. Ein kaum merkliches Lächeln umspielte ihre Lippen. Sie freute sich darauf ihre Erfahrungen mit diesen beiden attraktiven und erfahrenen Frauen zu machen.

 

*

Als sie sich nach ihrem Lachanfall alle wieder unter Kontrolle hatte, Violett das ›Sex-Toy‹ abgeschnallt und auf den Couchtisch gelegt hatte, zitierte sie die Zofe ihrer Freundin zu sich. »Hierher, ›Cherié‹!«, kommandierte sie, mit dem Finger auf den Boden vor ihren Füßen zeigend. »Bezüglich deiner unverzeihlichen Ungeschicklichkeit mit den Gläsern steht noch eine Bestrafung an, nicht wahr?« Augenblicklich war Floré zu ihr gekommen und vor ihren Füßen in sklavischer Haltung niedergesunken. »Oui, Maîtresse!« Violett sah herrisch auf sie herab. »Außerdem hast du kleines Miststück deiner Herrin auch noch zusätzlich dabei geholfen, meine klar formulierte Anweisung zu missachten. Stimmt das?« »Oui, Maîtresse!«, kam es leise zurück. »Und wie nennt man das?« Floré zögerte kurz. »Insubordination, Maîtresse?« »Ganz genau! Das war ein klares Untergraben meiner Autorität«, bestätigte Violett, breitbeinig vor ihr stehend, die Hände zu Fäusten geballt und in die Hüften gestemmt. »Sei froh, dass wir nicht mehr im 17. Jahrhundert leben! Da hätte ich dich als Kapitän kielholen lassen! Du scheinst mir regelrecht nach einer disziplinarischen Maßnahme zu schreien, oder?« Floré schwieg mit gesenktem Haupt. »Du wirst jetzt sofort in dein Zimmer gehen, das Geschenk aus Paris holen und im Spielzimmer, der ›Kammer der Zuneigung‹, warten!« Mit dominanten, bestimmenden und keinen Widerspruch duldenden Ton schickte sie Floré los. Dann wandte sie sich um und richtete ihren Blick auf Courtney, die genau wusste, was das für sie bedeutete und schon allein deswegen kurz aufstöhnte. »Dir steht auch eine erzieherische Maßnahme ins Haus, nicht wahr?« »Ja, Mistress!« »Verlangt es dich nach gleicher Züchtigung?« »Wenn Ihr es wünscht, Mistress!«, suchte Courtney der nur allzu deutlich gestellten Falle auszuweichen, wenngleich sie nicht wirklich etwas dagegen einzuwenden hatte, da sie sich dringend nach einem Orgasmus sehnte. Sie dachte daran, wie sie und Floré sich hatten erwischen lassen und eine berechtigte, und wie sie fand, extrem geile Strafe erhaltenhielten – eine, die sie auf eine unheimlich intensive und explosionsartige Art kommen ließ; eine nach der sie süchtig werden konnte. »So leicht kommst du mir nicht davon! Ich erwarte eine klare Antwort, ›Cat‹!«, knurrte Violett unzufrieden, wissend um das Spielchen, dass auch Tamora oder Floré immer wieder gern versuchten. »Ich erwarte, dass Ihr mich ganz nach Euren Wünschen benutzt, Mistress!« »Das werde ich auch! Verlass' dich darauf!«, beendete sie an dieser Stelle das kleine Spiel und wandte sich Kazumi zu. »Du hattest uns ja eine Vorführung zugesagt. Benötigst du noch etwas oder können wir beginnen?« »Wir brauchen einen Platz mit etwas Freiraum drumherum«, erklärte die Halbasiatin mit den rabenschwarzen Haaren und lächelte freundlich. »Ich muss mich ungestört um die zu fesselnde Person bewegen können.« Sie deutete auf einen ihrer Koffer. »Ansonsten habe ich mich vorbereitet und das erforderliche Handwerkszeug mitgebracht.« Violett warf Courtney einen auffordernden Blick zu. »Begleite unseren Gast in den Keller. Ihr könnte dort schon alles vorbereiten, während ich kurz noch etwas mit der guten Tamora zu klären habe.« »Wir Ihr wünscht, Mistress!« Die Herrin des Hauses drehte sich zu ihrer Geliebten herum und sah sie streng an. Tamora musste sichtlich schlucken. »Eure Sklavin steht zu Eurer Verfügung, meine über alles geliebte, verehrte Herrin und anbetungswürdige Königin …« Mehr bekamen Courtney und Kazumi nicht mehr zu hören, als sie die Tür zum Treppenniedergang hinunter in den Keller öffneten und dem gut beleuchteten Korridor folgten.