Anna und ich und unser Hausfreund

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Anna und ich und unser Hausfreund
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Inhaltsverzeichnis

  Start

  Teil 1: Besuch im Swingerclub

  Teil 2: Lover gesucht

  Teil 3: Das erste Mal

  Teil 4: Eine neue Gewohnheit

  Teil 5: Der nächste Schritt

  Teil 6: Auswärtsspiel

  Teil 7: Cuckold wider Willen

  Teil 8: Überraschendes Geständnis

Impressum neobooks

Teil 1: Besuch im Swingerclub

Ich weiß gar nicht mehr so ganz genau, wie es damals Anfing. Ich weiß nur, dass ich diese Neigung schon vor sehr langer Zeit verspürte. Zum ersten Mal, nachdem ich mich von meiner zweiten Freundin getrennt hatte. Sie hatte mich gleich mit mehreren anderen Männern betrogen. Sie hatte es natürlich anders genannt. „Warum soll ich mich festlegen, bevor ich möglichst viel ausprobiert habe?“ Das Argument ist für sich genommen nicht schlecht. Kann ich nur unterstützen. Allerdings sollte man das zu Beginn einer Beziehung kommunizieren, nicht erst am Ende.

Ob ich schon vorher Neigungen in dieser Richtung hatte, das kann ich beim besten Willen nicht mehr nachvollziehen. Jedenfalls war das Ende dieser Beziehung für mich der Beginn einer langen Entwicklung. Unsere Beziehung war nicht von jetzt auf gleich beendet. Auch wenn ich herausgefunden hatte, dass sie nicht nur Sex mit mir, sondern parallel auch mit mehreren anderen Männern gehabt hatte, hatte ich doch sehr an ihr gehangen und führte die Beziehung noch einige Monate weiter, wobei ich begann, mir vorzustellen, was sie wohl mit den Anderen anstellte und was die ihr zu bieten hatten. Gefragt habe ich sie leider nie. Aus heutiger Sicht wären wir Zwei – mit etwas mehr Ehrlichkeit - ein super Team gewesen. Irgendwann wurde aber meiner Eifersucht einfach so groß, dass ich sie schließlich doch nach einer Affäre einfach aus meiner Wohnung geworfen habe und von da an zunächst wieder Single war.

Der Grundstein für eine neue Leidenschaft war jedoch gelegt. Nachdem der erste Schmerz über das Ende dieses Verhältnisses abgeklungen war, erwachte sie ziemlich schnell. Wenn ich abends alleine im Bett lag und an mir selbst rumspielte, dachte ich noch oft an meine Exfreundin. Der Sex mit ihr war unglaublich gewesen und oft dachte ich nicht nur daran, wie ich mit ihr geschlafen hatte, sondern ich malte mir diverse Szenen aus, in denen meine sie von anderen Männern gefickt wurde. Und sie wurde von ihnen gefickt. Hart gefickt. Und ich hatte bei dieser Vorstellung regelmäßig unglaubliche Orgasmen. Vielleicht wollte ich sie so für das, was sie mir angetan hatte, bestrafen. Andererseits hatte sie in meiner Fantasie dabei auch größten Spaß.

Irgendwann lernte ich ihre „Nachfolgerin“ kennen. Mit ihr war ich fünf Jahre zusammen und ich vergaß meine Fantasien von meiner Exfreundin, dachte überhaupt nicht mehr darüber nach, was es vielleicht bedeuten könnte, dass ich sie mir oft beim Sex mit anderen Männern vorgestellt hatte. Der Sex mit meiner neuen Freundin füllte mich vollständig aus und ich war mehr als zufrieden. Für einige Zeit jedenfalls. Denn nach ungefähr zwei Jahren ließ die Leidenschaft in unserer Beziehung sehr stark nach. Wir hatten nur noch selten Sex, meine Freundin hatte scheinbar den Spaß am Bettsport verloren. Ich hingegen war noch immer scharf auf sie und hätte sie am liebsten fast täglich genommen. Da sie aber am längeren Hebel saß, musste es auch alle drei Monate genügen.

So kam es, dass ich mich oft mit Handarbeit begnügen musste. Dabei dachte ich jedoch meistens an meine Freundin, und stellte mir vor, was ich alles mit ihr anstellen würde. Doch mit der Zeit bemerkte ich eine Veränderung. Langsam. Schleichend, sodass sie mir zunächst nicht einmal auffiel. Irgendwann war es so weit, dass ich mir nicht mehr vorstellte, dass ich mit meiner Freundin schlief. Meine Fantasie spielte mir immer öfter Bilder in mein Kopfkino ein, in denen meine Freundin vor meinen Augen von anderen Männern genommen wurde. Ich merkte jedoch schnell, dass ich bei diesen Vorstellungen viel geiler wurde als bei irgendwelchen „harmlosen“ Fantasien. Da meine Freundin aber schon zu Beginn unserer Beziehung nicht gerade offen für erotische Abenteuer und sexuelle Freiheiten gewesen war und ihr Interesse mit den Jahren in unendliche Tiefen gesunken war, beschloss ich, erst gar keinen Versuch zu unternehmen, mit ihr über meine Vorstellungen zu reden.

Mit Anna, meiner jetzigen Frau, war das von Anfang an anders. Wir waren uns sehr schnell einig, dass Sex in unserer Beziehung dauerhaft einen wichtigen Bestandteil darstellen würde und dass wir offen über alle Fantasien und Wünsche reden wollten. Aber auch mit ihr entwickelte es sich sehr langsam. Zuerst dachte ich wieder gar nicht mehr daran, dass sie mit anderen Männern Sex haben könnte. Stattdessen genossen wir unsere Zweisamkeit und ich kostete ihre Leidenschaft voll aus. Mit ihr habe ich bis heute den besten Sex, den ich mir nur vorstellen kann. Und das liegt sicher auch daran, dass wir immer ganz offen über unsere Wünsche und Vorlieben reden

Als wir schon zwei oder drei Jahre zusammen waren und kurz vor unserer Hochzeit standen, hatten wir mal wieder eines dieser Gespräche, die den Horizont sehr plötzlich erweitern, in diesem Fall den sexuellen Horizont. Wir hatten gerade eine höchst anspruchsvolle Dokumentation über Swingerclubs auf einem bekannten, wenig niveauvollen Privatsender gesehen und kamen so in eine Diskussion darüber, ob das nicht auch etwas für uns wäre. Etwas überraschend für mich war, dass wir uns sehr schnell einig waren, dass der Gedanke, anderen beim Sex zuzusehen und auch selbst beobachtet zu werden, uns beide total anregte, und dass fürs Ausleben solcher Fantasien eigentlich nur ein Besuch in einem Swingerclub infrage käme. Wir wollten schließlich keine vollkommen unbeteiligten Menschen mit unserem lüsternen Treiben belästigen.

Wir begannen, Bücher zu lesen und im Internet zu recherchieren. Wir durchsuchten Foren und lasen Webseiten von Swingerclubs. Wir wollten genau wissen, welcher Typ Mensch dort hinging, und was dort getrieben wurde und wie. Wir fanden heraus, dass es in unserer Nähe mehrere Clubs gab und dass dort verschiedene Veranstaltungen zu verschiedenen Vorlieben angeboten wurden. Zu jedem dieser Clubs lasen wir Berichte im Netz und versuchten, uns so umfassend wie nur möglich zu informieren und uns auf unseren ersten Besuch vorzubereiten.

Oft unterhielten wir uns bei unseren Nachforschungen darüber, wie wir uns unseren ersten Besuch in einem Swingerclub vorstellten, was uns regelmäßig so sehr erregte, dass wir übereinander herfielen. Während wir miteinander schliefen, redeten wir weiter, malten uns verschiedene Szenen aus, die wir uns vorstellten, und wurden dabei noch wilder und fordernder. Sicher war jedenfalls, dass die Fantasie uns nicht mehr loslassen würde und uns sehr befriedigende Nächte verschaffte. Die Fragen, die sich jetzt noch stellten, waren: Trauen wir uns, diesen Schritt auch im „echten“ Leben zu gehen? Und wird uns das, was wir dann erleben, gefallen, oder werden wir auf den harten Boden der Realität fallen?

Eines Abends, als wir mal wieder zusammen vorm Rechner saßen, und uns Berichte von Paaren ansahen, wurde es dann ernst. Anna fällte die Entscheidung, dass es für uns endlich an der Zeit war, den nächsten Schritt zu gehen. Gelesen und nachgedacht hatten wir genug, jetzt mussten wir es endlich selbst ausprobieren. Vom Lesen würde man schließlich keine eigenen Erfahrungen sammeln. Also sahen wir uns noch einmal alle Webseiten der Clubs in unserer Nähe an, lasen in deren Gästebüchern und betrachteten ganz besonders die Fotos der verschiedenen Räumlichkeiten. So konnten wir die Auswahl auf zwei mögliche Locations für unseren Premierenbesuch reduzieren, zwischen denen wir uns zunächst nicht entscheiden konnten. So ließen wir die Wahl von den angebotenen Veranstaltungen entscheiden.

Eine Party nur für Paare am kommenden Wochenende sollte es werden. Die Entscheidung war getroffen. Um nicht in Versuchung zu kommen, alles noch einmal umzuwerfen, meldeten wir uns gleich per E-Mail an, wie es die Clubbetreiber wünschten. Wir küssten uns, wie um unseren Beschluss zu besiegeln. „Jetzt wird’s ernst.“ sagte Anna mit einem verschmitzten Lächeln im Gesicht. Ich nickte stumm. Wir hatten noch eine Woche, um uns auf dieses Erlebnis vorzubereiten.

***

Drei Tage vor dem Event bekam ich eine SMS, während ich im Büro saß. „Ich hab gar nichts anzuziehen für Samstag.“ Eigentlich hatte ich schon früher damit gerechnet. Typisch Frau. Natürlich hatte Anna haufenweise sexy Dessous in ihrem Schrank liegen. Aber da auch ich der Meinung war, dass Frauen davon nie genug haben können, und Dessous einkaufen mit meiner Frau zu meinen Lieblingsbeschäftigungen gehörte, schrieb ich, ganz wie von ihr herausgefordert, nur ein kurzes „Alles klar. Wir treffen uns nach der Arbeit in der Stadt.“ Als Antwort erhielt ich nur einen Zwinkersmiley.

Kurz bevor ich das Büro verließ, rief ich Anna an. Auch sie würde nicht mehr lange arbeiten und wir verabredeten uns für eine Stunde später in der großen Einkaufspassage in unserer Innenstadt, wo es gleich mehrere Geschäfte für Damenwäsche gab.

 

Wir begrüßten uns mit einem flüchtigen Kuss und liefen Hand in Hand durch den breiten Gang, vorbei an zahlreichen Modegeschäften zu unserer Linken und zu unserer Rechten, bis zum ersten Dessousladen. Ich fühlte mich wie ein kleines Kind im Bonbonladen. Meine Eltern hatten mir gerade zum ersten Mal 50 Cent in die Hand gegeben und ich hatte die freie Auswahl. Wir durchsuchten die vielen Wäscheständer nach BHs, Bodies oder Korsagen und Allem, worin Anna möglichst sexy und aufreizend wirken würde. Hier und da sammelten wir ein Kleidungsstück auf und als wir meinten, es wäre erst mal genug, zogen wir uns eine geräumige, stilvoll gestaltete Umkleide zurück, in der in einer Ecke sogar ein Sessel für die Shoppingbegleitung stand.

Noch während ich den Vorhang hinter uns zuzog, begann Anna schon ungeduldig, sich auszuziehen. Schnell waren ihre Hüllen gefallen und sie stand nur noch mit einem schwarzen Baumwollslip bekleidet vor dem großen Spiegel und begutachtete ihren Körper. Sie sah einfach wunderschön aus, mit ihren langen, dunkelblonden Haaren, die bis zur Mitte ihres Rückens fielen, den beiden festen, runden Brüsten, die ein C-Körbchen gut ausfüllten, dem flachen Bauch und ihrem knackigen Hintern, in dem ich mich am liebsten festgebissen hätte. Das hübsche Lächeln nicht zu vergessen, dem man niemals böse sein konnte, diese wundervollen roten Lippen, die ich so gerne küsste. Nie konnte ich genug von dieser Frau kriegen, niemals.

Sie streichelte ihren Oberkörper und wiegte ihre Brüste prüfend in ihren Händen. Wie gerne hätte ich ihr dabei geholfen, aber ich musste mich zurückhalten. Ich wollte in diesem Geschäft, wo wir gerne und häufig einkauften, kein Hausverbot riskieren. Stattdessen reichte ich ihr das erste Teil: einen schlichten, aber sehr schicken schwarzen Schalen-BH, den sie gleich anzog. Etwas missmutig begutachtete sie sich im Spiegel. „Ist das nicht etwas zu schlicht?“ Ich schaute Anna von oben bis unten an und kam zu demselben Ergebnis. „Sieht schon sehr gut an dir aus, aber der ist wirklich nichts so Besonderes.“ Würden wir heiße Wäsche für zu Hause suchen, wäre das schon in Ordnung, aber für einen Clubbesuch war es mir einfach nicht genug.

Als nächstes folgte eine Korsage, ebenfalls in schwarz. Sie hatte lilafarbene Ziernähte und war mit Spitze besetzt. Ich musste Anna beim Anziehen helfen und auch zu zweit war es gar nicht so einfach, das Mieder zu schließen. Als wir es mit vereinten Kräften geschafft hatten, staunte ich nicht schlecht. Anna sah noch schlanker aus und ihre Brüste wurden ganz besonders stark hervorgehoben. Auch der Stil dieses Kleidungsstücks passte zu ihr. Es saß wunderbar und stand ihr einfach ganz hervorragend. Anna betrachtete sich selbst und war – genau wie ich – davon überzeugt, dass wir ein solches Wäschestück unbedingt in unserer Sammlung brauchten. Leider war der Prozess, Anna aus diesem Stück wieder heraus zu bekommen, fast genauso aufwändig wie das Anziehen. Das wollten wir im Club vermeiden und so entschieden wir uns zwar zum Kauf, aber suchten weiter nach der passenden Kleidung für Samstag.

Anna probierte Dessous um Dessous an, schickte mich zwischendurch immer wieder zurück in den Verkaufsraum, um eine andere Größe zu besorgen, aber nichts konnte uns so sehr überzeugen wie die Korsage. Also zahlten wir diese und zogen weiter zum nächsten Geschäft. Auch dort durchsuchten wir zuerst die zahlreichen Wäscheständer und trafen eine grobe Auswahl, die Anna dann anprobieren würde. Wieder folgte ein langes Hin und Her. Ausziehen, anziehen, wieder ausziehen, andere Größe suchen, wieder anziehen und wieder ausziehen.

Um die Geschichte etwas abzukürzen: Wir entschieden uns schließlich für einen gepolsterten Schalen-BH in sündigem rot, besetzt mit schwarzer Spitze, und einen dazu passenden String, der Annas pralle, runde Hinterbacken den anderen Gästen schmackhaft machen sollte. Als kleines Extra kauften wir noch etwas, das wir noch nicht besaßen: einen Strapsgürtel und die dazu gehörenden Strümpfe, die aus Anna einen ganz besonders erotisch aussehenden Leckerbissen machen würden. Ebenfalls neu gekaufte schwarze High Heels rundeten ihr Outfit ab und gaben meiner Kreditkarte den Rest.

Jetzt war ich an der Reihe. Ein Blick auf die Uhr verriet uns jedoch, dass es jetzt etwas schneller gehen sollte. Immerhin hatte ich bereits entschieden, was ich tragen würde. Ein schickes weißes Hemd, dazu edle schwarze Shorts und die Schuhe, die ich sonst zu meinem Anzug trug. Shirt und Shorts musste ich noch einkaufen, da ich nicht mit meinen abgetragenen und verwaschenen Klamotten in den Club wollte, wo – wie ich fürchtete – jeder mein Outfit genau unter die Lupe nehmen würde. So war auch mir dieser spontane Shopping-Ausflug nicht ganz unangenehm gewesen.

Schnell nahmen wir die Rolltreppe zu einem Herrenausstatter, bei dem ich oft für meinen Job einkaufte, und eilten zunächst in die Abteilung mit den Hemden. Schnell fand ich, was ich gesucht hatte. Meine Größe hatte ich im Kopf und so reichte es tatsächlich aus, dass ich genau ein Hemd anprobierte, das ich dann auch kaufte. Bei den Shorts war es etwas schwieriger. Unschlüssig breitete ich fünf oder sechs verschiedene im Regal vor mir aus, verschiedene Materialien, verschiedene Designer, mal glänzender Stoff, mal matt, mal weit geschnitten, mal hauteng. Ich befühlte den Stoff und versuchte mir vorzustellen, wie er sich um meine Körpermitte schmiegen würde, und wurde immer unentschlossener.

Auch Anna schaute sich alles sehr genau an, rieb das Material prüfend zwischen ihren Fingern und dachte laut darüber nach, ob sie mich lieber hauteng verpackt mitnehmen wollte, oder ob es lieber etwas lockerer sein sollte. Schließlich war sie es, die eine Entscheidung traf und einfach zugriff. „Diese hier nimmst du, die finde ich am besten.“ Dankbar nahm ich die von ihr ausgewählten Shorts mit zur Kasse und bezahlte meinen Einkauf. Wie frisch verliebte Teenies verließen wir kichernd das Geschäft und machten uns endlich auf den Weg nach Hause.

Am Samstag wachte ich bereits mit einem flauen Gefühl in der Magengegend auf. Es beruhigte mich allerdings, dass es Anna nicht viel besser ging. Vielleicht war sie sogar noch nervöser als ich. Komischerweise unterhielten wir uns den ganzen Tag nicht über unsere Pläne für den Abend, sondern versuchten krampfhaft, unseren für diesen Wochentag traditionellen Tätigkeiten nachzugehen, vermutlich um uns von unserer Aufregung abzulenken. Nach einem etwas ungemütlichen Frühstück folgten also die üblichen Hausarbeiten, die während der Woche zwangsweise liegen bleiben mussten. Putzen, waschen, einkaufen und all die Kleinigkeiten, die erledigt werden wollten. So verging der Tag doch recht schnell und schon bald war es Zeit, uns für den Abend vorzubereiten.

Wir hatten zwar noch drei Stunden Zeit, bis wir im Club sein wollten, doch die würden wir sicherlich auch brauchen. Daher schickte ich Anna gleich mit einem Kuss unter die Dusche, als wir vom Einkaufen nach Hause kamen, während ich unsere Einkäufe in den Schränken verstaute.

Als ich meine Aufgabe erledigt hatte, ging ich ins Schlafzimmer, um unsere Tasche für den Abend zu packen. Wir hatten auf der Webseite des Clubs gelesen, dass es dort Umkleiden und Schränke zum Abschließen gab, und daher wollten wir unsere schicke Wäsche nicht schon während der Fahrt tragen. Immerhin würde unsere Anreise eine gute Stunde dauern.

Ich nahm meine Sachen aus dem Kleiderschrank und faltete sie ordentlich. Danach holte ich Annas neue Dessous aus ihrer Schublade und unsere Schuhe aus dem Schuhschrank. Es folgten noch zwei große Handtücher und Duschsachen, nur um auf Nummer Sicher zu gehen und alles, was verpackt werden sollte, lag auf unserem Bett.

Ich überlegte gerade, in welcher Reihenfolge ich unsere Sachen in meiner großen Sporttasche verstauen wollte, um alles möglichst ordentlich zu transportieren, als die Badezimmertür aufging und Anna frisch geduscht und vollständig rasiert vor mir stand. „Wow!“ entfuhr es mir. Sie sah einfach heiß aus und blickte mich verwegen an. Eine echte Versuchung.

Ich ging auf sie zu, umarmte sie und presste meine Lippen zu einem leidenschaftlichen Kuss auf ihre. Ich streichelte ihren Körper und befühlte ihre samtig weiche Haut. Am liebsten hätte ich sie an Ort und Stelle vernascht und nicht erst bis zum Swingerclub gewartet. „Was hast du denn heute Abend noch vor? Willst du dir im Club einen Anderen aufreißen?“ fragte ich neckisch. „Wer weiß? Vielleicht ist ja mein Traummann da.“ grinste sie hämisch zurück.

Ich ließ es mir nicht nehmen, Anna beim Eincremen ihres wunderbaren Körpers, den ich so gerne berührte, behilflich zu sein, bevor ich nun selbst im Bad verschwand. Auch ich wollte duschen und die lästigen Haare von den Stellen loswerden, wo man sie nun wirklich nicht gebrauchen konnte. Und während ich die Klinge meines Rasierers um meinen halb steifen Schwanz herum führte, fragte ich mich, ob es vielleicht gut wäre, mir jetzt noch schnell etwas Erleichterung zu verschaffen. Möglicherweise würde ich im Club dann länger durchhalten? Ich spülte den Rasierschaum und meine Haare gründlich weg und massierte dabei sanft den Schaft meines inzwischen harten Gliedes. Meine Frage hatte sich von selbst beantwortet. Ich war schon jetzt an einer Stelle angekommen, von der es kein Zurück mehr geben würde.

In den letzten Wochen, während unserer Swingerclub-Planungen, war es mir immer wieder in den Kopf gekommen: Ich hatte mir zum ersten Mal in unserer Beziehung vorgestellt, wie es wohl für mich wäre, wenn Anna mit anderen Männern Sex hätte. Diese Fantasie hatte mich noch heißer gemacht als bei meinen beiden Exfreundinnen, vielleicht weil ich bei Anna die reale Hoffnung hatte, diesen Wunsch mit ihr vielleicht sogar ausleben zu können. Und jetzt, so kurz vor unserem ersten Clubbesuch, stand ich hier unter der Dusche, mit meinem Schwanz in der Hand, und stellte mir vor, wie sie es vor meinen Augen mit einem anderen trieb. „Wer weiß?“ hatte sie vor wenigen Minuten selbst noch gesagt. Diese Aussage heizte mich jetzt noch weiter an. Ich wichste meinen Riemen und kam so schnell, wie schon lange nicht mehr.

Diese Fantasie erinnerte mich jedoch auch an etwas anderes: Wir hatten unglaublich viel über unsere Vorstellungen geredet, was in so einem Club passierte und wie geil es wäre, den anderen Paaren zuzusehen, und wie es uns anmachen würde, wenn wir selbst Zuschauer hätten, doch wir hatten noch nicht darüber gesprochen, wie weit wir gehen würden und wie wir in bestimmten Situationen reagieren würden, zum Beispiel wenn sich uns jemand näherte, um mit uns zu spielen. Das wurde jedoch auf allen Swingerseiten im Internet für Anfänger-Paare dringend empfohlen. „Na gut,“ dachte ich, „dann haben wir ein Gesprächsthema für die Fahrt.“

Noch während ich mich abtrocknete, kam Anna zurück ins Bad. Mit den Worten „Ich muss noch dringend meine Haare machen und mein Make-up!“ schob sie sich an mir vorbei vor den Spiegel. Da war ich deutlich im Vorteil. Ich brauchte bei meiner Kurzhaarfrisur nur eine halbe Minute mit dem Fön. Den Rest erledigte mein Haargel in einer weiteren halben Minute und schon war mein Styling fertig. Anna hingegen würde jetzt noch eine weitere halbe Stunde brauchen. So zog ich mich vor den Fernseher zurück und zappte durch das Programm, ohne wirklich darauf zu achten, was da gerade lief. Ich bemerkte nur, dass ich inzwischen weit weniger nervös war als noch nach dem Aufstehen. Ich war mir aber sicher, dass sich das bis zu unserer Ankunft noch ändern würde.

Als Anna endlich fertig war, schaltete ich den Fernseher wieder ab und ging zu ihr ins Schlafzimmer, wo sie sich gerade für die Fahrt anzog. „Schaust du mal kurz über die Sachen hier? Ich bin mir nicht sicher, ob ich was vergessen habe.“ wies ich sie auf unser Gepäck hin, das noch immer quer über unser Bett verstreut lag. „Nö, sieht gut aus. Pack doch schon mal ein.“ antwortete sie nach einem flüchtigen Blick.

Während ich unsere Tasche fertig machte, sah ich immer wieder verstohlen zu Anna hinüber. Insgeheim hoffte ich, dass sie sich heute Abend auch mit einem anderen Mann vergnügen würde, wusste aber auch, dass das ausgerechnet bei unserem ersten Swingerclub-Besuch äußerst unwahrscheinlich war. Ich schloss die Tasche und sah auf die Uhr. Zwanzig vor acht. Um neun wollten wir dort sein. Anna stand noch immer nackt vorm Kleiderschrank. „Du musst dich jetzt noch nicht in Schale werfen. Was du jetzt anziehst, ziehst du in einer Stunde eh wieder aus!“ versuchte ich sie ein wenig anzutreiben. Ihre Entscheidungsfreude stieg dadurch jedoch leider nicht an. „Ich warte dann im Wohnzimmer auf dich. Sag einfach Bescheid, wenn du fertig bist.“

 

***

Eine Viertelstunde später saßen wir endlich im Auto, die Reisetasche im Kofferraum, und gaben die Adresse des Swingerclubs in unser Navi ein. Bei gutem Verkehr sollten wir etwas weniger als eine Stunde brauchen. Ich schaltete das Radio ein und fuhr los.

Ungefähr nach der Hälfte der Strecke erinnerte ich mich, dass ich mit Anna noch etwas dringendes zu besprechen hatte: „Sag mal, wir haben bis jetzt noch gar nicht darüber gesprochen, was wir da eigentlich machen wollen...“ Anna sah mich von der Seite an. „Na, ich dachte, wir schauen einfach mal was passiert.“ Das war zwar ein interessanter Ansatz, aber ich war noch nicht so weit, einfach alles nur auf mich zukommen zu lassen. „Einfach mal schauen heißt aber, dass alles passieren kann.“ wand ich aus meiner Sicht berechtigt ein. „So war das auch nicht gemeint. Also ich dachte, wir schauen uns einfach mal um. Partnertausch will ich heute jedenfalls nicht anfangen.“ Einerseits beruhigte mich das etwas. Anna war also noch nicht von selbst auf die Idee gekommen, dass ein anderer Mann für sie interessant sein könnte. Andererseits war meine Fantasie damit natürlich für diesen Tag hinfällig, was bei genauerem Nachdenken sicher auch besser war, denn das sollte vielleicht doch etwas langfristiger besprochen werden.

Ich erklärte mich mit Annas Vorhaben einverstanden. Erstmal umschauen und sollten wir Lust aufeinander bekommen, könnten wir dort natürlich auch Sex haben. Aber eben nur miteinander, nicht mit Anderen. Dieser Plan war für ein unerfahrenes Paar wie uns sicher ideal.

Während der restlichen Fahrt waren wir eher ruhig. Jeder hing seinen eigenen Gedanken nach. Ich konzentriere mich hauptsächlich auf die Straße und lauschte der Musik im Radio. Da auf den Straßen nicht viel los war, kamen wir gut durch. Von der Autobahnausfahrt führte unser Navi uns über eine Bundesstraße direkt in ein Gewerbegebiet. Dort mussten wir in eine Nebenstraße abbiegen, die wir bis zum Ende fuhren, wo ein einzelnes unauffälliges, irgendwie deplatziertes Wohnhaus zwischen Elektro-Betrieben und Autowerkstätten stand. Wir waren überrascht, dass in der Nähe des Clubs kaum noch ein Parkplatz frei war. Offensichtlich war er wirklich sehr gut besucht.

Wir parkten unser Auto und sahen uns nervös an. „Dann sind wir jetzt wohl da.“ stellte Anna ernst fest. Da sie jedoch an ihrem Beifahrersitz zu kleben schien, ergriff ich schließlich die Initiative, küsste sie noch einmal flüchtig und stieg aus. Jetzt folgte auch Anna meinem Beispiel. Wir trafen uns am Kofferraum und holten unsere Sachen raus. Etwas unschlüssig drehten wir uns in Richtung des Clubs und setzten uns zögerlich in Bewegung. „Wenn wir schon hier sind, dann sehen wir uns das jetzt auch an.“ sagte ich, vermutlich mehr um die nachdenkliche Stille zu durchbrechen, als um irgendwelche Zweifel auszuräumen.

Als wir vor der vollkommen normal aussehenden Haustür standen, drückte Anna auf die Klingel, und nachdem wir eine kurze Weile gewartet hatten, öffnete uns eine reife, etwas mollige Dame, die in ein durchsichtiges Spitzenkleid gehüllt war, durch das man ihren Körper mehr als nur erahnen konnte. Darunter war sie jedoch nicht nackt, sondern hatte ihre intimen Körperregionen mit blickdichter, aber stilvoller Wäsche verhüllt. Freundlich begrüßte sie uns: „Hallo. Ich bin Sabine. Kommt doch erst mal rein.“ Auch ich stellte uns kurz vor: „Hallo. Wir sind Anna und David. Wir sind heute zum ersten Mal bei euch.“ Und Anna ergänzte schnell: „Nicht nur bei euch. Wir besuchen zum ersten Mal einen Swingerclub.“

Wir traten durch die Haustür in einen kleinen Flur, der als Empfangsbereich eingerichtet war. Sabine trat hinter ein Stehpult und holte eine Liste hervor. „Dann schauen wir doch mal. Ich seid angemeldet?“ Mit ihrem Zeigefinder fuhr sie über zahlreiche Zeilen, die uns die Parkplatzsituation vorm Haus noch einmal verdeutlichten. Es waren viele Paare angemeldet. Wenn ich das richtig abschätzte, mussten es 40 bis 50 sein. „Ah ja. Da seid ihr ja.“

Nachdem wir den Eintritt gezahlt hatten, ging es weiter. „Hier ist euer Spindschlüssel. Ich führe euch zur Umkleide.“ Wortlos folgten wir Sabine durch eine Tür in einen langen Gang, an den Umkleiden, Duschen, Sauna, Whirlpool und Toiletten angeschlossen waren. Sabine zeigte uns alles und erklärte routiniert: „Toiletten gibt es bei uns übrigens in jeder Etage. Aber das seht ihr später. Am besten zieht ihr euch jetzt erst mal um und kommt dann zur Bar. Die findet ihr schon. Immer der Musik nach. In eurem Spind gibt es schon für jeden ein Handtuch. Die solltet ihr mitnehmen, weil man bei uns nur auf Handtüchern sitzen oder liegen darf. Auch auf den Spielwiesen.“ Nachdem ich sie wohl etwas zu lange fragend angeschaut hatte, fuhr sie fort. „Hygiene. Ist besser so. Ihr kommt dann also gleich rüber und könnt was trinken. Mein Mann macht dann mit euch einen Rundgang und zeigt euch alles. Ich lass euch dann mal in Ruhe.“

Mit diesen Worten ließ Sabine uns allein in der Umkleide zurück. Wir sahen uns erleichtert an. Die erste Hürde hatten wir genommen und die freundliche Begrüßung hatte uns das Gefühl gegeben, dass wir die richtige Wahl getroffen hatten. Wir sahen uns um. Alles sah sehr ordentlich und sauber aus. Als wir unseren Spind aufschlossen, fanden wir dort tatsächlich die angekündigten Handtücher, für jeden ein großes Badetuch, auf dem man nicht nur sitzen, sondern auch bequem ausgebreitet liegen könnte.

Es klingelte. Wir hörten, dass die Haustür wieder geöffnet wurde. Während wir uns umzogen, lauschte ich, wie Sabine zwei weitere Paare empfing und herein bat. Sie unterhielten sich laut und lachten viel, sodass mir schnell klar wurde, das mussten Stammgäste sein. Erst als ich schon meine Schuhe band, öffnete sich die Tür zur Umkleide und die beiden Paare kamen herein. Sofort wurden wir auch von ihnen freundlich begrüßt und alle vier stellten sich uns vor.

Meine Verunsicherung war sofort zurück, denn diese Situation wirkte auf mich noch allzu unwirklich. Zum ersten Mal traf ich Menschen, bei denen ich mir sicher war, dass ich sie gleich beim Sex, einem für mich bisher sehr intimen Akt, beobachten könnte. Und mir wurde auch klar: Möglicherweise würden diese Menschen auch uns beim Sex zusehen. Auch Annas Reaktion fiel ähnlich unsicher aus und so wurden wir schnell als Neulinge entlarvt. „Keine Sorge. Hier ist alles total locker. Wir kommen schon lange her.“ Beruhigende Worte von einer der beiden Frauen. „Geht erst mal was trinken und schaut euch um. Ihr werdet euch schon einfinden. Am Ende habt ihr bestimmt auch viel Spaß hier.“

Da wir inzwischen umgezogen waren, nahmen wir unsere Handtücher und folgten dem Rat. Unser Weg führte uns zurück durch den Eingangsbereich und von dort in einen großen Raum, der mit vielen Sofas, einer kleinen Tanzfläche und einer Bar ausgestattet war, hinter der Sabine und zwei uns noch unbekannte Männer die Gäste bedienten. Wir setzten uns und bestellten Cola. Unser erstes Mal wollten wir unbedingt mit klarem Kopf erleben. Außerdem musste ich ja auch noch zurück fahren und ich wusste noch nicht, wann genau das sein würde.

Sabine kam zu uns und stellte die beiden Männer vor. Der eine, ungefähr in ihrem Alter, mit stark ergrauten Haaren und einem gut sichtbaren Bauchansatz, war ihr Mann Jürgen. „Der wird euch gleich durch das Haus führen.“ ergänzte sie. Sabine erklärte uns, sie seien selbst lange aktive Swinger gewesen und hätten beide schon vor längerer Zeit die Idee gehabt, einen Swingerclub zu eröffnen. Diesen Schritt hatten sie dann endlich vor inzwischen sechs Jahren gewagt. Seitdem betrieben sie den Club gemeinsam.

Der zweite Mann, etwas jünger und sportlich deutlich besser in Form, hieß Thomas und war ausschließlich für den Barbereich angestellt, erklärte Sabine uns. Bis dahin war mir gar nicht klar gewesen, dass ein Swingerclub natürlich auch Angestellte brauchte, die dort arbeiteten. Ich stellte mir vor, wie ich mich einer neuen Bekanntschaft vorstellte und musste lachen: „Guten Tag. Mein Name ist David und ich mixe Cocktails im Swingerclub.“ Das klang irgendwie komisch.