Hinter dem Horizont

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Hinter dem Horizont
Šrift:Väiksem АаSuurem Aa

Alina Frey

Hinter dem Horizont

Eine bedingungslose Liebe

Dieses ebook wurde erstellt bei

Inhaltsverzeichnis

Titel

Marissas Entscheidung

Geschäftssuche

Einrichtungsstress

Eröffnung

Ein Antrag

Hochzeitsvorbereitungen

Eine Hiobsbotschaft

Eine schmerzliche Entscheidung

Gemeinsam sind wir stark

Manuels letzter Weg

Zurück in die Zukunft

Doch noch eine Hochzeit

Impressum neobooks

Marissas Entscheidung

Hastig eilte Marissa dem Hinterausgang des Kölner Hauptbahnhofs zu um so schnell wie möglich ihr geparktes Auto zu erreichen. Wie immer war sie in Eile um pünktlich das Essen für ihren Göttergatten Manuel auf den Tisch zu bringen. Bei eventueller Verspätung konnte er völlig ausrasten. Vor einem großen Supermarkt parkte sie das Auto und sprintete mit einem Affenzahn durch die Gänge, raffte die nötigen Dinge eilig in ein Körbchen und war auch bereits wieder auf dem Weg zur Kasse. „Bin ich eigentlich bescheuert?“ dachte sie im Geheimen. „Ich rackere mich ab wie ein Maulesel und werde zum Dank nur niedergemacht!“ „Selber schuld, blöde Kuh“, setzte sie ihr innerliches Selbstgespräch fort. Der Gedanke etwas daran zu ändern kam ihr schon ab und zu…! Aber…der liebe Mut fehlte. Zuhause angekommen rannte sie in die Küche um das Essen vorzubereiten. Marissa hasste das Kochen und konnte sich interessantere Hobbys vorstellen. Sie seufzte abgrundtief und schaffte es gerade noch pünktlich, mit dem Essen fertig zu werden. Liebevoll deckte sie den Tisch denn Manuel legte großen Wert darauf. Dann rannte sie ins Bad um sich etwas frisch zu machen. Ein Blick auf die Uhr – gerade so geschafft. Als das Telefon durch das Haus schrillte, rannte sie schnell in die Diele.

Wütend und auch enttäuscht wirft Marissa den Telefonhörer in die Gabel. Schon wieder lässt ihr Mann Manuel sie mit dem Essen sitzen…wegen einer angeblich, geschäftlichen Verabredung. Immer wieder diese Ausreden, Marissa konnte es nicht mehr hören. Sie ging hinunter in die Waschküche um Manuels Sachen zu reinigen. Was war sie eigentlich? Seine Frau oder seine Haushälterin? Während sie die Sachen in die Waschmaschine packte, fiel eine Visitenkarte aus seiner Hemdtasche. Diana Meng stand auf der einen Seite, aber die andere Seite hatte es in sich: „Danke für die heiße Nacht, mein starker Bär“, las sie und wunderte sich kein bisschen. Wie viele von diesen Visitenkarten hatte sie schon unter seinen Sachen gefunden und immer hatte Manuel alles abgestritten. Naja, mit ihr konnte er es ja machen. Wurde es nicht langsam Zeit, etwas an dieser diskriminierenden Situation zu ändern? In all den Ehejahren hatte er sie knallhart betrogen und kein bisschen Rücksicht auf sie genommen. Sie hatte ohne Ende gelitten und sah immer vergrämter aus. Sie würde Manuel noch heute zur Rede stellen und einen Schlussstrich ziehen. So konnte sie nicht mehr weitermachen. Am Abend sprach sie Manuel darauf an. „Du mit deiner dämlichen Eifersucht…! Lange halte ich das nicht mehr aus…du bist doch einbildungskrank!“

Manuel Göbel schaute frustriert seine Frau Marissa an. „Ach ja? Einbildungskrank nennst du das? Jeden Monat eine Andere…ich glaube, i c h halte das nicht mehr aus!“ Blass lehnte sie am Fenster und konnte nicht glauben, wie Manuel die Tatsachen verdrehte. In all den Ehejahren war sie nur sein Putzteufel, wurde herumkommandiert und mit Verachtung behandelt. Warum tat sie sich das noch länger an? Hoch richtete Marissa sich auf: „Morgen gehe ich zu einem Anwalt…ich will die Scheidung!“ Manuel lachte lauthals los: „Du willst die Scheidung? Alleine kommst du doch gar nicht zurecht“, klang es verächtlich aus seinem Mund. Natürlich, etwas anderes hatte sie von ihm nicht erwartet. Aber es störte sie nicht mehr…ihr Entschluss stand fest. Abrupt drehte Marissa sich um und verließ den Raum. Mit einem bangen Gefühl dachte sie an ihren Sohn John wusste aber, er würde sie verstehen. Zum Glück war John schon 21 Jahre und lebte in seiner eigenen Wohnung. Eine Last fiel von ihr ab und sie bereute den Gedanken an Scheidung in keiner Weise. Noch war sie jung genug um neu anzufangen. Auch finanziell war sie auf ihren Mann nicht angewiesen und konnte also getrost einen Schlussstrich ziehen. Von ihrer Lieblingstante hatte sie ein hübsches Sümmchen geerbt und so brauchte sie Manuels Unterstützung nicht. Marissa räumte einige Sachen aus dem gemeinsamen Schlafzimmer und richtete sich in Johns ehemaligem Kinderzimmer ein.

Mit Schwung warf Marissa die Türe des Gerichtsgebäudes hinter sich zu und lehnte sich mit einem tiefen Atemzug gegen die Hauswand. Aus…vorbei der Albtraum - sie konnte in ein neues Leben starten. Der Scheidungstermin mit ihrem Ex Manuel hatte ihr sehr viel Kraft abverlangt, aber jetzt war alles überstanden. Marissa warf ihre langen schwarzen Haare in den Nacken, richtete ihre bezaubernde schlanke Figur auf und ging mit großen Schritten hinaus auf die Straße. Ein Auto besaß sie jetzt nicht mehr, aber das war ihr mehr als egal. Was nützten ihr all diese angenehmen Dinge, wenn sie todunglücklich war? Mit der nächsten Straßenbahn fuhr sie zu ihrer kleinen Wohnung, einem schnuckeligen Appartement am Rande von Köln. Dort angekommen warf sie ihre Schuhe in die nächste Ecke und nahm eine Flasche Prosecco aus dem Kühlschrank - das hatte sie sich jetzt verdient. Genüsslich nahm sie einen Schluck aus ihrem Glas und ließ sich mit einem Plumps in ihren großen Schaukelstuhl fallen. Ob Manuel auch so seine neugewonnene Freiheit genießen würde? Wehmütig zog ihr Herz sich zusammen und sie musste sich eingestehen, ihn immer noch zu lieben. Er war ihre große Liebe und wahrscheinlich würde sich an ihren Gefühlen zu ihm auch nach Jahren nichts ändern. Was aber nützte ihr das alles, wenn Manuel sie ständig betrog? Ohne Rücksicht trampelte er auf ihren Gefühlen herum und hatte nicht die geringsten Skrupel sie zu verletzen. Jahrelang hatte sie das ertragen, aber jetzt konnte sie so nicht mehr weitermachen. Die Scheidung war für sie eine Befreiung und sie konnte einen Neuanfang starten. John, ihr gemeinsamer Sohn, hatte volles Verständnis für sie. Er war mittlerweile alt genug und konnte die Situation sehr gut beurteilen. Marissa angelte nach ihrem Handy und rief John an um ihm mitzuteilen, dass alles überstanden war. Selbstverständlich behielt John zu seinem Vater weiterhin Kontakt, der ebenfalls in Köln wohnte und ein gutgehendes Geschäft für Stoffe und Dekorationen besaß.

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