Reise Know-How Reiseführer Marokko

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Krankenhäuser

Rettungsdienst (Notruf): Tel. 15 oder 150.

Notfalldienst Tétouan: Tel. 177.

Hôpital Civil, Av. Abdelkhalek Torres, Route Martil, außerhalb des Zentrums, Tel. 0539 97 24 30.

Klinik des Roten Kreuzes, Rue du Croissant Rouge, Neustadt, Tel. 0539 70 13 10.

Polizei

Sûreté Nationale (Polizei-Hauptquartier), Av. Hassan II., Tel. 0539 70 29 62.

Post und Banken

Die Hauptpost liegt am Place Moulay el Mehdi/Ecke Av. Prince Héritier.

Mehrere Banken sind in der Av. Mohamed V. anzutreffen.

Feste/Veranstaltungen

Festival International du Cinéma Méditerranée, internationales Filmfestival im März; Infos unter https://festivaltetouan.org.

Festival du Luth, dreitägiges Musikfestival im Mai.

Festival International de la Bande Dessinée, Comicfestival im April.

Festival du Court Métrage Méditerranée, Kurzfilmfestival im Oktober, www.ccm.ma.

Ausflüge

Von Tétouan bieten sich Ausflüge zu den Stränden an der nördlichen Mittelmeerküste (Tamouda Bay) bei Martil, Cabo Negro, M’diq und F’nideq an (vgl. vorhergehende Route). Dafür mietet man sich entweder ein Grand Taxi für den ganzen Tag an oder nimmt ein Sammeltaxi ab Av. Moulay Abbas. Außerdem verkehren fast stündlich Busse nach F’nideq. Sehr lohnenswerte Ausflugsziele sind auch das weißblaue Städtchen Chefchaouen im Rif-Gebirge (siehe weiter unten) sowie Asilah an der Atlantikküste (vgl. „Die nördliche Atlantikküste“). Wer sich für Archäologie interessiert, kann auf dem Weg nach Asilah den Cromlech von M’Soura besichtigen – der Ring aus 167 Monolithen liegt ca. 18 km südöstlich von Asilah (vgl. bei Asilah „Ausflüge“).

Von Tétouan nach Chefchaouen

60 km ab Tétouan, N 2.

Eine gute Asphaltstraße führt durch abwechslungsreiche Landschaft mit herrlichen Ausblicken auf die Berge, mit kleinen Dörfern, Olivenhainen und im Frühjahr sattgrünen Feldern. In den Ausläufern des Rif-Gebirges gibt es Nadel- und Eichenwälder, viele Vögel und Wildschweine. Alternativ kann auch die N 16 bis Oued Laou und von dort weiter nach Chefchaouen gewählt werden.

Mehrmals täglich Busverbindung nach Chefchaouen (siehe bei Tétouan).

4 km hinter Tétouan zweigt links die Straße nach Chefchaouen, Ouezzane und Fès ab (N 2), geradeaus geht es nach Tanger.

52 km nach Tétouan führt links die Asphaltstraße nach Oued Laou (zur N 16, vgl. nächste Route) ab. 2 km weiter geht es links nach Chefchaouen, die Straße trifft bei Derdara wieder auf die N 2. Geradeaus gelangen Eilige direkt nach Ouezzane (N 13) bzw. nach Ketama (N 2) – ein Abstecher nach Chefchaouen lohnt sich aber auf jeden Fall.

Nach 60 km ist das Städtchen Chefchaouen erreicht (siehe weiter unten). Hier beginnt der Hauptkamm des Rif-Gebirges. In seiner Gesamtheit reicht das Rif von Tanger bis zum Oued Moulouya, in den Karten und der Literatur wird jedoch deutlich zwischen dem Bergzug Djabal Tanger, der sich vom Atlantik bis nach Chefchaouen erstreckt, und dem Kerngebirge des Rif (Ar-Rif) ab Chefchaouen unterschieden.

Von Tétouan entlang der Küste nach Al Hoceima

236 km (ohne Abstecher), N 16.

Die Asphaltstraße ist bis Nador breit ausgebaut. Die Strecke ist landschaftlich grandios! Über viele Kilometer bieten sich tolle Ausblicke von der Steilküste hinunter zum Meer, aber leider gibt es abseits der Orte kaum Möglichkeiten, ans Wasser zu kommen. Ab Tharga thront ab und zu ein Gendarmerieposten auf einem Felsen über dem Meer, auch in den Flussmündungen bei den Orten sind Gendarmen postiert – sie sollen den Menschen- und Drogenschmuggel nach Spanien verhindern. Belästigung durch Drogenhändler gibt es hier keine. Im Al-Hoceima-Nationalpark können Naturliebhaber Wanderungen unternehmen und Vögel beobachten.

Von mancher Flussmündung gelangt man auf die der Steilküste vorgelagerten Strände. Manchmal verbietet das Militär Camping am Strand, an der Strandpromenade in größeren Orten werden Wohnmobile jedoch akzeptiert.

Es verkehren Busse und Sammeltaxis (vgl. bei Tétouan) nach Oued Laou und Al Hoceima. Der Bus fährt nicht nach Kalah Iris.

Tétouan auf der Av. Abdelkhalek Torres (Verlängerung der Av. Hassan I.) in Richtung Osten (Martil, Cabo Negro) verlassen. 4 km hinter dem Zentrum geht es an einem Kreisverkehr rechts nach Oued Laou/Tanger ab. Erst Richtung Westen fahren, dann bei km 6 an einem weiteren Kreisel links nach Oued Laou abbiegen (beschildert „N 16/Al Hoceima“, nach Tanger weiter geradeaus, N 35°33,891’, W 05°21,232’).

Die Route führt durch Siedlungen und hügelige Landschaft mit Feigenkakteen und Getreidefeldern, im Frühjahr grünt und blüht es.

Bei km 18 ist der Ort Azla (Markt und Cafés) an einer malerischen Kiesbucht mit türkisfarbenem Wasser erreicht.

4 km darauf folgt Oued Amsa, ein expandierender Küstenort mit dem schönen Sandstrand Plage Amsa. Es reihen sich weitere kleine Ortschaften entlang der Route. Im Bereich von Flussmündungen verläuft die Straße landeinwärts, um dann in einem weiten Bogen wieder bergauf in die Küstenkordillere zum Cap Manzari zu führen.

24 km hinter Tétouan zieht sich der Ort Sidi Kacem (mit hübscher Bucht) die Straße entlang. Danach geht es wieder bergauf durch Pinienwald. Bei km 30 ist die Bucht von Tamrabet erreicht. Auf den folgenden Kilometern führt die Straße kurvig bergauf und -ab zu Dörfern an Flussmündungen mit schönen Buchten. Immer wieder bieten sich herrliche Ausblicke.

Bei km 42 führt eine Straße hinunter zum breiten Sandstrand von Oued Laou, auf den man bereits 1 km vorher von der Route hinunterschauen kann. Eine palmengesäumte Strandpromenade führt zum Ortszentrum.

Nach insgesamt 48 km ist Et Tleta de Oued Laou erreicht.

Et Tleta des Oued Laou

Der Ferien- und Fischerort liegt an einem langen, schönen Sand- und Kiesstrand mit Strandpromenade, umgeben von Mais- und Getreidefeldern. Im Hinterland erheben sich die Berge des Rifs. Die idyllische Lage wissen reiche Marokkaner zu schätzen und so entstehen hier immer mehr Ferienapartments. Außerhalb der Saison (Juni bis Sept.) ist es sehr ruhig. In den Restaurants an der Promenade und beim Markt kann man günstige Tajine und Fischgerichte probieren. Im Zentrum des Orts (bei der Moschee) befinden sich der Grand-Taxi-Standplatz, der Souk, eine Bank und die Post. Im Sommer findet in Oued Laou das Festival Al Lama mit Folklore-Shows statt. Dienstag ist Markttag.

Unterkunft

Unterkunft im einfachen Hotel Oued Laou, Av. Al Massira, N 35°27,054’, W 05°05,541’, nur im Sommer geöffnet, Zimmer z.T. mit Meerblick.

Mit dem Wohnmobil kann man auf den Parkplätzen entlang der Strandpromenade (z.B. am nördlichen Ende) oder bei den Cafés ein Stück weiter unterhalb der Felsen über Nacht stehen bleiben.

 

Weiterfahrt nach Al Hoceima

In Oued Laou geht es beim Souk- und Campingplatz-Schild rechts ab landeinwärts. 4 km hinter Oued Laou (km 53) liegt eine Tankstelle an einer Kreuzung (N 35°26,103’, W 05°06,610’): Rechts geht es nach Tanger und Tétouan, links nach Al Hoceima und Chefchaouen.

1 km weiter biegt die Straße bei einem Kreisverkehr links nach Al Hoceima und El Jebah landeinwärts ab, geradeaus geht es nach Chefchaouen (vgl. folgende Variante).

Variante: Von Oued Laou nach Chefchaouen

Diese landschaftlich sehr schöne Strecke führt über eine Distanz von 42 km entlang des Oued Laou durch Bergland mit einer imposanten Schlucht sowie Pinien, Korkeichen, Wacholder-, Feigen- und Lorbeerbäumen. Der Oued Laou ist ein richtiger Gebirgsfluss mit einigen Badegumpen. Ca. 11 km vor Chefchaouen mündet diese Route wieder in die Hauptverbindungsstrecke Tétouan – Chefchaouen ein (N 2, vgl. vorhergehende Route).

9 km nach der Kreuzung liegt links der einfache Camping Le Coral mit Café/Restaurant auf einem kleinen Farmgelände (N 35°22,748’, W 05°10,360’).

Die Straße führt entlang des Flusses (rechter Hand der Straße), dessen Tal sich bald zu einer Schlucht verengt. In den Eichenwäldern links der Route kann man gelegentlich Makakenaffen beobachten.

21 km nach dem Abzweig bei Oued Laou liegt rechts der Straße idyllisch direkt am Fluss (kleine, nicht asphaltierte Zufahrt kurz nach km-Stein 22) ein Picknickplatz. Hier gibt es eine kleine Gîte d’étape (einfache Herberge mit zwei Zimmern, N 35°17,951’, W 05°12,927’), auch Camping ist möglich. In einem kleinen Staubecken am Fluss kann man herrlich baden.

Die Straße schlängelt sich weiter bergauf. Bei km 26 liegt die nette Refuge de Kailat (Chailat) am Rande der Ortschaft Taghazoute auf der rechten Seite. Das Campinggelände besteht nur aus zwei Parkplätzen gegenüber der Herberge; die Auffahrt ist ziemlich steil und für Wohnmobile nicht geeignet.

Bei km 36 erreicht man den Stausee Thailat, der oft trocken liegt. Nach etwa 40 km mündet diese Route in die Straße Tétouan – Ouezzane ein (N 13, beschildert, links abbiegen). Nach knappen 5 km erreicht man den Abzweig nach Chefchaouen auf die R 412.

Weiterfahrt nach Al Hoceima

Folgt man an der Kreuzung hinter Oued Laou (s.o., km 54) weiter der N 16, so überquert man kurz hinter dem Kreisverkehr auf einer Brücke den breiten Oued Laou.

Bei (Gesamt-)km 58 liegt der Ort Kaa Ashras mit Tankstelle und Straßencafés (Souk am Samstag) an der Route.

Bei km 66 folgt der beschauliche Ort Targha in einer von Felsen umrahmten Bucht. Die Cafés und das Strandcenter mit Duschen/WC nutzen vor allem marokkanische Urlauber. Auf den weiteren Kilometern finden sich herrliche kleine Badeplätze – leider fehlt es an Parkplätzen. Auf einer Felskuppe thront eine vom Militär besetzte Festung.

Bei km 78, nach einem Abzweig zum Dorf Stehat und einer Ziz-Tankstelle, führt die Straße ein Stück landeinwärts entlang des breiten Tals des Oued Bouchia.

83 km hinter Tétouan liegt der Ort Bou Ahmed an der Mündung des Oued Bouchia ins Mittelmeer. Sehenswert ist der Dienstagsmarkt mit den Rifbäuerinnen in traditioneller Tracht (Strohhut und weißschwarz oder rot gestreifte Wollbekleidung). Das Mündungsgebiet mit Obstbäumen und Feldern zeigt sich selbst im Hochsommer tiefgrün. Ein paar Kilometer weiter befindet sich der Camping Chmâla etwa 500 m abseits der N 16 direkt am Meer.

Die Straße schlängelt sich in vielen Kehren ins Gebirge hinauf und wieder bergab zu Dörfern und Buchten.

Bei km 129 führt rechts eine schmale Asphaltstraße nach Bab Berred ins Herz des Rif. Von hier kann man weiter über kleine Straßen in Richtung N 2, der Hauptverbindungsstrecke Tétouan – Al Hoceima, gelangen.

Weiter geht es über die Brücke nach El Jebha, das bei km 132 erreicht ist. Das Fischerstädtchen mit blau-weißen Häusern (Tankstelle, kleine Restaurants/Cafés, sehr einfaches Hotel Bensaleh beim Fischerhafen, Markt am Dienstag) liegt an einem langen, grauen Sandstrand mit ins Meer ragenden Steilklippen. Im August findet das Moussem Sidi Yahia Roudani statt. Es lohnt sich ein Bootsausflug (Fischer fragen) oder ein Fußmarsch (am Ortsende auf einer Piste Richtung Norden zum Funkmasten aufwärts, dann wieder runter ans Meer) zur malerischen, kreisförmigen Bucht Plage de Maresdar.

Von El Jebha führt die gut ausgebaute Küstenstraße N 16 über Torres de Alcalá (Al Qala) bis nach Al Hoceima. Ab El Jebha schlängelt sich die Route zunächst durch ein zerklüftetes Kiesgelände und dann durch sehr schöne, einsame Berglandschaft mit wenigen Gehöften.

Bei km 167 (27 km hinter El Jebha) liegt das Dorf Oued Feltouh an einem Flussbett. Weiter geht es durch ursprüngliche Dörfer wie Oued Taourirt und Oued Fedhel.

Bei km 192 (60 km nach El Jebha) ist eine große Kreuzung erreicht. Links biegt man nach Torres de Alcalá (Al Qala, 4 km) und Kalah Iris ab, rechts nach Beni Boufrah (schöner Markt am Donnerstag) und weiter nach Targuist (N 2).

Übernachtung

1Herberge

Aussichtspunkt

Nationalpark Al Hoceima

Am obigen Abzweig links führt die kleine Straße direkt in den Parc National d’Al Hoceima zum Ort Kalah Iris. Die gesamte Küste zwischen Torres de Alcalá und Al Hoceima mitsamt der Unterwasserwelt und des Bokkoya-Massivs (Kalksteinberge bis 747 m Höhe) im Hinterland wurde 2004 zum Nationalpark erklärt. Auf insgesamt 485 km2 Fläche bietet der Park einen Schutzraum für zahlreiche Vogelarten und Meereslebewesen wie Fischadler, Steinadler, Habichtsadler, Rötelfalken, Korallenmöwen, Steppenmöwen, Pottwale, Gemeine Delfine, Große Tümmler und die sehr seltenen Mönchsrobben (Monachus monachus). In den Gewässern vor der Küste fanden Biologen mehr als 100 Fischarten und Edelkorallen-Kolonien (Corallium rubrum). Im hügeligen, semi-ariden Hinterland wachsen Thujen, Aleppokiefern, Oleaster (wild wachsender Ölbaum), Johannisbrotbäume, Kermes-Eichen, Steineichen, Zwergpalmen und Jujube (Chinesische Dattel).

Der Park liegt in einem tektonisch sehr aktiven Gebiet, hier treffen die europäische und die afrikanische Platte aufeinander. Fast täglich gibt es (von den Menschen unbemerkte) kleine Erdstöße, es kam aber auch schon zu großen Erdbeben z.B. in Al Hoceima.

Im Rahmen einer Zusammenarbeit der deutschen GIZ und der marokkanischen Regierung zur Entwicklung des ländlichen Tourismus soll der Ökotourismus in der Region gefördert werden (Einrichtung von einfachen Herbergen und Wanderwegen), allerdings hat sich bisher wenig getan. Die einzigartige Küstenlandschaft und die Unterwasserwelt hätten großes touristisches Potenzial – wenn es denn genutzt werden und die Fördergelder nicht in falschen Taschen landen würden … Erschwerend kommt hinzu, dass die Mittelmeerküste wegen der vorgelagerten spanischen Inseln (Militärhoheit der Spanier) und wegen des Problems der illegalen Migration als besonders sensibles Gebiet gilt. Außer Kalah Iris und Torres de Alcalá ist ein Großteil des Nationalparks nur durch (4x4-)Pisten erschlossen. Auf den Pfaden erreicht man zu Fuß oder per Mountainbike einsame, von steilen Klippen gesäumte Buchten und Berberdörfer.

Praktische Informationen

Information: Auf den Internetseiten der IUC (International Union for the Conservation of Nature) steht der gute, farbige Pflanzen- und Tierführer „Faune et Flore du Parc National d’Al Hoceima“ als PDF zum Download bereit: www.iucn.org (Suchformular nutzen). Weitere Infos erhält man bei der Touristeninformation in Al Hoceima.

Ein empfehlenswerter (Wander-)Führer für den Nationalpark ist der sehr freundliche und kompetente Biologe und Bergführer Abdellah Messaoudi (Mobil 0673 22 91 22), ferner Hakim Messaoudi (Mobil 0661 86 95 97, hakim.messaoudi@gmail.com). Auch mehrtägige Trekkings können organisiert werden.

Bisher steuern keine öffentlichen Verkehrsmittel den Nationalpark an. Unmotorisierte Reisende nehmen entweder in Al Hoceima den Bus nach El Jebha und steigen an der Kreuzung aus oder mieten ein Grand Taxi für sich allein. Evtl. kann man auch mit einer der Herbergen (Gîtes) einen Transfer oder eine geführte Tour in den Park arrangieren.

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Blick auf die spanische Festung Torres de Alcalá im Nationalpark Al Hoceima

Der erste Ort, den man nach dem Abzweig Richtung Nationalpark erreicht, ist Torres de Alcalá (Al Qala, ca. 1 km).

Torres de Alcalá (Al Qala)

Oberhalb dieses kleinen Ortes an einer Flussmündung thronen die Ruinen zweier Türme (span. „torres“) auf einem Felsvorsprung. Die Ursprünge des Ortes gehen auf das mittelalterliche Badis zurück, das weiter im Osten in einer malerischen Bucht mit der vorgelagerten spanischen Festung Peñón de Velez de la Gomera liegt. Badis war im 14. Jh. ein wichtiger Hafen für die Stadt Fès; Schiffe aus Genua, Venedig und Marseille landeten hier an, um Handel mit der damals wichtigsten Stadt in Nordafrika zu treiben. Von hier führten Karawanenstraßen weiter nach Fès. Die vorgelagerte, durch einen Sandstreifen mit dem Festland verbundene Insel Peñón de Velez de la Gomera wurde im 16. Jh. von den Türken besetzt und ein wichtiger Seeräuberstützpunkt. Von hier starteten sie zahlreiche Beutezüge nach Spanien und brachten viele tausend christliche Gefangene als Sklaven nach Algerien. Die Spanier stellten danach ein Söldnerheer aus 50.000 Mann zusammen und besiegten die Türken und auch die verbündeten Berber in Badis, das danach dem Erdboden gleichgemacht wurde. Von der einst blühenden Stadt Badis ist heute nur noch ein kleines Dorf übrig sowie diverse Ruinen von Wehrtürmen auf den Hängen vor dem Mittelmeer. Während der Protektoratszeit wurde die Insel von den Spaniern als Strafgefangenenlager benutzt. Heute ist sie Stützpunkt einiger spanischer Soldaten, die von Melilla und Ceuta aus versorgt werden. Da die kleinen Inseln alle in spanischem Besitz sind, kann man weder zum Tauchen noch mit Ruder- oder Segelboot weite Ausflüge aufs Meer machen (außer mit eigener Jacht und internationaler Zulassung).

Wanderung

Man kann von Torres in etwa 3 Stunden (hin und zurück) entlang der Küstenberge nach Badis wandern oder es mit dem Geländewagen ansteuern. Die 4,7 km lange Tour beginnt direkt im Ort. Eine Piste führt in Richtung Osten den Berghang hinauf zu einem Haus mit Richtfunkantennen. Von dort geht es immer ostwärts am Hang entlang. Im Frühjahr bzw. Frühsommer bilden die Farbtupfer der Blumen, die grüne Macchia und das türkisblaue Meer eine herrliche Kulisse. Nach etwa 1 Stunde Marsch sieht man bereits die imposante Festung Peñón de Velez de la Gomera auf einer kleinen Halbinsel liegen (vom spanischen Militär besetzt und nicht zu besichtigen). Auf der Wanderung begegnet man allenfalls ein paar Schaf- oder Ziegenhirten. Am Kiesstrand von Badis vor der Festung auf marokkanischem Hoheitsgebiet kann man(n) baden, frau wird jedoch von den Soldaten gleich durchs Fernrohr in Augenschein genommen. Ansonsten muss man sich den Strand nur mit ein paar marokkanischen Fischern teilen.

 

Praktische Informationen

An Infrastruktur gibt es in Torres nicht viel mehr als ein Café und einige kleine Läden. Unterkunft findet man in den geräumigen, aber etwas angestaubten Ferienwohnungen von Jalil El Hayar (sehr gut deutsch sprechender Stadtführer aus Fès, s. dort): Voranmeldung unter Jalil El Hayar, Mobil 0661 17 39 97, jalil.el.hayar@gmail.com, oder im Lebensmittelladen fragen. Außerdem können Wanderer in den zu Fuß erreichbaren Gîtes in den Nachbarorten übernachten: z.B. Gîte Rural Taoussart bei Rouadi (gitetaoussart@yahoo.fr, Mobil 0677 28 82 72), Gîte d’Adouz in Douar Ikhantouren (ikanthouren@yahoo.fr, Mobil 0667 49 61 85) oder Gîte Tahounil im Dorf Taounil (Mobil 0667 65 90 47, picadetouanil@yahoo.com).

Kalah Iris

Der Fischerort liegt 4 km von Torres entfernt im Gebiet des Al-Hoceima-Nationalparks. Die dunkelsandigen Strände um Kalah Iris sind reizvoller als der Kiesstrand von Torres. Jedoch hat auch der Strand von Kalah Iris durch die Erweiterung des Fischerhafens viel von seinem Charme eingebüßt. In der Nebensaison ist es hier ruhig und der Blick über den Hafen und die vorgelagerten Felsinselchen sehr schön. Nach Plänen des Tourismusministeriums sollte der Fischerort schon vor Jahren zu einem touristischen Zentrum ausgebaut werden; 2016 wurde dann bekannt, dass große Summen der Investitionsgelder veruntreut wurden … Der Campingplatz Cala Iris in wunderschöner Lage ist sehr empfehlenswert (Mobil 0662 03 67 18, N 35°08,996’, W 04°22,602’). Guten Fisch und Salat gibt es im Restaurant du Port. Von Al Hoceima fahren Grands Taxis nach Kalah Iris (ca. 25 DH).