Reise Know-How Reiseführer Marokko

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Kochkurse

Fès ist die kulinarische Hauptstadt des Landes. Wer sich in die Geheimnisse der Fassi-Küche einweisen lassen will, der bucht einen Kochkurs im Dar Ziryab (vgl. „Unterkunft“ sowie „Essen und Trinken“, www.darziryab.com) oder im Café Clock (vgl. „Essen und Trinken“, www.cafeclock.com, 5 Std. 60 Euro). Im Café Clock werden auch Backkurse für Brot und marokkanisches Gebäck angeboten (3 Std. 40 Euro). Auch das Riad Anata (vgl. „Unterkunft“, www.riad-anata.com) und die Fez Cooking School im Palais Amani in der Medina (12, Derb El Miter, Fès el-Bali, www.fezcookingschool.com, 2 Std. ab 47 Euro) bieten tolle Kochkurse an. Vor der Zubereitung kauft man die Zutaten gemeinsam auf dem Souk ein.

Reisebüros

Atlas Voyages, 15, Rue Bouchaïb Doukkali, Bd. Prince Héritier, Tel. 0535 94 12 12, https://atlasvoyages.com. Großer Veranstalter (u.a. für Gruppenreisen): Rundreisen, Ausflüge, Autovermietung usw.

Badrane Tours, 32 bis, Oued Zhoun, Medina, Mobil 0678 37 35 91, www.badrane-tours.com. U.a. Tagesausflüge nach Meknès und Volubilis, in den Mittleren Atlas und den Nationalpark Djabal Tazzeka.

Nature Voyages, 14, Av. Ahmed Loukili, Place Florence, Tel. 0535 62 52 51. Wanderungen im Mittleren Atlas, Reitexkursionen, auch kulturelle Tagesexkursionen (Zelliges, andalusische Musik).

Plan-it Fez, Tel. 0535 63 87 08, www.plan-it-fez.com. Die kleine Agentur bietet Stadttouren, Kochkurse, kreative Workshops und diverse Ausflüge in die Umgebung von Fès an.

Feste/Veranstaltungen

Wichtigstes kulturelles Ereignis ist das Festival des Musiques Sacrées du Monde Ende Juni (9 Tage, https://fesfestival.com, s.a. entsprechenden Exkurs). Zu dieser Zeit ist die Stadt voll mit Touristen und Journalisten aus aller Welt. Veranstaltungsorte sind das Batha-Museum und das Bab Makina.

Populär ist außerdem das jährliche Festival de Fès de la Culture Soufie (www.festivalculturesoufie.com) mit Tanz- und Musikvorführungen sowie Lesungen, bei denen sich alles um die islamische Mystik (Sufismus) dreht.

Wichtige Feste sind der Moussem Moulay Idris zu Ehren des Stadtgründers im Sept. und im Frühjahr das Fest Sultan des Tolba.

Kunsthandwerksmesse, im April.

Semaine de Tapis, Teppichwoche im Dez.

Moussem Ahmad El Bernoussi, im Okt.

Im islamischen Monat Rabia I. (Maulad) finden folgende Feste statt (zum islamischen Kalender siehe das entsprechende Kapitel in „Land und Leute“):

Moussem Bounafae, Fès el-Djedid.

Moussem Sidi Ali Boughaleb, Bab Ftouh.

Moussem Zaouia Tahtania, in der Medina im Derb Seffarine.

Moussem Uled Tijani und Sidi Frej, im Viertel Lamtaine in Fès.

Moussem Moulay Abdessalam ben Lamchich, Fès el-Djedid.

Ausflüge

Fès eignet sich hervorragend als Ausgangspunkt für Unternehmungen im Mittleren Atlas. Viele vermögende Fassis flüchten im Hochsommer vor der Hitze in ihre Ferienhäuser in Ifrane und Azrou. Die beste Reisezeit für die Region ist der Mai.

Thermalquellen von Sidi Harazem, 15 km südöstlich, vgl. Route „Von Taza über den Tazzeka-Nationalpark nach Fès“. Vom Bab Ftouh fährt ein Bus nach Sidi Harazem. Schöner sind die Thermalquellen von Moulay Yaqub (siehe vorhergehende Routenbeschreibung).

Tazzeka-Nationalpark und Gouffre de Friouato, siehe „Von Taza über den Tazzeka-Nationalpark nach Fès“.

Volubilis und Moulay Idris, siehe vor Fès.

Zum Fünf-Seen-Plateau bei Sefrou: Dayet Aoua, Dayet Ifrah, Dayet Iffer etc.; vgl. Route „Von Fès über Sefrou nach Ifrane“.

Höhlenwohnungen von Bhalil bei Sefrou; vgl. Route „Von Fès über Sefrou nach Ifrane“.

Seen und Zedern-/Affenwälder im Mittleren Atlas; vgl. Route „Von Fès über Sefrou nach Ifrane“.

Nördlicher Mittlerer Atlas mit den Orten Imouzzer Kandar, Azrou (Zedern und Affen) und Ifrane; siehe nachfolgende Routen.

Von Fès über Imouzzer Kandar nach Ifrane

63 km, N 8.

Asphaltstraße. Busverbindung in Richtung Khénifra – Beni-Mellal (siehe bei Fès).

Fès über die vierspurige N 8 (am Place Mohamed V. Richtung Süden/Flughafen abbiegen) verlassen; die Straße führt durch Olivenhaine. Ca. 6 km außerhalb des Zentrums liegen zahlreiche schöne Gartenlokale (u.a. Les 3 Sources, Paradis) rechts der Straße. Bald darauf folgt der Golfplatz und 10 km weiter die Auffahrt auf die Autobahn A 2 von Rabat nach Oujda. Kurz darauf liegen entlang der N 8 zwei Raststätten (ca. km 20) und eine Relais Touristique bei km 26 (angeblich mit Camping). Es geht bergauf Richtung Imouzzer durch Farmland mit Obstanbau. Bei km 38 ist Imouzzer Kandar erreicht.

Imouzzer Kandar

Der hübsche Ausflugsort mit Platanenallee und vielen Straßencafés liegt 1345 m hoch auf einer Berghöhe des Kandar-Massivs. Imouzzer ist Sommerfrische der Fèser Bürger, viele Fassis unterhalten hier wegen der angenehmen Temperaturen Sommerhäuser, die mit ihren spitzgiebeligen roten Ziegeldächern wenig marokkanisch aussehen. Die Fassis besuchen den Ort auch im Winter gern, um sich am Schnee zu erfreuen. An Wochenenden bilden sich manchmal lange Staus zurück nach Fès. Es gibt alle Versorgungsmöglichkeiten, aber keine touristischen Attraktionen außer der hübschen Umgebung. Markttag ist am Montag. Im August findet der Moussem des Pommes et Poires (Apfel- und Birnenfest) statt.

Unterkunft/Essen und Trinken

Gîte Lac Dayet Aoua, etwa 8 km südlich von Imouzzer am See Dayet Aoua (vgl. folgende Route, N 33°39,200’, W 05°00,653’), Tel. 0535 61 05 75 oder Mobil 0661 35 12 57, www.gitedayetaoua.com. In diesem sehr hübsch im traditionellen Berberstil gestalteten Landhaus auf einer Apfelfarm kann man ein paar ruhige Tage verbringen, Wanderungen oder Reit- und Mountainbikeausflüge unternehmen (Infos und Vermittlung von Wanderführern). Die fünf großen Zimmer (für bis zu 4 Personen) mit Bad und Kamin sind liebevoll dekoriert, im Garten gibt es einen Spielplatz.

Charazed (Scharazad), 2, Av. Mohamed V., Place du Marché (im Zentrum), Tel. 0535 66 36 70. Das ordentliche Hotel hat saubere Zimmer, die zur Straße hin allerdings laut sind.

 

Les Truites, Av. Mohamed V., Tel. 0535 66 30 02, www.lestruites.com. Günstige Zimmer mit oder ohne eigenes Bad, mit Heizung. Im Restaurant gibt’s frische Atlas-Forellen.

Porte Atlas, Av. Mohamed V. (an der Ortseinfahrt von Fès kommend), Tel. 0535 66 49 27, http://hotelporteatlas.com. Das neuere, saubere Mittelklassehotel verfügt über klimatisierte Zimmer mit TV. Angeschlossen ist ein Café. WLAN.

Im Zentrum laden zahlreiche Cafés zu einer Pause ein, u.a. Al Hadika und Atlas Escale. An einem kleinen See am Ortsende befindet sich eine Raststätte.

Weiterfahrt nach Ifrane

Weiter in Richtung Ifrane geht es zunächst durch Steineichen. 2 km hinter Immouzzer Kandra zweigt eine Straße zum Dayet Hachlaf mit Obst- und Gemüseanbau ab (beschildert), in trockenen Jahren ist nichts mehr vom See zu sehen. Bei km 46,5 kann man zum Dayet Aoua und zur Gîte Lac Dayet Aoua (s.o.) in ruhiger Lage (0,5 km bis zum Dayet Aoua) und weiter zu den anderen Kraterseen des Hochplateaus abbiegen. An den Wochenenden herrscht viel Trubel mit Wochendausflüglern, die hier Picknick machen und Tretboot fahren.

3 km hinter dem Abzweig bieten die Auberge Ain Mersa und 2 km weiter die Ferme d’Hôtes eine Bleibe auf dem Land. 7 km weiter (63 km hinter Fès) ist die Stadteinfahrt von Ifrane erreicht.

Ifrane

Die blitzsaubere Universitätsstadt mit etwa 83.000 Einwohnern liegt in 1650 m Höhe und wird scherzhaft das „St. Moritz Marokkos“ genannt. Die spitzgiebeligen Häuser aus der französischen Protektoratszeit, auf deren Ziegeldächern die Störche nisten, lassen Ifrane wie einen Ort im europäischen Mittelgebirge wirken. Die Stadt wurde genauso wie Azrou wegen ihres im Sommer gemäßigten Klimas von den Franzosen als Erholungsstätte für ihre Familien angelegt. In den Gärten gedeihen Äpfel-, Birnen- und Kirschbäume, Erd- und Johannisbeeren. Die breiten Alleen säumen akkurat gestutzte und gepflegte Blumenrabatte, Platanen und Kastanienbäume. Nette Cafés am Hauptplatz laden zu einer kleinen Pause ein, um das europäische Flair zu genießen. Attraktion und beliebtes Fotomotiv für die marokkanischen Ausflugstouristen ist der liegende Atlaslöwe aus Stein am Straßenrand im Zentrum. Die Statue erinnert an den einst in der Region heimischen Atlaslöwen (Berberlöwen), dessen letzter Vertreter 1922 geschossen wurde.

Saison ist von Juni bis September und im Winter, wenn die reichen Marokkaner zum Skifahren kommen. Im Vergleich zu anderen marokkanischen Orten herrscht in Ifrane im Sommer (ab Juli) – vor allem am Wochenende – großer Trubel. Schulkinder fahren hierher ins Ferienlager, in den Cafés trinken Familien Tee. Verglichen mit der Ruhe, die sonst im Mittleren Atlas herrscht, glaubt man sich hier in einer anderen Welt.

Übernachtung

1Michlifen Suites & SPA

2Gîte Ras el Ma

3Camping Amazigh, Farah Inn Camping

4Relais Ras El Ma

7L’empreinte d’lfrane

10Le Chamonix

Essen und Trinken

5Cookie Craque

8Fôret

9La Paix

Einkaufen

6Supermarkt

In Ifrane befindet sich der Sommerpalast des früheren Königs Hassan II. König Mohamed VI. nutzt die Schlösser seines Vaters jedoch kaum. Dafür ließ er sein Hotel Michliffen (s.u.) zu einer Luxusresidenz umgestalten.

Ifrane ist international bekannt für seine zweisprachige (englisch und französisch) Elite-Universität Al Akawayn (www.aui.ma).

Praktische Informationen
Informationen für Touristen

Delegation de Tourisme, Place du Syndicat, im Zentrum, Tel. 0535 56 68 21.

Unterkunft

2 Gîte Ras el Ma, in Ras el Ma, 8 km in Richtung Azrou, Tel. 0535 56 00 08, www.rasalma.ma. Empfehlenswerte kleine Herberge in ruhiger Lage abseits der N 8; vgl. Route „Von Ifrane nach Azrou“.

10 Le Chamonix, Rue de la Marche Verte, Tel. 0535 56 60 28, www.lechamonix.com. Empfehlenswertes 3-Sterne-Haus im Zentrum. 1935 errichtet, wurde das Skihotel 2014 komplett renoviert: 64 moderne, komfortable Zimmer mit Heizung und Flat-TV. Restaurant, Café, Bar.

7 L’empreinte d’Ifrane, Rue des Lilas/des Erables, Tel. 0535 56 61 84. Zentrales Hotel mit modern gestalteten und gut ausgestatteten Zimmern mit TV, z.T. mit Balkon oder Terrasse. Gutes Restaurant und Café mit marokkanischem Gebäck und Kuchen. Parkplatz, WLAN.

1 Michlifen Suites & SPA, Av. Hassan II. (nördlich des Zentrums), Tel. 0535 86 40 00, www.michlifen.com/en. Das im Auftrag des Königs gestaltete Hotel in schöner Waldlage verspricht puren Luxus in marokkanisch inspiriertem, modernem Design. Elegante und sehr geräumige Suiten mit Kamin, mehrere Restaurants und Bars, SPA-Bereich, Pool und beheiztes Innenschwimmbad, Heliport (!).

4 Relais Ras El Ma, Bd. Mohamed V. (Stadtausfahrt Richtung Azrou auf der linken Seite), Tel. 0535 56 76 58/38, www.relaisraselma.com. Ordentliches Mittelklassehotel mit zweckmäßig eingerichteten Zimmern (mit TV und Bad). Parkplätze vorhanden, WLAN.

Camping

3 Camping Amazigh, 5 km vor Azrou, empfehlenswert; vgl. Route „Von Ifrane nach Azrou“.

3 Farah Inn Camping, Arz Village, in Richtung Azrou in der Neubausiedlung bei den Sportanlagen, N 33°30.85, W 05°08.086’, Tel. 0535 56 71 30, http://farahinn-ifrane.com. Auf dem riesigen, noch recht kahlen Gelände befinden sich 200 Stellplätze mit Strom, ein Pool und gute Sanitäranlagen. Auf dem Komplex gibt es auch Apartments und Chalets. Im Winter geschlossen.

Euro Camping, bei Azrou, siehe dort.

Essen und Trinken/Einkaufen

8 Fôret, Av. de la Poste, im Zentrum. Modernes Restaurant/Café mit diversen westlichen Gerichten wie Pizza, Pommes, Hamburger sowie marokkanischem Gebäck zu moderaten Preisen. WLAN.

9 La Paix, Rue de la Marche Verte, Tel. 0535 56 66 75. Großes und gepflegtes Terrassenrestaurant und Café im Zentrum gegenüber der Post. Hier gibt’s Frühstück, Gebäck, diverse Snacks, Brochette, Pizza und Eisbecher.

5 Cookie Craque, Av. des Tilleuls. Beliebtes Lokal mit diversen Snacks, Crêpes und Pizza.

Im Ortszentrum gibt es einen kleinen Supermarkt. Markttag ist der Sonntag. Im Ensemble Artisanal kann man Kunsthandwerk zu Festpreisen kaufen kann.

Busse/Sammeltaxis

CTM-Busbahnhof (und Taxis) an der Av. Mohamed V., etwas westlich vom Zentrum.

Verbindungen und Preise

Azrou: ständig Busverkehr und Sammeltaxis, CTM 2x tägl., 25 DH, Fahrzeit ½ Std.

Fès: stündlich mit verschiedenen Buslinien, CTM 2x tägl., 25 DH, Fahrzeit ca. 1 Std.

Meknès: stündl. mit verschiedenen Buslinien, CTM 1x tägl., 30 DH, Fahrzeit 1 Std.

Marrakesch (über Beni-Mellal): 2x tägl. mit CTM, weitere Verbindungen mit anderen Buslinien, 155 DH und 8½ Std. Fahrzeit.

Sammeltaxis nach Azrou, Midelt, Meknès, Sefrou und Dayet Aoua.

Fest

Moussem (Mausim) Sidi Abdesslam im August; siehe „Ausflüge“.

Ausflüge

Hübsch ist ein Ausflug ins Tal des Oued Ifrane. Das gesamte Wiesental ist durch Wanderwege erschlossen und beliebtes Ausflugsziel sowie Picknickplatz der Bevölkerung (deshalb nicht gerade sauber). Für verwöhnte Mitteleuropäer bietet der Ausflug eher wenig, außer man will schattig in Bachnähe einen Drink schlürfen. Bei km 3,4 zweigt rechts eine Straße ab, die auf einer Holzbrücke den Oued Ifrane überquert. Man hält sich rechts und erreicht ein Freizeitgelände. Wenn man geradeaus weiterläuft, folgen die gefasste Heilquelle Vittel und die gleichnamigen Wasserfälle, auch Jungfrauenwasserfälle (Cascades de Vierges) genannt. Das Vittel-Wasser wird im ganzen Land in Flaschen verkauft.

5 km von Ifrane entfernt, unterhalb des Oued Ifrane, liegt die Zaouia d’Ifrane bzw. Zaouia Sidi Abessalam mit dem Marabut des Heiligen Sidi Abdessalam unterhalb des Ortes Tizguit (Tisgit). Hier findet zu Ehren des Heiligen ein jährlicher Moussem statt. Die Ortsbewohner bezeichnen sich alle als „Schorfas“, also Abkömmlinge des großen Propheten. Es gibt beim Ort Höhlenwohnungen, wo sich Angehörige der religösen Bruderschaft als Eremiten zurückgezogen haben (eine Besichtigung ist möglich).


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Landschaft im Ifrane-Nationalpark

Weitere mögliche Ausflüge gehen zum Djabal Hebri (Skigebiet), zum See Aguelmame Affnourire, zu den Quellen Oum er-Rbia und zum Aguelmame Azigza (vgl. „Von Azrou über Aïn Leuh, Sources Oum er-Rbia und Aguelmame Azigza nach Khénifra“).

Das Skigebiet um den Djabal Hebri und Mischliffen (ca. 16 km außerhalb) ist eher etwas für Anfänger. Zur Saison im Winter kann man dort Ski, Snowboards und Schlitten ausleihen.

 

Parc National d’Ifrane

Das gesamte Seen- und Zedernwaldgebiet zwischen Ifrane, Azrou und Aïn Leuh wurde 2004 zum Parc National d’Ifrane erklärt. Das Schutzgebiet umfasst insgesamt 125.000 ha. Neben der Erhaltung der Biodiversität in diesem Naturraum soll auch der Ökotourismus gefördert werden. In den grünen Wäldern und Bergen sind herrliche Wanderungen möglich. Ein sehr kompetenter und kundiger Bergführer ist Saleh Boudaoud (Mobil 0632 36 19 90, salehboudaoud@gmail.com), der neben französisch gut englisch und ein bisschen deutsch spricht. Er kann Tagesausflüge (mit Besuch von Berberaffen) bis zu mehrtägige Trekkings mit Übernachtung bei Einheimischen in Gästehäusern organisieren (Abholung ab Fès möglich). Außerdem setzt er sich im Rahmen des „Barbary Macaque Project“ (www.barbarymacaque.org) für den Schutz der bedrohten Berberaffen ein.

Von Fès über Sefrou nach Ifrane

90 km (ohne Abstecher), R 503, P 5016, P 7237, P 7231, R 707.

Gut ausgebaute Straße bis Sefrou, dann kleine, z.T. ausgefranste Asphaltstraße. Diese schöne, ruhige Alternativstrecke zur Hauptverbindung N 8 führt durch hügelige, grüne Landschaft mit mehreren Seen, Zedern- und Steineichenwäldern.

Busverbindung von Fès nach Sefrou und Boulemane oder Fès – Immouzer – Ifrane – Azrou. Taxis von Ifrane zum Dayet Aoua. Zu den anderen Seen und ins Felsental verkehren keine öffentlichen Verkehrsmittel.

In Fès am Place Allal al Fassi (Neustadt) nach Sefrou Richtung Süden abbiegen (R 503). Die Route passiert den Marjane-Supermarkt, das Sportstadion und den Camping International, dann geht es zunächst auf vierspuriger Straße (Beschilderung nach Sefrou folgen) vorbei an Getreidefeldern und Olivenbäumen. Etwa 23 km hinter Fès (und noch einmal 4 km weiter im Kreisverkehr) zweigt rechts eine Straße nach Bhalil ab – ein lohnender Abstecher.

Bhalil

Der Ort in ca. 1000 m Höhe zählt etwa 13.000 Einwohner berberischer Abstammung und liegt auf einer Anhöhe, von der sich ein weißes Häusermeer nach unten ausbreitet. Bhalil wird von einem (trocken gelegten) Fluss in zwei Teile gegliedert, eine (im Frühjahr lieblich grüne) Hügellandschaft mit Olivenhainen rahmt den Ort ein. Einige Bewohner leben noch recht ursprünglich in Gebäuden, die an Felswände und Höhlen angebaut wurden. Viele Höhlen werden als Werkstätten, aber z.T. auch noch als Wohnraum genutzt. Die Frauen des Ortes verdienen sich mit der Herstellung von kleinen gehäkelten Knöpfen für Djellabahs, die von hier ins ganze Land geliefert werden, ein eigenes Einkommen. Wer sich für den Ort, seine Bewohner und Traditionen interessiert, der sollte mit Kamal Chaoui Kontakt aufnehmen oder sich in seinem Gästehaus einquartieren (s.u.). Ohne Führer ist es schwer, die Höhlenwohnungen zu finden bzw. einen Blick in die Höhlen zu werfen. Im neueren Ortsteil herrscht typisches marokkanisches Alltagsleben, leider mit viel Müll und Schutt in den Gassen.

Unterkunft

Dar Kamal Chaoui (3-4), 60, Kaf Rhouni, Tel. 0535 69 27 37, Mobil 0678 83 83 10, www.kamalchaoui.com. Das ausgesprochen liebevoll und hübsch gestaltete, viel gelobte Haus bietet vier beheizte Gastzimmer. Der nette Betreiber Kamal Chaoui hat u.a. in Deutschland als Chemielaborant gearbeitet und spricht gut deutsch. Im Sommer sitzt man auf der von Weinreben beschatteten Pergola auf der Dachterrasse im Schatten. Das Essen ist hervorragend, wenn auch nicht preiswert (200 DH/Pers.). Kamal engagiert sich sehr für die Dorferneuerung und führt kompetent durch den Ort.

Wieder zurück auf der Straße, erreicht man bei km 28 (ohne den Abstecher nach Bhalil) Sefrou.

Sefrou

Die Provinzhauptstadt (ca. 80.000 Einwohner) in 850 m Höhe am Fuße des Mittleren Atlas ist für ihre süßen Kirschen bekannt – seit 1920 findet hier jährlich Anfang Juni das große Kirschenfest (Moussem des Cerises) mit Volkstänzen und der Wahl der „Kirschenkönigin“ statt. Das international bekannte dreitägige Festival zählt seit 2012 zur Liste der „Meisterwerke des mündlichen und immateriellen Erbes der Menschheit“ der UNESCO. Es lohnt sich ein Besuch der kleinen Altstadt von Sefrou, außerdem ist die Stadt ein günstiger Ausgangspunkt für Ausflüge in die landschaftlich schöne Umgebung.

Sefrou wurde im 7. Jh. vom jüdischen Berberstamm Ahel Sefrou gegründet. Idris II. bekehrte die Bewohner im 9. Jh. zum Islam. Im 13. Jh. entwickelte sich Sefrou zur Zufluchtsstätte von Juden, die aus Algerien und dem Tafilalet zuwanderten – davon zeugt noch heute das Judenviertel (Mellah) im südlichen Teil der Medina. In der Altstadt befindet sich auch die Qubba (Grabmal) des Sidi Lahcen Lyoussi, zu dessen Gedenken jährlich ein Moussem abgehalten wird.