Reise Know-How Reiseführer Marokko

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Grottes d’Hercule (Herkulesgrotte)

Gemäß griechischer und römischer Mythologie soll sich Herkules (griech. Herakles) zur Rast in die Kalksteinhöhle zurückgezogen haben, nachdem er seine „zwölf Arbeiten“ erledigt hatte, darunter das Ausmisten der Rinderställe des Augias.

Der Eingang zur Höhle liegt links unterhalb eines Parkplatzes, der von vielen Terrassencafés umgeben ist. In der Vorzeit wurde die Grotte zum Kalkabbau genutzt und so weiter ausgehöhlt. Heute warten Souvenirhändler im Inneren. Eine Öffnung im Fels gibt den Blick auf die Brandung frei: Ihre Form erinnert mit etwas Fantasie an den Umriss von Afrika.

In der Nähe der Grotte befinden sich die Ruinen der Römersiedlung Cotta, die auf das 3. Jh. v.Chr. bis ins 3. Jh. n.Chr. zurückgehen. In Cotta wurden die Grundmauern eines Tempels, einer Therme und einer Garum-Fabrik freigelegt. Die beliebte salzige Fischsoße Garum wurde damals teuer gehandelt. Die Ruinenstätte ist nicht zugänglich.

Anfahrt: Die Herkulesgrotte liegt ca. 20 km vom Zentrum Tangers (Pl. Koweit) entfernt. Man fährt dieselbe Strecke wie zum Cap Spartel, dann die Straße weiter bergab an der Küste entlang. Oder man folgt der vierspurigen Straße Richtung Flughafen/Larache und biegt bei einem Kreisverkehr nach ca. 8 km rechts Richtung Westen ab (beschildert „Grottes d’Hercule“). Beim Kreisverkehr vor dem Hotel Le Mirage (4,5 km nach Cap Spartel) geht es rechts zu den Grottes d’Hercule. Eintritt: 60 DH.

Plage Sidi Kacem

Der unverbaute und lange Sandstrand lädt zum Entspannen ein; man kann Liegen und Sonnenschirme mieten. Hier befindet sich ein beliebtes Wochenendziel vor allem für die in Tanger lebenden Ausländer: das mediterrane Restaurant L’Océan. Die frei laufenden Tiere im Restaurantgarten, der lange Sandstrand und das nur etwa 50 m weiter an der Straße gelegene Poolrestaurant La Piscine machen Sidi Kacem zu einem idealen Ausflugsziel für Familien mit Kindern. Rund 3 km weiter südlich thront die Zaouia Sidi Kacem auf einem Hügel über der Küste. Anhänger der gleichnamigen muslimischen Bruderschaft pilgern regelmäßig zu diesem kleinen Heiligtum.

Anfahrt: Der Strand liegt ca. 25 km vom Zentrum Tangers (Pl. Koweit) entfernt. Man fährt dieselbe Strecke wie zur Herkulesgrotte. Beim Kreisel vor dem Hotel Le Mirage geht es links Richtung Rabat. Am nächsten unbeschilderten Abzweig biegt man rechts Richtung Meer ab. Nach ca. 5 km erstreckt sich der Plage Sidi Kacem rechts von der Straße.


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Das Cap Spartel mit seinem Leuchtturm ist der nordwestlichste Punkt Afrikas

Restaurant La Piscine, Plage Sidi Kacem, Tel. 0539 93 55 82, tägl. 10–1 Uhr. Restaurant und Pool am Strand, abends Barbetrieb.

Restaurant L’Océan, Plage Sidi Kacem, www.oceanplagetanger.com, Tel. 0539 33 81 37, tägl. 12–17 Uhr. Von der herrlichen Terrasse schweift der Blick übers Meer und den Strand. Im Garten laufen Kaninchen, ein Schafbock und eine Ente frei herum. Auf der Speisekarte stehen gute Salate und Vorspeisen sowie überteuerte Fisch- und Meeresfrüchtegerichte (ca. 200 DH). An kalten Wintertagen kann man sich an den Ofen im Innenraum zurückziehen.

Cap Malabata und Ksar es Seghir

Ein Ausflug Richtung Cap Malabata ca. 6 km nordöstlich von Tanger lohnt vor allem wegen des Ausblicks vom Leuchtturm auf die Bucht von Tanger. Am Kap thront eine mittelalterlich anmutende Festungsruine auf einem Felsen, angeblich im 20. Jh. von einem reichen Marokkaner erbaut. An der Stichstraße zum Kap, die an einem Parkplatz vor dem (gesperrten) Leuchtturm endet, liegt das Restaurant Captain Cap Malabata mit Garten und Meerblick (sehr gutes Preis-Leistungs-Verhältnis, WLAN, großer Parkplatz).

Eine Weiterfahrt entlang der Küste nach Ksar es Seghir und Ceuta bietet schöne Ausblicke auf das Mittelmeer. Obwohl viel gebaut wurde, gibt es noch ab und zu die Möglichkeit, wild zu campen oder auf einer Stichstraße zum Strand zu gelangen, z.B. beim kleinen Ort Oued Siraj (5 km hinter dem Abzweig zum Cap Malabata) oder bei Tarifa Beach, kurz hinter dem netten Hotel Tarifa Beach, das sich für eine erste oder letzte Übernachtung vor dem Fährhafen Tanger-Med anbietet.

31 km hinter Tanger bzw. 25 km vom Zentrum Tanger ist Ksar es Seghir erreicht. In dem lebhaften Ort gibt es eine ringförmige Festungsanlage, die einzige dieser Art in Nordafrika. Der Ort war immer ein wichtiger Truppenstützpunkt und Ausgangspunkt für Eroberungsfeldzüge. Bereits nach dem Tod des marokkanischen Staatsgründers Idriss I. (809 n.Chr.) wurde wegen der Auseinandersetzungen mit den Ummayaden und Fatimiden die erste befestigte Anlage errichtet, welche dann unter dem Almohadenherrscher Yaqub al Mansur 1192 ausgebaut wurde. Von hier aus begann der „heilige Krieg“ gegen die Christen in Spanien. 1458 eroberten die Portugiesen die Festung, konnten sie aber nur bis 1550 halten. Der ringförmige Wall ist gut zu erkennen, allerdings ist die almohadische Festungsanlage teilweise von einem Pinienwäldchen überwuchtert. Die Reste der Stadtmauer im Ort stammen aus der Portugiesenzeit.

Die Straße Richtung Hafen, die Autobahn und die Schnellstraße von Tanger münden 25 km hinter Tanger (4 km hinter Ksar es Seghir) bei einem Kreisverkehr ein. Hier findet man weitere Ticketbüros für die Fähren nach Spanien. Nach 2 km ist bei einem weiteren Kreisverkehr die Zufahrt zum Hafen erreicht (Schild „Car Access“ beachten).

Anfahrt: Die Av. Mohamed VI. führt stadtauswärts in Richtung Osten (Ksar es Seghir) durch Vororte mit vielen Neubauten. Kurz vor dem Abzweig links zum Kap liegt der Freizeitpark M’nar mit Schwimmbad an der Straße (vgl. Sport und Wellness). Stadtbus Nr. 16 fährt von der Av. Atlas und dem Gare Routière bis zum Freizeitpark M’nar. Eintritt Ksar es Seghir: 60 DH.

Asilah

Nur 46 km südlich von Tanger fühlt man sich in den blau-weißen Gassen der Künstlerstadt Asilah weit weg vom Trubel der Metropole. In Asilah gibt es zwar nicht viel zu besichtigen, aber die entspannte Atmosphäre, der Sandstrand und das andalusische Flair verleiten dazu, sich länger als eine Nacht in einem der hübschen Gästehäuser in der Medina einzumieten. Stadtbeschreibung Asilah vgl. Kapitel „Die nördliche Atlantikküste“.

Anfahrt: Asilah ist von Tanger aus am schnellsten über die mautpflichtige Autobahn zu erreichen. Schöner und panoramareicher ist die Fahrt entlang der Küstenstraße N 1. Nicht-motorisierte Reisende können auch mit dem Zug anreisen. Der Bahnhof von Asilah liegt jedoch etwa 2 km nördlich der Stadt, sodass man einen längeren Fußmarsch oder eine Taxifahrt einkalkulieren muss.

Cromlech von M’Soura

Dieser megalithische Steinkreis liegt auf einem Hügel etwa 18 km südöstlich von Asilah bzw. ca. 70 km südlich von Tanger. Nähere Beschreibung vgl. bei Larache im Kapitel „Die nördliche Atlantikküste“.

Anfahrt: Man erreicht den Cromlech am einfachsten über die Autobahn Richtung Larache (Ausfahrt „Tétouan-Sebta“, dann auf die R 417).

Von Tanger nach Tétouan

55 km, N 2.

Die gute Hauptverbindungsstrecke von Tanger nach Tétouan (N 2) führt durch hügelige Landschaft mit Kornfeldern, Agaven und Feigenkakteen. Ein Ausflug nach Tétouan lohnt sich auf jeden Fall, auch wenn man eigentlich plant, weiter entlang der Atlantikküste oder nach Fès zu reisen.

Ständig Busse (CTM und andere Privatbuslinien) ab Tanger (siehe dort).

Vom Place de la Ligue Arabe (Busbahnhof) geht es auf der vierspurigen N 2 südwärts. Vorbei am Bahnhof Tanger-Morora verlässt man die Stadt und kreuzt nach ca. 13 km (ab Place de la Ligue Arabe) die Autobahn Richtung Hafen Tanger-Med. Nach ca. 27 km mündet bei einem Kreisverkehr die R 417 von Larache ein. Die Straße führt weiter bergauf durch sehr schöne Gebirgslandschaft mit Pinienwäldern. Nach einer Passhöhe weicht der Wald Feldern, dann geht es am Stausee Ajras vorbei. Nach ca. 55 km ist Tétouan erreicht (zur Stadtbeschreibung siehe weiter unten).

 

Entlang der Mittelmeerküste nach Tétouan

Ca. 65 km (über Cabo Negro, Martil), N 16 und N 13.

Diese Route bietet sich für Reisende an, die im großen Fährhafen Tanger-Med ankommen und weiter entlang der touristisch erschlossenen Mittelmeerstrände ins Rif fahren möchten. Von F’nideq führen eine Autobahn sowie die sehr gut ausgebaute N 13 bis nach Tétouan.

An der Kreuzung von N 16 und N 13 Richtung Sebta (Ceuta) verkehren Taxis zur Grenze bzw. weiter nach Tétouan. Von F’nideq fahren stündlich Busse nach Tétouan.

Eine Autobahn verbindet Tanger bzw. die Atlantikküste mit dem neuen Tiefseehafen Tanger-Med. Vom Hafen führt die Schnellstraße N 16 in Richtung Tétouan hinauf auf die Küstenkordillere. An den Hängen entstanden zahlreiche Windenergieanlagen.

Die N 16 entfernt sich von der Küste und schlängelt sich – mit tollem Blick aufs Mittelmeer – bis zur Passhöhe des Djabal Musa empor. Nach insgesamt 22 km (vom Hafen) bzw. 24 km vom Gate 3 des Hafens (Fähren von/nach Algeciras) mündet die Straße an einem Kreisverkehr bei F’nideq in die Hauptverbindungsstrecke Tétouan – Sebta (Ceuta) N 13 ein.

Grenzübertritt nach Sebta (Ceuta): Außer für die Fährüberfahrt zum spanischen Festland (Algeciras) gibt es keinen Grund, hier die Grenze zu übertreten und die spanische Exklave zu besuchen. Die Grenze darf mit einem Mietwagen aus Marokko nicht überquert werden. Von der Grenze sind es noch ca. 2 km bis nach Sebta (Ceuta).

An der spanisch-marokkanischen Grenze warten Schlepper, die gegen (meist überhöhtes) Trinkgeld bei der Abfertigung helfen. Die Formalitäten sind aber einfach und schnell alleine zu schaffen! Reihen Sie sich mit dem Fahrzeug in einer der vier Reihen der Abfertigungshalle ein. Im ersten blauen Häuschen mit Fenstern werden die Passformalitäten erledigt, im zweiten Häuschen mit dem Schild „Enregistrement des véhicules“ die Zollformalitäten fürs Fahrzeug. Hier erhält man auch jeweils die Ein-/Ausreisezettel (fiches) und das grüne Zollpapier fürs Kfz. Beide Papiere werden am jeweiligen Schalter gestempelt. Nach einer meist flüchtigen Fahrzeugkontrolle darf man auch schon weiterfahren.

Folgt man weiter der N 13, so erreicht man den expandierenden Ferienort F’nideq.

F’nideq

In F’nideq gibt es alle Versorgungsmöglichkeiten (Bank, Tankstelle, Restaurants etc.). An der Hauptstraße in Richtung Restinga-Smir und Tétouan reiht sich rechter Hand ein Souvenir- und Marktstand an den anderen. Auf der linken Seite säumt eine gepflegte Strandpromenade den Ort. Folgt man der Beschilderung nach Tétouan, erreicht man nach 2 km einen Kreisverkehr mit dem Hotel Corniche.

Die Grand-Taxi-Haltestelle liegt direkt an der Straße kurz vor F’nideq im Vorort Hay Bab Sebta. Sammeltaxis fahren in die ganze Umgebung (z.B. zur Grenze und nach Tétouan). Der Busbahnhof liegt von Ceuta kommend rechts kurz nach dem Kreisverkehr (s.o.) hinter mehreren Wohnblocks. Es fahren fast stündlich Busse nach Tétouan (ca. 45 Min. Fahrzeit).

Unterkunft

Unterkunft findet man in den beiden komfortablen Hotels Ibis (am nördlichen Stadtrand, Route de Ceuta, Tel. 0531 06 05 66, www.ibis.com, Garten mit Pool, schöne Aussicht aufs Meer, Parkhaus in der Nähe, klimatisierte DZ) und La Corniche (Av. Mohamed V., Tel. 0539 97 61 63, klimatisierte Zimmer, z.T. mit Meerblick).

Weiterfahrt nach Tétouan

Von F’nideq führt eine Autobahn nach Tétouan, die wenige Kilometer von der Küste entfernt die Ortschaften M’diq und Martil umgeht. Die vierspurige Straße N 13 führt jedoch weiter am Meer entlang und erreicht nach 4 km den Plage Riffyene. Auf den nächsten Kilometern folgen viele schicke Neubauviertel und Oberklassehotels wie das Luxusresort Banyan Tree Resort (www.banyantree.com, 6 km von F’nideq). Die nördliche Mittelmeerküste bis Martil – auch bekannt als Tamouda Bay – wurde in den letzten zwei Jahrzehnten komplett touristisch erschlossen und erinnert mit den vielen Hotels und der touristischen Infrastruktur zum Surfen, Segeln, Baden etc. mehr an Spanien als an Marokko. Die meisten Hotels können günstig über entsprechende Portale im Internet gebucht werden.

11 km hinter F’nideq sind die Residence Jawhara Smir (große Anlage mit Selbstversorger-Apartments, Pool, Tennis, WLAN) und das Hotel Marina Smir Thalasso & SPA erreicht. Die Marina des Ferienorts Restinga Smir (www.marinasmirhotel.com) bietet mit einem Jachthafen, Hotels, Restaurants und einem Aquapark alle Annehmlichkeiten für Badeurlauber. Wenige Kilometer nach der Kabila Plage passiert man den Königspalast und das palastartige Gebäude des Sofitel-Hotels.

Am Kreisverkehr bei km 22 (ab F’nideq) bzw. 44 km ab Tanger-Med geht es geradeaus weiter auf der Landstraße nach Martil und Mdiq (rechts geht’s auf die Autobahn). M’diq ist ca. 2 km weiter erreicht.

M’diq

Der herausgeputzte Ferienort expandiert zusehends – auch hier entstehen immer mehr (Fisch-)Restaurants und Hotels, vor allem für betuchte Marokkaner, die hier ihre Sommerferien verbringen. Neben dem schönen langen Sandstrand und der Promenade, die zum Flanieren einlädt, gibt es einen Fischer- und einen modernen Jachthafen. Der Royal Jachting Club organisiert jährlich im Juli die touristische Semaine Nautique Internationale de M’diq (SNIM) mit Regattas. König Mohamed VI. kommt im Sommer regelmäßig zu Besuch in seinen Palast bei M’diq.

Es fahren Grands Taxis und Busse nach Tétouan und zur Grenze bzw. nach F’nideq.

Unterkunft/Essen und Trinken

Unterkunft findet man in vielen 4-Sterne-Hotels entlang der Küste (s.o.) oder im Golden Beach Hotel (Tel. 0539 97 50 77, www.golden-beachhotel.com, mit Pool, direkt am Strand, klimatisierte Zimmer, WLAN).

Wohnmobile können am Parkplatz direkt an der Promenade über Nacht bleiben (N 35°41.466’, W 05°19.583’).

Für ein Mittagessen empfiehlt sich das Blue Sky Restaurant neben der Banque Populaire (u.a. Pizza). Außerdem gibt es zahlreiche (Eis-)Cafés im Zentrum mit Fußgängerzone direkt am Ende der Strandpromenade.

Abstecher zu einem Aussichtspunkt

Beim ersten Kreisverkehr hinter M’diq (ggü. Restaurant Dos Mares) führt eine kleine Straße hinauf zu einem Militärgelände mit Richtfunkantennen und einem kleinen Picknickplatz im Secteur Forestière Kouidat. Dort endet die Asphaltstraße. Auf einer etwas holprigen Piste kann man am ersten Militärgelände vorbei (links) und weiter in Richtung Radaranlagen fahren. Hier bietet sich ein fantastischer Ausblick auf M’diq und das Rif – bei klarem Wetter sogar bis hinüber nach Spanien. Bei einer Gabelung kurz nach dem ersten Militärgelände geht es rechts zu einer kleinen Aussichtsplattform (N 35°40,461’, W 05°18,776’). Man kann die Straße auch hinaufwandern (je nach Startpunkt und Kondition 1–2 Std.).

Weiterfahrt nach Tétouan

Etwa 2 km hinter M’diq geht es an einem Kreisverkehr links nach Cabo Negro und Martil (geradeaus direkt weiter nach Tétouan). Auch entlang der kleineren Straße nach Martil entstehen überall Ferien- und Apartmentanlagen. Kein Wunder, denn hier erstreckt sich ein schöner Sandstrand vor der Silhouette des grünen Rif-Gebirges.

Bei km 47 (1 km nach dem Abzweig) liegt rechts der Straße das sehr hübsche Hotel La Ferma mit exzellentem Restaurant, Pool, Reiterhof und Wohnmobilstellplatz (ohne Strom, aber mit WC-Entsorgung, 60 DH/Nacht, Tel. 0539 97 80 75, N 35°39,985’, W 05°18,419’). Der Besitzer Frank, ein sehr talentierter Zeichner, erfreut seine Gäste mit Rat und Tat sowie schnell skizzierten Karikaturen.

1 km weiter geht es in einem Kreisverkehr rechts nach Martil und geradeaus nach Cabo Negro. Eine Stichstraße führt zum Club Med Yasmina (Tel. 0539 97 82 02, www.clubmed.de, schöner Strand).

Bei km 51 liegt der Royal Golf de Cabo Negro (18-Loch-Golfplatz) links der Straße, 2 km weiter ist Martil erreicht (km 53 ab Tanger-Med).

Martil

Martil ist ein schmucker Ferienort mit Sandstrand und einer Promenade mit vielen Cafés und Restaurants (manche nur im Sommer geöffnet). In der Hochsaison in den Sommermonaten herrscht besonders abends reger Trubel, wenn sich Jung und Alt auf der Corniche (Küstenstraße) tummeln. Am Ende der Corniche gibt es einen bewachten Parkplatz (24 Std. geöffnet).

Von der Küstenstraße führt rechts (von M’diq kommend) eine kleine Zufahrtspiste zum Camping Al Boustane (N 35°37,721’, W 05°16,662’): Der recht große Platz mit vielen Schatten spendenden Bäumen und Stellplätzen mit Strom ist meist gepflegt, die einfachen sanitären Anlagen sind jedoch in der Hochsaison (August) überlastet. Pluspunkte sind die Strandnähe (wenige Minuten zu Fuß) und das hübsche, gute Terrassenrestaurant Al Boustane. WLAN an der Rezeption.

Von Martil besteht eine gute Busverbindung nach Tétouan, außerdem fahren Sammeltaxis (ca. 30 Min.).

Unterkunft

Etoile de la Mer, Av. Moulay Hassan, Tel. 0539 97 90 58, freundlich und gepflegt, manche Zimmer mit Balkon, Strandnähe.

Hotel Omeya, am Ortsende an der Corniche, Tel. 0539 68 88 88, www.hotel-omeya.com. Im Sommer oft volles 3-Sterne-Hotel mit klimatisierten Zimmern mit Balkon, z.T. Meerblick. WLAN, Restaurant und Jazz-Club.

Camping, siehe oben.

Weiterfahrt nach Tétouan

Folgt man in Martil der Beschilderung nach Tétouan, so mündet man nach 4 km an einem großen Kreisverkehr wieder in die vierspurige Schnellstraße (N 13) ein. Nach etwa fünf weiteren Kilometern ist schließlich das Zentrum von Tétouan erreicht.

Tétouan

Tétouan, die Hauptstadt der gleichnamigen Provinz, liegt nur etwa 11 km von der Mittelmeerküste entfernt auf etwa 90 m Höhe am Fuße des Höhenzugs Djabal Dersa (541 m) und am Ufer des Flusses Oued Martil. Im Norden und Süden umschließen die Berge des Rif das weiße Häusermeer – vor allem an klaren Tagen im Frühjahr eine herrlich anzuschauende Kulisse. In der Stadt leben fast 400.000 Menschen – wegen ihrer Schönheit trägt sie auch den Beinamen „Die weiße Taube“ (la colombe blanche).

 

Die Nähe zum spanischen Festland bemerkt der Reisende schon daran, dass die Bewohner des Nordens häufig besser spanisch als französisch sprechen. Das ist auch historisch begründet. Nachdem Sultan Moulay Ismail (um 1645–1727) auf die Förderung der Handelsbeziehungen mit Europa setzte, strömten Anfang des 17. Jh. viele Kaufleute und Händler aus Spanien in die Siedlung nahe dem Meer. 1860 nahm Spanien das berüchtigte Piratennest ein. Von 1912 bis zur Unabhängigkeit im Jahr 1956 war Tétouan die Residenzstadt der spanischen Protektoratszone in Nordmarokko. Heute macht sich der andalusische Einfluss noch deutlich in Architektur und Musik bemerkbar. Tétouan pflegt außerdem intensive Handelsbeziehungen zur heutigen spanischen Exklave Ceuta, die etwa 40 km weiter nördlich an der Mittelmeerküste Nordafrikas liegt.

Tétouan ist nicht nur für seine beeindruckende spanisch-maurische Architektur, sondern – ähnlich wie die Königsstadt Fès – auch als Stadt der Künstler und Handwerker bekannt. Der spanische Maler Mariano Bertucci gründete bereits 1945 die Hochschule für Schöne Künste, die seit 1994 Institut der Schönen Künste (Institut National des Beaux-Arts) heißt. Hier lernen Studenten u.a. die Kunst des Comiczeichnens. Seit 2004 ist Tétouan zudem Veranstaltungsort eines internationalen Comicfestivals (Festival International de la Bande Dessinée). Die Kunsthandwerksschule École des Métiers d’Arts im prachtvollen Palast Dar Sanaa zeigt in ihren Ausstellungsräumen die Vielfalt des marokkanischen Kunsthandwerks: Mosaikkunst (Zellij bzw. Zellige), Holzmalerei, Lederbearbeitung und Stickerei aus Tétouan zählen zu den besten und raffiniertesten des Landes.

Wer länger in Nordmarokko weilt, sollte auch die Umgebung von Tétouan erkunden: Der nächste Sandstrand liegt nur etwa 11 km entfernt in der Nähe des Ferienortes Martil. Entlang der gesamten Mittelmeerküste zwischen Martil und Ceuta, bekannt als Tamuda Bay, entstanden in den letzten Jahren zahlreiche Ferienresorts für den Strandtourismus.