Gesundheit - Kommunikation - Recht - Geschichte

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Bibliographische Information der Deutschen Nationalbibliothek

Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie: detaillierte bibliographische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar

1. Auflage

© Gesellschaft für Arbeitsmethodik e.V, Herausgeberin: Dr. Dr. Brigitte, Baden – Baden 2020

© Fotos: Jansen/Kreische/Baur/ Wobser/Berndtsen (Abb. 1),

Vereinfachte Pexels Lizenz, Foto von Trang Doan (Abb. 2), Daria Shevtsova (Abb. 3), von Karolina Grabowska (Abb. 4), Andrea Piacquadio (Abb. 6), Sincerely media (Unsplah, Abb. 5), Beitrag Martina Lauterjung: Die Urheberrechte und Vermarktungrechte

aller Bilder, Zeichnungen, Grafiken liegen ausschließlich bei Martina Lauterjung. Alle Rechte vorbehalten.

Dieses Werk einschließlich aller seiner Teile ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung außerhalb der Grenzen des Urheberrechts ohne schriftliche Zustimmung des Verlages ist unzulässig und strafbar. Das gilt insbesondere für Nachdruck, auch auszugsweise, Reproduktion, Vervielfältigung, Übersetzung und Einspeicherung in elektronische Systeme aller Art.

Printed in Germany

Verlag Gesellschaft für Arbeitsmethodik® e.V., c/o Dr. Jansen, 76532 Baden-Baden,

Balger Hauptstr. 31

https://gfa-forum.de

ISBN: 978-3-948646-23-3


Editorial

Liebe Leserinnen und Leser,

warum nicht einmal wieder unterschiedliche Themen in einem Band vereinen? Diese Frage haben wir uns bei der Planung der neuen Ausgabe des „Der Arbeitsmethodiker“ gestellt. Erfreulicherweise hatten wir recht schnell eine Antwort auf diese Frage gefunden. In der 154. Ausgabe präsentieren wir einen spannenden Themenmix, der genauso vielfältig ist wie die Welt, in der wir leben. Differenziert ist der Blick, den die informativen und hilfreichen Beiträge auf wichtige Themen werfen. Mit diesem neuen Band halten Sie nicht nur die neue Ausgabe des Arbeitsmethodikers in den Händen, sondern auch ein Buch. Über die ISBN sind Einzelausgaben der Zeitschrift jederzeit über den Buchhandel erreichbar.

Die aktuelle Ausgabe führt Sie auf die Spuren des ersten Ehrenvorsitzenden und Mitbegründers der GfA, Heinrich Vögele jun. (1954). Den Menschen mit seinen individuellen Stärken und Schwächen stellte er stets in den Fokus seiner Betrachtungen. Karl Nagel und Ulrich Otterbach haben ihn noch persönlich gekannt Der sehr persönlich gehaltene Beitrag zeigt dies.

Das Leben vieler Menschen hat sich vor dem Hintergrund der Pandemie verändert. Gemeinsam haben Roland Kreische, Günther Thomas Baur, Bern Wobser und ich zum Thema Gesundheit und Ernährung vor dem Hintergrund der Auswirkungen von Covid-19 recherchiert. Wichtige Informationen aus Gesprächen mit Expertinnen und Experten haben wir in der aktuellen Ausgabe des Arbeitsmethodikers zusammengestellt. Für viele Menschen ist die Arbeit im Homeoffice zur Regel geworden. Dadurch bewegen wir uns tagsüber weniger, schließlich verbringen wir die meiste Zeit in den eigenen vier Wänden. Zentraler Aspekt war deshalb die Fragestellung: Wie können wir uns in Zeiten von Covid-19 gesund und fit halten? Ein weiterer Beitrag zum komplexen Thema gibt wertvolle Tipps zur gesunden Ernährung während der Zeit im Homeoffice. Praxisnah wird das Thema anhand eines beispielhaften Mustertags veranschaulicht. Vorab noch ein kleiner Hinweis: Lebensmittelintoleranzen werden im Beitrag nicht berücksichtigt. Ggf. können bei Intoleranzen einige Lebensmittel durch Alternativen ersetzt werden.

„Man kann nicht nicht kommunizieren“, lautet eines der Axiome des Kommunikationswissenschaftlers Paul Watzlawick. Wir kommunizieren nicht nur mit Worten, sondern auch über unsere Mimik und Gestik. In einem spannenden Beitrag betrachten wir die Bedeutung der Körpersprache im Businesskontext. Auch das Urheberrecht ist und bleibt ein aktuelles Thema.

Mit dem informativen Beitrag unseres Mitglieds Marina Lauterjung präsentieren wir in der Ausgabe 154 die Vielfältigkeit der Kommunikation. Auf den Seiten zuvor haben wir noch die Körpersprache und die digitale Kommunikation thematisiert. Nun geht es um die visuelle Kommunikation und wie Sie den Informationsgehalt einer Botschaft mit optischen Mitteln unterstreichen. Schließlich sagt ein Bild mehr als tausend Worte.

Die Urheberrechtsreform soll den Anforderungen einer zunehmend digital ausgerichteten Wissensgesellschaft gerecht werden. In der neuen Ausgabe haben wir uns dem Themengebiet etwas stärker gewidmet. Sie erfahren im Themenblock „Rechtliches“ wissenswertes über den Einfluss des Urheberrechts bei Videokonferenzen, Online-Vorträgen, Webinaren, Streams sowie Audio -und Videoaufzeichnungen.

Wir wünschen Ihnen viel Freude mit dieser Ausgabe.

Baden-Baden im November 2020,

Dr. phil. Dr. rer. publ. Brigitte E.S. Jansen

1. Bundesvorsitzende

Editorial

Inhaltsverzeichnis

1.0 In Memorian: Heinrich Vögele – 1. Ehrenpräsident der GfA

2.0 Gesunde Ernährung für Führungs kräfte und Freelancer in Zeiten von Covid-19

2.1 Energiebedarf im Auge behalten

2.2 Nährstoffbedarf: Makronährstoffe kennen und berücksichtigen

2.3 Zum richtigen Zeitpunkt essen: Süßig- keiten direkt nach einer Hauptmahlzeit

2.4 Mikronährstoffe fallen nicht ins Gewicht

2.5 Auch in der Krise gibt es gesunde Alternativen

2.6 Musterbeispiel für einen Tag

3.0 Wie halte ich mich fit und gesund in Zeiten von Covid-19?

3.1 Achtsamkeit: Das eigene Befinden aufmerksam bewerten

3.2 Körperliche Aktivität: Regelmäßige Bewe- gung um jeden Preis

3.3 Ernährung: Nährstoffbedarf ermitteln und planen

3.4 Vorsorge: Online an Präventionskurs bzw. Rückenschule teilnehmen

3.5 Zusammenleben: Soziale Kontakte durch Kommunikation sicher pflegen

3.6 Genussmittel: Bewusst konsumieren und Alternativen finden

3.7 Trainingssteuerung: Übungskataloge erleichtern die Planung

3.8 Biorhythmus: Disziplinierte Schlafhygiene betreiben

3.9 Homefitness: Das Training in die heimischen vier Wände bringen

3.10 Sonnenlicht: Energie möglichst oft im Freien tanken

4.0 Körpersprache im Business: Was Sie unbedingt vermeiden sollten

4.1 Körpersprache: Was ist das eigentlich?

4.2 Händedruck

4.3 Position der Hände

4.4 Sitzhaltung

4.5 Individualdistanz

4.6 Blickkontakt

4.7 Lächeln

4.8 Körperhaltung

4.9 Verschränkte Arme

4.10 Beine übereinanderschlagen

4.11 Zappeln, mit Gegenständen spielen

4.12 Berührungen des Halses

4.13 Gegenstände vor dem Körper

5.0 Visualisierungen durch einfaches Skizzieren – ein Mittel der schnellen und klaren Kommunikation

5.1 Das Skizzieren ist nicht nur eine Kommunikationsform, sondern es ist auch ein Hand- werk, das jede und jeder erlernen kann.

 

5.2 Das Skizzieren als Instrument der Kommunikation

5.3 Was Visualisierung durch Skizzen bewirken kann – Eine andere Sprache zu sprechen kann helfen Abstand zu gewinnen, Gemeinschaft zu entdecken und zu pflegen

5.4 Verändern Sie Ihren Präsentationsstil - die Technik des Skizzierens

5.5 Noch mehr Beispiele - von der Problemdarstellung zur Lösungskonzeption

6.0 Gedanken zum Urheberrecht: Praktische Aspekte des Urheberrechts

6.1 Urheberrecht beim Besuch von Vorträgen oder Präsentationen?

6.2 Das Recht am geistigen Eigentum, eine kurze Zusammenfassung

6.3 Was bedeutet öffentliche Wiedergabe?

6.4 Die Nutzungs- und Vervielfältigungsrechte des Urhebers im Einzelnen

6.5 Was sind die Rechtsfolgen eines Verstoßes gegen das Urheberrecht?

6.6 Die Verwertung von gestreamten und bear- beiten Vorträgen/Webinaren

6.7 Übertragung von Nutzungsrechten

6.8 Wie verträgt sich Streaming mit dem Urheberrecht?

6.9 Wann endet das Urheberrecht?

6.10 Wie ist die Urheberrechtslage beim streamen alter Tonbandaufnahmen und Videos?

6.11 Wann verjähren Urheberrechtsverstöße?

7.0 Das Urheberrecht anhand praktischer Beispiele

Zu den Autoren

Kontaktanschriften

1.0 In Memorian: Heinrich Vögele – 1. Ehrenpräsident der GfA

Karl Nagel (Karlsruhe) / Ulrich Otterbach (Baden-Baden)


Abbildung 1: Heinrich Vögele, Foto. Berndtsen

Heinrich Vögele, Gründungsmitglied und 1. Ehrenpräsident wurde in eine renommierte Karlsruher Kaufmanns-Familie hineingeboren. So war es nicht verwunderlich, dass er eine kaufmännische Ausbildung absolvierte und als Repräsentant verschiedener Unternehmen der Kaufmanns-Gilde die Treue hielt. Er entsprach in allen Belangen dem Leitbild des ehrbaren Kaufmanns.

Für Heinrich Vögele war planmäßiges Handeln ganz selbstverständlich. Ein exakter Plan mit einem eindeutig definierten Ziel bestimmte sein Handeln. Genauso wichtig wir für ihn dabei der Mensch mit seinen Stärken und Schwächen, der plant und ausführt. Beide Komponenten zusammen nannte er die „Innere Führung“. Rationelle Überlegungen können nach seiner Überzeugung das Vorfeld aufhellen und das empfundene Zielstreben herausarbeiten. Aber ein nur rational erarbeitetes Ziel wird nie die Entschlossenheit und Durchschlagskraft vermitteln, die zur Lebens-Sinnerfüllung führt. Es muss Berufung hinzukommen, wenn ein Ziel Sinn erfüllend wirken soll. Das Ziel muss der persönlichen inneren Struktur des jeweiligen Menschen entsprechen also dem eingewobenen Lebensplan.

Es ist kein Widerspruch in sich, sondern die beiden Haltungen sind ineinander verklammert. Heinrich Vögele hat seine Haltung von Anfang an zur Wirkung gebracht. Dies war eindeutig der wesentliche Faktor in der Auseinandersetzung mit Dr. Großmann. Er war ein ständig Suchender zur Verbesserung der Arbeits- und Lebensgestaltung. In seinen vielen Vorträgen zieht sich dies als „roter Faden“ hindurch und wirkt noch heute.

Heinrich Vögele war ein unnachahmlicher, exzellenter Redner der mit seiner lebendigen Vortragsmethode die Anwesenden in seinen Bann gezogen und vor allem mitgenommen hat. „Das Leben ist eine Herrlichkeit“ eine von ihm in seinen Vorträgen gewählte Aussage, die er in seinem Leben verinnerlicht hatte. Die anthroposophische Denkstruktur war in seinen Überlegungen stark ausgeprägt. Er war großzügig, warmherzig und allem gegenüber aufgeschlossen und ließ so anderen Meinungen Raum. Große Toleranz Andersdenkenden gegenüber zeichnete ihn aus. Für uns war er ein Freund, dem wir unendlich viel verdanken.

Die erfüllende Gestaltung des Ruhestandes oder das 3. Leben wie er es nannte, hat ihn sehr beschäftigt. Er war davon überzeugt, dass auch dieser Lebensabschnitt erarbeitet und eingeübt werden muss. Dazu hat er viele Anregungen gegeben. Dazu gehörte Meditation, Atemtechnik, mentale Entspannung, Ernährung, Bewegung usw. Musik und Theater haben ihn sehr begeistert. Er unternahm bis ins hohe Alter kulturelle Reisen. Seine Zuwendung galt besonders seinen Enkelkindern zu denen er eine innige Verbindung hatte.

Einer seiner markanten Wünsche war „gesund sterben.“ Es war ihm vergönnt.

Das im Jahr 1980 von Heinrich Vögele herausgegeben Buch „Gedanken zum Leben“ ist Vermächtnis und auch heute noch eine gültige Anleitung zu einer sinnvollen Gestaltung unseres Lebens.

2.0 Gesunde Ernährung für Führungs kräfte und Freelancer in Zeiten von Covid-19

Bernd Wobser / Günter Thomas Baur / Roland Kreische / Brigitte E.S. Jansen


Abbildung 2: Gesunde Ernährung

Wer produktiv sein möchte, muss essen. Nicht umsonst lautet ein altes Armee-Sprichwort „Ohne Verpflegung keine Bewegung“. Allerdings ist es in Zeiten von Covid-19 gar nicht so einfach, sich gesund und abwechslungsreich zu ernähren. Im Homeoffice verlocken Pizza und Co. zum Sündigen. Auch unser Tagesrhythmus verändert sich unter Umständen, was das Essverhalten und den Stoffwechsel beeinflussen kann. Gerade Freelancer und Führungskräfte, die es gewohnt sind ihren Tagesablauf weitestgehend selbst zu organisieren, hat die Corona-Pandemie in besonderem Maße in die Heimarbeit oder die Tätigkeit in Co-Working-Spaces verbannt. Damit das gesunde Leben und Arbeiten hier einfacher fällt, sind nachfolgend die wichtigsten Empfehlungen und ein exemplarischer Ernährungsplan (für einen Tag) zu finden.

2.1 Energiebedarf im Auge behalten

Kalorien - das sind die kleinen, bösen Tierchen, die nachts unsere Hosen enger nähen. Spaß beiseite, dabei handelt es sich natürlich um eine Maßeinheit für Energie (Wärmemenge). Unser Körper wandelt die Nahrung, die wir aufnehmen, in Energie um. Der sogenannte Energieumsatz beschreibt dabei, wie viel wir davon benötigen, um alle Stoffwechselvorgänge aufrecht erhalten zu können. Was zunächst kompliziert klingt, ist eigentlich ganz einfach: Der Energieumsatz setzt sich aus Grund- und Leistungsumsatz zusammen. Den Grundumsatz benötigen wir, um am Leben zu bleiben - er ist das absolute Minimum an Energie, die wir brauchen, damit unser Herz weiter schlägt und die Verdauung funktioniert. Der Leistungsumsatz beschreibt dagegen die Energie, die wir durch unsere tagtäglichen Aktivitäten verbrennen und dieser liegt in der Regel deutlich höher als der Grundumsatz.

Es ist wichtig, den eigenen Energieumsatz zu kennen, um Über- und Untergewicht zu vermeiden. Beide Phänomene sind natürlich nicht gesund und werden mit schwerwiegenden Erkrankungen in Verbindung gebracht. Den Leistungsumsatz können wir beispielsweise mit Hilfe von Sport und Bewegung erhöhen - oder indem wir schlichtweg weniger (Hochkalorisches) essen. Für leichtgewichtige Leser ist wichtig zu erwähnen, dass ausreichende Bewegung bei der Gewichtszunahme helfen kann. Nur so können wir unseren Stoffwechsel am Laufen halten und genügend Nährstoffe aufnehmen! Der menschliche Stoffwechsel ist derart komplex, dass es sich bei den Ausführungen lediglich um Näherungswerte bzw. Erläuterungen mit Modell-Charakter handelt. Eine verlässliche Auskunft kann im Zweifel nur ärztliches Fachpersonal geben!


Abbildung 3: Gesundes Gemüse

Um gesund abzunehmen, sollte die durch die Nahrung aufgenommene Energie geringer als unser Leistungsumsatz sein und gleichzeitig über dem Grundumsatz liegen. Essen wir weniger als es der Grundumsatz gebietet, schaltet der Stoffwechsel auf Sparflamme und baut zunächst einmal Muskulatur ab, bevor lästige Fettpölsterchen verschwinden. Das zeigt, dass eine Nulldiät bei Übergewicht vollkommen fehl am Platz ist. Wer dagegen zunehmen möchte, sollte natürlich mehr Energie zu sich nehmen, als vom Leistungsumsatz vorgegeben. Wer gesund zunehmen möchte, kann daher auf folgende Nahrungsmittel zurückgreifen, die über eine hohe Energiedichte verfügen:

 Avocados

 Bananen und Trockenfrüchte

 Lachs

 Nüsse

 Fettreicher Käse

Deutlich häufiger sind Menschen allerdings von Übergewicht betroffen. Trotzdem muss man auf die oben genannten Speisen nicht verzichten, denn gerade Avocados enthalten viele essenzielle Nährstoffe - man muss nur darauf achten, insgesamt weniger als den genannten Leistungsumsatz zu essen. Im Internet finden sich zahlreiche Werkzeuge, womit sich der Kalorienbedarf pro Tag berechnen lässt. Dabei sollte darauf geachtet werden, wissenschaftlich validierte Tools zu verwenden, da nicht alle Online-Rechner halten, was sie versprechen (Seriöser Energiebedarfsrechner der Universität Hohenheim unter1). Nahrungsenergie wird übrigens normalerweise in Kilo-Kalorien (kcal) angegeben. Umgangssprachlich sagt man Kalorien (cal) dazu, obwohl „Kilo“ so viel wie „tausend“ bedeutet (1 kcal = 1000 cal).

2.2 Nährstoffbedarf: Makronährstoffe kennen und berücksichtigen

Neben der Energie spielen die Nährstoffe selbst bei der gesunden Ernährung eine tragende Rolle - schließlich kann man auch normalgewichtig sein und gleichzeitig einen ungesunden Lebensstil pflegen. Die Nährstoffe lassen sich grob in sogenannte Mikro- und Makronährstoffe unterteilen. Kommen wir zunächst zu den Makronährstoffen (makro = groß). Die unter Punkt 1 aufgeführten Nahrungsmittel enthalten beispielsweise viel Fett, was eine höhere Energiedichte (9,3 kcal/g) als Kohlenhydrate (4,1 kcal/g) oder Eiweiß (4,1 kcal/g) aufweist. Proteine und Eiweiße sind übrigens dasselbe. Wie bereits erwähnt, ist es natürlich wichtig, angepasst an den eigenen Energiebedarf zu essen. Es ist allerdings keine Lösung, einfach auf Fett zu verzichten, weil es eine höhere Energiedichte aufweist. Die sogenannten essenziellen Fettsäuren kann der Körper nämlich nicht selbst herstellen - wir sind zwingend darauf angewiesen, diese durch die Nahrung aufzunehmen.

Das gleiche gilt auch für die meisten Proteine - diese werden auch als essenzielle Aminosäuren bezeichnet. Der Körper verwendet die essenziellen Nährstoffe entweder direkt für den Zellaufbau oder wandelt diese um. So kann der Körper aus überschüssigen Eiweiß Glucose („Blutzucker“) herstellen, wobei unser Organismus sogar ein wenig Energie beim Essen verbrennt. Glucose ist wiederum das kurzkettigste aller Kohlenhydrate und besser bekannt als Traubenzucker. Interessant ist, dass es keine essenziellen Kohlenhydrate gibt. Man kann (theoretisch) auf diese verzichten und sich nur von Fett und Eiweiß ernähren (was man natürlich vorher unbedingt mit ärztlichem Personal besprechen sollte!). Deswegen haben sich spezielle Diätformen wie „Low Carb“ oder „Atkins“ gebildet, wobei die Kohlenhydrate möglichst reduziert werden. Kohlenhydrate lassen sich nur schwerlich komplett vom Speiseplan verbannen, denn sie kommen in zahlreichen Nahrungsmitteln vor. Daher zählt man zu Low-Carb-Speisen insbesondere jene, die unter 10% Kohlenhydrate enthalten. Beliebte Low-Carb-Nahrungsmittel sind:

 

 Fisch

 Eier

 Tofu

 Magerquark

 Pflanzenöl und Pilze

In Deutschland müssen (fast) alle Nahrungsmittel durch die „Big 7“ gekennzeichnet werden2. Neben dem Brennwert, der den Energiegehalt aufzeigt, sind der Anteil an Fett und gesättigten Fettsäuren, Kohlenhydraten, Zucker, Eiweiß und Salz zu finden. Gesättigte Fettsäuren gelten dabei im Volksmund als die „ungesunden“ Fette, aus der Differenz zwischen „Fett“ und „gesättigten Fettsäuren“ lässt sich demnach der Anteil gesünderer Fettsäuren errechnen (die aber nicht zwangsläufig essenziell sein müssen). Ähnliches gilt für „Kohlenhydrate“ und „Zucker“ - Zucker ist immer ein Kohlenhydrat, doch nicht jedes Kohlenhydrat muss auch Zucker (im Sinne von Industriezucker) sein.

2.3 Zum richtigen Zeitpunkt essen: Süßig- keiten direkt nach einer Hauptmahlzeit

Kohlenhydrate beeinflussen unseren Insulinspiegel wie kein anderer Nährstoff. Das Hormon wird in der Bauchspeicheldrüse gebildet und ist in Zusammenhang mit der Stoffwechselerkrankung Diabetes mellitus bekannt. Insulin reguliert den Zuckerspiegel im Blut und wird im Zuge der Nahrungsaufnahme ausgeschüttet. Je mehr Zucker, desto mehr Insulin. Insulin ist sehr wichtig, denn es transportiert die Zuckerenergie in die Zellen von Muskulatur, Nieren, Leber und Fettgewebe. Wer körperlich aktiv ist und viel Sport treibt, sollte also keine Low-Carb-Diät machen. Ausdauersportler wie zum Beispiel Marathonläufer oder Sprinter schlagen sich vor einem Wettkampf tüchtig den Bauch voll mit Kohlenhydraten, denn sie brauchen die Energie.

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