Bücher für schlaflose Nächte

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Autor:
Loe katkendit
Märgi loetuks
Kuidas lugeda raamatut pärast ostmist
Bücher für schlaflose Nächte
Šrift:Väiksem АаSuurem Aa

Doris Nox

Bücher für schlaflose Nächte

Band 108

Dieses ebook wurde erstellt bei

Inhaltsverzeichnis

Titel

Prolog

Es war einmal

Kapitel 2

Kapitel 3

Kapitel 4

Kapitel 5

Kapitel 6

Kapitel 7

Impressum neobooks

Prolog

Was bedeutet es, Reisende zu sein, die sich nicht nur durch den Raum, sondern durch Raum und Zeit bewegen?

Woher stammst du?

Woher kommst du?

Wohin gehst du?

Es war einmal

Katharina traute ihren Ohren nicht, als sie vernahm, dass sie, wie bereits ihre Tante, als Hexe verbrannt werden sollte.

Wütend dachte sie an das dumme Einhorn, dem sie dieses Urteil zu verdanken hatte.

Um die grausame Folter zu überstehen, musste sie stark sein.

Sie legte sich auf den harten Steinfußboden neben ihre schweren Ketten aus dickem Eisen und schloss die Augen.

Sie stellte sich vor, an der Decke zu schweben und sich von oben zu betrachten. Sie sah eine alte Frau in schmutzigen Kleidern und langen, zotteligen, grauen Haaren. Sie sah den dunklen kleinen Kerker, in dem sie sich befand.

Liebevoll betrachtete sie die kraftvollen Hände der kleinen, abgemagerten Frau.

Sie hörte hallende Schritte, Schlüsselrasseln und roch die muffige, nach Urin und Kot stinkende Luft.

Katharina versuchte, Kraft ihrer Gedanken, einen kleinen Zeitsprung zu machen.

Im Gegensatz zu sonst hatte sie heute große Mühe, sich vorzustellen, was in einem Jahr sein würde.

War sie da etwa bereits tot? Gefressen von den erbarmungslosen Flammen der Hexenjagd?

Katharina sah plötzlich saftige Wiesen, sie roch frische, klare Luft und spürte die wärmenden Sonnenstrahlen auf ihren nackten Füßen. Sie wusste nicht, wie viel Zeit verstrichen war, doch es hatte sich alles zum Positiven entwickelt.

Katharina kostete das Bild, das sie nun vor sich sah, in allen Einzelheiten aus. Auch sie hatte sich verändert. Sie wirkte friedlich und entspannt, wie sie da so schlafend unter einer großen Eiche lag. Ein glückliches Lächeln umspielte ihre Mundwinkel.

Katharina veränderte das Bild noch ein bisschen, bis es sich richtig gut und einfach perfekt anfühlte. Spielende Kinder tobten lachend über die bunte Blumen-Wiese und Margarete kam fröhlich näher. Sie trug einen großen Korb am Arm, randvoll gefüllt mit Lebensmitteln.

Die Kinder umringten sie und griffen nach den roten Äpfeln in Margaretes Korb.

Katharina konnte schon das frisch gebackene Brot riechen und schmeckte bereits den feinherben Wein, der sich in den Krügen befand.

Plötzlich tauchte eine edle Kutsche auf.

Nur mit Mühe bekam der Kutscher die Pferde zum Stehen.

Die Türe öffnete sich, kaum dass die Pferde angehalten hatten und Johannes, der kaiserliche Astronom, eilte mit großen Schritten auf sie zu.

Schnell sprang sie auf, wie ein junges Ding.

Ihr langer, sauber geflochtener Zopf, flog ihr dabei um den Kopf und ihr Herz klopfte vor Freude bis zum Hals, wie bei einem jungen Mädchen, das sehnsüchtig auf den Geliebten gewartet hat.

Katharina strich das Kleid, das sauber und frisch gewaschen war, glatt.

Und strahlte bis über beide Ohren.

Ihre Augen hatten noch immer nichts von ihrem jugendlichen Glanz verloren.

Alles hatte sich nach ihren Wünschen entwickelt und Katharina konnte zufrieden und glücklich auf das vor ihr Liegende schauen.

Sie blickte zurück auf ihr Leben und erinnerte sich an die vielen schönen Augenblicke. Sie wurde geliebt, sie wurde verehrt und geachtet. Menschen, die es gut mit ihr meinten, waren trotz aller Widrigkeiten, immer an ihrer Seite und so viele ihrer Träume hatten sich erfüllt.

Die größte und schönste Überraschung in ihrem Leben war jedoch, dass Johannes und Margarete sie nie im Stich ließen.

Kapitel 2

Ich freue mich auf morgen.

Fred hat zugesagt, mit mir ins Theater zu gehen.

In letzter Sekunde habe ich noch zwei Karten für „Carmen“ bekommen.

Sehr gute Plätze.

Ganz kurzfristig und gar nicht so teuer.

Fred sagte, er freue sich auf morgen.

Nicht so sehr auf „Carmen“, sondern eigentlich nur auf mich.

Er scheint wenigstens ehrlich zu sein.

Keck bestellte ich mir hochhackige Schuhe, kesse Wäsche und ein kurvenreiches, enges Kleid.

In Rot.

Für „Carmen“ und für uns.

Wir kennen uns noch nicht so lange.

Zuerst versuchte er, zu verheimlichen, dass er verheiratet ist.

Es war irgendwie süß, wie er versuchte, mir vorzumachen, er sei eigentlich Single und auf alle Fälle zu haben. Natürlich nicht für jede, sondern nur für mich.

Seine langweilige Frau interessiert mich nicht.

Ich scheine die perfekte Abwechslung zu sein und sein Wunsch, mich zu treffen, wächst von Tag zu Tag.

Whow.

Ich habe immer ganz fest daran geglaubt, irgendwann einmal einem Menschen wir Fred zu begegnen.

Das Schicksal hat uns zueinander geführt und niemand wird uns jemals trennen.

Fred fiel mir damals sofort auf.

Er stand mit seinem glänzenden, grauen Anzug in der Abendsonne und untersuchte den Inhalt des Bücherschrankes, den ich von meinem Fenster aus sehen kann. Ich beobachte oft, wie Menschen Bücher hineinstellen und kurze Zeit später andere Menschen interessiert Bücher begutachten, darin herumblättern und ihre Beute dann schnell einstecken.

Freds türkisfarbene Krawatte flatterte sanft im Wind. Er schien es nicht eilig zu haben und wurde tatsächlich fündig. Er nahm jedoch keines der Bücher mit. Nach sorgfältiger Prüfung stellte er sie wieder behutsam mit seinen sanften Händen zurück zwischen all die anderen zerfledderten Werke.

Am übernächsten Abend schlich er wieder um den Bücherschrank.

Er blickte erschrocken auf, als ich ihn ansprach.

Ganz so, als fühle er sich ertappt.

Ich kann mich nicht mehr daran erinnern, was ich sagte.

Doch sein fröhliches Lachen an diesem Abend werde ich nie vergessen.

Ein paar Tage später lauerte ich ihm erneut auf.

Und dann kamen wir irgendwie ins Gespräch, ganz locker und es war, als kannten wir uns bereits eine Ewigkeit.

Es ist ja nicht so, dass ich mich langweile und Abenteuer suche.

Ich bin einfach nur neugierig.

Ich fürchte, ich surfe zu viel durch das Internet.

Bin ständig online.

Bin ständig verbunden mit dem Wissen der gesamten Menschheit.

Vor Suchgefahr wird überall gewarnt.

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