Erkenne Dein Pferd in den 5 Elementen

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Fressen ist für Erde-Pferde das Wichtigste, aber da sie sehr leichtfuttrig sind, neigen sie zu Übergewicht.

(Foto: Christiane Slawik)

Die Bedeutung von …


Jahreszeiten

Die Jahreszeiten sind dem Rhythmus der 5 Elemente zugeordnet. Das verwundert zunächst, sprechen wir in der westlichen Welt doch immer von vier Jahreszeiten, haben aber 5 Elemente. Das erklärt sich daraus, dass der Sommer in zwei Phasen unterteilt wird: den Frühsommer und den Spätsommer, die zu unterschiedlichen Elementen gehören. Das Jahr beginnt und endet für uns im Winter. Das dem Winter zugeordnete Element Wasser wird oft als Anfang und Ende vom 5-Elemente-Zyklus gesehen. Jedoch ist die Einteilung in Jahre, die mit dem 1. Januar mitten im Winter beginnen, vom Menschen recht willkürlich gewählt. In früheren Zeiten, als der Mensch noch mehr im Rhythmus mit der Natur gelebt hat und weniger nach Uhr und Kalender, hat man das Jahr nach Jahreszeiten und ihren zugeordneten Tätigkeiten wie Aussaat- oder Erntezeit sowie nach Sommer- und Wintersonnenwende beziehungsweise Tagundnachtgleiche unterteilt. Orientiert man sich an diesen Einteilungen, dann wird einem viel deutlicher, dass wir uns in einem Jahresrad bewegen, das sich immer weiter dreht. So bewegt sich auch der 5-Elemente-Zyklus stets im Kreis, ohne definierten Anfang oder Ende.

Der Winter ist dem Element Wasser zugeordnet und damit den Organen Blase und Niere. Entsprechend häufig zeigen Pferde im Winter energetische Probleme mit den Nieren an. Auf den Winter folgt der Frühling, der mit seinen aufsteigenden Energien nicht nur die Natur grün werden lässt, sondern auch dem Element Holz Kraft gibt. Das Holz ist ein sehr emotionales Element, was man vor allem an den „Frühlingsgefühlen“ im Stall merkt, wenn die Tage länger werden, die Sonne wieder wärmt und die Pferde sich beim ersten Koppelgang so richtig ausbocken. Auf den Frühling folgt der Frühsommer und damit die Zeit des Feuers. Jetzt brennt die Sonne am heißesten und das Risiko für Sonnenbrand auf empfindlichen, unpigmentierten Pferdenasen ist am größten. Und eines Tages – mitten in dem, was für uns noch Sommer ist – geht man morgens aus dem Haus und die Luft hat sich verändert. Es ist immer noch warm, aber die Sonne fühlt sich milder auf der Haut an. Die Luft riecht anders und lässt schon das Nahen des Herbstes erahnen, obwohl die Bäume noch grün sind. Das ist die Zeit des Elements Erde, die Zeit, in der das Korn geerntet wird und auch die Pferde Vorräte für den Winter anlegen in Form von Fetteinlagerungen durch das noch immer saftige Weidegras. Darauf folgt der Herbst mit seinen sich nach innen zurückziehenden Energien, die Zeit des Metall-Elements. Die Bäume verlieren ihre Blätter, das Wetter wird nasskalt und grau. Ein typischer frühnebelverhangener Novembermorgen ist das Sinnbild des Metalls, das dann wieder in den Winter übergeht und damit in das Element Wasser. So wie der Jahreszyklus dann von Neuem beginnt, dreht sich auch das Rad der 5 Elemente weiter.

In jeder Jahreszeit ist das zugeordnete Element mit seinen Organen, Eigenschaften und Charakterzügen im Vordergrund, denn es wird jetzt am stärksten mit Energie versorgt. Kommt es aber zu einem Energiestau oder zu Überschüssen oder auch zu einem Mangel in diesem Element, so kann es aus dem Gleichgewicht geraten, was sich im Verhalten und auch in Gesundheitsproblemen bemerkbar machen kann. Dabei sind nicht nur die Jahres-, sondern auch die Tageszeiten den 5 Elementen zuzuordnen. Demnach gehört die Nacht zum Element Wasser, der frühe Morgen ist Holz-Zeit und die Mittagshitze ist ganz klar im Feuer-Element. Der Nachmittag, wenn die Sonne schon wieder Richtung Horizont wandert, ist Erde-Zeit, die am frühen Abend in das Metall übergeht, um dann nachts wieder Wasser-Element zu sein. So stellen viele Reiter von den eher trägen Erde-Pferden fest, dass diese am frühen Morgen fleißiger arbeiten als am Nachmittag. Kein Wunder: Das Holz kontrolliert schließlich die Erde und sorgt mit seinem Schwung dafür, dass sie nicht zu faul werden kann.

Jahreszeiten


(Zeichnung: Jb:design)

Lebensalter

So wie sich das Jahr durch die 5 Elemente bewegt, durchläuft auch das Pferd von der Geburt bis zum hohen Alter die verschiedenen Elemente. Der Zyklus beginnt dabei mit dem Wasser. Beobachtet man junge Fohlen, sind sie noch sehr ängstlich und verstecken sich oft hinter der Mutter. Sie verbringen die ersten neun bis zwölf Monate im Element Wasser, dessen Emotion die Angst ist. Mit dem Beginn der Geschlechtsreife folgt dann die Holz-Zeit. Sie beginnt beim Pferd mit etwa zwölf bis achtzehn Monaten und dauert während der ganzen Pubertät an, die bis etwa zum vierten oder fünften Lebensjahr geht. Es ist die Zeit der Junghengstkämpfe und des „Sich-Ausprobierens“, in der Pferde sehr emotional aufschäumend und dickköpfig reagieren können.

Darauf folgt das Element Feuer, in dem sich das Pferd als junges erwachsenes Pferd bewegt. Es ist voller Kraft und Schönheit, bewegt sich gern und ist auf der Höhe seiner Leistungsfähigkeit. Diese Phase beginnt mit etwa vier bis fünf Jahren und dauert bis etwa zum zehnten Lebensjahr. Zwischen dem zehnten und zwölften Jahr kommt der Zeitpunkt, wo die Pferde ruhiger werden und ihre Erde-Phase beginnt. Das Reiten wird etwas gemütlicher, das Interesse an Aufregung nimmt ab und das für Futter zu. Oft verändert sich in dieser Zeit auch noch mal das Aussehen des Pferdes: Die athletische Jugendfigur wird etwas runder und fülliger, es können sich Figurprobleme insbesondere während der Weidezeit einstellen, da sich das Pferd auch ohne Reiter jetzt zunehmend weniger bewegt.


Während seines Lebens durchläuft ein Pferd alle Elemente und deren Energien. Daher können sich sowohl der Charakter als auch gesundheitliche Themen im Lauf der Jahre stark wandeln. (Foto: Christiane Slawik)

Die Erde-Zeit geht im Alter zwischen sechzehn und Anfang zwanzig in die Metall-Zeit über, die geprägt ist von einem ruhigen, wohlüberlegten Charakter und Altersweisheit. Die Pferde in diesem Alter können zu großen Lehrmeistern für junge Reiter werden, sie blicken auf ein Leben voller Erfahrungen zurück und bringen das Stück Gelassenheit mit sich, um auch unsichere Reiter gut zu tragen. Hat man in der Erde-Zeit noch mit Übergewicht gekämpft, wandelt es sich in den Abschnitt, wo die Pferde eher abbauen und „eckig“ werden. Die Muskulatur wird weniger, die Kruppe sieht kantiger aus und es kommt die Zeit, wo man eingeweichte Heucobs zufüttern muss, um überhaupt das Gewicht zu halten. Zwischen Mitte und Ende zwanzig schließlich beginnt wieder die Wasser-Zeit und die Pferde werden zunehmend ängstlicher. Man wird bei vielen Haltungen nachdenken, die Pferde zumindest nachts aus der Gruppe zu nehmen und separat aufzustallen, weil sie oft das untere Ende der Rangordnung einnehmen, jedem Streit (mit Jüngeren!) aus dem Weg gehen und dadurch zu wenig Schlaf und Futter bekommen. Sie reagieren auch empfindlich auf nasskaltes Wetter, denn das schwächt die Nieren. So schließt sich der Kreis der Elemente im Lauf eines Lebens von Wasser zu Wasser.

Lebensabschnitte


(Zeichnung: Jb:design)

Farben

Farben haben einen deutlichen Einfluss auf die Psyche, nicht nur beim Menschen, sondern auch bei Pferden, wie mittlerweile in verschiedenen Untersuchungen nachgewiesen wurde. Die Farben wirken dabei unter anderem über die Energien der 5 Elemente. Hat man ein Pferd, das bereits im Feuer-Typ steht, und legt diesem in der Feuer-Zeit Hochsommer am Mittag auch noch eine rote Schabracke auf, dann kann das Ganze schnell explosiv werden. Zu viel Feuer auf einmal bringt das Element aus dem Gleichgewicht, und gerade Feuer-Pferde können dann unkontrollierbar werden. Ein solches Pferd sollte besser eine blaue Schabracke tragen, denn Blau beruhigt das Feuer.

Achtet man mal bewusst darauf, dann stellt man fest, dass viele Pferde mit unterschiedlich farbigen Schabracken tatsächlich auch unterschiedlich laufen. Dasselbe gilt für Abschwitz- und Thermodecken. Pferde sind hier zwar nicht modebewusst, entscheiden sich aber durchaus aktiv für unterschiedliche Farben, sofern man ihnen die Wahl lässt. Es kann kein Zufall sein, wenn ein Pferd immer wieder seine grüne Thermodecke zerfetzt, aber die graue in Ruhe lässt. Das muss nicht an der Passform liegen. Vielleicht bringt die grüne einfach zu viel Holz-Energie auf den Pferderücken.

Hält man Pferden unterschiedlich farbige Halfter hin, kann es passieren, dass sie eines davon anstupsen, die anderen aber ignorieren. Auch beim Anziehen des Halfters kann es sein, dass sie bei einer Farbe vollkommen unkooperativ sind, während sie für ein anderes brav den Kopf senken. Dabei können sich die Farbvorlieben im Lauf eines Jahres oder auch im Lauf eines Pferdelebens ändern – je nachdem, welches Element gerade Unterstützung benötigt.

 

Farbige Halfter können – je nach Pferdetyp – auch nach der 5-Elemente-Lehre ausgewählt werden. Wer ein Feuer-Pferd besitzt, ist gut mit einem blauen Halfter beraten, da die Farbe Blau beruhigend wirkt. (Foto: Christiane Slawik)

Dem Element Wasser sind dabei die Farben Blau für die (Harn-)Blase und Schwarz für die Nieren zugeordnet. Zum Holz gehört das Grün, die Farbe des Frühlings, wobei hier keine Unterscheidung zwischen den dazugehörenden Organen beziehungsweise Meridianen gemacht wird. Rot ist klassisch die Farbe des Feuers, während Gelb oder Orange zur Erde gehört, die typischen Farben des reifen Korns und des spätsommerlich gefärbten Laubes. Dem Metall schließlich ist die Farbe Weiß oder auch helles Grau zugeordnet, nicht ohne Grund ist es die Zeit, in der die Pferde weiße Haare auf der Stirn und in der Mähne bekommen.

Es ist spannend, Vorlieben seines Pferdes in der Farbwahl zu beobachten, und ein Leichtes, die Farben des Zubehörs auf das Pferd abzustimmen – und nicht nur auf den eigenen Geschmack. Auch sich selbst kann man dabei beobachten, wie verschiedene Farben bei einem Pferd wirken. Denn manchmal hat man das Gefühl, dass einem Pferd eine Farbe „nicht steht“, obwohl man nicht mal genau sagen könnte, warum. Zu einem anderen Pferd der gleichen Fellfärbung kann diese Farbe hingegen hervorragend passen. Wir nehmen dabei oft unbewusst Dissonanzen im Energiefeld wahr. Führt jetzt die Farbe dazu, dass ein Element bei dem betroffenen Pferd aus der Balance gerät, so sieht sie für uns bei diesem Pferd unpassend aus. Stärkt sie hingegen bei einem anderen Pferd ein schwaches Element, so sieht das für uns harmonisch aus.

Auch seine eigene Farbwahl und -vorlieben kann man beobachten und schauen, wie das Pferd auf unterschiedlich farbige Kleidung reagiert. Insbesondere Reiter, die eine sehr enge Verbindung zu ihrem Pferd haben, wählen häufig instinktiv ihre Kleidung farblich danach aus, wie sie mit ihrem Pferd harmoniert, und weniger nach der aktuellen Modefarbe.

Farben


(Zeichnung: Jb:design)

Ernährung

Die Ernährung nach den 5 Elementen spielt in der Chinesischen Medizin eine zentrale Rolle. In diese Richtung geht nicht nur die eigentliche Ernährung, sondern auch die chinesische Phytotherapie, also die Therapie mit Kräuterpflanzen. Hier geht es weniger um biochemische Wirkstoffe (auch wenn mittlerweile einige davon in traditionellen chinesischen Heilpflanzen nachgewiesen wurden), sondern um die energetische Wirkung einer Pflanze. Da den verschiedenen Elementen unterschiedliche Geschmäcke zugeordnet sind, kann man hier schon über den Geschmack von Kräutern zuordnen, in welche Richtung auf die Elemente die Wirkung einheimischer Pflanzen gehen wird.

Der Geschmack „bitter“ gehört zum Element Feuer und man ist immer wieder erstaunt, mit welcher Begeisterung viele Pferde bittere Pflanzen wie Schafgarbe oder sogar Eichenrinde oder Walnussblätter fressen. Gerade im Herbst und zum Winter sind solche Kräuter beliebt, regen sie nicht nur die Peristaltik an – die in der kalten Jahreszeit durch die mangelnde Bewegung oft träge wird –, sondern auch das Element Feuer, das als Yang-Element ordentlich Wärme erzeugt. Erstaunlich viele Pferde mögen auch den Geschmack von sauren Kräutern. Beobachtet man instinktsichere Pferde, so kann man sehen, dass sie die jungen Blätter vom Sauerampfer fressen oder teilweise auch Sauerklee im Wald zupfen. Der saure Geschmack stärkt das Element Holz, das in diesen Fällen offenbar Unterstützung benötigt.

Im Hochsommer wird der Salzleckstein häufig frequentiert, was nicht bei allen Pferden mit dem Salzverlust durch Schwitzen zu erklären ist. Salzig ist der Geschmack des Elements Wasser, das benötigt wird, um das Element Feuer zu kontrollieren. Der Hochsommer ist Feuer-Zeit, und wenn ein Pferd hier zu viel Feuer hat, wird es sich nicht nur im Wasser abkühlen, sondern auch sein Element Wasser durch vermehrten Salzkonsum stärken.

Der Geschmack „süß“ ist der Erde zugeordnet. Man sollte meinen, dass alle Pferde süß mögen, aber das ist nicht so. Instinktsichere Pferde lassen mitunter den Kübel mit dem süßen Müsli stehen und gehen dafür lieber bittere, scharfe oder saure Kräuter fressen. Leider sorgt unsere Fütterung mit geflockten Getreiden, melassierten Mischfuttern oder großzügiger Fütterung von Karotten, Äpfeln oder Bananen, zusammen mit einem ohnehin schon zuckerreichen Grundfutter, dafür, dass viele Pferde eine regelrechte Zuckersucht entwickeln, wie sie bereits für den Menschen und auch für viele Tierarten nachgewiesen wurde. In diesen Fällen gehen die natürlichen Instinkte verloren und die Pferde fressen übermäßig viel süß – selbst zuckerreiches Heu wird in Massen vertilgt und die natürliche Fressbremse ausgeschaltet. Dadurch kommt das Element Erde immer mehr aus dem Gleichgewicht und Lympheinlagerungen durch den gestörten Funktionskreis von Milz/Pankreas sowie Fetteinlagerungen, Störungen im Hormonhaushalt und Insulinresistenz sind die unschöne Folge, die man in vielen Ställen sieht. Solche Pferde neigen nicht nur zur Bildung von Ödemen, sondern zeigen häufig auch eine übermäßig dicke Zunge. Hebt man die Lippe im Bereich der Lade hoch, quillt die Zunge regelrecht aus dem Maul heraus. Eine solche Zunge ist ein dringendes Signal, den Zuckergehalt in der Fütterung zu reduzieren und das Element Erde wieder in sein Gleichgewicht zu bringen, bevor Erkrankungen wie Equines Metabolisches Syndrom (EMS), Pseudo-EMS oder Pseudo-Cushing entstehen.


In der Feuer-Zeit des Sommers versuchen viele Pferde ihren Energiehaushalt auszubalancieren, indem sie gezielt ihr Wasser-Element – durch Baden in Pfützen oder Lecken am Salzstein – stärken, denn Wasser kontrolliert das Feuer. (Foto: Christiane Slawik)

Dem Element Metall schließlich ist der „scharfe“ Geschmack zugeordnet. Nun sieht man Pferde in unseren Breitengraden eher selten an Chilisträuchern knabbern. Viele Besitzer können sich auch gar nicht vorstellen, dass einem Pferd scharfes Futter schmecken könnte. Aber probieren Sie es mal aus: Es gibt Pferde, die eine Prise Pfeffer in ihrem Futter durchaus zu schätzen wissen.


Heu ist nicht gleich Heu. Es unterscheidet sich nicht nur im Nährwert, sondern wirkt auch sanft auf die 5 Elemente ein.

(Foto: Christiane Slawik)

Umgekehrt gibt es Pferde, die bestimmte Geschmäcke partout verweigern. Kann man eine Konditionierung auf Zucker ausschließen, dann spricht ein solches Verhalten dafür, dass in dem betreffenden Element ohnehin schon eine energetische Fülle herrscht. Würde das Pferd durch das Fressen dieses Geschmacks die Energie in dem Element noch vermehren, würde das gesamte System aus der Balance geraten.

Viele Gräser und Kräuterpflanzen mit unterschiedlichen Geschmäcken findet man auch im Heu. Auch wenn für uns das Grundfutter der Pferde fad und langweilig aussieht, kann es doch unterschiedlich schmecken. Von süß bei hohem Zuckergehalt über sauer, insbesondere bei Heu von Feuchtwiesen oder Bachrändern, bis zu bitter, wenn viele Bitter- oder Gerbstoffkräuter enthalten sind, reichen die Geschmacksrichtungen. Heu von Salzmarschen schmeckt entsprechend salzig, nur der scharfe Geschmack ist bei uns eher selten vertreten. Die verschiedenen Geschmäcke erklären auch, warum manches Heu geradezu verschlungen, anderes hingegen nur mit „langen Zähnen“ genommen wird. Dabei kann jedes Pferd unterschiedliche Vorlieben haben – je nachdem, welche Elemente Unterstützung benötigen, um das System ins Gleichgewicht zu bringen.

Auch andere Futtermittel haben eine Wirkung auf den 5-Elemente-Energiehaushalt bei Pferden. Allerdings ist die Ernährung des Pferdes nach den 5 Elementen insofern eingeschränkt, als dass Pferde einen deutlich reduzierten Speiseplan im Vergleich zum Menschen haben. Daher kann man mit entsprechender Heuqualität und Kräutern den größten Effekt zur Balancierung der 5 Elemente bei seinem Pferd erreichen. Auch einige andere Futtermittel können für Überraschungen sorgen: Hafer stärkt das Feuer, nicht umsonst ist er ein Leistungsgetreide, das auch adäquat in Bewegung umgesetzt werden muss, damit das feurige Pferd die Energie wieder abbauen kann. Ein überschießendes Feuer wird sonst unkontrollierbar.

Auch Mais gehört zu den Kraftfuttersorten, die eine starke Wirkung auf das Element Feuer haben. So sagt der Volksmund mit gutem Grund „Mais macht heiß“. Wird der Mais geflockt und als „Cornflakes“ dem Mischfutter zugesetzt, dann wurde durch den Prozess sein Charakter dahingehend verändert, dass er auf das Element Erde wirkt und den Milz-/Pankreas-Funktionskreis aus der Balance bringt, was Lympheinlagerungen zur Folge hat. Die Milz hat unter anderem die Aufgabe, die Dinge an ihrem Platz zu halten – so auch die Flüssigkeit in den Blut- beziehungsweise Lymphgefäßen. Gerät die Milz energetisch gesehen aus dem Gleichgewicht, kommt es zu Lymphversackungen im Gewebe, was sich in Lymphpolstern an der Flanke, angelaufener Schlauchtasche beim Wallach, Bauchödemen vor dem Euter bei Stuten oder angelaufenen Beinen äußern kann. Was anfänglich nach der Fütterung von Maisflocken oder Maiswürfeln nach schöner Gewichtszunahme aussieht, ist ein aus dem Gleichgewicht geratenes Pferd, das vermehrt Lymphe im Bindegewebe einlagert.

Ingwer würden wir aufgrund seiner Schärfe eher dem Metall zuordnen, er gehört jedoch zu den Pflanzen, die das Feuer fördern. Das kann kurzfristig bei einem Pferd mit arthrotischen Beschwerden Linderung bringen, denn das Feuer treibt die feuchte Kälte aus den Gelenken, die nach der Chinesischen Medizin ursächlich für die arthrotischen Probleme ist. Man sollte Ingwer nie zu lange am Stück geben, da sonst das Feuer überreagiert und die 5 Elemente aus dem Gleichgewicht geraten. Für nasskalte Tage über einen Zeitraum von drei bis fünf Tagen gegeben also eine gute Unterstützung für die Elemente, im Übermaß aber problematisch. Das gilt auch für alle anderen Geschmäcke: In Maßen sind sie stets geeignet, ein Ungleichgewicht wieder auszubalancieren. Im Übermaß sorgen sie jedoch für einen Energieüberschuss im dazugehörigen Element, was wiederum das ganze System aus der Balance bringt.

Füttert man Futter einer Geschmacksrichtung zu lange, kommt es im dazugehörigen Element fast immer zu einem Überschuss und damit zu einem Ungleichgewicht im gesamten System der 5 Elemente. Wenn ein Pferd ohnehin schon aus der Balance seiner 5 Elemente ist, sollte man hier vorsichtig sein mit einseitiger Fütterung. Bei Pferden, die schon Magenprobleme oder sogar eine Insulinresistenz (Pankreas!) haben, ist – mit einer Imbalance im Element Erde – zuckerhaltiges Futter unbedingt zu vermeiden. Ist das Metall mit seinen Organen Lunge und Dickdarm aus dem Gleichgewicht, sollten scharfe Futtermittel gemieden werden. Bei Problemen mit dem Element Wasser, also vor allem den Nieren und der Blase, sollte man salzige Futtermittel weglassen, beispielsweise dem Mischfutter oder dem Mash kein Salz zusetzen. Ist das Holz bereits gestört und hat das Pferd dadurch Leberfunktionsstörungen, dann sollten saure Futtermittel wie Heulage/Silage unbedingt gemieden werden, bei einem Ungleichgewicht im Element Feuer schließlich bittere Futtermittel, wie sie vor allem in Kräutermischungen vorkommen können.

Wie bei den Farben beeinflusst auch unser eigenes Essverhalten nicht nur unsere eigenen 5 Elemente, sondern darüber hinaus auch die unseres Pferdes. Denn wenn wir mit unserem Pferd interagieren, sind wir in einer permanenten Resonanz: Unser Energiefeld beeinflusst das unseres Pferdes und umgekehrt. Das ist einer der Gründe, warum viele Reiter nach einem stressigen Arbeitstag, der ihre Elemente durcheinandergebracht hat, sich im Stall so gut erholen: Hat man ein energetisch ausgeglichenes Pferd, kann das eigene Elementesystem mit ihm in Resonanz gehen und sich dadurch zu einem guten Teil wieder harmonisieren. Wenn wir dann nach dem Reiten nach Hause fahren, ist der Arbeitsärger wie weggeblasen und wir sind wieder gut drauf.

 

Was unbewusst funktioniert, kann man auch bewusst einsetzen: Hat man ein Pferd, das stark im Holz-Typ ist, so kann jeder anspruchsvolle Ritt – insbesondere Turniere oder ähnliche Herausforderungen – zu einer Zerreißprobe werden. Stärkt man jetzt sein eigenes Metall-Element vor dem Ritt, indem man scharfe Nahrungsmittel zu sich nimmt, so klappt es auf einmal im Parcours viel besser. Denn das Metall kontrolliert das Holz: Stärke ich mein Metall, habe ich mehr Kontrolle über das Holz meines Pferdes, ohne dabei meinen Reitstil ändern zu müssen. Auch Reiter von Feuer-Pferden können das ausprobieren, denn gerade das Feuer kann manchmal ein rechtes Abenteuer sein, wenn es mitten beim Reiten „auflodert“. Isst man vor dem Reiten Salziges und stärkt damit sein Wasser-Element, welches das Feuer kontrolliert, so wird der Ritt um einiges entspannter.

Geschmacksrichtungen


(Zeichnung: Jb:design)

Verlauf der Meridiane


Meridiane sind die Energieleitbahnen im Körper, die sowohl an der Außenseite als auch an der Körperinnenseite entlang verlaufen. Reagiert ein Pferd empfindlich bei Berührung eines Meridians kann ein Störung oder ein Energiestau die Ursache sein. (Zeichnung: Susanne Retsch-Amschler)

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