Woerl's Reisehandbücher Führer durch die Regierungsbezirkshauptstadt Wiesbaden und Umgebung

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Woerl's Reisehandbücher Führer durch die Regierungsbezirkshauptstadt Wiesbaden und Umgebung
Šrift:Väiksem АаSuurem Aa

Herausgeber

Erik Schreiber

Historisches Deutschland

Woerl’s Reisehandbücher

Führer

durch die Regierungsbezirkshauptstadt

Wiesbaden

und Umgebung

herausgegeben von Leo Woerl.

Saphir im Stahl

e-book 073

Führer durch die Regierungsbezirkshauptstadt Wiesbaden und Umgebung

Erscheinungstermin: 01.09.2020

© Saphir im Stahl

Verlag Erik Schreiber

An der Laut 14

64404 Bickenbach

www.saphir-im-stahl.de

Titelbild: Archiv Andromeda

Lektorat: Saphir im Stahl

Vertrieb: neobooks

Woerl’s Reisehandbücher

Führer

durch die Regierungsbezirkshauptstadt

Wiesbaden

und Umgebung

herausgegeben von Leo Woerl.

Leipzig.

Woerl’s Reisebücherverlag.

XVI. Auflage 1898

Vorwort.

Bei der stetig fortschreitenden Mehrung, Verbesserung und Verbilligung der Verkehrsmittel wächst auch die Zahl der Reiselustigen und Reisenden beständig. Da kommt es nun auch sehr auf rasche, billige und zuverlässige Orientierung an, und diese wird dem Reisepublikum in der grossen Woerlschen Sammlung kleiner billiger Städte-, Bäder- und Thalführer geboten. Nicht nur die Hauptstädte des Kontinents, sondern auch kleinere, aber vielbesuchte Städtchen sind in die Sammlung aufgenommen und mit thunlichster Berücksichtigung der Eigentümlichkeiten jeden Ortes unter Beigabe guter Karten oder Pläne behandelt worden. Die Woerlsche Reisebüchersammlung ist die grösste aller zur Zeit bestehenden: sie umfasst über 600 Führer, von denen die meisten schon in mehreren Auflagen erschienen und einige bereits in mehr als 100 000 Exemplaren verbreitet sind. Die Anlage und Durchführung der einzelnen Führer ist aus eigener Praxis des Herausgebers entstanden, indem der Unterzeichnete weitaus den grössten Teil der betreffenden Städte und Länderstrecken selbst bereiste und somit seine eigenen Erfahrungen zum Ausdruck bringen konnte Die Woerlschen Führer haben speziell den Zweck, über jede einzelne Stadt, jeden Kurort etc. für den Fremden Wichtigstes in knapper und praktischer Form zur Kenntnis zu bringen. Insbesondere wird in den Woerlschen Städteführern nicht nur den betreffenden Städten selbst die eingehendste Aufmerksamkeit geschenkt, sondern auch der Umgebung. Ein Verzeichnis sämtlicher Woerlschen Städteführer findet sich auf dem Umschläge. Es liegt im Interesse des gesamten Unternehmens, Unterzeichneten auf alle vorkommenden Ungenauigkeiten und Fehler aufmerksam zu machen und werden dieselben dankend entgegengenommen. Die Woerlschen Städteführer sind alle nach einem System bearbeitet und durch alle Buchhandlungen des In- und Auslandes zu beziehen.

Leipzig, 1898.

Wiesbaden,

Hauptstadt des preussischen Regierungsbezirkes gleichen Namens, liegt eine kleine Stunde vom Rhein, an den südlichen Ausläufern des reichbewaldeten Taunus und in den von diesen Ausläufern umschlossenen anmutigen Thälern, welche sich nach Süden hin zu einem ziemlich gedehnten Thale vereinigen, das vom Salzbach durchflossen ist. Nördlich, westlich und östlich ist die Stadt von bewaldeten Höhen, Rebenhügeln und Gärten umgeben, sie liegt in einer an Naturschönheiten und historischen Merkwürdigkeiten reichen Gegend. Die sehr freundliche Stadt ist namentlich in den neueren, seit 50 Jahren entstandenen Stadtteilen regelmässig gebaut. Die Stadt zählte nach der letzten Volkszählung 78000 Einwohner und nach der vorhergehenden Volkszählung (1890) 64 670 Einwohner, darunter 42 294 Evangelische, 19 797 Katholiken und 1537 Israeliten. Wiesbaden ist einer der berühmtesten und besuchtesten Badeorte der Welt; die Kurlisten verzeichnen jährlich mehr als 100 000 Personen. Die günstigen klimatischen Verhältnisse, verbunden mit sonstigen Annehmlichkeiten, machen Wiesbaden auch zu einem angenehmen Winteraufenthalt, so dass die Zahl der Winterkurgäste eine sehr beträchtliche ist Wiesbaden ist Sitz der Regierung für den gleichnamigen Regierungsbezirk, Sitz eines Konsistoriums und sonstiger Behörden, hat ein Gymnasium, ein Realgymnasium, eine Oberrealschule, zwei höhere Mädchenschulen, mehrere Mittelschulen, Elementarschulen etc., eine Gewerbeschule, Musikschulen, sechs Malschulen, zahlreiche Pensionate u. s. f., ein von jungen Technikern viel besuchtes chemisches Laboratorium von Fresenius, ein landwirtschaftliches Institut, eine aus Infanterie und Artillerie bestehende Garnison etc. Im Handel nimmt der Weinhandel eine hervorragende Stelle ein, die Fabrikation erstreckt sich besonders auf Thonwaren, Fayenceöfen, chemische Produkte etc. Wiesbaden hat eine grosse Eisengiesserei, Bierbrauereien etc.

Geschichtliches.

Wiesbaden ist einer der ältesten Kurorte. Schor Plinius, der römische Geschichtschreiber, gedenkt seines heissen Quellen: „Sunt et Mattiaci in Germania fonter calidi trans Rhenum, quorum haustus triduo fervet“ (auch zu Mattiacum [Wiesbaden] in Deutschland giebt es warme Quellen, die geschöpft drei Tage lang warm bleiben). Mutmasslich gaben diese warmen Quellen Veranlassung zur Errichtung eines römischen Kastells. Auf der Höhe des sogenannten Heidenbergs fand man im Jahre 1838 Maurreste desselben (Ein Reliefmodell des Kastells im Museum) Römische Denkmäler linden sich noch in der sogenannten Heidenmauer (ca. 200 m lang, 3 m hoch und 2,7 m dick, am alten Friedhof, mitten in der Stadt, Spuren eines römischen Bades in dem Römerbad (Kochbrunnenplatz).

Im Jahre 1605 fiel Wiesbaden an die Nassau-Saarbrücksche Linie. Im Jahre 1744 wurde der Sitz der Regierung von Usingen hierher verlegt und im Jahre 1815 ward Wiesbaden Haupt- und Residenzstadt des Herzogtums Nassau. Im Jahre 1866 verlor das Herzogtum seine Selbständigkeit und wurde preuss. Regierungsbezirk. Wie sehr sich unter nassauischer und preussischer Regierung die Bevölkerung gehoben hat, beweist der Umstand, dass man 1817 nur 5113, 1881 dagegen 50 238 Einwohner zählte. Mit der Bevölkerung wuchs der Wohlstand in gleichem Masse. Wiesbaden ist ein beliebter Aufenthalt von Militärpensionären, die hier billig und gesund wohnen.

Aufenthalt.

Gasthöfe: Kaiserhof’ Frankfurterstr. 17. Hotel vier Jahreszeiten, Nassauer Hof am Theaterplatz. Villa Nassau, Sonnenbergstr. 1. Hotel Metropole, Ecke Wilhelm- und Luisenstrasse. Hotel Block, Wilhelmstrasse 44. Hotel Victoria, Rheinstrasse 13. Bark -Hotel, Wilhelmstrasse 30. Rose, Kranzplatz 7-9, mit Garten Adler, Langgasse 32. Englischer Hof, Kranzplatz Hotel Alleesaal, Taunusstrasse 3. Hotel Dalheim, Taunusstr. 15. Taunus-Hotel, Rheinstr. 3, mit Garten. Hotel du Nord, Wilhelmstr. 6. Rhein-Hotel, links vom Rheinbahnhof, Ecke der Rheinbahnstrasse. Hotel Oranien, Bierstadterstr. 2 a. Hotel National, Taunusstr. 21. Villa Hohenzollern, Parkstr. 1. Hotel St. Petersburg, Museumstr. 3.

Ferner empfehlenswert : Grüner Wald mit Restaurant, dem Königl. Schloss gegenüber, Marktstr. 10. Hotel Weins, Bahnhofstr. 7. Hotel Tannhäuser, Bahnhofstr. 8. Hotel Bellevue, Wilhelmstr. 26. Hotel Vogel, Rheinstr. 11. Promenadehötel (Hot. Dasch), Wilhelmstr. 24. Schützenhof, Schützenhofstrasse. Hotel Minerva, Rheinstr. 9. Alter Nonnenhof, Kirchgasse 41. Hotel Einhorn, Marktstrasse 34. Hotel Prince of Wales (Pension), Taunusstrasse 23. Eisenbahnhotel, Rheinstr. 17.

Badehäuser: Preise zu vereinbaren; sie variieren zwischen 12 — 36 M. wöchentlich für Zimmer und tägliches Bad. Ausser Logis und Frühstück geben nur einzelne Mittagstisch. Ausser den oben genannten Hotels: das mit allen Einrichtungen der Neuzeit versehene Augusta-Victoriabad mit dem Hotel Kaiserhof, Ecke Frankfurter und Victoriastrasse. Europäischer Hof, Kochbrunnenplatz 5. Engel, Spiegel, Kranzplatz. Schwarzer Bock, Kranzplatz. Schützenhof, Schützenhofstr. Römerbad, Kochbrunnenplatz 3. Weisser Schwan, daselbst 1. Weisses Ross am Kochbrunnen. Kaiserbad, Wilhelmstr. 42. Köln. Hof, Burgstr. 6. Pariser Hof, Spiegelgasse. Zwei Böcke, Häfnergasse 12. Zum Rheinstein, Webergasse 18. Krone, Langgasse. Zum Goldenen Kreuz, Spiegelgasse etc.

Wein-Restaurationen: Kursaal, fein, reichhaltige Weinkarte (auch städtische Regieweine). Rathauskeller, Marktstrasse 7. Hotel Weins (grosser, schöner Garten), Bahnhofstrasse 7. Christmann , Webergasse 6. Dalheim, Taunusstr. 15. Walhalla, Kirchgasse. Restaurant zum grünen Wald, dem Königl. Schloss gegenüber. Engel, Langgasse 46. Fohl, Michelsberg 10. Loesch, Rheinische Weinstube, Spiegelgasse 4. Altdeutsche Trinkstube zum „RotenHaus“, Kirchgasse 46. Herbers Weinstube, Spiegelgasse 5 (sehr geloht). Zauberflöte, Ecke Mauer- und Neugasse. Centralbodega, Webergasse 23. Meiers Weinstube, Luisenstr. 12. Continentalbodega. Wilhelmstr. 18. Ferner: Beau- Site, Neroberg (auch städt. Regieweine) etc.

Israelitische Restaurants: Hotel Hirschberger (Badischer Hof), Nerostr. 7. Strauss, Nerostr. 4. Rückersberg, Taunusstr. 28.

Bierlokale: Rathauskeller, Marktstr. 7. Restaurant Tannhäuser. Engel, Langgasse 46. Roths, Langgasse 11. Neuer Nonnenhof, Kirchgasse 39. Vogel, Rheinstr. 27. Muckerhöhle, Goldgasse. Schützenhof mit der Schützenhofquelle und Garten, Schützenhofstrasse. Krokodil, Luisenstrasse 37. Walhalla, schöner Saal, Kirchgasse.

Tivoli mit Garten, Luisenstr. 2. Eisenbahnhdtel, Rheinstrasse 13. Stadt Frankfurt, Ecke Weber- und Saalgasse. Walthers Hof (mit Garten), Gaisbergstrasse 3. Sprudel,

Taunusstr. 27. Auch im Kursaal und im Rheinhotel. Ausserhalb der Stadt: Felsenkeller am Bierstadter Weg, 15 Min. östl. der Stadt, mit schöner Aussicht. Beausite im Nerothal, zugleich Endstation der Dampfbahn. Rheinblick auf der Adolfshöhe, schöner, grosser Garten. Waldhäuschen im Adamsthal, eine Stunde ausserhalb der Stadt, elektrische Bahn, grosser Garten. Kronenburg, Sonnenbergerstrasse.

 

Mittagstisch (gut und billig): Christmann, Webergasse 6. Herber, Spiegelgasse 5. Lösch, Spiegelgasse 4. Meier, Luisenstr. 12. Rheinfels , Mühlgasse 3. Stadt Frankfurt, Webergasse 37. Tannhäuser, Bahnhofstr. 8. Zauberflöte, Ecke Neu- und Mauergasse.

Konditoreien: Lehmann, grosse Burggasse 14. Abler, Taunusstr. 26. Meyer (Holland. Hof), Schillerplatz. Blum, Wilhelmstr. 42. Christ-Brenner, Webergasse 12 (sämtlich zugleich Cafés).

Cafés: Kursaal, Gage, hinter der alten Kolonnade. Café Walhalla, Mauritiusstr. Wiener Café, Webergasse 8. Café Sippert, Bärenstrasse (die letzteren auch nachts geöffnet). Vor der Stadt: Dietenmühle, Beausite, Neroberg.

Bäder: Zahlreich sind hier die auf das eleganteste eingerichteten Bäder, sowohl in Hotels als auch in Privathäusern. Dampf-, Mineral- und elektrische Bäder im Nerothal und in der Dietenmühle. Auguste Victoria-Bad.

Schwimm- und Badeanstalten: Kaltwasser-Heilanstalt Nerothal, Kur- und Kaltwasser- Heilanstalt Dietenmühle, Auguste Victoria- Bad, auch Schwimmbäder für Herren und Damen.

Gottesdienst, evangelischer: An Sonn- und Feiertagen Vor- und Nachmittag in der Hauptkirche am Markt, der Bergkirche, Lehrstr. , und der Ringkirche (Neukirche), Kaiser- Friedrich-Ring.

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