Prinzessin Feuerrose und die Rosarosenelfen

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Prinzessin Feuerrose und die Rosarosenelfen
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Eva Markert

Prinzessin Feuerrose und die Rosarosenelfen

Rosenelfengeschichten, Band 3

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Inhaltsverzeichnis

Titel

Ein ungewöhnlicher Fund

Die fremden Elfen

Ein neues Wort und ein neuer Name

Die Prinzessin der Rosarosenelfen

Die hässliche Prinzessin

Überredungskünste

Hustenanfälle

Zweiter Versuch

Und noch ein Versuch

Eine richtige Prinzessin

Der fliegende Teppich

Langeweile

Hand- oder Fußnuss?

Fußnuss, Nektar und Blütenstaub

Bloß kein Fußnuss!

Auf der Stelle fliegen

Ein besonderes Frühstück

Prinzessin Libelle

Ein Streit

Ein Missverständnis

Die Beobachterin

Elfsprüngeschießen

Prinzessin Libelles Blume

Aufregende Pläne

Der Umzug

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Impressum neobooks

Ein ungewöhnlicher Fund

Frühmorgens steckte Feuerrose, die Prinzessin der roten Rosenelfen, ihren Kopf aus der Palastblüte. Was für ein herrlicher Sommermorgen! Kein Wölkchen war am tiefblauen Himmel zu sehen. Sonnenlicht fiel auf blühende Rosenbüsche und auf die Gänseblümchenwiese. Die Strahlen ließen das Wasser im Teich glitzern und malten goldene Kringel auf die Wege unter den Bäumen.

Sie beschloss, einen kleinen Morgenspazierflug zu unternehmen. Sie kletterte auf den Rand ihrer roten Rose und breitete die Flügel aus. Wie so oft stellte sie sich ein wenig tollpatschig an und prompt verhedderten sich ihre schillernden Flügel und sie musste sie erst wieder ordnen. Aber dann trug ein leichter Wind sie wie von selbst durch den Garten.

Auf einmal stutzte sie und runzelte die Stirn. Da lag etwas auf dem Gartenweg, was sie noch nie zuvor gesehen hatte. Sie hob es auf und flog zurück zum Feuerrosenbusch.

„Seht mal, was ich gefunden habe!“

Sofort kam Leben in den Rosenstrauch. Aus jeder Blüte kletterte eine rote Rosenelfe.

Feuerrose und hielt ihren Fund in die Höhe. „Das hat wahrscheinlich der Wind in unseren Garten geweht.“

„Ein Blütenblatt, gähnte Dorno enttäuscht. „Was ist daran Besonderes?“

„Bist du farbenblind?“ Feuerrose hielt ihm das Blatt so dicht vors Gesicht, dass er schielen musste.

„Ich habe diese Farbe noch nie gesehen“, mischte sich Blütelia ein. „Das ist ... rot, würde ich sagen. Eine Art weißliches Rot.“

„Ich würde sagen, es ist eine Art rötliches Weiß“, widersprach Duftine.

„Es ist rosa“, stellte Samtian fest. „Hinter dem Gartenhaus steht ein Begonienbusch, der solche Blüten hat.“

„Die Begonien hinter dem Gartenhaus sind pink“, widersprach Blütelia.

„Pink ist auch ein Rosa“, belehrte Samtian sie, „nur dunkler und kräftiger. Dieses Blatt hier würde ich als blassrosa bezeichnen. Oder als hellrosa. Schwachrosa. Sanftrosa. Nein! Als hauchrosa. Oder zartrosa. Leichtrosa. Lichtrosa ...“

„Ist ja gut, ist ja gut“, unterbrach ihn Duftine. „Wir haben den Unterschied kapiert.“

„Ist das überhaupt ein Rosenblatt?“, zweifelte Blütelia.

Samtian griff danach. „Es fühlt sich so an.“ Er roch daran. „Und es riecht auch wie ein Rosenblatt.“

Blütelia war immer noch nicht überzeugt. „Gibt es überhaupt Rosen in dieser Farbe?“

„Erinnert ihr euch daran, wie wir den Schneerosenelfen zum ersten Mal begegnet sind?“, fragte Samtian. „Weiße Rosen hatten wir vorher auch noch nie gesehen, und deshalb dachten wir, die weißen Rosenelfen wären Gespenster.“

Das war zu komisch gewesen! Alle lachten.

„Wir sollten diese rosa Rosen suchen gehen“, schlug Samtian vor.

„Was wollt ihr suchen?“ Die Schneerosenelfen kehrten gerade vom Teich zurück, wo sie ihre weißen Kleider gewaschen hatten, so wie jeden Tag.

„Rosen mit blassrosa, hellrosa, schwachrosa, sanftrosa, hauchrosa, zartrosa, leichtrosa, lichtrosa Blütenblättern“, klärte Samtian sie auf.

Prinzessin Schneerose griff sich in ihre blonden Haare. „Hör auf, mir schwirrt schon der Kopf!“

Die Honigrosenelfen kamen dazu.

„Habt ihr schon mal solch ein merkwürdiges Rosenblatt gesehen?“, fragte Feuerrose.

„Klar.“ Prinzessin Honigrose war kein bisschen verwundert. „Es kommt von einem Rosenstrauch im Nachbargarten.“

„Und das erzählst du uns erst jetzt?“, rief Feuerrose empört. „Sicher gibt es dort auch Rosenelfen! Wenn ich das gewusst hätte, hätte ich die schon längst mal besucht.“

„Wenn ich gewusst hätte, dass du das gewollt hättest, hätte ich es dir erzählt“, verteidigte sich Honigrose.

„Hätte, hättest, hätte ...“, mischte Samtian sich ein. „Das bringt nichts. Ich schlage vor, wir fliegen einfach hin.“

Einige Elfen machten ein ängstliches Gesicht.

„Vielleicht sind es gar keine Rosenelfen, die in den rosa Blüten leben“, piepste eine Honigrosenelfe. „Vielleicht sind es Monsterbienen oder Riesenhummeln oder Killerwespen.“

„Wie kommst du auf diese verrückte Idee?“, wollte Feuerrose wissen.

„Weil ich neulich gesehen habe, wie solche Viecher aus den rosa Blüten krochen, die an dem Busch hinter dem Gartenhaus wachsen.“

„Mich hat mal eine riesengroße Hummel verfolgt“, erzählte Schneeweißchen. „Ich glaube, die kam auch aus einer rosa Blume.“

„Bestimmt waren es ganz gewöhnliche Bienen, Hummeln und Wespen“, entgegnete Prinzessin Schneerose. „Trotzdem: Die Schneerosenelfen bleiben hier. Unsere Kleider sind noch nicht trocken.“

„Ihr mit eurem Sauberkeitstick“, brummte Dorno. „Aber ich fliege auch nicht mit. Nicht, dass ihr denkt, ich hätte Angst! Nein, ganz bestimmt nicht! Ich bin nur ein bisschen müde.“

„Und du immer mit deinem Schlaftick“, gab Schneerose zurück.

„Vielleicht ist es tatsächlich besser, wenn wir nicht alle auf einmal dort aufkreuzen“, überlegte Feuerrose. „Damit die fremden Elfen keinen Schrecken bekommen. Ich melde mich freiwillig. Und du, Honigrose, zeigst mir den Weg.“

„Ich finde, die drei Prinzessinnen sollten hinfliegen“, meinte Duftine.

Schneerose sah gar nicht glücklich aus. Aber leider war ihr Kleid schon trocken und sie musste mitkommen.

Feuerrose winkte den übrigen Rosenelfen von oben zu. „Ihr ahnt ja nicht, wie sehr ich Abenteuer liebe!“, schrie sie.

„Für Abenteuer kann ich mich überhaupt nicht begeistern“, flüsterte Blütelia Duftine ins Ohr. „Die sind mir zu abenteuerlich.“

Die fremden Elfen

Der Rosenbusch mit den rosa Blüten stand in einer sonnigen Ecke des fremden Gartens. Die drei Prinzessinnen setzten sich ein Stück entfernt auf einen Baumstumpf, um sich das Ganze erst mal in Ruhe zu betrachten.

„Eigentlich ist Rosa gar keine richtige Rosenfarbe“, bemerkte Honigrose.

„Wieso?“, protestierte Feuerrose. „Wenn es solche Rosen gibt, ist es auf jeden Fall eine Rosenfarbe.”

Schneerose fand rosa Kleidung praktisch, weil sie nicht so schnell schmutzig wurde wie weiße.

„Pst!“, zischte Feuerrose. „Seht mal!“ Sie zeigte auf den Rosenbusch.

Aus den Blüten krabbelten viele Elfen. Ihre durchsichtigen Flügel flirrten im Sonnenlicht und der Sommerwind bauschte ihre duftigen Kleidchen.

„Sie sehen aus wie wir“, wisperte Honigrose, „bis auf ihre Farbe.“

In dem Augenblick hoben sich die Elfen wie eine Wolke aus zartrosa Pünktchen in die Luft.

„Hallo!“, schrie Feuerrose und winkte heftig mit beiden Armen und Flügeln.

Die rosa Wolke blieb in der Luft stehen.

 

„Kommt runter, wir möchten euch kennen lernen“, rief Feuerrose.

Die fremden Rosenelfen stürzten sich hinunter auf ihren Rosenbusch und verschwanden blitzartig in ihren Blüten. Dabei quiekten sie, als ob Monsterbienen Riesenhummeln oder Killerwepsen hinter ihnen her wären.

„Was habt ihr denn?“

Feuerrose flatterte mit ihren Freundinnen um den Rosenstrauch herum. Erst bebte er noch, dann rührte sich nichts mehr, so als ob niemand darin wohnen würde.

„Kommt doch raus!“, bat Honigrose.

Eine Elfe schaute aus einer rosa Blüte hervor. „Lasst uns in Ruhe“, fauchte sie.

Viele Stimmen zischelten: „Verzieht euch! Wir wollen nichts mit euch zu tun haben.“

Verblüfft blickten sich die Prinzessinnen an.

„Sollen wir nach Hause fliegen?“, flüsterte Schneerose.

„Wir denken gar nicht dran“, erwiderte Feuerrose.

Ein neues Wort und ein neuer Name

„Seid ihr immer noch da?“

Eine fremde Rosenelfe lauerte zwischen den Blättern einer Blüte hindurch. Sie trug ein Krönchen, das im Sonnenlicht funkelte. Das musste die Prinzessin sein.

Feuerrose erhob ihre Stimme: „Wir würden uns gern eure Kleider ansehen.“

Ein Raunen ging durch den Rosenstock. Schließlich guckte eine andere Elfe über den Blütenrand. „Warum?“, fragte sie misstrauisch.

„Weil wir diese Rosenfarbe noch nie gesehen haben.“

Aus allen Blüten schallte plötzlich Gejammer. „Wir sehen so schrecklich aus! Immerzu müssen wir uns verstecken!“

„Wie kommt ihr darauf?“, fragte Schneerose. „Wir finden eure Kleidchen sehr hübsch.“

Die Prinzessin der rosa Rosenelfen schüttelte verwundert den Kopf. „Hübsch nennt ihr das?“

Eine andere Elfe schnaufte verächtlich durch die Nase. „Unsere Kleidung hat gar keine richtige Farbe! Sie ist weder weiß noch rot.“

„Guckt mich mal an“, mischte sich Honigrose ein. „Mein Kleid ist ebenfalls weder weiß noch rot. Trotzdem fliege ich ganz ungeniert herum.“

„Gelb ist ja auch eine richtige Farbe. Aber dies hier“, eine Rosenelfe zupfte an ihrem Kleid, „ist nichts Halbes und nichts Ganzes.“

„Das sehe ich aber ganz anders“, widersprach Feuerrose. „Eure Kleider sind rosa, wie niedliche Schweinchen. Man könnte sagen: schweinchenrosa. Oder ferkelrosa. Oder wie unsere Bäckchen. Also rosenelfenbäckchenrosa.“

„Rosenelfenbäckchenrosa?“, riefen einige. „Dieses Wort haben wir noch nie gehört.“

„Kein Wunder“, antwortete Feuerrose. „Ich habe es eben erst erfunden.“

„Wenn diese Farbe Rosenbäckchenrosa heißt, könnten wir uns die rosenbäckchenrosa Rosenelfen nennen“, schlug eine Elfe eifrig vor.

„Den Namen finde ich zu lang“, entgegnete Honigrose. „Und es ist zu viel rosa drin.“

„Wie wäre es mit schweinchenrosa oder ferkelrosa Rosenelfen?“, schlug Feuerrose vor. „Das spricht sich besser. Und eure Prinzessin heißt dann Prinzessin Schweinchenrosarose oder, wenn euch das lieber ist, Prinzessin Ferkelrosarose.“

„Das ist nicht dein Ernst!“ Honigrose schaute sie entsetzt an.

Feuerrose grinste.

„Wie habt ihr euch denn bisher genannt?“, wollte Schneerose wissen.

„Hässliche Rosenelfen“, antwortete ein Elfenjunge.

„Was?“ Honigrose riss die Augen auf. „Da finde ich ja selbst ferkelrosa Rosenelfen besser.“

Feuerrose hatte eine Idee. „Warum nicht einfach Rosarosenelfen?“

„Rosarosenelfen“, rief eine von ihnen entzückt, „das gefällt mir! Ab heute nenne ich mich Rosanna. Das klingt viel hübscher als Hässliches Blatt. Und du könntest Rosario heißen. Wie findest du die Namen?“ Sie strahlte den Elfenjungen an, der neben ihr stand.

„Nenn dich, wie du willst“, brummte der. „Ich bleibe bei Stängel. Nur das Wort ‚Hässlicher‘ streiche ich.“

„Unsere Prinzessin heißt ab heute Prinzessin Rosarose“, fuhr Rosanna begeistert fort.

„Wie habt ihr sie denn bisher genannt?“ Feuerrose ahnte es bereits.

„Prinzessin Hässlich von den hässlichen Rosenelfen.“

„Du meine Güte“, rief Feuerrose, „das ist ja grauenvoll! Prinzessin Rosarose klingt da doch viel netter. Übrigens: Wo ist sie eigentlich?“

Betreten schauten die Rosarosenelfen zu Boden und antworteten nicht.

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