Zarathustra, Ahriman und der Weltenrichter

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Zarathustra, Ahriman und der Weltenrichter
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Peter Fechner

Zarathustra, Ahriman und der Weltenrichter

Erinnerungen an die Wahrheit - Band 8

Inhalt:

Vorwort

Der „Saoshyant“, der Weltenrichter

Die Jugend Zarathustras

Was ist der Mithraismus?

Das Warten und Reifen in der Einsamkeit

Die Kündungen als Wegbereiter

Die geistige Führungsaufgabe der Weiblichkeit

Ein Rückblick

Was ist der Manichäismus?

Gibt es einen „Bösen Geist“?

Die Gralsbotschaft, der „Rettungsring“

Was bewirkt der Weltenrichter?

Wer ist der „Menschensohn“?

Literatur/Quellen

Hinweis auf weitere Bände dieser Serie

Vorwort

Über Zarathustra, der in der ersten Hälfte des vorchristlichen Jahrtausends im Iran bzw. in Persien lebte, ist nur sehr wenig bekannt. Zwar konnte sich das persische Reich Mitte des ersten Jahrtausends v. Chr. zu einem Weltreich ausdehnen, und der Zoroastrismus war damals „Staatsreligion“, allerdings ist heute nicht klar, inwieweit diese Religion noch mit den Lehren Zarathustras übereinstimmte. Es stellen sich daher folgende Fragen: Wer war Zarathustra? Welche Lehre brachte er? Hat er als erster der uns bekannten Propheten vom „Bösen Geist“ – auch Ahriman oder Luzifer genannt – und vom „Weltenrichter“ gesprochen? Auf diese Fragen werden in diesem 8. Band der Serie „Erinnerungen an die Wahrheit“ erhellende Antworten unter besonderer Berücksichtigung glaubwürdiger Seherberichte und der Gralsbotschaft gegeben.

Der „Saoshyant“, der Weltenrichter

Der altiranische Prophet Zarathustra (auch Zoroaster genannt) ist eine der geheimnisvollsten Prophetengestalten der Menschheitsgeschichte. Er soll nach Ansicht einiger Geschichtsforscher um 600 v. Chr. gelebt haben, andere vermuten aber, dass er einige Jahrhunderte früher lebte, vielleicht vor rund 3.000 Jahren. Genauere, wissenschaftlich gesicherte Einzelheiten über sein Leben sind den Historikern heute nicht bekannt. Staatsreligion war vermutlich der auf die Lehren Zarathustras zurückzuführende Zoroastrismus im Iran zur Zeit der Achämeniden (559 bis 330 v. Chr.) und nochmals zur Zeit der Sassaniden (226 bis 651 n. Chr.). Anschließend löste aber der Islam im Iran den Zoroastrismus als Staatsreligion ab. Ein großer Teil der schriftlichen Aufzeichnungen (Avesta genannt) wurde vernichtet, so dass nur noch wenige bruchstückhafte schriftliche Überlieferungen Rückschlüsse auf die Lehre des Zoroastrismus geben – wobei man aber auch nicht genau weiß, inwieweit sie auf die wahre Lehre Zarathustras zurückgehen. Einen größeren Kreis von Anhängern Zarathustras gibt es heute nur noch in Indien, wo sie als Parsen bezeichnet werden.

Gemäß den uns bekannten Überlieferungen hat Zarathustra den „Saoshyant“ angekündigt – den endzeitlichen Heiland und Erlöser, den Weltenrichter, der in einem Weltgericht die Scheidung der Guten von den Bösen bewirkt und eine heile Welt wieder herstellt. Das ist insofern auch interessant, als Zarathustra damit der erste der uns bekannten Propheten war, der eine Endzeit und ein neues Zeitalter ankündigte. Erst später gab es dann bei den Juden, den Christen, den Muslimen und den Buddhisten eine ähnliche Vorstellung über die Zukunft der Menschheit. Hier spricht man vom „Messias“, von der „Wiederkehr Christi“, vom „Mahdi“ und von „Maitreya“. Es wäre nicht ausgeschlossen, dass die altiranischen Religionslehren auch das Judentum (und damit dann später auch das Christentum und den Islam) sowie den Buddhismus beeinflusst haben. Denn das persische Reich begann sich Mitte des ersten Jahrtausends v. Chr. zu einem mächtigen Weltreich auszudehnen, das schließlich vom Indus bis zum Mittelmeer reichte. Berühmtester Herrscher war Kyros II., der nach seiner Eroberung Babyloniens den in die „babylonische Gefangenschaft“ geratenen Juden die Heimkehr nach Palästina gestattete, und der offensichtlich hinsichtlich religiöser Fragen auch sehr tolerant war.

Was aber hat Zarathustra wirklich gelehrt und wie verlief sein Leben? Gesicherte Erkenntnisse gibt es, wie gesagt, leider nicht, doch ist man heute nicht mehr nur auf Vermutungen angewiesen, da es einen glaubwürdigen Seherbericht (1) über das tatsächliche Leben Zarathustras gibt, der im Zusammenhang mit der von Abd-ru-shin verfassten Gralsbotschaft steht. Demnach bestand Zarathustras wichtigste Aufgabe tatsächlich darin, als „Wegbereiter“ für den kommenden Saoshyant zu dienen. Dieser sollte zuerst als irdischer „Helfer“ auf der Erde wirken und dann anschließend als überirdischer „Weltenrichter“. Als Helfer sollte der Saoshyant durch das Wirken des Wegbereiters, des Zoroasters, ein bereits geeignetes Umfeld vorfinden, gewissermaßen einen bereits fruchtbar gemachten Boden, damit die Hilfe des Saoshyant entsprechend wirkungsvoll werden konnte.

Die Jugend Zarathustras

Gemäß dem Seherbericht wurde Zarathustra unter dem Geburtsnamen Saadi als Sohn eines Pferdezüchters im Iran geboren. Im Alter von sieben Jahren wurde Saadi Gehilfe beim Atravan, dem Oberpriester im Iran. Der Atravan kannte bereits altiranische Weissagungen über den Saoshyant, der der Menschheit als Retter, Helfer und Weltenrichter gesandt wird, dem jedoch vorher der Zoroaster, der Wegbereiter, vorangeht, um die Menschen darauf vorzubereiten.

Der Atravan wusste durch geistige Führung, dass der Wegbereiter bereits im Iran geboren worden war, und dass es sich bei Saadi, seinem neuen jungen Gehilfen, der ihm eines Tages zugeführt wurde, um eben diesen Wegbereiter handelte, dem er die altiranischen Lehren und Weisheiten vermitteln sollte. Diesem selbst war allerdings seine Lebensaufgabe noch unbekannt, doch entbrannte in ihm während seiner Lehrzeit beim Atravan allmählich der sehnliche Wunsch, dem angekündigten Zoroaster später als Gehilfe beiseite zu stehen.

Vom Atravan lernte Saadi, dass der Schöpfergott Ahuramazda eine Reihe von Gottheiten geschaffen hatte – an erster Stelle den Licht- und Sonnengott Mithras, dem daher im alten Iran ganz besondere Verehrung entgegengebracht wurde. Allerdings gab es auch nach altiranischer Lehre einen dunklen „Gegenspieler“: Anramainyu (auch Angra Mainyu oder Ahriman genannt). Er wurde vom Atravan als böser Geist bezeichnet, der meinte, so mächtig wie der oberste Gott zu sein, der leider aber vor allem die Lüge, die List, die Lüsternheit, den Hochmut und die Selbstsucht förderte. Der böse Verführer hätte – so die Lehre des Atravan – einen Sieg nach dem anderen errungen und seine Gefolgschaft unter den Menschen sei leider mit der Zeit immer größer geworden.

„Warum hat Ahuramazda, der oberste aller Götter, nicht ein Ende gemacht mit dem Widersacher?“ wurde der Atravan gemäß dem Seherbericht bei einer besonderen religiösen Feier gefragt. Diese Feier fand jährlich auf einem großen Kultplatz nahe der Quellen des Karun statt, wo auch immer ein großes Feuer zu Ehren Mithras entfacht wurde. „Gewiß, so hätte er tun können, wenn er es gewollt hätte“, war die Antwort des Atravan. „Aber er wollte, dass seine Geschöpfe sich selbst für Gut und Böse entscheiden. Mochte der, der es nicht anders begehrte, ruhig Anramainyu und damit der Vernichtung anheimfallen. Das war besser, als ein Reich unselbständiger Menschen zu haben.“ (1)

Aber der Atravan kündete auch von der Weissagung, dass der Erde geholfen wird, damit sie wieder das werden kann, wozu Ahuramazda sie einst geschaffen hat. Zuerst würde der Zoroaster, der bereits im Iran geboren sei, von dem Saoshyant, dem Helfer und Richter künden, der die Erde von den Banden des bösen Anramainyu erlösen soll. Dem Zoroaster würde gegeben sein, alles von dem Heiligen zu wissen, was man jetzt nur aus alten Weissagungen erahnen könne. In einer der Weissagungen hieße es, dass der Saoshyant die Erde reinfegen würde wie mit einem Besen.

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