Ti amo - Moonlight

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Ti amo - Moonlight
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Virginia Cole

Ti amo - Moonlight

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Inhaltsverzeichnis

Titel

Inhalt

Frühling in Kalabrien

„Mond“ auf Italienisch

Kleine Geheimnisse

Überraschung am Strand

Die Offenbarung

Schutzmauer

Erklärungen

Wissen, was zu tun ist

Der Rat eines Freundes

Keinen Schritt weiter

Was bleibt dann?

Ti amo im Mondlicht

Impressum neobooks

Inhalt

Olivia hat es gewagt – sie hat England verlassen, um mit Marco gemeinsam in die Zukunft blicken zu können. Endlich können sie ihre unbegrenzte Zweisamkeit genießen. Zumindest ist das der Hintergrund ihrer Auswanderung. Doch kaum fasst sie Fuß in ihrer neuen Umgebung, macht ihr eine fremde Italienerin alles zunichte und stellt innerhalb kürzester Zeit alles in Frage.

Wer ist diese Frau und was veranlasst Marco, sich auf sie einzulassen? Ein handfester Streit zwischen Olivia und Marco bahnt sich seinen Weg, und plötzlich ist von ihm weit und breit nichts mehr zu sehen oder zu hören. In Sorge um ihn beginnt ein Kampf um die Liebe – der Liebe zwischen Marco und Olivia.

Frühling in Kalabrien

Die Luft war warm und angenehm frisch, als Olivia vor dem Flughafen darauf wartete, dass der Fahrer ihres Taxis ihr Gepäck in den Kofferraum hob. Sie hatte zwei vollgepackte Koffer und eine recht große Handtasche bei sich, damit sie vorerst genügend ihrer Habseligkeiten bei sich hatte. Sobald hier in Italien alles geregelt war, würde sie eine Firma mit der Verfrachtung ihrer restlichen Besitztümer beauftragen.

Olivia stieg ein, ließ das Fenster ein wenig herunter und gab dem Fahrer die Adresse des Bungalows, in dem sie bereits während ihres Italienurlaubs im letzten Sommer ihre Nächte verbracht hatte. Der Fahrer schien zu bemerken, dass sie kaum ein Wort Italienisch sprach und schwieg. Sein weiblicher Fahrgast war sehr dankbar dafür, denn Olivia hatte ohnehin nur eines im Kopf: Marco.

Sie wünschte, er hätte sie am Flughafen abholen können, so, wie sie ihn damals in England am Flughafen überrascht hatte. Aber ein Termin mit einem Aussteller, der eine Vernissage mit einigen von Marcos Werken plante, machte ihm das unmöglich. Olivia hatte Verständnis dafür und freute sich über den Erfolg ihres Liebsten.

Immer wieder hallte sein lautes und fröhliches Lachen durch ihr Ohr, als er sie einige Monate zuvor von Italien aus anrief um ihr zu sagen, dass er nach seinem Besuch in England gut zu Hause angekommen war und er Kenntnis über ihre großartige Überraschung erlangt hatte. Marco hatte sie für verrückt erklärt, obwohl er die Idee mehr als grandios fand. Jetzt, da Olivia im Taxi saß, kamen Zweifel in ihr auf, ob sie auch wirklich das Richtige tat. Aber dann trat Marcos Gesicht vor ihr inneres Auge während sie gleichzeitig versuchte, all die schlechten Erinnerungen an ihren Ex-Freund Jake zu verdrängen und wusste, dass sie die richtige Entscheidung getroffen hatte.

Italien würde ihre neue Heimat werden.

Die vierzigminütige Fahrt ging schnell und äußerst schweigsam vorüber. Als das Taxi hielt konnte Olivia förmlich spüren, wie ihr eine Last von den Schultern fiel. Endlich würde sie ihr altes Leben hinter sich lassen und neu beginnen, und mit Marcos Unterstützung würde dieser Neustart auch gar nicht so schwer werden. Zumindest war das Olivias Hoffnung.

Sie nahm den Schlüssel aus dem Versteck, das ihr noch aus ihrem Urlaub bekannt war und öffnete die Tür. Das kleine Ferienhaus sah noch genau so aus, wie sie es in Erinnerung gehabt hatte. Alles war sauber und aufgeräumt, es gab genügend Platz für ihre persönlichen Gegenstände und auf dem Tisch lag ein ähnliches Willkommenspaket, wie sie es im vergangen Sommer schon einmal vorgefunden hatte.

Sie hatte Glück gehabt, dass die Eigentümerin eingewilligt hatte als Olivia höflich anfragte, ob sie für mehrere Wochen bleiben könnte. Sie hatte der Dame ihre Lage erklärt und war auf viel Verständnis gestoßen. Während der Sommermonate wäre dies wahrscheinlich nicht möglich gewesen, aber außerhalb der Hauptsaison war ein längerer Aufenthalt kein Problem.

Olivia packte Stück für Stück ihre Sachen aus und setzte sich mit einem Glas Wasser auf die Terrasse. Sie musste noch dringend einkaufen gehen, wollte jedoch warten, bis Marco von seinem Termin zurück kam. Sie hatten vorab telefonisch vereinbart, dass er sie am Bungalow abholen könnte und sie den Einkauf gemeinsam erledigen würden. Immerhin hatte er ein Auto und kannte sich hier besser aus.

Olivia konnte es kaum erwarten, ihn endlich wieder zu sehen. Zweifel bezüglich seiner Treue hegte sie diesmal keine. Sie war sich sicher gewesen, dass Marco keine andere Frau berührt hatte. Sie vertraute ihm, und dass sie das auch tatsächlich konnte, hatte er ihr mehrfach bewiesen. Während der Zeit ihrer räumlichen Trennung schrieben sie sich regelmäßig Emails und versuchten, jedes Wochenende mindestens ein Telefonat zu führen. Somit konnten sie ihre Beziehung wenigstens ein bisschen am Leben erhalten und den Partner am eigenen Alltag teilhaben lassen. Trotzdem lag Olivia in den Abendstunden oft wach und dachte an Marco und seinen warmen Körper, umgeben von weicher, leicht gebräunter Haut.

Nun war es endlich soweit: Nicht mehr lange, und sie konnte ihn endlich wieder berühren und ihm auf ihre ganz eigene Art und Weise zeigen, wie sehr sie ihn tatsächlich vermisst hatte.

Während sie dasaß und nachdachte drängten Schritte an ihr Ohr, erst leise, dann immer lauter. Sie hatte bereits unbewusst gedankenverloren in die Ferne geblickt, aber erst jetzt erkannte sie, dass jemand auf ihren Bungalow zulief. Nach heftigem Blinzeln konnte sie ihn erkennen: Es war Marco!

Sie erhob sich mit einer großen Ladung Schwung von ihrem Stuhl, blieb jedoch an Ort und Stelle stehen, um ihn weiter zu beobachten. Er schein sie gesehen zu haben, denn je näher er kam, umso deutlicher konnte Olivia sein strahlendes Lächeln erkennen. Marco hob die Hand zum Gruß, und Olivia winkte ihm freudig zurück. Nun hielt sie es auf der Terrasse nicht mehr aus, lief zur Tür, öffnete sie und lief ihm schnellen Schrittes mehrere Meter entgegen. Marco öffnete die Arme und fing seine Liebste auf, ehe er sie voller Liebe fest umarmte. Olivia lehnte sich fest an ihn und vergrub ihr Gesicht in seiner Brust. Niemand vermochte etwas zu sagen, nur ein leichtes, erleichtertes Lachen der Wiedersehensfreude war zu hören.

Oh, wie gut er roch! Männlich und leicht herb, und doch hatte sie diesen Duft an ihm noch nie zuvor wahrgenommen, was wohl auf ein neues Parfüm zurückzuführen war.

Marco lehnte seine Wange an ihr weiches, braunes Haar und atmete tief ein. Der Geruch der Flugzeugsitze war noch immer präsent, und trotzdem konnte er schon jetzt nicht genug von ihr bekommen. Olivia hielt ihn, so fest sie konnte und wusste, dass sie ihn nie wieder loslassen würde. Und das Beste daran war, dass sie das auch gar nicht mehr musste, weil nichts und niemand sie von nun an mehr trennen konnte.

Schließlich brach Marco das Schweigen. „Endlich bist du da. Du hast mir so gefehlt.“ Er küsste ihr Haar und drückte sie noch fester an sich.

Olivia nickte. „Du mir auch. Aber jetzt ist es vorbei. Wir müssen einander nie mehr vermissen.“ Ein Lächeln machte sich breit, und nach einem letzten, tiefen Atemzug fand Olivia die Kraft, sich ein Stück weit aus Marcos Umarmung zu lösen und ihm endlich in die Augen zu sehen. Schweigend musterte sie sein Gesicht: Seine strahlenden Augen, sein Haar, das noch immer die gleiche Länge hatte, seine Nase, seine wohlgeformten Lippen. Seine Lippen … Ohne weiter darüber nachzudenken, küsste sie ihn. Mit festem Druck ruhte ihr Mund auf seinem, doch Marco wollte mehr.

Er öffnete seine Lippen, ließ seine Zungenspitze nach vorne schnellen und bahnte sich einen Weg zwischen Olivias Lippen hindurch direkt in ihre Mundhöhle. Sie erwiderte sein Verlangen in gleichem Maße und ließ sich fallen. Sie küssten sich, als seien sie sich zum ersten Mal in ihrem Leben begegnet und als hätte es zugleich das letzte Mal sein sollen. Marco wollte mehr als nur diese Küsse, er konnte es deutlich spüren. Aber er wollte seine Liebste nicht überrumpeln, wollte seinen Hunger auch nicht vorschnell stillen. Vorfreude war eben doch die schönste Freude.

Ihre Lippen lösten sich voneinander und Olivia hatte bereits jetzt große Mühe, ihre Erregung zu verdrängen. Sie spürte deutlich, dass es Marco genauso ging, aber sie wollte die Zweisamkeit in aller Ruhe mit ihm genießen. Sie hatten von nun an alle Zeit der Welt, kein Grund, alles zu überstürzen und den Genuss in den Hintergrund zu drängen.

 

Marco räusperte sich und fand seine Sprache wieder. „Komm, lass uns einen kleinen Spaziergang machen. Du erzählst mir in Ruhe von deiner Reise und allem, was sonst noch wichtig ist, und danach gehen wir einkaufen.“ Entschlossen lächelte er sie an, und Olivia erwiderte dieses Lächeln. Gemeinsam gingen sie ins Haus, wo Olivia ihre Tasche und den Schlüssel nahm und sich sogleich wieder an ihren Einheimischen schmiegte. Nun war sie keine Touristin mehr, ab sofort war sie einfach nur eine Bewohnerin Tropeas und die Freundin eines smarten Italieners, um den man sie beneiden durfte.

Hand in Hand genossen sie die warme, angenehme Frühlingsluft und sahen hinaus auf das Meer. In einem ruhigen Moment blieben sie schweigend stehen, nahmen sich in die Arme, richteten ihren Blick auf den Horizont und fieberten still der bevorstehenden Nacht entgegen, dem Moment, in dem die Sterne und das Licht des Mondes die einzigen Zuschauer ihres Liebesakts sein würden. Wie im Jahr zuvor, im Schutz der Felsen.

„Mond“ auf Italienisch

Im Nachhinein war Olivia froh gewesen, dass sie ihren etwas größeren Einkauf mit Marco gemeinsam hatte erledigen können. Natürlich kannte sie die meisten Lebensmittel und teilweise konnte man den Inhalt auch an der Verpackung erkennen, aber die Namen und Beschreibungen stellten sie hin und wieder vor ein kleines Rätsel. Marco hatte sie beobachtet und sie liebevoll ausgelacht.

„Wir müssen dir dringend Italienisch beibringen, wenn du dauerhaft hier bleiben möchtest.“ Olivia zog einen Schmollmund und nickte. „Ja, du hast recht. Du musst es mir beibringen.“

Marco berührte für einen kurzen Moment ihre Lippen, ehe er ihr antwortete. „Das werde ich. Wenn ich einmal nicht da sein sollte, kannst du gerne auch Toni in der Bar besuchen. Er und seine Frau helfen dir sicher gerne, sie sprechen beide gut Englisch. Aber mach dir keine Sorgen, das bekommst du schon hin. Alles braucht seine Zeit, aber ich glaube, du wirst schnell lernen. Italienisch ist gar nicht so schwer, wie du vielleicht glaubst.“

Olivia zog die Augenbrauen hoch und dachte sich ihren Teil. Aber andererseits, wenn Marco so gut Englisch lernen konnte, konnte es umgekehrt für sie doch auch nicht viel schwerer sein. Schließlich lebte sie jetzt hier, sie würde die Sprache tagtäglich hören und lesen und sie langsam verinnerlichen. Mit diesem Gedanken schob sie dieses Thema beiseite.

„Essen wir heute Abend gemeinsam?“ Fragend sah Olivia ihren Liebsten an. Dieser zuckte nur mit den Schultern. „Sicher, warum nicht? Ich dachte, wir könnten Essen gehen an deinem ersten offiziellen Abend in Italien?“ Den Rest seiner Gedanken ließ er unausgesprochen, doch Olivia verstand ihn auch ohne Worte.

„Gerne. Aber lass mich die Tage mal für dich kochen, ja?“ Marco zog sie auf. „Kannst du das denn?“ Olivia knuffte ihn lachend in die Seite, ehe sie ihren Einkauf beendeten und die Taschen in den Bungalow brachten. Marco half ihr beim Ausräumen und nahm plötzlich ein seltsames Gefühl wahr, eine Art Wärme und Geborgenheit. Er spürte, dass etwas seinen Weg ging und dass dieser Weg in die richtige Richtung führte. Er war von nun an nicht mehr alleine.

Olivia begutachtete ihren Kühlschrank und schmunzelte über seinen Inhalt, der in Deutschland doch ein wenig anders ausgesehen hatte. Aber auch daran würde sie sich noch gewöhnen. Nun war es jedoch langsam an der Zeit, sich für den gemeinsamen Abend vorzubereiten.

„So, ich fahre nun nach Hause, mich umziehen. Ich würde sagen, ich hole dich um acht ab und wir laufen gemeinsam zur Strandpromenade, was meinst du?“ Das Wetter war sehr angenehm, lediglich die Abendstunden konnten um diese Jahreszeit auch in Tropea noch ein wenig kühl sein. Aber dem konnte man vorbeugen.

„Klar, gerne! Ich freue mich schon auf unseren gemeinsamen Abend.“ Die letzten Worte waren kaum mehr ein Flüstern gewesen, und noch ehe der Satz beendet war, ließ Olivia sich in seine Arme sinken und verlor sich seinen Küssen. Sie schmeckten süß, sie schmeckten nach mehr und Olivia wusste genau, was sie beide wollten. Sie dachte an den Strand und das Meer, an die Felswand, die ihnen im letzten Sommer ihren Schutz gespendet hatte und an den warmen Sand, der um diese Jahreszeit um einiges kühler sein dürfte. Zu gerne hätte sie heute Nacht den Mond und die Sterne dabei beobachtet, wie sie sie beobachteten, aber das war bei den niedrigen Temperaturen kaum möglich. Stattdessen versuchte sie, sich auf die kommenden Wochen und Monate zu freuen. Denn diesmal würde sie ihren Liebsten nicht nach nur zwei Wochen schon wieder verlassen müssen – diesmal konnte sie bleiben, und zwar so lange sie wollte.

Glücklich ging sie ins Bad und machte sich zurecht. Allzu viel Zeit blieb ihr nicht mehr, der Tag war lang gewesen und ein erster Anflug von Müdigkeit machte sich langsam in ihr breit. Einzig und alleine der Gedanke an die kommenden Stunden hielten sie halbwegs auf den Beinen. Sie würde wohl niemals müde werden, Marco heiß und innig zu lieben.

Kaum hatte sie diesen Gedanken im Stillen zu Ende gebracht, riss das Klingeln an der Haustür sie aus ihren Träumereien. Sie riskierte einen letzten Blick in den Spiegel und lief sodann schnell zur Tür. Marcos strahlendes Gesicht erwartete sie im Schein der bereits untergehenden Abendsonne.

„Ciao, bella.“ Sie liebte es, wenn er Italienisch sprach. Das war mitunter der größte Ansporn für sie, zeitnah Italienisch zu lernen, um sich möglicherweise eines Tages auch mit ihm auf Italienisch verständigen zu können.

„Ciao, bello.“ Olivia musste lachen beim Klang ihrer Stimme, gepaart mit ihrem englischen Akzent und dem Versuch, ihm ordnungsgemäß zu antworten. Er stimmte leise auf ihr Lachen mit ein und trat einen Schritt näher, um sie in die Arme zu nehmen und leidenschaftlich zu küssen. Olivia verschränkte ihre Arme in seinem Nacken und erwiderte seine Zärtlichkeiten.

„Du siehst gut aus.“ Olivia sah noch einmal an sich selbst hinunter, als müsse sie sich selbst erinnern, was sie nur kurz zuvor angezogen hatte. Was sie sah, war tatsächlich eine recht hübsche Kombination aus einer hellen Leinenhose und einer dünnen Tunika. Sollte es kühl werden, hatte sie ihre Strickweste dabei, die sie sich gleich um die Schultern hängen würde.

„Grazie.“ Erneut huschte ein Grinsen über ihr hübsches Gesicht, als plötzlich ihr Magen knurrte. „Komm, lass uns gehen. Ich sterbe vor Hunger.“

Ohne Marcos Antwort abzuwarten drehte sie sich um, schnappte sich Weste, Tasche und Schlüssel und trat hinaus. Nachdem sie ihren Schlüssel verstaut hatte, ließ sie ihre Hand sofort in Marcos gleiten. In Sekundenschnelle bildete sich eine leichte Gänsehaut auf ihren Armen aus und sie war froh gewesen, dass die Tunika diese gut verdeckte. Ein Schauer lief ihr über den Rücken und sie wünschte sich, sie hätten bereits gegessen und könnten sofort zurück zum Bungalow laufen, damit sie ihm seine Klamotten vom Leib reißen und sich holen konnte, wonach sie über Monate hinweg gelechzt hatte. Stattdessen musste sie sich noch ein wenig gedulden, und eigentlich sollten ihr wenige Stunden kaum etwas anhaben können wenn man bedachte, dass sie bereits mehrere Monate ohne ihn ausgekommen war. Aber nun, da sie nebeneinander her liefen und sich berührten, war es beinahe unmöglich, standhaft zu bleiben.

Um ihre unbändige Lust im Zaum halten zu können, schaute sie auf den Boden vor ihren Füßen, aber sein wohlduftendes Parfüm machte ihr einen Strich durch die Rechnung. Augenblicklich hatte sie Bilder vor ihrem inneren Auge, von Marco, von sich selbst, von ihnen beiden wie sie sich ihrer Lust hingaben, als gäbe es nur noch sie beide.

Olivia versuchte wieder, sich auf ihren leeren Magen zu konzentrieren und atmete erleichtert auf, als sie die kleine Taverne erreichten, in der sie zum ersten Mal gemeinsam gegessen hatten. Die Erinnerungen an diesen Abend waren kaum verblasst, und so gab es nun zwei gute Gründe für Olivia, weshalb sie die Zeit nach diesem Abendessen herbei sehnte. Ihr knurrender Magen spielte hierbei die kleinere Rolle. Vielmehr wollte sie endlich mit Marco alleine sein.

Da es Marco ganz ähnlich ging, brachten sie das Essen ohne große Umschweife hinter sich. Sie bestellten lediglich ein Getränk und eine Hauptspeise und ließen sich sogleich die Rechnung bringen, kaum dass der Tisch abgeräumt war. Marco übernahm die Rechnung und erhob sich zeitgleich mit seiner Liebsten. Er reichte ihr den Arm, damit sie sich bei ihm unterhaken konnte, doch stattdessen legte sie ihren Arm um seine Taille, was er mit gleicher Geste erwiderte. Beinahe frech ließ er seine Hand nach unten gleiten, wo sie einen Moment lang auf ihrer Pobacke ruhte, ehe er sanft ihre Halsbeuge küsste und die Hand wieder nach oben gleiten ließ.

Ohne darüber gesprochen zu haben, schlugen sie den Weg zu Olivias angemietetem Bungalow ein, und beiden war klar gewesen, dass sie die Nacht gemeinsam verbringen würden. Sie legten den Rückweg ohnehin recht schweigend zurück. Stattdessen beobachteten sie die Leute, die zu dieser Stunde noch am Strand unterwegs waren. Der Himmel wurde immer dunkler und die Sonne war bereits vollständig untergegangen, als sie endlich Olivias vorübergehendes Zuhause erreichten.

Sie traten ein und Olivia schloss die Tür von innen zu, nur zur Sicherheit.

Kaum wandte sie sich wieder der Kommode zu, um den Schlüssel dort abzulegen, zog Marco sie grinsend an sich heran und küsste sie heiß und innig und zeigte ihr so, was er nun von ihr erwartete und wonach er sich sehnte. Olivia gab sich ihrer Leidenschaft hin und ließ sich fallen. Sie küsste ihn, als hätte sie ihn seit Jahrzehnten nicht geküsst, als wäre sein Kuss der lebensrettende Tropfen Wasser kurz vor dem Austrocknen.

Marco schien die Wohnung noch gut zu kennen, denn er wanderte scheinbar automatisch in Richtung Schlafzimmer und zog Olivia mit sich. Marco ließ sich rückwärts auf das Bett fallen. Olivia beugte sich über ihn und suchte förmlich nach seinen Lippen. Marco tastete nach dem Reißverschluss ihrer Weste und streifte sie hastig ab. Ohne inne zu halten machte er sich sogleich an ihrem Top zu schaffen und zog es ihr ebenfalls zügig aus.

Er hob den Kopf und öffnete die Augen. Wie wunderschön sie doch war. Dieses Gesicht, dieser Körper, diese wohlgeformten Brüste, liebevoll in schwarze Spitze gepackt. Oder war sie dunkelblau? Im Schlafzimmer war es weitestgehend dunkel, lediglich das gedimmte Licht vom Flur drang herein und ließ ihn die Farbe nur schwer erkennen. Aber wen kümmerte schon die Unterwäsche? Er wollte endlich sehen, was sich darunter verbarg. Obwohl er Olivia und ihren Körper in- und auswendig kannte, so kam es ihm doch so vor, als hätte er dieses Bild über all die Monate hinweg vergessen.

Olivia sah Marcos Blick und fühlte sich begehrenswert wie nie zuvor. Wie er sie ansah, diese Bewunderung in seinen Augen brachte sie um das letzte Bisschen Verstand. Sie sah ihm tief in die Augen und beugte sich erneut zu ihm hinunter. Sie übersäte sein Gesicht und seinen Hals mit vielen, kleinen Küssen und gab ihm so Gelegenheit, ihre Brüste zu entblößen. Geschickt trennte er die Haken voneinander und ließ den BH hinunter rutschen. Erneut öffnete er die Augen und staunte nicht schlecht. Waren sie schon immer so schön gewesen? Hatte er sie jemals zuvor richtig angesehen und ihre Schönheit erkannt? Womöglich konnte er diesen Anblick erst jetzt wieder genießen, da er wusste, dass sie diesmal nicht wieder abreisen würde.

Er hob seine Arme und griff mit beiden Händen nach den weichen Bällen, die nun leicht in seinen Handflächen lagen. Er streichelte sie, er knetete sie und rieb mit seinen Fingern über ihre Nippel, die sich augenblicklich aufrichteten. Gleichzeitig stieg seine Männlichkeit in seiner Hose empor und er wusste, dass es nun an der Zeit war, auch die restlichen Kleidungsstücke abzulegen und auch sich selbst endlich zu entblößen.

Innerhalb kürzester Zeit lagen sie nackt nebeneinander, während er nun auch mit seinen Lippen und seiner Zunge ihre Brüste verwöhnte. Olivia lehnte sich in ihre Kissen, schloss die Augen und genoss den Moment. Ihre Erregung war bereits jetzt kaum zu bremsen, sie spürte die warme Feuchtigkeit zwischen ihren Beinen und wünschte, sie könnte das Kribbeln an ihrem intimsten Punkt wenigstens auf ein aushaltbares Minimum beschränken. Doch stattdessen brachte Marco sie immer mehr um den Verstand.

 

Er richtete sich auf und beugte sich über sie. Seine Lippen wanderten langsam ihren Oberkörper hinunter, streiften ihre Rippenpartie und ihren Bauchnabel und landeten schließlich auf ihrem warmen Hügel, der innerlich beinahe explodierte vor Verlangen. Als Olivia leise aufstöhnte hob er noch einmal den Kopf und sah ihr ins Gesicht, soweit ihm dies möglich war. Ihre Augen waren geschlossen, ihre Lippen leicht geöffnet und ihr Herz schien zu rasen. Er ließ den Kopf wieder sinken und platzierte seine Lippen mitten auf ihrer Perle. Er küsste sie und ließ seine Lippen sanft mit ihr spielen. Sie streiften ihr bestes Stück und zogen leicht daran, ehe er seine Zunge ins Spiel brachte.

Olivia stöhnte ein weiteres Mal auf, diesmal lauter und deutlicher. Marco ließ sich dadurch in keinster Weise beirren und setzte sein Vorhaben fort. Seine Zunge rieb sanft an ihrer intimsten Stelle und umkreiste die kleine Kugel in stetigem Rhythmus. Seine Lippen saugten immer stärker daran, seine Zunge bewegte sich immer zügiger auf und ab und zog wilde Kreise in sämtliche Richtungen. Seine Hände glitten sanft über die Innenseiten ihrer Schenkel und steigerten ihre Erregung ins Unermessliche. Ihr Stöhnen wurde lauter und ebbte nicht mehr ab. Marcos Zunge hielt ihr Tempo und duldete keine Pause, und endlich bäumte sich Olivias Körper – gepaart mit einem lauten Aufschrei – auf, um im nächsten Augenblick wieder zusammen zu fallen wie eine Handvoll Sand.

Marco zog sich nach oben, während Olivia versuchte, sich wieder zu beruhigen. Ihre Atmung flachte ab, ihr Herz schlug ein angenehmeres Tempo ein und ihre Augen öffneten sich wie von selbst. Sie nahm Marcos Gesicht in ihre Hände und sah ihn an, ehe sie ihn küsste und ihren eigenen Geschmack in sich aufnahm. Olivia richtete sich auf und deutete Marco, sich auf den Rücken zu legen. Als sie nach unten rutschte, hielt er sie an ihren Oberarmen fest und schüttelte den Kopf.

„Oh, nein. So lange warte ich nicht mehr. Ich will dich jetzt gleich. Setz dich.“

Olivia tat, wie ihr geheißen und ließ sich langsam an ihm hinuntergleiten. Sie spürte sofort, dass jeder weitere Handgriff ihrerseits zum Äußersten geführt hätte. Sie wollte es langsam angehen lassen, wollte Marco ihre Zweisamkeit genießen lassen, aber seine Gier war größer gewesen. Er nahm die Führung in die Hand, packte sie an den Hüften und bewegte sein Becken schnell und in kurzen Zügen auf und ab. Ihre Haut klatschte aufeinander und wirkte in diesem Augenblick wie ein Anfeuern zum Endspurt. Olivia beugte sich nach vorne, um sich abstützen zu können und spürte, wie auch ihre Erregung erneut stieg.

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