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Der Graf von Bragelonne

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XXVI.
Saint-Aignan befolgt den Rath von Malicorne

Der König überwachte das Portrait von la Vallière mit einem Eifer, der eben so wohl vom Verlangen, es ähnlich zu sehen, als von der Absicht, dieses Portrait lange dauern zu machen, herrührte.

Man mußte ihn sehen, wie er dem Pinsel folgte, auf die Vollendung eines Entwurfes oder das Resultat einer Färbung wartete und den, Maler verschiedene Abänderungen anrieth, zu denen derselbe mit ehrfurchtsvoller Gelehrigkeit einwilligte.

Hatte der Maler nach dem Rathe von Malicorne ein wenig gezögert, hatte sich Saint-Aignan eine kleine Abwesenheit gemacht, dann mußte man es sehen, was aber Niemand sah, dieses ausdrucksvolle Stillschweigen, das in einem Seufzer zwei Seelen einigte, welche sehr geneigt, sich zu verstehen, und sehr sehnsüchtig nach Ruhe und Meditation.

Dann vergingen die Minuten wie durch Zauber; der König näherte sich seiner Geliebten und versengte sie durch das Feuer seines Blickes, durch die Berührung seines Athems.

Wurde ein Geräusch im Vorzimmer hörbar, kam der Maler, kehrte Saint-Aignan unter Entschuldigungen zurück, so sing der König an zu sprechen, la Vallière antwortete ihm hastig, und ihre Augen sagten Saint-Aignan, sie haben während seiner Abwesenheit ein Jahrhundert gelebt.

Mit einem Wort, Malicorne, dieser Philosoph, ohne es zu wollen, hatte dem König den Hunger im Ueberfluß und das Verlangen nach der Gewißheit des Besitzes zu geben gewußt.

Was la Vallière befürchtete, geschah nicht.

Niemand errieth, daß sie am Tage zwei bis drei Stunden ihr Zimmer verließ. Sie gab eine unregelmäßige Gesundheit vor. Diejenigen, welche sich bei ihr einfanden, klopften an, ehe sie eintraten. Malicorne, der Mann der geistreichen Erfindungen, hatte einen akustischen Mechanismus ersonnen, durch welchen la Vallière in der Wohnung von Saint-Aignan von den Besuchen benachrichtigt wurde, die man ihr in dem Zimmer, das sie bewohnte, machen wollte.

Ohne auszugehen, ohne Vertraute zu haben, kehrte sie in ihre Wohnung zurück und führte die Leute durch eine Erscheinung irre, welche vielleicht etwas verspätet, aber nichtsdestoweniger siegreich jeden Argwohn der eingefleischtesten Skeptiker bekämpfte.

Malicorne erkundigte sich am folgenden Tag bei Saint-Aignan, und Saint-Aignan war genöthigt, zuzugestehen, die Viertelstunde Freiheit habe den König in die heiterste Laune versetzt.

»Man wird die Dosis verdoppeln müssen, doch unmerklich, »sagte Malicorne, »wartet, bis man es wünscht.«

Man wünschte es so sehr, daß eines Abends, am vierten Tag, in dem Augenblick, wo sich der Maler heimlich aus dem Staube machte, ohne daß Saint-Aignan zurückgekehrt war, dieser, als er endlich kam, auf dem Gesichte von la Vallière einen Schatten von Aerger erblickte, den sie nicht hatte verbergen können. Der König war weniger geheimnißvoll, er offenbarte seinen Verdruß durch eine sehr bezeichnende Bewegung der Schultern.

La Vallière erröthete dann.

»Gut!« rief Saint-Aignan in seinem Innern, »Herr Malicorne wird heute Abend entzückt sein.«

Malicorne war in der That am Abend entzückt.

»Fräulein de la Vallière hoffte offenbar, Ihr würdet wenigstens noch zehn Minuten länger ausbleiben,« sagte er zum Grafen.

»Und der König hoffte eine halbe Stunde.«

»Ihr wäret ein schlechter Diener des Königs, wenn Ihr Seiner Majestät diese halbe Stunde Befriedigung verweigertet.«

»Aber der Maler!« entgegnete Saint-Aignan.

»Das übernehme ich, nur laßt mich mit den Gesichtern und den Umständen zu Rathe gehen, das sind meine magischen Operationen, und wenn die Zauberer mit dem Astrolabium die Höhe der Sonne, des Mondes und ihrer Constellationen aufnehmen, so beschränke ich mich darauf, daß ich beobachte, ob die Augen schwarz umkreist sind, oder ob der Mund den conversen Bogen oder den concaven beschreibt.«

»Beobachtet also.«

»Seid unbesorgt.«

Der verschmitzte Malicorne hatte wirklich alle Muße, zu beobachten.

Denn an demselben Abend ging der König mit den Königinnen zu Madame, machte ein so verdrießliches Gesicht, stieß so schwere Seufzer aus, schaute la Vallière mit so sterbenden Augen an, daß Malicorne zu Montalais sagte:

»Morgen.«

Und er suchte den Maler in seinem Hause in der Rue des Jardins-Saint-Paul auf und bat ihn, die Sitzung um zwei Tage zu verschieben.

Saint-Aignan war nicht zu Hause, als la Vallière, schon mit dem untern Stock vertraut, den Boden aufhob und hinabstieg.

Der König erwartete sie wie gewöhnlich aus der Treppe und hielt einen Strauß in seiner Hand. Als er sie sah, schloß er sie in seine Arme.

La Vallière schaute ganz bewegt umher und beklagte sich, als sie Niemand erblickte als den König.

Sie setzten sich.

Bei den Polstern liegend, auf denen sie ruhte, den Kopf auf den Schooß seiner Geliebten geneigt, so gleichsam in ein Asyl versetzt, aus dem man ihn nicht vertreiben konnte, schaute Ludwig la Vallière an, und als wäre der Augenblick gekommen, wo nichts sich mehr zwischen diese zwei Seelen zu stellen vermöchte, verschlang sie ihn nun mit den Blicken.

Da löste sich aus ihren so sanften, so reinen Augen eine beständig sprühende Flamme, deren Strahlen das Herz ihres königlichen Geliebten suchten, um es einmal zu erwärmen und dann zu verzehren.

Entzückt durch die Berührung der zitternden Kniee, bebend vor Glück, wenn sich die Hand von Louise auf seine Haare senkte, erstarrte der König in dieser Seligkeit und erwartete immer, den Maler eintreten zu sehen.

In dieser schmerzlichen Voraussicht strengte er sich zuweilen an, der Verführung zu entfliehen, die in feine Adern eindrang; er rief den Schlaf des Herzens und der Sinne an, er stieß die bereite Wirklichkeit zurück, um dem Schatten nachzulaufen.

Doch die Thüre öffnete sich weder für Saint-Aignan, noch für den Maler, die Vorhänge knisterten nicht einmal. Ein dumpfes, geheimnißvolles Stillschweigen der Wollust betäubte selbst die Vögel in ihrem vergoldeten Bauer.

Besiegt wandte der König den Kopf um und drückte seinen glühenden Mund in die vereinigten Hände von la Vallière, sie verlor die Vernunft und preßte auf die Lippen ihres Geliebten ihre beiden krampfhaften Hände.

Ludwig sank schwankend auf die Kniee, und da la Vallière ihren Kopf nicht verrückt hatte, so fand sich die Stirne des Königs auf dem Niveau der Lippen der jungen Frau, die in ihrer Entzückung mit einem flüchtigen, sterbenden Kuß die duftenden Haare streifte, die ihre Wangen liebkosten.

Der König nahm sie in seine Arme, und ohne daß sie widerstand, tauschten sie jenen ersten Kuß, den glühenden Kuß, der die Liebe zum Wahnsinn steigert.

Weder der Maler, noch Saint-Aignan kamen an diesem Tage.

Eine Art von schwerer und zugleich süßer Trunkenheit, die die Sinne erfrischt und wie ein langsames Gift den Schlaf in den Adern kreisen läßt, den ungreifbaren wie das glückliche Leben hinziehenden Schlaf, fiel einer Wolke ähnlich zwischen das vergangene Leben und das zukünftige Leben der beiden Bebenden.

Im Schooße dieses traumvollen Schlafes beunruhigte ein anhaltendes Geräusch zuerst la Vallière, doch ohne sie ganz zu erwecken.

Da dieses Geräusch aber fortwährte, da es sich begreiflich machte, da es die arme, von der Täuschung trunkene junge Frau an die Wirklichkeit erinnerte, so erhob sie sich ganz erschrocken, schön in ihrer Verwirrung, und sagte:

»Es erwartet mich Jemand da oben! Ludwig! Ludwig, höret Ihr nicht?«

»Ei! seht Ihr nicht diejenige, auf welche ich nun warte?« versetzte der König voll Zärtlichkeit, »nun mögen die Anderen auch auf Euch warten.«

Doch sie schüttelte sanft den Kopf und sprach, während zwei schwere Thränen ihren Augen entstürzten:

»Verborgenes Glück, verborgene Macht . . . mein Stolz muß schweigen wie mein Herz.«

Der Lärmen fing wieder an.

»Ich höre die Stimme von Montalais,« sagte sie.

Und sie stieg hastig die Treppe hinauf.

Der König ging mit ihr hinauf, denn er konnte sich nicht entschließen, sie zu verlassen, und bedeckte ihre Hände und den Saum ihres Kleides mit Küssen.

»Ja, ja,« wiederholte la Vallière, als ihr halber Leib schon durch die Fallthüre durchgegangen war, »ja, die Stimme von Montalais ruft, es muß etwas Wichtiges vorgefallen sein.«

»Weht, theure Geliebte, und kommt rasch zurück,« sagte der König.

»Oh! heute nicht, Gott befohlen, Sire.«

Und sie bückte sich noch einmal, um ihren Geliebten zu küssen, dann entfloh sie.

Montalais wartete wirklich ganz aufgeregt, ganz bleich.

»Geschwinde, geschwinde,« sagte sie, »er kommt herauf.«

»Wer, wer kommt herauf?«

»Er. Ich sah es vorher.«

»Aber wer denn? Du machst mich sterben!«

»Raoul!« murmelte Montalais.«

»Ja, ja,« rief eine freudige Stimme auf den letzten Stufen der großen Treppe.

La Vallière stieß einen furchtbarrn Schrei aus und stürzte rückwärts.

»Hier bin ich, hier bin ich!« rief Raoul herbeilaufend. »Oh! ich wußte wohl, daß Ihr mich noch liebet!«

La Vallière machte eine Geberde des Schreckens, dann eine Gederde der Verwünschung: sie strengte sich an, zu sprechen, und konnte nur ein Wort artikuliren.

»Nein! nein!« sagte sie. Und sie fiel in die Arme von Montalais und murmelte:

»Kommt mir nicht nahe.«

Montalais winkte Raoul, der, wie versteinert auf der Schwelle, nicht einmal einen Schritt mehr in das Zimmer zu machen suchte.

Dann warf sie ihre Blicke nach der Seite des Windschirms und sagte:

»Oh! die Unvorsichtige, die Fallthüre ist noch nicht geschlossen!«

Und sie ging in die Ecke des Zimmers, um zuerst den Windschirm und dann hinter dem Windschirm die Fallthüre zuzumachen.

Doch aus dieser Fallthüre stürzte der König hervor, der den Schrei von la Vallière gehört hatte und ihr zu Hilfe eilte.

 

Er kniete vor ihr nieder und bestürmte Montalais, die den Kopf zu verlieren anfing, mit Fragen.

Doch in dem Augenblick, wo der König auf die Kniee fiel, hörte man einen Schmerzensschrei und Tritte in der Flur. Der König wollte weglaufen, um zu sehen, wer den Schrei ausgestoßen, von wem das Geräusch der Tritte herrühre.

Montalais suchte ihn abzuhalten, doch vergebens.

Der König verließ la Vallière und ging auf die Thüre zu; aber Raoul war schon fern, so daß der König nur eine Art von Schatten sah, der sich um die Ecke des Corridor wandte.

XXVII.
Zwei alte Freunde

Während Jeder bei Hose an seine Angelegenheiten dachte, begab sich ein Mann geheimnißvoll hinter der Grève-Platz in ein Haus, das wir schon kennen, weil wir es an einem Tag des Aufruhres von d’Artagnan belagert gesehen haben.

Dieses Haus hatte seinen Haupteingang auf der Place-Baudoyer.

Ziemlich groß, von Gärten umgeben, in der Rue Saint-Jean von den Buden der Kleinschmiede umgürtet, die es mit ernsten Blicken hüteten, war es in diesen dreifachen Wall von Steinen, von Lärmen und von Grün, wie eine einbalsamirte Mumie in ihrem dreifachen Kasten, eingeschlossen.

Der Mann, von dem wir sprechen, ging mit sicherem Schritt, obgleich er nicht mehr von der ersten Jugend war. Sah man seinen mauerfarbigen Mantel und seinen langen Degen, der diesen Mantel aufhob, so konnte Niemand den Abenteuersucher mißkennen, und beobachtete man den aufwärts gebogenen Schnurrbart, die seine, glatte Haut, die unter dem Sombrero erschien , so konnte man nicht umhin, zu glauben, die Abenteuer müssen galanter Natur sein.

Der Cavalier war kaum in das Haus eingetreten, als es acht Uhr auf Saint-Gervais schlug.

Und zehn Minuten nachher klopfte eine Dame, begleitet von einem bewaffneten Lackei, an derselben Thüre, die ihr alsbald eine alte Zofe öffnete.

Diese Dame hob, als sie eintrat, ihren Schleier auf. Es war keine Schönheit mehr, aber es war noch eine Frau; sie war nicht mehr jung, aber sie war noch behende und rüstig. Sie verbarg unter einer reichen, geschmackvollen Toilette ein Alter, dem Ninon de I’Enclos allein lächelnd Trotz geboten hätte.

Kaum war sie im Vorhaus, als der Cavalier, dessen Züge wir skizzirt haben, auf sie zuging und ihr die Hand reichte.

»Theure Herzogin, guten Morgen,« sagte er.

»Guten Morgen, mein lieber Aramis,« erwiederte die Herzogin.

Er führte sie in einen zierlichen, hübsch ausgestatteten Salon, dessen hohe Fenster die durch die schwarzen Gipfel einiger Tannen etwas gemilderten letzten Strahlen des Tages mit Purpur übergossen.

Beide setzten sich neben einander.

Weder das Eine, noch das Andere, hatte den Gedanken, Licht zu verlangen, und so begruben sie sich in den Schatten, als hätten sie sich gegenseitig in die Vergessenheit begraben wollen.

»Chevalier,« sagte die Herzogin, »Ihr habt seit unserer Zusammenkunft in Fontainebleau kein Lebenszeichen mehr von Euch gegeben, und ich gestehe, daß Eure Anwesenheit am Tage, da der Franciscaner starb, ich gestehe, daß Eure Einweihung in gewisse Geheimnisse mich im höchsten Maße in Erstaunen gesetzt haben.«

»Ich kann Euch meine Gegenwart erklären, ich kann Euch meine Einweihung erklären,« erwiederte Aramis.

»Vor Allem sprechen wir ein wenig von uns,« sagte lebhaft die Herzogin. »Wir sind nun seit langer Zeit gute Freunde.«

»Ja, Madame, und wenn es Gott gefällt, werden wir es, wenn nicht lange, doch wenigstens immer sein.«

»Das ist gewiß, Chevalier, und mein Besuch zeugt hierfür.«

»Wir haben jetzt, Frau Herzogin, nicht mehr dieselben Interessen wie früher,« sprach Aramis lächelnd ohne Furcht in diesem Halbschatten, denn man konnte hier nicht errathen, sein Lächeln sei minder angenehm und minder frisch, als einst.

»Heute, Chevalier, haben wir andere Interessen . . . Jedes Alter bringt die seinigen; und da wir uns heute, wenn wir plaudern, eben so gut begreifen, wie wir es einst thaten, ohne zu sprechen, so plaudern wir, wenn Ihr wollt.«

»Herzogin, ich bin zu Euren Befehlen. Ah! verzeiht, wie habt Ihr denn meine Adresse gefunden? Und warum habt Ihr sie aufgesucht?«

»Warum? Ich habe es Euch gesagt: die Neugierde. Ich wollte wissen, was Euer Verhältniß zu dem Franciscaner gewesen , mit dem ich zu thun hatte, und der auf eine so seltsame Weise gestorben ist. Ihr wißt, daß wir bei unserer Zusammenkunft in Fontainebleau, am Fuße des kurz zuvor erst geschlossenen Grabes, beide so bewegt waren, daß wir einander nichts anvertrauen konnten.«

»Ja, Madame.«

»Wohl, ich hatte Euch nicht sobald verlassen, als ich es bereute. Ich war stets wißbegierig; nicht wahr, es ist Euch bekannt, daß Frau von Longneville ein wenig ist wie ich?«

»Ich weiß das nicht,« erwiederte Aramis discreter Weise.

»Ich erinnerete mich also, daß wir auf jenem Friedhof nichts gesagt hatten, weder Ihr etwas von Eurem Verhältniß zu dem Franciscaner, dessen Beerdigung Ihr überwachtet, noch ich etwas von dem, was ich für ihn war. Dies Alles schien mir unwürdig zweier Freunde wie wir, und ich suchte die Gelegenheit, mich Euch zu nähern, um Euch einen Beweis zu geben, daß ich Euer Eigenthum bin, und daß Marie Michon, die arme Todte, auf Erden einen Schatten voll Gedächtniß zurückgelassen hat.«

Aramis neigte sich auf die Hand der Herzogin und hauchte einen galanten Kuß darauf.

»Es muß Euch Mühe gemacht haben, mich aufzufinden?« sagte er.

»Ja,« erwiederte sie, ärgerlich, zu dem zurückgeführt zu werden, was Aramis erfahren wollte; »aber ich wußte, daß Ihr ein Freund von Herrn Fouquet und suchte bei diesem.

»Freund!« rief der Chevalier. »Ah! Ihr sagt zu viel, Madame. Ein armer Priester begünstigt durch den großmüthigen Protector, ein Herz voll Dankbarkeit und Treue, das ist Alles, was ich für Herrn Fouquet bin.«

»Er hat Euch zum Bischof gemacht.«

»Ja, Herzogin.«

»Schöner Musketier, das ist Euer Rückzug.«

»Wie für Dich die politische Intrigue,« dachte Aramis. Laut fügte er bei: »Ihr erkundigtet Euch also bei Herrn Fouquet?«

»Das ging leicht. Ihr waret in Fontainebleau bei ihm gewesen, Ihr hattet, glaube ich, eine kleine Reise nach Eurer Diözese Belle-Isle-en-Mer gemacht.«

»Nein, Madame, nein, meine Diözese ist Vannes.«

»Das wollte ich sagen. Ich glaubte nur, Belle-Isle-en-Mer . . . «

»Ist nur ein Haus von Herrn Fouquet.«

»Ah! man sagte mir, Belle-Isle sei befestigt; ich weiß aber, daß Ihr ein Kriegsmann seid, mein Freund.«

»Ich habe Alles verlernt, seitdem ich der Kirche angehöre,« entgegnete Aramis gereizt.

»Genug . . . Ich erfuhr also, Ihr seid von Vannes zurückgekehrt, und schickte zu einem unserer Freunde, dem Herrn Grafen de la Fère.«

»Ah!« machte Aramis.

»Er ist verschwiegen und ließ mir antworten, er wisse Eure Adresse nicht.«

»Stets Athos,« dachte der Bischof: »was gut ist, ist immer gut.«

»Ihr wißt nun, daß ich mich hier nicht zeigen kann, und daß die Königin immer etwas gegen mich hat.«

»Ja wohl, und ich wundere mich darüber.«

»Ah! das rührt von allerlei Gründen her . . . Doch gehen wir darüber weg . . . Ich bin genöthigt, mich zu verbergen; zum Glück begegnete ich d’Artagnan, einem von Euren ehemaligen Freunden, nicht wahr?«

»Einer von meinen gegenwärtigen Freunden.«

»Er gab mir Auskunft, er schickte mich zu Herrn von Baisemeaux, dem Gouverneur der Bastille.«

Aramis. bebte, und seinen Augen entströmte in der Dunkelheit eine Flamme, die er vor seiner hellsehenden Freundin nicht verbergen konnte.

»Herr von Baisemeaux,« sagte er, »und warum schickte Euch d’Artagnan zu Herrn von Baisemeaux?«

»Ah! ich weiß es nicht.«

»Wie soll ich das verstehen?« fragte der Bischof, alle seine geistigen Kräfte zusammenraffend, um den Kampf würdig auszuhalten.

»Herr von Baisemeaux war Euch verbunden, wie mir Herr d’Artagnan sagte.«

»Das ist wahr.«

»Und man weiß immer die Adresse eines Gläubigers wie die eines Schuldners.«

»Das ist abermals wahr. Und Baisemeaux nannte Euch?«

»Saint-Mandé, wohin ich Euch einen Brief sandte.«

»Ich habe ihn hier, und er ist mir kostbar, denn ich verdanke ihm das Vergnügen, Euch zu sehen.«

Zufrieden, auf diese Art ohne Unglück über alle Schwierigkeiten dieser zarten Auseinandersetzung hinweggestreift zu sein, athmete die Herzogin.

Aramis athmete nicht.

»Wir waren bei Eurem Besuche bei Baisemeaux,« sagte er.

»Nein,« entgegnete sie lachend, »weiter.«

»Also bei Eurem Groll gegen die Königin-Mutter?«

»Noch weiter, noch weiter: wir sind bei den Beziehungen . . . «

»Die Ihr zu dem Franciscaner hattet,« schnitt Aramis rasch ab; »nun wohl, ich höre Euch voll Aufmerksamkeit.«

»Das ist einfach,« erwiederte die Herzogin, ihren Entschluß fassend. Ihr wißt, daß ich mit Herrn von Laicques lebe?«

»Ja, Madame.«

»Ein Quasigatte?«

»Man sagt es.«

»In Brüssel.«

»Ja.«

»Ihr wißt, daß meine Kinder zu Grunde gerichtet und geplündert worden sind?«

»Ah! welch ein Jammer, Herzogin!«

»Es ist schändlich; ich mußte auf Mittel sinnen, zu leben, und besonders, nicht zu vegetiren.«

»Das begreift sich.«

»Ich hatte Gehässigkeiten auszubeuten, Freundschaften zu dienen; ich hatte kein Ansehen, keine Beschützer mehr.«

»Ihr, die Ihr so viele Leute begünstigt habt!« sagte Aramis mit mildem Tone.

»Das ist immer so, Chevalier. Ich sah in dieser Zeit den König von Spanien.«

»Ah!«

»Der einen Jesuiten-General ernannt hatte, wie es der Brauch ist.«

»Ah! das ist der Brauch?«

»Wißt Ihr es nicht?«

»Verzeiht, ich war zerstreut.«

»Ihr müßt das in der That wissen, Ihr, der Ihr in einem so vertraulichen Verhältnis, zu dem Franciscaner standet.«

»Zu dem Jesuiten-General, wollt Ihr sagen.«

»Ganz richtig. Ich sah also den König von Spanien. Er war wohlwollend gegen mich, konnte aber nicht viel für mich thun. Er empfahl mich indessen, mich und Laicques in Flandern und ließ mir eine Pension auf die Fonds des Ordens aussetzen.«

»Des Ordens der Jesuiten?«

»Ja. Der General, das heißt der Franciscaner wurde zu mir geschickt.«

»Sehr gut.«

»Und da ich, damit die Sache in Ordnung gebracht werden konnte, nach den Statuten des Ordens dafür angesehen werden mußte, daß ich Dienste leiste . . . Ihr wißt, daß dies die Regel ist.«

»Ich wußte das nicht.«

Frau von Chevreuse hielt inne, um Aramis anzuschauen, aber es war finstere Nacht.

»Nun! das ist die Regel,« fuhr sie fort. »Ich mußte also das Ansehen haben, als wäre ich von einigem Nutzen. Ich erklärte mich bereit, für den Orden zu reisen, und man reihte mich unter die reisenden Affiliirten ein. Ihr begreift, daß dies ein Schein und eine Förmlichkeit war.«

»Vortrefflich.«

»So bezog ich meine ganz anständige Pension.«

»Mein Gott, Herzogin, was Ihr mir da sagt, ist ein Dolchstich für mich. Ihr genöthigt, eine Pension von den Jesuiten zu empfangen?«

»Nein, Chevalier, von Spanien.«

»Oh! abgesehen vom Gewissensfall, Herzogin, müßt Ihr mir zugestehen, daß dies dasselbe ist.«

»Nein, nein, nicht ganz.«

»Aber von dem schönen Vermögen bleibt doch wohl . . . «

»Es bleibt mir Dampierre, das ist Alles.«

»Das ist immer noch sehr schön.«

»Ja, aber Dampierre mit Schulden, mit Hypotheken belastet, Dampierre ein wenig ruinirt wie die Eigenthümerin.«

»Und die Königin-Mutter sieht dies Alles mit trockenem Auge an?« versetzte Aramis mit einem neugierigen Blick, der jedoch nur der Finsterniß begegnete.

»Ja, sie hat Alles vergessen.«

»Ihr habt es, wie mir scheint, versucht, wieder in Gnade zu kommen?«

»Ja, aber durch eine namenlose Seltsamkeit erbt der kleine König die Antipathie, die sein theurer Vater gegen meine Person hatte. Ah! Ihr werdet mir sagen, ich sei wohl eine von den Frauen, die man hasse, leider gehöre ich nicht mehr zu denen, die man liebt.«

»Theure Herzogin, ich bitte, kommen wir geschwinde auf das, was Euch hierher führt, denn ich glaube, daß wir einander nützlich sein können.«

»Ich dachte das auch. Ich kam also in einer doppelten Absicht nach Fontainebleau. Einmal wurde ich von dem Euch bekannten Franciscaner dahin berufen . . . . Ah! sagt mir, woher kanntet Ihr ihn? denn ich habe Euch meine Geschichte erzählt, und Ihr habt mir die Einige nicht erzählt.«

»Ich war auf eine sehr natürliche Weise mit ihm bekannt. Ich habe mit ihm Theologie in Parma studirt; wir waren Freunde geworden, doch bald hatten uns die Angelegenheiten, bald die Reisen, bald der Krieg von einander getrennt.«

»Ihr wußtet, daß er Jesuiten-General war?«

 

»Ich vermuthete es.«

»Doch durch welchen sonderbaren Zufall kamet Ihr auch in den Gasthof, wo sich die reisenden Affiliirten versammelten?«

»Oh!« erwiederte Aramis mit ruhigem Tone, »das ist allerdings ein reiner Zufall. Ich begab mich zu Herrn Fouquet nach Fontainebleau, um eine Audienz beim König zu erhalten. Ich kam vorüber, ich war unbekannt; ich sah am Wege den armen Sterbenden, ich erkannte ihn. Das Uebrige wißt Ihr, er verschied in meinen Armen.«

»Ja, doch indem er Euch im Himmel und auf Erden eine so große Macht hinterließ, daß Ihr in seinem Namen unumschränkte Befehle gabet.«

»Er ertheilte mir wirklich einige Aufträge.«

»Und für mich?«

»Ich habe es Euch gesagt. Die Ausbezahlung einer Summe von 12,000 Livres. Ich glaube Euch die nöthige Unterschrift, um sie zu beziehen, gegeben zu haben. Habt Ihr sie nicht in Empfang genommen?«

»Doch, doch! Ah! mein lieber Prälat, Ihr ertheilt Befehle mit einem so geheimnißvollen Wesen und mit einer so erhabenen Majestät, wie man mir gesagt hat, daß man Euch allgemein für den Nachfolger des verstorbenen Hauptes hielt.«

Aramis erröthete vor Ungeduld. Die Herzogin fuhr fort:

»Ich habe mich hierüber beim König von Spanien erkundigt und er gab mir Aufklärung über meinen Zweifel in dieser Hinsicht. Jeder Jesuiten-General ist nach den Statuten des Ordens bei seiner Ernennung Spanier und muß dies sein. Ihr seid nicht Spanier und der König von Spanien hat Euch nicht ernannt.«

Aramis erwiederte nur die Worte:

»Ihr seht wohl, daß Ihr Euch irrtet, Herzogin, da Euch der König von Spanien dies gesagt hat.«

»Ja, lieber Aramis, doch ich dachte noch etwas Anderes.«

»Was denn?«

»Ihr wißt, daß ich ein wenig an Alles denke.«

»Oh! ja, Herzogin.«

»Ihr könnt Spanisch?«

»Jeder Franzose, der seine Fronde gemacht hat, kann Spanisch.«

»Ihr habt in Flandern gelebt?«

»Drei Jahre.«

»Ihr seid in Madrid gewesen?«

»Fünfzehn Monate.«

»Ihr seid also im Stande, in Spanien naturalisirt zu werden, wann Ihr wollt.«

»Glaubt Ihr?« versetzte Aramis mit einer Treuherzigkeit, durch die sich die Herzogin täuschen ließ.

»Allerdings. Zwei Jahre Aufenthalt und Kenntniß der Sprache sind unerläßliche Vorschrift. Ihr habt drei und ein halbes Jahr . . . fünfzehn Monate zu viel.«

»Worauf zielt Ihr damit ab, liebe Freundin?«

»Hierauf: ich stehe gut mit dem König von Spanien.«

»Ich stehe nicht schlecht mit ihm,« dachte Aramis.

»Soll ich von ihm für Euch die Verlassenschaft des Franciscaners verlangen?«

»Oh! Herzogin!«

»Ihr habt sie vielleicht?«

»Nein, bei meinem Wort.«

»Wohl! ich kann Euch einen Dienst leisten.«

»Warum habt Ihr ihn nicht Herrn von Laicques geleistet, Herzogin. Das ist ein Mann voll Talent, den Ihr liebt.«

»Ja, gewiß; aber es hat sich nicht geschickt. Antwortet mir jedoch, Laicques oder nicht Laicques, wollt Ihr?«

»Herzogin, nein, ich danke.«

Sie schwieg.

»Er ist ernannt,« dachte sie.

»Wenn Ihr mich so zurückweist, ermuthigt Ihr mich nicht, etwas von Euch für mich zu fordern,« sprach Frau von Chevreuse.

»Oh! fordert immerhin.«

»Fordern! . . . Ich kann es nicht, wenn Ihr nicht die Macht habt, zu bewilligen.«

»Fordert, so wenig ich auch vermag.«

»Oh! eine runde Summe.«

»Das ist schlimm . . . Ihr wißt, daß ich nicht reich bin.«

»Ihr, nein, aber der Orden. Wäret Ihr General gewesen . . . «

»Ihr wißt, daß ich nicht General bin.«

»Dann habt Ihr einen Freund, der reich sein muß: Herr Fouquet?«

»Herr Fouquet! Madame, er ist mehr als zur Hälfte zu Grunde gerichtet.«

»Man sagte es und ich wollte es nicht glauben.«

»Warum nicht, Herzogin?«

»Weil ich vom Cardinal Mazarin einige Briefe habe, nämlich Laicques hat sie, welche seltsame Rechnungen begründen.«

»Was für Rechnungen?«

»Ueber verkaufte Renten, gemachte Anlehen, ich erinnere mich nicht mehr genau. Immerhin stellte sich heraus, daß der Unterintendant nach den von Mazarin unterzeichneten Briefen etliche und dreißig Millionen aus den Staatskassen bezogen hätte. Der Fall ist wichtig.«

Aramis drückte sich die Nägel in seine Hand.

»Wie!« sagte er, »Ihr besitzt solche Briefe und Ihr habt sie Herrn Fouquet nicht mitgetheilt?«

»Ah!« erwiederte die Herzogin, »dergleichen Dinge behält man sich in Reserve. Kommt der Tag des Bedürfnisses, so zieht man sie aus dem Schrank.«

»Und der Tag des Bedürfnisses ist gekommen?« fragte Aramis«.

»Ja, mein Theurer.«

»Und Ihr wollt die Briefe Herrn Fouquet zeigen?«

»Ich will lieber mit Euch davon sprechen.«

»Ihr müßt sehr nothwendig Geld brauchen, arme Freundin, daß Ihr an dergleichen Dinge denkt, Ihr, die Ihr die Prosa von Herrn von Mazarin so gering schätztet.«

»Ich brauche in der That Geld.«

»Und dann,« fuhr Aramis mit kaltem Tone fort, »und dann muß es Euch selbst schmerzlich gewesen sein, zu diesem Mittel greifen zu sollen. Es ist grausam.«

»Oh! wenn ich das Schlimme und nicht das Gute hätte thun wollen,« entgegnete Frau von Chevreuse, »so würde ich statt von dem Ordens-General, oder von Herrn Fouquet die fünfmal hunderttausend Livres zu verlangen, die ich brauche . . . «

»Fünfmal hunderttausend Livres?«

»Nicht mehr. Findet Ihr das viel? Es ist wenigstens so viel erforderlich, um Dampierre wiederherzustellen.«

»Ja, Madame.«

»Ich sage also, statt diese Summe auf die genannte Art zu verlangen, würde ich meine alte Freundin die Königin-Mutter aufgesucht haben; die Briefe ihres Gatten, des Signor Mazarini hätten mir zur Einführung gedient; ich hätte die Bagatelle von ihr gefordert und zu ihr gesagt: »»Madame, ich wünschte die Ehre zu haken, Euch in Dampierre zu empfangen; erlaubt mir, Dampierre in Stand zu setzen.«

Aramis erwiederte nicht ein Wort.

»Nun,« sagte die Herzogin, »woran denkt Ihr?«

»Ich mache Additionen.«

»Und Herr Fouquet Subtractionen. Ich versuche es, zu multipliciren. Was für schöne Rechner sind wir, wie könnten wir uns verständigen!«

»Wollt Ihr mir erlauben, zu überlegen?«

»Nein, bei einer solchen Eröffnung unter Leuten, wie wir sind, muß man ja oder nein antworten, und zwar auf der Stelle.«

»Das ist eine Falle,« dachte der Bischof, »eine solche Frau kann unmöglich bei Anna von Oesterreich Gehör finden.«

»Nun?« fragte die Herzogin.

»Madame, es würde mich sehr wundern, wenn Herr Fouquet zu dieser Stunde über fünfmal hunderttausend Livres zu verfügen vermöchte.«

»Sprechen wir also nicht mehr davon, Dampierre wird restaurirt werden, wie es eben geht.«

»Oh! ich denke, Ihr seid nicht in diesem Grade in Verlegenheit.«

»Nein, ich bin nie in Verlegenheit.«

»Und die Königin wird gewiß für Euch das thun, was der Herr Oberintendant nicht thun kann,« fuhr Aramis fort.

»Oh! ja wohl . . . Sagt mir, Ihr wollt vielleicht nicht, daß ich selbst mit Herrn Fouquet von diesen Briefen spreche?«

»Ihr werdet in dieser Hinsicht thun, was Euch beliebt, Herzogin; doch Herr Fouquet fühlt sich schuldig oder er fühlt sich nicht schuldig; ist er es, so kenne ich ihn als stolz genug, um es nicht zuzugestehen; ist er es nicht, so wird er diese Drohung sehr übel aufnehmen.«

»Ihr urtheilt immer wie ein Engel,« sprach die Herzogin

Und sie erhob sich.

»Ihr wollt also Herrn Fouquet der Königin anzeigen,« sagte Aramis.

»Anzeigen! . . . oh! das abscheuliche Wort! Ich werde nicht anzeigen, mein theurer Freund; Ihr kennt die Politik zu gut, um nicht zu wissen, wie man die Dinge vollführt, ich werde nur einfach gegen Herrn Fouquet Partei ergreifen.«

»Wie billig!«

»Und in einem Parteikrieg ist eine Waffe eine Waffe.«

»Allerdings.«

»Bin ich einmal mit der Königin wieder versöhnt, so kann ich gefährlich sein.«

»Das ist richtig, Herzogin.«

»Ich werde davon Gebrauch machen, mein theurer Freund.«

»Es ist Euch nicht unbekannt, daß Herr Fouquet auf das Beste mit dem König von Spanien steht, Herzogin?«

»Oh! ich vermuthe es.«

»Führt Ihr einen Parteikrieg, wie Ihr sagt, so wird Herr Fouquet einen andern gegen Euch führen.«

»Ah! was wollt Ihr?«

»Nicht wahr, das wird auch sein Recht sein?«

»Gewiß.«

»Und da er gut mit Spanien steht, so wird er sich eine Waffe aus dieser Freundschaft machen.«

»Damit wollt Ihr sagen, er werde auch gut mit dem Jesuiten-General stehen, mein lieber Aramis?«

»Das kann so kommen, Herzogin.«

»Und man werde mir dann die Pension entziehen, die ich von dorther genieße?«

»Ich befürchte es.«

»Mann wird sich trösten. Ei! mein Lieber, nach Richelieu, nach der Fronde, nach der Verbannung, was hat Frau von Chevreuse da noch zu befürchten?«

»Die Pension beträgt, wie Ihr wißt, acht und vierzigtausend Livres.«

»Ach! ich weiß es wohl!«

»Mehr noch, wenn man Parteikrieg führt, schlägt man, wie Euch nicht unbekannt ist, auf die Freunde, des Feindes.«