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Der Graf von Bragelonne

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VI.
Gefangener und Kerkermeister

Sobald sie in das Fort eingetreten waren, und während der Gouverneur einige Anstalten traf, um seine Gäste zu empfangen, sagte Athos:

»Ein Wort der Erklärung, so lange wir allein sind.«

»Die Sache ist ganz einfach,« antwortete der Musketier, »ich habe auf die Insel einen Gefangenen geführt, welchen zu sehen der König verbietet; Ihr seid angekommen, er hat Euch etwas aus seinem Fenster zugeworfen. Ich aß beim Gouverneur zu Mittag, sah diesen Gegenstand herauswerfen und Raoul denselben ausheben; ich brauche nicht viel Zeit, um zu begreifen, ich begriff und glaubte, Ihr wäret im Einverständniß mit meinem Gefangenen. Dann . . . «

»Dann befahlet Ihr, uns niederzuschießen.«

»Meiner Treue . . . ich gestehe es; doch wenn ich der Erste war, der nach einer Muskete sprang, so war ich auch glücklicher Weise der Letzte, der aus Euch anlegte.«

»Hättet Ihr mich getödtet, d’Artagnan, so widerfuhr mir das Glück, für das königliche Haus Frankreich zu sterben, und die unschätzbare Ehre, durch die Hand von Euch, seinem edelsten und wackersten Vertheidiger, zu sterben.«

»Gut! Athos, was erzählt Ihr mir da von dem Hause Frankreich!« stammelte d’Artagnan. »Wie, Ihr, Graf, ein weiser und wohlunterrichteter Mann, glaubt an diese von einem Hirnlosen geschriebenen Tollheiten!«

»Ich glaube daran.«

»Mit um so mehr Grund, mein lieber Chevalier, als Ihr Befehl habt, diejenigen, welche daran glauben würden, zu tödten,« fügte Raoul bei.

»Weil,« entgegnete der Kapitän der Musketiere, »weil jede Verleumdung, wenn sie auch sehr albern ist, die beinahe sichere Chance hat, volksthümlich zu werden.«

»Nein, d’Artagnan,« erwiederte Alhos leise, «weil der König nicht will, daß das Geheimniß seiner Familie im Volke ruchbar werden und mit Schande die Henker des Sohnes von Ludwig XIII. bedecken soll.«

»Geht! geht! sprecht keine solche Kindereien, Athos! oder ich verleugne Euch als einen vernünftigen Mann. Erklärt mir überdies, wie Ludwig XIII. einen Sohn auf der Insel Sainte-Marguerite haben sollte?«

»Einen Sohn, den Ihr verlarvt in dem Boote eines Fischers hierher geführt hättet,« sagte Athos, »warum nicht?«

D’Artagnan blieb stehen.

»Ah! ah!« sprach er, »woher wißt Ihr, daß ein Fischerboot . . . «

»Euch nach Sainte-Marguerite mit dem Wagen gebracht hat, der den Gefangenen enthielt, welchen Ihr Hoheit nennt. Oh! ich weiß es,« erwiederte der Graf.

D’Artagnan biß sich aus seinen Schnurrbart.

»Wäre es auch wahr,« sagte er, »daß ich hierher in einem Boote und mit einem Wagen einen verlarvten Gefangenen gebracht hätte, so beweist doch nichts, daß dieser Gefangene ein Prinz ist . . . ein Prinz vom Hause Frankreich.«

»Oh! fragt das Aramis,« sagte Athos kalt. »Aramis!« rief der Musketier verblüfft, »Ihr habt Aramis gesehen?«

»Nach seinem Unfall in Vaux; ja, ich habe Aramis flüchtig, verfolgt gesehen, und Aramis hat mir genug davon gesagt, daß ich an die Klagen glauben kann, die dieser Unglückliche aus die silberne Platte gegraben hat.«

D’Artagnan senkte niedergeschlagen seinen Kopf.

»Seht,« sprach er, »wie Gott mit dem spielt, was die Menschen ihre Weisheit nennen! Ein schönes Geheimniß, von dem zwölf bis fünfzehn Personen in diesem Augenblick die Fetzen haben. Athos, verflucht sei der Zufall, der Euch bei dieser Sache mir gegenüber gestellt hat, denn nun . . . «

»Sagt doch,« sprach Athos mit seiner strengen Sanftmuth, »ist Euer Geheimniß verloren, weil ich es weiß? Habe ich nicht schon eben so schwere in meinem Leben getragen? Ruft doch Euer Gedächtniß zu Hilfe, mein Lieber.«

»Ihr habt nie ein so gefährliches getragen,« entgegnete d’Artagnan voll Traurigkeit. »Ich habe etwas wie einen finstern Gedanken, daß alle diejenigen, welche dieses Geheimniß berührt haben, sterben, und zwar schlimm sterben werden.«

»Der Wille Gottes geschehe, d’Artagnan, doch hier kommt der Gouverneur.«

D’Artagnan und seine Freunde nahmen sogleich wieder ihre Rollen auf.

Dieser harte und argwöhnische Gouverneur war gegen d’Artagnan von einer Höflichkeit, welche bis zur Unterwürfigkeit ging. Er begnügte sich scheinbar, den Reisenden ein gutes Mahl zu geben und sie wohl anzuschauen. Athos und Raoul bemerkten, daß er sie oft durch plötzliche Angriffe in Verlegenheit zu setzen oder unversehens bei einer Aufmerksamkeit zu erwischen suchte; doch weder der Eine noch der Andere ließ sich aus der Fassung bringen. Was d’Artagnan gesagt hatte, konnte das Aussehen der Wahrscheinlichkeit haben, wenn es der Gouverneur nicht für wahr hielt.

Man erhob sich von der Tafel, um auszuruhen.

»Wie heißt dieser Mensch? er hat ein schlimmes Gesicht,« sagte Athos spanisch zu d’Artagnan.

»Saint-Mars,« erwiederte der Kapitän.

»Das wird also der Kerkermeister des jungen Prinzen sein?«

»Ei! weiß ich es? ich bin vielleicht lebenslänglich hier.«

»Geht doch! Ihr?«

»Mein Freund, ich bin in der Lage eines Menschen, der einen Schatz mitten in einer Wüste findet. Er möchte ihn gern haben, er kann nicht; er möchte ihn liegen lassen, er wagt es nicht. Der König wird mich nicht zurückkommen lassen, weil er befürchtet, ein Anderer könnte nicht so gut bewachen; er bedauert es, mich nicht mehr zu haben, denn er fühlt wohl, daß Niemand ihn in seiner Nähe bedienen wird wie ich. Uebrigens wird geschehen, was Gottes Wille ist.«

»Aber gerade, weil Ihr nichts Gewisses habt, ist Euer Zustand hier provisorisch, und Ihr werdet nach Paris zurückkehren,« sagte Raoul.

»Fragt doch diese Herren, was sie auf Sainte-Marguerite haben thun wollen?« unterbrach sie Saint-Mars.

»Sie wußten, daß in Sainte-Hevorat ein sehenswerthes Kloster und auf Sainte-Marguerite eine schöne Jagd ist.«

»Sie steht zu ihrer Verfügung, wie zu der Eurigen,« sprach Saint-Mars.

D’Artagnan dankte.

»Wann reisen sie wieder ab?« fragte der Gouverneur.

»Morgen,« antwortete d’Artagnan.

Herr von Saint-Mars machte seine Runde und ließ d’Artagnan allein mit den vorgeblichen Spaniern.

»Oh!« rief der Musketier, »das ist ein Leben und eine Gesellschaft, die mir wenig zusagen. Ich befehle diesem Menschen, und er ist mir lästig, Mordioux! Sprecht, wollen wir einen Schuß aus die Kaninchen thun? der Spaziergang wird schön und durchaus nicht ermüdend sein. Die Insel ist nur anderthalb Stunden lang und eine halbe Stunde breit; ein wahrer Park. Belustigen wir uns.«

»Gehen wir, wohin es Euch beliebt, d’Artagnan, nicht um uns zu belustigen, sondern um frei zu reden.«

D’Artagnan machte einem Soldaten ein Zeichen, dieser begriff, brachte den Herren Jagdgewehre und kehrte ins Fort zurück. «

»Und nun,« sagte der Musketier, »antwortet ein wenig auf die Frage, die dieser schwarze Saint-Mars machte: Was wolltet Ihr aus dieser Insel?«

»Von Euch Abschied nehmen.«

»Von mir Abschied nehmen? wie so? Raoul reist?«

»Ich wette, mit Herrn von Beaufort?«

»Mit Herrn von Beausort. Oh! Ihr errathet immer, lieber Freund.«

»Die Gewohnheit . . . «

Während die zwei Freunde ihr Gespräch begannen, hatte sich Raoul, den Kopf schwer, das Herz beladen, aus moosbewachsene Felsen gesetzt, und, seine Muskete aus dem Schooß, schaute er aus das Meer hinaus, schaute er zum Himmel empor, horchte aus die Stimme seiner Seele und ließ die Jäger allmälig sich von ihm entfernen.

D’Artagnan bemerkte seine Abwesenheit und sagte zu Athos:

»Nicht wahr, er ist immer noch verwundet?«

»Auf den Tod.«

»Oh! ich denke, Ihr übertreibt. Raoul ist von einem festen Schlage. Auf allen so edlen Herzen ist eine zweite Umhüllung, die den Panzer bildet. Die erste blutet, die zweite widersteht.«

»Nein,« erwiederte Athos, »Raoul wird daran sterben.«

»Mordioux!« rief düster der Musketier.

Und er fügte kein Wort mehr diesem Ausrufe bei. Dann, nach einem Augenblick, fragte er:

»Warum laßt Ihr ihn ziehen?«

»Weil er es will.«

»Und warum geht Ihr nicht mit ihm?«

»Weil ich ihn nicht will sterben sehen.«

D’Artagnan schaute seinem Freunde ins Gesicht.

»Ihr wißt,« fuhr der Graf, sich aus den Arm des Kapitäns stützend, fort, »Ihr wißt, ich habe in meinem Leben nicht vor vielen Dingen Angst gehabt. Nun denn! ich habe eine unablässige, nagende, unüberwindliche Angst; ich habe Angst, zu dem Tage zu gelangen, wo ich die Leiche dieses Kindes in meinen Armen sehen würde.«

»Oh!« rief d’Artagnan, »oh!«

»Er wird sterben, ich weiß es, ich habe die Ueberzeugung; ich will ihn nicht sterben sehen.«

»Wie, Athos, Ihr stellt Euch vor den muthigsten Mann, den Ihr, wie Ihr sagt, gekannt habt, vor Euern d’Artagnan, vor diesen Mann ohne Gleichen, wie Ihr ihn einst nanntet, und Ihr sagt ihm, die Arme kreuzend, Ihr habet Angst, Euern Sohn todt zu sehen, Ihr, der Ihr Alles gesehen, was man aus dieser Welt sehen kann! Sprecht, warum habt Ihr Angst hiervor. Athos? Der Mensch muß aus dieser Erde aus Alles gefaßt sein, Allem trotzen.«

»Höret mich, mein Freund, nachdem ich mich aus dieser Erde, von der Ihr sprecht, abgenutzt, habe ich nur noch zwei Religionen bewahrt: die des Lebens, meine Freundschaften, meine Vaterpflicht; die der Ewigkeit, die Liebe und die Ehrfurcht für Gott. Ich habe nun in mir die Offenbarung, daß, wenn es Gott duldete, daß in meiner Gegenwart mein Freund oder mein Sohn den letzten Seufzer aushauchte . . . oh! nein, ich will es Euch nicht einmal sagen, d’Artagnan.«

»Sprecht! sprecht!«

»Ich bin stark gegen Alles, außer gegen den Tod derjenigen, welche ich liebe. Nur hierbei gibt es kein Mittel. Wer stirbt, gewinnt, wer sterben sieht, verliert. Nein. Wissen, daß ich nie, nie mehr aus der Erde denjenigen träfe, den ich mit Freuden sah; wissen, daß nirgends mehr d’Artagnan, nirgends mehr Raoul sein wird, oh! . . . Ich bin alt, seht Ihr, ich habe keinen Muth mehr; ich bitte Gott, mich in meiner Schwäche zu schonen; doch wenn er mich ins Gesicht, und aus diese Art schlüge, ich würde ihn verfluchen. Ein christlicher Edelmann soll seinen Gott nicht verfluchen; es ist genug, wenn er seinen König verflucht hat.«

 

»Hm!« machte d’Artagnan, erschüttert durch diesen heftigen Sturm von Schmerzen.

»D’Artagnan, mein Freund, Ihr, der Ihr Raoul liebt, seht ihn an.« fügte er, aus seinen Sohne deutend, bei; »seht diese Traurigkeit, die ihn nie verläßt. Kennt Ihr etwas Gräßlicheres, als Minute für Minute dem unablässigen Todeskampfe dieses armen Herzens beizuwohnen

»Laßt mich mit ihm sprechen. Wer weiß?«

»Versucht es; doch ich habe die Ueberzeugung, es wird Euch nicht gelingen.«

»Ich werde ihm keine Tröstungen geben, ich werde ihm dienen.«,

»Ihr?«

»Allerdings. Ist es das erste Mal, daß eine Frau von ihrer Untreue zurückgekehrt wäre. Ich gehe zu ihm, sage ich Euch.«

Athos schüttelte den Kopf und setzte seinen Spaziergang allein fort. D’Artagnan ging gerade durch das Gesträuche zu Raoul zurück und reichte ihm die Hand.

»Nun?« sagte d’Artagnan zu Raoul, »Ihr habt also mit mir zu sprechen?«

»Ich habe Euch um einen Dienst zu bitten erwiederte Bragelonne.

»Sprecht.«

»Ihr werdet eines Tags nach Frankreich zurückkehren.«

»Ich hoffe es.«

»Soll ich Fräulein de la Vallière schreiben?«

»Nein, das sollt Ihr nicht.«

»Ich habe ihr so viele Dinge zu sagen.«

»So sagt sie Ihr mündlich.«

»Nie.«

»Welche Kraft schreibt Ihr einem Briefe zu, die Euer Wort nicht hätte?«

»Ihr habt Recht.«

»Sie liebt den König,« sagte d’Artagnan derb heraus, »es ist ein ehrliches Mädchen.«

Raoul bebte.

»Und Euch, Euch, den sie verläßt, liebt sie vielleicht mehr als den König, doch auf eine andere Art.«

»D’Artagnan, glaubt Ihr, daß sie den König liebt?«

»Sie liebt ihn bis zur Vergötterung. Es ist ein für jedes andere Gefühl unzugängliches Herz, Würdet Ihr in ihrer Nähe zu leben fortfahren, so wäret Ihr ihr bester Freund.«

»Ah!« rief Raoul mit einem leidenschaftlichen Aufschwung gegen diese schmerzliche Hoffnung.

»Wollt Ihr?«

»Das wäre feig.«

»Das ist ein albernes Wort, welches mich zur Verachtung Eures Geistes bringen könnte. Raoul es ist nie feig, versteht Ihr mich, zu thun, was uns durch höhere Gewalt auferlegt wird. Sagt Euch Euer Herz: »»Gehe dahin oder stirb,«« so geht doch, Raoul. Ist sie feig oder muthig gewesen, indem sie Euch den König vorzog, den ihr Herz Euch vorzuziehen ihr gebieterisch befahl? Nein, sie ist die Muthigste von allen Frauen gewesen. Macht es also wie sie, gehorcht Euch selbst. Wißt Ihr Eines, dessen ich sicher bin?«

»Nennt es.«

»Wenn Ihr sie von Nahem seht, mit den Augen eines Eifersüchtigen . . . «

»Nun?«

»So werdet Ihr aufhören, sie zu lieben.«

»Ihr bestimmt mich, mein lieber d’Artagnan . . . «

»Abzureisen, um sie wiederzusehen?«

»Nein, abzureisen, um sie nie wiederzusehen. Ich will sie immer lieben.«

»Offenherzig gestanden, das ist ein Schluß, den ich entfernt nicht erwartete.«

»Höret, mein Freund, Ihr seht sie wieder und gebt ihr, wenn ihr, wenn es für geeignet erachtet, diesen Brief, der ihr, wie Euch, erklären wird, was in meinem Herzen vorgeht. Leset ihn, ich habe diese Zeilen in der vergangenen Nacht geschrieben. Es sagte mir etwas, ich würde Euch heute sehen.«

Er reichte den Brief d’Artagnan und dieser las:

»Mein Fräulein, Ihr habt in meinen Augen nicht Unrecht, daß Ihr mich nicht liebt. Ihr seid nur eines Unrechts schuldig: daß Ihr mich glauben ließet, Ihr liebtet mich. Dieser Irrthum wird mich das Leben kosten. Ich verzeihe Euch denselben, aber ich verzeihe ihn mir nicht. Man sagt, die glücklich Liebenden seien taub gegen die Klagen der verachtet Liebenden. Es wird nicht so bei Euch sein, die Ihr mich nicht liebtet, wenn nicht mit Angst. Ich bin überzeugt, wenn ich bei Euch dringlich gewesen wäre, um diese Freundschaft in Liebe zu verwandeln, Ihr hättet nachgegeben, aus Furcht, mich sterben zu machen oder die Achtung, die ich für Euch hegte, zu vermindern. Es ist sehr süß für mich, mit dem Bewußtsein zu sterben, daß Ihr frei und zufrieden seid.

»Wie werdet Ihr mich auch lieben, wenn Ihr meinen Blick oder meinen Vorwurf nicht mehr fürchtet! Ihr werdet mich lieben, weil so reizend Euch auch eine neue Liebe scheinen mag, Gott mich in keiner Hinsicht niedriger, als den geschaffen hat, welchen Ihr gewählt, und weil meine Hingebung, meine Aufopferung, mein schmerzliches Ende mir in Euren Augen einen gewissen Vorzug vor ihm sichern. In der reinen Leichtgläubigkeit meines Herzens habe ich den Schatz, den ich in meinen Händen hielt, mir entschlüpfen lassen. Viele Leute lagen: Ihr habet mich genug geliebt, um dazu zu kommen, mich sehr zu lieben. Dieser Gedanke benimmt mir jede Bitterkeit und führt mich dazu, daß ich nur mich allein als Feind betrachte.

»Ihr werdet dieses letzte Lebewohl annehmen und mich dafür segnen, daß ich mich in das unverletzliche Asyl geflüchtet habe, wo jeder Haß erlischt, wo jede Liebe fortdauert.

»Gott besohlen, mein Fräulein. Müßte ich mit all meinem Blute Euer Glück erkaufen, ich würde all mein Blut hingeben. Ich bringe es wohl meinem Elend zum Opfer!

»Raoul, Vicomte von Bragelonne.«

»Der Brief ist gut,« sagte der Kapitän, »ich habe nur Eines dagegen einzuwenden.«

»Sprecht!« rief Raoul.

»Daß er Alles sagt, nur das nicht, was, wie ein tödtliches Gift, Euren Augen, Eurem Herzen entströmt, nur die wahnsinnige Liebe nicht, die Euch noch verzehrt und versengt.«

Raoul erbleichte und schwieg.

»Warum habt Ihr nicht nur die Worte geschrieben:

»»Mein Fräulein,

»»Statt Euch zu verfluchen, liebe ich Euch und sterbe.««

»Es ist wahr,« sprach Raoul mit einer finsteren Freude.

Und er zerriß den Brief, den er wieder zurückgenommen hatte, und schrieb folgende Worte aus ein Blatt in seiner Tablette:

»Um das Glück zu haben, Euch noch zu sagen, daß ich Euch liebe, begehe ich die Feigheit, Euch zu schreiben, und um mich für diese Feigheit zu bestrafen, sterbe ich.«

Und er unterzeichnete.

»Ihr werdet ihr diese Tablette zustellen, nicht wahr, Kapitän?« sagte er zu d’Artagnan.

»Wann?« fragte dieser.

»An dem Tag,« sprach Bragelonne, auf die letzten Worte deutend, »an dem Tag, wo Ihr das Datum unter diese Worte schreiben werdet.«

Und er enteilte und lief Athos entgegen, der mit langsamen Schritten zurückkam.

Als sie nach dem Fort zurückkehrten, ging die See hoch, und mit dem raschen Ungestüm der Windstöße des Mittelländischen Meeres wurde die üble Laune des Elements zu einem Sturme.

Etwas Ungestaltes, Wirbelndes erschien vor ihren Blicken unsern vom Gestade.

»Was ist das?« fragte Athos. »Eine zertrümmerte Barke?«

»Das ist keine Barke,« erwiederte d’Artagnan.

»Verzeiht,« entgegnete Raoul, »es ist eine Barke, welche rasch nach dem Hafen zuläuft.«

»Es ist in der That eine Barke auf den Wellen, eine Barke, die wohl daran thut, sich hier in Sicherheit zu bringen; doch was Athos aus dem Sande bezeichnet, ist gestrandet.«

»Ja, ja, ich sehe es.«

»Es ist der Wagen, den ich ins Meer warf, als ich mit dem Gefangenen landete.«

»Wohl!« sprach Athos, »wenn Ihr mir glauben wollt, werdet Ihr diesen Wagen verbrennen, damit keine Spur davon übrig bleibt, sonst werden die Fischer von Antibes, welche glauben, sie haben es mit dem Teufel zu thun gehabt, zu beweisen suchen. Euer Gefangener sei nur ein Mensch gewesen.«

»Ich lobe Euren Rath, Athos, und will ihn heute Nacht befolgen lassen, oder vielmehr selbst befolgen; doch kehren wir zurück, denn es fängt an zu regnen, und die Blitze sind furchtbar.«

Als sie über den Wall hin nach einer Gallerie gingen, von der d’Artagnan die Schlüssel hatte, sahen sie Herrn von Saint-Mars sich nach der von dem Gefangenen bewohnten Stube wenden.

Auf ein Zeichen von d’Artagnan verbargen sie sich in einem Winkel der Treppe.

»Was gibt es?« fragte Athos.

»Ihr werdet sehen. Schaut Der Gefangene kommt von der Kapelle zurück.«

Und man sah, beim Scheine der rothen Blitze, in dem violetten Dunste, mit dem der Wind den Grund des Himmels überzog, ernst sechs Schritte hinter dem Gouverneur einen schwarz gekleideten Mann vorübergehen, der vor dem Gesichte ein Visir von geglättetem Stahl, gelöthet an einem Helm von derselben Art, trug, so daß sein ganzer Kopf umhüllt war. Das Feuer des Himmels warf fahle Reflexe auf die geglättete Oberfläche, und launenhaft springend schienen diese Reflexe die zornigen Blicke zu sein, welche dieser Unglückliche, in Ermangelung von Verwünschungen, schleuderte.

Mitten in der Gallerie blieb der Gefangene einen Augenblick stehen, um den endlosen Horizont zu betrachten, um den Schwefelgeruch des Sturmes einzuathmen und gierig den warmen Regen zu trinken, dann stieß er einen Seufzer gleich einem Gebrülle aus.

»Kommt, mein Herr,« sagte Saint-Mars ungestüm zu dem Gefangenen, denn es beunruhigte ihn, daß er den Armen lange über die Mauern schauen sah. »Kommt doch, mein Herr.«

»Sagt Monseigneur!« rief Athos aus seinem Winkel mit einer so feierlichen und furchtbaren Stimme Saint-Mars zu, daß der Gouverneur vom Scheitel bis zu den Zehen schauerte.

Athos wollte immerhin die Ehrfurcht für die gefallene Majestät haben.

Der Gefangene wandte sich um.

»Wer hat gesprochen?« fragte Saint-Mars.

»Ich,« erwiederte d’Artagnan, der sogleich vortrat. »Ihr wißt wohl, daß dies der Befehl ist.«

»Nennt mich weder mein Herr, noch Monseigneur sagte der Gefangene mit einem Tone, der Raoul bis in die Tiefe seiner Eingeweide erschütterte, »nennt mich Verfluchter!18«


Und er ging weiter.

Die eichene Thüre ächzte hinter ihm.

»Das ist ein unglücklicher Mann!« murmelte dumpf der Musketier, indem er Raoul die vom Prinzen bewohnte Stube bezeichnete.

VII.
Die Versprechungen

Kaum war d’Artagnan mit seinen Freunden in sein Zimmer zurückgekehrt, als einer von den Soldaten des Fort kam und ihm meldete, der Gouverneur suche ihn.

Die von Raoul aus dem Meer erschaute Barke, welche so eilig nach dem Hafen zu steuern schien, kam nach Sainte-Marguerite mit einer wichtigen Depeche für den Kapitän der Musketiere.

Als d’Artagnan den Umschlag öffnete, erkannte er die Handschrift des Königs.

»Ich denke,« sagte Ludwig XIV., »Ihr habt meine Befehle vollzogen, Herr d’Artagnan; kommt auf der Stelle nach Paris zurück und sucht mich in meinem Louvre auf.«

»Somit ist meine Verbannung zu Ende!« rief freudig der Musketier, »Gott sei gelobt, ich höre auf, Kerkermeister zu sein.«

Und er zeigte den Brief Athos.

»Ihr verlaßt uns also?« sprach dieser voll Traurigkeit.

»Um uns wiederzusehen, theurer Freund, insofern Raoul ein großer Junge ist, der wohl allein mit Herrn von Beaufort reisen und seinen Vater lieber in Gesellschaft von Herrn d’Artagnan zurückkehren lassen, als ihn nöthigen wird, zwei hundert Meilen allein zu reisen, um wieder nach la Fère zu kommen, nicht wahr, Raoul?«

»Gewiß,« stammelte dieser mit dem Ausdruck eines zärtlichen Bedauerns.

»Nein, mein Freund,« entgegnete Athos, »ich verlasse Raoul, nicht eher, als an dem Tage, wo sein Schiff am Horizont verschwunden sein wird. So lange er in Frankreich, ist er nicht getrennt von mir.«

»Nach Eurem Belieben, lieber Freund, doch wir werden wenigstens Sainte-Marguerite mit einander verlassen: benutzt die Barke, die mich nach Antibes zurückführt.«

»Von Herzen gern; wir werden nie früh genug von diesem Fort und von dem Gespenste entfernt sein, das uns vorhin so sehr betrübt hat,«

Die drei Freunde verließen die kleine Insel, nachdem sie vom Gouverneur Abschied genommen hatten, und beim letzten Schimmer des sich entfernenden Sturmes sahen sie zum letzten Mal die Mauer des Fort weiß werden.

D’Artagnan sagte seinen Freunden noch in derselben Nacht Lebewohl, nachdem er aus dem Ufer von Sainte-Marguerite das Feuer des Wagens gesehen hatte, den Herr von Saint-Mars, dem Austrage des Kapitäns gemäß, hatte anzünden lassen.

 

Ehe er zu Pferde stieg, und als er aus dem Arme von Athos hervorging, sagte er:

»Freunde, Ihr gleicht zu sehr zwei Soldaten, die ihren Posten verlassen. Es offenbart mir etwas, Raoul hätte nöthig, von Euch in seiner Reihe gehalten zu werden. Soll ich mir die Erlaubnis! erbitten, hundert gute Musketen nach Africa führen zu dürfen? Der König wird es nicht abschlagen, und ich nehme Euch mit mir.«

»Herr d’Artagnan,« erwiederte Raoul, indem er ihm voll Innigkeit die Hand drückte, »ich danke Euch für dieses Anerbieten, das uns mehr geben würde, als der Herr Graf und ich wollen. Ich, der ich jung bin, bedarf einer Arbeit des Geistes und einer Anstrengung des Körpers; der Herr Graf bedarf der tiefsten Ruhe. Ihr seid sein bester Freund: ich empfehle ihn Euch. Indem Ihr über ihm wacht, werdet Ihr unsere beide Seelen in Eurer Hand halten.«

»Ich muß aufbrechen; mein Pferd wird ungeduldig,« sprach d’Artagnan, bei dem das untrüglichste Zeichen einer lebhaften Aufregung der Wechsel der Ideen in einem Gespräche war. »Sagt, Graf, wie viel Tage hat Raoul noch hier zu verweilen?«

»Höchstens drei Tage.«

»Und wie viel Zeit werdet Ihr brauchen, um nach Hause zurückzukehren?«

»Oh! viel Zeit,« antwortete Athos. »Ich will mich nicht zu schnell von Raoul trennen, und werde nur halbe Tagemärsche machen.«

»Warum dies, mein Freund? Man wird traurig, wenn man langsam marschirt, und das Wirthshausleben steht einem Mann, wie Ihr, nicht mehr gut an.«

»Mein Freund, ich bin mit Pferden von der Post hierhergekommen, aber ich will ein Paar seine Pferde kaufen. Um diese nun frisch zurückzubringen, wäre es unklug, mehr als sieben bis acht Meilen im Tage zu machen.«

»Wo ist Grimaud?«

»Er ist gestern Morgen mit den Equipagen von Raoul angekommen, und ich habe ihn schlafen lassen.«

»Das ist, um nicht wieder darauf zu kommen,« entschlüpfte d’Artagnan. »Auf Wiedersehen also, lieber Athos, und je mehr Ihr Euch beeilt, desto früher werde ich Euch sehen.«

Nach diesen Worten setzte er seinen Fuß aus den Steigbügel, den ihm Raoul hielt.

»Gott befohlen,« sprach der junge Mann, indem er ihn umarmte.

»Gehabt Euch wohl,« erwiederte d’Artagnan, während er sich in Sattel schwang.

Sein Pferd machte eine Bewegung, welche den Reiter von seinen Freunden entfernte.

Diese Scene fand vor dem von Athos vor den Thoren von Antibes gewählten Hause statt, wohin d’Artagnan nach dem Abendbrode seine Pferde zu bringen besohlen hatte.

Die Straße fing hier an und dehnte sich weiß und wellenförmig in den Dünsten der Nacht aus, das Pferd athmete kräftig den scharfen Salzgeruch ein, der den Mooren entströmt.

D’Artagnan ließ sein Pferd traben, und Athos schlug traurig mit Raoul den Rückweg ein.

Plötzlich hörten sie das Geräusch von Pferdetritten, und Anfangs glaubten sie, es sei jenes seltsame Zurückprallen, welches das Ohr bei jeder Biegung der Wege täuscht. Aber es war wirklich die Rückkehr des Chevalier. D’Artagnan sprengte im Galopp zu seinen Freunden heran. Diese gaben einen Schrei freudigen Erstaunens von sich, der Kapitän sprang wie ein junger Mann von seinem Pferde und nahm in seine beiden Arme die zwei geliebten Köpfe von Athos und Raoul.

Er hielt sie lange umschlungen, ohne ein Wort zu sagen, ohne den Seufzer entschlüpfen zu lassen, der seine Brust zerriß. Dann schwang er sich wieder aus sein Roß, drückte dem wüthenden Thiere beide Sporen in die Flanken und ritt so schnell weg, als er gekommen war.

»Ach!« sagte der Gras ganz leise, »ach!«

»Ein schlimmes Vorzeichen,« sprach zu sich selbst d’Artagnan, während er die verlorne Zeit wieder einholte. »Ich konnte ihnen nicht zulächeln. Ein schlimmes Vorzeichen!«

Am andern Morgen war Grimaud wiederhergestellt. Der von Herrn von Beaufort befohlene Dienst ging glücklich von Statten. Die durch die Sorge von Raoul gegen Toulon gelenkte Flottille war, in kleinen, beinahe unsichtbaren Nachen, die Frauen und Freunde der für den Dienst der Flotte requirirten Schiffer und Schmuggler nachschleppend, abgegangen.

Die so kurze Zeit, welche dem Vater und dem Sohn noch zum Zusammensein blieb, schien ihre Geschwindigkeit verdoppelt zu haben, wie die Geschwindigkeit von Allem wächst, was sich zum Fallen in den Schlund der Ewigkeit neigt.

Athos und Raoul kamen nach Toulon zurück, das sich mit dem Geräusch der Wagen, mit dem Geräusch der Rüstungen, mit dem Geräusch der wiehernden Pferde füllte. Die Trompete stimmten ihre stolzen Märsche an, die Trommler bewiesen ihre Stärke, die Straßen waren vollgepfropft von Soldaten, Knechten und Händlern.

Der Herzog von Beaufort war überall, er betrieb die Einschiffung mit dem Eifer und dem Interesse eines guten Kapitäns. Er schmeichelte seinen Gefährten, selbst den Niedrigsten, er schalt seine Lieutenants, selbst die Bedeutendsten.

Geschütz, Proviant, Gepäcke, Alles wollte er selbst sehen; er untersuchte die Equipirung jedes Soldaten und versicherte sich der Gesundheit jedes Pferdes. Man fühlte, daß, in seinem Hotel leichtsinnig, prahlerisch, selbstsüchtig, der von ihm übernommenen Verantwortlichkeit gegenüber der Edelmann wieder Soldat, der vornehme Herr wieder Kapitän wurde.

Doch ist es nicht zu leugnen, wie groß auch der Eifer war, der bei den Anstalten zum Ausbruch vorwaltete, man erkannte darin die sorglose Hast und den Mangel an jeder Vorsicht, die aus dem Franzosen den ersten Soldaten der Welt machen, weil er der am meisten seinen eigenen physischen und moralischen Mitteln anheimgegebene ist.

Als alle Dinge den Admiral wirklich oder scheinbar befriedigt hatten, machte er Raoul seine Complimente und gab die letzten Befehle für die Abfahrt, welche aus den andern Morgen mit Tagesanbruch bestimmt war.

Er lud den Grafen und seinen Sohn zum Mittagessen bei sich ein. Diese schützten einige Nothwendigkeiten des Dienstes vor und entfernten sich. Als sie ihr Gasthaus erreicht hatten, das unter den Bäumen des großen Platzes lag, nahmen sie in Eile ihr Mahl ein, und Athos führte Raoul auf die Felsen, welche die Stadt beherrschen, weite graue Berge, von wo die Aussicht unbegrenzt ist und einen flüssigen Horizont umfaßt, der, so fern ist er, von einem Niveau mit den Felsen selbst zu sein scheint.

Die Nacht war schön wie immer in diesen Klimaten. Der hinter den Felsen ausgehende Mond entrollte gleichsam ein silbernes Tuch aus dem blauen Teppich des Meeres. In der Rhede manoeuvrirten schweigsam die Fahrzeuge, welche ihre Reihe eingenommen hatten, um die Einschiffung zu erleichtern.

Mit Phosphor beladen, öffnete sich das Meer unter den Kielen der Barken, welche das Gepäcke und die Munition überschifften; jeder Stoß des Vordertheils durchwühlte diesen Schlund weißer Flammen, und von jedem Ruder träufelten flüssige Diamanten.

Man hörte die Seeleute, freudig über die Freigebigkeit des Admirals, ihre langsamen, naiven Gesänge murmeln. Zuweilen vermengte sich das Rasseln der Ketten mit dem dumpfen Geräusch der in die Räume fallenden Kugeln. Dieses Schauspiel und diese Harmonien schnürten das Herz zusammen wie die Furcht, und erweiterten es wie die Hoffnung. Dieses ganze Leben roch nach dem Tod.

Athos setzte sich mit seinem Sohn aus das Moos und das Heidekraut des Vorgebirgs. Um ihre Häupter flatterten die großen Fledermäuse, fortgerissen im furchtbaren Wirbel ihrer blinden Jagd. Die Füße von Raoul ragten über den Rand des senkrechten Abhangs hinaus und badeten sich in dem leeren Raume, den der Schwindel bevölkert und der zur Vernichtung herausfordert.

Als der Mond in seiner ganzen Fülle ausgegangen war und mit seinem Lichte die benachbarten Felsspitzen umspielte, als der Spiegel des Wassers in seiner ganzen Ausdehnung beleuchtet war und die kleinen rothen Feuer ihre Oeffnung in den schwarzen Massen jedes Schiffes gemacht hatten, da sammelte Athos alle seine Gedanken, seinen ganzen Muth, Und sprach:

»Gott hat Alles gemacht, was wir hier sehen, Raoul; er hat auch uns gemacht, arme mit diesem großen Weltall vermengte Atome; wir glänzen wie diese Wellen, wir leiden wie diese großen Schiffe, die sich, die Woge durchfurchend, dem Winde gehorchend, der sie nach einem Hasen treibt, abnutzen. Alles liebt, zu leben, Raoul, und Alles ist schön in den lebenden Dingen.«

»Wir haben da in der That ein schönes Schauspiel,« erwiederte der junge Mann.

»Wie gut d’Artagnan ist,« unterbrach plötzlich Athos, »und welch ein seltenes Glück ist es, sich ein ganzes Leben hindurch auf einen Freund, wie dieser ist, gestützt zu haben! Das hat Euch gefehlt, Raoul.«

»Ein Freund!« rief der junge Mann; »es hat mir an einem Freunde gefehlt!«

»Herr von Guiche ist ein reizender Kamerad,« entgegnete kalt der Graf, »aber ich glaube, in der Zeit, in der Ihr lebt, bekümmern sich die Menschen mehr um ihre Angelegenheiten, und um ihre Vergnügungen, als es zu unserer Zeit der Fall war. Ihr habt das einsame Leben gesucht; das ist ein Glück, doch Ihr habt dabei die Stärke verloren. Ein wenig der abstracten Feinheiten entwöhnt, die Eure Freude bilden, fanden wir viel mehr Widerstand, als das Unglück erschien.«

18Wir müssen dem Leser die Worte des Originals geben, die sich dem Klange nach nicht übersetzen lassen: Ne m’apples ni monsier ni monseigneur, appleles-mol MAUDIT.