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Der Graf von Bragelonne

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Die Vergnügenspartie ließ ihn die diplomatische Sendung vergessen. Er war eben beschäftigt, mit einem ungeheuren Meeraal zu kämpfen, und klammerte sich mit einer Hand an die Schiffsverkleidung an, um mit der andern den aufgesperrten Kopf seines Gegners heraufzuziehen, als der Patron zu ihm sagte:

»Nehmt Euch in Acht, daß man uns nicht von Belle-Isle aus sieht.«

Diese Worte machten auf d’Artagnan die Wirkung, wie die erste Kugel, welche an einem Schlachttage pfeift; er ließ den Faden und den Seeaal los, und Beide versenkten sich einander nachziehend ins Wasser.

D’Artagnan erblickte in einer Entfernung von höchstens einer halben Meile die bläuliche, scharf hervortretende Silhouette der Felsen von Belle-Isle, beherrscht von der weißen majestätischen Linie des Schlosses.

In der Ferne das Land mit Waldungen und grünen Ebenen, auf den Weideplätzen das Vieh.

Dies fesselte sogleich die Aufmerksamkeit des Musketiers.

Die Sonne, welche ein Viertel des Himmels erreicht hatte, warf goldene Strahlen auf das Meer und ließ einen glänzenden Staub um die Zauberinsel schweben. Wegen dieses blendenden Lichtes sah man nur die geebneten Punkte; jeder Schatten stach hart ab und streifte zebraartig mit einem finsteren Bande die leuchtende Fläche des Wiesgrundes oder der Mauern.

»Ei! ei!« sagte d’Artagnan, beim Anblick dieser schwarzen Felsmassen, »das sind, wie mir scheint, Festungswerke, welche keines Ingenieurs bedürfen, um eine Ausschiffung zu verhindern. Wo des Teufels kann man an dieses Land steigen, das Gott so gefällig beschützt hat!«

»Dort,« erwiederte der Patron der Barke, indem er das Segel veränderte und dem Steuerruder einen Druck gab, der das Fahrzeug eine Richtung nach einem hübschen kleinen, ganz runden und neu mit Zinnen versehenen Hasen nehmen ließ.

»Was Teufels sehe ich da?» fragte d’Artagnan.

»Ihr seht Locmaria,« antwortete der Fischer.

»Aber dort?«

»Das ist Bangos.«

»Und ferner?«

»Saujen . . . dann der Palast.«

»Mordioux! das ist eine ganze Welt. Ah! ich erblicke Soldaten.«

»Es sind siebzehn hundert Mann auf Belle-Isle, mein Herr,« erwiederte der Fischer mit stolzem Ton. »Wißt Ihr, daß die geringste Garnison aus zweiundzwanzig Compagnien Infanterie besteht?«

»Mordioux!« rief d’Artagnan mit dem Fuße stampfend, »Seine Majestät könnte wohl Recht haben.«

Man landete.

XXVII.
Worin der Leser ohne Zweifel ebenso sehr erstaunt sein wird, als es d’Artagnan war, daß er einen alten Gekannten wiederfindet

Es gibt immer bei einem Ausschiffen, und wäre es das des kleinsten Bootes der ganzen See, eine Unruhe und eine Verwirrung, die dem Geiste nicht die Freiheit lassen, welcher er bedürfte, um mit dem ersten Blick den neuen Ort, der ihm geboten ist, zu studiren.

Die bewegliche Brücke, der geschäftige Matrose, das Rauschen des Wassers an den Strandsteinen, das Geschrei und das Gedränge derjenigen, welche am Ufer warten, sind die vielfachen Einzelheiten der Empfindung, die sich in einem einfachen Resultat, im Zögern, zusammensaßt.

Erst also, nachdem er ans Land gestiegen und einige Minuten auf dem Ufer verweilt hatte, sah d’Artagnan am Hafen und besonders im Innern der Insel eine Welt von Arbeitern sich bewegen.

Zu seinen Füßen erkannte d’Artagnan die fünf Chalands, beladen mit Bruchsteinen, die er aus dem Hasen von Pirial hatte auslaufen sehen. Die Steine wurden mit Hilfe einer von fünfundzwanzig bis dreißig Bauern gebildeten Kette auf das User gebracht.

Die großen Steine wurden auf Karren geladen, die sie in derselben Richtung wie die Bruchsteine fortführten; nämlich gegen Arbeiten, deren Werth und Ausdehnung d’Artagnan noch nicht zu schätzen vermochte.

Ueberall herrschte eine Thätigkeit, der ähnlich, welche Telemach wahrnahm, als er in Salentos landete.

D’Artagnan hatte große Lust, weiter vorzudringen, aber er konnte nicht, wenn er nicht Mißtrauen erregen wollte. Er ging also nur ganz langsam und allmälig, überschritt kaum die Linie, welche die Fischer auf dem Gestade bildeten, beobachtete Alles, sagte nichts, und begegnete allen Vermuthungen, die man aus einer albernen Frage oder einem höflichen Gruß hätte ziehen können.

Während jedoch seine Gefährten ihre Geschäfte betrieben, ihre Fische anpriesen oder an die Arbeiter und Einwohner der Insel verkauften, gewann d’Artagnan nach und nach Terrain, und beruhigt durch die geringe Aufmerksamkeit, die man ihm schenkte, fing er an einen verständigen und sicheren Blick auf die Menschen und Dinge zu werfen, welche vor seinen Augen erschienen.

Die ersten Blicke von d’Artagnan trafen auf Terrainbewegungen, in denen sich das Auge eines Soldaten nicht täuschen konnte.

Man hatte, damit sich die Feuer auf der großen Achse der vom Bassin gebildeten Ellipse kreuzten, vor Allem zwei Batterien errichtet, welche offenbar bestimmt waren, Küstenstücke aufzunehmen, denn d’Artagnan sah die Arbeiter die Plattformen vollenden und den Halbkreis von Holz bilden, auf dem das Rad sich drehen muß, um jede Richtung über der Schulterwehr anzunehmen.

Neben jeder von diesen Batterien versahen andere Arbeiter mit Schanzkörben voll von Erde die Verkleidung einer anderen Batterie. Diese hatte Schießscharten, und ein Aufseher der Arbeiter rief nach und nach die Leute, welche mit Weiden die Zündwürste banden, und diejenigen, welche die rautenförmigen und rechtwinkeligen Rasen ausschnitten, die den Spielraum der Schießscharten zu bedecken bestimmt waren.

Bei der Thätigkeit, welche bei diesen schon vorgerückten Arbeiten entwickelt wurde, konnte man dieselben gleichsam als vollendet betrachten; sie waren noch nicht mit Kanonen versehen, aber die Plattformen hatten ihre Stückbetten und Ripphölzer; sorgfältig geschlagen, hielt diese die Erde fest, und wenn man Artillerie auf der Insel voraussetzte, so konnte der Hafen in weniger als zwei bis drei Tagen völlig bewaffnet sein.

Was d’Artagnan besonders wunderte, als er seine Blicke von den Küstenbatterien nach den Festungswerken der Stadt richtete, war, daß er wahrnahm, Belle-Isle werde durch ein ganz neues System vertheidigt, von dem er den Grafen de la Fère oft als von einem großen Fortschritt hatte sprechen hören, dessen Anwendung er aber noch nie gesehen.

Diese Befestigung gehörte weder mehr der holländischen Methode von Marollais, noch der französischen Methode des Chevalier Antoine de Ville an, sondern dem System von Manesson Mallet, einem geschickten Ingenieur, der vor ungefähr sechs bis acht Jahren den Dienst von Portugal verlassen hatte, um in französische Dienste zu treten.

Die Arbeiten hatten das Merkwürdige, daß sie sich, statt sich außerhalb der Erde zu erheben, wie es die alten Wälle thaten, welche die Stadt vor dem Ersteigen mit Sturmleitern zu schützen hatten, im Gegentheil in die Erde vertieften, und daß das, was die Höhe der Mauern bildete, die Tiefe der Gräben war.

D’Artagnan brauchte nicht lange, um alle Vorzüge dieses Systems zu erkennen, das den Kanonen keinen wirksamen Angriffspunkt gönnt.

Da die Gräben unter dem Niveau des Meeres waren, so konnten sie überdies durch unterirdische Schleusen überschwemmt werden.

Die Arbeiten waren, wie gesagt, beinahe vollendet, und eine Gruppe von Leuten, welche Befehle von einem Mann erhielten, der der Bauaufseher zu sein schien, beschäftigte sich eben mit der Legung der letzten Steine.

Eine Brücke von Brettern, die man zur größeren Bequemlichkeit der die Schubkarren führenden Handarbeiter über den Graben gemacht hatte, verband das Innere mit dem Aeußeren.

D’Artagnan fragte mit einer naiven Neugierde, ob es ihm gestattet sei, über die Brücke zu gehen, und man antwortete ihm, kein Befehl widersetze sich seinem Wunsche.

Dem zu Folge schritt d’Artagnan über die Brücke und ging auf die Gruppe zu.

Diese Gruppe wurde beherrscht von dem schon von d’Artagnan wahrgenommenen Mann, der der Oberingenieur zu sein schien. Ein Plan war auf einem großen Stein, der den Tisch bildete, ausgebreitet, und einige Schritte von diesem Mann arbeitete ein Krahn.

Dieser Ingenieur, der in Betracht seiner Bedeutung vor Allem die Aufmerksamkeit von d’Artagnan erregen mußte, trug einen Rock, der durch seine Kostbarkeit durchaus nicht mit dem Geschäft, das er trieb, im Einklang stand, denn dieses Geschäft hätte ihn mehr die Kleidung eines Maurermeisters, als die eines vornehmen Herrn zu tragen veranlassen sollen.

Es war dabei ein Mann von hoher Gestalt, mit breiten, viereckigen Schultern, mit einem Hut auf dem Kopf, der ganz von einem Federbusch bedeckt war. Er gesticulirte auf eine äußerst majestätische Weise und schien, denn man sah ihn nur vom Rücken, die Arbeiter über ihre Trägheit oder ihre Schwäche auszuschelten.

D’Artagnan näherte sich immer mehr.

In diesem Augenblick hörte der Mann mit dem Federbusch auf zu gesticuliren und beobachtete halb gebückt die Anstrengungen von sechs Arbeitern, welche einen Quaderstein auf die Höhe eines Holzstückes zu heben versuchten, das diesen Stein so halten sollte, daß man das Seil des Krahns um dasselbe schlingen könnte.

An einer einzigen Seite des Steins vereinigt, strengten die sechs Männer alle ihre Kräfte an, um ihn acht bis zehn Zoll von der Erde aufzuheben, wobei sie schwitzten und schnauften, während ein Siebenter sich bereit hielt, sobald er genug Licht hätte, die Walze darunter zu schieben, welche ihn halten sollte. Doch schon zweimal war der Stein ihren Händen entschlüpft, ehe er eine genügende Höhe erreicht hatte, um die Rolle darunter zu bringen.

Es versteht sich von selbst, daß die Arbeiter, so oft ihnen der Stein entschlüpfte, einen Sprung rückwärts machten, um es zu vermeiden, daß ihnen der Stein beim Niederfallen die Füße zerquetschte.

Jedes Mal senkte sich auch dieser von ihnen verlassene Stein tiefer in die fette Erde ein, was die Operation, mit der die Arbeiter in diesem Augenblick beschäftigt waren, immer schwieriger machte.

 

Ein dritter Versuch blieb ohne einen besseren Erfolg, aber es entstand dadurch eine stufenweise Entmutigung.

Und es hatte doch, als die sechs Männer sich auf den Stein bückten, der Mann mit dem Federbusch selbst mit einer mächtigen Stimme das Commandowort: Auf! das bei allen solchen Kraftmanoeuvres vorherrscht, ausgerufen.

Da richtete er sich auf und rief:

»Ho! ho! habe ich es mit Strohmännern zu thun? Ochsenhorn! tretet auf die Seite, und Ihr werdet sehen, wie man das macht!«

»Pest!, sollte er sich etwa erdreisten, den Felsen aufheben zu wollen? Das wäre doch interessant!« sagte d’Artagnan.

Die vom Ingenieur angerufenen Arbeiter traten mit gesenkten Ohren und den Kopf schüttelnd auf die Seite, nur der mit der Walze blieb stehen, bereit, seinen Dienst zu versehen.

Der Mann mit dem Federbusch näherte sich dem Stein, bückte sich, schob seine Hände unter die Fläche, welche auf dem Boden lag, stemmte seine herkulischen Muskeln an und hob, ohne eine Erschütterung, ohne einen Stoß, nur mit einer Bewegung, langsam wie die einer Maschine, den Stein einen Fuß vom Boden auf.

Der Arbeiter, der die Walze hielt, benutzte dieses Spiel und schob das Holz unter den Stein.

»So!« sagte der Riese, nicht indem er den Stein fallen ließ, sondern indem er ihn langsam auf seine Stütze niederlegte.

»Mordioux!« rief d’Artagnan, »ich kenne nur einen Menschen, der eines solchen Kraftstücks fähig ist.«

»Wie?« machte der Koloß, sich umwendend.

»Porthos!« murmelte d’Artagnan, von Staunen ergriffen, »Porthos auf Belle-Isle!«

Der Mann mit dem Federbusch heftete seinerseits seine Blicke auf den falschen Verwalter und erkannte ihn trotz seiner Verkleidung.

»D’Artagnan!« rief er.

Und die Röthe stieg ihm ins Gesicht.

»St!« machte er gegen d’Artagnan.

»St!« erwiederte der Musketier.

War Porthos einerseits von d’Artagnan entdeckt worden, so war andererseits d’Artagnan von Porthos entdeckt worden. Das Interesse ihres Privatgeheimnisses hatte bei jedem von ihnen Anfangs die Oberhand.

Nichtsdestoweniger war die erste Bewegung dieser zwei Männer, sich einander in die Arme zu werfen.

Was sie vor den Anwesenden verbergen wollten, war nicht ihre Freundschaft, sondern ihre Namen.

Doch nach der Umarmung kam die Ueberlegung.

»Warum des Teufels ist Porthos in Belle-Isle und hebt Steine auf?« sagte d’Artagnan zu sich selbst.

Nur richtete d’Artagnan diese Frage ganz leise an sich.

Weniger stark in der Diplomatie, als sein Freund, dachte Porthos ganz laut.

»Warum des Teufels seid Ihr auf Belle-Isle und was macht Ihr hier?« fragte er d’Artagnan.

Dieser mußte antworten, ohne zu zögern.

Mit einer Antwort gegen Porthos zögern wäre eine doppelte Niederlage gewesen, über die sich d’Artagnan nie hätte trösten können.

»Bei Gott! mein Freund, ich bin auf Belle-Isle, weil Ihr hier seid.«

»Ah! bah!« machte Porthos, sichtbar verblüfft über diesen Grund, indem er sich mit der uns bekannten Klarheit seiner Schlußkraft Rechenschaft zu geben suchte.

»Allerdings!« fuhr d’Artagnan fort, der seinem Freund nicht die Zelt, sich auszukeimen, lassen wollte: »Ich war in Pierrefonds, um Euch zu besuchen.«

»Wahrhaftig«

»Ja.«

»Und Ihr habt mich nicht dort getroffen?«

»Nein, ich habe Mouston getroffen.«

»Er ist wohl?«

»Alle Hagel!«

»Mouston hat Euch aber doch nicht gesagt, ich wäre hier?«

»Warum sollte er es mir nicht gesagt haben? habe ich zufällig etwas verschuldet, um das Vertrauen von Mouston zu verlieren?«

»Nein, aber er wußte es nicht.«

»Oh! das ist wenigstens ein Grund, der nichts Beleidigendes für meine Eitelkeit hat.«

»Aber wie habt Ihr es gemacht, daß Ihr mich hier aufgefunden?«

»Ei! mein Lieber, ein vornehmer Herr, wie Ihr, läßt immer eine Spur von seinem Durchzug zurück, und ich würde mich für sehr gering schätzen, wenn ich die Spuren meiner Freunde nicht zu verfolgen wüßte.«

Diese Erklärung, so schmeichelhaft sie auch war, befriedigte Porthos nicht ganz.

»Ich konnte aber keine Spur hinterlassen, da ich verkleidet gekommen bin,« sagte Porthos.

»Ah! Ihr seid verkleidet gekommen?» versetzte d’Artagnan,

»So«

»Und wie?«

»Als Müller.«

»Kann ein vornehmer Herr, wie Ihr, Porthos, gemeine Manieren in einem Grade annehmen, daß er die Leute damit täuscht?«

»Ei! mein Freund, ich schwöre Euch, daß Jedermann getäuscht worden ist, so gut habe ich meine Rolle gespielt.«

»Nicht so gut, daß ich Euch nicht nachfolgen konnte und entdeckt habe.«

»Richtig. Wie seid Ihr mir nachgefolgt, und wie habt Ihr mich entdeckt?«

»Wartet doch . . . ich wollte Euch die Sache gerade erzählen. Denkt Euch, daß Mouston . . . «

»Ah! diesen Schlingel von einem Mouston.« sagte Porthos, indem er die Triumphbogen zusammenzog, die ihm als Augenbraunen dienten.

»Aber wartet doch, wartet doch . . . Mouston hat keine Schuld, da er nicht wußte, wo Ihr waret.«

»Allerdings. Deshalb drängt es mich so sehr, zu erfahren und zu begreifen . . . «

»Oh! wie ungeduldig seid Ihr, Porthos!«

»Wenn ich nicht begreife, bin ich furchtbar.«

»Ihr werdet begreifen. Nicht wahr, Aramis hat Euch nach Pierrefonds geschrieben?«

»Ja.«

»Er hat Euch geschrieben, Ihr sollet vor der Nachtgleiche kommen?«

»Das ist wahr.«

»Nun wohl! also . . . « sagte d’Artagnan, in der Hoffnung, dieser Grund würde Porthos genügen.

Porthos schien sich einer gewaltigen Geistesarbeit hinzugeben.

»Oh! ja,« sagte er, »ich verstehe. Da Aramis mich vor der Nachtgleiche kommen hieß, so begriffet Ihr, daß ich mit ihm zusammentreffen sollte. Ihr erkundigtet Euch, wo Aramis wäre, und sagtet zu Euch selbst: »»Wo Aramis ist, wird Porthos sein.«« Ihr erfuhrtet, Aramis wäre in der Bretagne und sagtet zu Euch: »»Porthos ist in der Bretagne.««

»Aeußerst richtig! In der That, Porthos, ich weiß nicht, warum Ihr nicht Wahrsager geworden seid. Ihr begreift nun. Als ich nach la Roche-Bernard kam, hörte ich von den schönen Befestigungsarbeiten, die man in Belle-Isle ausführe. Die Erzählung, die man mir hiervon machte, reizte meine Neugierde. Ich schiffte mich auf einem Fischerboot ein, ohne entfernt zu wissen, Ihr wäret hier, Ich kam an, sah einen Mann, der einen Stein aufhob, den Ajax nicht erschüttert hätte, und rief: »»Nur der Baron von Bracieux ist eines solchen Kraftstückes fähig!«« Ihr hörtet mich, Ihr wandtet Euch um, Ihr erkanntet mich, wir umarmten uns, und, meiner Treue! lieber Freund, wenn Ihr wollt, umarmen wir uns noch einmal.«

»So erklärt sich in der That Alles,« sagte Porthos.

Und er umarmte d’Artagnan mit so großer Freundschaft, daß der Musketier auf fünf Minuten den Athem verlor.

»Ah! ah! stärker als je,« sagte d’Artagnan, »und zum Glück immer in den Armen.«

Porthos verbeugte sich vor d’Artagnan mit einem freundlichen Lächeln.

Während der fünf Minuten, in denen d’Artagnan wieder zu Athem zu kommen suchte, bedachte er, daß er eine schwierige Rolle zu spielen hatte.

Die Aufgabe war, immer zu fragen, ohne je zu antworten. Als der Athem wiederkehrte, war sein Feldzugsplan gemacht.

Elftes bis Vierzehntes Bändchen

I.
Worin sich die Anfangs sehr trüben Gedanken von d’Artagnan aufzuklären anfangen

D’Artagnan ergriff sogleich die Offensive.

»Nun, da ich Euch Alles gesagt habe, lieber Freund, oder da Ihr vielmehr Alles errathen habt, sagt mir, was Ihr, mit Staub und Koth bedeckt, hier macht?«

Porthos wischte sich die Stirne ab, schaute stolz umher und erwiederte:

»Mir scheint, Ihr könnt sehen, was ich hier mache!«

»Gewiß! gewiß! Ihr hebt Steine auf.«

»Oh! um diesen Faulenzern zu zeigen, was ein Mann ist!« sagte Porthos mit Verachtung, »doch Ihr begreift . . . «

»Ja! es ist nicht Euer Gewerbe, Steine aufzuheben, obgleich es Viele gibt, die ihr Gewerbe daraus machen und sie nicht aufheben, wie Ihr. Dies bewog mich, Tuch so eben zu fragen: Was macht Ihr hier, Baron?«

»Ich studire die Topographie, Chevalier.«

»Ihr studirt die Topographie?«

»Ja; doch Ihr, was macht Ihr unter dieser bürgerlichen Kleidung hier?«

D’Artagnan erkannte, es sei ein Fehler von ihm gewesen, daß er sich zu einem Erstaunen habe hinreißen lassen. Porthos hatte dies benützt, um einen Gegenschlag durch eine Frage zu thun.

Zum Glück war d’Artagnan auf diese Frage gefaßt, und er erwiederte: , »Ihr wißt wohl, daß ich ein Bürger bin, und man darf sich also nicht über den Anzug wundern, da er mit der Eigenschaft im Einklang steht.«

»Geht doch, Ihr, ein Musketier!«

»Ihr habt nicht Recht, mein Freund, ich habe meinen Abschied genommen.«

»Bah!«

»Ah! mein Gott, ja!«

»Und Ihr habt den Dienst verlassen?«

»Ich habe quittirt.«

»Ihr habt den König verlassen?«

»Ganz und gar.«

Porthos streckte die Arme zum Himmel empor, wie ein Mensch, der eine unerhörte Neuigkeit erfährt.

»Oh! das bringt mich ganz in Verwirrung,« sagte er.

»Es ist dennoch so.«

»Und was vermochte Euch hierzu zu bestimmen?«

»Der König hat mir mißfallen, Mazarin war mir schon seit langer Zeit widerwärtig»und so warf ich meine Kasake in die Nesseln.«

»Aber Mazarin ist todt.«

»Ich weiß es, bei Gott! wohl, nur war zur Zeit seines Todes die Entlassung schon seit zwei Monaten erbeten und angenommen. Da ich sodann meine Freiheit hatte, eilte ich nach Pierrefonds, um meinen lieben Porthos zu sehen. Ich hörte von der glücklichen Eintheilung sprechen, die Ihr mit Eurer Zeit getroffen habt, und wollte auf vierzehn Tage die meinige nach der Eurigen eintheilen.«

»Mein Freund, Ihr wißt, daß Euch das Haus nicht nur für vierzehn Tage geöffnet ist, sondern für ein Jahr, für zehn Jahre, für das Leben.«

»Ich danke, Porthos.«

»Ah! sprecht, braucht Ihr nicht Geld?« fragte Porthos, indem er etliche und fünfzig Louis d’or klingen ließ, die seine Hosentasche enthielt. »Ihr wißt, daß ich bereit bin?«

»Nein, ich brauche nichts: ich habe meine Ersparnisse bei Planchet angelegt, der mir den Zins darauf bezahlt.«

»Eure Ersparnisse?«

»Allerdings; warum wollt Ihr, daß ich nicht Ersparnisse gemacht habe, wie ein Anderer, Porthos?«

»Ich! ich will das nicht; im Gegentheil, ich hegte immer den Verdacht, das heißt, Aramis hegte immer den Verdacht, Ihr habet Ersparnisse. Doch seht, ich’ mische mich nicht in häusliche Angelegenheiten; aber ich denke, Ersparnisse eines Musketiers, das kann nicht schwer in die Wage fallen?«

»Ihr habt Recht, im Verhältniß zu Euch, der Ihr ein Millionär seid, Porthos; aber ich will Euch selbst zum Richter machen. Ich hatte einmal fünfundzwanzig tausend Livres . . . «

»Das ist hübsch,« sagte Porthos mit leutseliger Miene.

»Und,« fuhr d’Artagnan fort, »und ich fügte am 25, des vergangenen Monats zweimal hundert tausend Livres bei.«

Porthos riß die Augen so ungeheuer weit auf, daß diese den Musketier zu fragen schienen: »Wo des Teufels habt Ihr eine solche Summe gestohlen, theurer Freund?«

»Zweimal hunderttausend Livres!« rief er endlich.

»Ja, die mir mit fünfundzwanzigtausend, die ich hatte, und mit zwanzigtausend, die ich bei mir trage, eine Summe von zweimal hundert und fünfzig tausend Livres voll machen.«

»Aber sagt, sagt, woher kommt dieses Vermögen?«

»Ah! ich werde Euch das später erzählen, theurer Freund; doch da Ihr mir zuvor selbst viele Dinge mitzutheilen habt, stellen wir meine Erzählung in die ihr gebührende Reihenfolge zurück.«

»Bravo!« rief Porthos, »wir sind also nun Alle reich; doch was hatte ich Euch denn zu erzählen?«

»Ihr habt mir zu erzählen, wie Aramis ernannt worden ist . . . «

»Ah! zum Bischof von Vannes.«

»So ist es, zum Bischof von Vannes. Wißt Ihr, daß dieser liebe Aramis sein Glück macht?«

»Ja, ja, abgesehen davon, daß es nicht dabei bleiben wird.«

»Wie! glaubt Ihr, er werde sich nicht mit den veilchenblauen Strümpfen begnügen, und er müsse den rothen Hut bekommen?«

»St! das ist ihm versprochen.«

»Bah! vom König?«

»Von Einem, der noch mächtiger ist, als der König.«

»Ah, Teufel! was für unglaubliche Dinge sagt Ihr mir da, mein Freund!«

»Warum unglaublich? Hat es in Frankreich nicht immer Einen gegeben, der mächtiger war, als der König?«

»Oh! doch, zur Zeit von König Ludwig XIII. war es der Herzog von Richelieu; zur Zeit der Regentschaft war es der Cardinal Mazarin; zur Zeit von Ludwig XIV. ist es M . . . «

 

»Geht doch!«

»Es ist Herr Fouquet.«

»Gut! Ihr habt ihn mit dem ersten Schlag genannt.«

»Herr Fouquet hat also Aramis den Hut versprochen?«

Porthos nahm eine zurückhaltende Miene an und erwiederte:

»Theurer Freund, Gott behüte mich, daß ich mich mit den Angelegenheiten Anderer beschäftige, und besonders, daß ich Geheimnisse offenbare, welche zu bewahren in ihrem Interesse liegen mag. Wenn Ihr Aramis seht, wird er Euch sagen, was er Euch sagen zu müssen glaubt.«

»Ihr habt Recht, Porthos, und Ihr seid ein wahres Sicherheitsschloß. Kommen wir also auf Euch zurück.«

»Ja,« sprach Porthos.

»Ihr habt mir gesagt, Ihr wäret hier, um die Topographie zu studiren.«

»Richtig.«

»Alle Teufel! mein Freund, was für schöne Dinge werdet Ihr machen!«

»Wie so?«

»Diese Festungswerke sind bewunderungswürdig.«

»Ist das Eure Ansicht?«

»Gewiß. Wahrhaftig, wenn nicht eine ganz regelmäßige Belagerung stattfindet, ist Belle-Isle uneinnehmbar.«

Porthos rieb sich die Hände, und sprach:

»Das ist auch meine Meinung.«

»Aber wer Teufels hat dieses Nest so befestigt?«

Porthos warf sich in die Brust.

»Habe ich es Euch nicht gesagt?«

»Nein.«

»Ihr vermuthet es nicht?«

»Nein: ich kann Euch nur sagen, daß es ein Mensch ist, der alle Systeme studirt hat und bei dem besten stehen geblieben zu sein scheint.«

»Stille!« sagte Porthos, »schont meine Bescheidenheit, lieber d’Artagnan.«

»Wahrhaftig! solltet Ihr es sein . . . der . . . oh!«

»Ich bitte, mein Freund.«

»Habt Ihr sie ersonnen, entworfen und mit einander verbunden, diese Basteien, diese Sägewerke, diese Mittelwälle, diese Halbmonde, und bereitet Ihr diesen bedeckten Weg?«

»Ich bitte Euch.«

»Habt Ihr diese Lunette mit ihren einwärts gehenden und vorspringenden Winkeln erbaut?«

»Stille!«

»Mein Freund, habt Ihr diese Neigung den Wänden Eurer Schießscharten gegeben, durch die Ihr die Leute, die Eure Kanonen bedienen, so wirksam beschützt?«

»Ei, mein Gott, ja.«

»Oh! Porthos, Porthos, man muß sich vor Euch verbeugen, man muß Euch bewundern; doch Ihr habt uns stets dieses herrliche Genie verborgen. Ich hoffe, mein Freund, Ihr werdet mir dies Alles im Einzelnen zeigen.«

»Nichts kann leichter sein. Hier ist mein Plan.«

»Zeigt.«

Porthos führte d’Artagnan zu dem Stein, der ihm als Tisch diente und auf dem der Plan ausgebreitet war.

Unten an diesem Plan stand mit jener furchtbaren Handschrift von Porthos, von der wir schon zu sprechen Gelegenheit gehabt haben, geschrieben:

»Statt Euch des Vierecks oder des Rechtecks zu bedienen, wie man es bis heute gemacht hat, betrachtet Eueren Platz als von einem regelmäßigen Sechseck umschlossen; denn dieses Vieleck hat den Vortheil, daß es eine größere Anzahl Winkel bietet, als das Viereck. Jede Seite Eures Sechsecks, deren Länge Ihr nach dem Verhältniß der auf dem Platze aufgenommenen Messungen bestimmt, wird in zwei Theile getheilt, und in dem Halbirungspunkt errichtet Ihr ein Perpendikel gegen den Mittelpunkt des Vielecks, welches in der Länge dem sechsten Theil einer Seite gleichkommen soll. Von den äußersten Punkten jeder Seiten zieht Ihr Linien, die das Perpendikel schneiden. Solche zwei Geraden bilden die Vertheidungslinien.«

»Teufel!« sagte d’Artagnan, bei diesem Punkte der Auseinandersetzung anhaltend, »das ist ein völliges System, Porthos.«

»Ein völliges System,« sprach Porthos. »Wollt Ihr fortfahren«

»Nein, ich habe genug gelesen; doch wenn Ihr es seid, mein lieber Porthos, der die Arbeiten leitet, warum braucht Ihr Euer System so schriftlich aufzusetzen?«

»Oh! mein Lieber, der Tod!«

»Wie! der Tod?«

»Ja, wir sind alle sterblich!«

»Es ist wahr . . . Ihr habt auf Alles eine Antwort, mein Freund,« sagte d’Artagnan,

Und er legte den Plan auf den Stein nieder.

Doch so kurze Zeit er auch diesen Plan in seinen Händen gehabt, so war d’Artagnan doch im Stande gewesen , unter der ungeheuren Handschrift von Porthos eine viel feinere Schrift zu unterscheiden, welche ihn an gewisse Briefe an Marie Michon erinnerten, die ihm in seiner Jugend bekannt geworden. Nur war über diese Schrift, die einem minder scharfen Auge als dem des Musketiers entgangen sein dürste, der Gummi hin und hergefahren.

»Bravo, mein Freund, bravo!« sagte d’Artagnan.

»Und nun wißt Ihr Alles, was Ihr wissen wollt, nicht wahr?« fragte Porthos, sich aufblähend.

»Oh! mein Gott, ja; thut mir jedoch nur noch einen Gefallen, lieber Freund.«

»Sprecht; ich bin hier der Herr.«

»Macht mir das Vergnügen und nennt mir den Herrn, der dort spazieren geht.«

»Wo, dort?«

»Hinter den Soldaten.«

»Gefolgt von einem Lackei?«

»Ganz richtig’«

»In Gesellschaft eines schwarz gekleideten Burschen?«

»Vortrefflich!«

»Das ist Herr Gétard.«

»Wer ist Herr Gétard, mein Freund?«

»Es ist der Architekt des Hauses.«

»Welches Hauses?«

»Des Hauses von Herrn Fouquet.«

»Ah! ah!« rief d’Artagnan, »Ihr gehört also zum Hause von Herrn Fouquet, Porthos?«

»Ich, und warum dies?« versetzte der Topograph, bis zum obersten Ende der Ohren erröthend.

»Ihr sagt das Haus, indem Ihr von Belle-Isle sprecht, als ob Ihr vom Schloß Pierrefonds sprächet.«

Porthos biß sich aus die Lippen und erwiederte:

»Mein Lieber, nicht wahr, Belle-Isle gehört Herrn Fouquet?«

»Ja.«

»Wie Pierrefonds mir gehört?«

»Gewiß.«

»Ihr seid in Pierrefonds gewesen?«

»Ich sagte Euch , daß ich erst vor zwei Monaten dort war.«

»Habt Ihr einen Herrn gesehen, der dort, ein Richtscheit in der Hand, spazieren zu gehen pflegt?«

»Nein, doch ich hätte ihn sehen können, wenn er wirklich spazieren gegangen wäre.«

»Nun! dieser Herr ist Herr Boulingrin.«

»Wer ist Herr Boulingrin?«

»Das ist es gerade. Geht dieser Herr, ein Richtscheit in der Hand , spazieren, und man fragt mich: Wer ist Herr Boulingrin? so antworte ich: Es ist der Architekt des Hauses . . . Nun! Herr Gétard ist der Boulingrin von Herrn Fouquet, doch er hat nichts mit der Befestigung zu schaffen, das geht mich allein an, hört Ihr wohl? gar nichts.«

»Ah! Porthos,« rief d’Artagnan wie ein Besiegter, der seinen Degen übergibt; »ah! mein Freund, Ihr seid nicht nur ein herkulischer Topograph, sondern auch ein Dialektiker erster Stärke.«

»Nicht wahr,« erwiederte Porthos, »das ist mächtig geschlossen?«

Und er schnaufte wie der Meeraal, den d’Artagnan am Morgen hatte entschlüpfen lassen.

»Und nun sagt mir,« fuhr d’Artagnan fort, »gehört der Bursche, der Herrn Gétard begleitet, auch zum Hause von Herrn Fouquet?«

»Oh!« erwiederte Porthos mit Verachtung, »das ist ein Herr Jupenet oder Juporet, eine Art von Dichter.«

»Der sich hier niedergelassen hat?«

»Ich glaube, ja.«

»Ich dachte Herr Fouquet hätte dort Dichter genug, Scudéry, Loret, Pelisson, La Fontaine. Wenn ich Euch die Wahrheit sagen soll, Porthos, dieser Dichter macht Euch Schande.«

»Ei1 mein Freund, davor bewahrt uns der Umstand, daß er nicht als Dichter hier ist.«

»Als was ist er denn hier?«

»Als Drucker, und dabei fällt mir ein, daß ich diesem Schulfuchs ein Wort zu sagen habe.«

»Sagt es ihm.«

Porthos machte Jupenet ein Zeichen; dieser hatte d’Artagnan erkannt und offenbarte keine Lust, sich zu nähern.

Hierdurch wurde ein zweites Zeichen von Porthos veranlaßt.

Dieses Zeichen war so gebieterisch, daß er nun gehorchen mußte.

Er näherte sich also.

»Ah!« sagte Porthos, »Ihr habt Euch gestern ausgeschifft, und seid schon beider Arbeit!«

»Wie so, Herr Baron?« fragte Jupenet ganz zitternd.

»Eure Presse hat die ganze Nacht geseufzt, mein Herr,« sagte Porthos, »und Ihr habt mich zu schlafen verhindert, alle Wetter!«

»Gnädiger Herr . . . wollte Jupenet schüchtern einwenden.

»Ihr habt noch nichts zu drucken, und dürft also Eure Presse noch nicht gehen lassen. Was habt Ihr denn heute Nacht gedruckt?«

»Gnädiger Herr, ein leichtes Gedicht von meiner Composition.«

»Leicht! geht doch, mein Herr! die Presse ächzte zum Erbarmen . . . Das darf nicht mehr geschehen, hört Ihr!«

»Nein, gnädiger Herr.«

»Ihr versprecht es mir?«

»Ich verspreche es.«

»Es ist für diesmal gut, ich will es Euch verzeihen. Geht.«

Der Dichter entfernte sich mit derselben Demuth, von der er beim Kommen eine Probe abgelegt hatte.

»Und nun, da wir diesem Burschen den Kopf gewaschen, laßt uns frühstücken,« sagte Porthos.

»Ja, frühstücken wir.«

»Nur muß ich Euch bemerken, daß wir nicht über zwei Stunden zu unserem Mahl haben.«

»Was wollt Ihr! wir werden besorgt sein, daß dies genug ist. Doch warum haben wir nur zwei Stunden?«

»Weil die Fluth um ein Uhr steigt, und weil ich mit der Fluth nach Vannes abgehe. Doch da ich morgen zurückkomme, lieber Freund, bleibt in meiner Wohnung, Ihr werdet dort Herr sein. Ich habe gute Küche, guten Keller.« . . .