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Die Zwillingsschwestern von Machecoul

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Šrift:Väiksem АаSuurem Aa

»Das ist wohl wahr – ich meinte nur —«

»Was?«

»Daß der arme Baron hier nicht übernachten kann.«

»Wo soll er denn übernachten?«

»Ich weiß nicht, aber wir müssen ihm ein Zimmer anweisen.«

»Ohne es dem Marquis zu sagen?«

»Es ist wahr, mein Vater weiß nichts davon. Mein Gott, was ist zu thun? Ach, Herr Baron, es ist Ihre Schuld, daß —«

»Mein Fräulein,« sagte Michel, »ich will fortgehen, wenn Sie es verlangen.«

»Wer sagt denn das?« erwiderte Mary hastig, »nein, Sie müssen bleiben.«

»Wie wär’s,« sagte Rosine, »wenn ich mit Fräulein Bertha —«

»Nein,« antwortete Mary, ihr mit Heftigkeit in’s Wort fallend, »nein, ich will selbst mit ihr sprechen – wenn der Herr Baron sein frugales Abendbrot verzehrt hat.«

»Dann gehe ich,« sagte Rosine.

Mary machte weiter keinen Versuch, sie aufzuhalten.

Rosine ging also fort und ließ Mary mit dem jungen Baron allein.

XIX.
Ein Capitel, das ganz anders endet, als Mary erwartet hatte

Das kleine Thurmstübchen war nur von dem Licht der Laterne erhellt, dessen Strahlen auf die Thür fielen; der übrige Raum blieb ziemlich dunkel.

Michel saß immer noch auf dem Haferhaufen. Mary kniete vor ihm und suchte in allen Winkeln des Korbes vielleicht mit mehr Verlegenheit als christlicher Barmherzigkeit, ob sie nicht irgend einen Leckerbissen finden würde, mit welchem der arme Einsiedler seine improvisirte Mahlzeit beschließen könne.

Aber Michel hatte keinen Hunger mehr. Er hatte den Kopf auf eine Hand gestützt und betrachtete mit Wonne das reizende, sanfte Gesicht seiner holden Freundin, deren blonde Locken vom Winde bewegt und zuweilen bis zu seinen Lippen getrieben wurden. Sein Herz begann ungestüm zu schlagen, sein Blut strömte rascher durch die Adern – seine Gedanken sannen auf ein Mittel, Mary zu sagen, wie er sie liebe.

Er sann lange nach; endlich faßte er ihre Hand und zog sie an seine Lippen. Ein besseres Mittel war ihm nicht eingefallen.

»Was machen Sie da, Herr Baron?« sagte Mary mehr erstaunt als erzürnt, und stand rasch auf.

Michel sah ein, dass er zu weit gegangen war und daß er jetzt Alles sagen mußte.

Er nahm nun die Stellung ein, welche Mary eben verlassen hatte, das ist, er fiel auf die Knie, und dabei gelang es ihm, die ihm entschlüpfte Hand wieder zu ergreifen.

Die Hand ließ sich freilich ohne Widerstand ergreifen.

»Habe ich Sie beleidigt?« fragte er. »Es würde mir unendlich leid thun und ich würde Sie auf den Knien um Verzeihung bitten.«

»Herr Baron, wie können Sie —« stammelt Mary, ohne zu wissen was sie sagte.

»Sagen Sie, habe ich Ihre Güte mißbraucht?« setzte er hinzu, indem er ihre Hand noch fester hielt, »ich beschwöre Sie, zürnen Sie mir nicht! Sagen Sie, daß Sie mir nicht zürnen!»

»Ich will’s Ihnen sagen, wenn Sie aufgestanden sind,« sagte Mary, indem sie ihm ihre Hand zu entziehen suchte.

Aber dieses schwache Sträuben hatte keinen andern Zweck, als Michel zu beweisen, dass die Gefangenschaft nicht völlig gezwungen war.

»Nein,« erwiderte er in jener schwärmerischen Stimmung, welche die fast zur Gewißheit gewordene Hoffnung hervorruft, »nein, lassen Sie mich zu Ihren Füßen. O, wenn Sie wüßten, wie oft ich schon geträumt, daß ich vor Ihnen kniete; wenn Sie wüßten, wie wohl und zugleich wie weh mir dabei wurde – dann würden Sie mir dieses zur Wirklichkeit gewordene Glück lassen!«

»Aber bedenken Sie doch,« antwortete Mary mit bewegter Stimme, denn sie konnte über die Zuneigung des jungen Mannes nicht mehr im Zweifel seyn, »bedenken Sie doch, daß man nur vor Gott und den Heiligen so kniet!«

»Ich weiß nicht,« erwiderte er, »warum ich vor Ihnen knie – ich weiß nur, daß Sie mir in diesem Augenblicke Alles sind – es ist mir, als ob ich in Ihnen die ganze Schöpfung verehrte —«

»O, hören Sie auf, Freund – reden Sie nicht so —«

»Nein, ich muß Ihnen sagen, was ich fühle, ich muß Ihnen sagen, daß es mein Lebenszweck ist, mich Ihnen ganz zu widmen. Es muss ein großes Glück seyn, für Sie zu dulden, sein Blut zu vergießen, ja zu sterben, wenn es seyn muß. Um Sie zu erkämpfen, würde ich jetzt Kraft und den Muth finden —«

»Warum sprechen Sie denn von Tod und Blutvergießen?« erwiderte Mary. »Glauben Sie denn, man könne die Wahrheit eines Gefühls nicht anders beweisen?«

»Warum ich davon spreche? Weil ich ein anderes Glück nicht hoffe, weil mir ein glückliches, zufriedenes Leben an Ihrer Seite, als Ihr Gatte ein zu schöner Traum scheint, dessen Verwirklichung ich nie hoffen darf.«

»Armer Freund,« sagte Mary mit einem Tone, in welchem mindestens eben so viel Mitleid als Zärtlichkeit lag, »lieben Sie mich denn wirklich?«

»Was kann es nützen, daß ich es Ihnen betheure? Sehen Sie es denn nicht mit Herz und Augen? Legen Sie die Hand auf meine glühende Stirn, auf mein ungestüm pochendes Herz, sehen Sie wie ich zittere – und fragen Sie, ob ich Sie liebe?»

Mary blieb keineswegs taub gegen solche Betheuerungen; sie hatte Alles vergessen – den Haß ihres Vaters gegen den Namen, den Michel führte, die Abneigung der Baronin de La Logerie gegen die Familie Souday, ja sogar die Täuschungen, denen ihre Schwester sich hingab. Ihr feuriges Naturell hatte die Oberhand bekommen über die Zurückhaltung welche sie im Anfange dieser Unterredung beobachtet hatte; sie wollte antworten, aber ein leises Geräusch an der Thür erregte ihre Aufmerksamkeit.

Sie sah sich um und bemerkte Bertha, welche schweigend und regungslos in der Thür stand.

Das Licht der Laterne fiel auf Bertha’s Gesicht. Mary konnte daher sehen, wie blaß ihre Schwester war, wie viel Schmerz und Zorn in den zusammengezogenen Augenbrauen, in den festgeschlossenen Lippen war.

Sie war über diese unerwartete, fast drohende Erscheinung so erschrocken, daß sie den jungen Baron, dessen Hand die ihrige nicht losgelassen hatte, zurückstieß und auf ihre Schwester zutrat.

Aber Bertha trat vor, schob Mary zur Seite und sagte zu Michel:

»Herr Baron, hat Ihnen meine Schwester nicht gesagt, daß der Notar Loriot Sie im Auftrage Ihrer Mutter zu sprechen wünscht?»

Michel stammelte einige Worte.

»Sie werden ihn im Salon finden,« setzte Bertha mit fast gebieterischem Ausdruck hinzu.

Michel stand auf. Er war so befangen, daß er keine Antwort finden konnte; er ging auf die Thür zu, ohne ein Wort zu seiner Entschuldigung zu finden.

Mary nahm die Laterne, aber Bertha riß sie ihr aus der Hand und reichte sie dem jungen Baron.

»Aber Sie?« fragte Michel zagend.

»Wir kennen jeden Tritt und Schritt im Hause,« antwortete Bertha und stampfte ungeduldig mit dem Fuße, als sie bemerkte, daß Michel ihre Schwester ansah. »Gehen Sie doch!« setzte sie hinzu.

Michel entfernte sich. Die beiden Schwestern blieben in dem Thurmstübchen allein. Der jeden Augenblick hinter Wolken verschwindende Mond warf nur einen matten Schimmer durch das schmale Fenster.

Mary erwartete von ihrer Schwester Vorwürfe über die Unschicklichkeit einer Unterredung ohne Zeugen. Aber sie irrte sich. Sobald Michel auf der Wendeltreppe war, faßte sie die Hand ihrer Schwester und drückte sie mit einer Kraft, welche die Heftigkeit ihrer Gefühle bekundete.

»Was hat er denn auf den Knien gesagt?« fragte sie mit unsicherer Stimme.

Aber Mary antwortete nicht, sie fiel ihrer Schwester um den Hals, und ungeachtet alles Sträubens der Letzteren umschlang sie Bertha und benetzte ihr Gesicht mit Thränen.

»Warum zürnst Du mir, liebe Bertha?« fragte sie.

»Ich zürne Dir ja nicht Mary; ich frage nur, was der Baron Michel auf den Knien gesagt hat.«

»Aber sonst sprichst Du ja anders mit mir —«

»Was liegt daran, in welchem Tone ich Dich frage? Ich erwarte eine Antwort.«

»Bertha – Bertha!«

»Sprich doch – was hat er gesagt? ich will es wissen!« erwiderte Bertha und drückte die Hand ihrer Schwester so heftig, daß diese laut aufschrie und halb ohnmächtig niedersank.

Bertha wurde nun wieder gelassen; ihr lebhaftes, ungestümes aber gefühlvolles Gemüth wurde gerührt durch den Schmerz, den sie ihrer Schwester verursachte. Sie hob Mary auf, hielt sie in ihren Armen und küßte sie zärtlich. Endlich brachen Thränen aus ihren Augen und fielen auf die Wangen ihrer Schwester.

»Arme Kleine,« sagte Bertha, als ob sie ein Kind, das sie aus Versehen verletzt, trösten wollte, »verzeihe mir, daß ich Dir weh gethan. Verzeihe mir! Es ist im Grunde meine Schuld: ich hätte Dir mein Herz öffnen sollen, um Dir zu zeigen, wie ich von der unerklärlichen Zuneigung zu diesem Manne – zu diesem Knaben,« setzte sie etwas höhnisch hinzu – »so beherrscht werden konnte, daß ich auf mein Schwesterchen, auf meine liebe Mary eifersüchtig wurde. Ach, wenn Du wüßtest, wie viel Schmerz mir diese unsinnige Liebe schon verursacht, wie bitter ich meine Schwäche beweint habe! Er hat nichts von Allem, was mir werth und theuer ist: er gehört keinem berühmten Geschlecht an; er besitzt weder edle Begeisterung noch unbeugsamen Muth – und dennoch liebe ich ihn – ich fühle mich mit unwiderstehlicher Gewalt zu ihm hingezogen – ich dachte oft in einem an Wahnsinn grenzenden Gemüthszustande: Mein Gott, nimm mein Leben, aber laß mir seine Liebe! Seit einigen Wochen, wo wir ihm zu meinem Unglück begegneten, habe ich unaufhörlich an ihn gedacht. Was ich für ihn fühle ist gewiß Liebe, die aber mehr dem innigen Gefühl einer Mutter für ihren Sohn gleicht. Kurz, er ist der Gegenstand aller meiner Gedanken, aller meiner Träume, aller meiner Hoffnungen, Mary, ich habe Dich um Verzeihung gebeten; jetzt sage ich: Beklage mich, Schwester, habe Mitleid mit mir!«

Bertha drückte ihre Schwester schluchzend ans Herz.

Die arme Mary hatte zitternd den Ausbruch dieser gewaltigen Leidenschaft angehört. Jedes Wort, jeder Laut jede ungestüme Geberde zerriß die rosenfarbenen Wolken, die sie eine kleine Weile in ihrer Zukunft gesehen, und die ungestüme, leidenschaftliche Sprache ihrer Schwester verjagte vollends die zerstreuten Ueberreste derselben, wie ein Orkan die in der Luft schwebenden Dunstflocken vertreibt. Bei jedem Worte flossen ihre Thränen reichlicher, aber bei jedem Worte fühlte sie auch, daß die Schwesterliebe ihr das schon geahnte, aber immer gefürchtete Opfer zur Pflicht machte.

 

Sie wurde durch Bertha’s Stillschweigen erinnert, daß sie zu antworten hatte. Sie nahm alle ihre Fassung zusammen und erwiderte noch immer schluchzend:

»Liebe Schwester, das Herz bricht mir, wenn ich Dich länger so in Verzweiflung sehen muß. Mein Schmerz ist um so größer, da ich an den Vorgängen dieses Abends nicht ganz schuldlos bin –«

»Nein, nein,« fiel ihr Bertha mit ihrem gewohnten Ungestüm in’s Wort, »die Schuld ist auf meiner Seite: ich hätte mich nach ihm umsehen sollen, als ich aus der Capelle kam. – Doch Du hast meine erste Frage noch nicht beantwortet, Mary,« setzte Bertha mit der den Liebenden eigenen einseitigen Gedankenrichtung hinzu: »Was hat er Dir gesagt? warum kniete er vor Dir?«

Mary fühlte, daß Bertha am ganzen Körper zitterte, als sie diese letzten Worte sprach; sie selbst war in einer peinlichen Aufregung. Was sollte sie antworten? Es schien ihr, als ob ihr jedes Wort, welches sie zur Erklärung des Vorganges sprechen würde, die Lippen verbrennen müsse.

»Sprich, liebes Kind,« setzte Bertha mit Thränen hinzu, welche Mary noch tiefer rührten, als ihr Zorn, »die Ungewißheit ist mir hundertmal peinlicher, als der Schmerz selbst. Sey aufrichtig, Schwester, sprach er nicht von Liebe?«

»Ja,« antwortete Mary.

Sie konnte keine Unwahrheit sagen; sie hatte erst zu kurze Zeit und gleichsam unbewußt geliebt, als daß sie sich hätte verstellen können.

»O mein Gott! mein Gott!« sagte Bertha, und entwand sich den Armen ihrer Schwester.

Mary sah mit Schrecken diesen neuen Ausbruch des Schmerzes; sie vergaß Alles, um nur an ihre Schwester zu denken. Sie war entschlossen, das schwere Opfer zu bringen.

»Wie thöricht bist Du, liebe Bertha!« sagte sie, trotz ihres namenlosen Schmerzens lächelnd und den Arm um den Hals ihrer Schwester schlingend, »Laß mich doch ausreden!«

»Du sagst ja, daß er von Liebe gesprochen!« erwiderte Bertha ungestüm.

»Ja wohl; aber ich habe Dir nicht gesagt, wer der Gegenstand dieser Liebe war.«

»O, Mary, sey nicht grausam!«

»Bertha – liebe Bertha!«

»Sprach er von mir?«

Mary hatte nicht die Kraft zu antworten, sie nickte bejahend.

Bertha athmete tief auf und drückte ihre Hand auf die heiße Stirn Sie war zu tief erschüttert, als daß sie sich sogleich hätte fassen können.

»Mary,« sagte sie, »was Du mir da sagst, scheint mir so unsinnig, so unmöglich, daß ich Gewißheit, Beruhigung haben muß. Schwöre mir, daß —«

Bertha stockte.

»Alles was Du willst, Schwester,« sagte Mary, welche selbst die Nothwendigkeit einsah, sich von dem Gegenstande ihrer Liebe durch eine nicht zu überschreitende Kluft zu trennen.

»Schwöre mir, daß Du ihn nicht liebst, daß er Dich nicht liebt – schwöre es mir bei dem Grabe unserer Mutter!«

»Ja, bei dem Grabe unserer Mutter!« sagte Mary entschlossen, »er wird nie mein werden!«

Sie sank in die Arme ihrer Schwester und suchte in ihren Liebkosungen den Lohn für ihr Opfer.

Wäre es nicht so dunkel gewesen, so hätte Bertha an dem bleichen, verstörten Gesicht ihrer Schwester sehen können, wie schwer ihr dieses Opfer wurde.

Bertha schien wieder ganz ruhig zu werden.

»Tausend Dank, liebe Mary!« sagte sie zärtlich. »Jetzt komm hinunter.«

Aber unterwegs fand Mary einen Vorwand, um sich in ihr Zimmer zu begeben.

Sie schloß sich ein, um ungestört zu weinen und zu beten.

Die Gesellschaft saß noch bei Tische und Bertha, die in den Salon ging, hörte die lauten Stimmen der Gäste.

Maître Loriot war im eifrigen Gespräch mit dem jungen Baron, den er zu überreden suchte, es sey zu seinem Besten und seine Pflicht, nach La Logerie zurückzukehren. Aber das Stillschweigen Michel’s war so beredt, daß der Notar, der seit einer halben Stunde gesprochen hatte, endlich nichts mehr zu sagen wußte.

Michel war vermuthlich nicht minder verlegen als Maître Loriot, denn er empfing Bertha eben so freudig, wie ein von allen Seiten angegriffenes Bataillon, welches Carré formiert hat, die Hilfstruppen begrüßt.

Er eilte ihr mit einer Hast entgegen, an welcher auch die Ungewißheit über das Resultat ihrer Unterredung mit Mary einigen Antheil hatte.

Bertha, welche ihre Gefühle nicht länger zu verbergen vermochte, reichte ihm zu seinem freudigen Erstaunen die Hand und drückte sie zärtlich.

Der junge Baron, der auf einen ganz andern Empfang gefaßt gewesen war, bekam nun schnell die Sprache wieder.

»Antworten Sie meiner Mutter,« sagte er zu Maître Loriot, »daß ein Mann von Charakter in seinen politischen Meinungen wirkliche Pflichten findet, und daß ich nöthigenfalls zu sterben bereit bin, um die meinigen zu erfüllen.

Der arme kleine Baron! Er verwechselte seine Pflichten mit seiner Liebe!

Dritter Theil

I.
Wo gezeigt wird, daß die Spinnengewebe nicht bloß den Fliegen gefährlich sind

Es war fast zwei Uhr Nachts, als der Marquis von Souday seinen Gästen den Vorschlag machte, sich wieder in den Salon zu begeben.

Die Gäste waren in jener behaglichen Stimmung, mit welcher man immer vom Tische aufsteht, wenn der Herr vom Hause freundlich ist, und ein interessantes Gespräch die in der Hauptbeschäftigung gelassenen Pausen ausgefüllt hat.

Der Marquis beabsichtigte mit der Uebersiedelung in den Salon wahrscheinlich nur einen Luftwechsel; denn als die Tafel aufgehoben wurde, schickte er Rosine und die Köchin mit den Liqueurflaschen voraus.

Der alte Landedelmann trällerte die große Arie aus »Richard Löwenherz« und bemerkte gar nicht, daß der General mit dem Refrain der »Marseillaise« antwortete. Die an den Wänden hängenden Ahnen des Marquis von Souday mochten wohl sehr entrüstet seyn über die heillose Volkshymne, die wahrscheinlich zum ersten Male in dem alten Schlosse gesungen wurde.

Endlich zeigte der General auf die Tischuhr und äußerte lachend den Argwohn, der freundliche Wirth wolle seine Gäste in den Genüssen eines neuen Capua einschläfern. Der Marquis ging auf den Scherz mit vielem Tacte ein und führte die Offiziere in die für sie bestimmten Zimmer. Dann begab er sich selbst in seine Schlafstube.

Der Marquis von Souday, dessen kriegerische Gelüste von Neuem geweckt waren, träumte nur von Kämpfen. Er focht in einer Schlacht, gegen welche die Schlachten von Torfou, Laral und Saumur nur Kinderspiele waren. Mitten im Kugelregen und Kartätschenhagel stürmte er eben mit seiner Division eine Redoute und pflanzte die weiße Fahne mitten in den feindlichen Verschanzungen auf, als an seine Zimmerthür geklopft wurde.

Der würdige Edelmann, der in seinem halbwachen Zustande das Klopfen anfangs für Kanonendonner hielt; schlug die Augen auf, und statt des mit Leichen, zerbrochenen Laffeten und zuckenden Pferden besäten Schlachtfeldes, über welches er im Sturmschritte zu gehen glaubte, erblickte er seine weiß- und rothgestreiften Bettvorhänge.

Es wurde wieder geklopft.

»Herein!« rief der Marquis, indem er sich die Augen rieb. »Wahrhaftig, Herr General. Sie kommen eben recht – zwei Minuten später wäre es um Sie geschehen gewesen.«

»Wie so?«

»Ich war eben im Begriffe, Sie niederzustoßen.«

»Ich behalte mir Revanche vor, mein würdiger Freund,« sagte der General und reichte ihm die Hand.

»Recht so! Sie sehen sich erstaunt in meinem schmucklosen Kämmerlein um. Ja, es ist ein großer Abstand zwischen diesem einfachen Zimmer mit den Rohrstühlen und dem Fußboden ohne Teppich, und den Prunkgemächern des Pariser Adels. Doch bei mir können Sie nichts Anderes erwarten: ich habe ein Drittheil meines Lebens im Lager, das zweite Drittheil in der Dürftigkeit zugebracht, und dieses Bett mit der dünnen Matratze scheint mir ein Luxus, der meines Alters würdig. – Aber was führt Sie so früh zu mir? Es muß kaum eine Stunde Tag seyn.«

»Ich komme Abschied zu nehmen, lieber Marquis,« antwortete der General.

»Schon? – So gehts im Leben, Jetzt will ich’s Ihnen gestehen: gestern bei Ihrer Ankunft war ich sehr gegen Sie eingenommen.«

»Wirklich? Und Sie nahmen mich doch so freundlich auf —«

»Sie haben doch den Feldzug in Egypten mitgemacht,« erwiderte der Marquis lachend, »hat man nie in einer frischen grünen Oase auf Sie geschossen?«

»O ja, die Araber lauern gern in den Oasen auf ihre Feinde.«

»Nun ich gestehe, daß ich gestern mit arabischen Gedanken umging – ich bereue es aufrichtig und bedauere unendlich, daß Sie mich so schnell verlassen.«

»Weil Sie mir das geheimsten Versteck in Ihrer Oase noch zu zeigen haben.«

»Nein, weil ich mich durch Ihre Offenheit und Biederkeit, durch die gemeinsam, wenn auch in feindlichen Lagern überstandenen Gefahren sogleich zu Ihnen hingezogen fühlte – und diese Zuneigung wurde an der gestrigen Abendtafel zur aufrichtigen, innigen Freundschaft.«

»Ist das wirklich Ihr Ernst?«

»Ich gebe Ihnen mein Wort als Kavalier und Soldat.«

»Ich biete Ihnen ebenfalls meine Freundschaft; mein lieber Feind,« erwiderte der General. »Ich erwartete einen alten, dürren, gepuderten, grämlichen, mit gothischen Vorurtheilen vollgepfropften Emigré zu finden —«

»Und Sie haben gesehen, daß man sich pudern kann, ohne in Vorurtheilen befangen zu seyn.«

»Ich habe ein aufrichtiges, biederes Herz, einen liebenswürdigen Character gefunden; kurz, der alte Knasterbart ist Ihnen herzlich gut geworden.«

»Das freut mich. Bleiben Sie heute noch hier – ich lade Sie freundlichst und ohne Nebengedanken ein.«

»Unmöglich!«

»Gegen dieses Wort ist nichts einzuwenden. Aber geben Sie mir wenigstens Ihr Wort, daß Sie mich besuchen, sobald Friede ist – vorausgesetzt, dass wir Beide dann noch am Leben sind.

»Wie! sobald Friede ist, sagen Sie? Haben wir denn Krieg?« fragte der General lachend.

»Wir sind zwischen Friede und Krieg.«

»Ja wohl, im Juste-Milieu.«

»Also nach dem Juste-Milieu!«

»Gut, ich gebe Ihnen mein Wort. Aber Scherz bei Seite,« sagte der General, indem er einen Stuhl nahm und sich vor das Bett des alten Royalisten setzte.

»Gut, wir wollen den Scherz bei Seite lassen,« erwiderte der Marquis, »einmal ist ja nicht immer.«

»Sie sind ein Jagdfreund, nicht wahr?«

»Ja, ein leidenschaftlicher Jagdfreund.«

»Welche Jagd ist Ihnen am liebsten?«

»Die Saujagd – sie erinnert mich an die Jagd, die wir auf die Blauen gemacht haben.«

»Schönen Dank! – Und was, sagen Sie zu der Fuchsjagd?«

»Die überlasse ich meinem Jean Oullier, der eine ungemeine Geduld und Ausdauer auf dem Anstande hat.«

»Mich dünkt, Marquis, Ihr Jean Oullier jagt nicht bloß auf Füchse —«

»Es ist wahr, er versteht jede Art von Jagd.«

»Marquis, ich möchte wohl, daß Sie an der Fuchsjagd Vergnügen fänden.«

»Warum denn?«

»Weil diese Jagd vorzüglich in England beliebt ist – und ich weiß nicht warum, mich dünkt, daß eben jetzt Ihnen und Ihren Töchtern die Luft in England sehr zuträglich seyn würde.«

»Was!« sagte der Marquis, sich im Bette aufrichtend.

»Ich spreche aus voller Ueberzeugung, lieber Herr Wirth.«

»Mit anderen Worten: Sie rathen mir zu einer zweiten Auswanderung. Schönen Dank!«

»Nun ja, wenn Sie eine kleine Erholungsreise eine Auswanderung nennen wollen.«

»Lieber General, diese kleinen Reisen kenne ich: sie sind schlimmer als eine Reise um die Welt. Man weiß wohl, wann sie anfangen; aber das Ende läßt sich nicht absehen. Und überdies ist noch ein Umstand zu berücksichtigen.«

»Was meinen Sie?«

»Sie haben gestern Abends gesehen, daß ich trotz meinem Alter einen guten Appetit habe, und ich kann versichern, daß ich mir noch nie den Magen verdorben habe; ich kann Alles essen, ohne die mindeste Beschwerde zu fühlen. Nur den verteufelten englischen Nebel kann ich nicht verdauen!«

»Nun, so gehen Sie in die Schweiz, gehen Sie nach Spanien, gehen Sie wohin Sie wollen. Aber verlassen Sie Souday, verlassen Sie Machecoul, entfernen Sie sich aus der Vendée.«

»Sie scherzen, General —«

»Nein, es ist mein voller Ernst.«

»Wir sind also compromittirt?« fragte der Marquis geheimnisvoll und rieb sich erfreut die Hände.

»Wenn Sie es noch nicht sind, so werden Sie es sehr bald.«

»Endlich!« sagte der alle Landedelmann frohlockend; denn er hoffte, daß die Maßregeln der Regierung seine Glaubensgenossen bestimmen werden, zu den Waffen zu greifen.

 

»Scherz bei Seite!« erwiderte der General ernst, »wenn ich mich streng an meine Pflicht hielte, lieber Marquis, so würden ich zwei Schildwachen vor Ihrer Thür stellen und ein Unteroffizier auf diesem Stuhl setzen.«

»Wirklich?« sagte der Marquis, über den ernsten Ton des Generals etwas betroffen.

»Ja wohl, es ist so wie ich sage. Aber ich begreife wohl, was ein Mann von Ihren Jahren, der an ein thätiges Leben, an die Waldluft gewöhnt ist, in dem Gefängnisse, in welches Sie die Herren in Nantes wahrscheinlich einquartieren würden, zu leiden hätte, und ich gebe Ihnen durch den guten Rath einen Beweis meiner theilnehmenden Freundschaft.«

»Aber wenn man Sie deshalb zur Verantwortung zieht, General?«

»Glauben Sie denn, ich würde um eine Entschuldigung verlegen seyn? Ein kränkelnder, halblahmer Greis könnte ja die Colonne in ihrem Marsche aufgehalten haben —«

»Wen meinen Sie? Wen nennen Sie einen Greis?« fragte der Marquis.

»Wen anders als Sie?«

»Ich – ein kränkelnder, halblahmer Greis!» erwiderte der Marquis auffahrend und streckte ein Bein aus dem Bett. »Ich weiß wahrlich nicht, lieber General, warum ich nicht die beiden Degen dort von der Wand nehme und mit Ihnen um das Frühstück kämpfe, wie wir’s vor fünfundvierzig Jahren machten, als ich Page war!»

»Sie alter närrischer Kauz wollen mir also beweisen, daß ich einen Fehler begangen, und mich zwingen, die beiden Soldaten zu rufen?«

Der General machte Miene aufzustehen.

»Nein, nein!« sagte der Marquis, »ich bin kränklich, ich bin halb lahm – ja ich will ganz lahm seyn, wenn Sie wollen.«

»Das läßt sich hören!«

»Aber sagen Sie mir gefälligst, wie und durch wen ich compromittirt werden kann?«

»Erstens durch Ihren Diener Jean Oullier.«

»Ja.»

»Durch den Fuchsjäger.«

»Ich verstehe wohl.«

»Ich habe es Ihnen gestern Abends nicht gesagt, weil ich voraussetzte, Sie würden es ohnedies wissen. Ihr Diener, Jean Oullier, machte an der Spitze einer Aufrührerschaar einen Versuch, die Colonne, welche dieses Schloß besetzen sollte, in ihrem Marsche aufzuhalten. In den Scharmützeln, welche die Folge davon waren, haben wir drei Mann verloren, abgesehen von dem Husaren, den ich niedergeschossen, und der aller Wahrscheinlichkeit nach aus Ihrer Gegend ist.«

»Wie heißt er?«

»Franz Tinguy.«

»Still! General, ich bitte Sie, sprechen Sie nicht so laut: seine Schwester ist hier – es ist das Mädchen, das uns bei Tische bediente – der Vater ist erst vor Kurzem begraben.«

»O, der Teufel hole die Bürgerkriege!« eiferte der General. »Ich hatte Ihren Jean Oullier gefangen genommen, und er ist entsprungen.«

»Er hat Recht gethan; Sie würden es auch so gemacht haben.«

»Ja, aber er nehme sich wohl in Acht, daß er mir nicht wieder in die Hände fällt!«

»O; jetzt hat es nichts mehr zu bedeuten; er ist gewarnt, und ich bürge für ihn.«

»Dann kann er sich glücklich schätzen; denn gegen ihn werde ich keine Nachsicht üben. Wir haben nicht, wie mit Ihnen, von dem großen Kriege gesprochen.«

»Er hat ihn aber mitgemacht – und tapfer hat er sich gehalten, darauf können Sie sich verlassen.«

»Um so strafbarer ist er, man sieht, daß er unverbesserlich ist.«

»Aber ich sehe nicht ein,« entgegnete der Marquis, »in wie fern mir das Verhalten meines Dieners zur Last gelegt werden kann.«

»Nur Geduld, lieber Marquis. Sie sprachen gestern Abends von Kobolden, die Ihnen Alles erzählt haben, was ich von sieben bis zehn Uhr Abends gethan.«

»Ja wohl —«

»Ich habe ebenfalls Kobolde, die eben so pfiffig sind, wie die Ihrigen.«

»Das bezweifle ich.«

»Meine Kobolde haben mir erzählt, was gestern in Ihrem Hause vorgegangen ist.«

»Lassen Sie hören,« sagte der Marquis zweifelnd, »ich bin ganz Ohr.«

»Sie haben seit vorgestern zwei Personen empfangen.«

»Sie halten mehr als Sie mir versprochen: Sie wollten nur von gestern sprechen, und nun fangen Sie von vorgestern an!«

»Die beiden Personen waren ein Mann und ein Frauenzimmer.«

Der Marquis schüttelte den Kopf.

»Gut, wir wollen annehmen, daß es zwei Männer waren, obgleich der Eine von unserm Geschlecht nur die Kleider hatte.«

Der Marquis schwieg. Der Graf fuhr fort:

»Der Eine, und zwar der Kleinere ist den ganzen Tag im Schlosse geblieben; der Andere hat die Nachbarschaft besucht, um verschiedene Edelleute zu einer Zusammenkunft einzuladen. Wenn ich indiscret seyn wollte, könnte ich Ihnen die Namen der Herren nennen, wie ich zum Beispiel den Namen des Grafen von Bonneville nenne.«

Der Marquis schwieg; er hätte gestehen oder läugnen müssen.

»Was weiter?« sagte er.

»Die Edelleute kamen nacheinander. Es kamen mehre Angelegenheiten zur Sprache, und die glimpflichste Frage hatte keineswegs den Ruhm das Gedeihen und die lange Dauer der Juliregierung zum Zweck.«

»Gestehen Sie nur, General, daß Sie Ihrer Juliregierung, obgleich Sie ihr dienen, nicht mehr zugethan sind als ich.«

»Was sagen Sie da?«

»Ich sage, daß Sie Republicaner sind, daß Sie zu den blauesten Blauen, zu den echtfarbigen Dunkelblauen gehören.«

»Davon ist jetzt nicht die Rede.«

»Wovon denn?«

»Von den Fremden, die sich gestern zwischen acht und neun Uhr Abends bei Ihnen versammelt haben.«

»Nun, wenn ich auch einige Nachbarn empfangen, wenn ich auch zwei Fremde beherbergt hätte, kann man mir das als Vergehen anrechnen, General? Ich berufe mich auf das Gesetz – es müsste denn wieder ein Gesetz gegen Verdächtige erlassen seyn.«

»Daß Nachbarn zu Ihnen gekommen sind, kann man Ihnen nicht als Vergehen anrechnen; aber man hat in Ihrem Hause gegen das Gesetz gehandelt, weil von einem Aufstande die Rede gewesen ist.«

»Wer kann es beweisen?«

»Die Anwesenheit der beiden Fremden. Denn der Kleinere ist ein Blonder, oder vielmehr eine Blondine, und muß eine schwarze Perrücke tragen, um sich unkenntlich zu machen. Es ist die Prinzessin Marie Caroline, welche Sie die Regentin des Königreichs oder Ihre königliche Hoheit die Herzogin von Berry nennen, wenn Sie ihr nicht den Namen Petit-Pierre geben.«

Der Marquis fuhr im Bett auf. Der General war besser unterrichtet als er selbst. Es wurde ihm nun Alles klar. Er war außer sich vor Freude, daß er die Ehre gehabt, die Herzogin von Berry in seinem Hause zu beherbergen; aber, leider ist keine Freude ungetrübt, der Marquis war gezwungen sich zu mäßigen.

»Und was weiter?« sagte er.

»Während das Gespräch eine interessante Wendung zu nehmen begann, erschien ein junger Mann, den man in Ihrem Lager nicht erwartet, und zeigte Ihnen an, daß die Truppe auf Ihr Schloß zu marschire. Sie wollten Widerstand leisten, Herr Marquis, leugnen Sie nicht, ich weiß es ganz genau; aber es wurde anders beschlossen. Ihr Fräulein Tochter, die Brunette —«

»Bertha?«

»Fräulein Bertha nahm ein Licht und ging mit den Uebrigen hinaus. Sie allein blieben zurück, Herr Marquis; Sie trafen vermuthlich die Vorbereitungen zur Bewirthung Ihrer neuen Gäste. – Das Fräulein ging über den Hof, öffnete die Thür der Capelle, ging auf den Altar zu, drückte auf die an der linken Seite befindliche Feder, welche vermuthlich eingerostet war, denn sie wollte anfangs nicht nachgeben. Fräulein Bertha nahm nun die Glocke, die beim Messelesen benutzt wird, und drückte den hölzernen Griff derselben auf den stählernen Knopf. Die Fallthür gab nun nach; Ihre Tochter nahm zwei Wachskerzen vom Altar, zündete sie an und reichte sie zweien ihrer Begleiter. Dann gingen Ihre Gäste durch die Fallthür und eine Treppe hinab in einen unterirdischen Gang. Endlich schloß Fräulein Bertha die Fallthür und begab sich wieder ins Haus. Einige Zeit nachher kam auch eine andere Person, welche im Park umhergeirrt war.

»Jetzt,« fuhr der General fort, »will ich Ihnen sagen, was aus den Flüchtlingen geworden ist. Am Ende des unterirdischen Ganges, dessen Ausgang sich in den Trümmern der von hier sichtbaren alten Burg befindet, hatten sie einige Mühe, sich durch die Steine einen Weg zu bahnen. Einer von ihnen fiel sogar. Endlich gingen sie in den Hohlweg, der sich hinter der Parkmauer befindet, und beriethen sich unter einander. Drei von ihnen entfernten sich auf der Straße, die von Nantes nach Machecoul führt; zwei gingen aus einem Seitenwege nach Légé; der sechste und siebente endlich —«

»Alles aus der Luft gegriffen, General!« unterbrach der Marquis.

»Lassen Sie mich ausreden. Sie unterbrechen mich gerade an der interessantesten Stelle. Der sechste und siebente vereinigten sich zu einer Person, das ist der Größere nahm den Kleinern auf die Schultern und ging rasch fort, bis zu einem kleinen Bach der sich in den unterhalb des »Ziegenweges« fließenden Bergstrom ergießt. Und fürwahr, diesem gab ich den Vorzug und auf diesen will ich auch meine Hunde hetzen.«