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Joseph Balsamo Denkwürdigkeiten eines Arztes 1

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CXVI.
Der Vater und die Tochter

Vom Ende der Allee erblickte Andrée wirklich den Marschall und ihren Vater, welche sie erwartend vor dem Vestibule auf und abgingen.

Die zwei Freunde schienen außerordentlich heiter zu sein; sie gingen Arm in Arm; man hatte bei Hofe Orestes und Pylades noch nicht so getreu dargestellt gesehen.

Beim Anblick von Andrée wurden die zwei Greise noch freundlicher und machten sich gegenseitig auf ihre, durch den Zorn und die Schnelligkeit des Ganges erhöhte, strahlende Schönheit aufmerksam.

Der Marschall verbeugte sich vor Andrée, wie er es nur vor der erklärten Frau von Pompadour hätte thun können. Diese Nuance entging Taverney nicht, der das rüber entzückt war, aber sie setzte Andrée durch jene Mischung von Ehrfurcht und galanter Freiheit in Erstaunen, denn der gewandte Hofmann verstand es, so viele Einzelheiten in einen Gruß zu legen, als Covrelle französische Sätze in ein einziges türkisches Wort zu legen wußte.

Andrée machte eine Gegenverbeugung, welche eben so ceremoniös für ihren Vater, als für den Marschall war; dann lud sie Beide auf eine anmuthreiche Weise ein, in ihr Zimmer zu kommen.

Der Marschall bewunderte die elegante Reinlichkeit, den einzigen Luxus der Ausstattung und der Architektur dieses Winkels. Mit Blumen, mit ein wenig weißer Mousseline hatte Andrée aus ihrem traurigen Zimmer nicht einen Palast, wohl aber einen Tempel gemacht.

Er setzte sich auf ein großes, mit grünem Zitz überzogenes, Fauteuil unter ein chinesisches Horn, aus dem in Traubenform duftende Acacien- und Ahornblüthen vermischt mit Iris und bengalischen Rosen herabfielen.

Taverney nahm ein ähnliches Fauteuil ein; Andrée setzte sich auf einen Feldstuhl und stützte ihren Ellenbogen auf das Clavier, das ebenfalls mit Blumen in einer sächsischen Vase geschmückt war.

»Mein Fräulein,« sprach der Marschall, »ich habe Ihnen im Auftrag des Königs alle Komplimente zu sagen, welche gestern bei sämmtlichen Zuhörern der Probe durch Ihre bezaubernde Stimme und Ihr musikalisches Talent hervorgerufen worden sind. Seine Majestät befürchtete Eifersüchtige unter den Herren und Damen zu machen, wenn sie Ihr Lob zu laut aussprechen würde, und beauftragte deshalb mich, Ihnen auszudrücken, welch ein großes Vergnügen Sie ihm bereitet haben.«

Völlig erröthend war Andrée so schön, daß der Marschall fortfuhr, als spräche er für seine eigene Rechnung:

»Der König versicherte mich, er habe an seinem Hofe Niemand gesehen, der so die Gaben des Geistes und die des Aeußeren vereinige.«

»Sie vergessen die des Herzens,« sagte Taverney ganz hingerissen: »Andrée ist das beste Mädchen.«

Der Marschall glaubte einen Augenblick, sein Freund wolle weinen. Voll Bewunderung für diesen Aufwand an väterlicher Empfindsamkeit, rief er:

»Das Herz! Sie allein vermögen die Zärtlichkeit zu beurtheilen, welche das Herz des Fräuleins in sich schließen kann. Warum bin ich nicht erst fünf und zwanzig Jahre, ich würde mein Leben und meine ganze Habe zu ihren Füßen legen.«

Andrée verstand es noch nicht, die Huldigung eines Höflings leicht aufzunehmen. Richelieu erhielt von ihr nur ein Gemurmel ohne Bedeutung.

»Mein Fräulein,« sagte er, »der König wollte Sie bitten, ihm einen Beweis seiner Zufriedenheit zu gestatten, und er hat den Herrn Baron, Ihren Vater, beauftragt, Ihnen denselben zu überreichen. Was soll ich nun Seiner Majestät von Ihnen antworten?«

»Mein Herr,« erwiederte Andrée, die ihr Benehmen nur als eine Folge der jeder Unterthanin ihrem König schuldigen Achtung entwickelte, »wollen Sie die Güte haben, Seine Majestät meiner ganzen Dankbarkeit zu versichern. Sagen Sie Seiner Majestät, sie sei allzu gnädig, wenn sie sich mit mir beschäftige, und ich fühle mich sehr unwürdig der Aufmerksamkeit eines so mächtigen Monarchen.«

Richelieu schien ganz begeistert von dieser Antwort, die das Mädchen mit fester Stimme und ohne Zögern sprach.

Er nahm ihre Hand, küßte sie ehrfurchtsvoll, verschlang sie mit seinen Blicken und sagte:

»Eine königliche Hand, ein Feenfuß  . . . Der Geist, der Wille, die Unschuld  . . . Ah! Baron, welch ein Schatz!.. Es ist nicht eine Tochter, was Sie da haben, es ist eine Königin  . . .«

Und nach diesem Wort nahm er Abschied, ließ Taverney bei Andrée, Taverney, der sich unmerklich vor Stolz und Hoffnung aufblähte.

Wer ihn gesehen hätte, diesen Philosophen der alten Theorie, diesen Skeptiker, diesen Verächter, wie er mit langen Zügen die Luft der Gunst aus ihrem am Mindesten athembaren Morast einschlürfte, würde sich gesagt haben, Gott habe aus demselben Schlamm den Geist und das Herz von Herrn von Taverney geknetet.

Taverney allein hätte über diese Veränderung Antwort geben können:

»Ich habe mich nicht verändert, sondern die Zeit«

Er blieb also bei Andrée sitzen  . . . etwas verlegen, denn das Mädchen mit seiner unerschöpflichen Lauterkeit heftete auf ihn zwei Blicke so tief wie das Meer in seinem tiefsten Abgrund.

»Hat Herr von Richelieu nicht gesagt, Seine Majestät habe Ihnen einen Beweis ihrer Zufriedenheit anvertraut? Ich bitte, was ist es?«

»Ah!« sagte Taverney zu sich selbst, »sie ist interessirt  . . . Das hätte ich nicht geglaubt. Desto besser, Satan, desto besser.«

Langsam zog er aus seiner Tasche das Schmuckkästchen, das ihm am Tage zuvor Richelieu gegeben hatte, wie die guten Papas aus ihrem Sack Spielzeug oder Bonbons ziehen, welche die Augen des Kindes aus ihrer Tasche reißen, ehe die Hände sich bewegt haben.

»Hier,« sprach er.

»Ah! Juwelen,« sagte Andrée.

»Sind sie nach Deinem Geschmack?«

Es war eine Garnitur von Perlen von bedeutendem Werth. Zwölf große Diamanten verbanden unter sich die Reihen dieser Perlen; ein Schloß von Diamanten, Ohrenringe und eine Reihe Diamanten für die Haare gaben diesem Geschenk einen Werth von wenigstens dreißig tausend Thalern.

»Mein Gott! mein Vater!« rief Andrée.

»Nun!«

»Das ist zu schön  . . . der König hat sich geirrt  . . . Ich würde mich schämen, wenn ich das trüge  . . . Hätte ich die Toiletten, die sich mit dem Reichthum dieser Diamanten vergleichen ließen?«

»Ich bitte, beklage Dich doch,« sagte Taverney spöttisch.

»Mein Herr, Sie verstehen mich nicht. Ich bedaure es, daß ich diese Juwelen nicht tragen kann, weil Sie zu schön sind.«

»Der König, der Dir den Schmuck geschenkt hat, ist ein so huldvoller Herr, daß er Dir auch die Kleider schenken wird.«

»Aber diese Güte des Königs  . . .«

»Glaubst Du nicht, daß ich sie durch meine Dienste verdient habe?« sagte Taverney.

»Ah! verzeihen Sie, mein Herr, es ist wahr,« erwiederte Andrée, den Kopf neigend, ohne jedoch völlig überzeugt zu sein.

Nachdem sie einen Augenblick nachgedacht hatte, schloß sie das Kästchen wieder und sagte:

»Ich werde diese Diamanten nicht tragen.«

»Warum nicht?« rief Taverney voll Unruhe.

»Weil Sie, mein Vater, und mein Bruder, des Nothwendigen bedürfen, und weil dieser Ueberfluß meine Augen verletzt, seitdem ich an Ihre Beengung denke.«

Taverney drückte ihr lächelnd die Hand und sprach:

»Oh! meine Tochter, kümmere Dich nichts um dieses. Der König hat mehr für mich gethan, als für Dich. Wir stehen in Gunst, liebes Kind. Es wäre weder die Sache einer ehrerbietigen Unterthanin, noch die einer dankbaren Frau, vor Seiner Majestät ohne den Schmuck zu erscheinen, den sie Dir zu schenken die Gnade gehabt hat.«

»Ich werde gehorchen, mein Vater.«

»Ja, aber Du mußt mit Vergnügen gehorchen  . . . Diese Juwelen scheinen nicht nach Deinem Geschmack zu sein.«

»Ich verstehe mich nicht auf Diamanten.« »Wisse also, daß die Perlen allein fünfzig tausend Livres werth sind.«

Andrée faltete die Hände.

»Mein Herr,« sagte sie, »es ist sonderbar, daß mir der König ein solches Geschenk macht; bedenken Sie das wohl.«

»Ich verstehe Sie nicht, mein Fräulein,« versetzte Taverney mit trockenem Ton.

»Wenn ich diese Edelsteine trage, wird die Welt darüber staunen, das versichere ich Sie.«

»Warum,« sagte Taverney mit demselben Ton und mit einem gebieterischen kalten Blick, der den von Andrée sich senken machte.

»Ein Bedenken  . . .«

»Mein Fräulein, Sie werden mir zugeben, es ist noch viel seltsamer, daß ich Bedenklichkeiten da bei Ihnen sehen muß, wo ich selbst keine sehe  . . . Sind die unschuldigen jungen Mädchen vorhanden, um das Uebel zu erkennen und wahrzunehmen, wenn es auch so gut verborgen ist, daß es Niemand wahrgenommen hätte? Soll ein naives Mädchen, soll eine Jungfrau die alten Grenadiere, wie ich bin erröthen machen?«

Andrée verbarg ihre Verwirrung in ihren schönen, weißen Händen.

»Oh! mein Bruder,« flüsterte sie ganz leise, »warum bist Du schon so ferne?«

Hörte Taverney dieses Wort, errieth er es mit seinem uns wohlbekannten wunderbaren Scharfsinn? wir vermöchten es nicht zu sagen; doch er veränderte sogleich den Ton, nahm die beiden Hände von Andrée und sagte:

»Laß hören, Kind, ist Dein Vater nicht ein wenig Dein Freund?«

Ein sanftes Lächeln ging durch die Schatten, von denen die schöne Stirne von Andrée bedeckt war, zu Tage aus.

»Bin ich nicht da, um Dich zu lieben, um Dir zu rathen? fühlst Du Dich nicht stolz, zu dem Glück Deines Bruders und zu dem meinigen beitragen zu können?«

»Oh! doch,« erwiederte Andrée.

Der Baron heftete auf seine Tochter einen ganz von Liebkosungen glühenden Blick,

»Wohl!« sprach er, »Du wirst, wie so eben Herr von Richelieu sagte, die Königin von Taverney sein  . . . Der König hat Dich ausgezeichnet, die Dauphine auch,« fügte er lebhaft bei; »im vertrauten Umgang mit diesen hohen Personen wirst Du unsere Zukunft bauen, indem Du ihr Leben glücklich machst  . . . Freundin der Dauphine, Freundin  . . . des Königs  . . . welche Herrlichkeit! . . . Du hast ausgezeichnete Talente und eine Schönheit ohne Gleichen; Du hast einen gesunden, von Habgier und Ehrgeiz freien Geist  . . . Oh! mein Kind, welche Rolle kannst Du spielen  . . . Erinnerst Du Dich des kleinen Mädchens, das die letzten Augenblicke von Karl VI. versüßt hat? . . . Der Name dieses Mädchens wurde gesegnet in Frankreich. Erinnerst Du Dich der Agnes Sorel, welche die Ehre der Krone Frankreichs wiederherstellte? . . . Alle guten Franzosen verehren ihr Andenken  . . . Andrée, Du wirst die Stütze und der Stab des Alters unseres glorreichen Monarchen sein  . . . Er wird Dich lieben wie seine Tochter, und Du wirst in Frankreich regieren durch das Recht der Schönheit, des Muthes und der Treue.«

 

Andrée that ihre Augen vor Erstaunen ganz weit auf. Der Baron aber fuhr fort, ohne ihr Zeit zum Nachdenken zu lassen:

»Die verworfenen Frauen, die den Thron entehren, wirst Du mit einem einzigen Blick verjagen; Deine Gegenwart wird den Hof reinigen. Deinem hochherzigen Einfluß wird der Adel des Reiches die Wiederkehr der schönen Sitten, der Artigkeit, der reinen Galanterie zu verdanken haben. Meine Tochter, Du kannst, Du wirst ein wiedergebärendes Gestirn für dieses Land und eine Krone der Verherrlichung für unsern Namen sein.«

»Aber was werde ich dann zu diesem Ende thun müssen?« fragte Andrée ganz verwirrt.

Der Baron träumte einige Augenblicke und erwiederte dann:

»Andrée, ich habe Dir oft gesagt, man muß in dieser Welt die Leute tugendhaft zu sein, dadurch zwingen, daß man sie die Tugend lieben macht. Verdrießlich, traurig, Sentenzen predigend, jagt die Tugend diejenigen in die Flucht, die am Sehnsüchtigsten sich ihr zu nähern wünschen. Verleihe der Deinigen alle Köder der Coquetterie, des Lasters sogar. Das ist leicht für ein geistreiches und starkes Mädchen, wie Du bist. Mache Dich so schön, daß der Hof nur von Dir spricht. Mache Dich so angenehm in den Augen des Königs, daß er Deiner nicht entbehren kann. Mache Dich so geheimnißvoll, so zurückhaltend gegen Alle, nur den König ausgenommen, daß man Dir schnell alle Gewalt beimißt, die Du unfehlbar erlangen mußt.«

»Diesen legten Rath verstehe ich nicht ganz,« sagte Andrée.

»Laß mich Dich leiten und führe aus, ohne zu begreifen, was für ein weises und edles Geschöpf wie Du, besser ist  . . . Ah! damit Du den ersten Punkt ausführen kannst, muß ich Deine Börse füllen  . . . nimm diese hundert Louis d’or und setze Deine Toilette auf eine Weise in den Stand, die des Ranges würdig ist, zu dem Du berufen bist, seitdem Seine Majestät uns auszuzeichnen die Gnade gehabt hat.«

Taverney gab seiner Tochter hundert Louis d’or, küßte ihr die Hand und ging hinaus.

Rasch schlug er wieder den Weg durch die Allee ein, durch welche er gekommen war, ohne zu bemerken, daß Nicole in der Tiefe des Gebüsches eine eifrige Unterredung mit einem vornehmen Herrn pflog, der ihr ins Ohr sprach.

CXVII.
Was Althotas brauchte, um sein Elixir zu vollenden

Am andern Tag nach dieser Unterredung, gegen vier Uhr Nachmittags las Balsamo in seinem Cabinet in der Rue Saint-Claude einen Brief, den ihm Fritz gebracht hatte.

Dieser Brief war ohne Unterschrift: er drehte ihn in seinen Händen hin und her.

»Ich kenne diese Handschrift,« sagte er: »lang, unregelmäßig, ein wenig zitternd und mit vielen orthographischen Fehlern.«

Und er las noch einmal:

»Herr Graf!

»Eine Person, die Sie einige Zeit vor dem Sturze des letzten Ministeriums um Rath gefragt hat, und die schon lange zuvor Ihren Rath in Anspruch genommen hatte, wird sich heute bei Ihnen einfinden, um eine neue Konsultation zu erhalten. Werden Ihnen Ihre zahlreichen Geschäfte erlauben, dieser Person eine halbe Stunde zwischen vier und fünf Uhr Abends zu schenken?«

Als er zum zweiten oder dritten Mal bis zum Ende gelesen hatte, versank Balsamo wieder in sein Nachsuchen.

»Es ist nicht der Mühe werth, Lorenza über so Geringes um Rath zu fragen; weiß ich übrigens nicht selbst zu errathen? Die Handschrift ist lang, ein Zeichen der Aristokratie; unregelmäßig und zitternd, ein Zeichen des Alters; voll von Schreibfehlern: das ist von einem Hofmann.

»Ah! ich Dummkopf, der ich bin, es ist von dem Herrn Herzog von Richelieu. Gewiß werde ich eine halbe Stunde für Sie haben, Herr Herzog, eine Stunde, einen Tag, Nehmen Sie meine Zeit und machen Sie die Ihrige daraus. Sind Sie nicht, ohne es zu wissen, einer meiner geheimnißvollen Agenten, einer meiner vertrauten Dämone? Verfolgen wir nicht dasselbe Werk? Erschüttern wir nicht die Monarchie durch eine und dieselbe Anstrengung, Sie, indem Sie sich zu ihrer Seele, ich, indem ich mich zu ihrem Feinde mache?

»Kommen Sie, Herr Herzog, kommen Sie.«

Und Balsamo zog seine Uhr, um zu sehen, wie lange er noch auf den Herzog zu warten hätte.

In diesem Augenblick erklang ein Glöckchen im Karnieß des Plafond.

»Was gibt es denn?« fragte Balsamo bebend; »Lorenza ruft mich. Sie will mich sehen. Sollte ihr etwas Unangenehmes widerfahren sein? Oder wäre es einer von jenen Umschlägen des Charakters, von denen ich schon so oft Zeuge und Opfer gewesen bin? Gestern war sie sehr nachdenkend, sehr fügsam, sehr sanft; gestern war sie, wie ich sie gern sehe. Armes Kind!«

Dann schloß er sein gesticktes Hemd, schob sein Spitzenjabot unter seinen Schlafrock, warf einen letzten Blick in den Spiegel, um zu sehen, ob seine Frisur nicht zu sehr in Unordnung sei, und ging nach der Treppe, nachdem er durch ein ähnliches Läuten das Verlangen von Lorenza erwiedert hatte.

Doch seiner Gewohnheit gemäß, blieb Balsamo in dem Zimmer stehen, das vor dem der jungen Frau kam, wandte sich mit gekreuzten Armen nach der Seite, wo er vermuthete, daß sie sein möchte, und befahl ihr mit jener Willensstärke, welche kein Hinderniß kennt, zu entschlummern.

Dann schaute er durch einen beinahe unmerklichen Spalt des Täfelwerks, als ob er an sich selbst gezweifelt, oder als ob er seine Vorsichtsmaßregeln verdoppeln zu müssen geglaubt hätte.

Lorenza war auf einem Canapé eingeschlafen, wo sie ohne Zweifel, schwankend unter dem Willen ihres Beherrschers, eine Stütze gesucht hatte. Ein Maler hätte keine poetischere Haltung für sie finden können. Gepreßt und keuchend unter der Last des raschen Fluidums, das ihr Balsamo zugesandt hatte, glich Lorenza einer von jenen schönen Arianen von Vanloo, deren Brust angeschwollen, deren Rumpf voll Wogungen und Erschütterungen, deren Kopf ganz die Beute der Verzweiflung oder der Müdigkeit ist.

Balsamo trat auf seinem gewöhnlichen Wege ein und blieb vor ihr stehen, um sie zu betrachten, doch sogleich weckte er sie auf: sie war zu gefährlich so.

Kaum hatte sie die Augen geöffnet, als sie einen Blitz aus ihren Augensternen springen ließ; dann, als wollte sie ihre noch fluthenden Gedanken feststellen, glättete sie mit ihren flachen Händen ihre Haare, trocknete ihre von Liebe feuchten Lippen, wühlte in der Tiefe ihres Gedächtnisses und sammelte ihre zerstreuten Erinnerungen.

Balsamo schaute sie mit einer Art von Angst an. Seit langer Zeit war er an den ungestümen Uebergang von der Sanftmuth der Liebenden zu einer Aufwallung des Zorns, des Hasses gewöhnt. Die Reflexion dieses Tages, an die er nicht gewöhnt war, die Kaltblütigkeit, mit der ihn Lorenza empfing, statt wie sonst in Aeußerungen des Hasses auszubrechen, verkündigten ihm, daß es sich diesmal um etwas handelte, was vielleicht ernster war, als Alles, was er bis dahin gesehen hatte.

Lorenza richtete sich auf, schüttelte den Kopf, heftete einen langen Blick auf Balsamo und sprach:

»Ich bitte, wollen Sie sich zu mir setzen.«

Balsamo bebte bei dieser Stimme voll ungewohnter Sanftheit.

»Mich setzen?« sagte er; »Du weißt wohl, daß ich keinen andern Wunsch habe, als mein Leben zu Deinen Füßen zuzubringen.«

»Mein Herr,« erwiederte Lorenza mit demselben Ton, »ich bitte Sie, sich zu setzen, obschon ich nicht lange mit Ihnen zu reden habe; doch mir scheint, ich werde besser mit Ihnen sprechen, wenn Sie sitzen.«

»Heute wie immer, meine geliebte Lorenza, werde ich nach Deinen Wünschen thun.«

Und er setzte sich auf ein Fauteuil neben Lorenza, welche auf einem Sopha saß.

»Mein Herr,« sagte sie, auf Balsamo Augen von einem englischen Ausdruck heftend, »ich habe Sie gerufen, um mir eine Gnade von Ihnen zu erbitten.«

»Oh! meine Lorenza,« rief Balsamo immer mehr entzückt, »Alles, was Du willst, sprich nur, Alles.«

»Nur Eines, doch ich sage Ihnen zum Voraus, daß ich es glühend wünsche.«

»Sprich, Lorenza, sprich, und sollte es mich mein ganzes Vermögen, sollte es mich die Hälfte meines Lebens kosten,«

»Es wird Sie nichts kosten, mein Herr, als eine Minute von Ihrer Zeit,« erwiederte die junge Frau.

Bezaubert durch die ruhige Wendung, welche das Gespräch nahm, machte sich Balsamo schon mit seiner thätigen Einbildungskraft einen Entwurf von den Wünschen, welche Lorenza gebildet haben konnte, und besonders von denjenigen, welche er zu erfüllen vermöchte.

»Sie wird mich,« sagte er, »um eine Dienerin, oder um eine Gesellschafterin bitten. Dieses Opfer, das ein ungeheures ist, da es mein Geheimniß und meine Freunde gefährdet, werde ich ihr bringen, denn das arme Kind ist in seiner Einsamkeit sehr unglücklich.«

»Sprich geschwinde,« sagte er laut und mit einem Seufzer voll Liebe.

»Mein Herr,« sprach sie, »Sie wissen, daß ich vor Traurigkeit und Langweile sterbe.«

Balsamo neigte den Kopf und seufzte abermals, doch diesmal um seine Beistimmung zu bezeichnen.

»Meine Jugend,« fuhr Lorenza fort, »verzehrt sich; meine Tage sind ein langes Schluchzen, meine Nächte eine beständige Angst. Ich werde alt in der Einsamkeit und im Leiden.«

»Dieses Leben,« erwiederte Balsamo, »ist das, welches Du Dir selbst gemacht hast, und es hängt nicht von mir ab, daß dieses Leben, das durch Deine Schuld so trübselig geworden, nicht den Neid einer Königin erregt.«

»Es mag sein. Sie sehen auch, daß ich zu Ihnen zurückkehre.«

»Ich danke, Lorenza.«

»Sie sind ein guter Christ, wie Sie mir zuweilen gesagt haben, obgleich  . . .«

»Obgleich Sie mich für eine verlorene Seele halten  . . . wollten Sie sagen. Ich vollende Ihren Gedanken, Lorenza.«

»Halten Sie sich nur an das, was ich sage, mein Herr, und setzen Sie nichts Anderes voraus, ich bitte Sie.«

»Fahren Sie fort.«

»Wohl! statt mich in den Abgrund des Zornes und der Verzweiflung versinken zu lassen, bewilligen Sie mir, da ich Ihnen zu nichts nütze bin  . . .«

Sie hielt inne, um Balsamo anzuschauen, aber schon hatte er seine Selbstbeherrschung wieder erlangt, und sie begegnete nur einem kalten Blick und einer gefalteten Stirne.

Sie belebte sich unter diesem beinahe drohenden Auge und fuhr fort:

»Bewilligen Sie mir, nicht die Freiheit, ich weiß, daß mich ein Geheimniß Gottes, oder vielmehr Ihr Wille, der mir allmächtig erscheint, zur Gefangenschaft für mein ganzes Leben verurtheilt, bewilligen Sie mir, daß ich menschliche Gesichter sehen, daß ich den Ton einer andern Stimme als der Ihrigen hören darf; bewilligen Sie mir endlich auszugehen, mein Dasein zu beurkunden.«

»Ich sah diesen Wunsch vorher, Lorenza,« sagte Balsamo, indem er sie bei der Hand nahm, »und Du weißt, dieser Wunsch ist seit langer Zeit auch der meinige.«

»Also!« rief Lorenza.

»Aber,« fuhr Balsamo fort, »Du hast mich selbst gewarnt. Wie ein Wahnsinniger – jeder Mensch, der liebt, ist wahnsinnig, – habe ich Dich einen Theil meiner Geheimnisse in der Wissenschaft und in der Politik ergründen lassen. Du weißt, daß Althotas den Stein der Weisen gefunden hat, und das Lebenselixir sucht: dies in Betreff der Wissenschaft. Du weißt. daß ich und meine Freunde gegen die Monarchien der Welt conspiriren; dies in Betreff der Politik. Das eine von diesen Geheimnissen kann bewirken, daß ich wie ein Zauberer verbrannt werde, das andere kann machen, daß man mich wie einen des Hochverraths Schuldigen rädert. Du aber Hast mich bedroht, Lorenza, Du hast mir gesagt, Du würdest Alles in der Welt versuchen, um Deine Freiheit wieder zu erlangen, und sobald Du diese Freiheit wieder erlangt, wäre der erste Gebrauch, den Du davon machen würdest, der, daß Du mich Herrn von Sartines anzeigtest. Hast Du das gesagt?«

»Was willst Du! zuweilen gerathe ich in Verzweiflung, und dann  . . . nun! dann werde ich toll.«

»Bist Du zu dieser Stunde ruhig, bist Du vernünftig, Lorenza? Können wir mit einander reden?«

»Ich hoffe es.«

»Wenn ich Dir diese Freiheit gebe, die Du von mir verlangst, werde ich in Dir eine ergebene, unterwürfige Frau, ein beständiges und sanftes Gemüth finden? Du weißt, daß dies mein glühendster Wunsch ist, Lorenza?«

 

Die junge Frau schwieg,

»Wirst Du mich lieben?« vollendete Balsamo mit einem Seufzer.

»Ich will nur das versprechen, was ich halten kann,« antwortete Lorenza; »weder die Liebe noch der Haß hängen von uns ab. Ich hoffe, Gott wird zur Belohnung des guten Benehmens von Ihrer Seite gestatten, daß der Haß verschwinde, und daß die Liebe komme.«

»Leider ist es nicht genug mit einem solchen Versprechen, Lorenza, daß ich Dir vertraue. Ich muß einen unbeschränkten, heiligen Schwur haben, dessen Bruch ein Verbrechen gegen Gott ist, einen Schwur, der Dich in dieser und in jener Welt bindet, der Deinen Tod in dieser und Deine Verdammniß in jener nach sich zieht.«

Lorenza schwieg.

»Willst Du diesen Schwur leisten?«

Lorenza ließ ihren Kopf in ihre beiden Hände fallen und ihr Busen schwoll an, unter dem Druck entgegengesetzter Gefühle.

»Leiste mir diesen Eid, Lorenza, so wie ich ihn Dir vorspreche, mit der Feierlichkeit, mit der ich Dich umgeben werde, und Du bist frei.«

»Was soll ich schwören, mein Herr?«

»Schwöre, daß nie, unter keinem Vorwand, etwas von dem, was Du über die Wissenschaft von Althotas erlernt hast, über Deine Lippen kommen wird.«

»Ja, ich werde das schwören.«

»Schwöre, daß nichts von dem, was Du in Beziehung auf unsere politischen Versammlungen wahrgenommen hast, je ausgesagt werden wird.«

»Ich werde es abermals schwören.«

»Mit dem Eid und in der Form, die ich angeben werde?«

»Ja; ist das Alles?«

»Nein, schwöre mir, und das ist die Hauptsache, Lorenza, denn mit den andern Eiden ist.nur mein Leben verknüpft, von diesem aber hängt mein Glück ab  . . . Schwöre mir, daß Du Dich nie, sei es unter dem Antrieb eines fremden Willens, sei es unter dem Antrieb Deines eigenen Willens, Dich von mir trennen wirst, Lorenza  . . . Schwöre, und Du bist frei.«

Die junge Frau bebte, als ob ein eiskalter Stahl in ihr Herz eingedrungen wäre.

»Und unter welcher Form soll dieser Eid geleistet werden?«

»Wir gehen mit einander in eine Kirche, Lorenza; wir nehmen das Abendmahl mit derselben Hostie. Auf diese ganze Hostie schwörst Du, nie etwas in Beziehung auf Althotas, nie etwas in Beziehung auf meine Freunde zu enthüllen. Du schwörst, Dich nie von mir zu trennen. Wir brechen die Hostie entzwei, nehmen jedes die Hälfte davon und schwören beim Herrn, Du, daß Du mich nie verrathen wirst, ich, daß ich Dich stets glücklich machen werde.«

»Nein,« sagte Lorenza, »ein solcher Schwur ist ein Verbrechen gegen Gott.«

»Ein Schwur ist nie ein Verbrechen gegen Gott, Lorenza,« erwiederte Balsamo traurig, »nie, wenn er nicht mit der Absicht, ihn nicht zu halten, geleistet wird.«

»Ich werde diesen Schwur nicht leisten,« sprach Lorenza, »ich hätte zu sehr bange, meine Seele dem Verderben zu überantworten.«

»Ich wiederhole Dir, nicht indem Du ihn leistest, sondern indem Du zur Verrätherin daran wirst, Überantwortest Du Deine Seele dem Verderben.«

»Ich werde es nicht thun.«

»Dann fasse Geduld, Lorenza,« sprach Balsamo ohne Zorn, aber mit einer tiefen Traurigkeit.

Die Stirne von Lorenza verdüsterte sich, wie ein mit Blumen bedeckter Wiesgrund sich verdunkelt, wenn zwischen ihm und dem Himmel eine Wolke hinzieht.

»Du weisest mich also zurück,« sagte sie.

»Nein, Lorenza, Du thust dies im Gegentheil.«

Eine nervige Bewegung deutete an, welche Ungeduld die junge Frau bei diesen Worten unterdrückte.

»Höre, Lorenza,« sprach Balsamo, »höre, was ich für Dich thun kann, und das ist viel, glaube mir.«

»Sprechen Sie,« erwiederte die junge Frau mit einem bittern Lächeln. »Wir wollen sehen, wie weit sich diese Großmuth erstreckt, der Sie einen so großen Werth beilegen.«

»Gott, der Zufall, oder das Verhängnis, wie Du willst, Lorenza, haben uns mit unauflöslichen Banden mit einander verknüpft; suchen wir sie also nicht in diesem Leben zu brechen, da sie der Tod allein brechen kann.«

»Ich weiß das,« sprach Lorenza voll Ungeduld.

»Wohl, in acht Tagen, Lorenza, obgleich es mich viel Ueberwindung kostet, und was ich auch dabei wage, indem ich thue, was ich thue, in acht Tagen sollst Du eine Gesellschafterin haben.«

»Wo dies?«

»Hier.«

»Hier!« rief sie, »hinter diesen Gittern, hinter diesen unerbittlichen Thüren, hinter diesen ehernen Pforten, eine Kerkergefährtin! Oh! Sie denken nicht daran, mein Herr, das ist es nicht, was ich von Ihnen verlange.«

»Lorenza, es ist Alles, was ich bewilligen kann.«

Die junge Frau machte eine noch schärfere Geberde der Ungeduld.

»Meine Freundin! meine Freundin!« sagte Balsamo voll Sanftmuth, »zu zwei werdet Ihr leicht die Last dieses nothwendigen Unglücks tragen. «

»Sie täuschen sich, mein Herr, ich habe bis jetzt nur unter meinem eigenen Schmerz und nicht unter dem eines Andern gelitten. Diese Prüfung fehlt mir und ich begreife, daß Sie mich dieselbe ausstehen lassen wollen. Ja, Sie wollen zu mir ein Opfer, wie ich, bringen, das ich abmagern, bleich werden vor Schmerz, wie ich, verscheiden sehen werde, das ich, wie ich es gethan habe, an diese Wand, an diese Thüre schlagen sehen werde, an diese verhaßte Thüre, die ich tausendmal des Tags befrage, wie sie sich öffne, wenn sie Ihnen Durchgang gewährt; und wenn das Opfer, meine Gefährtin, ihre Nägel am Marmor und am Holz, um es zu sprengen, oder eine Spalte zu bereiten, abgestumpft haben wird, wenn sie, wie ich, ihre Augenlider mit ihren Thränen abgenutzt haben wird; wenn sie todt sein wird. wie ich todt bin und Sie zwei Leichname statt eines haben, so werden Sie in Ihrer höllischen Güte sagen: »»Diese zwei Kinder belustigen sich; sie leisten sich Gesellschaft; sie sind glücklich,« »Oh! nein, nein, tausendmal nein!«

Und sie stampfte heftig mit dem Fuß auf den Boden.

Balsamo suchte sie abermals zu beschwichtigen.

»Sanft, ruhig,« sagte er; »ich bitte, laß uns vernünftig sein.«

»Er verlangt Ruhe, er verlangt Vernunft von mir; der Henker verlangt Sanftmuth von dem armen Sünder, den er peinigt, Ruhe von dem Unschuldigen, den er martert.«

»Ja, ich verlange Ruhe und Sanftmuth von Dir, denn Dein Zorn, Lorenza, ändert nichts an unserem Schicksal, es macht dasselbe nur noch schmerzhafter. Nimm an, was ich Dir biete, Lorenza, ich gebe Dir ein Landgut, das die Sclaverei lieben wird, weil ihm diese Sclaverei Deine Freundschaft gegeben hat. Du sollst nicht ein trauriges, klägliches Gesicht sehen, wie Du es befürchtest, sondern im Gegentheil ein Lächeln und eine Heiterkeit, die Deine Stirne entrunzeln werden. Auf, meine gute Lorenza, nimm an, was ich Dir biete, denn ich schwöre Dir, ich kann Dir nicht mehr bieten.«

»Das heißt, Sie werden eine Lohndienerin in meine Nähe bringen und ihr sagen, es sei hier eine Wahnsinnige, eine kranke, arme, zum Sterben verurtheilte Frau; Sie werden die Krankheit erfinden, und der Lohndienerin sagen: Schließt Euch mit dieser Wahnsinnigen ein, pflegt sie und ich werde Euch für Eure Warte bezahlen, sobald die Wahnsinnige todt ist.«

»Oh! Lorenza, Lorenza,« flüsterte Balsamo, »Nein, das ist es nicht, und ich täusche mich, nicht wahr?« fuhr Lorenza höhnisch fort; »ich errathe schlecht; was wollen Sie, ich bin so unwissend; ich kenne die Welt und das Herz der Welt so schlecht. Nein, Sie werden zu dieser Frau sagen: ,Wacht, die Wahnsinnige ist gefährlich; benachrichtigt mich von allen ihren Handlungen, von allen ihren Gedanken; wacht über ihrem Leben, über ihrem Schlaf;’ und Sie werden ihr Gold geben, so viel sie will, denn das Gold kostet Sie nichts, Sie machen es selbst.«

»Lorenza, Du redest irre: in des Himmels Namen, Lorenza, lies besser in meinem Herzen. Dir eine Gesellschafterin geben, meine Freundin, heißt so große Interessen gefährden, daß Du darüber zittern würdest, wenn Du mich nicht haßtest  . . . Dir eine Gesellschafterin geben, heißt, wie ich Dir schon gesagt habe, meine Sicherheit, meine Freiheit, mein Leben wagen, und dennoch wage ich dies Alles, um Dir einen Verdruß zu ersparen.«

»Verdruß!« rief Lorenza, auf jene wilde furchtbare Weise lachend, welche Balsamo schauern machte  . . . »er nennt das Verdruß.«

»Nun wohl, ja, Schmerzen, Du hast Recht, Lorenza, es sind brennende Schmerzen. Ja, Lorenza, ich wiederhole es Dir, habe Geduld, und es wird ein Tag kommen, wo alle diese Schmerzen ihr Ende nehmen, ein Tag, wo Du frei, ein Tag, wo Du glücklich sein wirst.«