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Pauline

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VI

Meine erste Sorge nach unserer Ankunft betraf eine passende Wohnung für meine Schwester und mich. Ich machte deshalb noch denselben Tag dem Bankier, bei welchem ich akkreditiert war, einen Besuch und dieser nannte mir ein kleines ganz möbliertes Haus, welches gerade für zwei Personen und zwei Diener hinreichend sei,. Ich trug ihm nun auf, den Mietvertrag für mich abzuschließen, und schon am andern Tag schrieb er mir, daß das Häuschen zu meiner Disposition stehe.

Sogleich ließ ich mich in eine Leinwandhandlung führen, deren Eigentümerin mir in wenig Augenblicken eine vollständige und geschmackvolle Ausstattung zusammenstellte. Zwei Stunden später war Alles mit dem Namen Pauline von Nerval gezeichnet und in den für sie bestimmten Schränken im Schlafzimmer aufbewahrt. Dann ging ich zu einer Modehändlerin, welche mich, obgleich Französin, mit gleicher Schnelligkeit bediente; da ich jedoch zu den Kleidern kein Maß geben konnte, so kaufte ich nur einige der schönsten Stoffe, die ich finden konnte und ersuchte sie, mir noch diesen Abend eine Näherin zuzuschicken.

Gegen Mittag kehrte ich in's Hotel zurück und man sagte mir, daß meine Schwester bereits aufgestanden sei und mich zum Tee erwarte. Sie trug einen ganz einfachen Anzug, den sie sich während unseres zwölfstündigen Aufenthaltes zu Havre hatte fertigen lassen. Er kleidete sie vortrefflich. Sehen Sie, sprach sie bei meinem Eintritt in's Zimmer, habe ich nicht schon das Kostüm meines künftigen Standes und tragen Sie noch Bedenken, mich als Unterlehrerin vorzustellen?

Ich werde Alles tun, was, Sie befehlen, erwiderte ich.

O! das ist nicht die Weise, in welcher Sie zu mir sprechen müssen! Wenn ich meiner Rolle folge, scheinen Sie die Ihrige zu vergessen. Die Brüder, vorzüglich die älteren, unterwerfen sich überhaupt nicht so blindlings den Wünschen ihrer Schwestern. Sie werden sich verraten; sein Sie auf Ihrer Hut.

Wahrlich, ich bewundere Ihren Mut, sagte ich zu ihr, indem ich meine Arme sinken ließ und sie anblickte, da Ihr Herz so traurig, Ihr Geist so krank, Ihr Gesicht wegen Ihres körperlichen Leidens so bleich ist; für immer entfernt von Allem, was Sie lieben, haben Sie doch noch die Kraft zu lächeln. Weinen Sie! weinen Sie! weinen Sie; dieß ist mir lieber und beunruhigt mich weniger.

Ja, Sie haben Recht, sprach sie, ich bin eine schlechte Schauspielerin. Nicht wahr, man sieht die Tränen durch mein Lächeln hindurch? Ich habe geweint, während Sie abwesend waren und das hat mir wohlgethan, und zwar so, daß ich ein weniger durchdringendes Auge, einen weniger aufmerksamen Bruder hätte glauben machen wollen, ich habe Alles vergessen.

O! sein Sie ruhig, Madame! sagte ich mit einiger Bitterkeit, denn mein Argwohn kehrte zurück, sein Sie ruhig, ich werde es nie glauben!

Glauben Sie, daß ich meine Mutter vergesse, da ich weiß, daß sie mich für tot hält und meinen Tod beweint?. . . O! meine Mutter, meine arme Mutter! rief die Gräfin in Tränen ausbrechend und in das Sofa zurücksinkend.

Sehen Sie, welch' ein Egoist ich bin, Ihre Tränen sind mir angenehmer als Ihr Lächeln. Die Tränen sind vertrauensvoll, das Lächeln ist verstellt. Das Lächeln ist der Schleier, unter welchem sich das Herz verbirgt, um zu lügen. Dann scheint es mir auch, als bedürften Sie meiner, um Ihre Tränen zu trocknen. . . So lange Sie weinen, habe ich noch die Hoffnung, daß ich Sie nach und nach durch meine Sorgfalt, Aufmerksamkeit und Achtung trösten werde; wenn Sie aber schon getröstet wären, welche Hoffnung bliebe mir noch?

Aber Alfred, sagte die Gräfin mit Wohlwollen, mich zum ersten Male bei meinem Vornamen nennend, führen wir nicht einen bloßen Wortkrieg? Zwischen uns sind so sonderbare Dinge vorgegangen, daß Sie aller Umschweife gegen mich entbunden sind, so wie ich jeder Täuschung gegen Sie. sein Sie offen, fragen Sie mich; was wollen Sie wissen? Ich werde Ihnen antworten.

O! Sie sind ein Engel, rief ich, und ich bin ein Narr! Ich habe kein Recht, nach Etwas zu fragen, Etwas zu verlangen. War ich nicht glücklicher als ein Mensch je sein kann, als ich Sie in jenem Grabgewölbe fand? als ich Sie auf meinen Armen jenen Berg hinab trug? als Sie sich in jener Barke auf meinen Arm stützten? So weiß ich denn eigentlich selbst nicht, was ich will, aber ich wünschte Sie von steter Gefahr umgeben, um Sie stets an meinem Herzen erzittern zu fühlen. Eine Existenz voll solcher Gefühle würde unstreitig eine schnell aufreibende sein; man würde höchstens ein Jahr so leben können, dann würde das Herz brechen. Aber würde ich nicht gern ein langes Leben für ein solches Jahr vertauschen? Dann wären Sie ganz Ihrer Furcht überlassen und ich wäre Ihre einzige Hoffnung! Ihre Erinnerungen an Paris würden Sie nicht quälen, Sie würden sich nicht zum Lächeln zwingen, um mir Ihre Tränen zu verbergen. Ich wäre glücklich. . . Ich wäre nicht eifersüchtig!

Alfred, erwiderte die Gräfin ernst, Sie haben genug für mich getan, um mich zu veranlassen, auch meinerseits etwas für Sie zu tun. Sie müssen leidend, sehr leidend sein, weil Sie so sprechen, denn Sie beweisen dadurch, daß Sie sich nicht erinnern, wie ich ganz von Ihnen abhängig bin. Sie beschämen mich einerseits, und tun mir weh in Hinsicht auf Sie.

O verzeihen Sie! Verzeihen Sie, rief ich, ihr zu Füßen fallend. Sie wissen, daß ich Sie als junges Mädchen liebte, obgleich ich es Ihnen nie gesagt habe, Sie wissen, daß mich nur der Mangel an Vermögen abgehalten hat, nach Ihrer Hand zu streben und Sie wissen auch, daß diese Liebe, die wohl eingeschlummert, aber nicht erloschen war, heftiger und lebhafter erwacht ist, seitdem ich Sie wieder gefunden habe. Sie wissen es, denn so etwas braucht man nicht erst zu sagen, um es einzusehen. Nun wohl! das ist es, was mir gleiche Leiden verursacht, ich mag Sie lachen oder weinen sehen. Denn wenn Sie lachen, so verbergen Sie mir etwas, wenn Sie weinen, so gestehen Sie mir Alles. Ach! Sie lieben, Sie betrauern Jemand!

Sie irren sich, antwortete die Gräfin; wenn ich je geliebt habe, so liebe ich jetzt nicht mehr, und wenn ich Jemand betrauere, so ist es meine Mutter!

O, Pauline! Pauline! rief ich aus, sagen Sie mir die Wahrheit? Täuschen Sie mich nicht? Mein Gott! Mein Gott!

Halten Sie mich für fähig, Ihren Schutz durch eine Lüge zu erkaufen?

O, behüte der Himmel! . . . . Aber woher entstand die Eifersucht Ihres Gemahls? Denn nur Eifersucht kann ihn zu einer solchen Schandtat veranlasst haben.

Hören Sie, Alfred, einmal hätte ich Ihnen doch das schreckliche Geheimnis entdecken müssen, denn Sie haben das Recht, es zu kennen. Diesen Abend noch sollen Sie Alles wissen. Diesen Abend sollen Sie über mehr als mein Leben verfügen können, denn ich stelle nicht allein meine, sondern die Ehre meiner Familie zu ihrer Disposition, aber unter einer Bedingung.

Welche ist es? Nennen Sie mir dieselbe, ich nehme sie im Voraus an.

Sprechen Sie nie mehr von Ihrer Liebe zu mir. Ich verspreche Ihnen dagegen, es nie zu vergessen, daß Sie mich lieben. – Sie reichte mir die Hand, ich küßte dieselbe mit einer Verehrung, die an Religion grenzte.

Setzen Sie sich zu mir, sprach sie weiter, wir wollen nun davon nicht mehr reden bis zum Abend. Was haben Sie heute gemacht?

Ich habe ein kleines einfaches und einsam liegendes Haus gesucht, wo Sie frei und Herrin sind, denn in einem Hotel können Sie nicht bleiben.

Und haben Sie ein solches gefunden?

Ja, zu Piccadilly. Wenn es Ihnen gefällig ist, gehen wir nach dem Frühstück hin, um es zu besehen.

Nun, so nehmen Sie Ihre Tasse.

Wir tranken unsern Tee, stiegen dann in einen Wagen und begaben uns nach dem Hause.

Es war ein kleines niedliches Gebäude mit grünen Jalousien und einem kleinen Garten voll Blumen, ein echt englisches Haus von nur zwei Stock Höhe. Das Erdgeschoss sollte uns gemeinschaftlich gehören, die erste Etage sollte für Pauline eingerichtet werden, die zweite hatte ich für mich bestimmt.

Wir stiegen zu ihren Gemächern hinauf, die in einem Vorzimmer, einem Salon, einem Schlafzimmer und einem Arbeitszimmer bestanden. In letzterem war Alles vereinigt, was zur Musik und zum Zeichnen erforderlich ist. Ich öffnete die Schränke, die Händlerin hatte Wort gehalten.

Was ist das? sagte Pauline.

Wenn Sie in eine Pensionsanstalt kommen, erwiderte ich, so verlangt man, daß Sie eine ordentliche Ausstattung haben. Diese hier ist mit Ihrem Namen: P und N., Pauline von Nerval, gezeichnet.

Ich danke Ihnen, mein Bruder, sagte sie und drückte mir die Hand. Es war das erste Mal, daß sie mir diesen Titel wieder gab, seitdem wir uns erklärt hatten, aber diesmal tat er mir nicht weh. Wir traten in's Schlafzimmer. Auf dem Bette lagen zwei Hüte, ganz nach Pariser Geschmack, und ein ganz einfacher Cachemirshwal.

Alfred, sagte die Gräfin, Sie hätten mich allein in diese Zimmer gehen lassen sollen, da ich in ihnen alle diese Dinge finden sollte. Sehen Sie nicht, daß ich mich schäme, Ihnen solche Mühe verursacht zu haben? Und in der Tat weiß ich nicht, ob es schicklich ist. . .

Sie werden mir Alles von dem Honorare für Ihren Unterricht wieder erstatten, unterbrach ich sie. Ein Bruder kann doch wohl seiner Schwester Etwas leihen?

Er kann ihr selbst Etwas schenken, wenn er reicher ist als sie, sagte Pauline, denn in diesem Falle ist derjenige der Glücklichere, welcher giebt.

O! Sie haben recht, rief ich, und keine zarte Empfindung des Herzens entgeht Ihnen. Haben Sie Dank. . . .

Wir traten in das Arbeitszimmer: auf dem Piano lagen die neusten Romanzen von Madame Duchamge, von Labarre und Plantade, die neuesten Modestücke von Bellini, Meyerbeer und Rossini. Pauline öffnete ein Heft und versank in tiefes Träumen.

Was haben Sie, fragte ich, bemerkend, daß ihr Auge noch immer auf derselben Seite ruhe, und daß sie meine Anwesenheit ganz vergessen zu haben schien.

 

Sonderbarer Zufall, sagte sie leise, indem sie zugleich ihre Gedanken und meine Frage beantworten zu wollen schien, es ist kaum eine Woche, daß ich dieses Stück bei der Gräfin M. sang. Da hatte ich noch eine Familie, einen Namen, ein Dasein. Acht Tage sind kaum verflossen und ich besitze von Allem dem nichts mehr. . .

Sie erbleichte und fiel mehr, als sie sich setzte in einen Lehnstuhl; man hätte glauben können, sie sei im Begriff zu sterben. Ich näherte mich ihr, sie schloss die Augen und ich bemerkte, daß sie ganz in Gedanken versunken war. Ich setzte mich neben sie und stützte ihren Kopf durch meine Schulter.

Arme Schwester, sagte ich zu ihr.

Da fing sie an, zu weinen, aber ohne Zuckungen und Schluchzen. Es waren sanfte melancholische Tränen eines stillen Schmerzes, deren Fließen diejenigen, die es bemerken, niemals hindern sollen. Nach einigen Augenblicken öffnete sie die Augen wieder und lächelte. —

Ich danke Ihnen, sprach sie, daß Sie mich haben weinen lassen.

Ich bin nicht mehr eifersüchtig, erwiderte ich. Sie erhob sich. Giebt es nicht auch eine zweite Etage? fragte sie.

Ja, sie besteht aus einem Logis, das diesem ganz gleich ist.

Und wird es bewohnt?

Sie werden darüber entscheiden.

Wir müssen die Stellung, welche uns das Schicksal angewiesen hat, mit aller Unbefangenheit einnehmen? Sie sind in den Augen der Welt mein Bruder und so nach ist es nicht auffallend, daß Sie mit mir dasselbe Haus bewohnen. Man würde es ohne Zweifel sogar sonderbar finden, wenn Sie an einem andern Orte wohnten. Dieses Logis werden Sie für sich nehmen. Und nun wollen wir in den Garten gehen.

Sehen Sie diese armen Rosen, sprach sie, wie blass sie sind und fast ohne Geruch. Haben sie nicht ganz das Aussehen von Verbannten, die sich nach ihrem Vaterland zurücksehnen? Glauben Sie, daß auch sie eine Idee haben von dem, was das Vaterland ist und daß sie, indem sie leiden, ihre Leiden auch empfinden?

Sie irren sich, erwiderte ich ihr, diese Rosen sind hier einheimisch, diese Luft ist ihnen zuträglich. Es sind Töchter des Nebels und des Thaues, eine heißere Sonne würde sie versengen. Über dem sind sie da, um blonde Haare zu schmücken und mit dem blassen Teint der Töchter des Nordens zu harmonieren. Ihnen und Ihrem schwarzen Haar sind Rosen nötig von jener brennenden Farbe, wie sie Spanien hervorbringt. Wir wollen reisen, wenn es Ihnen gefällt, um solche zu suchen.

Pauline lächelte traurig. Ja, sagte sie, nach Spanien, Italien, der Schweiz. . . überall hin, nur nicht nach Frankreich. . . Dann ging sie, ohne mehr zu sprechen, weiter, indem sie unwillkürlich die Rosen zerzupfte und ihre Blätter auf den Weg streute.

Aber haben Sie denn für immer die Hoffnung aufgegeben, nach Frankreich zurückzukehren?

Bin ich nicht tot?

Aber unter fremdem Namen. . .

Dann müßte ich auch das Gesicht wechseln.

Ist denn dieß Geheimnis so schrecklicher Art?

Es ist eine Münze mit zwei Seiten, die eine trägt das Bild des Giftes, das andere das Bild des Schaffots. Hören Sie, ich will Ihnen Alles erzählen. Sie müssen ja doch Alles wissen und zwar je eher, desto besser. Aber Sie sagen mir erst, durch welche Wunder der Vorsehung Sie zu mir gelangt sind, nicht wahr?

Wir ließen uns auf einer Bank nieder unter einer großen Platane, welche mit ihrem Blätterdache einen Teil des Gartens beschattete. Ich begann nun meine Erzählung mit meiner Ankunft zu Trouville, erzählte ihr, wie mich der Sturm überraschte und an die Küste warf, wie ich Schutz suchend in die Abtei gelangte, wie ich durch ein Geräusch aus dem Schlafe, geweckt wurde und einen Mann aus dem unterirdischen Gewölbe treten sah, wie dieser Mann Etwas unter den Leichenstein verbarg und ich auf den Gedanken kam, daß hier ein Geheimnis zu Grunde liegen müsse, welches ich erforschen wollte. Dann erzählte ich ihr meine Reise nach Dives, die traurige Nachricht, welche ich dort empfing und den verzweifelten Entschluss, sie nochmals zu sehen, mein Erstaunen, meine Freude bei der Entdeckung, daß nicht sie, sondern eine andere es war, welche das Leichentuch bedeckte, endlich meine nächtliche Expedition, den Schlüssel unter dem Grabsteine, meinen Eintritt in das Gewölbe, mein Glück und meine Freude bei ihrem wiederfinden. Alles dieses erzählte ich ihr mit jenem Ausdruck der Seele, welcher, ohne das Wort Liebe auszusprechen, sie doch aus jedem Worte erkennen läßt. Während ich sprach, fühlte ich mich glücklich und belohnt, denn ich sah deutlich, daß meine leidenschaftliche Erzählung sie in dieselbe Bewegung versetzte und sich meine Worte im Geheimen in ihr Herz schlichen. Nachdem ich geendigt hatte, nahm sie meine Hand und drückte sie in der ihrigen, ohne ein Wort zu sprechen. Sie betrachtete mich einige Zeit mit einem engelgleichen Blick voll Erkenntlichkeit und brach dann ihr Schweigen.

Leisten Sie mir einen Eid, sagte sie.

Welchen?

Schwören Sie mir, bei dem, was Ihnen das Heiligste ist, daß Sie Niemanden, wer es auch sei, entdecken wollen, was ich Ihnen erzählen werde, wenigstens nicht eher, bis ich, meine Mutter und der Graf gestorben sind.

Ich schwöre es bei meiner Ehre, antwortete ich.

Nun hören Sie.

VII

Meine Familie brauche ich Ihnen nicht erst zu nennen, da Sie dieselbe bereits kennen; meine Mutter, weitläufige Verwandte und einiges Vermögen, das war Alles, was ich besaß.

Ach, ja! unterbrach ich sie, wollte der Himmel, Sie wären arm gewesen.

Mein Vater, fuhr sie fort, ohne auf meine Unterbrechung zu achten, hinterließ mir beinahe 40000 Livres Rente und da, ich einzige Tochter war, so war dieß ein annehmliches Vermögen. Ich genoss demnach in der Gesellschaft den Ruf einer reichen Erbin.

Sie vergessen, sprach ich, daß Sie auch den Ruf einer großen Schönheit und einer vollkommenen Erziehung genossen.

Wenn Sie mich stets unterbrechen, erwiderte, Pauline lächelnd, kann ich meine Erzählung nicht fortsetzen.

O! Sie kennen das Aufsehen, welches Sie in der Pariser Welt machten, nicht so genau als ich. Das ist ein Theil Ihrer Geschichte, den ich besser kenne, als Sie selbst. Sie waren die Königin aller Feste, eine Königin mit der Krone der Huldigungen gekrönt, die Ihrem eigenen Blicke unsichtbar blieb. Damals sah ich Sie, und zwar das erste Mal bei der Prinzessin Bel. . . Alle ausgezeichneten Talente, alle Celebritäten waren um diese schöne Verbannte aus Mailand versammelt. Man sang, alle Salon virtuosen setzten sich nach und nach an's Piano. Alle Kunst des Gesanges wurde aufgeboten, um die zahlreichen Dilettanten zu entzücken, die erstaunt waren, in der Gesellschaft jene vollendete Ausführung zu finden, welche man beim Theater so oft vergebens sucht und findet. Da sprach Jemand von Ihnen und nannte Ihren Namen. Warum schlug mein Herz heftiger beim Nennen dieses Namens, den ich noch nie vorher gehört hatte? Die Prinzessin erhob sich, nahm Sie bei der Hand und führte Sie, fast wie ein Opfer an jenen Altar der Melodien. Sagen Sie mir, warum sich meiner, der ich Sie doch erst seit einer Viertelstunde sah, ein Gefühl von Furcht und Teilnahme bemächtigte, da ich Ihre Bestürzung bemerkte, als wären Sie meine Schwester? O! ich zitterte mehr als Sie selbst und gewiss waren Sie weit entfernt, zu glauben, daß in diesem ganzen Menschenhaufen sich ein Ihnen verschwistertes Herz befand, welches bei Ihrer Furcht heftiger schlug und dann in Ihrem Triumphe sich berauschte. Ihr Mund verzog sich zu einem Lächeln, die ersten Töne Ihrer Stimme ließen sich zitternd und schwach vernehmen, allein bald erschollen sie rein und wohlklingend. Ihr Auge erhob sich vom Boden und richtete sich gen Himmel, der Schwarm, der Sie umgab, zog sich zurück und ich weiß nicht, ob die Beifallsbezeugungen zu Ihnen drangen, so hoch schien mir Ihr Geist über Ihnen zu schweben. Es war eine Arie von Bellini, so melodisch und einfach und doch so rührend, wie er allein nur sie komponieren kann. Ich applaudierte nicht, ich weinte. Man führte Sie unter Beglückwünschungen an Ihren Platz zurück; ich allein wagte es nicht, mich Ihnen zu nähern, setzte mich jedoch so, daß ich Sie stets im Auge behielt. Die Abendgesellschaft nahm wieder ihren gewöhnlichen Gang. Die Musik fuhr fort, die Honneurs zu machen, indem sie über ihr bezaubertes Auditorium ihre harmonisch wechselnden Flügel ausbreitete. Aber ich hörte nichts mehr. Seit Sie das Piano verlassen hatten, waren alle meine Gedanken in einen verschmolzen. Ich sah bloß Sie. – Erinnern Sie sich noch jenes Abends?

Ja, ich glaube mich zu entsinnen, erwiderte Pauline.

Seitdem, fuhr ich fort, ohne daran zu denken, daß ich ihre Erzählung unterbrach, hörte ich noch einmal, zwar nicht diese Arie selbst, aber das Volkslied, welches ihr zu Grunde liegt. Es war in Sizilien am Abende eines Tages, wie sie Gott nur für Italien und Griechenland gemacht hat. Die Sonne versank eben hinter Girgenti, dem alten Agrigent, und ich saß am Rande eines Weges. Zu meiner Rechten dehnte sich die große mit Ruinen bedeckte Ebene aus, in deren Mitte sich nur noch drei Tempel erhoben. Jenseits dieser Ebene lag das Meer ruhig und eben, wie ein Spiegel. Zu Meiner Linken lag die Stadt, sich auf goldenem Grunde erhebend, wie jene Gemälde der ältesten florentinischen Schule, welche man Gaddi zuschreibt, oder die mit den Namen Cimabuê oder Giotto bezeichnet sind. Vor mir hatte ich ein junges Mädchen, die, vom Brunnen zurückkehrend, auf ihrem Kopfe antike Amphora von köstlicher Form trug. Sie ging singend an mir vorüber. – Sie sang den Gesang, den ich Ihnen eben nannte. O! wenn Sie wüßten, welchen Eindruck er auf mich machte! Ich schloß die Augen und stützte den Kopf in meine Hände. Meer, Stadt, Tempel, Alles verschwand, bis auf diese griechische Jungfrau, welche mich, wie eine Fee, um drei Jahr zurück zauberte in den Salon der Prinzessin Bel. . . Da sah ich Sie wieder. Ich hörte von Neuem ihre Stimme, ich betrachtete Sie mit Entzücken. Dann aber bemächtigte sich meiner ein tiefer Schmerz, denn Sie waren nicht mehr jene junge Dame, die ich so innig geliebt hatte, die sich Pauline von Meulien nannte, ach! Sie waren leider, ach! die Gräfin Beuzeval!

Ja, ja, leider! lispelte Pauline!

Wir blieben einige Augenblicke stumm. Pauline sammelte sich zuerst.

Ja, das war eine schöne Zeit, die glücklichste meines Lebens, fuhr sie fort. O! die jungen Mädchen kennen ihr Glück nicht! Sie glauben es nicht, daß das Unglück den keuschen Schleier, den der Mann ihnen raubt, nicht zu berühren wagt! Ja, ich bin drei Jahre glücklich gewesen! Während dreier Jahre hat sich der heitere Sonnenschein kaum einmal verdunkelt, wenn eins jener dunkeln Gefühle, welches junge Mädchen so oft für Liebe halten, wie ein Gewölk vorüberzog. Den Sommer brachten wir auf unserem Schlosse Meulien zu, den Winter kamen wir nach Paris zurück. Der Sommer verfloß unter ländlichen Festen und der Winter reichte kaum hin für die Vergnügungen der Stadt. Ich dachte nicht daran, daß ein so vergnügtes heiteres Leben je getrübt werden könne. Ich durchlebte es freudig und vertrauensvoll und so erreichten wir den Herbst des Jahres 1830. . . .

Unsere nächste Nachbarin auf dem Lande war Madame von Lucienne, deren Gemahl ein intimer Freund meines Vaters gewesen war. Sie lud uns eines Abends ein, den nächsten Tag auf ihrem Schlosse zuzubringen. Ihr Gemahl, ihr Sohn und einige junge Leute aus Paris waren dort zur Eberjagd zusammengekommen und ein großes Mittagsmahl sollte den Sieg des neuen Meleager verherrlichen. Wir nahmen die Einladung an.

Bei unserer Ankunft waren die Jäger bereits aufgebrochen, allein wir konnten sie leicht einholen, da der ganze Park mit einer Mauer umgeben war. Überdem hörten wir von Zeit zu Zeit die Töne der Hörner, und indem wir diesen folgten, genossen wir das Vergnügen der Jagd, ohne deren Strapazen zu teilen. Herr von Lucienne war zurückgeblieben, um seiner Frau, seiner Tochter und uns Gesellschaft zu leisten. Sein Sohn leitete die Jagd.

Gegen Mittag näherten sich die Töne des Horns auffallend. Wir vernahmen öfter dieselbe Melodie. Madame von Lucienne erklärte uns, dieß sei, das Zeichen, daß der Eber ermüdet und daß es Zeit sei, die Pferde zu besteigen, wenn wir wollten. In diesem Augenblicke kam einer der Jäger im Galopp herbei gesprengt, um uns in Paul's Auftrage aufzusuchen und uns zu melden, daß der Eber es nun nicht länger vermeiden könne», sich den Hunden zu stellen. Herr von Lucienne nahm einen Karabiner und hing ihn an den Sattelbogen, wir stiegen alle drei zu Pferde und ritten davon. Unsere Mütter begaben sich in einen Pavillon, um welchen herum sich die Jagd bewegte.

Wir säumten nicht, uns mit der Jagdgesellschaft zu vereinigen, und, wie groß auch mein Widerwille gegen dieses Vergnügen war, der Schall der Hörner, die Schnelligkeit des Renners, das Gebell der Hunde und das Geschrei der Jäger zogen uns an und Lucie und ich galoppierten halb lachend halb zitternd gleich den geschicktesten Reitern dahin. Zwei oder drei Mal sahen wir den Eber die Alleen durchkreuzen und immer näher folgten ihm die Hunde. Endlich lehnte er sich an eine starke Eiche und stellte sich ihnen. Es war am Rande einer Lichtung, nach welcher gerade die Fenster des Pavillons die Aussicht gewährten, so daß Madame Lucienne und mir nichts von dem Ausgange des Kampfes entgehen konnte.

 

Die Jäger waren in einem Halbkreise aufgestellt, in einer Entfernung von ungefähr 40 bis S0 Schritten von dem Kampfplatze. Die Hunde, vom langen Laufen erhitzt, hatten sich alle auf den Eber geworfen, der fast unter dieser beweglichen bunten Masse verschwand. Von Zeit zu Zeit wurde einer der angreifenden 10 bis 12 Fuß in die Luft geschleudert, und stürzte heulend und mit Blut bedeckt auf den Boden, um sich, trotz seiner Wunden, wieder unter die Meute zu mischen und seinen Feind von Neuem anzugreifen. Der Kampf dauerte kaum eine Viertelstunde und schon waren zehn bis zwölf Hunde tödlich verletzt. Dieses blutige und grausame Schauspiel war für mich eine Pein und schien auch auf die andern Zuschauer denselben Eindruck zu machen, denn ich hörte die Stimme von Frau von Lucienne, welche rief: Genug, genug, ich bitte dich, Paul, laß es gut sein. – Paul sprang sogleich von seinem Pferde, ging mit dem Karabiner in der Hand einige Schritte auf den Eber los, zielte mitten unter den Hunden auf ihn und gab Feuer.

In demselben Augenblicke, denn es geschah mit der Schnelligkeit des Blitzes, öffnete sich die Meute, der verwundete Eber brach durch und noch ehe Madame Lucienne einen Schrei des Entsetzens ausstoßen konnte, stürzte er auf Paul, warf diesen rücklings nieder und das wütende Thier, anstatt seinen Lauf fortzusetzen, stürzte sich nun blutgierig auf seinen neuen Gegner.

Ein schreckliches Schweigen trat ein. Madame Lucienne, blaß wie der Tod, die Arme nach ihrem Sohne ausgestreckt, versuchte zu sprechen und stammelte mit fast unhörbarer Stimme: Rettet ihn! Rettet ihn! Herr von Lucienne, der einzige Bewaffnete, ergriff seinen Karabiner und wollte auf das Tier zielen, allein Paul lag unter ihm. Die Kugel durfte nur ein wenig vom Ziel abweichen und der Vater tötete den Sohn. Ein konvulsivisches Zittern bemächtigte sich seiner; er sah, daß Paul ohnmächtig wurde, ließ die Waffe fallen und lief, nach Hilfe rufend, auf ihn zu. Die andern Jäger folgten. In diesem Augenblicke sprang ein junger Mann vom Pferde, eilte nach der Flinte und rief mit seiner festen starken Stimme, welche Gehorsam erheischt: Platz hier! Die Jäger wichen zurück, um diesen Boten des Todes der ihnen voranschreiten sollte, vorbei zu lassen. Alles dieß, was ich eben erzählte, trug sich in einem Zeitraum von kaum einer Minute zu.

Aller Augen richteten sich sogleich nach dem Schützen und nach dem furchtbaren Ziele, welches er sich gewählt hatte; er dagegen war gefaßt und ruhig, als stände er einer einfachen Scheibe gegenüber. Der Lauf des Karabiners erhob sich langsam, dann, in einer gewissen Höhe, blieb er und der Jäger so unbeweglich, als wären sie von Stein. Der Schuß fiel und der Eber, tödlich getroffen, wälzte sich zwei oder drei Schritte von Paul in seinem Blute. Dieser, nun von seinen Gegner befreit, erhob sich mit dem Jagdmesser in der Hand auf ein Knie, allein es war nicht mehr nötig; die Kugel war von zu sicherer Hand entsendet worden, sie war tödlich. Madame Lucienne stieß einen Schrei aus und fiel in Ohnmacht, Lucie sank auf ihrem Pferde zusammen und würde herab gestürzt sein, wenn nicht einer der Jäger sie unterstützt hätte. Ich sprang von dem meinigen herab und eilte auf Madame Lucienne zu; die Jäger waren alle um Paul und den toden Eber beschäftigt, mit Ausnahme des Schützen, der, nachdem der Schuß gefallen, seinen Karabiner ruhig an einen Baumstamm lehnte.

Madame Lucienne kam in den Armen ihres Sohnes und ihres Gemahls wieder zum Bewusstsein. Paul hatte nur eine leichte Wunde am Schenkel. Die Zeit, in welcher sich Alles dies zugetragen, war so kurz als die, in der ich es Ihnen eben erzählte. Nachdem nun der erste Schrecken vorüber war, sah sich Madame Lucienne nach dem Manne um, dem Sie ihre ganze mütterliche Dankbarkeit zu bezeigen hatte. Sie suchte den kühnen Schützen, der ihren Sohn rettete. Herr von Lucienne erriet ihren Wunsch und führte ihn herbei. Sie ergriff seine Hand, brach in Tränen aus und konnte nur die Worte stammeln: O! Herr von Beuzeval!. . .

Er war es also? rief ich.

Ja, er war es. Ich sah ihn das erste Mal von den Danksagungen einer ganzen Familie überschüttet und mich hatte diese Scene, deren Held er war, in meinem Gemüte auf's Tiefste erschüttert. Es war ein junger blasser Mann, von mittlerer Statur, mit schwarzen Augen und blonden Haaren. Beim ersten Anblick schien er kaum zwanzig Jahre alt; doch näher betrachtet bemerkte man einige leichte Runzeln, die aus den Winkeln der Augenlider hervorgingen und sich über die Schläfe ausbreiteten, während eine unmerkliche Falte die Stirn durchschnitt, eine düstere Stimmung seines Geistes oder Herzens verkündend. Blasse kleine Lippen, schöne Zähne und Frauenhände machten das Ganze vollständig, welches mich beim ersten Anblick eher abstieß, als mir Sympathie einflößte. So kalt blieb die Gestalt dieses Mannes, mitten in der allgemeinen Aufregung, während eine Mutter ihm ihren Dank aussprach für das gerettete Leben ihres Sohnes.

Die Jagd war nun geendet. Man kehrte zum Schlosse zurück. Beim Eintritt in den Saal entschuldigte sich der Graf von Beuzeval, daß er nicht länger bleiben könne, indem er bereits eine Einladung zum Mittagsessen in Paris angenommen habe. Man machte ihm bemerklich, daß er noch 16 Lieus zu machen und kaum noch 4 Stunden vor sich habe, um dort zur rechten Seit einzutreffen. Der Graf erwiderte lächelnd, daß sein Pferd in seinem Dienste sich an dergleichen Schnellreisen gewöhnt habe und gab seinem Bedienten Befehl, es vorzuführen.

Dieser Bediente war ein Malaie, den der Graf von einer Reise nach Indien, wo er eine bedeutende Erbschaft zu erheben hatte, mitbrachte. Er hatte sein Nationalkostüm beibehalten und sprach, obgleich bereits drei Jahre in Frankreich, nur seine Muttersprache, von welcher der Graf einige Worte verstand, mit deren Hilfe er ihm seine Befehle erteilte. Er gehorchte mit außerordentlicher Pünktlichkeit und bald sahen wir durch die Fenster des Salons die beiden Pferde über deren Race alle Herrn der Gesellschaft erstaunten, stolz daher schreiten. Es waren in der Tat, so viel ich beurteilen konnte, zwei prächtige Thiere. Auch hatte der Prinz von Condé den Wunsch geäußert, sie zu besitzen, allein der Graf Horaz verdoppelte die Summe, welche Seine Hoheit dafür geben wollte und entzog sie ihm auf diese Weise.

Alle begleiteten den Grafen bis zur Treppe. Madame Lucienne schien noch nicht Zeit genug gehabt zu haben, ihm ihre Dankbarkeit zu bezeigen, drückte ihm nochmals die Hände und bat ihn, bald wieder zu kommen. Der Graf versprach es, einen schnellen Blick nach mir werfend, welcher mir gleich einem Blitze die Augen blendete und mich nötigte, sie niederzuschlagen; warum, weiß ich nicht, allem es schien mir, jener Blick gelte mir. Als ich den Kopf wieder, erhob, war der Graf bereits zu Pferde, verneigte sich nochmals vor Madame Lucienne, grüßte uns insgesamt und gab Paul mit der Hand ein Zeichen der Freundschaft; dann ließ er seinem Pferde den Zügel schießen, welches ihn im Galopp davon trug und in wenigen Sekunden war er hinter einer Krümmung des Weges verschwunden.

Jeder war an seinem Platze geblieben, ihn stillschweigend betrachtend, denn es lag in diesem Manne etwas Außergewöhnliches und er erregte allgemeine Aufmerksamkeit. Man ahndete in ihm eins jener mächtigen Wesen, welche die Natur, gleichsam aus Laune, in einen Körper einschließt, der zu schwach scheint, ihn zu fassen. Ebenso schien der Graf eine Zusammensetzung mannigfacher Kontraste zu sein. Für diejenigen, welche ihn nicht näher kannten, schien er von schwächlicher hinfälliger Konstitution, wie ein Mensch, der an einend organischen Fehler leidet; für seine Freunde und Gefährten dagegen war er ein Mann von Eisen, der allen Strapazen widerstand, alle Gemütsbewegungen beherrschte, alle Bedürfnisse entbehren konnte. Paul hatte ihn ganze Nächte beim Spiel oder an der Tafel zubringen sehen; während seine Tisch- und Spielgenossen schliefen, ging er, ohne eine Stunde Schlaf genossen zu haben, zur Jagd oder zu einer Zusammenkunft mit andern seiner Freunde, welche er, wie die ersten, verließ, ohne daß bei ihm die Müdigkeit sich auf andere Weise zeigte, als durch eine größere Blässe und durch einen trockenen Husten, welchen er gewöhnlich hatte, der sich aber in solchen Fällen verstärkte.