Die zeitlose Ayurveda-Küche

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Der Luftikus – Vata
Physische Merkmale

Der Vata-Typ ist durch die Eigenschaften vom Luft- und Raumelement gekennzeichnet: kalt, rau, trocken, unruhig, leicht, veränderlich. Er ist schlank und hager und gehört zur Gruppe der sogenannten Leptosomen oder Astheniker. Er verkörpert das Bewegungsnaturell. Diese Menschen haben meist eine trockene faltige Haut, trockene Schleimhäute, neigen zu Verstopfung oder Blähungen und leiden unter chronischen Schmerzen und Verspannungen.

Gewohnheiten und Triebstruktur

Der Vata-Typ ist leicht erregbar, himmelhoch jauchzend im einen und zu Tode betrübt im nächsten Moment. Typisch sind seine schnelle Auffassungsgabe, Arbeitsweise, Gestik und Bewegung – all seine Tätigkeiten führt er in Hast und Hektik aus. Er hat kein Zeitgefühl, kennt keine Grenzen und kann sich oft schwer entscheiden. Sein Appetit, seine Ess- und Schlafzeiten, sein Sexualleben, sein ganzer Lebenswandel sind von Turbulenzen, Unregelmäßigkeiten und Extremen durchzogen.

Genetische Schwachpunkte/Disposition

Die Schwachpunkte der Vata-Geborenen sind der Dickdarm, der Bewegungsapparat, die Sinnesorgane, die Atemorgane und das Nervensystem. Das Vata-Naturell neigt in diesen Bereichen zu Schmerzen, Krämpfen, Durchblutungsstörungen, Kälte- und Zugempfindlichkeit, Verspannungen, Knochen- und Gelenkproblemen, Erkrankungen der Atem- und Harnwege, des Nervensystems und des Dickdarms.

Mentale und emotionale Charakteristika

Vata-Typen leiden oft unter Ängsten, sind nervös, machen sich unnötig Sorgen und Gedanken, sind bisweilen unsicher, haben kein Zeitgefühl und keinen Orientierungssinn und wirken getrieben. In ihren Überzeugungen und Ansichten sind sie flexibel und offen. Vata-Typen haben eine blitzschnelle Auffassungsgabe und reden schnell. Ihre Fantasien sind grenzenlos, ihre Ideen und Kreationen zuweilen bahnbrechend. Schlafstörungen, Unruhe, Stress, Konzentrationsschwäche und Erschöpfung sind an der Tagesordnung. Das Temperament der Vata-Typen ist dem sanguinischen zuzuordnen.

Der Hitzkopf – Pitta
Physische Merkmale

Der feurige Pitta-Typus vereinigt alle Eigenschaften der Elemente Feuer und Wasser in sich: heiß, durchdringend, scharf, leicht, ölig und klar. Pitta-Typen wirken untersetzt, muskulös, sportlich, sind heißblütig und kaltschnäuzig und schwitzen leicht. Sie gehören zum athletischen Körpertypus und verkörpern das Empfindungsnaturell.

Gewohnheiten und Triebstruktur

Das Pitta-Naturell hat durchdringende Augen, einen scharfen Intellekt und ebenso scharfe Verdauungssäfte. Wird der Wolfshunger eines Pitta-Geborenen nicht sofort gestillt, bekommt man die scharfen Zähne und bissige Worte hautnah zu spüren. Dieser Menschenschlag ist sehr leidenschaftlich, heißblütig, verführerisch, machohaft, draufgängerisch, besitzt reichlich Humor, Ehrgeiz, Verhandlungsgeschick und Durchsetzungsvermögen. Durchdringend sind bei diesen Menschen gleichermaßen ihr Auftreten, ihr Körpergeruch, ihre Verdauung und ihr Sinn für Gerechtigkeit.

Genetische Schwachpunkte/Disposition

Die Schwachpunkte der Pitta-Geborenen sind die Verdauungsorgane des Oberbauchs (Magen, Gallenblase, Dünndarm, Leber), das Drüsensystem und die Haut. Pitta-Typen neigen aufgrund ihrer übermäßigen inneren Hitze in diesen Bereichen zu Übersäuerung, Schleimhautreizungen, Entzündungen, Geschwüren, Infekten, Fieber, Durchfällen, Allergien und Hautproblemen.

Mentale und emotionale Charakteristika

Das Pitta-Naturell ist leicht in Rage zu bringen, oft ungeduldig, jähzornig, ehrgeizig, eifersüchtig und angriffslustig. Diese Menschen können Verantwortung tragen, gut planen, abwägen und entscheiden. Ihre Ausdrucksweise ist klar und unverblümt, bisweilen verletzend scharf und kritisch. Frustration und Aggression sind für Pitta-Geborene eine gefährliche Spirale. Das Temperament der Pitta-Typen ist dem cholerischen zuzuordnen.

Der stille Genießer – Kapha
Physische Merkmale

Die Elemente Wasser und Erde sind im Gegensatz zu Feuer kalt, träge, zähflüssig, stabil, schwer und langsam. Bei diesen Naturen sind demzufolge alle Prozesse verlangsamt: die Nahrungsaufnahme, die Verdauung, die Ausscheidung, die Bewegungen und die geistige Verarbeitung von neuen Informationen. Körperbau, Knochen, Gelenke und Fettgewebe sind kompakt und zuweilen massig. Kapha-Typen sind meist schwergewichtig, zählen zu den Pyknikern und verkörpern das Genussnaturell.

Gewohnheiten und Triebstruktur

Der Kapha-Typus ist ein Genießer auf allen Ebenen. Er ist aber auch ein Stressesser. Beides beruhigt das Gemüt, vermehrt aber die Körpermasse. Genuss kann zur Genusssucht werden, wenn diese Menschen zu wenig von anderen gebraucht, anerkannt und gefordert werden. In sexueller Hinsicht haben sie die größte Ausdauer und die stärkste Libido. Leider sind hier aber Trägheit und oft auch Körperfülle ein Problem.

Genetische Schwachpunkte / Disposition

Die Schwachpunkte der Kapha-Geborenen sind ihre Schleimhäute: Nasen-Rachen-Raum, Lunge, Pankreas, Herz-Kreislauf und Magen. Ein überschießendes Wasser-/Erdelement führt zu Übergewicht, Schwellungen, häufigen Erkältungen, Nebenhöhleneiterungen sowie Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Diabetes, Steinleiden und Süchten.

Mentale und emotionale Charakteristika

Kapha-Naturen sind äußerst zuverlässig, treu, geduldig, gutherzig, ausdauernd, umsorgend und harmoniebetont. Sie haben einen sicheren Umgang mit Geld. Sie können materielle Güter gewinnbringend verwalten und erhalten. Dass sie sich schwer von materiellen Dingen und/oder lieb gewonnenen Menschen trennen können, ist die Kehrseite. Der Kapha-Typ meidet Konflikte und unterdrückt häufig Emotionen wie Wut, Hass, Gereiztheit und sexuelle Begierden. Er kompensiert sie lieber durch Genusssucht. Das führt nicht selten zu Melancholie, Lethargie, Essstörungen und Depressionen. Das Temperament der Kapha-Typen ist demnach dem melancholischen zuzuordnen.

Tabelle: Die Fünf Elemente und Tridosha


Tabelle: Analoge Ebenen der Tridosha im Überblick


Konstitutionsmerkmale und individuelle Verhaltensmuster
Tabelle: Hauptmerkmale der Konstitutionstypen


Tabelle: VPK und Gunas






Die fünf grundlegenden Lehrsätze des Ayurveda

Die fünf grundlegenden Lehrsätze des Ayurveda erklären anschaulich die Entstehung des Universums und der drei Doshas (Tridosha).

1. Axiom

Mikrokosmos = Makrokosmos

Alles, was im äußeren Universum existiert, hat seinen Gegenpart im inneren Universum des menschlichen Körpers. Jede natürliche Kraft, jedes Objekt in der Natur – ob Sonne, Mond, die Gestirne oder der Wind, der Regen und die Urelemente – alles ist im menschlichen Körper in abgewandelter Form präsent.

Im Umkehrschluss hat das zur Folge, dass selbst die geringste Störung im Kosmos eine Auswirkung auf das innere Körper-Geist-Seele-Gefüge des Menschen hat. Die Hermetiker7 prägten dafür den Satz: „Wie oben, so unten.“

Das bedeutet, dass für den menschlichen Organismus die gleichen Gesetze gelten wie für das Universum – und umgekehrt. Über die fünf Elemente als Ursubstanzen erschließen sich uns diese kosmischen Gesetze. So gibt es folglich keinen Unterschied zwischen dem Kochen von Nahrung im Topf auf dem Herd und dem „Kochen“ der Nahrung im „Topf“ unseres Magens auf dem „Herd“ unseres inneren Verdauungsfeuers. Beide benutzen Hitze, um die Nahrung aufzuschließen. Beim äußeren Herd werden Flammen dazu benutzt, im Körperinneren Salzsäure und Enzyme. Das Prinzip des Kochens ist identisch. Ziel beider Vorgänge ist die Energiegewinnung mittels Transformation von Materiepartikeln. Das gleiche Phänomen existiert auf der Sonne oder bei der Entstehung von Vulkanen.

 

2. Axiom

Luft, Feuer und Wasser verkörpern die drei grundlegenden Prinzipien des Lebens

Sie treten im menschlichen Organismus in Form von Vata, Pitta und Kapha in Erscheinung. Ihre feinstofflicheren Formen sind Prana, Tejas und Ojas (siehe Tab. S. 54). Die fünf Elemente verdichten sich zu den drei Doshas.

Vata besteht primär aus dem Luft-, sekundär aus dem Ätherelement. Es wirkt durch das Nervensystem und kontrolliert alle Bewegungen und Transportsysteme des Körpers sowie die Atmung.

Pitta besteht primär aus dem Feuer-, sekundär aus dem Wasserelement. Es wirkt durch das enzymatische und das endokrine System. Es kontrolliert den Energiehaushalt und die Elektrolytbalance des Körpers. Alle biochemischen Prozesse beinhalten das „Kochen“ oder Verarbeiten der fünf Elemente – auch das „Kochen“ und „Verdauen“ von Gedanken und Informationen, die der Geist aufnimmt.

Kapha besteht primär aus dem Wasser-, sekundär aus dem Erdelement. Es wirkt durch das Immunsystem. Es kontrolliert den Wasserhaushalt, die Stabilität und Struktur der Körpergewebe und das Schmieren von Gelenken und inneren Organen. Hauptaufgabe ist hier der Schutz von Organen und Gewebestrukturen vor innerer Überhitzung/Reibung. Äußerlich schützt uns Kapha vor dem Eindringen von Kälte, Erregern und Fremdkörpern. Kapha verleiht uns Durchhaltevermögen, Energie sowie Robustheit und Selbstvertrauen.

Die drei Doshas repräsentieren ferner die drei kosmischen Neigungen des Universums zu Bewegung (Vata), Transformation (Pitta) und Stabilität (Kapha).

3. Axiom

Gleiches verstärkt Gleiches

Nach dem Resonanzprinzip ruft Gleiches in der Regel Gleiches hervor: Isst ein gestresster Vata-Typ in der Vata-Jahreszeit trockene, kalte und rohe Nahrung, sind Vata-Störungen das Ergebnis, die sich im Dickdarm manifestieren und vegetativ zu Unruhe, Schlafstörungen und Trockenheit führen.

Krankheit bedeutet Disharmonie der Tridosha und einen Anstieg von einem oder mehreren Doshas. Dieser Anstieg mag auf externe (exogene) oder interne (endogene) Faktoren zurückzuführen sein. Der bedeutendste Krankheitsauslöser ist aber der Faktor „Zeit“ in seiner qualitativen Dimension: Es gibt sogenannte Unzeiten oder günstige Zeiten für Essen, Sex und Schlaf usw. Z. B. lehrt Ayurveda, dass Sex direkt nach dem Essen schädlich ist für die Verdauungsorgane.

4. Axiom

Was auch immer den Körper beeinflusst, beeinflusst den Geist – und umgekehrt

Von allen Zeitfaktoren (Tages-, Jahres-, Körperzeit, psychologische und astrologische Zeit) ist die astrologische Zeit die bedeutsamste. Die Planeten üben ihren Einfluss über den Geist (psychologische Zeit) in unseren Körper hinein aus (Körperzeit).

Ein Beispiel: Der Mars ist im Allgemeinen für Unterleibsbeschwerden verantwortlich. Ein unter Spannung stehender Mars im Horoskop einer Frau stört permanent den neurochemischen Stoffwechsel in ihrem Gehirn. Das wiederum beeinflusst ihren Hormonstoffwechsel. In der Folge entstehen Zyklusstörungen oder auch Zwölffingerdarmgeschwüre.

5. Axiom

Nahrung ist Medizin, Medizin ist Nahrung

Selbst die gesündesten Nahrungsmittel können zur Entstehung von Krankheiten führen, wenn sie unter Missachtung der Essensregeln verzehrt werden (Näheres in Kap. 3, S. 128 ff.).

Zunächst muss man die zugrunde liegende Absicht hinter den ayurvedischen Essensregeln verstehen und am eigenen Leib erfahren haben, um sich über die wahrscheinlichen Folgen klar zu werden, die ihre Missachtung haben kann. Wenn eine Speise es dennoch wert ist, diese Folgen in Kauf zu nehmen, kann die Verwendung des betreffenden Antidots (Gegenmittel) zur teilweisen Neutralisierung ihrer Nebenwirkungen führen (siehe Tab., S. 214).

Prakruti/Vikruti (Konstitution/ Krankheit)


In den klassischen medizinischen Schriften des Ayurveda wird bei der Beschreibung der Krankheiten großer Wert auf deren Entstehungsfaktoren gelegt. In der heutigen westlichen Medizin ist immer wieder erstaunlich, bei wie vielen Erkrankungen zur Ursache „Ätiologie unbekannt“ vermerkt ist.

Im Ayurveda sind etwa 50 % aller Krankheiten durch falsche oder zumindest nicht dem Typ entsprechende Ernährung verursacht.

Mehr darüber lesen Sie bei den „Goldenen Essregeln“8.

Die ätiologischen Faktoren kann man nur dann tatsächlich verstehen, wenn man das gestörte Lebens- und Essverhalten im Detail beschreibt und benennt. Es kann bestimmte Krankheiten begünstigen. Mancher mag sich bei den folgenden „Anleitungen“ ertappt oder entlarvt fühlen. Dass das dann eine Kurskorrektur des Lebensstils zur Folge hat, ist eine Herzensangelegenheit der Autoren.

Anleitungen zum Krankwerden

Wie vermehre ich durch folgenden Lebensstil Vata-Symptome wie Verstopfung, Blähungen, Bauchkrämpfe, Überempfindlichkeiten, Burn-out, Schlafstörungen, Gelenkschmerzen, Gewichtsabnahme, trockene Haut, Unruhe, Ängste und Unsicherheit:

• Mach Dir viele Sorgen und rede so viel und so oft Du kannst.

• Faste regelmäßig und lasse öfter Mahlzeiten aus.

• Bekomme nie genügend Schlaf und gehe regelmäßig spät zu Bett.

• Gönne Dir keine Ruhepausen und verzichte auf Freizeit.

• Iss häufig in Eile – im Gehen, Stehen, Laufen, beim Lesen, Fernsehen, Radio hören und unter Stress.

• Beschränke Deine Ernährung auf trockene, tiefgefrorene, konservierte, aufgewärmte oder rohe Nahrungsmittel und Speisen sowie Fast Food, Cracker, Fertiggerichte, Süßigkeiten und Salate.

• Ziehe häufig um und haste viel umher – in Autos, Zügen, Flugzeugen oder in Joggingschuhen.

• Öle nie Deine Haut ein und nimm nie ein Bad.

• Habe möglichst oft Sex, insbesondere mit wechselnden Partnern. Pflege Fernbeziehungen oder Partnerschaften, durch die Du Dir viele Sorgen machen darfst.

• Bevorzuge im Berufsleben Schicht- oder Nachtarbeit oder eine Reisetätigkeit.

• Meide ruhige, kuschelige, feucht-warme Orte/Klimazonen.

• In der Ferienzeit bevorzuge Aktivurlaube, Weltreisen, Skikarusselle, Fallschirmspringen, lange Radtouren, Großstadtaufenthalte, Segeltörns, Abenteuersafaris und Strandwanderungen an der Nordsee.

• Rauche regelmäßig und nimm Drogen, insbesondere, Kaffee, Kokain und Speed. Konsumiere weißen Zucker. Als Medikamente bevorzuge Aufputsch- und Abführmittel sowie regelmäßig Schlaftabletten.

• Unterziehe Dich einer großen Bauchoperation mit einem großen, quer verlaufenden Schnitt.

• Unterdrücke häufig Gefühlsäußerungen wie Traurigkeit, Kummer, Sorgen, Ängste und gehe Konflikten aus dem Weg.

Wie vermehre ich durch folgenden Lebensstil Pitta-Symptome wie Sodbrennen, Magenschleimhautentzündungen, Hautallergien und -ausschläge, fiebrige Infekte, Schwindelanfälle, Übelkeit, Durchfallneigung, Hitzeempfindungen, Ungeduld, Gereiztheit und Wutanfälle:

• Trinke regelmäßig große Mengen Alkohol, besonders harte Getränke.

• Iss viel scharfe Gewürze, Soßen, Senf, Pickles, fette Dips und Chips.

• Gönne Dir zwischendurch stark gesalzene Snacks und eiskalte Getränke.

• Gehe beruflich und privat frustrierenden Aktivitäten nach. Engagiere Dich ehrgeizig in Konflikten und langwierigen Gerichtsprozessen.

• Bevorzuge in Deiner Ernährung Tomaten, Paprika, Chilis, rohe Zwiebeln ,saure, salzige, pikante Speisen und Joghurt.

• Iss so viel rotes Fleisch, geräucherten Fisch, Meeresfrüchte und Frittiertes wie möglich.

• Treibe besonders mittags, zur heißesten Zeit, Sport.

• Verliebe Dich in verheiratete Partner. Halte aussichtslose Beziehungen aufrecht, in denen Du viel streiten und leiden darfst.

• Trage oft zu warme, eng anliegende Kleidung.

• Halte Dich selten an kühlen, frischen und ruhigen Orten auf.

• In der Urlaubszeit bevorzuge schwül-heiße Klimazonen mit Wüstentrekking, Abenteuersafaris, Sonnenbaden oder Sportwettkämpfen.

• Rauche viel und nimm Drogen, besonders Kokain, Speed oder Marihuana.

• Unterdrücke Deine Gefühle, besonders Ärger, Wut, Kritik, Neid, Eifersucht, Frust und Unzufriedenheit.

Wie vermehre ich durch folgenden Lebensstil Kapha-Symptome wie Müdigkeit, Trägheit, Neigung zu Verschleimung des Rachens und der Atemwege, Bronchitis, eitrige Anginen, Übergewicht, Naschsucht, Bluthochdruck, Diabetes, Gallensteine, Herzinfarkt, Heuschnupfen und Depressionen:

• Mache täglich nach dem Mittagessen ein langes Nickerchen. Schlafe so oft wie möglich richtig lange aus.

• Iss reichlich fette Speisen, Nudeln und Milchprodukte.

• Überiss Dich so oft wie möglich und trinke reichlich zum und nach dem Essen.

• Verbringe Deine Freizeit vor dem Fernseher – besonders die Mahlzeiten.

• Ignoriere Dein schöpferisches Potenzial. Die Menschen lieben Dich wegen Deiner Gutmütigkeit und Leidensfähigkeit.

• Überlasse anderen die Erledigung Deiner täglichen Pflichten.

• Gönne Dir so häufig wie möglich den Luxus des Müßiggangs.

• Freundschaften sind für Dich Zeitverschwendung. Suche Halt in gescheiterten Beziehungen. Bleibe Partnern, die Dich ausnutzen, stets treu.

• Sex ist für Dich verschwendete Energie und viel zu anstrengend.

• Meide harte Körperarbeit und warme, trockene Plätze.

• Bewege Dich möglichst wenig und geize mit Deinen Energien. Benutze immer Rolltreppen, Aufzüge und Taxis. Achte darauf, dass Du möglichst eine sitzende Tätigkeit ausübst. Für Besuche, Einkäufe und Erledigungen benutze, selbst für kurze Entfernungen, ausschließlich das Auto.

• In der Ferienzeit bevorzuge All-inclusive-Reisen verbunden mit luxuriösen Badeurlauben, Kreuzfahrten, Sightseeing mit Schlemmerbüffets und kulinarischen Rundreisen.

• Was auch immer in Deinem Leben geschieht: Treibe keinen Sport!

• Lebe von Süßigkeiten, Kartoffelchips und Bier. Werde Stammkunde bei McDonald’s.

• Unter den Medikamenten bevorzuge Antidepressiva, Hormonpräparate, Statine und Tranquilizer.

• Stelle sicher, dass Du jeden Tag wenigstens ein Dessert bekommst, vorzugsweise Käsekuchen oder Eiscreme. Iss Snacks, sooft du kannst.

• Unterdrücke Deine Gefühlsäußerungen in Bezug auf Konflikte, Einsamkeit, Sexualität, Partnerschaftsprobleme, Verlustängste und Neidgefühle.

Anleitungen zum Gesundbleiben
Was man für eine ausgeglichene Vata-Konstitution tun kann:

• Achte auf genügend Wärme in Bezug auf Kleidung, Wohnräume, Entspannungsbäder, Speisen, Getränke und zwischenmenschliche Beziehungen.

• Meide in der kritischen Jahreszeit Zugluft, Wind, trocken-kaltes Klima, klimatisierte Räume und Autos. Achte besonders darauf, ab Anfang Oktober bis Ende Januar Deine Vata-Gesundheitsroutine und die Diätempfehlungen strenger einzuhalten.

• Iss in Ruhe – möglichst keine Gespräche oder Ablenkungen. Iss regelmäßig und so oft wie möglich warme Mahlzeiten, besonders Suppen, Reis, Gemüse, Getreidebreie sowie warme Getränke.

• Beste Esszeiten: früh 6.30–8.30 Uhr; mittags 11.30–13.30 Uhr; abends 17.30–19.30 Uhr. Halte 3–4 Stunden Essenspause ein. Lasse keine Mahlzeit aus, besonders mittags nicht. Keine Snacks zwischendurch; Ausnahmen: heiße Getränke, Yogitee, Chai, Gewürzmilch mit Honig, süße Früchte, eingeweichte Trockenfrüchte oder Nüsse.

 

• Ruhen ist Medizin für Dein Gemüt. Gehe so oft wie möglich vor 23 Uhr zu Bett und ruhe kurz nach den Mahlzeiten. Achte auf feste Zeiten und Rituale. Also: regelmäßige Essens- und Schlafzeiten und ausreichend Ruhe und Entspannung in Deinem Alltag.

• Trinke täglich 1,5–2 Liter abgekochtes Wasser, Ingwer- oder Kräutertee, vor allem morgens nach dem Aufstehen.

• Meide Folgendes: bittere, scharfe, trockene, leichte, aufgewärmte Speisen und Getränke, Konserven, Mikrowellennahrung, Weißmehlprodukte, raffinierten Zucker, Hefeprodukte; Fast Food generell; ferner Hast und Ablenkung beim Essen. Abends: tierisches Eiweiß (Fleisch, Fisch, Milchprodukte), Obst und Salate.

• Diätempfehlungen und Geschmacksqualitäten, um Körpergewicht und Widerstandskraft zu stabilisieren. Sauer: Zitrusfrüchte, milchsauer Vergorenes, Sauermilchprodukte, Tamarinde. Salzig: Himalaya-/Meersalz, Sojasoße, Miso, Wurzelgemüse, Essiggurke. Süß: eiweißreich (Hülsenfrüchte; Milchprodukte), Ghee, Butter, Vollkorngetreide, Nüsse; generell: mild gewürzte, heiße, gekochte, vollwertige, ölig-wässrige Speisen und Getränke, Suppen und Wurzelgemüse. Ausreichende Portionen, regelmäßig essen. Empfehlenswert: 10–20 % hochwertige Proteine, 40 % Vollkorngetreide (Bio), 30–50 % frisches Obst (gedünstet) oder gar gekochtes Gemüse.

• Freizeit. Mach täglich einen kleinen Spaziergang. Lies ein entspannendes Buch und sieh Dir öfter romantisch-sentimentale Filme an. Lasse es zur Gewohnheit werden, dass Du Dich ein Mal pro Woche mit engen Freunden aussprichst. Entspannungstechniken und Atemübungen sorgen täglich für Dein inneres Gleichgewicht. Tage oder Wochenenden des Schweigens in Zurückgezogenheit sind Gold für Dich.

• Achte in Deinem Leben auf: Stabilität, Regelmäßigkeit, Planung, Kontinuität, feste Beziehungen, ein gemütliches, geborgenes und sicheres Zuhause, einen geregelten Beruf.

• Gönne Dir regelmäßig eine Ganzkörpermassage und ein Ölbad. In der Vata-Jahreszeit gehe wöchentlich einmal in die Dampf- oder Biosauna.

• In der Ferienzeit mache öfter Entspannungs-, Yoga- oder Badeurlaube in warmen Ländern, vorzugsweise am Meer, oder Kulturreisen/Kreuzfahrten.