Die zeitlose Ayurveda-Küche

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Vata-Pitta-Typen/Vata-Kapha-Typen sollten sich in Lebensführung und Ernährung antizyklisch zu den anderen Jahreszeiten verhalten, in denen ihr zweitstärkstes Dosha aus der Reihe zu tanzen droht. Auf diese Weise jonglieren Sie sich gesund und in Harmonie mit den Elementen durch die Turbulenzen des Jahres.

Was man für eine ausgeglichene Pitta-Konstitution tun kann:

• Trinke täglich 2–3 Liter kühles bis zimmerwarmes stilles Wasser.

• Meide Hitze (Solarien, Sonnenbäder, überheizte Räume, Wüstenklima), Dampf (Sauna) und Feuchtigkeit (tropisches oder auch nass-kaltes Klima).

• Achte in der kritischen Jahreszeit (ab Anfang Juni bis Ende September) besonders darauf, Deine Pitta-Gesundheitsroutine und die Diätempfehlungen strenger einzuhalten.

• Meide Folgendes: frittierte, scharfe und saure Speisen und Getränke sowie regelmäßigen Fleischkonsum (besonders rotes Fleisch), Koffein, Salz (Chips, Cracker, Fertigsoßen), saure Milchprodukte, Zitrusfrüchte und Alkohol. Abends: Fleisch, Fisch, Käse, Salate, Obst, Frittiertes, Gegrilltes, Geräuchertes. Iss möglichst nichts mehr nach 20 Uhr.

• Gönne Dir öfter Salate (mittags) und Obst (morgens und bis 14 Uhr). Gegen Übersäuerung und Überhitzung empfehlen wir drei Mahlzeiten pro Tag. Bevorzuge folgende Geschmacksrichtungen: bitter: grüne Gemüse, Chicorée, Radicchio, Artischocke, Salate, Gartenkräuter; herb: Hülsenfrüchte, Sojaprodukte, Salate, Koriander, Kurkuma, Grüntee; süß: Früchte, Nüsse, Trockenfrüchte, Pudding, Obstkuchen, Eiscreme, Halva; generell: kühle, leicht ölige Speisen und Getränke, Rohkost, Salate, „Sonnenobst“; empfehlenswert: 30–40 % Vollkorngetreide, 20–30 % hochwertige Proteine (Biovollmilch, Paneer oder Frisch- oder Hüttenkäse), 30–50 % frisches Obst und Gemüse.

• Iss in Ruhe und regelmäßig, insbesondere um die Mittagszeit.

• Beste Esszeiten: Früh 6.30–8.30 Uhr; mittags 11.30–13.30 Uhr; abends 17.30–19.30 Uhr. Halte 3–4 Stunden Essenspause ein. Lasse keine Mahlzeit aus, besonders mittags nicht. Keine Snacks zwischendurch. Ausnahmen: Reiswaffeln, süße Früchte, getrocknete Feigen, Datteln, Kokosnuss oder Flohsamen in Wasser oder Sojamilch. Getränke: Safran- oder Kurkumamilch mit Rohrzucker. Kräutertee, grüner Tee, Jasmin-, Pfefferminz- oder Eisenkrauttee.

• Freizeit. Halte Dich oft an frischer Luft auf (barfuß, mit Hund, Joggen, im Garten, am und im Wasser). Um Deinen kritischen Geist zu zähmen, spiele öfter Schach, lege eine Patience oder löse Kreuzworträtsel.

• Vertraue Deinen Gefühlen und drücke diese konstruktiv und sachlich aus. Wenn Du Dich über jemanden ärgerst, schlafe eine Nacht darüber und versetze Dich in die Lage des anderen. Führe erst dann ein klärendes Gespräch. Übe Dich in Geduld, Nachsicht und im Verzeihen.

• In der Urlaubszeit bevorzuge Bergregionen, schattige Seenlandschaften, Nordländer mit Kanufahrten, Radtouren, Tauchen, Angeln, Wintersport, Wander- oder Bergtouren.

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Pitta-Vata-Typen/Pitta-Kapha-Typen sollten sich in Lebensführung und Ernährung antizyklisch zu den anderen Jahreszeiten verhalten, in denen ihr zweitstärkstes Dosha aus der Reihe zu tanzen droht. Auf diese Weise jonglieren Sie sich gesund und in Harmonie mit den Elementen durch die Turbulenzen des Jahres.

Was man für eine ausgeglichene Kapha-Konstitution tun kann:

• Trinke täglich 1–2 Liter abgekochtes Wasser, vorzugsweise warmes Honigwasser.

• Meide nass-kaltes Klima (feucht-kalte Räume, klimatisierte Räume und Autos, Dampf, Sauna) und Feuchtigkeit (tropischer Regenwald und Monsunklima).

• Kritische Jahreszeit. Achte besonders darauf, ab Anfang Februar bis Ende Mai Deine Kapha-Gesundheitsroutine und die Diätempfehlungen strenger einzuhalten.

• Meide folgende Geschmacksqualitäten und Speisen: süß: einfache Kohlenhydrate (Süßigkeiten, Torten, Weißmehlprodukte, Pasta), Frittiertes (Transfettsäuren …), tierische Fette, schwere Eiweißbomben wie Fleisch und Käse, Fisch und Sahne, Nudeln mit Käse und Sahne und dergleichen; sauer: saure Früchte, Joghurt, Joghurtdressing, sauer Eingelegtes; salzig: Chips, Salzgebäck, Fertigsoßen, Mayonnaise, Ketchup, Salznüsse; generell: Milchprodukte, Gebratenes, Fertiggerichte, Fast Food, Süßigkeiten und Fette; abends: Fleisch, Fisch, Käse, Salate, Obst, Frittiertes, Gegrilltes, Geräuchertes, zu viel Pasta-Gerichte … Iss möglichst nichts mehr nach 20 Uhr.

• Gönn Dir öfter Salate als Vorspeise (mittags) und lass öfter das Frühstück klein ausfallen. Empfehlungen für die schlanke Linie und zum Entwässern: besonders trockene, fettlose, heiße, würzige, leichte Speisen, Getränke und Salate. Bevorzuge folgende Geschmacksrichtungen: bitter: grüne Blattgemüse, Chicorée, Radicchio, Artischocke, Salate, Bockshornklee; herb: Hülsenfrüchte, Sojaprodukte, Salate, Koriander, Kurkuma, Rotwein, Grüntee; scharf: alle Pfeffersorten, Chili, Paprika, Senf, Gartenkräuter, Gewürze, Meerrettich; empfehlenswert: 40 % Vollkorngetreide (Bio), 10 % hochwertige pflanzliche Proteine (Hülsenfrüchte, Bio-Sojaprodukte, Tofu) sowie 50 % frisches Gemüse und Obst.

• Iss in Ruhe, ohne Ablenkung, nicht zu langsam, aber regelmäßig, insbesondere um die Mittagszeit.

• Beste Esszeiten: Früh 6.30–8.00 Uhr (im Frühjahr auslassen); mittags 11.30–13.30 Uhr; abends 17.30–19.00 Uhr. Halte 4–5 Stunden Essenspause ein, nicht länger. Die Hauptmahlzeit ist mittags. Das Abendessen sollte kleiner ausfallen. Keine Snacks zwischendurch. Ausnahmen: Honigwasser, Reiswaffeln, ein Apfel oder eine Birne, geröstete Kichererbsen (vom Türken) oder 1 El Flohsamen in Wasser oder Sojamilch.

• Freizeit. Bleibe in Bewegung und schwitze täglich einmal. Vermeide langes Sitzen oder Liegen. Ein Hund oder ein Joggingpartner hält Dich in Schwung. Mach nach dem Abendessen einen Spaziergang. Halte Dich vor allem in der kritischen Zeit zwischen 18 Uhr und 22 Uhr wach. Schlafe niemals vor dem Fernseher ein. Beim Fernsehen möglichst auf dem Heimfahrrad fahren. Gehe einmal pro Woche in die finnische Sauna (besonders im Winter) und zwei- bis dreimal ins Fitnesscenter.

• Vertraue Deinen Gefühlen und drücke diese aus. Pflege intensiven geistigen und körperlichen Kontakt und Austausch mit Freunden und dem Partner. Verleihe Deinem Bedürfnis nach Zärtlichkeit und Nähe Ausdruck. Regelmäßiger Geschlechtsverkehr mit einem geliebten Partner ist für Dich Psychotherapie und die beste Fitness.

• In der Urlaubszeit bevorzuge Aktiv- oder Campingurlaube wie Kanufahrten, Radtouren, Wintersport, Wander- oder Bergtouren, Trekking, Abenteuersafaris sowie Reisen in ferne Länder und Kulturen.

Merke:

Kapha-Vata-Typen/Kapha-Pitta-Typen sollten sich in Lebensführung und Ernährung antizyklisch zu den anderen Jahreszeiten verhalten, in denen ihr zweitstärkstes Dosha aus der Reihe zu tanzen droht. Auf diese Weise jonglieren Sie sich gesund und in Harmonie mit den Elementen durch die Turbulenzen des Jahres.

Der Prakruti-Typtest

Bitte beachte beim Ausfüllen Folgendes:

1. Die Fragen zielen auf Langzeitzustände, Körperreaktionen und Gewohnheiten ab, also nicht auf Veränderungen von Zuständen innerhalb der letzten Jahre.

2.Auch wenn nur ein Teil einer Frage zutrifft: Bitte ankreuzen!

3.Bitte spontan und so ehrlich wie möglich antworten.

4.Jede bejahte Frage oder Aussage zählt als ein Punkt – also hinten eine „1“ in das graue Feld eintragen.

5.Die Punkte jedes Abschnitts addieren und bei der Gesamtpunktzahl darunter eintragen.


Leider ist es unmöglich, immer klare, eindeutige und damit unmissverständliche Fragen zu stellen. Das Problem liegt einerseits in der für manche irritierenden Fragestellung, andererseits in der oft mangelnden Selbsteinschätzung und befangenen Eigenwahrnehmung. Viele können nicht zwischen der angeborenen Konstitution (Prakruti) und einem durch ungesunde Lebensführung erworbenen gestörten Zustand der Doshas (Vikruti) differenzieren. Diese Differenzialdiagnostik kann nur durch die geschulten Sinne eines Ayurveda-Fachmanns vorgenommen werden. Die Pulsdiagnose/Anamnese beseitigt meist die letzten Unklarheiten bezüglich der angeborenen Dosha-Verteilung.

Letztendlich ist das Wissen um die eigene Kon-stitution der Schlüssel zu einem erfüllten Leben in Gesundheit und Balance. Wer sein „Lebensfundament“ kennt, weiß, wie er seine Lebenssäulen im Gleichgewicht hält. Er wird selten auf einen Arzt oder ein Medikament zurückgreifen müssen. Das Wissen um die Energetik der ausgewählten Nahrung macht dabei gut 50 % aus. Der Rest ist im Hinblick auf eine ausgewogene Lebensführung und eine körperliche und geistige Hygiene eine Frage der Disziplin.


 

DOSHA-Verteilung für die Typbestimmung


Auswertung des Typtests

V : Gesamtpunktzahl x 5 = (Dosha-Prozentanteil)

P : Gesamtpunktzahl x 5 = (Dosha-Prozentanteil)

K : Gesamtpunktzahl x 5 = (Dosha-Prozentanteil)

Festlegung der Prozent-Grenzwerte:


0 – 15 % (0–3 Punkte) = nicht relevant
20 – 30 % (4–6 Punkte) = 1 Konstitutionsanteil (z. B. V1) Bitte die genauen
35 – 60 % (7–12 Punkte) = 2 Konstitutionsanteile (z. B. K2) Prozentwerte im Ver-
65 – 100 % (13–20 Punkte) = 3 Konstitutionsanteile (z. B. P3) hältnis errechnen.

Es gibt sieben Grundtypen: V, P, K, VP, VK, PK und VPK

Exakte Zahlenrelationen ergeben über 50 Konstitutionstypen:

1. Die drei Monotypen:

Vata, Pitta oder Kapha dominiert alleine.

2. Die Dualtypen (das dominante Dosha zuerst)


V3P1/2 V2P1 = VP
P3V1/2 P2V1 = PV
V3K1/2 V2K1 = VK
P3K1/2 P2K1 = PK
K3P1/2 K2P1 = KP
K3V1/2 K2V1 = KV

3. Die Tridosha-Typen (in der anteiligen Reihenfolge)


V3P3K2 V3P3K1 V3P2K2 V3P2K1 V3P1K1 V2P1K1
P3V3K2 P3V3K1 P3V2K2 P3V2K1 P3V1K1 P2V1K1
K3P3V2 K3P3V1 K3P2V2 K3V2P1 K3P1V1 K2P1V1
V3K3P2 V3K3P1 V3K2P2 V3K2P1 V3K1P1 V2K1P1
P3K3V2 P3K3V1 P3K2V2 P3K2V1 P3K1V1 P2K1V1
K3V3P2 K3V3P1 K3V2P2 K3P2V1 K3V1P1 K2V1P1

Ihre Stoffwechselaktivität, also die Stärke Ihres genetisch determinierten Verdauungsfeuers (Agni),

entscheidet über Ihr Essverhalten, Ihre Darmtätigkeit, Ihren Appetit, Ihre seelische Verfassung und natürlich über Ihre Krankheitsanfälligkeit.

Hier gibt es eine enge Verknüpfung mit der persönlichen Lebensqualität.


Der Ayurveda lehrt, sich selbst zu erkennen. Im Folgenden geht es um unverhüllte und in Humor gepackte, schonungslose, aber nicht immer zutreffende Selbstspiegelungen mit dem Ziel der Selbstakzeptanz und Kraft zur Wandlung. Hier werden Ihre jeweiligen Schwachstellen mit Verlaub aufs Korn genommen.

Die Stoffwechseltypen
Der Vata-Typ

Sie rangierten schon immer in den unteren Gewichtsklassen. Bei Kriegsjahrgängen war eine Landverschickung zum „Aufpäppeln“ keine Seltenheit. Zuzunehmen war zumindest bis zur Lebensmitte ein Wunschtraum. Stress hat bei Ihnen ein Dauerabonnement und Kochen war Ihnen schon immer ein Gräuel. Ihr größter Feind ist die Zeit. Sie entwickeln eine traumwandlerische Sicherheit, der Zeit hinterherzujagen und täglich nie genug davon zu haben. Da die Zeit so knapp ist, nehmen Sie sich ständig zu viel vor, halten aber nie Ihren Plan ein. Für die wichtigen Dinge, die „Basic Instincts“ (Essen, Sex, Sport) haben Sie schon gar keine Zeit oder nur maximal 10 Minuten. Schlaf brauchen Sie viel – aber wann, wenn gerade die Nächte die beste Zeit zum Lesen oder Arbeiten sind?

Ihrer Medialität und vor allem Ihrer Sensitivität wegen sind Sie mitunter als „Prinzessin auf der Erbse“ oder „Sensibelchen“ verschrien. Wegen Wasseradern, mysteriösen Luftzügen, Erdverwerfungen oder Elektrosmog haben Sie schon so manchen Hausbesitzer zur Verzweiflung gebracht. Auch unter den Frostbeulen verdienen Sie den ersten Platz.

Machen Sie sich mit der Tatsache vertraut, dass Sie beim Essen mengenmäßig nicht mit anderen mithalten können. Vermutlich mag Ihr Magen jeden Tag etwas anderes, mal mehr, mal weniger, mal vergessen Sie ganz eine Mahlzeit. Man müsste mal Zeit haben!

Erst wenn Sie beginnen, sich unkonzentriert, hibbelig, desorientiert, chaotisch und Nägel kauend zu gebärden, oder gar konfabulieren, fällt Ihnen vielleicht ein, dass Sie seit Stunden weder gegessen noch getrunken haben. Ihre Darmtätigkeit lässt meist zu wünschen übrig. Störungsfreie Momente sind wie Sternstunden in Ihrem Leben. Es gab Lebensphasen, in denen Sie möglicherweise als „Blähboy“/„Blähgirl“ eine zweifelhafte Beachtung gewannen. Auf Reisen fühlen Sie sich nicht selten wie ein wandelnder Müllcontainer, der wegen Dauerstreiks nicht geleert wird. Gäbe es eine Besteuerung auf Biogasemissionen, würden Sie wegen zu hoher Abgaben zuweilen an die Existenzgrenze stoßen.

Der Vata-Pitta-Typ

Sie bewegen sich im Leicht- bis Mittelgewicht. Manche behaupten, man könne Ihnen das Vaterunser durch die Rippen blasen und müsse zweimal hinsehen, bevor man Sie wahrnimmt. Aber dabei sind Sie zäh wie Leder. Ihre wieselflinken Bewegungen sind wie die von Charly Chaplin: schneller Gang, schnelles Mundwerk, schnelle Kombinationsgabe und Fluchttendenz. In der Jugend haben Sie nicht selten Ihrer Mutter die Haare vom Kopf gefressen. Zeitweise haben Sie für das Essen aber keine Zeit, besonders wenn Sie am Rotieren sind – und das meist ständig. Problematisch ist nur, wenn Sie Ihr Mittagessen zu verpassen drohen. Dann springen Sie so manchem an die Kehle oder selbst im Dreieck. Ihr Darm ist nicht immer pünktlich, was man von Ihnen auch nicht immer sagen kann. Mit Ihrem Appetit ist es wie „Regenmännchen und Sonnenmarie“. Auf Reisen gewinnt das Regenmännchen schon mal die Oberhand. Sie sind unternehmungslustig, Ihr Intellekt ist messerscharf und die Zunge sitzt recht locker. Unter Stress erleben Sie sich zeitweise ängstlich, dann wieder zornig. Energiemäßig übernehmen Sie sich ständig, fahren oft auf Reserve. Burn-outs, Blasenentzündungen, Allergien, Migräne oder Magenverstimmungen sind unliebsame, aber beharrliche Wegelagerer, auch wenn Sie diesen vergeblich auf der Dauerüberholspur zu entkommen trachten.

Der Vata-Kapha-Typ

Wer möchte schon zu den „schweren Jungs“ oder den „leichten Mädchen“ zählen? Ihr Körper will sich hier nicht unbedingt festlegen. Jedenfalls fehlt Ihnen eine Menge innerer Hitze, was Sie in der kalten Jahreszeit zur wahren Frostbeule degradiert. Ihr Typ ist in jeder Hinsicht schwankend – in der Gewichtsklasse wie im Gemütszustand, in der Liebe wie im Genuss, die in Selbsthass und Verdruss münden können. Sie sind im einen Moment „himmelhoch jauchzend“, im anderen „zu Tode betrübt“. Oft sind Sie leicht erregbar, dann wieder dickhäutig. Phasenweise explodiert Ihr Körpergewicht unter Stress, dann wieder sehen Sie aus wie Mahatma Gandhi nach dem letzten Hungerstreik. Mit dem Essen ist es nicht anders. Manchmal lieben Sie es, spät zu tafeln mit Wein und Käse, dann wieder gleiten Sie in die Askese. Die Verdauung ist mal prächtig und regelmäßig, etwas träge zwar, doch dann werden Sie unter Stress urplötzlich zum gurgelnden Bauchredner, „Korinthenkacker“ oder Luftikus.

Wenn Sie nicht aus dem Koffer leben, nicht Stammkunde bei McDonald’s sind, nicht von einem Beziehungsdesaster ins nächste laufen und sich nicht von einem dominanten Elternteil oder Partner fernsteuern lassen, könnte Ihr Leben durchaus positiv verlaufen.

Der Pitta-Typ

Gewichtsprobleme kennen Sie nicht. Sie vertilgen alles, vertragen alles und in großen Mengen (abgesehen von überlegenen Konkurrenten), ganz zum Neid Ihrer Tischgenossen. Das mag sich vielleicht mit Anfang fünfzig ändern, wenn Sie die Nahrungsaufnahme bis dahin immer noch mit einer Raubtierfütterung verwechseln. Leider bevorzugen Sie scharfe, säuernde/salzige oder auch süße Nahrungsmittel, was Ihnen nicht immer zum Vorteil gereicht. Es macht Sie meist noch saurer, hitziger, leidenschaftlicher, heißblütiger und kampflustiger. Ihre Kampfgewichtsklasse ist im Mittelfeld anzusiedeln. Auf die Waage schielen Sie gelegentlich aus Eitelkeit, nicht aber aus einer Notwendigkeit heraus. In Ihrer Sturm- und Drangzeit gehörten Sie nicht selten zu den Landesmeistern oder Halbprofis Ihrer bevorzugten Sportart. Das war auch Ihre Zeit als neidumwitterter Frauenaufreißer/heißblütiger Männerschwarm, die Zeit des Kräftemessens unter Streetfightern und Zicken.

Manchmal geht es Ihnen wie einer Toilettenbrille: Man macht was durch – vor allem, wenn Sie Milch- oder Milchprodukte verzehren, zu scharf essen oder zu sehr dem Alkohol zusagen, was gelegentlich an der Tagesordnung ist. Die rasante Regelmäßigkeit, mit der Sie Ihre morgendlichen Geschäfte erledigen, erzeugt, gerade bei Vata-Typen, blanken Neid.

Krankheit oder Kränkeln ist für Sie ein Fremdwort und Zeichen von Schwäche. Da Sie Ihren Beruf möglicherweise zur Kampfarena ausgebaut haben und zum Workaholic neigen, dulden Sie keine Betriebsausfälle – weder bei sich noch bei Mitarbeitern oder Kollegen.

 

„Durchhalten bis zum Äußersten“ ist Ihr Lebensmotto. Deshalb gibt es für Sie im Notfall nur zwei Optionen: Blaulicht oder Kiste.