Tierisch einfach

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Einleitung



Die Frage, die mir am häufigsten gestellt wird – vor allem bei Fernsehtalkshows – lautet: »Wie haben Sie sich Ihre übersinnlichen Fähigkeiten angeeignet? Sind Sie so geboren?« Worauf ich am liebsten antworten würde: »Nein, in Wahrheit wurde ich mit zwei Köpfen geboren, und so verbrachte ich die prägenden Jahre in einem Wanderzirkus, bis die Operation …«

Die meisten Menschen mit übersinnlichen Fähigkeiten bemühen sich nicht, den komplizierten Prozess des Sendens und Empfangens übersinnlicher Informationen in Einzelteile zu zerlegen und zu erklären. Es dauerte eine Weile, bis auch ich das begriffen hatte. Ich werde nie vergessen, wie ich und einige andere Gäste mit übersinnlichen Kräften in einer Talkshow gefragt wurden, wo unsere tabuisierten Fähigkeiten herkämen. Ich laberte gerade alles Mögliche über EKG-Untersuchungen, über die Fluktuation von Gehirnwellenaktivitäten, als die Moderatorin mich unterbrach, um einen Gast mit mehr Medien-Erfahrung zu fragen, der neben mir saß.

»Es ist eben ein Talent!«, sagte der alte Profi nur, und gleich darauf wurden die Kameras ausgeschaltet. Diese platte, unsinnige Antwort war genau das, worauf die Moderatorin gewartet hatte, und sie passte gerade noch in die Zeit vor der Pause für die Werbespots.

Ich bin immer noch auf der Suche nach dem Satz mit höchstens zehn Wörtern, der diese und andere Fragen wie »Was genau bedeutet Übersinnlichkeit? Können Sie das jedem beibringen? Wie funktioniert es eigentlich?« perfekt beantwortet.

Die dümmste Definition der Entwicklung übersinnlicher Fähigkeiten, die ich jemals gesehen habe, wurde komplett mit Zeichendiagramm geliefert. Die Theorie ging davon aus, dass bei Menschen mit übersinnlichen Kräften im oberen Bereich des Hirns eine Hülle nicht vorhanden sei, die angeblich das »Eindringen« übersinnlicher Informationen verhindere. Das Zeichendiagramm zeigte ein Loch im menschlichen Oberhirn, das dem Atemloch im Kopf eines Wals ähnelte, und dazu Bilder mit und ohne den »fehlenden Stöpsel«.

Dies wäre vielleicht die perfekte Antwort mit Biss für amerikanische Talkshows, und so schwor ich mir, von nun an die Frage »Warum haben Sie übersinnliche Kräfte?« mit »Weil mir der Stöpsel fehlt!« zu beantworten. Oder noch besser: »Weil mein Loch im Kopf keinen Stöpsel hat!«

Glücklicherweise schmelzen Skepsis und Herablassung über Tierkommunikation in Amerika täglich ein bisschen mehr. Und was noch besser ist: Andere Teile der Welt sind noch viel offener für diese Vorstellung. Als ich vom britischen Radiosender BBC interviewt wurde, lautete die erste Frage der Moderatorin: »Nun, Amelia, nachdem Sie jedem Menschen in jedem Kontinent beigebracht haben, wie man mit Tieren spricht – wie wird sich das Ihrer Meinung nach global auswirken?« Und in Deutschland, der Schweiz, Südafrika, Australien und England dürfen wir tatsächlich über EKGs und Hirnwellenstudien reden, ohne durch Werbespots »abgeschnitten« zu werden.

Die Kommunikation zwischen verschiedenen Lebewesen ist wirklich faszinierend und wichtig, und immer mehr Leute nehmen sie ernst. Sie ist auch nicht etwas, das nur Begabte tun können. Sie ist etwas, das auch Sie tun können. Offensichtlich brauchen wir noch mehr intelligente Methoden, um übersinnliche Fähigkeiten zu beschreiben und Ihnen zu helfen, die kommunikative Verbindung zu Ihren Tieren herzustellen.

Die kommunikative Verbindung zu Tieren kann eine Vielzahl von wichtigen Fragen beantworten: Leidet Ihr Tier unter Schmerzen? Möchten Sie wissen, wie das Leben Ihres Hundes ausgesehen hat, bevor Sie ihn aufnahmen? Ist Ihre Katze krank? Hat Ihr Pferd Krebs? Wollen Sie herausfinden, ob das Problem Ihres Tieres psychischer oder physischer Natur ist? Hoffen Sie, dass Ihr Tier Ihnen klarmachen kann, wenn es bereit ist zu sterben? Fragen Sie sich, ob Kaninchen, Katzen und Vögel in den Himmel kommen? Möchten Sie wissen, ob Sie Ihre geliebten Tiere jemals wiedersehen werden? Wie weit sind Sie bereit zu gehen, um dies herauszufinden?

Ich weiß, dass Sie dieses Buch aus gutem Grund lesen, und daher glaube ich, dass die wissenschaftliche Forschung über dieses Thema Ihnen auch wichtig ist. Die Vorstellungen mögen zwar unglaublich klingen, doch ich verspreche Ihnen: Wenn Sie mir folgen, werden wir einen neuen Kontext für das schaffen können, was die meisten Leute als Zauberei ansehen: die Fähigkeit, mit Tieren zu sprechen und sogar echte Antworten zu erhalten. Dies ist das erste Buch über Kommunikation mit anderen Wesen, in dem telepathische Prozesse analog zu Quantenprozessen gesetzt werden. Wir werden untersuchen, was die neuesten wichtigen Entdeckungen der Quantenphysik mit erstaunlichen wahren Berichten über Kommunikation mit anderen Lebewesen zu tun haben könnten, und Sie erhalten Anleitungen, wie Sie dies tun können. Doch keine Angst: Ich verspreche, es wird Spaß machen.

Einige der hervorragendsten internationalen Wissenschaftler werden uns bei diesem faszinierenden Abenteuer unterstützen und uns zuverlässige Querverweise geben, die vielleicht erklären helfen, warum die Tierkommunikation funktioniert. Doch bevor dies geschehen kann, müssen wir ein paar neue Wörter erfinden. Wir müssen eine neue Sprache für das einundzwanzigste Jahrhundert entwickeln, die für Mystiker Aussagekraft besitzt, die von der Gemeinschaft der Wissenschaftler anerkannt wird und die auch von ganz gewöhnlichen Menschen, die ihre Tiere lieb haben, verstanden wird. Wir werden Techniken untersuchen, die entwickelt wurden, um die Gedanken, Gefühle und Empfindungen der Tiere »einzufangen« und unsere Intuition zu verfeinern, damit wir die psychischen und körperlichen Probleme unserer Vierbeiner besser verstehen können. Innerhalb dieser neuen Technik sind die Gestaltmethode, Remote Viewing und das Medium Hilfsmittel, die jeder für sich beanspruchen, verfeinern und täglich zum Wohl der Wesen um sich herum anwenden kann. Ich werde Ihnen beibringen, wie Sie Ihren »sechsten Sinn« so schärfen können, bis er genauso klar und zuverlässig ist wie Ihre anderen fünf Sinne.

Diese Methode hat eine noch weitere und größere Auswirkung: Die wirksame Kommunikation mit Tieren macht uns bewusster, wie wertvoll sie sind. Sie kann uns dabei helfen, den Menschen die Rechte gefährdeter Arten, die Gefahren der Fabrikzucht und die Qualen der Vivisektion klarzumachen. Sie kann uns dabei helfen, die menschliche Rasse zu einem hohen Quantensprung im Verständnis und im Mitgefühl zu bewegen. Der Zauber, diesen Planeten zu retten und mit seinen Tieren zu sprechen, beginnt bei Ihnen und nur bei Ihnen. Ich hoffe, dieses Buch entzündet eine Flamme in Ihnen, die die Welt um Sie herum erwärmen wird.

Mein Mentor Dr. Edgar Mitchell, der Raumfährenpilot der Apollo 14, sagt: »Meiner Meinung nach ist das Bewusstmachen das Einzige, was sich wirklich lohnt.« Ich werde alles tun, was in meiner Macht steht, um Ihnen zu zeigen, wie die neuesten und atemberaubendsten Entdeckungen der Wissenschaft und Spiritualität uns helfen, das Leben der Tiere zu fördern und auch positive Veränderungen in den Menschen zu bewirken.

Ich gebe Ihnen alles, was ich habe. In diesem Buch stecken mein Herz, meine Seele und all meine Geheimnisse. Und ich hoffe, Sie lieben sich selbst und die Wesen um Sie herum genug, um dieses Werkzeug anzuwenden und jedes Tier zu segnen, das Ihnen über den Weg läuft. Ich hoffe, dieses Buch befriedigt Ihren Verstand und Ihr Herz, Ihr Bedürfnis nach objektiver Analyse und Ihre Fähigkeit zu kindlichem Staunen. Um es kurz zu sagen: Hoffentlich bläst Ihnen dieses Buch die Hülle vom Hirn und den Stöpsel aus dem Loch.

1
Die neue Tieralchemie


Es sollte deutlich unterschieden werden zwischen dem, was von der Wissenschaft nicht festgestellt

und dem, was von der Wissenschaft als nicht existent festgestellt wird.

Was die Wissenschaft als nicht existent feststellt, müssen wir als nicht existent akzeptieren;

doch was die Wissenschaft einfach nur nicht feststellt, ist etwas ganz anderes. …

Es gibt eindeutig viele, viele mysteriöse Dinge.

Seine Heiligkeit der Dalai Lama, 1999


Die hohen Eisentore schlossen sich feierlich hinter mir, während der hochrangige Beamte, der Hilfsadjutant, mich durch den bewachten Privateingang führte, der für die Öffentlichkeit nicht zugänglich war. Es war mein zweiter Besuch im Buckingham Palace. Bei meiner ersten Reise im Herbst davor hatte ich mit den anderen Touristen vor den Toren des Palasts gestanden. Wir hatten Schnappschüsse gemacht, uns das Spektakel aus der Ferne angeschaut, durch die einschüchternden Wachposten und die hohen, schwarzen Eisenzäune von den königlichen Gemächern getrennt.

Kaum fünf Monate später befand ich mich auf der anderen Seite der Tore. Mein Blumenschal flatterte im Wind, und so stopfte ich ihn nervös in meine beige Kaschmirjacke, um die Schweißperlen zu verstecken, die mir über die Brust rannen. Ich bemühte mich, mit dem schnellen Gang des Hilfsadjutanten – dem Hauptmann dieser Kaserne – Schritt zu halten. Es war ein frischer Maitag in London und viel kühler als die 30 Grad und mehr, die ich von meiner Heimatstadt Los Angeles gewohnt war, und das letzte Mal, als ich so geschwitzt hatte, war in einer Sauna in Beverly Hills, in der ich Eukalyptus inhaliert hatte. Ich versuchte, mir in Erinnerung zu rufen, wie man richtig atmet. Während ich über die Höfe des Palasts ging, die auf beiden Seiten von britischen Militäroffizieren flankiert wurden, schien die Sonne fröhlich auf meine geröteten Wangen und ließ die Schlossmauern in rosa Pastelltönen wie in einem Aquarell erstrahlen. Jedes Quäntchen meines Muts und Könnens sollte gleich auf die Probe gestellt werden.

 

Als »Unternehmensberaterin« und internationale Übersetzerin mit wachsendem Bekanntheitsgrad für die Lösung von Problemen und die Förderung kooperativer Teamarbeit war ich herbeigerufen worden, um Störungen »offizieller königlicher Angelegenheiten« zu beheben. Der Militär hatte Personalprobleme. Einige der älteren Mitarbeiter zeigten Unzufriedenheit, und ein paar der neuen Rekruten aus dem Ausland hatten Schwierigkeiten, sich an ihre Umgebung und den Arbeitsumfang zu gewöhnen. Keiner dieser Mitarbeiter sprach englisch.

Ich wurde von zahlreichen weiteren Männern in Uniformen mit Messingknöpfen empfangen, die salutierten und die Hacken ihrer glänzenden schwarzen Stiefel zusammenschlugen, als ich an ihnen vorbeiging. Der Hilfsadjutant brachte mich in das Gebäude und führte mich durch einen langen Flur voller Ställe, in denen die Angestellten untergebracht waren. »Ich weiß nicht, ob wir den richtigen Zeitpunkt für ein Gespräch gewählt haben. Wir haben ihnen gerade ihr Mittagessen serviert«, sagte er.

»Das macht nichts«, erwiderte ich nervös. »Vielleicht reden sie während des Essens mit mir.«

»Dies ist Captain Harris«, stellte der Adjutant einen Mitarbeiter vor. »Er hat jahrelang Hervorragendes geleistet, doch in letzter Zeit ist er ziemlich mürrisch. Auch wenn er noch lange nicht alt genug für den Ruhestand ist, scheint er seinen Job satt zu haben. Fragen Sie ihn, worin das Problem liegt.«

Ich betrat Captain Harris’ Arbeitsplatz. Er stand mit dem Rücken zu mir und widmete sich gerade einer Schüssel Haferbrei. Als er mich erblickte, machte er einen Hüpfer und kehrte wieder zu seinem Lunch zurück.

»Ach, ich dachte schon, du wärst eine Karotte«, sagte er.

Dies überraschte mich sehr. Ich hatte zwar schon mit einer Anzahl von verwirrten Angestellten zusammengearbeitet, doch keiner von ihnen hatte mich bisher für eine Karotte gehalten.

»Wie bitte?«, fragte ich.

»Dein Pullover«, erklärte er. »Er hat meine Lieblingsfarbe.« Ich schaute an mir herab und stellte fest, dass ich einen strahlend orangefarbenen Pullover trug, der in der länglichen Form einer Karotte unter meiner Jacke hervorblitzte.

»Nun, seine peripherale Sicht ist nicht allzu gut«, erwähnte ich dem Adjutanten gegenüber, während ich mir Notizen machte, »vor allem nicht auf der rechten Seite.«

»Hast du mir Karotten mitgebracht?«, fragte Captain Harris.

»Nein, leider nicht. Wie mir gesagt wurde, fühlst du dich in letzter Zeit nicht wohl. Gibt es Probleme mit deinem Futter?«

»Es ist so eintönig«, sagte er und widmete sich einem Teller voller verschrumpelter Salatblätter.

»Und wie steht es mit der Verdauung?«

»Nicht gut, seit mein bester Freund weg ist. Hast du die Katze gesehen?«

»Nein, noch nicht. Wie sieht sie aus?«

»Sie ist grau-weiß gestreift. Sie besucht nachts meinen Stall und muntert mich auf, seit mein Freund versetzt worden ist.«

»Wissen Sie von einer grau-weiß gestreiften Katze in diesem Gebäude?«, fragte ich den Hilfsadjutanten.

»Ach ja, das ist Emma. Ich wusste nicht, dass er sie mag.«

»Sag ihm, alle mögen Emma. Sie muntert alle auf«, ließ Captain Harris mich wissen.

»Fragen Sie ihn, ob er sich zur Ruhe setzen möchte«, bat der Hilfs­assistent mich.

»Natürlich nicht!«, erwiderte Captain Harris ungehalten. »Ich bin doch einer der Lieblinge der Queen! Ich habe schon viele Preise gewonnen! Ich könnte nie in Rente gehen! Das würde sie enttäuschen. Wir müssen an diesem Samstag den Parademarsch üben, und das ganze Team zählt auf mich – schließlich führe ich es an.«

Als ich die Mitteilung weitergab, riss der Hilfsadjutant die Augen auf.

»Das stimmt!«, bestätigte er. »Sie trainieren am Samstag. Also wenn er Spaß an der Arbeit hat und sich auf das große Ereignis freut, dann fragen Sie ihn doch, warum es ihm in letzter Zeit an Konzentration fehlt.«

»Dein Chef macht sich wegen deiner nachlassenden Konzentration Sorgen«, erklärte ich. »Bist du nicht mehr glücklich hier?«

»Ich vermisse einfach meinen Freund Bernard, der im Stall links neben meinem untergebracht war. Wir haben gern zusammen­gearbeitet und uns nach der Arbeit immer unterhalten. Der junge Frechdachs war so liebenswert. Ich lachte mit ihm und fühlte mich wieder jung. Ich hatte gerade angefangen, ihm die ganzen Tricks beizubringen, als sie ihn in den Norden versetzt haben. Jetzt arbeitet er auf dem schönen Land, während ich hier in der Stadt bleiben muss. Ich will auch dorthin versetzt werden. Oder er soll zurückkommen. Ich vermisse ihn schrecklich. Wir gehören zusammen.«

Als ich dem Hilfsadjutanten diese Botschaft übermittelte, war er sichtbar erstaunt.

»Bitte sag ihm, er soll Bernard zurückholen«, bat Captain Harris.

»Er fühlt sich einsam«, sagte ich zu dem Adjutanten. »Er vermisst seinen Freund, der im Stall links neben seinem untergebracht war. Er hat mir den Namen Bernard genannt. Wie er mir erzählt, wurde Bernard aufs idyllische Land in den Norden gebracht, während der Captain hier ganz allein bleiben muss.«

Der Hilfsadjutant war sprachlos. Schließlich sagte er aufgeregt: »Ganz richtig! Links neben ihm war ein Kerlchen untergebracht, der Bernard hieß! Ich wusste gar nicht, dass er dem Captain so viel bedeutet hat. Bernard wurde tatsächlich vor ein paar Wochen in Prinz Charles’ Jagdställe in den Midlands verlegt. Das stimmt! Die Landschaft ist herrlich und grün, und sie gehen alle viel lieber auf die Jagd in den Wäldern dort oben. Wir schicken sie manchmal dorthin, damit sie einen Tapetenwechsel haben. Wir dachten, der Captain sei zu alt dafür. Bernard! Erstaunlich! Wie konnte er Ihnen den Namen nennen? Wer hätte je gedacht, dass er den Namen seines Freunds nennen könnte?«

Was soll mit Captain Harris los sein, dass er den Namen seines besten Freunds nicht nennen könnte? Ist er etwa senil? Oder ist er taub?

Nein. Er ist ein Pferd. Captain Harris ist eines der königlichen Prozessionspferde von Queen Elizabeth der Zweiten. Ich wurde im Mai 2002 an den Buckingham Palace gerufen, um die Kavallerie der Königin zu beraten, als die Pferde für das Royal Jubilee der Königin trainiert wurden. Ein paar Tage später bekam ich die Ehre, in Prinz Charles’ Jagdställe eingeladen zu werden, wo ich Bernard persönlich kennen lernte und ihm einen Kuss auf die Schnauze gab. Keine Angst, Tierfreunde! Beide Pferde wurden kurz nach meinem Besuch wieder glücklich vereint. Herzlich willkommen bei der neuen Tieralchemie, bei der alle Tiere – Zweibeiner und Vierbeiner – still, friedlich und ohne Missverständnisse miteinander »reden« können.

Das können Sie auch

»Tiere können doch nicht sprechen!« Genau das wurde Ihnen beigebracht. Nun, was ich Ihnen präsentiere, ist ein revolutionärer neuer Gedanke. Tiere sprechen – den ganzen Tag! Und eine übersinnliche Fähigkeit ist keine geheimnisvolle Gabe, die nur wenigen Glücklichen zuteil wurde. Es ist eine erlernte Fähigkeit. Ihre eigene Intuition (und die Gedanken der Tiere) zu überhören ist auch ein erlerntes Verhalten. Irgendjemand hat es Ihnen beigebracht. Doch das Glaubensmuster, das Sie auf Ihre fünf äußeren Sinne beschränkt, ist nicht Ihr eigenes. Es war das Glaubensmuster Ihrer Eltern, Großeltern, Lehrer und der armen Professoren, die Ihre Schulbücher mit dem wenigen Wissen verfassten, das ihnen zur Verfügung stand – die überholten Wissenschaften von vorgestern, die ihnen von ihren eigenen Professoren gelehrt wurden. Wir sind dabei, in das aufregendste Zeitalter der Menschheitsgeschichte einzutreten. Wir sind endlich an einem Punkt angekommen, an dem wir die Wahl haben, an dem wir unsere Sinne ins »Übersinnliche« erweitern und einen Schirm des Mitgefühls ausbreiten können, der unseren irdischen Mitwesen Schutz und Liebe bietet.

Oft werde ich gefragt: »Können Sie auch mit Menschen mental kommunizieren oder nur mit Tieren?« Meine Antwort lautet immer: »Meinen Sie mit anderen Tieren?« Ich bin dabei, die große Lüge aufzudecken, Tiere wären nur Pelzknäuel, und deshalb schlage ich zwei Änderungen in der Denkweise vor. Die erste hat damit zu tun, wie wir unsere Tierkameraden betrachten. Sie sind weitaus intelligenter und emotional komplexer als wir je geahnt haben. Sie können denken, fühlen und sogar diskutieren. Sie führen komplizierte Beziehungen und erleben das gesamte Spektrum der Gefühle, die wir für uns Menschen vereinnahmen. Der zweite Quantensprung hat damit zu tun, wie wir uns selbst sehen. In uns schlummern erstaunliche Kräfte, die wir uns nie erträumt hätten. Unser Gehirn kann über die fünf Sinne hinaus wahrnehmen – wir alle besitzen eine übersinnliche Wahrnehmung. Sie steckt in unseren Nerven, unserem Körper und unserer Hirnchemie. Gott hat sie in die Blaupause Ihres Entwurfs eingebaut. Sie brauchen nur Konzentration und Geduld, um sie zu zähmen, zu entwickeln und anzuwenden.

Natürlich gibt es in Ihrem Leben Leute, die sagen: »Ich glaube nicht an dieses übersinnliche Zeug«, doch sie schaden sich damit nur selbst. Die Macht der Gedanken zu verleugnen ist dasselbe, wie wenn man sich weigern würde, einen Kühlschrank, einen Toaster oder einen Computer einzuschalten, weil man »nicht an Strom glaubt«. Psychokinetische Energie ist die Elektrizität des neuen Jahrtausends. Und damit sage ich »Willkommen im einundzwanzigsten Jahrhundert!« Doch wie lernen wir, mit anderen Tieren zu sprechen? Bleiben Sie dran – ich werde Ihnen zeigen, wo der »Schalter« ist. Doch lassen Sie uns zuerst einen Blick auf die neue Physik werfen.

Wenden Sie die Kraft an

»Alle Materie wird durch eine ›Kraft‹ festgehalten … Hinter dieser Kraft müssen wir die Existenz eines bewussten und intelligenten Gehirns vermuten. Dieses Gehirn ist die Matrix der Schöpfung.«

Wer hat das wann gesagt? Hat Gary Zukav es letzte Woche in der Oprah Winfrey Show gesagt? Oder Obi-Wan Kenobi im Krieg der Sterne zu Luke Skywalker?

Nein. Diese überaus zeitgemäße Idee wurde vor neunundachtzig Jahren von einem Gentleman ausgesprochen, der seiner Zeit ein kleines bisschen voraus war. Der geniale Physiker Max Planck äußerte diesen Bezug zu Gott, nachdem er 1917 den Nobelpreis für die Entwicklung der Quantentheorie entgegennahm. Seine wagemutige Aussage ließ seine eierköpfigen Zeitgenossen beinahe aus den Stühlen kippen. Es reichte nicht, dass Max Planck den Nobelpreis für die Entwicklung der Quantenphysik erhielt – dem ersten Konzept, mit dem sich die Physik auf der Ebene der Subatome erklären ließ. Dieses neue Konzept eignete sich auch noch dazu, die Kluft zwischen Wissenschaft und Spiritualität zu schließen – einer Kluft, angefüllt mit einem Bataillon von trompetenden religiösen Fanatikern, die jeden verdammten, der vor ihrem Gott nicht in die Knie ging, und einer sogar noch bedrohlicheren Armee von atheistischen Wissenschaftlern, die jeden als Idioten abtaten, der es wagte, Engel, Telepathie oder mystische Kräfte zu erwähnen.

Dieser hervorragende Denker wagte es, auf dem Höhepunkt seiner Karriere mit neuer Munition in das Lager der Idioten überzuwechseln: Er hatte soeben eine »Sprache« geschaffen, die Wissenschaftler nicht als Unsinn belächeln konnten – eine scheinbare unglaubliche Welt aus winzigen hüpfenden Lichtern (Elektronen), die als Teilchen oder Wellen nach Lust und Laune ihre Form verändern konnten. Ausgerechnet im Reich der Winzigkeiten hatte er den Schlüssel zu den Geheimnissen des Unermesslichen entdeckt und war so auf die »Kraft« und ihre »Matrix« gestoßen, dem mysteriösen Energiefeld, das die Blaupause unserer Welt zu sein scheint. Er war vielleicht der erste Pionier im Bereich des Bewusstseins, der die Existenz von Gott wissenschaftlich nachweisen konnte. Ich wünschte nur, der Zauberer wäre noch am Leben, damit ich ihm ein Bier spendieren könnte.

Ich bin zwar keine Quantenphysikerin und Sie vermutlich auch nicht, doch das bedeutet noch lange nicht, dass wir nicht über Quantenphysik sprechen dürften. Wir brauchen eine neue Sprache, wenn wir über Metaphysik, Telepathie und das Bewusstsein reden, denn die Sprache der Zauberei, die eine übernatürliche Kraft voraussetzt, jenseits der irdischen Welt und separat von ihr, funktioniert nicht mehr. Die abschätzigen Verstandesfanatiker haben Recht behalten: Die alleinige Erwähnung von Feen, Engeln und Gesprächen mit Pudeln – ohne kritische Untersuchungen – lässt den Erzähler wie einen Schwachkopf klingen, oder zumindest wie jemanden, der die falschen Pilze auf der Pizza erwischt hat.

 

Auch die Religionen unserer Eltern boten uns keine präzise Methode, mit der wir unsere intimsten transzendentalen Bewusstseinszustände beschreiben können. Die Bibel ist zwar voller Berichte über fantastische Wunder, doch sie enthält keine intelligenten Erklärungen darüber, wie man die geschilderten Wunder nachvollziehen kann. Es fehlt einfach ein heiliges Arbeitsbuch zur heiligen Schrift. Wenn ich die Bibel lese, meine ich, Bilder mit reich verzierten Torten vor mir zu sehen – leider ohne Rezepte. Gott und die Wissenschaft sind nur selten auf denselben Seiten zu finden. Es ist Zeit, das zu ändern.