Tierisch einfach

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Wie überlebe ich den Schmerz?

Heutzutage fragen die meisten meiner Schüler mich nicht: »Wie kann ich lernen, mit Tieren zu sprechen?« Sie tun es längst. Die häufigste Frage ist: »Wie kann ich den Schmerz überleben, der bei der Kommunikation mit einem leidenden Tier entsteht?« Hier ist ein interessanter Sichtwinkel; er stammt wieder einmal aus dem Buch The Power of Decision von Dr. Raymond Charles Barker:

Sie selbst projizieren sich auf die Leinwand des Lebens. Sie sind die Ursache Ihrer eigenen Erfahrungen. Situationen, Erlebnisse und Dinge werden von Ihrem Bewusstsein auf die Leinwand des Lebens geworfen. Die Leinwand des Lebens ist so unpersönlich wie die Filmleinwand in einem Kino. In einer Woche kann eine Tragödie auf der Leinwand gezeigt werden, und in der nächsten Woche kann es eine Komödie sein. Die Leinwand weiß nicht, was sie den Zuschauern zeigt. Sie weiß nur, wie sie es zu zeigen hat. Eine Filmszene, in der ein Mann erschossen wird, hinterlässt kein Loch auf der Leinwand. Sie bleibt unberührt. In Ihrem eigenen Leben sind Sie der Projektor Ihres Bewusstseins auf der Leinwand der Erfahrungen.

Ich werde diesen Abschnitt mit der Vorstellung erklären, dass der Schmerz eines jeden Tieres auf die Leinwand des Lebens projiziert wird. Der Schmerz ist nicht Sie. Dr. Barker geht sogar so weit anzudeuten, dass nicht nur der Schmerz des Tieres nicht Ihr Schmerz ist, sondern dass Ihr eigener Schmerz nicht Ihr Schmerz ist. Wenn wir zwischen der Leinwand (unseren äußeren Erfahrungen) und dem Film, der durch den Projektor läuft (unser Wille), und sogar dem Licht im Film (unser Bewusstsein) unterscheiden können, sind wir nicht länger Sklaven von Zeit und Raum.

Dr. Deepak Chopra verwendet ein paar weitere nützliche Begriffe: Der »stumme Zeuge« definiert das »andere du«, das in Ihrem Verstand auftaucht, wenn Sie mit sich selbst streiten – also, das »du«, das es besser weiß. Das ist der Aspekt von Ihnen, der Ihre Seele und Intuition beherbergt. In diesem inneren Schutzbereich können wir einen Schritt zurücktreten – uns von unseren Gefühlen loslösen – und feststellen, dass wir nicht unsere Gedanken sind.

Deepak spricht von dem »Raum zwischen den Gedanken« und nennt dieses Reich des meditativen Meisterns die »virtuelle Domäne«. Hier in diesem Raum können wir unsere Gedanken und Gefühle aus unserem Geist filtern, um die Gedanken von Tieren zu hören. Wenn Sie diese Distanz zu Ihrer eigenen physikalischen Maschinerie nicht erreichen können, werden Sie ein Nervenbündel sein, sobald Sie sich in ein Tier hineinversetzen. Wenn Sie glauben, Sie seien Ihre Gedanken und Gefühle, kommen Sie nicht weiter.

Meditation und emotionale Distanz erfordern eine große Menge an Disziplin, und es ist nicht meine Absicht, das Ganze auf die leichte Schulter zu nehmen. Der Auslöser, der mir sagt, dass ich mich auf ein Tier »eingestellt« habe, ist immer dann, wenn mir die Tränen kommen. Ich weine bei fast jedem Kontakt mit einem Tier. Ohne ihren Schmerz zu spüren, kann man nicht lernen, ihren Schmerz zu fühlen.

Wenn Sie sich Sorgen um Ihr eigenes Wohlbefinden machen, sollten Sie es sich gut überlegen, bevor Sie die Techniken dieses Buchs lernen. Nichts davon wird bequem sein. Schließlich reißen wir die Wände des Universums, wie wir sie kennen, ein. Das mag aufregend sein, es mag das Leben verändern und auch akut schmerzhaft sein, doch es wird Sie nicht in Ihrer gegenwärtigen Komfortzone weiterleben lassen. Unser Ziel ist es, uns auf Inhalt und Bedeutung statt auf äußere Form zu konzentrieren und auf Bewegung und Fortschritt statt auf Stillstand. Ich kann nicht versprechen, dass es nicht wehtun wird – aber ich verspreche Ihnen, es lohnt sich!

Immer mit der Ruhe

Wenn Sie eine Information von einem Tier erhalten möchten, schicken Sie ihm eine Welle der Liebe zusammen mit dem Gefühl der Geduld, was es wahrscheinlich noch nie bei einem Menschen gespürt hat. Wir Menschen haben es immer furchtbar eilig. Die meisten von uns sind ein Haufen plumper Macher, die wie kopflose Hühner umherrennen. Unsere Tiere können uns immer wieder und wieder etwas sagen, doch wir sind so sehr damit beschäftigt, in Eile zu sein und unser Leben mit Unsinn auszufüllen, dass wir sie nicht hören können. Irgendwann geben sie auf. Wenn es für Sie schwierig ist, eine Information zu erhalten, oder wenn Sie Ihre Katze abends hereinrufen, dann senden Sie diesen Gedanken aus: »Ich werde hier ewig warten. Du glaubst zwar nicht, dass ich so stur sein kann, aber ich kann es. Ich werde hier stundenlang warten und still stehen bleiben, bis du mir antwortest oder nach Hause kommst.« Dies zeigt Ihrer Katze, dass Sie erwarten, das zu bekommen, was Sie wollen. Es funktioniert zwar nicht immer, aber Sie werden staunen, wie oft es funktioniert.

Ich gebe nicht so leicht auf. Das könnte einer der Hauptgründe für meinen Erfolg in der Tierkommunikation sein. Einer der bemerkenswertesten Kunstlehrer überhaupt, Glen Villpu, sagte über sich: »Ich bin nicht begabter als irgendein anderer. Ich bin nur geduldiger.« Er verbringt viele Stunden oder sogar Tage an einer Zeichnung, die wir anderen nach fünf Minuten zusammenknüllen und wegwerfen würden. Genauso ist es mit der Tierkommunikation. Es gibt ein Sprichwort, das sagt: »Die längste Reise, die du jemals antreten wirst, ist die von deinem Kopf zu deinem Herzen.« Also, wenn wir eine lange Wanderung vor uns haben, dann sollten wir langsam aufbrechen, nicht wahr?

Der Herzensgrund

Wie Sie sich erinnern mögen, bedeutet Resogenese, auf der gleichen Frequenz wie ein Tier zu schwingen. Um Resogenese zu erreichen, können Sie sich vorstellen, Ihr Körper wäre ein Radio und die Übertragungen eines Tieres oder Menschen ein Rundfunkprogramm, das Sie hören. Die meisten meiner Schüler ziehen es vor, »in ihrem eigenen Körper zu bleiben« und dem Tier von dort aus Fragen zu stellen. Doch wenn Sie einen Schritt weitergehen, können Sie das herstellen, was ich »Unimorphose« nenne. In diesem bemerkenswerten veränderten Zustand fühlen Sie sich, als wären Sie in dem Körper des Tieres und würden mit seinen Augen sehen. Diese Bewusstseinsverschmelzung könnte ein Attribut davon sein, dass die Phasen-Beziehungen zwischen den Frequenzen in vollkommenen Gleichklang treten. Für manche Schüler ist dies eine beängstigende Vorstellung, und so ziehen sie es vor, nur dem Radioprogramm zuzuhören, anstatt das Radio zu werden. Ich wende beide Methoden an und finde beide wundervoll, doch die Freude kommt nur mit der Übung.

Um einen der beiden Prozesse erfolgreich durchzuführen, müssen wir unser Bewusstsein durch unsere Willenskraft dazu bewegen, mobil zu sein und sich auf Wellen fortzubewegen, statt uns als isolierte Teilchen in einem kalten, getrennten Universum zu empfinden. Die Flamme, die den Docht der Absicht entfacht, befindet sich nicht im Kopf, sondern im Herzen. Der Vorsatz wird nicht in Bewegung gesetzt, indem man die wissenschaftlichen Konzepte versteht oder in der Lage ist, die Welt um sich herum mit dem Verstand zu begreifen und zu messen. Die Geheimnisse der intuitiven Verbindung werden im Herzen gelöst, und die einzige Vorbedingung, um die Absicht umzusetzen und die Verbindung zu nichtmenschlichen Tieren herzustellen, ist liebevolle Sehnsucht. Es sind nicht unsere Gedanken an sich, sondern unsere Gefühle, die uns verbinden. Ihre Emotionen legen fest, mit wem Sie sich verbinden und mit wem nicht. Die Absicht, die ins Spiel kommt, ist nicht nur ein Willensakt, sondern eine Verpflichtung zu lieben, und so lieben zu lernen braucht Disziplin.

Ich würde jetzt gerne eine Wundergeschichte einer unserer jüngsten Kommunikatoren mit Ihnen teilen. Weit draußen auf dem Meer zwischen England und Schottland liegt ein kleines Märchenparadies, das Isle of Man genannt wird. Jedes Jahr, wenn ich dort im Juni ankomme, ist die Insel mit nichts als sanften grünen Hügeln bedeckt, auf denen neugeborene Lämmer grasen. Von der Isle of Man stammen auch die berühmten schwanzlosen Manx-Katzen (»Manx« bedeutet »Dinge, die von der Isle of Man kommen«). Das Institut Brightlife, in dem ich dort jährlich unterrichte, ist zum Treffpunkt aspirierender Tierkommunikatoren aus aller Welt geworden. Doch die folgende Geschichte stammt von einem meiner Schüler, der selbst auf der Insel lebt.

Matthew Collister, der Sohn des Leiters von Brightlife, war neun, als er anfing, meine Seminare zu besuchen, und er schrieb diese Geschichte im Alter von elf Jahren. Wer könnte es uns besser erklären, wie einfach es ist, sich mit der Macht der Liebe in seinem Herzen zu verbinden, als ein kleiner Junge?

»Frag ihn einfach, wo er es verloren hat!«

Eines schönen Manx-Wintermorgens (in anderen Worten: Eines Tages, als es in Strömen goss) gingen meine Mutter und ich hinaus, um nach meinem Pferd Buzz zu schauen, das für einen wohlverdienten Urlaub auf die Koppel gebracht worden war. Wir riefen ihn, und als er auf uns zutrottete, entdeckten wir das Fehlen seines Halfters. Das wurde sofort als »neues Halfter für Buzz« auf seine Weihnachtswunschliste geschrieben! Mum beschloss, das hohe Gras der sechs Morgen nach seinem Halfter abzusuchen. Während sie erfolglos danach suchte, gab ich Buzz ein paar Leckerchen, und dann machte etwas in mir »klick«. Mir fiel die Tiertelepathie ein. So machte ich die Augen zu und ging hinunter in mein Herz. Dann schickte ich einen Lichtstrahl aus, der mein Herz mit seinem verband, und ich reiste auf diesem Lichtstrahl, während ich ihm gleichzeitig Liebe schickte, und dann war ich mein Pferd. Als ich in seinem Inneren war, spürte ich das Bedürfnis, das Halfter abzustreifen, weil es zu locker war und mich irritierte. Also wälzte ich mich im Gras, und als ich es schließlich losgeworden war, schaute ich mich um.

 

Danach machte ich die Augen wieder auf und bedankte mich bei Buzz. Ich ging zu der Stelle, an der er sich im Gras gewälzt hatte. Als ich dort ankam, sah ich mich um, aber ich konnte das Halfter nirgendwo sehen. So ging ich ein Stückchen weiter hinauf, und dann stach mir etwas ins Auge – das Kopfhalfter lag direkt vor mir! Ich war total überrascht! Ich rannte damit zu meiner Mutter. Als ich zurückkam, um Buzz noch einmal zu danken, fiel es mir schwer zu glauben, dass es wirklich passiert war, und ich wollte es als komischen Zufall abtun, aber mit der Zeit habe ich gelernt, auf das zu vertrauen und zu hören, was ein Tier mir sagt.

Matthew hat seit diesem Erlebnis noch zwei andere verloren geglaubte Gegenstände wieder gefunden, und auch seine kleine Schwester beherrscht nun die Kunst der Tierkommunikation. Wie seine Mutter Jane mir erzählte, war sie gestresst, als eines der Pferde ein Hufeisen verloren hatte. Matthew hatte sie empört angesehen und aufgebracht gesagt: »Mum! Frag ihn einfach, wo er es verloren hat!« (Au weia! Nichts kann einen so beschämen wie ein elfjähriger Junge mit übersinnlichen Kräften.)

Lassen Sie uns die Geschichte näher betrachten. Wenn Matthew uns berichtet, dass er »auf einem Lichtstrahl gereist ist«, bezieht er sich damit auf eine Übung, die ich in dem Buch Tierisch gute Gespräche – Lerne mit Tieren zu sprechen, sie antworten dir beschrieben habe. Damals wusste ich zwar, wie dieser Quantenprozess funktioniert, doch ich hatte keine Ahnung, wie ich ihn nennen sollte.

Matthew nennt ihn »die Brücke bauen«. (Unser Begriff für diese Welle aus liebevoller Energie lautet nun »Lumensilta« aus der lateinischen Wurzel »lumen« (Licht) und dem finnischen Wort »silta« (Brücke).

Matthew »reist« auf der Lumensilta, indem er seinem Geist erlaubt, im »Wellen«-Aspekt zu funktionieren statt in dem Bewusstsein der »Teilchen«, in dem die meisten von uns ihre wachen Stunden verbringen. Wir wollen einen kurzen Blick darauf werfen, worum es bei der Teilchen-Wellen-Theorie geht, denn das ist der einfachste und wirksamste Weg, die verschiedenen Zustandsarten zu beschreiben, die Ihr Bewusstsein fliegen lässt.

Die Teilchen-Wellen-Theorie

Albert Einstein hat eindeutig bewiesen, dass Materie sich aus Teilchen zusammensetzt. Ein Physiker namens Thomas Young hatte schon ein Jahrhundert früher die Teilchen-Wellen-Theorie aufgeworfen, nachdem er ein Phänomen namens Interferenz entdeckt hatte. Der Bestsellerautor Gary Zukav beschreibt dies wundervoll in seinem Buch Die tanzenden Wu Li Meister:

Youngs Experiment hat gezeigt, dass Licht wellenartig sein muss, da nur Wellen Interferenz-Muster hervorbringen können. Die Situation war also wie folgt: Einstein hat anhand des fotoelektrischen Effekts »nachgewiesen«, dass Licht teilchenartig ist, und Young hat mit Hilfe des Phänomens der Interferenz »nachgewiesen«, dass Licht wellenartig ist. Doch eine Welle kann kein Teilchen sein, und ein Teilchen kann keine Welle sein. Die Wellen-Teilchen-Zweideutigkeit war (ist) eines der dornigsten Probleme der Quantenmechanik. Physiker mögen eindeutige Theorien, die alles erklären, und wenn sie das nicht können, gefallen ihnen eindeutige Theorien darüber, warum sie es nicht können. Die Wellen-Teilchen-Dualität ist keine eindeutige Situation. Tatsache ist, ihre Nichteindeutigkeit hat die Physiker zu radikalen neuen Wegen der physikalischen Wahrnehmung gezwungen. Diese neuen Rahmen der Wahrnehmung sind weitaus kompatibler mit der Natur persönlicher Erfahrungen als die alten es waren. Für die meisten ist das Leben nur selten schwarzweiß. Die Wellen-Teilchen-Zweideutigkeit bedeutete das Ende der »Entweder-Oder«-Methode, die Welt zu sehen.

Die meisten nicht übersinnlichen Menschen sind das, was ich »Separatisten« nennen würde. Separatisten sind antimystisch und beharren darauf, dass ihr Bewusstsein auf ihren eigenen Körper beschränkt ist – wie ein Eiswürfel aus gefrorenem Wasser in einem Eiswürfelbehälter. Man könnte sagen, der große Unterschied zwischen einem Sensitiven – der Sie dabei sind zu werden – und einem Separatisten ist, dass Sensitive auf den Wellen reiten, während Separatisten die Teilchen zählen. Wenn wir uns als Wellen sehen – als Wasser statt Eis –, können sich zwei Tropfen in dem großen Meer aus menschlicher und tierischer Energie jederzeit und überall vereinen und in Harmonie zusammen fließen. Unser Körper und unser Geist sind zwar von Körper und Geist des anderen getrennt – und sind es zugleich nicht. Die Realität und die Existenz der darin enthaltenen Materie sind nicht zweideutig. Sie sind holografisch, was bedeutet, dass zu jedem Zeitpunkt mehr als nur eine Definition physikalischer Realität richtig ist.

Das Wasser dient als großartige Analogie zum Bewusstsein. Wasser hat zwar drei Formen, doch nur eine Substanz. Sein Baustein H2O bleibt gleich, selbst wenn das Wasser die Form von Eis oder Dampf angenommen hat. Dasselbe gilt für Ihren Geist. Ich würde Resogenese mit fließendem Wasser vergleichen. In der Resogenese bewegt sich Ihr Bewusstsein auf einer Welle der Energie fort, um sich mit einem Tier oder einem anderen Menschen zu verbinden. In seiner »Dampf«-Form könnte das Bewusstsein die Form einer noch feineren Welle annehmen – eine Form, die es Ihnen ermöglicht, in Ihrem Geist zu fliegen und vermisste Tiere »aufzuspüren« oder verstorbene Seelen durch die Schleier des Himmels zu »sehen«.

Der Geist der Skeptiker gleicht einem Eisklotz. Ihrer nicht. Sie können wählen. Ihre Sichtweise des Universums ist von Ihrem Blickwinkel abhängig, und Ihr Blickwinkel wird davon bestimmt, wie Sie wählen, Ihren Geist einzusetzen. Wasser reagiert auf äußere Elemente. Auch Ihr Bewusstsein reagiert auf äußere Stimulierungen, doch Sie können es trainieren, um ebenso auf innere Stimulierungen zu reagieren, die von der jeweiligen Herausforderung abhängen. Sie können Ihre Denkprozesse so verändern, dass Ihre inneren Fähigkeiten multidimensional werden und sich darauf einstellen, auf das zu reagieren, was gerade ansteht – genauso wie, je nach den Umständen, eine Welle ein Teilchen und ein Teilchen eine Welle sein kann.

Die folgenden erhellenden Geschichten zeigen, wie eine meiner besten Schülerinnen ihre mentalen Kräfte bewusst aktiviert, um Tieren zu helfen. Heidi war früher Polizistin und arbeitet heute als professionelle Tierkommunikatorin in Nordkalifornien.

Geheimnisse einer übersinnlichen Friedenssoldatin

Als ich der California Highway Patrol (Autobahnpolizei) beitrat, wurde ich als Streifenpolizistin dem Bezirk Hayward zugeteilt, das im Süden von Oakland, Kalifornien liegt. Ich patrouillierte regelmäßig die unbebauten Gegenden des Gebiets und spezialisierte mich auf die Rauschgiftbekämpfung. Ich wurde als Drogenerkennungsexpertin ausgebildet und erlernte die Gesetze für Durchsuchungen und Sicherstellungen, um solide Festnahmen zu erreichen.

Von Anfang an in meiner Ausbildung zur Polizistin wurde ich wie alle Polizisten ermutigt, »auf meine innere Stimme zu hören«. Auf diese feine, kleine Stimme zu hören rettete mir nicht nur das Leben, sondern erwies sich auch in meinem Berufsalltag als äußerst praktisch. Bald fing ich an, meine »kleine innere Stimme« bei anderen Dingen zu befragen, zum Beispiel ob jemand bewaffnet war oder Drogen bei sich führte. Nach ein paar Jahren des Anfreundens mit meiner inneren Stimme nutzte ich sie heimlich regelmäßig im Dienst. Ich »durchsuchte« Fahrzeuge und Personen, indem ich sie »berührte« oder meine erhobene Handfläche ausstreckte. Ich stellte Fragen und erkannte mit meinem geistigen Auge die wahren Antworten über Waffen und Rauschgift, die im Widerspruch zu dem standen, was die Leute laut leugneten. Ich berührte Fahrzeuge an Unfallstellen und sah eine innere Wiederholung des Unfalls. Es erleichterte mir die Arbeit, Zeugen zu verstehen und meine Berichte zu schreiben. Wenn meine Kollegen mich dabei erwischten, lächelte ich und sagte, ich würde »meinem Bauchgefühl« folgen. Dann wechselte ich immer rasch das Thema, da die sarkastischen Polizisten mich für verrückt erklärt hätten, wenn ich ihnen erzählt hätte, dass ich wirklich auf mein Bauchgefühl hörte. Auf der Konsole meines Streifenwagens hatte ich ein Plastikschweinchen namens Edna, das ich in den Farben der California Highway Patrol – Gold und Blau – gekleidet hatte. Wenn jemand anfing, mir bohrende Fragen zu stellen, wie ich etwas herausgefunden hatte, antwortete ich: »Ach, das hat mir Edna zugeflüstert.«

Erst jetzt gebe ich offen zu, übersinnliche Kräfte zu besitzen, die ich bei der Polizeiarbeit eingesetzt habe. Heute habe ich den Polizeidienst aufgegeben und brauche mir keine Sorgen mehr darüber zu machen, was andere Polizisten von mir halten. Als ich hörte, dass Amelia nach Nordkalifornien kommen würde, meldete ich mich sofort für ihren Workshop an, da ich diese Fähigkeiten schon immer für Tiere einsetzen wollte. Amelia behandelte mich in ihrem Workshop wie etwas Besonderes, und jedes Mal, wenn ich bei einem Tier richtig lag, weinten Amelia und ich vor Freude. Sie schickte mir sofort Klienten und förderte meine neue Karriere. Hier sind zwei Geschichten über Wunder, die sich seitdem zugetragen haben.

Das Pferd, das mehr Aufmerksamkeit wollte

Ich erhielt eine E-Mail von einer Pferdebesitzerin aus Südafrika, die mich um Hilfe bat. Sie hatte mich im Internet gefunden, da ich auf www.infohorse.com und ein paar anderen Webseiten gelistet bin. Sie mailte mir Fotos der Pferde und eine Liste von Fragen. Ich war zwar etwas unsicher, da ich noch nie eine Sitzung allein durch E-Mails gemacht hatte, doch ich beschloss, mein Bestes zu geben. Ich weiß heute nicht, wie es funktioniert – aber es funktioniert.

Eines ihrer Pferde zeigte ein seltsames Verhalten. Immer wenn sie den Stall betrat, senkte das Pferd, ein großes, kastanienbraunes amerikanisches Sattelpferd namens Guy Fawkes, den Kopf und biss sich in die Vorderbeine, bis es blutete. Während es sich biss, bockte es und schlug mit den Hinterbeinen gegen die Stallwand. Da ich mehrere Pferde kannte und seit über fünf Jahren mit ihnen arbeitete, wusste ich, dass das Verhalten nicht nur sehr eigenartig war, sondern dass das Pferd sich dabei auch ernsthaft verletzen könnte. Ich hatte noch nie von einem Pferd gehört, das sich selbst Bisswunden beibrachte.

Als ich mit dem Pferd Verbindung aufnahm, klang es wie ein eifersüchtiges kleines Kind, das Mama dazu bringen will, es zuerst und länger als die anderen Kinder in den Arm zu nehmen. Es sagte, sein Verhalten würde ihm immer die Aufmerksamkeit bringen, die es erreichen wollte.

Während ich mir eine Lösung des Problems überlegte, erinnerte ich mich daran, wie ich mit meinem eigenen Sohn über positive und negative Aufmerksamkeit gesprochen hatte, als er noch ein Kleinkind war. (Ich habe absolut keine Geduld für Wutausbrüche.) Mir fiel wieder ein, dass ich ihm einfach gesagt hatte, er solle um Aufmerksamkeit bitten. Und es funktionierte. Wann immer er Aufmerksamkeit brauchte, kam er angewankt und sagte es mir. Dann antwortete ich und widmete mich ihm, sobald ich konnte. Ich wusste nicht, was ich sonst tun könnte, um die Wutausbrüche des Pferdes zu stoppen. So schlug ich ihm vor zu wiehern, wenn es Aufmerksamkeit brauchte. Ich sagte ihm auch, dass seine Wutausbrüche es verletzen könnten.

Noch bevor ich meinen Bericht an die Klientin abgeschickt hatte, erhielt ich eine E-Mail von ihr, in der sie besorgt schrieb, das Pferd hätte zwar aufgehört, im Stall zu bocken, doch jetzt würde es ständig wiehern. Sie musste dauernd hinaus in den Stall rennen, um nach ihm zu sehen. Ich gab zu, dass ich ihrem Pferd genau das vorgeschlagen hatte, und versprach, mit ihm weiter zu verhandeln, da es sich bereit zeigte, etwas Neues zu versuchen. Schließlich erklärte Guy Fawkes sich bereit, nur tagsüber zu wiehern, damit niemand im Schlaf gestört würde.

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