Der Lebensweg aus astrologisch-psychologischer Sicht

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Dieser Widder steckt auch in Ihnen

In jedem Menschen wartet diese Kraft – diese Widder-Energie – darauf, genutzt zu werden. Diese Widderenergie reagiert kurz entschlossen, knapp und auf den Punkt gebracht.

Hier wird der ganze Körper eingesetzt und die Kraft dargestellt, um den ,Feind’ zu beeindrucken. Es wird sich durchgesetzt. Gerangel und Körperkontakt werden jedoch nur gesucht, wenn eine Position nachhaltig geklärt werden muss und wenn die Überzeugung von „Ich schaffe das!“ vorherrscht. ICH WILL wird aus einem Unbehagen oder gar Zorn heraus gesteuert. Was wir wollen, das bemerken wir meist erst dann, wenn wir uns unwohl fühlen, wenn es eng wird.

- Ich will nicht mehr auf diesem Platz!

- Ich will diesen Arbeitsplatz nicht mehr!

- Ich will jeden Euro nicht zweimal umdrehen müssen!

Vom Widder zum 1. Haus

Von der archetypischen Widder-Energie leiten wir den Inhalt des 1. Hauses ab. Denn dieser Vorgang ist ein überraschend körperlicher Vorgang. Um herauszufinden was ICH WILL, werden wir zunächst durch Phasen verschiedenster Emotionen schreiten. Oft ist dies ein schleichender Prozess. Die wenigsten von uns wachen morgens auf und wissen plötzlich genau, was sie wollen, auch wenn dies bisweilen vorkommen mag im Leben.

Doch in größerer Regelmäßigkeit entsteht zunächst eine Irritation in uns. Diese beachten wir meist gar nicht erst. Doch sie ist hartnäckig. Sie entwickelt sich langsam in eine Art Unwohlsein. Findet die Irritation noch eher im Kopf statt, so rutscht das Gefühl des Unwohlseins langsam in den Bauch. Irgendetwas stimmt nicht mit dieser Situation, mit dem Freund, mit diesem Kollegen, mit diesem Arbeitsplatz.

Gehen wir auch über dieses Gefühl hinweg, werden sich immer stärkere Emotionen einstellen. Vielleicht zunächst Unlust. Meist nehmen wir sie immer noch nicht so richtig wahr oder ernst.

Nun verteilt sich die Kraft dieser Gefühle aus dem Bauch schon in die Glieder. Wir beginnen uns in oder nach Situationen müde zu fühlen, ausgelaugt. Danach entsteht vielleicht eine Gereiztheit. Bereits bevor wir uns auf den Weg zu diesem Arbeitsplatz, in diese Situation, zu diesem Kollegen machen, kriecht dieser Unwille hoch.

Das betroffene Umfeld beginnt zu fragen: „Was ist denn los? Bist du schlecht gelaunt?“ Und wir antworten vielleicht genervt mit: „Was soll los sein?!“ Und mehr und mehr reagieren der Magen, der Darm, die Leber und die Galle. Und schon reden wir nicht mehr von einem Bauchgefühl.

Die Situation beginnt sich über unsere Organe herzumachen. Irgendwann wird dann die Situation unerträglich. Immer wieder geraten wir in Unterhaltungen oder ständige Denkprozesse, die sehr viel Aufmerksamkeit auf sich ziehen. Ein Großteil der Gedanken kreist nur noch um das „Problem“ – ja, bis der ganze Körper in eine Anspannung kommt, die der Betroffene nicht mehr übersehen und verleugnen kann.

Dies kann Jahre dauern. Und in diesen Jahren wird unser Körper immer mehr Signale senden, dass hier eine Änderung angesagt ist, dass ein neuer Raum benötigt wird.

Wir müssen Position beziehen! Nun wird es allerhöchste Zeit in die Aktion zu gehen!

„Ich will!“ versus „Ich will nicht!“

Sie erinnern sich: Die Inhalte des 1. Hauses, die von dem Tierkreiszeichen Widder abgeleitet werden, lauten:

Ich, mein Körper, mein Auftreten, mein Aussehen und vor allem mein „Ich will!“

An dieser Stelle muss bemerkt werden, dass meist die antrainierte Herangehensweise eher ein „ICH WILL NICHT!“ als ein „ICH WILL!“ ist. Durch diese Art der Herangehensweise bleibt der Mensch jedoch in seinem Zorn stecken. Denn er wird sich oft viel zu lange der nervenden Situation aussetzen und immer wieder in die Gedanken-Endlosschleifen rutschen, die etwa so lauten könnten:

- „Ich will nicht mehr!“

- „Ich kann diesen Typen nicht ausstehen! Ich will nicht mehr mit dem Idiot zusammenarbeiten müssen!“

- „Immer bin ich der Depp! Ich will nicht immer die Drecksarbeit machen müssen!“

- „Der denkt wohl, ich bin seine Putzfrau! Immer lässt er alles liegen. Ich will das nicht mehr!“

Und wir geraten sehr früh in das Phänomen, dass wir schon alle Wörter, alle Sätze und alle Argumente gedacht haben und uns selbst nicht mehr denken hören können.

Ich verrate kein Geheimnis, wenn ich darauf hinweise, dass auch das persönliche Umfeld schon längst alle Argumente, Versionen und Vorwürfe zu dieser Situation, zu diesem Arbeitsplatz, diesem Kollegen oder was auch immer gehört hat. Und sicherlich hat es auch reichlich Kraft in sämtliche Beschwichtigungen, Versöhnungsversuche und Therapieeinheiten gesteckt. Mit geringem Erfolg. Was wenig erfreulich und sehr anstrengend für das Umfeld gewesen sein mag.

Das 1. Haus jedoch, und somit alles in der Natur, schreit in seinem bejahenden Ausdruck ICH WILL!

- Ich will aus dem engen Samen hinaus ins Licht.

- Ich will aus dem Bauch meiner Mutter heraus.

- Ich will, dass der Typ aus meinem Revier verschwindet.

Alles schreit danach, sich Platz zu machen, sich den benötigten Raum zu erkämpfen. Eine aktuelle Situation wird unerträglich und muss geändert werden. Jedes Risiko wird auf sich genommen. Keine Anstrengung ist zu viel. Hier herrscht keine Angst.

Nur Mut und Impuls sind das dominierende Gefühl. Aus der eigenen Kraft heraus und mit dem eigenen Willen soll ein ganz neues Revier, ein ganz neuer Raum erobert werden. Nichts kann mehr aufhalten. Die Natur, in dieser Zeit des Aufbruchs, sagt nicht: „Ich möchte gerne.“ „Ich würde gerne.“ „Ich hätte gerne.“

Sie bleibt auch nicht auf dem Stuhl sitzen oder akzeptiert die Situation als gegeben. Sie wägt nicht die einzelnen Fakten ab, um zu entscheiden, dass die Komfortzone doch wesentlich vernünftiger ist als das Risiko eines echten Neubeginns. Sie steht auf! Sie wagt sich in eine neue Seinsform. Sie verlässt ihre alte Position und oft sogar ihren alten Zustand. Sie lässt ohne zu hadern die unzumutbar gewordene Situation hinter sich und wagt sich auf neues Terrain.

Schließlich geht es hier um nichts Geringeres als das LEBEN! Die Aufgaben im 1. Haus sind:

- Definiere dein ICH WILL!

- Sei dir bewusst, dass du aufstehen musst!

- Sei dir im Klaren darüber, dass du deine alte Position verlassen willst und musst!

- Atme die Erkenntnis ein: Hier beginnt zweifellos und unwiderruflich etwas ganz Neues und Wunderbares!

Es wurde schon längst erkannt, dass sich die bisher gelebte Situation endlich verändern muss. Zu lange begrenzt sie schon den Weg.

Jedoch, wie soll das möglich sein?

Der Mensch ist schon so lange nicht mehr vollständig mit der Natur verbunden. Zu sehr ist er in gesellschaftskonforme, unverbindliche Freundlichkeitsformeln hineingerutscht.

Eine Pflanze hingegen weiß noch, wie sie sich den erforderlichen Raum verschafft. Sie kennt die Abläufe, wie sie erfolgreich in das Wachstum und ihren Auftrag geht. Sie wird am Ende ihres Lebens ihren Standpunkt gehabt haben. Sie wird Frucht getragen haben. Sie wird ihr Ziel erreicht haben, wenn sie ihr Leben gelebt hat.

Wir Menschen müssen uns diese uralten Mechanismen wieder neu erobern. Tief in uns lauert jedoch nur allzu oft die Angst vor dem Ungewissen.

- Was geschieht, wenn dieser mächtige Impuls gesetzt wird, den Weg zu ändern?

- Wie verändert sich das Umfeld?

- Welche Folgeentscheidungen werden notwendig sein?

- Was geschieht mit den privaten Beziehungen?

- Wie reagiert die Umwelt auf diese Entscheidungen?

- Was ist, wenn man scheitert, wenn man sich geirrt hat?

Angst entsteht nicht einfach nur so. Sie signalisiert Gefahr. Dieses Gefühl der Gefahr ist sehr individuell. Meist liegt diesem Gefühl eine frühe Prägung zugrunde.

Vielleicht waren die Eltern sehr vorsichtige Menschen und haben gelehrt, dass alles überprüft und abgesichert werden muss, bevor ein vermeintliches Risiko eingegangen wird.

Vielleicht wurden im Leben bereits Entscheidungen gefällt, die sich subjektiv als Fehler herausgestellt haben.

Vielleicht musste auch erlebt werden, dass bestimmte Entscheidungen zu Einsamkeit oder Krankheit geführt haben.

Lernen wir von dem echten Widder

Betrachten wir nochmals den Widder in der Koppel. Was geschieht, wenn ein stärkerer, größerer Zeitgenosse in das Territorium dringt? Schreit dann unser Widder noch ICH WILL?

Er wird sich eher klein machen, um seine Unterwürfigkeit zu signalisieren. Wenn die Herausforderung zu groß ist, wird er darum bemüht sein, sich in Sicherheit zu bringen und dem Herausforderer seinen Raum zusprechen.

Das Tier Widder kennt seine Grenzen. Der Widder weiß, wann er kämpfen und wann er weichen sollte. Wir Menschen leider allzu oft nicht. Mal weichen wir bereits, bevor uns die Gefahr überhaupt begegnet. Ein anderes Mal wählen wir Herausforderungen, die eine Nummer zu groß für uns sind. Weichen wir zurück, weichen wir in Gefühle wie Versagen, Ängste und Überforderungen aus.

Falle Nr. 1: Der Schritt zurück

Wenn ein Tier von einem vermeintlich stärkeren Tier bedroht wird, breitet sich Angst in ihm aus und es wird sich zurückziehen wollen. „Angst“ ist ein Wort des 12. Hauses und auch wir Menschen kennen den berühmten Schritt zurück. In der Sprache der Astrologie ist der Schritt zurück von dem 1. Haus aus betrachtet das Haus davor: das 12. Haus.

 

So könnte man sagen:

Die Krankheit des 1. Hauses ist das 12. Haus.

Die Krankheit von ICH WILL! ist der Rückzug in die Welt des 12. Hauses; in die Welt von Angst, Träumerei, Rückzug oder gar Krankheit.

Falle Nr. 2: Die Flucht

Ist ein Mensch von Situationen überfordert, die für ihn Gefahr bedeuten könnten, tut er das, was er schon seit Anbeginn der Zeit getan hat: Er flüchtet!

Alles was uns begegnet, und vor allem die Art und Weise wie der Mensch mit diesen Situationen umgehen kann, finden wir in einem Horoskop. So ist es folglich nicht verwunderlich, wenn auch die Vermeidungs- oder Fluchtwege in einem Horoskop zu finden sind. Der Mensch – der durch dieses wunderbare Rad des Lebens repräsentiert wird – kann lediglich innerhalb dieses Kreises versuchen, einem Problem auszuweichen.

Ausweichmechanismen gibt es so viele, wie es Menschen gibt. Jedoch scheint diesen Spielarten eine generelle Gemeinsamkeit zugrunde zu liegen. Diese lässt sich aus der Sicht der Natur und der Astrologie klar darstellen:

Stellen wir uns vor, in einer runden Koppel würde ein gefährliches Tier namens „Problem“ auf uns lauern. Dieses gefährliche Tier wäre nun an einer bestimmten Stelle (Lebensbereich) angebunden. Nur dort würde uns Gefahr drohen. Instinktiv versucht nun der Mensch, einer Gefahr großräumig auszuweichen.

In dieser runden Koppel – sie entspricht einem Kreis von 360° (unser Horoskop) – gibt es nur einen weitesten entfernten Punkt von diesem Tier „Problem“ und dem damit verbundenen Geschehen. Dieser Punkt liegt 180° von diesem Geschehen entfernt. Astrologisch gesehen genau in dem gegenüberliegenden Haus (Lebensbereich).

So ist die Versuchung für den betroffenen Menschen sehr groß, dass er – um diesem wilden und gefährlichen Tier „Problem“ auszuweichen – genau nach Gegenüber flüchtet. Er wird versucht sein, mit seinem Verhalten genau in das gegenüberliegende Haus zu flüchten, um dort möglichst sicher zu sein.

Der Widder flüchtet zur Waage

Was bedeutet das „Flüchten“ nun konkret für die Widder-Energie, für die Impulskraft des 1. Hauses, für das „ICH WILL!“?

- Gegenüber dem 1. Haus liegt das 7. Haus.

- Gegenüber dem Aszendenten befindet sich der Deszendent.

- Gegenüber von Ich finden wir das Du.

- Im 1. Haus regiert archetypisch der Widder, im 7. Haus die Waage-Energie.

Die Widder-Energie entscheidet und handelt impulsiv. Die Waage-Energie hingegen kann sich nur schwer entscheiden. Sie ist stets bemüht, die Sympathie ihrer Mitmenschen zu erhalten. Mit einem Sympathie- oder gar Liebesverlust käme sie nur schwer zurecht. Daher achtet sie hauptsächlich auf die Bedürfnisse der anderen.

Der Planet, der die Waage regiert, ist die Venus. Diese Venus wirkt lieb, nett und hübsch. Sie ist käuflich und wägt ihre Vorteile ab, bevor sie reagiert. Sie weiß, welch enorme Nachteile folgen, wenn Sie zu undiplomatisch reagiert. Sie gefährdet ihren komfortablen Status. Streit und dicke Luft machen das Leben unbequem. Lieber nimmt sie Geld in die Hand, um etwas zu schenken oder zu ermöglichen, worüber sich der vermeintliche Feind freut und ihr so wieder gewogen ist. Sie erfreut lieber die Herzen als sich mit klarer Aussagekraft in einer Situation zu positionieren. Sie kann dies sehr wohl. Jedoch viel lieber im Hintergrund. Andere von den Vorteilen zu überzeugen, deren Pläne zu ändern, ist mehr ihr Ding. Dadurch bleibt sie jedoch stets abhängig von den Entscheidungen ihrer Umwelt. Der Krieger Mars hingegen weiß, was er will und nimmt die Sache selbst in die Hand.


Kraft dort anwenden, wo Kraft hingehört

Der Mensch kann in seinem Streben nur dann erfolgreich sein, wenn er seine Kraft und seine Energien dort einsetzt, wo diese eine gute Grundlage haben.

Archetypisch bedeutet dies, dass ein bestimmtes Verhalten in einen bestimmten Lebensbereich (in ein bestimmtes Haus) gehört, um dort positiv kraftvoll zum gewünschten Ziel führen zu können.

Hat ein Sportler das Ziel möglichst hoch zu springen, wird dieser sich einen geeigneten Untergrund suchen. Er wird wohl kaum aus einer Sandkuhle heraus abspringen. Von dort kann er sein Ziel nicht erreichen.

Möchte ein Mensch nun seinen Willen definieren, muss er zunächst einmal überprüfen, was genau ihn an der aktuellen Situation stört oder behindert. Erst dann wird es ihm möglich sein zu formulieren, welcher sein Wille ist.

Um diesen Willen zu äußern bedarf es jedoch des Mutes die aktuelle Situation als untauglich zu erleben und klar zu benennen. Und es bedarf des Mutes dies zu äußern. Immer wieder wird an dieser Stelle eine gute Portion Pioniergeist benötigt.

Es ist gut möglich, dass ein Mensch einen ganz neuen Weg, eine ganz neue Entscheidung wählen möchte. Hier, bei sich – bei der eigenen Person – zu bleiben und klar zu definieren, wo die Reise hingehen soll, ist ein großer Schritt.

Der Planet, der den Widder regiert, ist der Mars. Dieser birgt eine kraftvolle, kriegerische Energie. Und ein Krieger geht seinen Weg. Er wagt sich in ein neues Territorium, in ein neues Land. Er ist bereit zu kämpfen und Schlachten zu schlagen, um sich Freiraum zu verschaffen. Ein Krieger muss nicht zwingend mit der Waffe agieren. Er dient dem Schutz, nicht dem Kampf. Ein gestärkter Krieger benötigt keine demonstrierte Aggression. Er wirkt durch jene Kraft und Überzeugung, die er ausstrahlt.

Ein Widder muss nicht ausprobieren, ob seine Hörner funktionieren. Aber er hat diese Hörner – und der Krieger hat seinen Speer um seine Möglichkeiten zu signalisieren. Seine Ausstrahlung und seine Willenskraft zeigen der Umwelt, dass er bereit wäre, diese Waffen zu benutzen, sollte sich jemand in den Weg stellen oder Gefahr in das Leben bringen. Jedoch ist dies keine Notwendigkeit. Ein echter und erstarkter Krieger schützt Leben. Nur im Notfall würde er dieses beschädigen.

Erkennen und beschließen Sie im 1. Haus Ihr ICH WILL, ist es vielleicht erforderlich, dass Sie sich gegen die alte Situation stemmen. Es kann auch geschehen, dass Sie zunächst ganz alleine mit Ihrer Idee dastehen. Wer seinen Willen klar formuliert, setzt sich der Beurteilung der anderen aus. Aber jetzt geht es um Sie und nicht um die anderen.

Wie fühlt es sich an, zu sagen „ICH WILL!“?

Hat nun ein Mensch aufgrund einer Verletzung gelernt, die Bereiche des 1. Hauses als Gefahr oder als Bedrohung zu erleben, wird er für zukünftiges Handeln den Fluchtpunkt im gegenüberliegenden Haus wählen.

Die Frage hier lautet: „Was willst du?“ Es ist möglich, dass er erleben musste, dass sein Wille stets übergangen wurde und er gerade dann geliebt wurde, wenn er den Wunsch der Eltern akzeptierte und diesem folgte.

Auch kann es sein, dass er wenig erträglicher Aggression ausgesetzt war. Schon früh lernen Kinder, wenn sie das ICH WILL fordern, den Satz kennen: „Du hast nichts zu wollen.“

So vielfältig das Leben ist, so vielfältig sind die Möglichkeiten der Ursache und Verletzung.

Aus solchen Verletzungen lernt der Mensch nun, dass die sehr Ich-bezogenen Forderungen des 1. Hauses wenig gesellschaftsfähig sind. Viel lieber wird vom persönlichen Umfeld gesehen, wenn zuerst nach den anderen gefragt wird, bevor man sich um sich selbst kümmert. Ich-Formulierungen und Forderungen werden häufig gesellschaftlich sanktioniert. Sätze, die mit Du beginnen, werden lieber gehört: „Ich würde es tun. Bist du einverstanden damit?“ „Gehen wir Essen oder ins Kino? Sag, was willst du denn?“

Es wird mit einem schnellen, prüfenden Blick auf das Umfeld entschieden und der eigene Wille dem Willen der Umwelt angeglichen. Da dies auf Dauer jedoch nicht guttun kann, entsteht immer mehr Unzufriedenheit. Auf der einen Seite ist man bemüht, den Erwartungen der Umwelt zu entsprechen, auf der anderen Seite erwachsen immer wieder Vorwürfe an das DU: „Ich hätte es ja getan, aber du wolltest ja nicht.“ „Ich hätte ja ganz anders entschieden, doch du …“ „Wenn du damals nicht …, dann hätte ich heute …“ „Der Kinofilm war ätzend. Wären wir besser essen gegangen. Aber du wolltest ja!“

Dieses Verhalten ist schon so normal und einstudiert, dass wir kaum erkennen können, dass hier etwas schiefläuft. Wir glauben, wir würden sinnvoll und allgemeinverträglich handeln, und doch fühlen wir uns unwohl.

Die Rettung ist nah!

Genau das ist die Rettung!

Immer wenn wir uns nicht wohlfühlen, stimmt irgendetwas nicht! Dann ist immer an irgendeinem Punkt dringend eine Veränderung notwendig!

Niemand von uns möchte alleine sein. Wir alle sehnen uns nach Partnerschaft, Gemeinsamkeit, Zugehörigkeit, Ergänzung. Der Preis hierfür ist jedoch oft sehr hoch. Haben wir gelernt, dass durch die Verneinung des eigenen Willens Partnerschaft eine Chance hat, werden wir uns selbst verlieren. Wir verlieren uns im DU.

Die Astrologie ist uns mit ihrer Jahrtausende alten Naturbeobachtung ein guter Lehrer. Mit dem Mut, Vorhaben aller Art stabil und konsequent durch die astrologischen Häuser zu entwickeln, kommen wir in einer gestärkten Form zu diesem DU, das uns so wichtig ist. So wird auch das Thema Partnerschaft in einer selbstbewussten und erfolgreichen Form erkundet.

Als Folge wird jedes ICH WILL – nachdem es klar definiert und in Angriff genommen wurde – früher oder später allgemeinverträglich mit dem DU abgerundet. Dann haben wir nicht mehr den Drang perfekt zu sein und jedem gerecht zu werden. Wir haben aber auch nicht mehr den Drang unseren Willen durchzusetzen, als Beweis für unsere Stärke und Kompetenz. An diesem Punkt der Entwicklung angekommen, wird unser Bestreben sein, dass alle Beteiligten das Allerbeste für sich erreichen können.

Hab Geduld und Vertrauen in die Gesetze der Natur!

Dieses ICH WILL als Startpunkt der Entwicklung durch die Häuser muss immer eine klare und durchdachte Aussage beinhalten.

Wer diesen Start im Trotz beginnt, kann die Entwicklung auch nur im Trotz fortführen. So wird eine stabile und erfolgreiche Entwicklung unmöglich. Denn auch hier gilt:

Die Frucht kann sich nur so entwickeln, wie der Samen, der gelegt wird.

Etwas Zeit für Erfahrungen und Gedanken


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