Fotografieren auf Reisen

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Fotografieren auf Reisen Herausgeber: contentplus communications GmbH Autoren: Holger Hühn, Isabella Fetzer, Ann-Christin Fürbaß published by: epubli GmbH, Berlin, www.epubli.de Copyright: © 2013 contentplus communications GmbH ISBN 978-3-8442-4938-5

Realisation: contentplus communications GmbH, Augsburg, www.contentplus.de

Konzept: Holger Hühn, Isabella Fetzer

Redaktion: Holger Hühn, Isabella Fetzer, Ann-Christin Fürbaß

Technische Umsetzung: Isabella Fetzer

Bildnachweis: Cover oben: Isabella Fetzer, Cover unten: Holger Hühn

Innenteil: alle Fotos und Screenshots Holger Hühn oder Archiv contentplus communications bis auf Kapitel:

Bildformat Motiv 2, 4, 6, Perspektive und räumliche Tiefe Motiv 1, 2, 3, Motivprogramme Motiv 5, Stadtansichten Motiv 3, 5, Landschaftsaufnahmen Motiv 4, Aufnahmen am Wasser Motiv 2, 3, Porträts Motiv 2, Sonnenauf- und Sonnenuntergang Motiv 2, Nachtaufnahmen Motiv 1, Schnappschüsse Motiv 1, Fotos bei schlechtem Wetter Motiv 4, Fotos im Schnee: Isabella Fetzer

Motivprogramme Motiv 2, 3, Tiere und Pflanzen Motiv 1: Ann-Christin Fürbaß

Motivprogramme Motiv 1, Landschaftsaufnahmen Motiv 1, Schnappschüsse Motiv 2: Gerd M. Schulz

Jahreszeit und Wetterbedingungen Motiv 1, 2, Fotos bei schlechtem Wetter Motiv 2: Klaus Stegmayer

Bildausschnitt Motiv 4, Fokus: Martin Holland

Vorwort Motiv 2, Porträts Motiv 3: Birgit Hühn

Alle Angaben dieses Werkes wurden von der Redaktion sorgfältig recherchiert und auf den aktuellen Stand (August 2013) gebracht. Für die Richtigkeit der Angaben kann jedoch keine Haftung übernommen werden. Alle Fotos von Kameras und Zubehör dienen lediglich zur redaktionellen Illustration der einzelnen Buchkapitel. Gleiches gilt für die Screenshots von Apps oder Internetseiten von Dienstleistern. Für Hinweise und Anregungen sind wir jederzeit dankbar.

Vorwort


„Fotografieren kann jeder“, heißt es immer wieder. Im Grunde stimmt diese Aussage, denn um ein Foto zu erstellen, bedarf es wahrlich keiner besonderen Fähigkeiten – lediglich eine Kamera ist dazu von Nöten. Doch damit ein Foto wirklich überzeugt, muss es technisch perfekt sein und zudem durch Motivwahl und Bildaufbau den Betrachter in seinen Bann ziehen. Dieses eBook soll Fotografieanfängern und ambitionierten Hobbyfotografen helfen, mehr aus ihren Urlaubsbildern zu machen.

Damit das Fotografieren auf Reisen zum Erfolg wird, ist es zunächst wichtig, die Reise angemessen zu planen und die richtige Ausrüstung mitzunehmen. Was man bei beiden Themen beachten sollte, verraten die Kapitel „Vorbereitung“ und „Ausrüstung“. Bevor man im Urlaub mit dem Fotografieren loslegt, sollte man sich außerdem ein wenig mit dem Thema Fotografie und mit der Bedienung seiner Kamera auseinandersetzen. Hilfreich ist hierbei die Lektüre der Kapitel „Grundlagen der Bildgestaltung“ und „Arbeiten mit den Kameraeinstellungen“. Im Anschluss folgt das Kapitel „Tipps für bestimmte Aufnahmesituationen“. Hier kann man nochmals kurz zusammengefasst nachlesen, welche Kameraeinstellungen, Objektive oder Accessoires in einer bestimmten Situation auf einer Reise hilfreich sind. Das letzte Kapitel heißt „Nachbereitung“ und zeigt auf, was nach einer Reise noch zu tun ist.

Dieses Buch wurde von uns ganz gezielt als eBook angelegt. Denn wer schleppt auf Reisen schon gerne einen dicken Fotografie-Ratgeber mit sich herum? Dieses eBook kann man dagegen bequem auf einem eBook-Reader, einem Tablet-Computer oder – vermutlich die beste Variante – auf einem Smartphone dabei haben. So kann man unterwegs rasch nochmals nachschauen, was es beispielsweise beim Fotografieren von Architekturmotiven zu beachten gibt. Links zwischen den Kapiteln führen einen außerdem schnell zu umfassenderen Informationen zu einem bestimmten Thema. Die meisten Reader und Lese-Apps erlauben außerdem das Anbringen von Lesezeichen, Markierungen und Notizen, was unterwegs ebenfalls hilfreich sein kann. Die Schriftgröße und die Schriftart lassen sich – wie bei anderen eBooks im ePUB- oder MOBI-Format – individuell anpassen.

Unsere Tipps und Anregungen haben wir mit zahlreichen ausdrucksstarken Fotos untermauert, die wir von unseren Reisen mitgebracht haben. Da die Digitalkameras, mit denen die Fotos entstanden, unterschiedlich große Bildsensoren besitzen, haben wir alle Angaben zur Originalbrennweite in mm immer auf die jeweilige Brennweite von klassischen Kleinbildkameras (KB) umgerechnet. So lassen sich die einzelnen Motive besser vergleichen, da man gleich erkennen kann, ob es sich um eine Weitwinkelaufnahme (unter 40 mm KB), eine Normalperspektive (um 50 mm KB) oder eine Teleaufnahme (ab 70 mm KB) handelt. Wir hoffen, die Beispielfotos dienen als gute Inspiration für eigene gelungene Reisefotos.

Viel Spaß beim Lesen und eine gute Reise wünschen Holger Hühn, Isabella Fetzer und Ann-Christin Fürbaß.


Bei einem Besuch in New York sollte man es nicht versäumen, die Freiheitsstatue zu fotografieren, die zweifelsohne zu den bekanntesten Motiven der Stadt zählt. 1/250 s, f/8,7, 5,8 mm (35 mm KB), ISO 64

Am Kapitelanfang: Auf dem Straßenmarkt vor dem Rathaus von San Francisco herrscht lebhaftes Treiben. 1/500 s, f/8, 45 mm (68 mm KB), ISO 200

Vorbereitung

Eine gelungene Reise beginnt mit einer guten Vorbereitung – dies gilt für die Reise selbst und natürlich auch für das Fotografieren unterwegs. Daher stehen in diesem Kapitel zunächst einige allgemeine Informationen zur Reiseplanung, zur Zeiteinteilung sowie zu Jahreszeit und Wetterbedingungen, bevor wir uns mit der Inspiration durch Reiseführer, Bildbände und das Internet dann der Fotografie zuwenden. Ein kurzer Überblick über rechtliche Einschränkungen beim Fotografieren sowie Tipps zum Schutz vor Diebstahl und Beschädigung der Kamera dürfen dabei nicht fehlen – das gute Stück samt den oft einmaligen Motiven auf der Speicherkarte soll ja wohlbehalten bleiben.

Allgemeine Reiseplanung


Die wichtigsten Fragen bei der Planung einer Reise sind die Fragen nach dem Ziel, der Dauer und der Art der Reise. Von ihrer Beantwortung hängt auch die anschließende Planung für das Fotografieren unterwegs ab.

Für die Wahl des Reiseziels sind vor allem die eigenen Interessen entscheidend: Was will ich im Urlaub erleben? Soll es ein Ziel sein, das ich schon kenne oder ein neues? Wie lange darf die Anreise dauern? Diese und viele weitere Fragen stehen zunächst im Mittelpunkt.

Wenn man nicht alleine verreist, muss man zudem die Interessen der anderen Mitreisenden beachten. Darüber hinaus ist die Wahl des Reiseziels natürlich auch von der Zeit abhängig, die einem für das Reisen aufgrund von Ferien oder Urlaubstagen zur Verfügung steht bzw. die man für eine Reise investieren will, und vom Budget, das man dafür aufbringen kann. Schließlich muss man sich noch überlegen, mit welchem oder welchen Verkehrsmitteln man die Reise antreten will.

Rückschlüsse für das Fotografieren

Sowohl das Reiseziel als auch die Reiseart sind wichtige Faktoren, wenn es darum geht, die geeignete Fotoausrüstung für die Reise zu wählen. Reiseziele, die ungewöhnlich, sehr weit entfernt und für einen selbst noch unentdeckt sind, wird man sicher lieber möglichst professionell fotografieren wollen als einen Ort, den man ohnehin jedes Jahr besucht. Bei unbekannten Reisezielen sollte man sich im Vorfeld besonders gut informieren, wie die Bedingungen für das Fotografieren vor Ort sind.

Je nachdem, wie man reist, unterliegt man auch gewissen Einschränkungen, was das Gepäck angeht. Am wenigsten beschränken muss man sich in der Regel, wenn man mit dem Auto unterwegs ist. Dann kann man problemlos auch ein großes Stativ oder mehrere Objektive mitnehmen. Schwieriger wird es, wenn man mit dem Flugzeug verreist, da hier ein gewisses Gewicht nicht überschritten werden darf. Auch wenn man weiß, dass man im Urlaub viele öffentliche Verkehrsmittel benutzen wird, sollte man eher wenig (Foto-)Gepäck dabei haben.

Die Dauer der Reise kann ebenfalls ein entscheidender Faktor für die Wahl der Ausrüstung sein. So lohnt es sich wohl bei einer mehrwöchigen Reise eher, eine umfangreiche Fotoausrüstung mitzunehmen als bei einem Zwei-Tages-Trip.

Zeiteinteilung


Wenn man die allgemeinen Eckdaten einer Reise geplant hat, sollte man sich Gedanken machen, wie viel Zeit man für das Fotografieren aufwenden kann und will. Eventuell kann man die Reise auch so organisieren, dass man gewisse Orte zu bestimmten Zeiten, etwa bei Sonnenaufgang, besucht.

Vor jeder Reise sollte man sich überlegen, inwieweit man diese auch zum Fotografieren nutzen will und wie viel Zeit andere Aktivitäten einnehmen sollen. Diese müssen sich auch nicht grundsätzlich ausschließen: So kann man nebenher einige Fotos aufnehmen, während man wandern geht oder eine Stadt besichtigt. Allerdings muss man dabei immer in Kauf nehmen, dass das Licht unter Umständen nicht ideal ist und dass „nebenher“ bedeutet, dass man eventuell für einzelne Aufnahmen nicht so viel Zeit investieren kann, wie man gerne möchte.

 

Unterwegs mit anderen

Besonders viele Gedanken zur Zeiteinteilung sollte man sich machen, wenn man nicht alleine verreist, sondern zusammen mit dem Partner oder mit Freunden. Dann sollte man am besten vorher besprechen, wie viel Zeit für das Fotografieren aufgewendet werden kann. Oftmals lassen sich auch gute Kompromisse zwischen den einzelnen Interessen finden.

Ist man in einer größeren Reisegruppe bei einer Pauschalreise unterwegs, muss man sich natürlich an den vorgegebenen Zeitplan halten und wird nur wenige Sonderwünsche äußern können.

Orientierung an Lichtverhältnissen

Will man unterwegs nicht nur beiläufig fotografieren, sondern möglichst das Ideale aus seinen Aufnahmen herausholen, sollte man schon bei der Reiseplanung die Lichtsituation bedenken. So sollte man sich beispielsweise im Internet informieren, wann die Sonne auf- bzw. untergeht. Dann kann man auch konkret einplanen, dass man eine bestimmte Sehenswürdigkeit genau um diese Zeit besucht.

Ebenfalls recherchieren kann man die Zeit des Mondauf- und -untergangs und an welchen Tagen Vollmond herrscht, sofern man den Mond in seine Fotografien einbeziehen möchte. Anhand von Karten oder vorhandenen Bildern kann man außerdem abschätzen, zu welchen Tageszeiten sich bestimmte Objekte am besten fotografieren lassen und wann Gegenlicht herrscht. Weitgehend verzichten sollte man insgesamt auf Fototouren im grellen Mittagslicht.

Jahreszeit und Wetterbedingungen


Wichtige Faktoren für das Fotografieren auf Reisen sind die Jahreszeit und die daraus resultierenden Wetterbedingungen. Wenn man am Zielort mit extremen Verhältnissen rechnen muss, sollte man an den ausreichenden Schutz der Kamera denken.

Grundsätzlich kann man zu jeder Jahreszeit schöne Bilder machen. In allen Teilen der Erde, in denen es klassische Jahreszeiten gibt, herrschen je nach Reisezeitraum aber ganz unterschiedliche Bedingungen. In der Nähe des Äquators muss man vor allem auf die Regenzeit achten. Deshalb sollte man auch bei der Reiseplanung schon einkalkulieren, wie sich das Reiseziel zur jeweiligen Reisezeit darstellt. Wenn man sich an die zeitliche Planung macht, sollte man bedenken, dass es im Winter unter Umständen wesentlich weniger lang hell ist als im Sommer.

Jahreszeitenspezifische Motive

Grundsätzlich sollte man es auf Reisen nicht versäumen, typische, jahreszeitspezifische Motive aufzunehmen. So kann man im Frühling beispielsweise die ersten Blüten in Großaufnahme zeigen oder im Herbst das bunte Laub fotografieren. Im Winter kann man oft mit Schnee rechnen und diesen entsprechend in Szene setzen.


Im Winter muss man in vielen Gegenden Europas mit Schnee rechnen. Dann kann man idyllische Wintermotive aufnehmen wie hier an der Paar in Bayern. 1/750 s, f/2,8, 6 mm (38 mm KB), ISO 50

Abhängig von den Jahreszeiten kann man auch mit bestimmten Wetterverhältnissen rechnen. Wenn starke Hitze oder viel Regen zu erwarten sind, benötigt man eventuell spezielle Schutzhüllen für die Kamera und die übrige Ausrüstung. Bei sehr niedrigen Temperaturen hingegen ist die Haltbarkeit der Akkus stark eingeschränkt.

Am Kapitelanfang: Im Sommer bietet sich eine Reise ans Meer an, an dem es malerische Motive wie hier auf der Insel Losinj in Kroatien zu entdecken gibt. 1/1000 s, f/4, 10,7 mm (50 mm KB), ISO 80

Inspiration durch Reiseführer, Bildbände und das Internet


Als weiteren Schritt vor einer geplanten Reise mit Kamera sollte man sich ausreichend Inspiration für die richtigen Motive aus Reiseführern, Bildbänden oder durch Internetseiten holen.

Zwar kann es auf Reisen auch spannend sein, einfach ganz spontan zu fotografieren, doch dadurch lässt man sich möglicherweise die tollsten Motive am Reiseziel durch die Lappen gehen. In jeder fotografischen Dokumentation einer Reise sollten aber auch die „Postkartenmotive“ enthalten sein, die ein interessierter Betrachter erwarten würde.

Suche nach Motiven

Zu allererst sollte man anhand eines Reiseführers herausfinden, was es am Reiseziel überhaupt zu sehen gibt. Was sind die wichtigsten Sehenswürdigkeiten? Welche Landschaftsstriche sind besonders reizvoll? Wenn man sich verschiedene Reiseführer und Bildbände ansieht, erhält man gleich noch einen Eindruck, aus welcher Perspektive und vielleicht auch zu welcher Tageszeit sich eine Sehenswürdigkeit am besten fotografieren lässt.

Auch im Internet kann man verschiedene Aufnahmen vergleichen und sich dabei eigene Gedanken machen, wie man selbst ein Motiv fotografieren könnte. Allerdings sollte man vor Ort am besten nicht einfach die Aufnahmen anderer Fotografen kopieren, sondern versuchen, selbst etwas Neues am Motiv zu entdecken und fotografisch festzuhalten.

Rechtliche Einschränkungen beim Fotografieren


Wenn man auf Reisen fotografiert, sollte man sich immer an die dort gültigen Gesetze halten und beispielsweise nicht unbefugt Privatgrundstücke betreten. Will man Bilder veröffentlichen, gibt es sowohl rechtliche Einschränkungen beim Fotografieren von Menschen als auch von Gebäuden.

Wenn man Reisebilder nur privat verwendet, ist mit rechtlichen Problemen kaum zu rechnen. Allerdings können schon beim Fotografieren gewisse rechtliche Einschränkungen bestehen. So können Museen oder die Inhaber von bestimmten Sehenswürdigkeiten das Fotografieren in den Innenräumen verbieten. An diese Regeln muss man sich halten, wenn man nicht des Hauses verwiesen werden will. Manchmal ist auch das Fotografieren grundsätzlich erlaubt, aber kein Blitzgerät gestattet, da Blitze beispielsweise alte Gemälde auf Dauer beschädigen können. Meistens darf man Fotos, die in Innenräumen entstanden sind, auch nur privat nutzen, wenn man nicht eine ausdrückliche Erlaubnis zur Veröffentlichung einholt.

Recht am eigenen Bild

Rechtliche Schwierigkeiten drohen unter Umständen, wenn man ein Bild veröffentlichen oder sogar Geld damit verdienen will. Wenn man Personen fotografiert, gilt das Recht am eigenen Bild. Dieses besagt, dass Bildnisse nur mit Einwilligung des Abgebildeten verbreitet oder öffentlich zur Schau gestellt werden dürfen. Eine Einwilligung gilt im Allgemeinen als erteilt, wenn der Fotografierte für das Ablichten Geld erhalten hat.

Ob das Recht am eigenen Bild vorhanden ist, gilt unabhängig davon, wie viele Personen auf einem Bild zu sehen sind. Entscheidend ist lediglich, dass eine Person auf dem Bild erkennbar ist. Für das Merkmal der Erkennbarkeit ist es dabei nicht notwendig, dass die Person von vorne fotografiert wurde, auch bestimmte andere körperliche Merkmale können dafür ausreichend sein.

Ausnahmen vom Recht am eigenen Bild bestehen bei Bildern aus dem Bereich der Zeitgeschichte (z. B. Aufnahmen von Politikern), Bildern, auf denen eine Person nur Beiwerk ist (z. B. Foto von einem Gebäude, auf dem auch Menschen zu sehen sind), Bilder, die bei öffentlichen Veranstaltungen (z. B. Umzug, Kundgebung, Stadtfest) entstanden sind sowie bei Bildern, die ohne Auftrag erstellt wurden und einem allgemeinen Interesse der Kunst dienen. Die letzte Kategorie ist jedoch meist nur schwer zu beweisen.

Grundsätzlich empfiehlt es sich, Personen um Erlaubnis zu bitten, bevor man sie fotografiert. Zwar ergibt sich dabei das Problem, dass man weniger spontane Aufnahmen machen kann, dafür kann man eine Menge Ärger vermeiden. Will man auf Reisen Straßenkünstler fotografieren, kann man diesen beispielsweise etwas Trinkgeld für das Zulassen der Fotografie geben. Wenn man schon vorab plant, Bilder zu veröffentlichen und Geld damit zu verdienen, und man auf Nummer sicher gehen will, sollte man besser eine schriftliche Einverständniserklärung aller Fotografierten einholen (genannt „Model Release“).

Panoramafreiheit

Rechtliche Einschränkungen bestehen auch beim Fotografieren von modernen Gebäuden oder Kunstwerken. Im Prinzip unterliegen diese dem Urheberrecht, solange der Architekt oder Künstler noch nicht 70 Jahre tot ist. In Deutschland gilt allerdings die Panoramafreiheit, die besagt, dass alle Bauwerke und bleibende Kunstwerke von öffentlichem Grund aus fotografiert werden dürfen und die so entstandenen Bilder anschließend veröffentlicht und verkauft werden dürfen.

Wichtig ist dabei aber, dass die Bilder von einem allgemein zugänglichen Ort aus gemacht wurden. Ein Hilfsmittel wie eine Leiter oder Ähnliches ist nicht erlaubt. Auch das Fotografieren eines modernen Gebäudes vom Balkon oder Fenster eines Privathauses gegenüber aus verstößt gegen das Urheberrecht, wenn der Architekt noch lebt oder noch nicht mehr als 70 Jahre tot ist. Der Fotograf darf ein so entstandenes Bild ohne Erlaubnis des Architekten nicht veröffentlichen und nicht verkaufen. In die Panoramafreiheit fallen darüber hinaus nur Außenaufnahmen von Gebäuden. Für Fotos von Innenräumen ist eine Genehmigung notwendig, auch wenn diese von der Straße aus aufgenommen sind (z. B. mit einem Teleobjektiv).

Kunstwerke, also etwa Skulpturen, die im öffentlichen Raum ausgestellt sind, fallen nur unter die Panoramafreiheit, wenn sie dauerhaft dort angebracht sind. Von Skulpturen, die im Rahmen einer Ausstellung oder eines Kunstprojekts kurzzeitig an einem öffentlichen Ort ausgestellt sind, dürfen nicht ohne Zustimmung des Künstlers Fotos veröffentlicht und verkauft werden.

Schutzlandprinzip

Die Panoramafreiheit und das Recht am eigenen Bild gilt nicht in allen Ländern im gleichen Maße. Auch innerhalb Europas gibt es teilweise gravierende Unterschiede. So geht die Panoramafreiheit beispielsweise in Österreich wesentlich weiter als in Deutschland, in Frankreich gibt es dagegen gar keine Panoramafreiheit. Kommt es zu einem Rechtsstreit zwischen dem Fotografen und einem Architekten oder Künstler, so wird jeweils das Recht im Land der Veröffentlichung angewandt. Bei einem in Deutschland erscheinenden Buch gilt also deutsches Recht, schwierig ist die Situation bei im Internet zur Verfügung gestellten Bildern.

Insgesamt sollte man Bilder besser nicht veröffentlichen und verkaufen, wenn man sich nicht sicher ist, dass man beim Fotografieren das Recht eingehalten hat, und möglicherweise eine andere Person das Urheberrecht geltend machen kann oder jemand seine Persönlichkeitsrechte verletzt sehen könnte.

Schutz vor Diebstahl und Beschädigung der Kamera


Wenn man teures Equipment dabei hat oder in eine gefährliche Region reist, ist es bei der Vorbereitung der Reise eine Überlegung wert, eine Versicherung für Kamera und Zubehör abzuschließen. Ansonsten heißt es, gut auf seine Ausrüstung Acht zu geben und nicht leichtfertig damit umzugehen.

Den Diebstahl der Kamera kann man meist vermeiden, indem man sich an einige einfache Regeln hält. So sollte man die Kamera niemals unbeaufsichtigt irgendwo liegen lassen. Vor allem im Auto sollte die Kamera niemals offen sichtbar herumliegen, sondern am besten im verschlossenen Kofferraum verstaut werden. Will man die Kamera im Hotel lassen, so sollte man sie entweder im Zimmerschließfach einsperren oder, falls dort kein Platz ist, an der Rezeption zur Verwahrung abgeben.

Durch einen sorgsamen Umgang mit der Ausrüstung kann man außerdem fast immer Beschädigungen vermeiden. So sollte man beispielsweise bei starkem Regen die Kamera durch eine spezielle Schutzhülle oder eine Plastiktüte schützen. Wenn man am Strand fotografiert, sollte man am besten die Linse durch einen Filter vor dem Verkratzen schützen. Auf das Wechseln des Objektivs bei stürmischem Wetter sollte man besser verzichten, damit kein Sand oder Staub in das Kameragehäuse dringen kann. Auch sollte man die Kamera, wenn man sie nicht in Verwendung hat, immer in einer guten Kameratasche verstauen.

 

Versicherung für die Kamera

Wenn man über eine teure Kamera und weiteres Foto-Equipment verfügt, sollte man auch darüber nachdenken, eine Versicherung für die Kamera abzuschließen. Dies gilt in besonderem Maße, wenn man beispielsweise eine Reise in eine besonders diebstahlgefährdete Region unternimmt. Die Höhe der Versicherungssumme bemisst sich immer nach dem Geltungsbereich (Deutschland, Europa, Welt), dem Wert der versicherten Ausrüstung und dem Umfang der Versicherung.

Bevor man eine Versicherung abschließt, sollte man sich die Bedingungen aber genau durchlesen und verschiedene Versicherungen vergleichen. Ideal ist eine Versicherung, die nicht nur gegen Diebstahl schützt, sondern auch gegen die versehentliche Beschädigung. Meistens sind jedoch Fälle von grober Fahrlässigkeit nicht in der Versicherung enthalten. Auch decken viele Versicherungen Diebstahl nur, wenn die Kamera in irgendeiner Weise eingesperrt war (Kofferraum oder Handschuhfach im Auto bzw. Safe im Hotel). Daneben sollte man sich erkundigen, wie hoch die Eigenbeteiligung im Schadensfall ist und ob die Versicherung den Neuwert deckt oder nur den sogenannten Zeitwert, der deutlich darunter liegen kann. Im Allgemeinen lohnt sich eine Kameraversicherung meist erst bei einem Ausrüstungswert im vierstelligen Bereich.