Fotografieren auf Reisen

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Ausrüstung

Fotografieren auf Reisen bedeutet heute in der Regel fotografieren mit einer Digitalkamera. In diesem Kapitel stellen wir die wichtigsten Kameratypen mit ihren Vorzügen ebenso vor wie die Möglichkeit, mit dem Smartphone die schönsten Momente auf einer Reise einzufangen. Was es sonst bei der Wahl der Ausrüstung – seien es Speicherkarten und Akkus, Wechselobjektive, Stative und Blitzgeräte – zu beachten gibt, ist hier ebenso unser Thema wie die Frage des Schutzes der Ausrüstung durch eine gute Kameratasche oder einen Kamerarucksack.

Wahl der Digitalkamera


Welche Kamera man am besten auf eine Reise mitnimmt, hängt von vielen Faktoren ab. Am wichtigsten sind die eigenen Vorlieben, denn Vor- und Nachteile lassen sich für alle Arten von Kameras finden. Sicherheitshalber sollte man auf wichtigen Reisen immer zwei Kameras bzw. zwei Gehäuse dabei haben.

Gute Reisefotos kann man grundsätzlich auch mit relativ einfachen Kameras schießen. Wenn man allerdings über größere fotografische Ambitionen verfügt, eignet sich eine digitale Spiegelreflexkamera oder eine spiegellose Systemkamera sicherlich besser als eine Kompaktkamera.

Kompaktkameras

Kompaktkameras eignen sich besonders gut, wenn man beim Reisen größeren Gepäckeinschränkungen unterliegt, denn sie sind leicht und nehmen nur wenig Platz weg. Auch wenn man in Gebiete reist, in denen es viel Kriminalität gibt, ist eine Kompaktkamera zu bevorzugen, da sie wesentlich unauffälliger ist und der Schaden im Fall eines Diebstahls auch geringer ist. Aufgrund ihrer Unauffälligkeit eignen sich Kompaktkameras zudem gut für Schnappschüsse.

Eine Alternative zur Kompaktkamera ist die eingebaute Kamera in einem Handy oder Smartphone, allerdings sind Kompaktkameras diesen integrierten Kameras normalerweise dadurch überlegen, dass sie zumindest einen geringen optischen Zoom und einen größeren Bildsensor bieten.

Bridgekameras

Bridgekameras – manchmal auch als Mittelklassekameras bezeichnet – stellen einen Übergang von den einfachen Kompaktkameras zu den hochwertigeren Spiegelreflexkameras dar. Von der Bauart her handelt es sich bei ihnen um Kompaktkameras, die aber meist über ein Objektiv mit stärkerem Zoom verfügen, mehr manuelle Einstellungen ermöglichen und damit etwas hochwertigere Fotos erlauben als einfache Kompaktkameras. Das Objektiv ist allerdings ebenfalls fest verbaut und lässt sich nicht wechseln.

Da sie einfacher zu handhaben sind als Spiegelreflexkameras und meist auch weniger wiegen, eignen sich Bridgekameras sehr gut als Reiseausrüstung für Hobbyfotografen. An teure Spiegelreflex- oder andere Systemkameras reichen sie allerdings von der Qualität her nicht heran. Gegenüber kleineren Kompaktkameras haben sie den Nachteil, dass sie für unauffälliges Fotografieren weniger gut geeignet sind.

Digitale Spiegelreflexkameras

Die Königsklasse unter den Digitalkameras sind digitale Spiegelreflexkameras (DSLR). Sie liefern dank ihrer größeren Bildsensoren deutlich bessere Bilder als Kompaktkameras. Dies zeigt sich insbesondere bei schlechten Lichtverhältnissen, bei denen Fotos von Kompaktkameras starkes Bildrauschen aufweisen. Außerdem lässt sich mit Spiegelreflexkameras wesentlich besser mit der Schärfentiefe arbeiten, denn der Schärfebereich kann hier deutlich stärker eingegrenzt werden, um damit das Hauptmotiv besonders zu betonen. Hierbei übertreffen sie auch die meisten Bridgekameras. Zudem sind sie durch die Möglichkeit, das Objektiv zu wechseln, sehr flexibel einsetzbar und können bei unterschiedlichsten Motiven ausgezeichnete Ergebnisse liefern.

Spiegelreflexkameras sind aber keine idealen Einsteigermodelle für Fotografieanfänger. Sie erfordern ein gewisses fotografisches Grundwissen, wenn sie optimal ausgenutzt werden sollen. Ein Nachteil ist ihr Gewicht, das sich durch das Mitführen mehrere Objektive und anderen Zubehörs noch weiter erhöht. Auch sind sie meist recht kostspielig und sollten deshalb auf Reisen nicht übermäßig der Gefahr von Beschädigung oder Diebstahl ausgesetzt werden (es sei denn, man hat zuvor eine Versicherung für sie abgeschlossen).

Spiegellose Systemkameras

Eine relativ neue Entwicklung auf dem Markt der Digitalkameras sind spiegellose Systemkameras (manchmal auch als kompakte oder digitale Systemkameras bezeichnet). Sie verzichten auf bestimmte Bauelemente einer Spiegelreflexkamera wie einen Spiegel und einen optischen Sucher. Gleichzeitig verfügen sie aber über Wechselobjektive und bieten so eine ähnliche Flexibilität wie digitale Spiegelreflexkameras.

Spiegellose Systemkameras haben gegenüber Spiegelreflexkameras den Vorteil, dass sie kleiner und leichter sind. Auch die Objektive sind handlicher. Von der Bildqualität übertreffen sie aufgrund ihres relativ großen Bildsensors Kompakt- und Bridgekameras und sind mit Einsteigermodellen von Spiegelreflexkameras vergleichbar. Auch der Preis ist meist ähnlich, bisweilen sind die Systemkameras aber etwas teurer. Aufgrund ihres geringen Gewichts können sie eine sehr gute Wahl für eine Reise sein.

Kriterien beim Kauf

Wenn man sich eine Digitalkamera neu zulegt, sollte man einige Punkte beachten: So ist die Zahl der Megapixel nicht allein entscheidend für die Qualität und Schärfe der entstandenen Bilder. Vielmehr ist auch die Sensorgröße enorm wichtig. Bei einigen Kompaktkameras geht dies soweit, dass Kameras mit 10 Megapixeln beispielsweise rauschärmere und damit bessere Bilder liefern als solche mit 14 oder mehr Megapixeln, die auf der typischen kleinen Sensorgröße von 9 x 7 mm untergebracht sind. Im Bereich der Spiegelreflexkameras gibt es inzwischen sogar einige Kameras, die über einen Vollformatsensor verfügen, d. h. der Sensor entspricht der Größe eines analogen Kleinbildfilms (36 x 24 mm). Diese Sensoren sind derzeit aber nur in teuren Profimodellen verbaut. Ebenfalls eine sehr gute Bildqualität liefern Sensoren der Größen APS-C (22 x 15 mm) und Micro-Four-Thirds (17 x 13 mm).

Bei Kompakt- und Bridgekameras sind wichtige Kriterien beim Kauf außerdem ein gutes Display, eine niedrige Anfangsbrennweite für schöne Weitwinkelfotos und eine schnelle Einschalt- und Aufnahmegeschwindigkeit. Bei der Angabe des Zooms sollte man nur auf den Wert des optischen Zooms achten, da der digitale Zoom lediglich den Bildausschnitt verkleinert und damit auch die Auflösung herabsetzt. Zudem sollte die Kamera einen guten optischen Bildstabilisator haben, wenn man damit im hohen Zoombereich ohne Verwacklungsgefahr fotografieren will. Wenn man darüber hinaus nicht nur im Automatikmodus fotografieren will, sollte man darauf achten, welche Einstellungsmöglichkeiten die Kamera bietet.

Bei Spiegelreflexkameras ist die Preisspanne insgesamt am größten, denn es gibt sowohl relativ einfache Einsteigermodelle wie auch umfangreich ausgestattete Profikameras. Beim Kauf sollte man auch darauf achten, mit was für einem Objektiv die Kamera angeboten wird, denn oftmals sind die Objektive, die im Anfangspaket mit dem Gehäuse mitgeliefert werden, von minderer Qualität, ohne Bildstabilisator oder mit sehr kleinem Zoombereich. Manchmal kann es dann sinnvoll sein, Gehäuse und Objektiv getrennt zu kaufen.

Beim Kauf einer Spiegelreflexkamera oder spiegellosen Systemkamera legt man sich außerdem meist langfristig auf einen bestimmten Hersteller fest, da jeder Hersteller ein anderes System bei der Objektivbefestigung verwendet und diese untereinander nicht kompatibel sind. Wenn man die gekauften Objektive auch an der nächsten Kamera weiterverwenden will, wird man zwangsläufig wieder eine Kamera desselben Herstellers kaufen müssen. Deshalb sollte man vor dem Kauf auch recherchieren, welche Objektive zu der Kamera angeboten werden und wie teuer diese sind. Außerdem sollte man darauf achten, bei welchem Hersteller einem die Bedienung der Kamera besonders gut liegt und diese vor dem Kauf einmal in die Hand nehmen.

Interessante Zusatzausstattung

Bei allen Arten von Kameras bieten einige Modelle interessante Zusatzfunktionen, die gerade im Hinblick auf die Reisefotografie interessant sein können. Auch auf diese Kriterien kann man achten, wenn man eine Kamera vor einer Reise neu kauft:

Videofunktion – Fast alle neueren Kameras bieten eine zusätzliche Videofunktion. Wenn man eine Reise auch in bewegten Bildern festhalten will, sollte man allerdings auf die Auflösung (Full HD oder nicht) und die maximale Länge der Videos achten.

GPS – Damit kann man seinen Fotos in den Metadaten gleich noch den Standort hinzufügen und vergisst so nie, wo eine Aufnahme gemacht wurde.

W-LAN/WiFi – So kann man seine Bilder, wenn man auf ein W-LAN-Netz zugreifen kann, schon von unterwegs ins Internet stellen.

Auswahl nach persönlichen Vorlieben

Grundsätzlich ist es wichtig, dass man sich mit der Bedienung der Kamera, die man bei einer Reise dabei hat, gut auskennt. So werden die Bilder mit einer älteren Kamera unter Umständen deutlich besser als mit einer neueren trotz der besseren technischen Werte. Wenn man sich eine neue Kamera zulegt, sollte man sich vor Reisebeginn mit dieser gut vertraut machen und am besten einige Probeaufnahmen auf dem eigenen PC-Bildschirm, Fernseher oder Fotopapier betrachten, um das Bildergebnis beurteilen zu können.

Vor einer Reise sollte man vor allem auch überlegen, was man mit der Kamera erreichen will. Will man die Reise nur mit einigen Schnappschüssen nebenher festhalten und möglichst wenig Gepäck dabei haben, ist eine Kompaktkamera die beste Wahl. Wer zwar eine höhere Bildqualität haben will, aber sich vor allzu viel manuellem Hantieren scheut, der ist mit einer Bridgekamera gut beraten. Ambitionierte Fotografen greifen am besten zu einer digitalen Spiegelreflexkamera oder (mit Einschränkungen) zu einer spiegellosen Systemkamera.

 

Insgesamt ist es empfehlenswert, bei einer wichtigen Reise mehrere Kameras dabei zu haben, sofern man keinen allzu großen Gepäckeinschränkungen unterliegt. Wenn man mit einer Spiegelreflexkamera fotografiert, sollte man nach Möglichkeit ein zweites Gehäuse einstecken, denn es wäre sehr ärgerlich, wenn man aufgrund eines Schadens am ersten Gehäuse nicht weiterfotografieren kann. Auch die Kombination von Kompakt- und Spiegelreflex- oder Systemkamera ist empfehlenswert: Für spontane oder unauffällige Aufnahmen greift man zur Kompaktkamera, will man gezielte Einstellungen vornehmen, verwendet man die Spiegelreflex- oder Systemkamera.

Analoges Fotografieren


Analoges Fotografieren gehört inzwischen fast gänzlich der Vergangenheit an. Doch analoge Fotos haben ein ganz eigenes Aussehen und eine eigene Wirkung, sodass man diese durchaus digitalen Aufnahmen vorziehen kann. Auch hat man mit einigen neu aufgelegten Analogkameras die Möglichkeit, bewusst Spaßaufnahmen im Retro-Look zu machen.

Die Vorteile der digitalen Fotografie sind offensichtlich: Man spart sich das Geld für teure Filme, kann Aufnahmen sofort am Monitor kontrollieren, kann Farben und Lichtempfindlichkeit direkt an der Kamera einstellen. Dennoch gibt es sowohl Hobby- als auch Profifotografen, die (noch immer) auf analoge Kameras schwören. Tatsächlich haben Digitalfotos eine ganz andere Farbigkeit als analoge Fotografien, die nicht immer zu bevorzugen ist. Auch kann man bei analogen Spiegelreflexkameras mit einer noch geringeren Schärfentiefe arbeiten als bei den meisten digitalen.

Wer schon lange nicht mehr oder noch nie analog fotografiert hat, kann zudem durch den Einsatz einer analogen Kamera die eigene Disziplin verbessern: Da man immer nur eine begrenzte Anzahl an Filmen zur Verfügung hat, muss man sich (wieder) darauf konzentrieren, dass die Einstellungen und der Ausschnitt schon beim ersten Abdrücken stimmen. Auch wird man so gezwungen, vor jedem Foto zu entscheiden, ob das Motiv wirklich eine Aufnahme wert ist oder nicht. (Viele engagierte Fotografen berücksichtigen diese Überlegungen übrigens auch beim Einsatz ihrer Digitalkamera – schon weil sie nicht später viel am Bildschirm aussortieren oder korrigieren möchten.)

Lomografie

Analoge Kameras kann man auch wählen, weil man einmal nicht den „perfekten“ Look der digitalen Technik (große Schärfe, leuchtende Farben) erreichen will. Gerade bei billigen Kameras und Filmen traten früher oftmals Fehler in Form von Unschärfe und Farbstichen auf. Doch gerade diese „Fehler“ werden von einigen Fotografen inzwischen im Rahmen von Retro-Trends ästhetisch bevorzugt.

Der bekannteste dieser Trends ist die Lomografie. Ihr Name geht zurück auf die Kompaktkamera LOMO LC-A, die in der Sowjetunion produziert wurde und in den Ländern des Ostblocks weit verbreitet war. Nachfolgemodelle dieser Kamera werden bis heute in China produziert. Zur einfachen LC-A kamen zudem weitere Modelle hinzu, die vor allem für Spaßaufnahmen oder künstlerische Fotos verwendet werden, z. B. Kameras mit Fischaugenobjektiv oder Vierfachobjektiv. Bilder dieser Kameras haben eine ganz spezifische Farbgebung und stellen damit eine interessante Abwechslung dar, wenn einem die digitale Fotografie zu langweilig wird.

Polaroid

Eine andere Form der analogen Fotografie, die auch heute noch Verwendung findet, ist die Sofortbildfotografie. Der bekannteste Hersteller ist hierbei Polaroid. Die ursprünglichen Polaroid-Kameras mit ihren Fotos im Format 8,5 x 10,5 cm werden inzwischen nicht mehr hergestellt. Es gibt jedoch das neuere Modell Polaroid 300, das Sofortbilder in einem kleineren, nur etwa passbildgroßen Format liefert. Auch Sofortbildkameras können eine interessante Ergänzung für die Reiseausrüstung sein.

Fotografieren mit integrierten Kameras


Heutzutage braucht man zum Fotografieren nicht unbedingt ein eigenes Gerät, denn auch Handys, Smartphones und Tablet-Computer verfügen in der Regel über eine Kamera. Von der Qualität her können sie meist mit einfachen Kompaktkameras mithalten.

Handys, Smartphones oder Tablet-Computer, die man bei einer Reise ohnehin dabei hat, können als praktische Zusatzkamera dienen. Von der Auflösung und der Qualität her sind viele integrierte Kameras, insbesondere in Smartphones, inzwischen auf einem Niveau mit einfachen bis mittleren Kompaktkameras. Ein großer Vorteil einer Smartphone-Kamera ist, dass man die Bilder sekundenschnell online stellen oder verschicken kann. Da viele Geräte außerdem über eine Frontkamera verfügen, eignen sie sich hervorragend für Selbstporträts, bei denen man die Aufnahme auf dem Handy-Display kontrollieren kann.

Richtiger Umgang mit integrierten Kameras

Wenn man mit einer integrierten Kamera fotografiert, muss man allerdings auch mit gewissen Einschränkungen gegenüber Kompaktkameras leben. So sind Linse und Sensor hier noch kleiner als bei einer Kompaktkamera, sodass eine höhere Pixelzahl nicht unbedingt zu einem besseren Ergebnis führt und es relativ leicht zu Bildrauschen kommen kann. Auch verfügen integrierte Kameras nur über eine Festbrennweite, es lässt sich also nur digital zoomen, was zu einer niedrigeren Bildqualität führt. Zooms sollte man deshalb besser komplett vermeiden, sondern lieber den Standort wechseln und näher an das Objekt herangehen.

Auch das ansonsten so praktische niedrige Gewicht der meisten Smartphones kann beim Fotografieren zum Problem werden, da Fotos dadurch leichter verwackeln. Man sollte seine Hände also besser am Körper abstützen oder sich irgendwo anlehnen, wenn man mit dem Smartphone fotografiert. Auch haben viele integrierte Kameras keinen oder nur einen sehr schlechten Blitz. Deshalb sind Fotos in Innenräumen meist schwierig. Beachten sollte man beim Fotografieren mit dem Smartphone auch, dass dies den Akku sehr stark belasten kann. Man sollte deshalb nicht zu viel fotografieren, wenn man das Smartphone anschließend noch zum Telefonieren braucht.

Generell lassen sich bei Smartphones und Tablets die eingebauten Kameras erst durch zusätzliche Apps in vollem Umfang nutzen. So kann man weitere Einstellungen wählen, beim Fotografieren bestimmte Filter verwenden oder die Fotos künstlich auf alt trimmen. Auch professionelle Fotografen arbeiten teilweise auf diese Weise mit Smartphone-Kameras.

Foto-Apps für Android- und Apple-Geräte


Die eingebauten Kameras bei Smartphones und Tablet-Computern können durch die Nutzung von Apps deutlich aufgewertet werden. Während manche Apps vor allem auf den Spaß abzielen und skurrile Effekte erlauben, sind einige auch gezielt gemacht, um beim Fotografieren umfangreichere Einstellungen und damit bessere Bilder möglich zu machen.

Für alle Smartphones und Tablet-Computer gibt es eine schier unüberschaubare Anzahl an Apps zum Thema Fotografieren. In der Tat können viele dieser Apps die integrierte Kamera deutlich aufwerten. Wenn man plant, bei einer Reise das Smartphone oder Tablet gezielt als zusätzliche (oder einzige) Kamera einzusetzen, sollte man sich deshalb vorher unbedingt mit dem Thema Apps auseinandersetzen.

Wie beim Herunterladen anderer Apps sollte man auch bei Kamera-Apps einige Grundsätze beachten: So sollte man sich Apps am besten nur aus den entsprechenden Stores (App Store bei Apple, Google Play bei Android) herunterladen, da hier die Gefahr von Schadsoftware deutlich geringer ist als bei Apps, die aus dem Internet geladen werden. Im Store sollte man die Kommentare zu den Apps durchlesen, insbesondere die negativen, und am besten nur Apps kaufen, die bereits eine hohe Zahl an Nutzern haben. Wenn man eine App installieren will, sollte man darauf achten, welche Berechtigungen die App verlangt. Insbesondere kostenlose Apps wollen oft auf sensible Daten wie Anruf- oder Kontaktdaten zugreifen, obwohl dies für die Funktionen der App eigentlich unnötig erscheint. Hier sollte man immer abwägen, ob diese teilweise Aufgabe der Privatsphäre den Nutzwert der App nicht übersteigt.

Erleichterung des Fotografierens

Eine sinnvolle Erweiterung der installierten Kamera sind Apps, die die Handhabung der Kamera vereinfachen und erweiterte Einstellungen ermöglichen. So bieten einige Apps beispielsweise die Möglichkeit, sich Hilfslinien für einen geraden Horizont oder für die Anwendung der Drittelregel einblenden zu lassen. Auch gibt es einige Apps, die wie ein Bildstabilisator funktionieren: Sie nehmen ein Foto zu dem Zeitpunkt auf, an dem die Hand am ruhigsten ist. Zudem können einige Apps die Einstellungsmöglichkeiten für Belichtungszeit, Weißabgleich und Ähnliches über die der normalen Kamera-App hinaus erweitern.

Ungewöhnliche Fotos

Einige Foto-Apps können beim Fotografieren bestimmte Stile simulieren. So gibt es beispielsweise Kamera-Apps, die den entstandenen Fotos den Analog-Look einer bestimmten alten Kamera geben. Auch Farbfilter und sogar Negativ- und Röntgenaufnahmen können so beim Fotografieren simuliert werden. Daneben gibt es auch die Möglichkeit, die Wirkung bestimmter Objektive wie Fisheye- oder Tilt-und-Shift-Objektiv nachzuahmen.

Nachbearbeitung

Auch bei der Nachbearbeitung sind den Fotos auf Smartphones und Tablets kaum Grenzen gesetzt. Dabei ist es bei vielen Apps auch unerheblich, ob die Fotos mit der speziellen App, der normalen Kamera-App oder mit einer anderen Kamera aufgenommen wurden. So kann man auch „ganz normalen“ Fotos nachträglich einen Retro-Look verpassen, sie zur Zeichnung umgestalten, sie so aussehen lassen, als seien sie mit einem Tilt-und-Shift-Objektiv aufgenommen worden, als habe es bei der Aufnahme geregnet und vieles vieles mehr. Wer es weniger künstlich haben will, kann die Apps auch nur benutzen, um die Fotos etwas aufzuhellen oder den Kontrast zu intensivieren.

Empfehlenswerte Apps für Android-Geräte

Aviary – kostenlose Bildbearbeitungs-App ohne Aufnahmefunktion, aber mit umfangreichen Möglichkeiten der Bearbeitung, insbesondere schönen Effekt-Filtern, mit Bezahl-Apps erweiterbar (auch für iPhone)

Camera Zoom FX – preiswerte Foto-App, die viele Hilfsmittel wie Stabilisierung oder geraden Horizont bietet und darüber hinaus eine umfangreiche Möglichkeit der Nachbearbeitung bietet, durch kostenlose Apps erweiterbar

Cymera – kostenlose Foto-App, die das stabilisierte Fotografieren erlaubt und zudem viele Spaßaufnahmen ermöglicht, unter anderem durch das Nachahmen von LOMO-Kameras mit Mehrfachobjektiven, zudem ist eine umfangreiche Nachbearbeitung möglich

Empfehlenswerte Apps für Apple-Geräte

Aviary – kostenloser Photo-Editor mit umfangreichen Bearbeitungsmöglichkeiten (auch für Android, siehe oben)

Hipstamatic – kostengünstige Foto-App, die nicht nur die Effekte, sondern auch die Bedienung einer analogen Kleinbildkamera nachahmt und auch von professionellen Fotografen eingesetzt wird

Vintage Camera – kostenlose Foto-App, die das Aufnehmen und Nachbearbeiten von Bildern erlaubt und diesen durch verschiedene Filter unterschiedliche Retro-Looks verleiht

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