Reise Know-How Reiseführer Marokko

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Weiterfahrt nach Beni-Mellal

Die N 8 mit viel Bus- und Lkw-Verkehr führt weiter durch ein Landwirtschaftsgebiet. Bei km 94 geht es an einem großen Kreisverkehr rechts ins Zentrum von Kasba Tadla, geradeaus nach Casablanca und links weiter nach Beni-Mellal.

Kasba Tadla

Die Stadt mit etwa 45.000 Einwohnern liegt am Fluss Oum er-Rbia auf 725 m Höhe und ist ein wichtiger Verkehrsknotenpunkt zwischen Fès, Casablanca und Marrakesch. Die große Kasbah wurde von Moulay Ismail 1677 erbaut und enthält eine Moschee. Die Neustadt liegt etwas westlich der Altstadt – dort gibt es Geschäfte, Restaurants, aber bis auf das einfache, alte Hotel des Alliés (Bd. Mohamed V., Tel. 0523 41 85 87) keine touristische Infrastruktur.

Kasba Tadla ist ein Schafzuchtzentrum, zudem beginnt hier ein riesiges landwirtschaftliches Gebiet mit Obstplantagen und Kornfeldern. Montags findet ein großer Wochenmarkt statt, am Dienstag ein Viehmarkt. Auch die Hauptphosphatabbaugebiete Marokkos bei Oued Zem und Khourigba sind nicht weit entfernt. Das Gebiet zwischen Kasba Tadla und Casablanca ist somit die „Schatzkammer“ Marokkos, da die Phosphatvorkommen den größten Reichtum des Landes darstellen. Touristisch ist das Gebiet jedoch vollkommen uninteressant.

Der Busbahnhof liegt an der Straße nach Casablanca. Es verkehren mehrmals täglich Busse in Richtung Fès, Marrakesch, Beni-Mellal sowie Casablanca.

Weiterfahrt nach Beni-Mellal

Weiter Richtung Beni-Mellal geht es durch die landwirtschaftlich intensiv genutzte Tadla-Ebene. Viele Tankstellen und Raststätten säumen die Strecke.

Bei km 123 ist Beni-Mellal erreicht.

Beni-Mellal

Die Provinzhauptstadt mit etwa 193.000 Einwohnern liegt auf 625 m Höhe in landschaftlich reizvoller Umgebung auf dem Plateau Dir, am Fuße des Djabal Tassemit (2248 m). Die Kasbah des Ortes ließ Moulay Ismail 1688 errichten. Die Stadt umgeben Olivenhaine und Obstplantagen, die vom nahe gelegenen Stausee Bin el-Ouidane bewässert werden. Dank des Zitrusfrüchte- und Zuckerrübenanbaus expandierte die Stadt in den letzten Jahrzehnten enorm.

Beni-Mellal selbst bietet nicht viel für Touristen, aber die Stadt (und Azilal) ist ein günstiger Ausgangspunkt für Fahrten zum Stausee Bin el-Ouidane, zu den Ouzoud-Wasserfällen (vgl. Kapitel zum Hohen Atlas) und für Wanderungen im Hohen Atlas.

Beni-Mellal hat nur noch wenige alte Viertel vorzuweisen, Neubauten bestimmen das Stadtbild. In den Suqs (Markt am Dienstag und Sonntag) kann man die traditionellen bunten Hanbel-Decken aus Schafswolle erwerben.

Im Osten der Stadt (3,5 km, über eine kleine Nebenstrecke zu erreichen, Beschilderung „Circuit de Touristique“) befinden sich die wenig lohnenswerten Quellen von Aïn Asserdoun mit einer kleinen Parkanlage. Oberhalb der Anlage liegt die Ruine der Kasbah Ras el Aïn, von der man einen schönen Blick auf den nördlichen Mittleren Atlas genießt.

Praktische Informationen
Informationen für Touristen

Délégation provinciale du Tourisme, Av. Hassan II., Imm. Chichaoua, 1. Stock, Tel. 0523 48 78 29. Hier gibt es eine hervorragende (teure) Karte der Region Tadla-Azilal, die das Gebiet bis einschließlich Mgoun-Region im Hohen Atlas und den Stausee Bin el-Ouidane-Azilal sowie die Region Zaouiat Ahansal umfasst.

Unterkunft
Mittelklasse

Al Bassatine, Quartier Ouled Hamdane, Route nach Fkih Ben Salah, Tel. 0523 48 68 05, www.hotel-albassatine.com. Ältere Hotelanlage (3 Sterne) in ruhiger Lage mit schönem Garten und Pool, einfach ausgestattete Zimmer, z.T. mit Balkon.

Les Belles Terrasses, 26, Rue Essaouira, Tel. 0523 48 10 10, www.lesbellesterrasses.com. Das empfehlenswerte kleine Gästehaus liegt in einer ruhigen Seitenstraße. Es hat einen schönen Garten, großen Pool und stilvoll eingerichtete, geräumige Zimmer. WLAN.

Ouzoud, ca. 3 km außerhalb an der Straße nach Marrakesch, Tel. 0523 48 37 52, www.hotel-benimellalouzoud.com. Das Hotel entspricht nicht dem ausgewiesenen 4-Sterne-Standard, liegt aber ruhig und hat einen hübschen Pool und Garten sowie saubere Zimmer mit TV und AC.

Günstig

Achokre, ca. 13 km außerhalb in Oulad Yaich (N 8 Richtung Kasba Tadla), Lotissement Achokre, Tel. 0523 51 63 63, www.hotelachokre.com. Einfaches, typisch marokkanisches Hotel mit sauberen Zimmern mit Bad.

Aïn Asserdoun, 75, Bd. des F.A.R., Tel. 0523 48 34 93. Die Zimmer zur Straße sind laut und stickig, im Bad funktioniert nicht immer alles, aber das Personal ist nett und das Essen reichlich und gut (sehr gutes Frühstück).

Zidania, Bd. des F.A.R., Tel. 0523 48 18 98, hotelzidania@yahoo.fr. Saubere Zimmer mit Bad, direkt im Getümmel um den Busbahnhof (laut).

Camping

Wohnmobilisten können evtl. auf dem Parkplatz des Marjane-Supermarkts (Bd. Mohamed VI.) übernachten. Problemlos finden sich um Bab Boudir und Umgebung im Tazzeka-Nationalpark Wild-Campingplätze.

Essen und Trinken

Imbissstände und Cafés befinden sich am Bd. Mohamed V. sowie in den Hotels.

Busse

Der Busbahnhof (Gare routière) liegt am Bd. Mohamed VI.

CTM-Busse verkehren in Richtung Marrakesch (von Fès kommend) 3x tägl. (ca. 4½ Std. Fahrzeit, 65 DH) und nach Casablanca, 4x tägl. (ab 4 Std., 90 DH). Weitere Busse anderer Linien fahren nach Azilal (ca. 30 DH) und Midelt (ca. 60 DH).

Taxis/Sammeltaxis

Die Taxis und Sammeltaxis fahren an der Straße nach Marrakesch ab. Ein Sammeltaxi nach Oueld Ayad kostet etwa 25 DH und von dort nach Aït Attab (El Abid-Schlucht und Ouzoud-Wasserfälle) nochmals etwa 20 DH.

Sonstiges

Ein Ensemble Artisanal (staatlicher Kunsthandwerksladen mit Festpreisen) befindet sich im Zentrum an der Straße nach Marrakesch.

Viele Banken (mit Geldautomat) reihen sich entlang des Bd. Mohamed V.

Im Marjane-Supermarkt (ex Acima) an der Ausfahrtsstraße Richtung Marrakesch auf der linken Seite kann man sich mit allen (auch europäischen) Lebensmitteln eindecken. Im Zentrum, am Bd. Mohamed VI., gibt es einen weiteren riesigen Marjane-Supermarkt (N 32°20,616’, W 06°21,663’, tägl. 9–22 Uhr).

Taza

Die Garnisonsstadt mit etwa 150.000 Einwohnern liegt landschaftlich recht reizvoll an einem Hügel – nur selten verirren sich Touristen hierher. Auf dem Weg in den sehr schönen Nationalpark Djabal Tazzeka (vgl. folgende Route) und zum Gebiet des Djabal Bou Iblane lohnt es sich durchaus, hier kurz Halt zu machen. Man kann Taza auch gut als Basis für Ausflüge in den Tazzeka-Nationalpark nutzen (dort keine Unterkünfte).

 

Die Stadt unterteilt sich in Unter- und Obertaza (die alte Medina) und ist von einer Stadtmauer aus der Zeit der Almohaden (12. Jh.) umgeben. Das Bordj (Festung) aus der Zeit der Saaditen (16. Jh.) überragt mit einem 26 m hohen Turm die Stadt.

Geschichte

Die Ursprünge Tazas reichen bis in die Steinzeit zurück. 1916 wurden in einer Höhle nördlich der Festung von Taza 25.000 Jahre alte menschliche Skelette gefunden. Den Grundstein für die Stadt legten die Meknassa-Berber im 8. Jh. um ein Ribat (befestigtes Kloster). Die Klosterfestung war ein wichtiges Bollwerk gegen Osten. Trotzdem wurde Taza von dem Almoraviden-Eroberer Yussuf Ben Tasch fin 1074 und auch später immer wieder von den wechselnden Dynastien wie den Almo haden (12. Jh.), Meriniden (13. Jh.) und Alawiden (17. Jh.) erobert. Taza durchlitt eine wechselvolle Geschichte mit Kriegen und Seuchen, er lebte aber aufgrund seiner Lage im fruchtbaren Gebiet zwischen Rif und Mittelmeer immer wieder Blütezeiten. Bereits Leo Africanus beschrieb Taza als blühende und fruchtbare Stadt mit vielen Weinstöcken.

1912 wurde Taza ins französische Protektoratsgebiet einbezogen und mit der Unabhängigkeit 1956 ins marokkanische Reich eingegliedert.

Sehenswertes

Alle Sehenswürdigkeiten liegen in der Altstadt Taza Haute (Ober-Taza).

Wer zu einem Bummel in der Stadt verweilen will, kann die Große Moschee (Grande Mosquée), die der Sultan Abd al Mum’in im 12. Jh. errichten ließ und die von den Meriniden innen prachtvoll ausgestattet wurde, sowie das Minarett der Grabmoschee des Stadtpatrons Sidi Azouz besichtigen (beide nur von außen, kein Zutritt für „Ungläubige“). Die Medersa (Koranschule aus der Merinidenzeit, 1323) mit ihren schönen Räumen, in denen im Sommer gelegentlich Kunsthandwerk ausgestellt wird, kann besucht werden.

Beim Suq bzw. Bab Jamaa steht auch die etwas außergewöhnliche Suq-Moschee (Jamaa es Suq), deren Minarett sich von oben nach unten verjüngt.

In den Suqs von Taza gibt es keine Touristenprodukte, sondern ausschließlich Waren für die einheimische Bevölkerung. Der Wochenmarkt findet montags auf dem Suqgelände an der Stadtausfahrt nach Norden statt. Das Handwerk rund um Taza ist reich an Traditionen. Man findet auch hier im Suq die verschiedensten Handwerksbereiche, natürlich nicht so groß und vielfältig wie in Meknès oder Fès. Man kann die handwerklichen Produkte auch zu günstigen Festpreisen im Ensemble Artisanal (Neustadt) erwerben.

Von der alten Stadtmauer aus der Almohadenzeit sind nur noch die Stadttore und Bruchstücke erhalten.

Praktische Informationen

Infos zur Stadt unter www.ville-taza.com.

Unterkunft

1 La Tour Eiffel, Route de Fès, Tel. 0537 67 15 62. Das freundliche Hotel ist arg in die Jahre gekommen, die meisten Zimmer sind jedoch in Ordnung, und von den oberen Etagen blickt man über die Stadt. Mit Aufzug und Restaurant.

5 Dauphiné, Av. Mohamed VI. (beim Place de l’Indépendance), Tel. 0535 67 35 67. Älteres Hotel mit einfachen, sauberen Zimmern mit Bad, TV und Fenster zum Platz. Die Einrichtung ist schon etwas angeschlagen, aber die Zimmer sind ordentlich und z.T. recht groß mit Balkon.

3 De la Gare, in der Nähe des Bahnhofs an der Route de Fès, Tel. 0535 67 24 48. Einfaches, ordentliches Hotel, Zimmer (mit/ohne Dusche) um einen schönen Innenhof. Gutes Frühstück im Café im EG.

7 L’Étoile, 39, Av. Moulay al Hassan (in der Medina), Tel. 0535 27 01 79. Einfach, aber sauber, Du/WC auf dem Gang, Waschbecken im Zimmer.

2 Pyramides, in der Nähe des Bahnhofs (Quartier La Gare), Tel. 0535 67 01 01. Neueres, typisch marokkanisches Mittelklassehotel mit Restaurant, sauberen Zimmern unterschiedlicher Größe mit Bad, TV und Klimaanlage. WLAN.

Camping

Wohnmobilisten können beim Café an den Ras-el-Ma-Wasserfällen übernachten (siehe nächste Route).

Essen und Trinken

6 Paradise Moumou, Bd. Moulay Youssef. Freundliches Schnellrestaurant mit Pizza, Paninis und Sandwiches. Nebenan gibt es Gebäck und Tee im netten Innenhof der 6 Boulangerie Amsterdam.

Übernachtung

1La Tour Eiffel

2Pyramides

3De la Gare

5Dauphiné

7L’Étoile

Essen und Trinken

4Imbissbuden

6Paradise Moumou, Boulangerie Amsterdam

Busse

Der CTM-Busbahnhof und Büros diverser Busunternehmen liegen am Place de l’Indépendance, Tel. 0535 67 30 37.

CTM-Verbindungen

Fès: 6x tägl., ca. 1½ Std., 50 DH.

Rabat, Casablanca: 4x tägl., nach Rabat ca. 4½ Std., 125 DH; nach Casablanca 7 Std., 160 DH.

Tanger: 2x tägl., 8 Std., 155 DH.

Larache: Nachtbus, 7 Std., 130 DH.

Nador: 3x tägl., 70 DH, ca. 3 Std.

Al Hoceima: 1x morgens, 65 DH, ca. 3½ Std.

Andere Buslinien fahren ab der Route de Fès bzw. Route Bir Anzarane nahe des Bahnhofs ab (Hauptstraße nach Fès). Bequemer und schneller ist der Zug.

Die Sammeltaxis halten beim großen Suqgelände an der Stadtausfahrt Richtung Norden. Sie fahren u.a. nach Fès, Oujda und Al Hoceima.

Bahn

Der Bahnhof liegt an der Av. de la Gare im Norden der Neustadt, Tel. 0535 67 26 62. Der Zug ist von Taza das schnellste und bequemste Verkehrsmittel.

Fès – Meknès – Casablanca (z.T. mit Umsteigen in Fès): 6x tägl. nach Fès, 2 Std., ab 40 DH; 6x tägl. nach Meknès, 3½ Std., ab 56 DH; 4x tägl. nach Casablanca, 6¾ Std., ab 88 DH.

Oujda: 3x tägl., 3½ Std. Fahrzeit, ab 49 DH.

Sonstiges

Post am Place de l’Indépendance.

Banken liegen an der Av. Mohamed V. und am Place de l’Indépendance

Festival de Bab Boudir, mehrtägiges Festival im Juli oder August in Bab Boudir (vgl. nächste Route, ca. 30 km von Taza entfernt) mit Folkloredarbietungen sowie Fantasias (Pferdespiele).

Von Taza über den Nationalpark Djabal Tazzeka nach Fès

168 km, R 507, P 5420.

Schmale Asphaltstraße, z.T. ausgefranst. Auf dieser Strecke verkehren keine Busse, nur Taxis oder Sammeltaxis. Die Busse fahren nur entlang der Hauptstrecke N 6.

Die Neustadt in Taza (km 0) Richtung Medina verlassen und an den nächsten beiden Kreiseln links halten. Weiter bergauf Richtung Süd/Südost auf der R 507. Im Frühjahr wirkt die hügelige Landschaft sehr idyllisch, mit Getreidefeldern, Olivenbäumen und blühendem Mohn. 6 km hinter Taza enden die Häuser, die schmale Straße schlängelt sich den mit Pinien bewachsenen Hang entlang.

Bei km 9 plätschert der kleine Wasserfall Ras el Ma unterhalb der Straße in der grünen Landschaft. 1 km weiter lädt das nette Café/Restaurant Ras el Ma mit Aussichtsterrasse in einem üppigen Garten zu einer Rast ein. Wohnmobile können auf dem Parkplatz gegenüber übernachten.

Es geht weiter bergauf entlang Olivenhainen durch karstige Landschaft.

13 km hinter Taza ist die Passhöhe Col de Sidi Meibeur (1200 m) mit kleinem Berberdorf erreicht. 1 km weiter befindet sich der Eingang in den Nationalpark Djabal Tazzeka, N 34°08,127’ W 04°01,520’.

Nationalpark Djabal Tazzeka

Der bereits 1950 gegründete und heute 13.700 ha umfassende Park (www.tazekka.com) wird kaum von Touristen besucht und ist daher herrlich ruhig. Im Bergland rund um den Djabal Tazzeka (1980 m) findet man noch unberührte Natur mit schroffen Karstfelsen, märchenhaften Steineichen-, Korkeichen- und Zedernwäldern und der sehenswerten Tropfsteinhöhle Friouato. In der Nähe von Bab Boudir bemüht man sich in einem Reservat um die Wiedereinführung der bedrohten Mufflons und Atlashirsche (Cerf de Barbarie, Cervus elaphus barbarus), die 200 Jahre lang in der Region ausgerottet waren. In den Wäldern leben viele Wildschweine. Direkt am Eingang zum Park ist eine einstündige Wanderung ausgeschildert (Sentier L’Aigle, ca. 3 km). Auf der weiteren Strecke durch den Park gibt es (unmarkierte) Wanderwege unterschiedlicher Länge und Schwierigkeit. Der längste Weg (Nr. 7, La Cédraie) ist 17,3 km lang und führt rund um den Djabal Tazzeka. Einen Überlick über alle Wanderungen findet man auf einer Tafel beim Infozentrum in Bab Boudir. Auch einige Picknickplätze liegen an der Strecke. Außerhalb der Saison gibt es keine Versorgungsmöglichkeiten, im Sommer haben ein einfaches Café und ein Laden in Bab Boudir geöffnet. Im Winter wird es hier sehr kalt und es liegt z.T. Schnee. Unterkunft findet man in der einfachen Herberge Dayet Chiker (s.u.). Es gibt einen Campingplatz in Bab Boudir, der jedoch nur im Juli/August geöffnet hat. Wohnmobile können auch auf dem geschotterten Parkplatz vor der Grotte Friouato campen.

 

Weiterfahrt nach Fès

Bei km 17 zweigt links die Straße nach Mehraoua (34 km) ab, rechts weiter nach Bab Boudir. Die Strecke führt über ein schönes Hochplateau, die Menschen leben hier mit ihren Ziegen und Kühen in ärmlichen Hütten.

4 km (km 21) weiter geht es rechts zur Grotte Friouato (1 km). Links der Straße befinden sich die Grottes de Chiker. Die Tropfsteinhöhlen mit 5 km Ausdehnung liegen in einer Hochtalmulde mit dem kleinen See Dayet Chiker. Die Höhlen sind schwer zu finden und nur für geübte Höhlengänger mit Führer im Sommer begehbar. Hier bietet die Gîte Dayet Chiker des herzlichen Gastgebers Mustapha Lachab Unterkunft (Mobil 0615 95 38 40, einfache Zimmer mit Bad auf dem Gang, Salon mit Kamin, WLAN). Mustapha gibt gerne Tipps, um die herrliche Gegend zu Fuß oder mit dem Rad zu erkunden.

Grotte (Gouffre) Friouato

Die sehr beeindruckende Grotte ist die siebtgrößte Höhle Marokkos (3,5 km lang, 30 m Durchmesser, 271 m tief). Innen herrscht eine konstante Temperatur von 13°C. Am Eingang (N 34°06,26’, W 04°04,36’) befinden sich ein Park- und Picknickplatz, ein kleines Café sowie ein Kiosk mit Postkarten und einem Plan und Prospekt zur Höhle. Ohne Führer darf man lediglich in den tiefen Trichter (steile Betontreppe mit mehr als 500 Stufen) am Eingang hinuntersteigen. Nach dem Abstieg in den Trichter geht es durch ein enges Loch in die stockfinstere Grotte. Innen braucht man unbedingt eine Stirnlampe und am besten auch noch eine größere Taschenlampe zum Ausleuchten der vielen Tropfsteinsäle (Beleuchtung angeblich in Arbeit). Leider wurden einige schöne Stalakmiten von ignoranten Touristen abgebrochen und die Wände teilweise mit Graffiti verunstaltet. Man sollte nicht die beste Kleidung und feste Schuhe anziehen, denn der Weg führt über Betonstufen, Holzleitern und glitschige Holzbretter über kleine Wasserläufe und schlammige Felsen. Die Besichtigung endet an einem 70 m tiefen Brunnen, den man nicht überqueren kann. Für die Tour sind eine gewisse Fitness, Beweglichkeit und Trittsicherheit unbedingt notwendig.

Der Höhleneintritt beträgt 5 DH/Person plus 3 DH für den Parkplatz. Eine dreistündige, sehr abenteuerliche Führung kostet 200 DH für 2 bis 5 Personen (plus 50 DH für Helm- und Lampenmiete). Im Sommer 2019 war die Höhle gesperrt und der Zeitpunkt der Wiedereröffnung noch unklar. Beim kompetenten Höhlen-, Wander- und MTB-Führer Youness Kassmi kann man sich nach alternativen Grottenbesichtigungen (z.B. Izoura, Chiker, Chaara, Bouslama, Sidi Majber) erkundigen: Mobil 0666 01 47 90 oder 0660 03 00 35, kassimi.youness1@gmail.com.

Weiterfahrt nach Fès

Bei km 23 geht es zurück an der Hauptstrecke rechts Richtung Bab Boudir (1540 m Höhe), das bei km 30 erreicht ist. Im Frühjahr und Winter herrscht hier Geisterstadtatmosphäre mit neuen und verfallenden Ferienhäusern, einem Sportplatz mit leerem Schwimmbad und dem ummauerten Areal des Camping Lalloujir (Rasen und große Bäume, im Sommer evtl. geöffnet).

Am Kreisverkehr im Ort geht es rechts weiter nach Bab Azhar (25 km) und Sidi Abdellah (42 km), N 34°04,132’, W 04°07,307’. Gleich nach dem Abzweig liegt links das Informationszentrum des Nationalparks Djabal Tazzeka (Direction Régionale des Eaux et Forets du Nord-Est) mit einer Übersichtstafel zu den Wanderwegen. Hier kann man sich auch nach einem Führer für die Höhlen (s.o.) erkundigen. In der Nebensaison hat das Büro geschlossen.

Die Strecke führt weiter bergab durch Pinien- und Steineichenwald, bei schönem Wetter mit tollem Ausblick. Bei km 51 zweigt links eine Straße nach Tazarine-des-Zerarda ab, rechts weiter. 2 km weiter führt rechts eine Piste zum Djabal Tazzeka (9 km Geländewagenpiste), N 34°03,099’, W 04°10,046’. Von hier kann man schöne Wanderungen zum Gipfel (1980 m, 4–5 Std.) und in die umliegenden Berge mit Zedern und (z.T. abgeschälten) Korkeichen unternehmen.

Bei km 72 ist das Berberdorf Bab Azhar (mit Läden, Café) erreicht. Ab hier ist es vorbei mit der Einsamkeit, es folgen Felder mit Getreide und Oliven. Wer ein paar ruhige Tage in der Region verbringen möchte, checkt in der sehr hübschen Auberge Ain Salah (Mobil 0661 89 35 87, www.ainsahla.com, N 34°06,264’, W 04°19,040’) in der Nähe des Dorfes Bouchfaa ein (beschildert). Auf dem Farmgelände stehen 17 marokkanisch gestaltete DZ mit Bad und Terrasse zur Verfügung, ferner ein Pool, ein Hammam sowie ein Restaurant mit sehr gutem Essen. Auch Übernachtung im Nomadenzelt ist möglich. Gute Ausgangsbasis für Wanderungen im Park.

Auf den letzten Kilometern vor Erreichen der N 6 führt die Straße durch eine schöne Schlucht mit steilen roten Felswänden und vielen Höhlen (Gorges de l’Oued Zireg).

87 km hinter Taza mündet diese Route in die Hauptstraße N 6 Fès – Guercif ein (rechts weiter). Aus der anderen Richtung kommend muss man hier links (!) abbiegen (unter Unterführung der N 6 und Bahngleis), N 34°10,263’, W 04°19,255’.

Weiter geht es auf guter, breiter Straße ohne landschaftliche Höhepunkte, vorbei am Stausee Idris I. Vorsicht: Viele Verkehrs- und Radarkontrollen im Umkreis von Fès! Bei km 157 zweigt links die Route nach Rabat, Ifrane und Sefrou ab. 2 km weiter geht es links nach Sidi Harazem (2 km) und auf die Autobahn nach Rabat.

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