Netzwerke in pastoralen Räumen

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5 FAZIT UND BEGRIFFSBESTIMMUNG

In diesem Kapitel wurden mithilfe klassischer Literatur zur Netzwerksoziologie theoretische Grundlagen und Entwicklungslinien der Netzwerksoziologie aufgezeigt. Hiernach wurden zunächst kursorisch netzwerksoziologische Anwendungsfelder vorgestellt, um dann einerseits auf die religionssoziologische Rezeption und andererseits auf die pastoraltheologische Begriffsverwendung näher einzugehen.

Durch die Auseinandersetzung mit der Netzwerksoziologie wurde ein Verständnis von Netzwerken als relationalen Konstrukten definiert, welche – die als Knoten symbolisierten – im Netzwerk befindlichen AkteurInnen und deren – als Kanten dargestellte – Beziehungen untereinander beinhalten. Die netzwerksoziologische Theorie wiederum trifft Aussagen über Beziehungen zwischen AkteurInnen, inwiefern diese individuelles und kollektives Handeln beeinflussen oder davon beeinflusst werden. Die netzwerksoziologischen Methoden, wie die Messung von Zentralitätsmaßen oder Blockmodellanalysen, sind Instrumente, um aus der Empirie (abstrakte) Erkenntnisse über soziale Beziehungen zu generieren. Natürlich haben sich im Laufe der Zeit unterschiedliche Strömungen der Netzwerksoziologie herausgebildet, deren Vertreter hier kursorisch adressiert worden sind. Bekannte Arbeiten aus der Religionssoziologie schließen theoretisch und methodisch weitgehend an diese Traditionen an und machen die Erkenntnisse und Instrumente der Netzwerksoziologie für ihre Anliegen nutzbar.

Auch und gerade für die Pastoraltheologie ließ sich ein Prozess im Umgang mit dem Netzwerkbegriff nachzeichnen. Nachdem zunächst um die Jahrtausendwende mit Johannes van der Ven, Franz-Peter Tebartz-van Elst und schließlich Michael Hochschild erste Vordenker kursorisch auf einzelne Elemente aus der Netzwerksoziologie verwiesen hatten, machte der Begriff eine gewisse Karriere, die wissenschaftliche Auseinandersetzung mit dem bestehenden soziologischen Diskurs oder aber mit den Beiträgen in der eigenen Fachtradition allerdings nicht. Dies hatte zur Folge, dass in dieser Anfangsphase des 21. Jahrhunderts in der Theologie „Netzwerk“ zur Metapher wurde, der die Attribute „Integration von pluralen Formen“, „dezentrale Organisation“, „Mobilität und Flexibilität“ sowie „Innovation und Kreativität“ zugeordnet wurden. Zugleich wurde damit die Netzwerkmetapher in der Pastoraltheologie und Kirchenplanung zum Hoffnungsort für eine zukunftsweisende Kirche. Leider wurde mit dieser Metaphorisierung dem Netzwerk seine Konkretion genommen. Die zugeschriebenen Attribute wiederum zeugen von kirchenbezogenen Zukunftshoffnungen an Fakultäten und in den Planungszentren der Bistümer, die allerdings niemals per se in Netzwerken vertreten sind.

Die neuen Arbeiten von Helmut Eder und Thomas Wienhardt haben dieses Problem erkannt; beide Autoren streben mit ihren Dissertationen wieder eine wissenschaftliche Fundierung des Netzwerkkonzeptes für Pastoraltheologie und Praxis an, was im einen Fall besser, im anderen Fall weniger gut gelingt. Als weiterer Schritt auf diesem Weg könnte der jüngst erschienene Aufsatz von Gundo Lames197 gelten. Er platziert das Netzwerk theoretisch aus einem systemtheoretischen Ansatz heraus, bestehend aus losen funktionellen Kopplungen, als informelles Gegenstück zur formal strukturierten und gesteuerten Kirche als Organisation. Damit kann er für die konkrete pastorale Steuerungsarbeit die (beschränkten) Handlungsmöglichkeiten, Gefahren, Herausforderungen und Chancen dieses Netzwerkkonzepts für Kirche als Organisation ableiten und praxisrelevant analysieren.198

Dieses letzte Anliegen soll sowohl im Forschungsprojekt „Denken in Netzwerkdynamiken“ als auch im vorliegenden Buch vorangetrieben werden. Mithilfe soziologischer Theorie und Methoden wird dem pastoraltheologischen Forschungsanliegen nach neuen sozialen Koordinationsformen von Kirche auf lokaler Ebene Rechnung getragen. So können zugleich wissenschaftlicher Erkenntnisfortschritt und praktische Handlungsorientierungen angeboten werden.

Dabei nehmen wir zur Kenntnis, dass an soziale Netzwerke aus Sicht vieler Pastoraltheologlnnen und PastoralplanerInnen zahlreiche Hoffnungen geknüpft werden. Netzwerke entsprechen jedoch, wie wir dargestellt haben, nicht per se den ihnen zugeschriebenen Attributen wie Integration pluraler Formen, dezentraler Organisation, Mobilität und Flexibilität oder Innovation und Kreativität; sie sind sehr unterschiedlich in ihren Formen und Eigenschaften. Vielmehr kann der pastoraltheologische Diskurs zu Netzwerken so verstanden werden, dass die Autoren sich diese Eigenschaften an sich für die pastorale Arbeit wünschen. Netzwerke sollten daher eher als Vehikel zur Erreichung dieser Hoffnungen gesehen werden; sie müssen jedoch selbst für diese Ziele gebaut und ausgerichtet sein. Erkennt man die beschriebenen Attribute als Zielgröße pastoraler Arbeit an, können soziale Netzwerke zu deren Verwirklichung bewusst gestaltet werden. Dann kann es jedoch nicht darum gehen, schlicht „Netzwerke“ zu bilden, sondern es steht die Frage im Raum, wie Netzwerke funktional für diese inhaltlichen Zwecke gestaltet werden können.

Als Ausgangspunkt für die weiteren Ausführungen in diesem Buch möchten wir hier eine kurze und pragmatische Definition und Systematisierung anbieten und uns an dieser in den weiteren Kapiteln dieses Buches orientieren:

Netzwerke im Allgemeinen wollen wir verstanden wissen als:

Geflechte oder Strukturen, die aus den Verbindungen einzelner Elemente entstehen. Das heißt, es sind einzelne Entitäten als Knoten identifizierbar und jeweils separierbar. Die Verbindungsstrukturen sind ebenfalls in ihrer Art benennbar und in Qualität und Stärke beschreibbar.

Beispiele für Netzwerkstrukturen sind folglich:

– Chemische Verbindungen

– Facebook, Google

– Gehirnstrukturen

– U-Bahn-Fahrpläne

Soziale Netzwerke

Soziale Netzwerke sind: Beziehungsstrukturen zwischen AkteurInnen.

AkteurInnen sind: einzelne Personen, Gruppen oder Organisationen, also handelnde Entitäten.

Ihre Beziehungsstrukturen können sehr unterschiedlicher Natur sein und sind meistens von den AkteurInnen beinflussbar. Beschrieben, dargestellt und analysiert werden können z. B. Verwandtschafts-, Kommunikations-, Informations-, Unterstützungs- hierarchische, emotionale, finanzielle etc. Beziehungen zwischen AkteurInnen.

Wenn wir im Zusammenhang dieses Buches von Netzwerken, kirchlichen oder pastoralen Netzwerken sprechen, wollen wir diese im Folgenden immer als soziale Netzwerke verstanden wissen – auch wenn sie nicht immer begrifflich als solche markiert sind.

Aus dieser Definition ergeben sich mehrere Konsequenzen:

1. Soziale Netzwerke existieren bereits überall, auch wenn sie nicht explizit ins Leben gerufen und gestaltet worden sind. Jede(r) Mensch, jede Gruppe und Organisation bewegt sich automatisch und natürlich in unterschiedlichen Beziehungsstrukturen.

2. Es gibt nicht „das Netzwerk“ in einem geografischen Raum oder in einer Gruppe von AkteurInnen, sondern es sind unzählig viele soziale Netzwerke darstellbar. Die Sinnhaftigkeit der Erhebung, der Analyse und der bewussten Gestaltung bestimmter Beziehungsstrukturen qualifiziert sich von einem individuellen oder kollektiven Ziel ausgehend.

3. Soziale Netzwerkstrukturen können innerhalb einer Gruppe oder Organisation oder zwischen Gruppen oder Organisationen gemessen und dargestellt werden.

4. Damit ist „Netzwerken“ nicht per se gut oder schlecht bzw. gewinnbringend.

Die Organisationsberatung schlägt zur Vereinfachung eine Systematik von Typen sozialer Netzwerke199 nach dem Grad ihrer Professionalisierung vor, die ich als hilfreich für die Praxis erachte und daher ein wenig abgewandelt hier darstellen möchte:


Tab. 2: Typen sozialer Netzwerke(eigene Darstellung)

AUSBLICK FORSCHUNG:

■ Für die pastoraltheologische Forschung lässt sich durch die Darstellung dieses Literaturüberblickes der Bedarf erkennen, den Netzwerkbegriff und an ihn gekoppelte Hoffnungen ernsthaft theologisch zu hinterfragen bzw. zu begründen. Aus ekklesiologischer Perspektive wäre zu fragen, wie eine Kirche der Diversität, Innovation, Flexibilität und Dezentralität real aussehen könnte und welche Strukturen, Beziehungen und Prozesse hierfür wie verändert werden müssten. Aus dogmatischer und kirchenrechtlicher Perspektive wäre ernsthaft zu fragen, inwiefern diese als „Netzwerk“ bezeichneten Formen zur heutigen Verfasstheit der historisch gewachsenen kirchlichen Organisation und zu ihren Kerngedanken passen (können).

■ Soziologisch wäre mithilfe von Sekundäranalysen in anderen Arbeitsfeldern weiter zu recherchieren, inwiefern Netzwerkstrukturen geschaffen werden können, welche die beschriebenen Attribute befördern.

AUSBLICK PRAXIS:

■ Durch die Konkretisierung des Netzwerkbegriffes als Beziehungsstruktur zwischen AkteurInnen mit bestimmten Potenzialen sowie Kosten, soll den PraktikerInnen vor Ort ein klares Konzept an die Hand gegeben werden. Auszuarbeiten bleibt die Frage, wann und in welchen Arbeitskontexten professionelle Netzwerkarbeit sinnvoll und zielführend ist.

■ Offen bleibt zudem, welchen Gewinn PraktikerInnen vor Ort oder in überlokalen Funktionen aus den Methoden und Erkenntnissen der formalen Netzwerkanalyse ziehen können. Hierzu sind bislang nur einzelne Hinweise (z. B. in der Studie von Wienhardt) aufgezeigt worden.

1 Vgl. SIMMEL, Georg: Soziologie. Untersuchungen über die Formen der Vergesellschaftung, Frankfurt a. M. 1992 [1908], hier S. 13–19.

 

2 Ebd., S. 23.

3 Ebd., S. 33.

4 Vgl. ebd., S. 116 ff.

5 Vgl. ebd., S. 63–159 u. S. 456–511.

6 Vgl. WIESE, Leopold von: Allgemeine Soziologie als Lehre von den Beziehungen und Beziehungsgebilden der Menschen, München 1929 [1924].

7 Vgl. WIESE, Leopold von: Soziologie. Geschichte und Hauptprobleme, Berlin 1960 [1954].

8 Ebd., S. 148–150.

9 Vgl. ebd., S. 17.

10 Vgl. ebd., S. 20.

11 Ebd., S. 17.

12 Ebd., S. 160.

13 Vgl. FUHSE, Jan A. / MÜTZEL, Sophie (Hg.): Relationale Soziologie. Zur kulturellen Wende der Netzwerkforschung, Wiesbaden 2010; KOENIG, Matthias: Soziale Mechanismen und relationale Soziologie, in: Karl-Siegbert REHBERG (Hg.): Die Natur der Gesellschaft. Verhandlungen des 33. Kongresses der Deutschen Gesellschaft für Soziologie in Kassel 2006, Frankfurt a. M. u. a. 2008, S. 2896–2906; ELIAS, Norbert: Was ist Soziologie?, München 1971.

14 MORENO, Jacob Levy: Who Shall Survive? A New Approach to the Problem of Human Interrelations, Washington 1934.

15 Vgl. ebd., S. 30 ff.

16 RADLIFFE-BROWN, Alfred Reginald: On Social Structure, in: The Journal of the Royal Anthropological Institute of Great Britain and Ireland 70 (1940), S. 1–12, hier S. 2.

17 Vgl. ebd., S. 3.

18 Vgl. JANSEN, Dorothea: Einführung in die Netzwerkanalyse. Grundlagen, Methoden, Forschungsbeispiele, Opladen 2003, hier S. 43.

19 Vgl. GLUCKMAN, Max: The Juridical Process among the Barotse of Northern Rhodesia, Manchester 1955; BARNES, John: Class and Committees in a Norwegian Island Parish, in: Human Relations 7 (1954), S. 39–58; BOTT, Elizabeth: Family and Social Network, London 1957; MITCHELL, Clyde (Hg.): Social Networks in Urban Situations. Analysis of Personal Relationships in Central African Towns, Manchester 1969.

20 Vgl. NADEL, Siegfried Ferdinand: The Theory of Social Structure, London 1957.

21 Vgl. Jansen: Einführung, S. 43.

23 Vgl. MILGRAM, Stanley: The Small-World Problem, in: Psychology Today 1 (1967), S. 61–67, hier S. 62–63.

24 Vgl. ebd., S. 65.

25 Vgl. TRAVERS, Jeffrey / MILGRAM, Stanley: An Experimental Study of the Small World Problem, in: Sociometry 32 (1969), S. 425–443.

26 Vgl. KORTE, Charles / MILGRAM, Stanley: Acquaintance Networks between Racial Groups, in: Journal of Personality and Social Psychology 15 (1970), S. 101–108; KORTE, Charles: Small-World Study (Los Angeles). Data Analysis, Poughkeepsie, NY 1967.

27 Vgl. BORGATTI, Stephen P.: Centrality and Network Flow, in: Social Networks 27 (2005), S. 55–71; als empirisches Beispiel vgl. BARNES: Class oder CZEPIEL, John A.: Word of Mouth Processes in the Diffusion of a Major Technological Innovation, in: Journal of Marketing Research 11 (1974), S. 172–180.

28 Vgl. BARNES, John: Graph Theory and Social Networks. A Technical Comment on Connectedness and Connectivity, in: Sociology 3 (1969), S. 215–232.

29 Bei den räumlichen Begriffen „Zentrum“ und „Peripherie“ ist hier keine geografische Verortung gemeint, sondern eine soziale, die sich aus der Darstellung der sozialen Beziehungen in einer Netzwerkgrafik ergibt.

30 LEAVITT, Harold: Some Effects of Certain Communication Patterns on Group Performance. Unpublished Ph.D. Dissertation, Cambridge, MA 1949.

31 SMITH, Sidney L.: Communication Pattern and the Adaptability of Task-oriented Groups. An Experimental Study, Cambridge, MA 1950.

32 BURGESS, Robert L.: Communication Networks and Behavioral Consequences, in: Human Relations 22 (1969), S. 137–159.

33 FREEMAN, Linton C.: Centrality in Social Networks. Conceptual Clarification, in: Social Net-

34 Vgl. z. B. BELL, David C. / ATKINSON, John S. / CARLSON, Jerry W.: Centrality Measures for Disease Transmission Networks, in: Social Networks 21 (1999), S. 1–21; BARNES, John: Networks and Political Process, in: Marc J. SWARTZ (Hg.): Local-Level Politics, Chicago 1968, S. 107–130; BRASS, Daniel J.: Being in the Right Place. A Structural Analysis of Individual Influence in an Organization, in: Administrative Science Quarterly 29 (1984), S. 518–539; EMERSON, Richard M.: Power-Dependence Relations, in: American Sociological Review 27 (1962), S. 31–41.

35 Vgl. COOK, Karen S. / EMERSON, Richard M. / GILLMORE, Mary R. / YAMAGASHI, Toshio: The Distribution of Power in Exchange Networks. Theory and Experimental Results, in: American Journal of Sociology 89 (1983), S. 275–305; YAMAGASHI, Toshio / GILLMORE, Mary R. / COOK, Karen S.: Network Connections and the Distribution of Power in Exchange Networks, in: American Journal of Sociology 93 (1988), S. 833–851.

36 BONACICH, Philip: Power and Centrality. A Family of Measures, in: American Journal of Sociology 92 (1987), S. 1170–1182.

37 BONACICH, Philip: Factoring and Weighting Approaches to Status Scores and Clique Identification, in: Journal of Mathematical Sociology 2 (1972), S. 113–120.

38 Vgl. GRANOVETTER, Mark S.: The Strength of Weak Ties, in: American Journal of Sociology 78 (1973), S. 1360–1380.

39 Vgl. ebd., S. 1376.

40 Vgl. ebd., S. 1367.

41 Ebd., S. 1377 f.

42 Vgl. GRANOVETTER, Mark S.: The Strength of Weak Ties. A Network Theory Revisited, in: Sociological Theory 1 (1983), S. 201–233.

43 BURT, Ronald S.: Structural Holes. The Social Structure of Competition, Cambridge, MA 1992.

44 Vgl. BURT, Ronald S.: The Social Structure of Competition, in: Nitin NOHRIA / Robert C. ECCLES (Hg.): Networks and Organizations, Boston 1992, S. 57–91, hier S. 72.

45 Grafik aus GRANOVETTER: Strength, S. 1365.

46 Grafik aus BURT: Social, S. 70.

47 BURT, Ronald S.: The Social Capital of Opinion Leaders, in: The Annals of the American Academy of Political and Social Science 566 (1999), S. 37–54.

48 Vgl. ebd., S. 39.

49 Vgl. ebd., S. 50.

50 Vgl. BOURDIEU, Pierre: Ökonomisches Kapital – Kulturelles Kapital – Soziales Kapital, in: Reinhard KRECKEL (Hg.): Soziale Ungleichheiten, Göttingen 1983, S. 183–198.

51 Vgl. dazu z. B. die ausführliche Darstellung bei WIENHARDT, Thomas: Netzwerke als Potential katholischer Entwicklungszusammenarbeit. Soziales Kapital: Faktor solidarischer Institutionengestaltung, Berlin 2006.

52 Vgl. BURT, Ronald S.: Brokerage and closure. An introduction to social capital, Oxford, New York 2005.

53 Grafik aus WHITE, Harrison C. / BOORMAN, Scott A. / BREIGER, Ronald L.: Social Structure from Multiple Networks. I. Blockmodels of Roles and Positions, in: American Journal of Sociology 81 (1976), S. 730–780, hier S. 750.

54 Vgl. WHITE / BOORMAN / BREIGER: Social Structure from Multiple Networks.

55 Vgl. z. B. HOLZER, Boris: Netzwerke, Bielefeld 2006; ADERHOLD, Jens: Form und Funktion sozialer Netzwerke in Wirtschaft und Gesellschaft. Beziehungsgeflechte als Vermittler zwischen Erreichbarkeit und Zugänglichkeit, Wiesbaden 2004.

56 Vgl. BURT: Brokerage; FRANZEN, Axel / FREITAG, Markus (Hg.): Sozialkapital. Grundlagen und Anwendungen, Wiesbaden 2007; LÜDICKE, Jörg / DIEWALD, Martin: Akzentuierung oder Kompensation? Zum Zusammenhang von sozialer Ungleichheit, Sozialkapital und subjektiver Lebensqualität, in: DIES. (Hg.): Soziale Netzwerke und soziale Ungleichheit. Zur Rolle von Sozialkapital in modernen Gesellschaften, Wiesbaden 2007, S. 11–52; WIENHARDT: Netzwerke.

57 Vgl. WHITE, Harrison C.: Identity and Control. How Social Formations Emerge, Princeton 2008 [1992].

58 MÜTZEL, Sophie / FUHSE, Jan A.: Einleitung. Zur relationalen Soziologie Grundgedanken, Entwicklungslinien und transatlantische Brückenschläge, in: FUHSE / MÜTZEL (Hg.): Relationale Soziologie, hier S. 15.

59 Vgl. EMIRBAYER, Mustafa: Manifesto for a Relational Sociology, in: American Journal of Sociology 103 (1997), S. 281–317.

60 Vgl. EMIRBAYER, Mustafa / GOODWIN, Jeff: Network Analysis, Culture, and the Problem of Agency, in: American Journal of Sociology 99 (1994), S. 1411–1454; Emirbayer: Manifesto; DERS. / MISCHE, Ann: What is Agency?, in: American Journal of Sociology 103 (1998), S. 962–1023.

61 Vgl. FUHSE / MÜTZEL: Relationale Soziologie; BAECKER, Dirk: Systems, Network and Culture, in: Soziale Systeme 15 (2009), S. 271–287.

62 SCHÜTZEICHEL, Rainer: Ties, Stories and Events. Plädoyer für eine prozessuale Netzwerktheorie, in: Berliner Journal für Soziologie 22 (2012), S. 341–357.

63 Vgl. ebd., S. 354.

64 Vgl. KOENIG: Soziale.

65 Vgl. BURT, RONALD S. / HOGARTH, Robin M. / MICHAUD, Claude: The Social Capital of French and American Managers, in: Organization Science 11 (2000), S. 123–147.

66 XIAO, Zhixing / TSUI, Anne S.: When Brokers May Not Work. The Cultural Contigency of Social Capital in Chinese High-Tech Firms, in: Administrative Science Quarterly 52 (2007), S. 1–31.

67 Ebd., S. 2.

68 Vgl. BURT: Structural.

69 Vgl. LATOUR, Bruno: Eine neue Soziologie für eine neue Gesellschaft. Einführung in die Akteur-Netzwerk-Theorie, Frankfurt a. M. 2007; DERS.: Networks, Societies, Spheres. Reflections of an Actor-Network Theorist, in: International Journal of Communication 5 (2011), S. 796–810; DERS.: On Actor-Network Theory. A few Clarifications, in: Soziale Welt 47 (1996), S. 369–382; RECKWITZ, Andreas: Latours Plädoyer für eine poststrukturalistische Hermeneutik des Sozialen, in: Soziologische Revue 31 (2008), S. 337–356.

70 SCHULZ-SCHAEFFER, Ingo: Akteur-Netzwerk-Theorie, in: Johannes WEYER (Hg.): Soziale Netzwerke. Konzepte und Methoden der sozialwissenschaftlichen Netzwerkforschung, München 2014, S. 267–290, hier S. 268.

71 Ebd., S. 269.

72 Vgl. FUHSE / MÜTZEL: Relationale Soziologie, S. 20–22.

73 Vgl. FRANCES, Jennifer / LEVACIC, Rosalind / MITCHEL, Jeremy / GRAHAME, Thompson: Introduction, in: Grahame THOMPSON / Jennifer FRANCES / Rosalind LEVACIC / Jeremy MITCHEL (Hg.): Markets, Hierarchies, and Networks. The Coordination of Social Life, London, Newbury Park 1991, S. 1–23; PODOLNY, Joel M. / PAGE, Karen L.: Network Forms of Organizations, in: Annual Review of Sociology 24 (1998), S. 57–76; POWELL, Walter: Neither Markets Nor Hierarchy. Network Forms of Organization, in: Research on Organizational Behavior 12 (1990), S. 295–336; THOMPSON, Grahame: Between Hierarchies and Markets. The Logic and Limits of Network Forms of Organization, Oxford, New York 2003.

74 Vgl. FRANCES et al.: Introduction, S. 3 f.; PODOLNY / PAGE: Network, S. 61.

75 Vgl. KNOKE, David / KULINSKI, James H.: Network Analysis. Basic Concepts, in: THOMPSON et al. (Hg.): Markets, hier S. 171 f.

76 Vgl. FRANCES et al.: Introduction, S. 14 f.; PODOLNY/ PAGE: Network; KNOKE / KULINSKI: Network.

77 Vgl. PODOLNY / PAGE: Network, S. 62–66.

78 Vgl. FRANCES et al.: Introduction, S. 15.

79 Vgl. MAYNTZ, Renate / SCHARPF, Fritz W.: Der Ansatz des akteurszentrierten Institutionalismus, in: DIES. (Hg.): Gesellschaftliche Selbstregelung und politische Steuerung, Frankfurt a. M., New York 1995, S. 39–72; SCHIMANK, Uwe: Organisationen. Akteurskonstellationen – Korporative Akteure – Sozialsysteme, in: Jutta ALLMENDINGER / Thomas HINZ (Hg.): Organisationssoziologie, Wiesbaden 2002, S. 29–54; SCHÜTZEICHEL, Rainer: Netzwerk-Religiosität. Über den Wandel religiöser Sozialformen, in: Patrick HEISER / Christian LUDWIG (Hg.): Sozialformen der Religionen im Wandel, Wiesbaden 2014, S. 143–165; WIESENTHAL, Helmut: Gesellschaftssteuerung und gesellschaftliche Selbststeuerung. Eine Einführung, Wiesbaden 2006.

80 Vgl. z. B. THORELLI, Hans B.: Networks. Between Markets and Hierarchies, in: Strategic Management Journal 7 (1986), S. 37–51.

81 Vgl. z. B. SYDOW, Jörg / DUSCHEK, Stephan (Hg.): Netzwerkzeuge. Tools für das Netzwerkmanagement, Wiesbaden 2013; SYDOW, Jörg / LERCH, Frank: Netzwerkzeuge. Zum reflexiven Umgang mit Methoden und Instrumenten des Netzwerkmanagements, in: Zeitschrift für Führung und Organisation 89 (2011), S. 372–378.

82 MORENO: Who.

83 Siehe dazu RÖHRLE, Bernd / LAIREITER, Bernd-Rupert: Netzwerkforschung in der Psychologie, in: Christian STEGBAUER, / Roger HÄUßLING (Hg.): Handbuch Netzwerkforschung, Wiesbaden 2010, S. 907–916.

84 Siehe dazu MEHLER, Alexander / FRANK-JOB, Barbara / BLANCHARD, Philippe / EIKMEYER, Hans-Jürgen: Sprachliche Netzwerke, in: Christian STEGBAUER (Hg.): Netzwerkanalyse und Netzwerktheorie. Ein neues Paradigma in den Sozialwissenschaften, Wiesbaden 2008, S. 413–428.

 

85 Siehe dazu schon WELLMAN, Barry: The Community Question. The Intimate Networks of East Yorkers, in: American Journal of Sociology 84 (1979), S. 1201–1231; als Überblick vgl. VYBORNY, Michael / MAIER, Gunther: Die Regionalforschung als Anwendungsgebiet der Netzwerkanalyse?, in: STEGBAUER (Hg.): Netzwerkanalyse, S. 401–412.

86 Vgl. BECKER, Reiner: Persönliche Beziehungsnetzwerke und ihre Bedeutung in der Verfestigung von rechtsextremistischen Orientierungen, in: STEGBAUER (Hg.): Netzwerkanalyse, S. 467–478; HATZEL, Isabel / ÜSCHNER, Patric: Transparentes Parlament. Informelle Netzwerke der Bundestagsabgeordneten, in: STEGBAUER (Hg.): Netzwerkanalyse, S. 455–466; GOULD, Roger: Multiple Networks and Mobilization in the Paris Commune, 1871, in: American Journal of Sociology 56 (1991), S. 716–729.

87 Vgl. ADERHOLD, Jens: Soziale Bewegungen und die Bedeutung sozialer Netzwerke, in: STEGBAUER / HÄUßLING (Hg.): Handbuch Netzwerkforschung, S. 739–754.

88 Vgl. ADERHOLD: Form; HEIDLING, Eckhard: Strategische Netzwerke, in: WEYER (Hg.): Soziale Netzwerke, S. 131–160.

89 Vgl. GRANOVETTER, Mark S.: Getting a job. A study of contacts and careers, Chicago 1995.

90 Siehe STEGBAUER (Hg.): Netzwerkanalyse; DERS. / HÄUßLING (Hg.): Handbuch Netzwerkforschung, Wiesbaden 2010.

91 BAUERFELD, Daniel / CLEMENS, Lukas (Hg.): Gesellschaftliche Umbrüche und religiöse Netzwerke. Analysen von der Antike bis zur Gegenwart, Bielefeld 2014.

92 Vgl. CHANG, Patricia M. Y. / WILLIAMS, David R. / GRIFFITH, Esra E. H. / YOUNG, John L.: Church-Agency Relationships and Social Service Networks in the Black Community of New Haven, in: Nichlas J. DEMERATH / Peter D. HALL / Terry SCHMITT (Hg.): Sacred companies. Organizational aspects of religion and religious aspects of organizations, New York 1998, S. 340–348.

93 Siehe NAGEL, Alexander-Kenneth: Diesseits der Parallelgesellschaft. Neuere Studien zu religiösen Migrantengemeinden in Deutschland, Bielefeld 2012; DERS. (Hg.): Religiöse Netzwerke. Die zivilgesellschaftlichen Potentiale religiöser Migrantengemeinden, Bielefeld 2014.

94 Vgl. NAGEL, Alexander-Kenneth: Measuring the Relational. How to Collect Data on Religious Networks, in: Annual Review of the Sociology of Religion 3 (2012), S. 181–205.

95 SCHADER, Miriam: Religion as a Political Resource? The Religious and Political Involvement of Migrants from Sub-Saharan Africa in two European Cities, (unveröffentlichte Diss.) 2013.

96 Vgl. LOIMEIER, Roman / REICHMUTH, Stefan: Zur Dynamik religiös-politischer Netzwerke in muslimischen Gesellschaften, in: Die Welt des Islams 36 (1996), S. 145–185.

97 Siehe STARK, Rodney / BAINBRIDGE, William Sims: Networks of Faith. Interpersonal Bonds and Recruitment to Cults and Sects, in: American Journal of Sociology 85 (1980), S. 1376–1395.

98 Vgl. ebd., S. 1376–1381.

99 Vgl. ebd., S. 1382–1389.

100 Vgl. ebd., S. 1389 f.

101 Vgl. WELCH, Kevin W.: An Interpersonal Influence Model of Traditional Religious Commitment, in: The Sociological Quarterly 22 (1981), S. 81–92.

102 Vgl. ebd., hier S. 88–91.

103 Siehe KECSKES, Robert / WOLF, Christof: Konfession, Religion und soziale Netzwerke. Zur Bedeutung christlicher Religiosität in personalen Beziehungen, Opladen 1996.

104 Vgl. ebd., hier S. 132.

105 Vgl. ebd., S. 133 f.

106 Vgl. ebd., S. 136.

107 Vgl. ebd., S. 138.

108 Vgl. ebd., S. 152.

109 SCHÜTZEICHEL: Netzwerk, S. 158.

110 Vgl. POLLACK, Detlef / MÜLLER, Olaf: Religionsmonitor. Verstehen was verbindet, Gütersloh 2013.

111 EVANGELISCH KIRCHE DEUTSCHLAND: Engagement und Indifferenz. Kirchenmitgliedschaft als soziale Praxis 2008, hier S. 24–31.

112 Vgl. z. B. EDER, Helmut: Vom Gemeinde-Netzwerk zum Netzwerk Gemeinde, in: Georg RITZER (Hg.): „Mit euch bin ich Mensch …“. Festschrift anlässlich des 60. Geburtstages von Friedrich Schleinzer O.Cist., Innsbruck u. a. 2008, S. 77–90, hier S. 82.

113 VEN, Johannes A. van der: Kontextuelle Ekklesiologie, Düsseldorf 1995 [1993].

114 TEBARTZ-VAN ELST, Franz-Peter: Gemeinde in mobiler Gesellschaft. Kontexte, Kriterien, Konkretionen, Würzburg 1999.

115 TEBARTZ-VAN ELST, Franz-Peter: Gemeinden werden sich verändern. Mobilität als pastorale Herausforderung, Würzburg 2001.

116 Vgl. KLÄDEN, Tobias: Johannes (Hans) A. van der Ven, in: Stefan GÄRTNER / Tobias KLÄDEN / Bernhard SPIELBERG (Hg.): Praktische Theologie in der Spätmoderne. Herausforderungen und Entdeckungen, Würzburg 2014, S. 173–196.

117 VEN, Johannes A. van der: Kontextuelle, S. 10.

118 Vgl. ebd., S. 81 ff.

119 VEEN, Peter / WILKE, Henk A. M.: De kern van de sociale psychologie, Deventer 1986; DUFFHUES, Ton / FELLING, Albert / ROES, Jan: Bewegende Patronen. Een Analyse van het Landelijk Netwerk van katholieke Organisaties en Bestuurders 1945–1980, Baarn 1985; TURNER, John C.: The Experimental Social Psychology of Intergroup Behavior, in: John C. TURNER / Howard GILES (Hg.): Intergroup behaviour, Oxford [Oxfordshire] 1981, S. 66–101.

120 Vgl. TEBARTZ-VAN ELST: Gemeinde; DERS.: Gemeinden.

121 Vgl. KEUPP, Heinrich / RÖHRLE, Bernd (Hg.): Soziale Netzwerke, Frankfurt a. M. u. a. 1987.

122 TEBARTZ-VAN ELST: Gemeinde, S. 348.

123 Vgl. ebd., S. 352.

124 Grafik aus ebd., S. 708.

125 Vgl. TEBARTZ-VAN ELST: Gemeinden, S. 43.

126 Ebd., S. 46.

127 Vgl. ebd., S. 76.

128 Vgl. ebd., S. 78–94.

129 Ebd., S. 45.

130 Vgl. HOCHSCHILD, Michael: Wo liegt die Zukunft der Kirche? Vom Milieu zum Netzwerk, in: Antonianum 74 (1999), S. 697–724; DERS.: Neue geistliche Gemeinschaften und Bewegungen. Prototypen einer Kirche als sozialem Netzwerk, in: Sociologia Internationalis 38 (2000), S. 115–139; DERS.: Auf der Schwelle in die Zukunft. Den Wandel der Kirche verstehen und mitgestalten, Stuttgart 2001.

131 Vgl. HOCHSCHILD: Zukunft der Kirche.

132 SIMMEL: Soziologie; WIESE: Allgemeine; MORENO: Who; SCHENK, Michael / DAHM, Hermann / SONJE, Deziderio: Die Bedeutung sozialer Netzwerke bei der Diffusion neuer Kommunikationstechniken, in: Kölner Zeitschrift für Soziologie und Sozialpsychologie 49 (1997), S. 35–52; MARSDEN, Peter V. / LIN, Nan (Hg.): Social Structure and Network Analysis, New York 1982.

133 HOCHSCHILD: Zukunft der Kirche, S. 714.

134 Ebd., S. 715.

135 Vgl. ebd., S. 715, S. 717.

136 Vgl. ebd., S. 715.

137 Ebd., S. 716.

138 Vgl. ebd., S. 717

139 Ebd., S. 718.

140 So nennt er zum einen den Aufsatz von WELLMAN (1979), „Community in Question“, als Beleg für eine frühe Anwendung der Netzwerkforschung auf christliche Gemeinschaften. Wellmans Aufsatz bezieht sich allerdings auf eine geografische Gemeinschaft von Bewohnern des Stadtteils East York in Toronto. Der Faktor Religion spielt hier keine Rolle. Weiterhin spricht Hochschild von der „Notwendigkeit der Koordination von Teilsystemen durch Knotenbildung im Netzwerk“ (HOCHSCHILD: Zukunft der Kirche, S. 715). Solch eine Wendung kann im netzwerksoziologischen Vokabular nicht vorkommen, da Knoten als die einzelnen Akteure im Netzwerk definiert sind. Ihre Gruppierung durch z. B. eine hohe Netzwerkdichte in bestimmten Bereichen würde man als Cliquen bezeichnen.

141 Vgl. HOCHSCHILD: Neue.

142 Vgl. FRIEDMAN, Debra / MCADAM, Doug: Collective Identity and Activism. Networks, Choices, and the Life of a Social Movement, in: Aldon D. MORRIS / Carol McClurg MUELLER (Hg.): Frontiers in Social Movement Theory, New Haven, 1992, S. 156–173; ROTH, Roland: Lokale Bewegungsnetzwerke und die Institutionalisierung von neuen sozialen Bewegungen, in: Friedhelm NEIDHARDT (Hg.): Öffentlichkeit, öffentliche Meinung, soziale Bewegungen, Opladen 1994, S. 413–436.

143 HOCHSCHILD: Neue, S. 131.

144 Vgl. ebd., S. 131.

145 Vgl. ebd., S. 132.

146 Vgl. ebd., S. 134.

147 HOCHSCHILD: Auf.

148 Vgl. ebd., Kap. IV.

149 Abermals wird hier von „Knotenbildung“ (S. 104) gesprochen und diese sogar bildlich dargestellt (S.118).

150 Ebd.

151 HOCHSCHILD: Neue, S. 135.

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