Der offizielle Geocaching-Guide

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Quickstart-Guide

Ihr könnt es kaum abwarten und wollt Euch sofort in ein Geocaching-Abenteuer stürzen? Dann zieht schon mal die Schuhe an, innerhalb von 5 Minuten machen wir Euch ganz kurz und knapp fit für Eure erste Suche ...

Benötigte Ausrüstung

Einen Stift, ein GPS-Gerät oder ein internetfähiges Smartphone mit der kostenlosen Geocaching®-App für Android bzw. iOS. Solltet Ihr darüber hinaus etwas benötigen, so erfahrt Ihr dies aus der Geocachebeschreibung. Ein Feuchttuch für die Hände könnte ebenfalls nicht schaden.

Anmeldung Geocaching®-App

Um die App nutzen zu können, müsst Ihr Euch zunächst einen kostenfreien Benutzeraccount einrichten. Gebt Eure E-Mailadresse, einen Benutzernamen und ein beliebiges Passwort ein (alternativ auch Anmeldung über Facebook). Mit dem Button „Neuer Account“ bestätigt Ihr Eure Angaben und erhaltet innerhalb von 1 bis 2 Minuten eine Bestätigungsmail mit einem Link zur Aktivierung des Accounts. Sobald Ihr die Aktivierung abgeschlossen habt, ist die Nutzung der Geocaching®-App für Euch freigeschaltet.



Einen Geocache suchen

Die Umkreissuche in der Geocaching®-App zeigt Euch verfügbare Geocaches in Eurer Nähe an. Drei werden Euch zum Einstieg sogar besonders empfohlen. Mit der kostenfreien Basis-Mitgliedschaft steht Euch die Suche nach Geocaches mit der Geocaching®-App eingeschränkt zur Verfügung, was aber ein guter Start in das „Abenteuer“ ist. Grüne Punkte – Einfache Traditionals mit einer Schwierigkeits- bzw. Geländebewertung von maximal 2.

Rote PunkteEvents , die Euch die Gelegenheit bieten, mit anderen Geocachern ins Gespräch zu kommen.

Alle Punkte auf der Karte, die gräulich gehalten sind, stehen für einen Traditional mit einer höheren Schwierigkeits- und Geländebewertung als 2 oder stehen für einen anderen Geocache-Typ. Diese können in der Geocaching®-App nur in Verbindung mit einer Premium-Mitgliedschaft ausgewählt werden, sind allerdings über die Webseite auch für Basis-Mitglieder verfügbar. Um die Geocache- beschreibung einzublenden, reicht ein Tippen auf den Geocachenamen aus.

Zu einem Geocache navigieren

Tippt den gewünschten Geocache auf der Karte an. Über „navigieren“ startet Ihr die Wegführung zum ausgewählten Cache und auf der Karte seht Ihr nur noch Eure aktuelle Position sowie den angesteuerten Geocache. Alle anderen Caches werden ausgeblendet. Die Entfernung (Luftlinie) zum Geocache wird oben angezeigt und über das Symbol mit den drei Punkten könnt Ihr zwischen verschiedenen Kartenansichten hin und her wechseln.

Geocache gefunden

Habt Ihr den Zielort erreicht, so gilt es, den versteckten Cache zu suchen und zu finden. Sobald Ihr ihn habt, entnehmt das Logbuch aus dem Behälter und tragt Euren Geocachingnamen, das Funddatum und wenn Ihr möchtet auch die Uhrzeit ein. Nur ein Eintrag in dieses Logbuch berechtigt dazu, diesen Fund auch online auf Geocaching.com bzw. über die App zu loggen. Wenn sich Tauschgegenstände in der Dose befinden, könnt Ihr einen entnehmen. Legt dafür bitte ein anderes Tauschobjekt zurück in die Dose. Versteckt anschließend den Geocachecontainer genau dort und genauso gut getarnt, wie Ihr ihn vorgefunden habt.



Einen Geocache loggen

Dank der Geocaching®-App könnt Ihr Euren Fund sofort an Ort und Stelle online loggen . Tippt den Namen des Geocache an und Ihr seht sogleich den Auswahlbutton „Loggen“. Wenn Ihr Euch in das Logbuch eingetragen habt, dann wählt im folgenden Menü „Gefunden“ aus. Solltet Ihr den Geocachecontainer nicht gefunden haben, so wählt Ihr „Nicht gefunden ( DNF )“ aus. DNF steht für die englische Formulierung „Did not find“.

Schreibt für den Owner einen schönen und nicht zu kurzen Logeintrag. Lasst ihn wissen, wie die Suche nach seinem Geocache für Euch verlaufen ist. Ergänzend könnt Ihr ein Foto hochladen und Eurem Log anhängen. Achtet aber bitte darauf, dass Euer Foto nicht den Versteckort des Geocache verrät. Wenn Ihr mit Eurem Logeintrag fertig seid, tippt auf „Senden“ und Euer Fund wird hochgeladen und damit für andere Geocacher sichtbar. So einfach geht‘s. Glückwunsch!


Bernhard auf der Pirsch ...

Geocaches suchen

Geocaching ist vielseitig. Es ist ein Spiel und eine Outdoorsportart, fordert einen körperlich und geistig, lockt einen raus an die frische Luft oder führt einen in muffige Gewölbe, kann eine schnelle Ablenkung sein oder eine abendfüllende Aufgabe, kann man allein, mit Familie oder Freunden spielen, kann als Suchender tätig sein oder kann durch das Legen eigener Caches Geocaching aktiv mitgestalten.

Die meisten Geocacher dürften bestätigen, dass sich das Cachen über die Zeit verändert, man die Unendlichkeit der Möglichkeiten nach und nach erschließt, es üblicherweise aber mit einer kleinen Dose anfängt, zu der man sich selbst aufmacht oder zu der man von Freunden mitgenommen wird.

So dürfte es auch bei den meisten von Euch beginnen, Ihr habt davon gehört, lauft vielleicht erst einmal nur mit und seid überrascht von dem, was sich vor Euch auftut. Und glaubt mir, das was Ihr am Anfang zu erahnen glaubt ist nur ein Bruchteil dessen, was das Geocaching HQ und zigtausende Geocacher weltweit sich an Spielen, Aufgaben, Rätseln und Abenteuern ausgedacht haben. Und jeder hat es selbst in der Hand zu entscheiden, wie und welche Caches er finden oder lösen möchte.

Tradi/Traditional/Traditioneller Geocache

Der Anfang ist meist ein Tradi oder Traditional, die vermeintlich einfachste Form eines Caches, eine Dose, die an den im Listing eingetragenen Koordinaten zu finden ist und die ein Logbuch enthält sowie je nach Größe Platz für Tauschgegenstände oder Trackables bietet. Gerade durch Tradis haben die klassischen Filmdosen eine Renaissance erlebt, obwohl kaum noch jemand seinen Fotoapparat mit Kleinbildfilmen füttern dürfte. Doch die kleinen schwarzen oder milchigweißen Dosen sind gut zu verstecken, wasserdicht und bieten als sogenannter „Micro“ eine ausreichende Größe für ein Logbuch. Häufig dürfte man zudem Petlinge (Vorform der PET-Flasche, in ähnlicher Form auch aus ­klinischen Anwendungen) oder Gefrierdosen unterschiedlichster Größe antreffen. Je nach Größe kann ein Logbuch hier tatsächlich schon ein Buch sein, liegen Stifte im Cache bereit, sind Tauschgegenstände oder Trackables zu finden.

Die Regularien schreiben aber letztlich für einen Tradi nur ein an den Koordinaten zu findendes Logbuch vor, der Art des Behälters sind keine Grenzen gesetzt, so dass diese von winzigen magnetischen Stecktaschen über kleinste Schraubbehälter oder Schraubenattrappen, Filmdosen, Petlinge und Gefrierdosen bis hin zu Vogelhäuschen, Munitionskisten, Stromkästen oder Seekisten reichen können. Im Einzelfall kann eine „Dose“ sogar ein falscher Postkasten, eine ausgediente Telefonzelle oder gar ein „Hotel“ sein - ein TB-Hotel. Ein TB-Hotel ist kein ­Übernachtungsangebot im eigentlichen Sinne, dafür könnte es doch zu eng werden, einziehende Gäste sind sogenannte Trackables, die man in diesem größeren Behälter gut platzieren kann. Manchmal hat solch ein TB-Hotel auch separate „Zimmer“ (z.B. GC4CRPD am Düsseldorfer Flughafen), so dass der Reisende leicht den Tauschgegenstand findet, der zu seinem Reiseziel passt.

Auch „versteckt“ muss ein Cache nicht immer sein. Manche Geocaches verbergen sich gerade dadurch vor uns, dass sie derart offensichtlich plaziert sind. In einem abgelegenen Waldstück mag keine besondere ­Tarnung erforderlich sein, im Herzen einer Metropole aber muss der Cache vor den Augen normaler ­Passanten, den „Muggles“, mit dem Stadtbild verschmelzen, muss alltäglich oder uninteressant wirken. Dazu kann der Cache eine falsche Schraube an einem Geländer sein, eine blinde Steckdose an einer Hauswand, ein kleiner Behälter hinter einem Verkehrsschild oder ein Schalter, der nie eine andere Funktion hatte, als ein Logbuch zu ­verbergen. Wir möchten Euch nicht zu viel von den endlosen ­Versteckmöglichkeiten verraten, aber wenn Ihr in einer deutschen Großstadt an einer belebten Kreuzung eine alte Socke hängen seht, denkt an uns ... sie könnte dort seit Jahren hängen – und es könnte ein Logbuch darin verborgen sein.

Doch ein Tradi muss nicht immer stark getarnt und schwer zu entdecken sein. Wie schwierig ein Cache zu lösen sein sollte, verrät Euch die „D-Wertung“ (­Difficulty/Schwierigkeit). Gerade zu Beginn macht es vielleicht Sinn, sich auf D1er oder D2er zu konzentrieren. Ihr werdet schnell merken, wie gut sich das Auge eines Cachers schult und wann die Zeit reif ist, auch nach D3ern Ausschau zu halten oder sich an noch diffizilere zu wagen. Allerdings muss auch für einen erfahrenen Cacher nicht nur ein anspruchsvoller Cache das einzige Ziel sein, gerade bei langen Autotouren oder der Fahrt in den Urlaub kann der manchmal verschriene „Leitplankencache“ oder die auf einem Autobahnrasthof verstecke Dose eine willkommene Gelegenheit sein, sich ein bisschen die Beine zu vertreten, bevor die nächste Etappe ansteht.

 

Typische Cachebehälter


Ein Geocache mit spielerischer Herausforderung

Tradiserien

Ein Cache kommt selten allein? Eigentlich doch. Während Deutschland eines der aktivsten Geocachingländer weltweit ist, mag in einigen Regionen dieser Erde die Überraschung tatsächlich manchmal groß sein, wenn man das GPS-­Gerät oder die Geocaching®-App einschaltet und feststellt, dass kein Cache weit und breit zu finden ist. In einem erschlossenen Geocaching-Land wie Deutschland, vielen anderen europäischen Ländern oder den USA wird man selten auf Gegenden stoßen, in denen Geocaches noch nicht verbreitet sind. Im Gegenteil, manchmal taucht gleich eine Reihe grüner Icons (Tradis) im Display auf. Dabei kann es sein, dass ein sogenannter „Owner“ eine ganze Serie von Caches platziert hat, z.B. an jeder Kirche seines Heimatortes einen, oder entlang verschiedener Sehenswürdigkeiten einen Stadtrundgang aus einzelnen Tradis angelegt hat. Die einzelnen Caches sind dabei unabhängig voneinander, man kann jeden Tradi einzeln lösen, ist nicht an das Finden aller Caches einer solchen Serie gebunden. Manchmal wird eine Serie aber mit einem „Bonus“ gekrönt, einem weiteren Cache, den man nur heben kann, wenn man alle zugehörigen Tradis gefunden und Informationen aus den jeweiligen Dosen (eine Zahl, einen Buchstaben o.ä.) gesammelt hat.

Einzelne Cacheserien sind sogar bewusst als Kindercaches gestaltet und so auch bezeichnet, so kann es sein, dass die Cachedosen aus Märchen- oder Tierfiguren bestehen oder dass es sich um größere Dosen handelt, in denen regelmäßig Tauschgegenstände (alles von Schlümpfen über Ü-Ei-Figuren bis hin zu Sammelklebebildchen) vorgehalten werden.


Schon gewusst? Es gibt insgesamt 20 verschiedene Cachearten in Deiner Statistik!

Powertrails

Eine Sonderform solch einer Tradiserie ist ein sogenannter Powertrail. Bei einem Powertrail handelt es sich üblicherweise um eine hohe Anzahl leicht, manchmal gleichartig versteckter Caches entlang eines Wander- oder Fahrradweges. Die Distanz zwischen den einzelnen Dosen kann variieren; nicht selten wird sich der Owner aber an dem vorgegebenen Mindestabstand zwischen zwei Dosen von 161m orientieren, so dass einen alle 200 – 250m ein weiterer Cache erwartet. Der Sinn solcher Powertrails ist es also ganz offensichtlich, einem eine ­Wanderung zu versüßen, vielleicht gerade auch für Kinder den Familienausflug spannender zu gestalten. Auch bei derartigen Powertrails gilt, dass jede Dose einzeln als Fund geloggt wird, eine übersehene oder fehlende Dose somit kein Beinbruch ist, es sei denn, es gibt auch hier einen zusätzlichen Bonus, der gewisse Informationen aus jeder einzelnen Dose erfordert.


Tradis per Rad - „Zwischen den Meeren“ liegen über 200 Dosen

Multi-Cache/Multi

Einen Gegensatz zum Tradi oder auch eine Weiterentwicklung dessen stellt der Multi dar. Ein Multi-Cache besteht aus mehreren Stationen, mindestens zwei, dem Start und dem Final, häufig aber auch mehr Stages, so dass ein Multi auch zu einer mehrstündigen, tagfüllenden Aufgabe werden kann. Umso mehr empfiehlt es sich, das Listing genau zu lesen. Bei vielen Multis gibt es entweder in der Beschreibung, im Hinweis, über die Wegpunkte oder auch in Logs vorhergehender Cacher Informationen dazu, wie viele Stationen einen erwarten und/oder wie viel Zeit man einkalkulieren sollte.

Ein Multi-Cache muss dabei nicht schwieriger sein als ein Tradi. Im Grunde ist der einzige Unterschied, dass man bei einem Multi nicht schon an den Startkoordinaten eine logbare Dose finden wird. An den Koordinaten dieser ersten Station wird man Informationen finden, die man zur Ermittlung der Koordinaten einer zweiten oder späteren Station benötigt. Dabei kann es sich um tatsächliche Koordinaten handeln, die statt eines Logbuchs in einer Dose verborgen, auf einem Aufkleber vermerkt oder in anderer Art und Weise notiert sind. Es kann aber auch sein – dies ist in der Regel aus der Cachebeschreibung ersichtlich – dass man für die Ermittlung der Koordinaten von Folgestationen bestimmte Daten (z.B. Zahlen, Buchstaben, Farben etc.) von Gedenksteinen, Schildern oder Objekten ablesen oder Dinge zählen oder errätseln muss. Eine hierfür anzuwendende Formel ist dann ebenfalls in der Cachebeschreibung oder an einer der Stationen zu finden.

Am Final, der finalen Station, ist dann alles wieder wie bei einem Tradi, es gilt eine Dose mit einem Logbuch zu finden, sich einzutragen und den erfolgreichen Fund auch elektronisch zu loggen. Und auch wenn wir einleitend geschrieben haben, dass ein Multi-Cache nicht schwieriger als ein Tradi sein muss, so kann er es aber doch sein - bzw. kann es sein, dass man an einer einzelnen Station scheitert, diese vielleicht (vorübergehend) zerstört oder „gemuggelt“ (von Nichtcachern versehentlich weggeräumt) wurde und man damit nicht zum Final vordringen kann. Im Gegensatz zu den vorher beschriebenen Tradiserien oder Powertrails ist dann das Loggen eines Multis nicht möglich. Es spricht aber nichts dagegen, den Multi im Auge zu behalten und ggf. einige Tage oder Wochen später an der letzten gelösten Station wieder einzusteigen und den Multi an einem anderen Tag zu Ende zu bringen.


Anspruchsvolle Technik zur Ermittlung der nächsten Station ...

Klettercaches & Co

Bei manchen Caches ist es gar nicht die Herausforderung, diese zu finden. Es ist die Herausforderung, an diese heranzukommen. Klettercaches & Co haben kein eigenes Icon, üblicherweise sind es Tradis, die man auf den ersten Blick anhand der „T-Wertung“ (Terrain) erkennt. Bei Terrainwertungen von T4 – T5 sollte man hellhörig werden. Eine hohe Terrainwertung spricht oftmals für Klettercaches, je nach Standort können es aber auch Caches sein, die nur von der Wasserseite aus zu erreichen sind, zum Beispiel mit einem Kanu oder Schlauchboot (oder schwimmend) geborgen werden müssen, die in schwer zugänglichem Gelände platziert sind oder eben in Wipfeln, an Felsen oder an Gebäudewänden hängen. Bei diesen Klettercaches kann es sowohl darum gehen, einen Baum zu erklettern wie auch an einer Felswand entlang in die Tiefe zu steigen. Bis zu einem gewissen Grad mag dies noch ohne Hilfsmittel möglich sein, ab einem gewissen Grad sollte dies nur mit adäquater Kletterausrüstung, ausreichender Erfahrung und ggf. einem sichernden „zweiten Mann“ gewagt werden. In diesen Fällen ist jeder Cacher selbst gefordert, seine eigenen Fähigkeiten, die Situation vor Ort und die aktuellen Gegebenheiten (Dunkelheit, Witterung etc.) bewusst und richtig einzuschätzen und kein unnötiges Risiko einzugehen.


Klettercache - gut gesicherter Aufstieg


Mit der Angel im Wald

Zudem ist es bei Caches mit hoher Terrainwertung sinnvoll, nach Möglichkeit schon vor dem Bergungsversuch den Cache zu sichten. Gerade in einem Wald oder nahe einer Felswand mögen die GPS-Daten nicht so genau sein, dass man sich sicher sein kann, den richtigen Baum zu erklimmen. Hängt man erst einmal auf 20m Höhe und entdeckt die Dose im benachbarten Wipfel, wird man spätestens beim nächsten Mal gründlicher vom Boden aus versuchen, das Versteck zu entdecken. Mehr zu Klettern ab Seite 164.

Doch nicht jeder Cache mit hoher Terrainwertung muss eine extreme körperliche Herausforderung sein. Gerade Wassercaches können manchmal auch für jeden zugänglich sein. Zwar mögen sie ohne Hilfsmittel unmöglich zu bergen sein, wenn man sich aber in einem nahegelegenen Bootsverleih ein Kanu, Schlauchboot oder Tretboot mietet (oder zufällig gerade dabei hat), wird die vermeintlich abenteuerliche Bergung vielleicht doch zu einem wunderschönen Sonntagsausflug. Ein ähnliches Beispiel sind Caches in Skigebieten. Im Sommer nur mit einem kraftraubenden Anstieg zu erreichen, im Winter führt die Piste unter Umständen unmittelbar an der Dose vorbei.

Fazit: Auch Caches mit sehr hohen Terrainwertungen können im Einzelfall für jeden Cacher gut erreichbar sein.

Angelcaches

Über die letzten Jahre ist ein neuer Trend aus Skandinavien zu uns heruntergeschwappt: Biltema – Angelcaches. Auch diese haben manchmal eine hohe Terrainwertung, wobei eine hohe Schwierigkeitswertung dafür richtiger und angemessener wäre. Doch keine Sorge, glitschige Köderwürmer müsst Ihr dafür nicht in die Hand nehmen. Um diese Form der Geocachesuche zu betreiben, benötigt Ihr lediglich eine Stipprute, denn Ihr angelt nicht im Wasser, Ihr angelt (üblicherweise) aus Bäumen! Im Gegensatz zu Klettercaches sind Angelcaches aber nicht dafür gedacht, dass Ihr die Dose erklettert. Beim „Angeln“ bleibt Ihr mit beiden Beinen auf dem Boden und nutzt die Stipprute dazu, das Objekt Eurer Begierde zu Euch herunter zu „angeln“. Dieser erste Step ist in der Regel recht einfach zu bewerkstelligen. Die Schwierigkeit beim Angeln besteht eher darin, den Geocachebehälter genau dort wieder hinzuhängen, wo Ihr ihn vorgefunden habt. Das kann ganz schön in Arme und Nacken gehen, macht aber wahnsinnig viel Spaß. Besonders die Blicke der Muggels sind jede Mühe wert, wenn Ihr mit Eurer Angel durch einem dicht bewachsenen Wald spaziert. Ich versuche in der Regel, sie als Gehstock zu tarnen ...

Um für Eure Angelausflüge gut gerüstet zu sein, empfiehlt sich eine Stipprute mit einer Länge zwischen 8 und 10 Metern, die Ihr am besten mit einem Haken aufrüstet, den Ihr auch aus einem dickeren Draht selbst formen könnt. Entfernt Ihr zudem das oberste Element Eurer Rute, so verliert Ihr zwar einen Meter Länge, entfernt aber einerseits den wackligsten Teil der Rute und findet andererseits in der Aushöhlung des zweiten Elements die ideale Befestigungsmöglichkeit für Euren Drahthaken. Gafferband drum, fertig und ab in den nächsten Angelwald!

Nachtcaches

Nicht jeder Cache kann zu jeder Uhrzeit gemacht werden, manche liegen beispielsweise in Parks, die gewisse (hoffentlich im Listing genannte) Öffnungszeiten haben, bei manchen hat man ohne gutes Tageslicht kaum eine Chance, und manche wiederum kann man 24/7 machen. Die Attribute eines Caches verraten uns, wann und wie er verfügbar ist. Manche Caches tragen allerdings als Attribut ein Symbol aus einem Mond und zwei Sternen (Nachts empfohlen) oder eines Mondes über einer Dose (Nachtcache). Ein derartiger Nachtcache sollte bzw. kann nur nachts gefunden werden, teilweise weist auch der Titel des Caches („Nachtcache“ oder „NC“) bereits auf diese Eigenschaft hin.

Eine Stirnlampe und ein guter Strahler sind dabei im Grunde Pflicht, denn einerseits ist es beim Nachtcachen üblicherweise dunkel, andererseits zeichnen sich NCs gerne dadurch aus, dass an den Startkoordinaten keine Dose sondern kleine Reflektoren platziert wurden, die das in der Dunkelheit auf sie ­eintreffende Licht reflektieren. Derartige Reflektoren können unterschiedliche Farben haben (ggf. mit unterschiedlichen Bedeutungen), können geballt auftreten und einem wie auf der Runway eines Flughafens zum Ziel leuchten oder auch nur vereinzelt und schwer zu finden positioniert sein. Da man nachts mit Stirnlampe und Strahler auf dem Marktplatz einer friedlichen Gemeinde für erhebliche Aufregung sorgen könnte, sind Nachtcaches häufig im Wald platziert. Auch für einen Nachtcache sollte man sich Zeit nehmen und sollte sich bewusst sein, dass der Wald in der Dunkelheit eine eigene Welt ist, Geräusche eine ganz andere Bedeutung gewinnen und bei technisch ausgereiften Nachtcaches kann es sogar vorkommen, dass der Owner mit einigem „Schnickschnack“ die Atmosphäre noch zusätzlich verstärkt. Es könnte aber auch eine echte Wildsau sein, die Ihr gerade hört ...

 

Nur nachts lässt sich dieser Spur folgen

In jedem Fall gilt es auch bei Nachtcaches Vorsicht walten zu lassen, gute Leuchten und Ersatzbatterien dabei zu haben und gerne ein solches Abenteuer im Team anzugehen. Je nach Ausgestaltung des Caches (achtet auf das Attribut UV), ist auch eine spezielle Schwarzlichtlampe erforderlich, um mit UV-Stift angebrachte Markierungen oder Hinweise zu entdecken (siehe Kapitel Ausrüstung ab Seite 149). Am Ende der Suche erwartet Euch auch bei einem Nachtcache eine Dose mit Logbuch und die Möglichkeit den Fund im Logbuch wie auch elektronisch festzuhalten.


Manchmal stößt man in einem Lost Place auf ein Schwimmbad ...