Der offizielle Geocaching-Guide

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Lost Places

Eine weitere Besonderheit, die sich kein eigenes Icon aber ein Attribut verdient hat. Lost Places können sich in jeder-Cacheart tarnen, als Tradis, Multis, ­ Mysteries usw. Manchmal erkennt man einen Lost Place an einem „Lost Place“ oder „LPC“/„LP“ im Cachetitel, manchmal erst durch das Listing, einen guten Tipp oder überraschend vor Ort.

Was Lost Places auszeichnet ist nicht die Cacheart, es ist der Ort: Ein vergessener Ort. Solche vergessenen Orte sind dabei nicht nur Leidenschaft von Geocachern, auch Fotografen mögen dort auf Motivsuche sein oder sogenannte „Urbexer“ („Urban Exploration“, „Entdeckungsreisende in unserer urbanen Welt“). ­Fotografen und Urbexer streunen somit ebenso fasziniert über das Gelände eines Lost Places, folgen dabei aber nicht einer durch Cachestationen geprägten Route und suchen auch keine Dose, in der sie ihre Entdeckung dokumentieren können.

Alle haben aber eines gemein: Die Faszination für besondere Orte, für ­brachliegende Gelände, leerstehende Gebäude oder Industrieanlagen. Der Ausdruck „vergessene Orte“ legt dabei schon nahe, dass man nicht davon ausgehen kann, dass die Wege dorthin frisch geteert sind, das Dach des Gebäudes neu eingedeckt und die Leiter zum Obergeschoss jüngst vom TÜV abgenommen wurde. Ein Lost Place ist immer ein Abenteuer auf eigene Gefahr und mancherorts wird es dem Eigentümer eines Geländes – so dieser unstrittig geklärt ist – bewusst sein, das der Ort regelmäßig Besucher anzieht und er wird dies tolerieren. Manchmal meint ein Absperrband oder ein Zaun aber auch genau das, wonach es aussieht: Die Aufforderung draußen zu bleiben! Dabei achten die ehrenamtlichen Reviewer zwar darauf, dass kein Cache freigeschaltet wird, der ohne entsprechende Genehmigung auf fremdem Privatgelände liegt, doch kein Reviewer hat die Chance jegliche Fläche zu überprüfen und Euer Abenteuer mag Euch bei einem Lost Place auf eigenes Risiko auf fremdes Gelände führen. Bitte berücksichtigt dies!


... und hat die Badehose nicht dabei

Ebenso wie es Lost Places gibt, die ihren Status ihrem eigenen Verfall zu verdanken haben, gibt es aber auch Owner, die weder Kosten noch Mühen scheuen, ein eigenes altes Objekt mit viel Engagement, Zeit- und auch Geldeinsatz zu einem „Lost Place-Paradies“ herzurichten, das einem Hamburg Dungeon das Wasser reichen kann.

Wie bei den vorgenannten Cachearten geht es auch bei einem Lost Place üblicherweise darum, eine einzelne Dose inklusive Logbuch zu finden, oder sich im Rahmen mehrerer Stationen den Weg zur Final-Dose zu erarbeiten.

GeoArt/Geocaching Art

Aus den vorhergehenden Kapiteln habt Ihr sicherlich schon herausgelesen, dass bei Geocaching der Kreativität keine Grenzen gesetzt sind – und das gilt nicht nur für die verschiedenen Arten von Caches, für die Wahl oder Gestaltung der Dosen oder für die Geschichte, die sich der Owner um seine Dose herum ausdenkt, sondern auch was die Platzierung angeht. Es gibt kaum einen Ort, der zu unmöglich erscheint, um einen Geocache zu platzieren – zumindest so lange er den Guidelines gerecht wird und wir fremden Privatbesitz, Naturschutzgebiete oder das Rollfeld des Flughafens außen vor lassen.


Signal-GeoArt aus Mystery-Caches in Holland

Geocaching Art geht aber noch eine Stufe weiter. Meist schließt sich hierzu eine Gruppe Cacher zusammen und entwickelt einen unglaublichen Plan: Auf die Geocaching-Karte überdimensionale Motive zu zeichnen wie beispielsweise einen aus über 380 Tradis bestehenden Cowboy in Wyoming, die aus 1.000 Dosen bestehende Dampflokomotive in Idaho oder auf dem flachen Land der Niederlande ein jedem Geocacher vertrautes Antlitz aus Mystery-Fragezeichen, das von Signal the Frog. Geocacher schaffen ein „Gesamtkunstwerk“ aus unzähligen Geocaches, die aber alle einzeln lösbar und logbar sind. Niemand muss also alle 1.000 Dosen der amerikanischen Dampflok in einem „Zug“ abreisen. Aber verlockend ist es schon …

Toplisten/Empfehlungen

Nach all dieser Vielfalt kommt natürlich zwangsläufig die Frage, womit man anfangen soll, welches die besten Caches sind und welche man keinesfalls verpassen darf. Anfangen sollte man (zumindest wenn man ohne erfahrenen Mitcacher startet) sicherlich eher mit einfachen Tradis mit niedriger D-/T-Wertung, irgendwann wird zwangsläufig ein Multi oder ein Mystery dort liegen, wo Ihr gerade unterwegs seid und irgendwann werdet Ihr Euch an einen schwierigeren, aufwendigeren oder zeitintensiveren Geocache wagen – und dann ist die richtige Zeit dafür wohl gekommen.


Ein außergewöhnlicher Cache sammelt schnell Favoritenpunkte ...

Welche Dosen aber Eure Favoriten werden, das liegt letztlich an Euren Interessen. Ein befreundeter Cacher lebt für Mysteries und schreckt auch nicht davor zurück, steinalte Tatort-Folgen nochmal minutiös schauen zu müssen, um sich darauf beziehende Rätsel zu lösen. Einem anderen Freund kann die Dose nicht hoch genug hängen und er lebt auf, sobald er sein „Klettergeraffel“ auspacken kann. Ich selbst mache am liebsten Tradis, noch lieber wenn es in einem Land ist, das bisher noch nicht blassgrün in meiner Statistik aufleuchtet – es sei denn es berichtet jemand von einem tollen Lost Place. Dann ist mir Tradi, Multi, Mystery gleich, der Ort ist das Ziel!

Ein guter Richtwert für besondere Caches können aber die Favoritenpunkte sein. Die Statistiken hierzu sind sicherlich vergänglich, manch neuer Star am „Dosenhimmel“ mag in die Toplisten aufsteigen, manch Owner des Wartungsaufwands der Besucherflut nicht mehr Herr werden und seinen Cache ins Archiv senden. Und manch außerordentliche Caches mögen so abgelegen platziert sein oder so schwer zu finden, dass sie leider nicht die Favoritenpunkte einheimsen, die sie verdienen. Für Premium-Mitglieder gibt es über die Webseite die Auswahl „Lieblingscaches“, die sich an Favoritenpunkten in Deiner Region orientiert. Darüber hinaus findet Ihr hinter diesem QR-Code Dosen für den erfahreneren Geocacher, die allesamt einen Besuch wert sind (Login und Premium-Mitgliedschaft erforderlich) ...



Tradi/Traditional/Traditioneller Geocache
Multi-Geocache


Ein Multi-Geocache, auch Multi genannt, kann nicht auf dem direkten Weg gefunden werden. Dieser Typ eines ­Geocaches besteht immer aus mindestens zwei Stationen: Dem Startpunkt und dem Finale. Wenn Ihr am Startpunkt angekommen seid, dann werdet Ihr dort weitere Hinweise finden, die Euch verraten, wie Ihr Schritt für Schritt zum Finale und damit auch zum Logbuch gelangt. Zwischen dem Start und dem Finale liegen oft weitere Stationen, an denen Ihr Euch neuen Herausforderungen stellen müsst, um Euren Weg zum Logbuch fortsetzen zu können. Sollte ein Multi­-Geocache nur in der Nacht machbar sein, dann ­handelt es sich um einen sogenannten Nachtcache oder abgekürzt „NC“. Ein Nachtcache wird von vielen ­Geocachern als etwas Besonderes angesehen, denn nachts mit einer Taschenlampe durch den Wald zu wandern, erhöht das Gefühl von Abenteuer. Bei einem Nachtcache wird Euch oftmals die genaue Wegführung durch eine sogenannte Reflektorstrecke optisch dargestellt. Reflektoren weisen eine Licht reflektierende Oberfläche auf und werfen den Schein Eurer Taschenlampe zurück. Geocachingprofi-Tipp: Sollten sich die Reflektoren jedoch bewegen, dann könnte es sich auch um die Augen eines Tieres handeln. Seid draußen im dunklen Wald also immer schön vorsichtig. Egal ob Ihr Euch für die Tag- oder Nachtvariante entscheidet, ein Multi-­Geocache ist immer ein Erlebnis und kann Euch für mehrere Stunden in seinen Bann ziehen. Also Ausdauer einpacken - oder Verpflegung ;-)


Mystery/Unknown/Rätsel-Cache


EarthCache


Letterbox-Hybrid-Geocache
„Letterboxing“ könnte man als eine Uroma des ­heutigen Geocaching bezeichnen. Bereits 1854 versteckte der Wander­führer James Perrott im britischen Dartmoor eine Visiten­karte. Er ermutigte andere Wanderer dazu mit einer Karte seine versteckte Visitenkarte zu finden und Ihre eigene vor Ort abzulegen. Kommt Euch das bekannt vor? Letterbox-Hybrid-Geocaches, oder auch nur Letterboxes genannt, haben diese Idee einer Schnitzeljagd übernommen. Dabei folgt man üblicherweise vom Startpunkt aus statt dem GPS einer mit Hinweisen oder Bildern dargestellten Wegbeschreibung bis zur Finaldose. Teilweise gibt es aber auch Letterbox-Dosen, die unmittelbar an den „Startkoordinaten“ zu finden sind. Eine Letterbox beinhaltet neben einem Logbuch auch einen Stempel. Wenn Ihr ein eigenes Stempelbuch besitzt, könnt Ihr dieses abstempeln. Wenn Ihr bereits über einen eigenen Logstempel verfügt, könnt Ihr mit Eurem Stempel das in der Dose liegende Logbuch „signieren“. Es reicht aber auch aus, wenn Ihr Euren Cachernamen in das Logbuch eintragt. Beachtet bitte, dass der Stempel kein Tauschgegenstand ist und in der Dose verbleibt.


Wherigo


Virtueller Geocache


Webcam-Geocache
Hier ist der Name Programm und es muss keine Plastikdose gesucht und gefunden werden. Um diesen Geocachetyp loggen zu dürfen, begebt Euch an die genannten Koordinaten und greift mittels Smartphone auf eine Webcam zu. Wenn Ihr im Bild erscheint, speichert das Bild ab und ladet es gemeinsam mit Eurem Log auf Geocaching.com hoch. Das Listing enthält nicht nur den Link zur Webcam, sondern kann Euch auch dazu auffordern, eine gewisse Aufgabe - wie z.B. „Trage auf dem Bild eine rote Mütze“ - zu erfüllen. Bei Webcam-Caches handelt es sich um eine bestandsgeschützte Art, die weiterhin logbar ist, wovon aber keine neuen auf Geocaching.com freigeschaltet werden.


Adventure Lab Caches / Experimenteller Geocache
Die Adventure Caches sind erfreulicherweise seit Anfang 2019 ihrem Lab(or)-Status entwachsen. Inzwischen gibt es eine eigene kostenlose App für Lab Caches, sie sind nicht mehr nur temporär an besondere Veranstaltungen wie Mega- und Giga-Events gekoppelt und dank Geofencing könnt Ihr die genaue Aufgabenstellung erst sehen und die Lösung erst eingeben, wenn Ihr in einem gewissen Umkreis um die Koordinaten seid. Seid Ihr da noch nicht, so wird Euch oberhalb der Cachebeschreibung ein kleines Schloss mit dem Hinweis „Komm näher“ angezeigt bis Ihr in Reichweite gelangt.Lab Caches haben keine Dose, die es für Euch zu finden gilt, sondern Lab Caches sind in der Regel in Serien angelegt, die sich mit einem bestimmten Thema auf eine Stadt oder Region verteilen. In dieser Region ist es Eure Aufgabe, die jeweiligen Orte zu erkunden und ein Lösungswort oder einen Lösungswert zu finden. Sobald Ihr diesen in der App eingebt, wird Euch eine entsprechende Bestätigung angezeigt und der Fund gewertet. Eventuell erhaltet Ihr mit der Bestätigung einen weiteren Hinweis oder Wert, der für einen „realen“ Bonus-Cache relevant ist. Da Labs nicht mit der Abstandsregel kollidieren und keine Dose haben, bereichern sie gerade Orte mit muggeligen Sehenswürdigkeiten besonders gut.


Graue Icons weisen hier darauf hin, dass Ihr derartige Geocaches zwar vereinzelt noch finden könnt aber keine neuen dieses Typs mehr veröffentlicht werden ...


Geocaching-Hauptquartier-Geocache
Dieser Geocache ist einmalig, es gibt ihn nur an einem einzigen Ort auf dieser Welt: Im Geocaching Hauptquartier in Seattle, USA. Hier sitzen all die Leute, die täglich dafür sorgen, dass Ihr das wohl schönste Hobby der Welt in vollen Zügen genießen könnt. Wenn Ihr Euch im Logbuch von GCK25B verewigen möchtet, dann beachtet bitte die Besuchszeiten (Drop-in Hours) im Listing. Unter www.geocachinghq.com könnt Ihr Euch über die verschiedenen Möglichkeiten eines Besuches informieren. Vielleicht erwartet Euch vor Ort ja Genevieve, die Euch auf Seite 62 dieses Buches schon mal in Empfang nimmt...


Projekt-A.P.E.-Geocache


Locationless- / Reverse-Geocache
Bei diesem Geocachetypen handelte es sich um einen ortsunabhängigen Geocache, welcher auch „Rückwärtscache“ genannt wurde. Ja, Ihr habt richtig gelesen: Ein ortsunabhängiger Geocache. Statt nach einem Geocachingcontainer suchte man bei Locationless-/Reverse-Geocaches nach einem bestimmten Objekt.Wurde das besagte Objekt gefunden, so loggte man lediglich die Koordinaten. Diese Geocacheart kann eigentlich nicht mehr auf Geocaching.com geloggt werden, auch werden keine neuen Rückwärtscaches veröffentlicht. Anlässlich des 20. Geburtstag von Geocaching wurde jedoch ein neuer Locationless-/Reverse-Geocache vom Geocaching HQ veröffentlicht: Find Signal the Frog – GC8FR0G. Um diesen Locationless-/Reverse-Geocache als Fund verbuchen zu können müsst ihr keine Koordinaten loggen. Macht ein Foto von Euch mit Signal the Frog oder mit dem ­offiziellen Signal the Frog Banner und schon dürft Ihr diesen besonderen Geocache loggen. Erläuterungen zu den verschiedenen Arten von Event-Caches findet Ihr im entsprechenden Kapitel ab Seite 55.


Eine Tardis im Garten findet man wohl nur bei einem Geocacher (GC7XJX4)

 
 
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