Samenraub und wahre Liebe

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Kapitel 4: Projekttag Umweltschutz

In der Schule lief heute ein Projekttag unter dem Motto Umweltschutz. Frau Maurer, die Biologielehrerin, hatte ihren Schülern in der letzten Woche mit Bildern und Tabellen beigebracht, wie das häusliche Abwasser mit ihren Fäkalien in der kommunalen Kläranlage gereinigt wird. Heute sollten sie erfahren, wie die Wasserreinigung in der Praxis abläuft. Ein städtischer Bus brachte sie zur Kläranlage, wo Herr Winterschall, der Abwassermeister, sie freundlich grüßend empfing. Steif standen die jungen Besucher im Eingangsbereich herum, bis Herr Winterschall sie mit einer Bekanntmachung aus dem neunzehnten Jahrhundert auflockerte. Schmunzelnd zeigte er auf ein Plakat, das in einem Glasrahmen an einer Wand hing. Dort war zu lesen:

Der löbliche Magistrat gibt bekannt,

daß ab morgen früh fünf Uhr

keiner mehr in den Bach scheißen darf,

da er daselbst Bier brauen tut.

Ein Schüler begann zu lachen und steckte andere zum Mitlachen und Kichern an. Selbst Frau Maurer, die verantwortungsvoll ernst den Text las, musste lächeln. Sobald das Gelächter verstummte, erzählte Herr Winterschall, damals habe es keine Kanalisationsrohre und keine Kläranlagen gegeben. Die Leute hätten ihre Notdurft auf Plumpsklos oder in der freien Natur verrichtet. Danach habe manch einer seinen Hintern im Bach gewaschen. In den letzten hundert Jahren habe sich vieles zum Guten gewendet. Stolz auf das Gute wies er auf einen Stapel mit Broschüren über die Kläranlage und forderte seine Gäste auf sich zu bedienen.

Gefolgt von Frau Maurer und den Schülern ging Herr Winterschall mit strammem Schritt zu der Stelle, wo der Inhalt der Kanalrohre die Kläranlage erreichte. An einem fest installierten grobmaschigen Gitter trennten sie Hygieneartikel und andere grobe Gegenstände ab, erklärte er. Auch tote Ratten aus den Kanalrohren landeten hier.

„Igitt“, gab Valerie von sich, trat ein paar Schritte zurück und lehnte sich an Oliver, mit dem sie seit ein paar Wochen turtelte.

Von diesen toten Ratten gehe keine Gefahr aus, sagte Herr Winterschall. Dann fuhr er fort: Damit das Gitter nicht verstopfe, werde es in kurzen Zeitintervallen mit einem Rechen von festen Stoffen befreit; alles voll automatisch. Das Rechengut transportierten sie zu einer Müllverbrennungsanlage.

Nach dem Gitter fließe die Brühe in ein großes, längliches Becken; dort setzten sich Sand und andere schwere Stoffe ab, einfach durch Schwerkraft. In die Hände klatschend ging er weiter. Dieses vorgereinigte Wasser leiteten sie in ein gut belüftetes, rundliches Becken, in dem Bakterien die organischen Bestandteile von Kot und Urin fräßen. Dabei vermehrten sie sich so stark, dass sie zu Flocken zusammenballten.

Was sie mit dem giftigen Nitrat machten, das bei diesem Prozess entstehe, fragte Heinz Holland, ein aufgeweckter Kölner Junge, der vor einem halben Jahr in ihre Klasse kam, weil seine Eltern hierherzogen.

Für seine Frage bekam er einen bewundernden Blick von Herrn Winterschall und die lobenden Worte: Es sei schön, dass er mitdenke. Im nächsten Becken, das sie nicht belüfteten, wandelten Bakterien das giftige Nitrat in Stickstoff um, erklärte der Meister.

Im letzten Schritt filtrierten sie die Flocken ab. Danach sei das Wasser so sauber, dass sie es ohne Gefahr für Fische in den Fluss einleiten können. Weil ein paar Schülerinnen ungläubig dreinblickten, führte Herr Winterschall alle zu einem mit Schilfrohr bepflanzten Teich, durch den kontinuierlich ein Teil des gereinigten Abwassers floss. Der Teich war voll kleiner und großer Fische, alle quicklebendig. Spontan klatschten einige Schüler in die Hände und rissen andere mit. Herr Winterschall nutzte diese Gelegenheit für einen Seitenhieb auf die unwissenden Kopfarbeiter: Wenn sie sich später einmal als Fernsehmoderatorin oder Schauspieler feiern ließen, sollten sie nicht vergessen, dass sie in ihren eigenen Exkrementen ersticken würden, gäbe es keine Kläranlagen.

Frau Maurer dankte Herrn Winterschall im Namen aller für die eindrucksvolle Führung. Dann wandte sie sich an ihre Schüler: Wenn sie Fragen hätten, sollten sie die jetzt stellen.

Was sie mit den vielen Bakterienflocken machten, fragte Oliver.

Einen Teil des Bakterienschlamms pumpten sie zurück in das belüftete Becken, den Rest transportierten sie zu einer Vergärungsanlage, wo andere Bakterien daraus brennbares Biogas erzeugten, antwortete Herr Winterschall. Aus Biogas gewännen sie elektrischen Strom.

Hier hakte Frau Maurer ein: Die Vergärungsanlage wollten sie am nächsten Projekttag besuchen.

Im Bus fuhren sie zurück zur Schule. Da Valerie sich neben Oliver setzte, drängte Dagmar sich an Siegfrieds Seite. Süß lächelnd fragte sie ihn, ob er alles kapiert habe. Er denke schon, antwortete Siegfried.

Die Broschüre der Kläranlage sollten sie gründlich durcharbeiten, gab Frau Maurer ihnen mit auf den Heimweg. Allen war klar, dass ein Test über diesen Stoff auf sie zukommen wird.

Kapitel 5: Alma

Auf der abendlichen Fahrt zu Isabel fragte Siegfried sich, was seine Geliebte wohl heute mit ihm vorhabe. Erregt klopfte er dreimal an die Seitentür der Boutique. Dann die Überraschung: Nicht Isabel öffnete ihm sondern eine andere Frau. Er stutzte; hatte er sich in der Tür geirrt? Nein.

Lächelnd begrüßte die Fremde ihn mit „hallo, junger Mann“ und forderte ihn auf reinzukommen, sie sei eine Freundin von Isabel.

Siegfried trat durch die Tür, nuschelte „hallo“ und gab ihr die Hand. Dann fragte er, ob Isabel nicht da sei.

Doch, sie komme gleich; sie mache sich frisch.

Wilde Gedanken schwirrten durch sein Gehirn. Was sollte diese Freundin hier. Aus dem Augenwinkel taxierte er die Fremde. Sie war hübsch, hatte einen größeren Busen und breitere Hüften als Isabel. Er lächelte sie an und sagte, er heiße Siegfried.

Lächelnd erwiderte sie, das wisse sie bereits. Isabel habe ihr von ihm erzählt. Ihr Name sei Alma.

Endlich tauchte Isabel auf. Strahlend ging sie auf Siegfried zu, begrüßte ihn mit „hallo Schatz“ und gab ihm einen zarten Kuss. Es sei schön, dass er sich schon mit Alma bekannt gemacht habe. Sie habe leider noch zu tun. Eine anspruchsvolle Stammkundin wolle zu später Stunde hereinschauen. Er solle mit Alma hoch in die Wohnung gehen; sie komme so bald wie möglich nach. Alma wisse Bescheid.

Gerne hätte er Isabel gefragt, worüber Alma Bescheid wisse. Er unterdrückte diese Fragen, denn Alma öffnete bereits die Tür und forderte ihn auf ihr zu folgen. Während er hinter Almas kräftigem Po die Treppe hoch stieg, schoss ihm ein Gedanke in den Sinn: Vielleicht will Isabel prüfen, ob er ihr treu ist. Verwirrt beschloss er passiv zu bleiben und die Dinge auf sich zukommen zu lassen.

Oben gingen sie ins Wohnzimmer und setzten sich auf zwei der drei Sessel am Couchtisch. Auf dem Tisch standen eine Flasche Mineralwasser und drei Gläser bereit.

Ob er durstig sei, fragte Alma.

Nein, vielleicht später, antwortete Siegfried.

Okay, hörte er von Alma, die ein Glas mit Wasser halbvoll füllte. Sie trank einen Schluck, wie um sich Mund und Gaumen zu befeuchten, dann sagte sie, er habe schöne Augen.

Siegfried lachte. Dieses Kompliment habe er schon öfter gehört.

Das könne sie gut verstehen. Nach einem weiteren Schluck Wasser fragte sie ihn, ob er ein guter Schüler sei.

Er habe keine Probleme, antwortete Siegfried. Seine Leistungen seien guter Durchschnitt. Vor ein paar Jahren habe er einmal eine Belobigung bekommen.

Isabel habe ihr erzählt, dass er ein fitter Sportler sei, der in der Jugendmannschaft des Fußballvereins rechter Verteidiger spiele.

Ja, das stimme. Lächelnd setzte er hinzu, sie wisse gut Bescheid.

Was Frauen so miteinander reden, scherzte sie. Dann erzählte sie Siegfried von ihrem Bruder, einem Molekularbiologen, der an der Universitätsklinik in Freiburg arbeite und Erbkrankheiten erforsche. Auf diesem Gebiet habe es in den letzten Jahren große Fortschritte gegeben.

Das sei interessant, warf Siegfried ein. Er habe selbst schon daran gedacht, Molekularbiologie zu studieren.

Diesen Gedanken solle er weiter verfolgen, ermunterte sie ihn.

Mit Freude stellte Siegfried fest, dass er sich mit Alma anregend unterhalten konnte und ihr näher kam.

Abrupt beendete Alma die aufkeimende Nähe mit der Frage, ob es in seiner Familie Erbkrankheiten gebe.

Verstört blickte Siegfried zu Alma, schluckte und räusperte sich; nein, nicht dass er wüsste.

Sie hoffe, sie sei ihm nicht zu nahe getreten. Ob er jetzt einen Schluck Wasser trinken möchte.

Ja bitte. Er nahm die Flasche, goss sich selbst ein und trank einen langen Zug.

Ihr Handy vibriere, sagte Alma, stand auf und verließ das Zimmer.

Siegfried trank noch einen Schluck. Was will diese blöde Kuh von mir, fragte er sich; die sollte sich lieber um Schwachsinn in ihrer Familie kümmern.

Schimpfend kam Alma zurück: So ein Pech, sie müsse nach Hause; ihr Freund stehe vor der Tür. Er habe seine Geschäftsreise einen Tag früher beenden können. Sie hoffe, dass Isabel bald komme. Wie wenn Isabel das Flehen ihrer Freundin gehört hätte, erschien sie ein paar Sekunden später in der Wohnung. Endlich komme sie, sagte Alma; aufgeregt erzählte sie Isabel, dass sie gehen müsse, weil ihr Freund vor ihrer Tür auf sie warte.

Isabel beruhigte ihre Freundin; der Typ werde nicht gleich abhauen. Nachdem sie Alma zur Tür begleitet hatte, kam sie zu Siegfried und setzte sich auf seinen Schoß. Nach einem Kuss bat sie ihn, ihr zu verzeihen; eine Stammkundin müsse sie auch nach Ladenschluss bedienen.

 

Es sei okay, sagte er in traurigem Tonfall.

Um seine Stimmung aufzuhellen, gab sie ihm eine Serie von zarten Küssen. Danach fragte sie, ob er sich mit Alma gut unterhalten habe.

Eigentlich nicht; sie habe viel gefragt; Privates, das sie nichts angehe.

Alma sei eben sehr neugierig, erwiderte Isabel. Sie habe Alma in der Akademie für Mode und Design kennen gelernt. In diesem Beruf müsse man neugierig sein.

Er blickte Isabel tief in die Augen. Mit trauriger Stimme sagte er, es sei schade, dass sie jetzt keine Zeit mehr für das Schönste hätten.

Das tue auch ihr leid. Seufzend drückte sie sich an ihn. Plötzlich erschien ein Lächeln auf ihrem Gesicht. Sie könnte ihm einen blasen, bot sie an. Wie ihm das gefiele.

Ihm habe noch niemand einen geblasen, antwortete er.

Sie lachte, er sei süß. Wenn er wolle, könne er diesen Satz in ein paar Minuten nicht mehr sagen.

Nun lachte auch er. Ja, er wolle das ausprobieren.

Sie rutschte von seinem Schoß. Er solle seine Jeans und die Unterhose ausziehen, sie hole ein Kondom. Mit diesen Worten verließ sie das Wohnzimmer, kam aber schnell zurück. Nach einem Kuss kniete sie sich vor ihn hin. Lustvoll lächelnd rollte sie das Kondom über seinen Penis. Dann forderte sie ihn auf näher zu ihr zu rücken und seine Beine weiter zu öffnen. Das tat er sofort. Ob es so gut sei, fragte er. Oh ja, antwortete sie. Interessiert sah er ihr zu, wie sie ihre Lippen mit Speichel befeuchtete und sich dann über ihn beugte. Es dauerte nicht lange, bis ihre weichen Lippen seinen Unterleib zucken ließen und er einen dumpfen Laut, der wie ooohhh klang, von sich gab.

Mit einem Papiertaschentuch wischte Isabel den Speichel von ihren Lippen. Schmunzelnd erhob sie sich und küsste seine Stirn. Ob es für ihn schön gewesen sei, fragte sie.

Ja, schon, danke, antwortete er, aber nicht so toll wie gestern; vögeln gefalle ihm besser.

Ihr auch, sagte sie. Morgen wolle sie mit ihm vögeln. Flink zog sie das Kondom von seinem Penis und verknotete das offene Ende, bevor sie es auf ein Papiertuch legte. Mit einem weiteren Tüchlein wischte sie seinen Penis ab. Danach forderte sie ihn auf, ins Bad zu gehen und sich zu waschen.

Ja, natürlich. Er könne das Kondom mitnehmen und ins Klo werfen, bot er an.

Nein, Kondome entsorge sie nicht im Klo. Sie habe einmal erlebt, wie Kondome eine Abwasserleitung verstopften. In der Altstadt gebe es noch dünne Rohre. Als der herbeigerufene Klempner an die hundert Kondome aus dem Abfluss holte, sei das für sie peinlich gewesen.

Grinsend ging Siegfried ins Bad, und grinsend kam er zurück.

Während er seine Hosen anzog, sagte Isabel, sie habe eine Idee, wie sie sich länger sehen könnten. Sie wolle morgen seine Mutter fragen, ob er ihr ab und zu abends zwei Stunden helfen könne, sie müsse ihr Lager umräumen und brauche dafür kräftige Arme.

Das sei ein guter Plan, stimmte Siegfried zu.

Vermutlich werde seine Mutter antworten, sie wolle hören, was Siegfried dazu meine. Wenn die Mama ihn frage, ob er bereit sei, an dem einen oder anderen Abend in der Boutique Isabel auszuhelfen, solle er nicht gleich ja sagen, sondern zögernd antworten, er wolle darüber nachdenken.

Nach einer Umarmung und einem letzten Kuss verließ Siegfried seine Isabel. Was für eine geniale Idee sie hatte; ab morgen könnte er länger bei ihr bleiben. In der Nacht überlegte er, womit er Isabel eine Freude machen könnte. Das Lied The Air That I Breathe von der Band The Hollies fiel ihm ein; das drückte aus, was er für seine Liebste empfand. Leise sang er den Text vor sich hin: “Sometimes all I need is the air that I breathe and to love you …” Diesen Song würde er für Isabel üben.

Kapitel 6: Arbeit bei Isabel

Im Kopf bei Isabel radelte er am nächsten Tag von der Schule nachhause. Ob sie schon angerufen hat. Auf die Antwort musste er nicht lange warten. Direkt nachdem er seine Mutter mit einem schlichten „Hallo“ begrüßt hatte, teilte sie ihm mit, dass Frau Gander von der Boutique Isabel seine Hilfe brauchen könnte.

Was?, fragte er.

Frau Gander suche einen kräftigen jungen Mann, der ihr helfe, das Lager umzuräumen.

Ziemlich schäbig kam er sich vor, als er mit dem von Isabel vorgeschlagenen Satz, er werde darüber nachdenken, antwortete.

Was es da nachzudenken gebe, fragte die Mama. Frau Gander sei eine gute Kundin, der er ruhig einen Gefallen tun könne. Es handle sich ja bloß um sechs Stunden in der Woche, abends.

Er habe auch noch andere Interessen, erwiderte Siegfried.

Das Gesicht seiner Mutter verfinsterte sich. Weshalb er sich so anstelle, fragte sie. Frau Gander werde ihn bestimmt gut bezahlen. Er klage doch immer über zu wenig Taschengeld.

Schließlich sagte er okay, er werde am Abend in die Boutique gehen und sich anhören, was er tun solle.

Warum erst am Abend?

Er müsse für die Klassenarbeit in Englisch pauken, und Gitarre üben wolle er auch.

Vom ersten Abend bei Isabel kam Siegfried erschöpft nach Hause und wollte nur noch ins Bett.

Ob die Arbeit bei Frau Gander zu schwer für ihn sei, fragte seine Mutter.

Ein bisschen anstrengend sei es schon gewesen, antwortete er; diese Art von Arbeit sei er nicht gewohnt.

Was er tun musste, wollte die Mama wissen.

Da er seiner Mutter nicht erzählen konnte, was er tun durfte, vertröstete er sie auf morgen und ging in sein Zimmer. Im Bett dachte er an Isabel und die drei Orgasmen, die ihn durchgerüttelt hatten. Den ersten bekam er unter der Dusche, während sie seinen Penis einseifte, den zweiten zusammen mit ihr auf einem Hocker in ihrem Schlafzimmer, und den dritten in der Missionarsstellung auf dem Fußboden im Wohnzimmer.

Auf dem Weg zu Isabel hatte er sich überlegt, was er ihr Nettes sagen könnte. Jeden Abend wollte er ihr ein anderes Kompliment machen. Heute lobte er ihre großen braunen Augen. So schöne Augen habe er noch nie gesehen.

Sie lachte, sagte dann, danke, er sei süß, und gab ihm einen Kuss.

Sie fielen sich in die Arme, drückten sich aneinander und küssten sich; sie berührte ihn zärtlich an seinem Hals; er streichelte ihre Ohrläppchen. Nach der Begrüßung im Laden stiegen sie hoch in ihre Wohnung. Auf der Treppe traute er sich an ihren Hintern zu grapschen.

Lachend bat sie ihn um etwas Geduld. Sie wolle zuerst ein Glas Sekt trinken und danach mit ihm unter die Dusche springen. Ob er mit ihr anstoße.

Ja, gerne, aber mit Mineralwasser, Alkohol sei nicht sein Ding.

Sie zog ihn hinter sich her in die Küche, zu ihrem Kühlschrank, in dem Sekt und Mineralwasser darauf warteten in Gläser gefüllt zu werden. Nach dem ersten Schluck, den sie auf dem Küchentisch sitzend trank, fragte sie ihn, ob er ihr noch etwas Nettes sagen könne.

Ja, das falle ihm nicht schwer. Er sei verrückt nach ihren Lippen; die seien so … traumhaft weich. Am liebsten würde er sie ständig küssen.

Mit ihm habe sie den Fang ihres Lebens gemacht, sagte sie. Danach trank sie ihr Glas aus und forderte ihn auf ihr zu folgen.

In ihrem Schlafzimmer zogen sie sich aus. Nackt vor den Spiegeltüren ließ er noch ein Kompliment fallen: Sie habe eine Figur wie die Schauspielerin Jeanne Tripplehorn.

Lachend sagte sie, er solle nicht übertreiben.

Doch, da sei er sich sicher.

Wo er diese Schauspielerin nackt gesehen habe, fragte sie.

In dem Film Basic Instinct; der sei vor ein paar Tagen im Fernsehen gelaufen.

So, so, sagte sie schmunzelnd. Jeanne Tripplehorn sei doch größer als sie.

Das könne sein, aber die Proportionen seien die Gleichen.

Mit Küssen und zärtlichen Berührungen bewegten sie sich zur Dusche; dort machten sie genauso weiter. Kein Wunder, dass er gleich explodierte. Verschämt gab er ein ‚sorry‘ von sich.

Lächelnd sagte sie, das sei kein Problem.

Zeit sich zu erholen, gab sie ihm nicht. Nachdem sie sich trockengerubbelt hatten, verpasste sie ihm ein Kondom. Vor den Spiegeln in ihrem Schlafzimmer drückte sie ihn auf einen Hocker und setzte sich auf ihn. Grandiose Bilder steigerten seine Lust. Den genauen Ablauf des Akts konnte er später nicht rekonstruieren. Er erinnerte sich an ihre Schreie, die ihn mitrissen und in den Himmel schleuderten. Irgendwann lagen sie eng umschlungen auf ihrem Bett.

Ein zweites Kondom bekam er später auf dem Fußboden in ihrem Wohnzimmer übergestülpt. Küssen, streicheln, vögeln - all das fühlte sich wundervoll an. Für ihn begann eine aufregende Zeit.

Isabel dachte weiter; sie schlug Siegfried vor, was er auf Fragen seiner Mutter antworten könne. Wenn sie frage, was er gearbeitet habe, solle er sagen, es gebe viel zu schleppen vom Laden in das Lager im Keller. Dort müsse er Regale zusammenbauen. Und wenn sie frage, wieviel er bezahlt bekommen habe, solle er antworten, fünfundzwanzig Euro, zehn Euro in der Stunde. Nach diesem Satz griff sie nach ihrer Geldbörse und nahm fünfundzwanzig Euro heraus. Die solle er ihr irgendwann zurückgeben; für seine Liebesdienste wolle sie ihn nicht bezahlen. Dafür wäre dieser Betrag auch viel zu klein.

Er lachte, nahm sie in den Arm und sagte danke.

Nach einem letzten Kuss schob sie ihn aus ihrer Wohnung.

In dieser Nacht schlief er tief und fest, sechs Stunden am Stück. Gut erholt erschien er am Frühstückstisch und grüßte seine Mutter mit einem freundlichen ‚guten Morgen‘. Sie freute sich über seine gute Laune, wünschte ihm auch einen guten Morgen, kam aber gleich auf ihre Frage von gestern Abend zurück: Was er bei Frau Gander gearbeitet habe. Darauf gab er fast wörtlich die von Isabel vorgeschlagene Antwort von sich. Obwohl seine Mutter ihn nicht nach seinem Lohn fragte, nannte er freimütig den Betrag, den er erhalten hatte. Dann fügte er noch hinzu, er sei froh, dass er erst morgen Abend wieder in der Boutique arbeiten müsse. Heute Abend gehe er zum Training; am Sonntag kickten sie gegen die A-Jugend der Nachbargemeinde.

Ob man es ihm ansah, dass er gestern Abend drei Orgasmen hatte, fragte er sich, als er auf seine Klassenkameraden traf. Uschi und Martin schauten ihn blöd an. Was hatte das zu bedeuten? Weil alle anderen sich so wie immer verhielten, vergaß er diese Frage.

Im Unterricht konnte er sich heute schlecht konzentrieren. Isabel auszublenden gelang ihm noch einigermaßen bei der Englischarbeit, doch in den Fächern Geschichte, Mathematik und Kunst flogen seine Gedanken zu ihr. Er dachte an ihre Haut, ihre zarte Haut, die weiche Haut an ihrem Busen, die warme Haut an der Innenseite ihrer Schenkel, die Schweißperlen auf heißer Haut.

Er hätte gerne mit jemand über seinen himmlischen Sex mit Isabel geredet, hatte aber niemand. Der Einzige, dem er von seiner Liebe zu einer erwachsenen Frau hätte erzählen können, war sein Freund Oliver. Doch den bat er schon vor zwei Wochen um ein Alibi für seine Schäferbesuche mit Gitarre. Vertraulich teilte er ihm mit, er würde sich mit Erika, der Schwester von Mamas Friseurgehilfin Anja, treffen.

Am Nachmittag versuchte er die Hausaufgabe in Mathematik zu lösen, kam aber nicht voran. Ständig turnte Isabel mit ihren weiblichen Attributen durch sein Gehirn und bescherte ihm einen Ständer. Es war kaum auszuhalten. Wenn er nicht zum Fußball gehen müsste, würde er sich jetzt einen reiben. Diesen Gedanken vergaß er schnell. Vor dem Training onanierte er nicht. Schlapp über den Rasen zu schleichen, wäre gegenüber seinen Kameraden unfair. Und der Trainer würde einen Schlaffi aus der Mannschaft für das Spiel am Sonntag streichen.

Der nächste Tag verlief schleppend langsam. Zwar konnte er sich in der Schule besser konzentrieren als am Tag zuvor, doch nachmittags zuhause hatte er zu nichts Lust. Eigentlich sollte er Gitarre üben, den Song Blowin‘ in the Wind von Bob Dylan, den er zusammen mit Oliver beim Schulfest in knapp drei Wochen zum Besten geben wollte. Heute lief nichts. Nach den ersten Tönen stellte er die Gitarre zur Seite. Seine Musik kam ihm so schwerfällig vor, dass er jede Hoffnung aufgab bei dem Fest den Durchbruch zu schaffen. Es sei denn, Oliver würde ihn mitreißen. Morgen wollten sie zusammen üben, hier bei ihm.

Der nahende Abend befreite ihn von seiner Trägheit. Auf dem Weg nach draußen, schaute er in den Friseursalon zu seiner Mutter und sagte, er gehe arbeiten.

 

Er solle sich nicht überanstrengen, riet ihm die Mama.

Isabel empfing ihn in einem naturseidenen Wickelkleid, das mit abstrakten Motiven in violetter Farbe bedruckt war. Das Kleid betonte den wundervollen Körper, der darunter steckte. Ihre Brustwarzen bildeten sich deutlich ab. Als sie sich aneinander drückten und er ihre Brust spürte, sagte er, ihr zarter Busen sei ein Traum, der ihm nicht aus dem Kopf gehe.

Lächelnd bedankte sie sich für dieses Kompliment. Sie habe schon geduscht, sagte sie; zusammen mit ihm werde sie später duschen, nicht dass er wieder in ihre Duschkabine spritze.

Mit traurigem Blick gab er ein ‚sorry‘ von sich. Er könne doch nichts dafür, wenn sie ihn wahnsinnig geil mache.

Das sei ein Scherz gewesen, sagte sie. Um ihn auf andere Gedanken zu bringen, fragte sie ihn, wie ihm ihr Kleid gefalle.

Ein schwaches Lächeln erschien auf seinem Gesicht. Super, wie für sie entworfen sehe es aus.

Er sei ein Schatz, sagte sie. Dieses Kleid habe sie selbst entworfen und auch selbst geschneidert.

Das Wort genial, platzte aus ihm heraus. Sie sei eine Künstlerin. Wo sie das gelernt habe.

In der Akademie für Mode und Design. Den Stoff habe sie von einer Reise nach Indien mitgebracht.

Ob sie noch andere Kleider entworfen hätte, fragte er interessiert.

Ja, einige; die zeige sie ihm ein andermal. Sie zog ihre linke Augenbraue nach oben und sagte, er solle mit ihr kommen.

Lächelnd folgte er ihr ins Schlafzimmer. Während sie sich küssten und drückten, und er eine Hand über ihren Rücken und weiter zu ihrem Po gleiten ließ, fühlte er, dass sie unter dem Kleid nackt war. Ob er das Kleid öffnen dürfe, fragte er.

Ja, aber zuerst solle er sich ausziehen.

Ruckzuck streifte er Jeans, Retroshorts, Pulli und Socken ab. Schüchtern trat er näher und versuchte ihr Kleid zu öffnen. Sie half ihm, die Schleife und die darunter liegenden Häkchen zu lösen. Nackt fielen sie sich in die Arme, küssten und streichelten sich. Ihre Haut fühlte sich warm und weich an, und sie roch gut. Er solle sie zum Bett tragen, sagte sie. Das tat er gerne; mit beiden Händen griff er fest an ihren Po und hob seine Liebste hoch in seine Taille. Sie lachte. Nach ein paar Schritten legte er sie sanft auf ihrem Bett ab. Heute bekam er eine Lektion in Streicheln. Sie zeigte ihm, wo sie zärtlich berührt werden wolle, und wo er kräftig zupacken könne. Die Schultern seien ihre Problemzone, sagte sie. Wenn er mit seinen magischen Händen ihre Verspannung löse, hätte er einen Wunsch frei.

Okay, damit war er einverstanden. Im nächsten Moment dämmerte es ihm, dass er noch nie einer Frau die Schultern massiert hatte. Bevor Isabel sich auf den Bauch drehte, reichte sie ihm eine Flasche mit Massageöl und ein Handtuch. Breitbeinig auf ihrem Po sitzend öffnete er die Flasche, verteilte ein paar Tropfen Öl in seinen Handflächen und bearbeitete sanft ihre Schultern. Ob es so gut sei, fragte er.

Sie lachte. Das sei eine Wohlfühlmassage. Er solle ihre Muskeln kräftig durchkneten.

Okay, wenn sie wolle, dass er ihr wehtue, werde er den Druck erhöhen.

Ja, so sei es besser, sagte sie; danach gab sie manches „Ah“ und „Oh“ von sich. Ihr Stöhnen spornte ihn an. Er knetete, bis er von ihr das Wort „danke“ hörte.

Sie drehte sich zu ihm um und lachte ihn an. Dann fragte sie ihn, was er sich wünsche. Weil von ihm nichts kam, zählte sie auf, wo und wie sie sich lieben könnten: Sitzend, stehend oder liegend, sie oben oder unten, von vorne, hinten oder seitlich, auf dem Bett, dem Boden, einem Stuhl oder einem Tisch. Sie wolle alles mit ihm ausprobieren; nicht alles heute, scherzte sie.

Die vielen Möglichkeiten verwirrten Siegfried so sehr, dass er nur die zuletzt genannte Stellung im Kopf behielt: ‚Auf einem Tisch‘ würde ihm gefallen, sagte er, wenngleich er keine Ahnung hatte, wie das gehen sollte.

Mit einem Päckchen Kondome und einer Schachtel mit weichen Papiertüchern ging sie voran zum Esstisch im Wohnzimmer. Sie räumte die Blumenvase und die Tischdecke ab, nahm ein großes Kissen vom Sofa und platzierte es auf dem Tisch. Ehe sie sich mit dem Rücken auf das Kissen legte, rollte sie ein Kondom über seinen Penis. Er solle sich an den Tischrand stellen und ihre Beine halten, sagte sie. Als er zu ihr kam, zog sie einen Seidenschal über ihr Gesicht. Sie wollte nicht, dass er sah, wie ihr Gesicht sich verzerrte, wenn die Lust sie zum Schreien brachte.

Die Schreie ließen nicht lange auf sich warten. Er treibe sie in den Wahnsinn, behauptete sie.

Sie ihn auch. Tief atmend setzte er hinzu, er sei fix und fertig, ob sie sich ein paar Minuten auf ihr Bett legen könnten.

Ja, aber zuerst wolle sie ihn von dem Kondom befreien.

Das könne er auch selbst, sagte er.

Nein, das wolle sie machen; Sperma gebe hässliche Flecken auf dem Teppich. Sie führte ihn ins Badezimmer. Nach einem Kuss zog sie das Kondom von seinem Penis und verknotete das offene Ende. Mit einem feuchten Tuch, wusch sie zuerst sich, dann ihn. Jetzt aber ab ins Bett.

Eng umschlungen lagen sie beieinander; er legte eine Hand auf ihre Brust; sie drückte ihren Po an ihn. Die wohlige Ruhe tat beiden gut. Vollkommen entspannt begann Siegfried zu schnarchen. Isabel lachte. Sie drehte sich um und gab ihm ein Küsschen auf die Stirn. Er müsse allmählich aufbrechen, sagte sie, Alma wolle später zu ihr kommen. Okay; schnell schlüpfte er in seine Kleider. Isabel brachte ihn zur Tür. Nach einer Umarmung und einem letzten Kuss verließ er sie. Ciao bis morgen.

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