Die Regulus-Botschaften

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Im Auge des Sturms

Meine liebe Freundin, mein lieber Freund, was hat das nahezu windstille Zentrum eines Wirbelsturmes mit Dir zu tun? Erneut bedienen wir uns einer wunderschönen Metapher, um Dir das Leben, Dein Leben, zu erklären und näherzubringen. Die Stürme des Lebens kennt Ihr, sie sind Euch, einem jeden unter Euch, besser vertraut, als Euch lieb sein kann. Lebensstürme haben vielerlei Gesichter, doch liegen ihnen allen die gleichen Mechanismen zugrunde, allem Anschein zum Trotz. Immer und ausnahmslos ist Angst die Wurzel des Übels. Diesen Aspekt irdisch-menschlicher Erfahrungsrealität haben wir an anderen Stellen zur Genüge beleuchtet und dies soll hier nicht im Fokus unserer Betrachtungen stehen.

Doch was hat es auf sich mit dem Auge des Sturms? Hier herrscht Windstille, Ruhe, Frieden. Ist es nicht genau das, was Ihr Euch so dringlich ersehnt? Eine Oase der Ruhe, der Windstille und des Friedens inmitten aller Stürme des Lebens. Wie erreicht nun Ihr diese Stätte des Friedens? Wie kommt Ihr an diesen geheimnisumwitterten Ort der Zuflucht, wo Ihr in Sicherheit seid und frische Kraft tanken könnt? In der Tat ist dieser Ort jederzeit erreichbar für Dich, natürlich ist er das! Kannst Du denn wirklich glauben, Dein himmlischer Vater ließe Dich allein zurück, ohne einen Hort der Zuflucht, und gerade dann im Stich, wenn Du der Hilfe am dringlichsten bedarfst?

Das ist allzeit unmöglich. Ihr benennt diesen Zustand bezeichnenderweise oftmals als ›Seelenfrieden‹. Nun, das trifft den Kern der Sache sehr gut. Wie also erreicht Ihr das? Vereinfacht und in aller Kürze ausgedrückt könnte man sagen, dass Seelenfrieden immer dann zu finden ist, wenn das Zeitliche vom Standpunkt des Ewigen aus betrachtet wird. Dies bedarf der näheren Erläuterung. Alle Drangsal, die das Erdenleben nun einmal immer auch im Gepäck hat, alle Mühsal und alles Weh und Ach fallen schlagartig von Dir ab, wenn Du die Dinge vom Standpunkt des Göttlichen aus betrachtest. Hier bietet sich Dir eine Quelle nie versiegender Hilfe an, einem heiligen Werkzeug gleich, von dem Du jederzeit Gebrauch machen kannst und solltest.

Dieser Blickwinkel vom Standpunkt des Göttlichen aus relativiert alle Dinge auf wundersame Weise. Hier bist Du in der Wirklichkeit angekommen und nirgendwo kannst Du jemals tiefer geborgen sein. Der Standpunkt des Göttlichen ist der Standpunkt des Ewigen. Hier werden alle Last und jede Not an den Platz verwiesen, der angemessen ist. Zuweilen nennt Ihr diesen Zustand auch ›inneren Abstand‹. Und so ist es. Du entfernst Dich vom jeweiligen Problem. Dieser besagte innere Abstand löst Dich aus der Schockstarre und aus Deiner Fokussierung auf das Problem. Du kannst frische Kräfte sammeln, Dich erholen und wieder klar denken. Tatsächlich ist es so, dass allzu große Nähe zum Problem das klare Denken immer vereitelt. Der starre Blick auf das Problem führt unweigerlich zu konfusen, wirren Gedankengängen. Es dürfte Euch allen klar sein, dass dies wenig hilfreich und kaum zielführend ist.

Doch was genau ist dieser Standpunkt des Göttlichen? Wodurch definiert er sich? Dies musst Du wissen, ansonsten kannst Du diesen Standpunkt kaum einnehmen. Seelenfrieden ist Erlösung und größere Weisheit ist unter irdisch-materiellen Lebensbedingungen kaum zu erreichen. Sicherlich kann es nicht darum gehen, emotional abzustumpfen und Dich von nichts und niemandem mehr im Herzen anrühren zu lassen. Das ist kein innerer Abstand, das ist Gefühlskälte. Der Zustand, von dem wir hier sprechen, entspringt einer anderen Quelle, wie gesagt, er ist göttlichen Ursprungs. Es geht um die völlige Akzeptanz dessen, was ist. Wir reden hier wohlgemerkt von echter Akzeptanz und nicht etwa von Resignation. Emotionaler Widerstand führt niemals zu Seelenfrieden und kann es auch gar nicht. Solange Du Deine Kräfte in innerer Auflehnung verausgabst, kannst Du unmöglich Frieden finden. Akzeptanz ist der Standpunkt des Ewigen, Akzeptanz ist Liebe. Sie spiegelt die vorbehaltlose Bejahung Deines eigenen Soseins und damit auch Deines Lebens.

Und hier schließt sich der Kreis und wir wären wieder bei der Selbstliebe. Wie könnte es anders sein? Was, wenn nicht bedingungslose Liebe könnte der Standpunkt des Göttlichen sein? Mit einfachen Worten: Immer dann, wenn Du Dich Gottes Meinung über Dich anschließt, bist Du im Frieden mit Dir selbst. Und hier ist sie, die heiß ersehnte Windstille.

Wir sagten, dass Akzeptanz einer anderen Quelle entspringt als Resignation. Resignation ist immer von Angst gefüttert, Angst vor Schmerz, Enttäuschung und Versagen. Hier fehlt es schmerzlich an Selbstliebe. Akzeptanz hingegen speist sich aus – wie könnte es anders sein – Gottvertrauen! Und an dieser Stelle möchten wir Euch eine Anekdote aus dem Leben unseres geliebten Mediums erzählen, die wir Euch keinesfalls vorenthalten wollen, ist die Sache doch ebenso weise wie witzig und belustigend: Immer dann, wenn sie – einmal mehr – in einer vermeintlichen Sackgasse des Lebens feststeckt und sich keinen Rat mehr weiß, wird ihr bewusst, dass sie es an Gottvertrauen hat mangeln lassen. Also besinnt sie sich ganz bewusst auf ›ihren‹ Gott, überantwortet ihm die Geschicke und lässt die Dinge los. Dies geht naturgemäß immer mit einem wunderbaren Gefühl von Entlastung und Erleichterung einher. Nun, bei Gott liegen die Dinge ohnehin, das weiß auch sie, dennoch ist es etwas völlig anderes, wenn Ihr Euch dies bewusst macht und es freudig in Anspruch nehmt. Und nun kommt die Pointe der Geschichte: Wenn unser Medium sich auf ihr Gottvertrauen zurückbesinnt und sich bewusst dafür entscheidet, dann bedient sie sich des mittelalterlichen Sprachgebrauchs und sagt: »Ich verhänge ein Gottesurteil!« (Anm. der Verfasserin: Regulus ist sichtlich amüsiert und gleichermaßen entzückt! Er ließ es sich nicht nehmen, diese Geschichte zu erzählen.)

Sie verhängt also ein ›Gottesurteil‹! Hier ist sie wieder, diese wunderbare Windstille, dieser Seelenfrieden, den Ihr Euch alle ersehnt. So belustigend ihre Wortwahl auch ist, so weise ist die dahinterstehende Entscheidung. Gottvertrauen ist die größtmögliche, die höchste Form der Aktivität. Manche nennen es ›aktive Passivität‹.

Was also musst Du tun, um in das Auge des Sturms zu finden? Nichts! Und genau das ist es, was Euch geliebten Menschen so schwerfällt. Ihr wähnt Euch allein, verlassen und auf Euch selbst gestellt. Ihr wähnt Euch einem unerbittlichen oder bestenfalls launigen Schicksal ausgeliefert und dies auf Gedeih und Verderb. Das kann jedoch niemals sein. In rühriger Umtriebigkeit schießt Ihr oftmals über das Ziel hinaus, verausgabt und erschöpft Euch völlig und unnötigerweise. Lege getrost alle Last der Welt, alle Last Deines Lebens, auf die Schultern Deines himmlischen Vaters. Besser beraten kann kein Wesen in der Schöpfung jemals sein, denn der gute Ausgang aller Dinge ist Dir von Gott selbst garantiert. Gott verbürgt sich für Dich und seine gesamte Schöpfung.

Sicherheit ist immer nur da und dort zu finden, wo sie ist, und niemals kann sie woanders gefunden werden als in Gott und aus Gott heraus. Tapfer, wie die Menschen nun einmal sind, sagen sie oft: »Alles wird gut!«

»Auch das stolzeste Werk, ins Leben gestellt,

ist vergänglich; was man im Herzen gebaut,

reißt keine Ewigkeit um.«

Theodor Körner

3. Teil

Wahnsinn und Genie

Mein lieber Freund, meine liebe Freundin, ein jeder Mensch kommt in seinem Leben an einen Punkt, an dem er Hilfe braucht. Wenn das Leben durch unruhige Fahrwasser führt, dann ist dies ebenso nachvollziehbar wie legitim. Und in der Tat, ein Hilferuf ist immer und ausnahmslos legitim, denn Menschsein bedeutet immer auch, an Grenzen zu stoßen. Der Probleme gibt es da viele, so will es Euch zumindest scheinen, und doch gibt es nur eines.

In Eurem Leben seid Ihr situationsbedingt sowohl Ratgeber als auch Ratsuchender, mag Euch dies nun bewusst sein oder auch nicht. Jedes Menschenleben ist immer auch eine Gratwanderung und Ihr schwankt beständig hin und her zwischen Wahnsinn und Genie. Wir ringen um Worte, wenn wir vom Spagat zwischen Selbstliebe und Selbstablehnung sprechen. Der damit einhergehende Leidensdruck des Menschen ist uns völlig bewusst. (Anm. der Verfasserin: mit sehr viel Mitgefühl, Verständnis und Sanftmut). Ständig auf der Suche nach der für Euch passenden Selbstdefinition, kennt Ihr das eine wie auch das andere.

Da und dort, wo der Mensch sich selbst Anerkennung, Wertschätzung und Selbstliebe verweigert, erliegt der Sinn dem Wahn und er versinkt in einen Alptraum aus Schuld und Selbstverachtung. Der Sturz ins Bodenlose scheint kein Ende nehmen zu wollen und der Mensch verliert jegliches emotionale Gleichgewicht. Er stellt sich selbst und schließlich seine bloße Existenz und sein ganzes Leben infrage. Hier ist Selbstliebe angezeigt, und nicht nur hier, sondern immer und ausnahmslos. Wie wir wissen, öffnet mangelnde Selbstliebe der Angst Tür und Tor. Der Mensch ist kaum eines absurderen Gedankens fähig, als dem Infragestellen seines eigenen, gottgegebenen Wertes. Eine derart lebensfeindliche Haltung hält keiner näheren Betrachtung stand und wird es niemals können. Dass Ihr solcher Gedanken befähigt seid, macht den Weg durch die Materie mitunter so steinig für Euch. Doch, wie wir sagten, weiß der Mensch, was er tut und worauf er sich einlässt, wenn er inkarniert. Wir erinnern uns der Unantastbarkeit des freien Willens und so geht ein jeder von Euch diesen heiligen Weg der Erkenntnis mit großer Freude und tiefer Liebe zur Liebe als solche.

Was, wenn nicht Liebe, könnte die Triebfeder jeglicher Inkarnation sein? Solche Euch allen bekannte Untiefen von Selbstablehnung sind die direkte Ausgeburt der Trennungsillusion und auch nur im Rahmen dualer Wahrnehmung möglich und denkbar. Im Lichte der Einheit von und mit Alles-was-Ist sind sie auf ewig völlig unmöglich. Immer dann, wenn Ihr Euch selbst die Liebe verweigert, verfällt also der Sinn dem Wahn. Wahnvorstellungen sind jedoch per definitionem immer und ausnahmslos illusionärer Natur. In gewissem Maße seid Ihr also alle ›verrückt‹ und dies im wahrsten Sinne des Wortes, denn Euer Selbstbildnis ist verrückt. Es ist verschoben, hinein in die unseligen und dunklen Reiche von Angst, Schuld und Unzulänglichkeit.

 

Wenn der Mensch sich selbst die Liebe verweigert, weil er sich ihrer unwürdig fühlt, dann hat er die Natur der Liebe nicht verstanden. Und seine eigene schon gar nicht! Liebe wertet nicht, Liebe liebt, Liebe IST. Punktum. So viel zum Wahnsinn des Menschen. (Anm. der Verfasserin: in besonderer Weise liebevoll.) Nun ist dies – Gott sei Dank – nur die eine Seite der Medaille. Der Mensch ist zur Glückseligkeit erkoren. Wir haben gesehen, dass der Fluch zum Segen führt, und zwar immer und ausnahmslos. Und so ist es kein Widerspruch zu unseren vorherigen Ausführungen, wenn wir nun sagen: Der Mensch ist ein Genie. Wenn dem nicht so wäre, dann würde er kaum den heiligen Weg der Erkenntnis gewählt haben. Wir erinnern an den ewig freien Willen. Und in der Tat, der Genius des Menschen sucht seinesgleichen! Die den Dingen innewohnende Wirklichkeit ist immer tröstlich und beglückend. Ihr seid wahrlich weise. Ihr wählt den tapferen Weg zwischen Irrtum und Wahrheit, Ihr wagt den mutigen Spagat zwischen Illusion und Wirklichkeit. Ehre, wem Ehre gebührt, und die Ehre des Menschen ist wahrhaft unermesslich.

Wie wir eingangs sagten, kommt jeder Mensch im Verlauf seines Lebens in Situationen, in denen er der Hilfe bedarf. Doch was ist hilfreich? Wie kannst Du Deinem Nächsten beistehen, wenn er in Not ist? Was ist zu tun? Die Beantwortung dieser Frage ist ebenso einfach wie komplex. Hilfe ist immer eine Frage der Erinnerung. Dein Nächster ist in Bedrängnis? Erinnere ihn daran, wer und was er ist. Erinnere ihn an seinen natürlichen, gottgegebenen Selbstwert.

Erneut ringen wir um Worte, denn im Grunde und in Wahrheit entzieht sich der Mensch und die gesamte Schöpfung jeglicher Bewertung. Wert ist nicht etwas, das bemessen werden könnte. Wir müssen in Metaphern sprechen, wenn wir im Kontext irdisch-materieller Erfahrungsrealität verstanden werden wollen. Der Wert des Menschen ist unermesslich, im wahrsten Sinne des Wortes. Die Schöpfung ist nicht messbar. Hier kann es keinen Maßstab geben. Der Mensch denkt gerne in Begriffen von Menge und Messbarkeit. Das Denken innerhalb der Dualität definiert sich nun einmal über Begrenzung und genauso wenig, wie Ihr die Ewigkeit begreifen könnt, begreift Ihr Unermesslichkeit. Die Wirklichkeit ist für Euch nicht fassbar, doch dies soll uns nicht schrecken.

Wie erinnerst Du also Deinen Nächsten an seinen Wert? Wir sagten es bereits, Liebe ist allzeit die Antwort, ungeachtet der Frage. Die Bedingungslosigkeit der Liebe sprengt jede Kette des Misstrauens, auch sich selbst gegenüber. Liebe löst den Würgegriff der Angst. Um es mit den poetischen Worten des Hugo von Hofmannsthal zu sagen: »Eine Flaumfeder kann einen Kieselstein rund schleifen, sofern sie von der Hand der Liebe geführt wird.«

Vorgelebte Selbstliebe ist letztlich der größte Liebesdienst, den Du Deinem Nächsten erweisen kannst. Die Macht und Kraft des gelebten Vorbildes ist nicht zu unterschätzen. Willst Du Deinen Nächsten heilen, so musst Du erst Dich selbst heilen. Du kannst Deinem Mitmenschen immer nur soweit Auswege aus seinem Wahn aufzeigen, wie Du sie selbst zu gehen in der Lage bist. Nur wer in der Wirklichkeit der Liebe bleibt und ruht, kann dem anderen hilfreich zur Seite stehen, wenn er sich in der Illusion der Selbstverachtung verliert. An dieser Stelle verweisen wir gerne auf die gewichtige Bedeutung des Mitgefühls. Nichts ist so tröstlich wie echtes Mitgefühl. Dies ist deshalb so, weil Ihr in der Dualität seid und damit in der Illusion der Trennung. Mitgefühl heilt das schmerzliche Gefühl des Alleinseins und legt sich wie wohltuender Balsam auf wunde Herzen. Liebe hat viele Facetten, eine ist so heilsam wie die andere.

Hilfe ist also eine Frage der Erinnerung und wie das bei der Liebe immer der Fall ist, wirkt sie in alle Richtungen gleichermaßen. Heilst Du die verzerrte Selbstwahrnehmung Deines Nächsten, so heilst Du damit immer auch die Deine. Hier erinnern wir gerne an unsere Empfehlung aus früheren Botschaften, die da lautet: Lehre, was Du lernen willst und lerne, was Du lehrst! Der Segen, den Du Deinem Nächsten erweist, kommt immer und ausnahmslos zu Dir zurück, denn alles ist doch nur eines. Jedes Wort und jede Handlung ist ein Akt der Selbstdefinition. Deine Handlungen bezeugen nicht unbedingt, was Du bist, doch legen sie in jedem Fall Zeugnis davon ab, wer und was Du zu sein glaubst. Da und dort, wo Du liebst, ist Deine Selbstwahrnehmung immer konform mit Deiner göttlichen Wirklichkeit. Wo Du Dich in Selbstverachtung und Ablehnung verlierst, ist sie es nie. Die Liebe als solche mag eine sehr komplexe Angelegenheit sein, eine schwierige ist sie jedoch nicht.

Immer und ausnahmslos ist sie das Gebot der Stunde. Der Mensch macht es sich naturgemäß nicht leicht und so ist sein Lebensweg gesäumt mit zahllosen offenen und quälenden Fragen. Tatsächlich gibt es jedoch nur eine Frage, die zu stellen sich lohnt. Ihre jeweilige Beantwortung macht des Menschen Leben um vieles leichter: Liebe, was gebietest du? Das ist der Sinn des Lebens und jeder Inkarnation. Ihr erforscht und untersucht das Wesen der Liebe und damit letztlich Eure eigene Natur. Liebe, was gebietest du? Geradliniger kann ein Mensch nicht leben. Das Ziel ist vorgegeben, denn Du bist, was Du bist. Der Weg dorthin ist es jedoch nicht.

Du hast den Wahnsinn gewählt? Wähle erneut und wähle weise! Und immer bist Du nur ein winziges Schrittchen vom Genie entfernt, nichts weiter, als einen winzigen Liebeshauch.

Ist da jemand?

Meine liebe Freundin, mein lieber Freund, Ihr inkarniert, aus dem lichtdurchfluteten Gewahrsein der Einheit kommend, hinein in die irdisch-materiellen Gefilde der Dualität und damit direkt in die Trennungsillusion hinein. Von diesem Blickwinkel aus betrachtet, inkarniert Ihr direkt hinein in die ›Höhle des Löwen‹. Hier herrscht nicht selten ein wahrhaft rauer Wind, denn nunmehr fühlst Du Dich von Deinem himmlischen Vater getrennt. Die vermeintliche und illusorische Trennung vom Urquell allen Lebens ist die Geburtsstunde jeglicher denkbarer Angsterfahrung. Dieser heilige Weg der Erkenntnis dient ausschließlich der Erkenntnis Deiner göttlichen Liebesnatur. Nicht ein einziger Mensch geht auf Erden, der mit seiner Inkarnation ein anderes Ziel verfolgt, selbst wenn der Anschein Dir noch so sehr etwas anderes vorgaukeln mag. Einen anderen Zweck kann es niemals geben, denn mehr ist nicht zu erreichen. Es gibt nicht mehr.

Soweit unsere kurze Zusammenfassung der Fakten, die Euren irdischen Erfahrungs- und Handlungsrahmen bilden. Diese Welt ist also das Spielfeld und die Regeln, nach denen Ihr zu spielen gedenkt, stehen fest. Nun seid Ihr also hier und stoßt denn auch naturgemäß rasch an Eure menschlichen Grenzen, denn die Anforderungen sind denkbar hoch. Der Mensch bemüht sich, nicht selten schon in sehr jungen Jahren, um Hilfe und dieser Hilferuf – wir sagten es bereits – ist so nachvollziehbar wie legitim.

Nicht selten von der Welt und seinen Mitmenschen enttäuscht, wendet er seinen suchenden Blick schließlich gen Himmel. Die Ratlosigkeit ist groß und der Trennungsschmerz sitzt tief und so schickt der Mensch so manch verzweifeltes Stoßgebet in den Himmel. Und in seiner Bedrängnis und seinem Unglück wagt der Mensch die bange Frage: Ist da jemand?

Nun dürfen wir niemals vergessen, dass die Illusion des Getrenntseins ist, was sie eben ist: eine Illusion ohne jeden Wirklichkeitsgehalt. Von dieser Tatsache ausgehend, beantwortet sich Eure bange Frage, ob da jemand ist, ganz von selbst. Trennung ist Illusion und kann niemals sein. Nie bist Du allein in Deiner Not! Das kann nicht sein. Tatsächlich ist nichts und niemand jemals allein. Die Verbindung von allem mit allem, was da ist, ist eine sehr viel engere, eine ungleich konkretere, als Euch in irdischen Gefilden bewusst sein dürfte und bewusst sein kann, denn die Illusion der Trennung ist eine denkbar hartnäckige.

Wir haben gesehen, dass die Trennungsillusion sich allein durch die Macht und Kraft der Liebe wie von Zauberhand und augenblicklich in Luft auflöst, gerade so, als sei sie nie gewesen. Dies vermag allein die Liebe. Liebe verbindet nicht nur die Menschen untereinander. Liebe vereint die Welten, sie fegt die vermeintlichen Grenzen einfach und mühelos hinfort. Diese Botschaften, die Du in Händen hältst, legen sichtbares Zeugnis davon ab. Ist da jemand?

Kannst Du denn wirklich glauben, Dein himmlischer Vater ließe Dich allein in Deiner Not – und wenn auch nur für einen winzigen Augenblick? Alle Hilfe, die es braucht, ist Euch gegeben und zur Seite gestellt. Alles, was es braucht, sich ihrer zu bedienen, ist ein Quäntchen Vertrauen in die Liebe. Wir erinnern an die Unantastbarkeit des freien Willens. Ein winziger Liebeshauch genügt, mag er auch noch so flüchtig sein. Das ist die unermessliche Macht der Liebe. Wir verweisen auf den Kurs in Wundern: »Alle Äußerungen der Liebe sind maximal.« Es braucht so wenig, um unserer Hilfestellung habhaft zu werden. Du musst sie lediglich wollen. Mehr braucht es nicht, mehr hat es nie gebraucht und wird es niemals brauchen. Die Bedingungslosigkeit der Liebe kennt weder Auszeiten noch Ausnahmen. Liebe ist die größte Kraft in der Schöpfung. Liebe bezwingt Zeit und Raum, sie bezwingt alles. Wenn die Liebe gebietet, dann brechen Zeit und Raum einfach in sich zusammen. Die ganze Schöpfung liegt ihr zu Füßen und wo die Liebe befiehlt, da steht die gesamte geistige Welt bereit, ihr zu dienen. Liebe ruft uns immer und ausnahmslos auf den Plan und sie tut es augenblicklich. Liebe kennt und duldet keinen Aufschub, Liebe IST. Es ist ganz einfach eine Frage der Resonanz. Liebe ist eine Schwingung und dennoch ist sie so viel mehr als das. Gleichgeartete Energien ziehen sich an, streben einander zu und verschmelzen schließlich miteinander.

Der Mensch hat sich im Verlauf seiner Geschichte naturgemäß vieles einfallen lassen, um sich des Beistandes der geistigen Welt zu versichern. Zahllose und zum Teil abstruse Regeln, Rituale und Praktiken legen Zeugnis davon ab. In völliger Verkennung der Wirklichkeit wird hier viel Sinniges, Unsinniges und Absurdes getan. Und letztlich sogar vieles, dass der Liebe zuwiderläuft. Nun denn, zumindest bringt Ihr keine Menschenopfer mehr dar, um die Götter milde zu stimmen. (Anm. der Verfasserin: Regulus lacht herzlich!) Der Mensch scheint also keine Mühen zu scheuen, um in den Genuss geistiger Hilfestellung zu gelangen. Und oftmals auch keine Kosten. Ach, Ihr Lieben, macht es Euch doch nicht so schwer! Wo Liebe gegeben ist, da sind sämtliche Kriterien erfüllt. In Band VI unserer Botschaften haben wir diesem Umstand bereits Rechnung getragen.

Liebe stellt keine Bedingungen, auch nicht für den Kontakt mit der geistigen Welt. Liebe IST die Bedingung, da einzig die Liebe in der Lage ist, die Grenze zwischen den Dimensionen zu überwinden. Hilfe aus der geistigen Welt ist jedem jederzeit zugänglich und immer und überall verfügbar. Sie ist nicht einigen wenigen Auserwählten vorbehalten. Nichts würde der Liebe mehr zuwiderlaufen. Wenn unser Medium sagt, sie habe kein Monopol auf die Liebe, dann hat sie völlig recht. Wo Liebe ist, da ist der goldene ›Highway to Heaven‹ breit und frei befahrbar, und zwar von beiden Seiten. Wo Liebe ist, da trifft man sich auf halber Strecke. Ist das nicht wunderbar!?

An dieser Stelle weisen wir gerne erneut auf die Macht des Gebetes hin. Was Ihr Beten nennt, also die Zwiesprache mit der geistigen Welt, das unterwerft Ihr gerne Formeln, Regeln und allerlei Ritualen. Nicht selten zwängt Ihr Euch dabei selbst in ein enges Korsett von Anforderungen aller Art. Vermeintliche Erwartungen, die Ihr der geistigen Welt unterstellt, schnüren Euch regelrecht die Kehle zu. Ihr traut der Bedingungslosigkeit der Liebe nicht so wirklich über den Weg. Wir aber fordern Dich auf, ganz Du selbst zu sein. Je unbefangener, unbeschwerter und vertrauensvoller Dein Umgang mit der geistigen Welt, desto schönere Früchte kann er zum Vorschein bringen. Reiche Ernte wartet auf den, der sie einfahren will.

 

Mensch, Du bist unermesslich geliebt und in Deinem heiligen Sosein vollkommen akzeptiert. Die geistige Welt liebt Dich und es gibt keinerlei illusorische Vorstellung von Vollkommenheit Deiner selbst, der Du gerecht werden müsstest. Wie gesagt, Du musst Dir den Kontakt, die Hilfe und den Beistand der geistigen Welt nicht verdienen, Du musst es lediglich wollen. Du musst niemandem etwas beweisen – und uns schon gar nicht! Wenn Du auf Dich selbst blickst, dann siehst Du das, was Du zu sein glaubst. Wir jedoch sehen das, was Du bist.

Da es für die Liebe weder Zeit noch Raum gibt, müsst Ihr uns nicht einmal herbeirufen. Ihr müsst uns nicht herbeirufen, denn wir sind immer da. Nie bist Du allein in Drangsal und Not! Euer irdischer Alptraum von Kleinheit und Minderwertigkeit macht Euch blind für die Tatsache, dass wir die Verschmelzung in Liebe mit Euch von unserer Seite aus genauso sehr wünschen, wie Ihr von der Euren. Ihr seid nicht die kleinen, unwürdigen Bittsteller, für die Ihr Euch haltet. Ihr seid unermesslich mehr! Ihr seid das Licht, das inmitten tiefster Dunkelheit erstrahlt. Ihr seid Menschen! Ihr seid diejenigen, die sich aus freien Stücken in die Hölle der Trennungsillusion begeben und sie durchwandern, immer und immer wieder, um zu bezeugen, dass es diese Hölle nicht gibt und niemals geben kann. Ihr flutet uns mit Eurem Licht und es erstrahlt bis in die hintersten Winkel der Schöpfung. Gott zum Ruhm und Gott zur Ehre inkarniert Ihr, um seiner Liebe willen, die die Eure ist.

Ihr geht den heiligen Weg der Erkenntnis von Alles-was-Ist und Ihr geht diesen Weg niemals allein, denn die Einheit kann sich nur dann als Einheit erkennen, wenn sie Einheit ist. Und Du wähnst Dich allein? Mensch, das kann und wird niemals sein!

»Das Maß der Liebe

ist die Liebe ohne Maß.«

Franz von Sales

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