War es Schicksal

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War es Schicksal
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Carmen Sommer

War es Schicksal

Dieses ebook wurde erstellt bei

Inhaltsverzeichnis

Titel

War es Schicksal?

Impressum neobooks

War es Schicksal?

„Hallo. Mein Name ist Claire Sanders. Ich habe hier ihre Adresse. Sie hätten für

mich eine Wohnung?“

„Oh ja. Hallo. Ich bin Eve Stine. Hab sie schon erwartet. Wir haben telefoniert. Hatten sie eine gute Reise?“

Eine jüngere Frau begrüßte sie freundlich.

„Ja. Danke.“, entgegnete Claire.

„Moment bitte, ich hole den Schlüssel und zeige ihnen ihr neues Zuhause.“

Kurz verschwand sie im Haus und kam mit dem Schlüssel zurück.

„Ich gehe vor. Sie können mit ihrem Wagen folgen. Es ist nicht weit.“

„Ok.“

Claire stieg in ihren Wagen, in dem sie nur ein paar Habseligkeiten von zu Hause hatte und fuhr Eve hinterher. Ein kurzes Stück und sie stand vor einem kleinen niedlichen Haus. Sie stieg aus und schaute Eve fragend an.

„Ein Haus?“

„Oh, keine Panik. Sie wollten zwar eine Wohnung, aber ich dachte, dies wäre genau das Richtige für sie. Es ist klein. Praktisch, wie eine Wohnung. Nur mit dem Vorteil. Sie sind für sich allein, wie sie es wollten und es ist ein kleiner Garten dabei.Sehen sie es sich in Ruhe an. Falls sie sich nicht dafür entscheiden, zeige ich ihnen die andere Unterkunft.“

Eve übergab ihr den Schlüssel und verließ sie.

Claire betrat das schmucke Häuschen, dass sie von außen schon in ihren Bann zog. In diesem Moment war sie von dem Zauber, dass dieses Haus ausstrahlte, gefangen.

Jemand hatte sich viel Mühe mit der liebevollen Einrichtung gegeben. Claire fühlte sich sofort daheim. Die kleine Küche hatte viel Charme. Der Essplatz grenzte an die Küche und das gemütliche Wohnzimmer war mit einem gemütlichen Holzofen ausgestattet. Die Fenster waren mit süßen, kleinen Gardinen behangen. Im Schlafzimmer stand ein modernes Himmelbett. Ein größerer Kleiderschrank und eine Kommode komplettierten das Zimmer. Überrascht war Claire auch von dem modernen Bad. Es ließ keine Wünsche offen. Die Einrichtung war liebevoll, aber nicht kitschig. Sie wurde mit modernen Details ergänzt. Die beiden Glastüren führten vom Wohnzimmer auf eine kleine Terrasse und in den Garten. Als Claire die Blütenpracht sah, war sie sofort hingerissen. Die fielen verschiedenen Farbtöne der Sträucher, Büsche und Blumen zogen sie in ihren Bann. Die Sonnenstrahlen tanzten auf den einzelnen Blüten. Der leichte Wind ließ ihre Köpfe hin und her wippen. Der Garten sah aus, wie ein Gemälde. Dazu der strahlend blaue Himmel, der von ein paar kleinen, weißen Federwölkchen durchzogen war.

Claire blieb eine ganze Weile wie angewurzelt stehen. Sie konnte sich diesem Zauber nicht entziehen. Das Bild verschwamm vor ihren Augen, die sich mit Tränen füllten, und sie glitt hinüber in die Vergangenheit. Bilder von ihrer letzten Urlaubsreise erschienen. Eine Sehnsucht überkam sie. Doch sie wurde aus ihren Träumen gerissen.

„Was sagen sie? Ich musste unbedingt wissen, ob ich die richtige Wahl für sie getroffen habe.“, entschuldigte sich Eve.

„Ich wollte sie auf keinen Fall aus ihren Träumen reißen.“

„Ist schon ok. Ja, sie haben die richtige Wahl getroffen. Es ist wunderschön. Man muss es einfach lieben. Aber, ist es nicht zu teuer für mich?“

„Nein, nein. Der Preis bleibt. Ich bin froh, dass ich die richtige für dieses Haus gefunden habe.“

„Dann werde ich es nehmen.“, reichte Claire Eve die Hand.

„Etwas muss ich ihnen noch zeigen. Kommen sie.“

2

Eve ging durch den Garten zu einem kleinen Gartentor und öffnete es.

„Schauen sie.“, winkte Eve Claire heran.

Claire war freudig überrascht.

„Von hier können sie auf das Meer schauen und ein paar Stufen führen sie hinunter zum Strand.“

„Wow. Es ist herrlich.“

Claire schaute auf das von schäumenden Wellen aufgewühlte Meer, dass in verschiedenen Blau- und Türkistönen schimmerte. Welch schönes Fleckchen hatte sie hier gefunden.

„Wieso steht dieses wunderschöne Anwesen leer?“

Claire war erstaunt.

„Es gehörte meiner Schwester.“

„Es gehörte ihrer Schwester? Sie wollte es nicht mehr?“

„Doch. Sie liebte dieses Fleckchen über alles. Aber sie musste es verlassen.“, erzählte Eve traurig.

„Warum?“

„Sie hatte vor einem halben Jahr einen Autounfall.“

Eine kleine Pause entstand.

„Sie hat nicht überlebt.“

„Das tut mir sehr leid. Bitte, entschuldigen sie, dass ich so neugierig war. Ich wollte sie auf keinen Fall verletzten.“

Claire fühlte mit Eve.

Ich habe lange überlegt, ob ich es vermieten soll. Anfragen hatte ich genug. Aber irgendwie war nie die richtige dabei.“

„Aber wieso ich. Ich meine, warum vermieten sie es mir? Wir kennen uns nicht und haben uns vorher nie gesehen?“

„Mein Gefühl, es war mein Gefühl, dass ich hatte, dass sie die Richtige für dieses Haus sind. Mein Gefühl hat mich nicht getäuscht.“

„Ich bin froh, dass ich hier wohnen darf. Vielen Dank.“

„Ich hoffe, sie werden sich hier wohl fühlen. Dies ist der richtige Ort für sie, um alles hinter sich zu lassen und wieder zu sich selbst zu finden. Bis dann.“

Claire schaute sie erstaunt an. Eve weiß nicht warum sie hier ist?

„Ich werde mich sicher hier wohl fühlen.“, gab sie zurück.

„Ach und wenn noch was sein sollte, sie wissen wo sie mich finden. Bis dann.“

„Danke. Bis dann.“

Claire holte ihre Sachen aus dem Auto, die Dinge, die für sie das Wichtigste waren. Sie hatte sie in einem Kästchen verstaut.

Ihre Kleidung und noch ein paar andere notwendigen Utensilien räumte sie in die entsprechenden Schränke und Regale. Gleich morgen, musste sie ein Laden suchen, um ein paar Lebensmittel einzukaufen, die sie für die ersten Wochen benötigte. Danach musste sie sich unbedingt die Gegend ansehen und an den Strand gehen.

Für heute Abend hatte ihr Eve eine Kleinigkeit zu Essen gemacht und eine Flasche Wein dazu gestellt.

Da es immer noch warm war, setzte sich Claire auf die kleine Terrasse. Mit einem Buch und einem Glas Wein. Immer wieder schweifte ihr Blick durch den herrlichen Garten. Sie atmete tief die wundervolle, mit Blütenduft durchtränkte Luft ein. Sie lehnte sich zurück und schloss die Augen. Wieder tauchten Bilder vor ihren Augen auf. Sie hörte das Lachen, hörte das Rauschen des Meeres. Sah die Orte, an denen sie waren und sah die Landschaften vorbeiziehen. Niemals würde sie diese Zeit vergessen.

Aber jetzt war sie hier und musste hier zurecht kommen.

3

Ein ganz neues Leben begann. Weit weg von ihrer Heimat. Von den Dingen, die sie an alles erinnerten. Sie hatte sich für einen Neuanfang entschieden. Jetzt gab es kein zurück. Sie hatte alle Brücken hinter sich abgebrochen. Keinem hatte sie von ihren Plänen erzählt. Nicht einmal ihren besten Freunden. Sie verschwand einfach. Nur eine Nachricht hinterließ sie, damit sie sich keine Sorgen machten. Und zwar, dass es ihr gut geht und sie sich irgendwann melden würde.

Sie wollte nur noch dass tun, was sie schon immer tun wollte, malen und schreiben. Und die Einsamkeit genießen. Sie wollte nicht mehr hören, wie geht es dir und die Zeit heilt alle Wunden. Keiner konnte in sie hineinsehen, also wusste auch niemand, wie es in ihr aussah.

Am nächsten Morgen fuhr sie bei Eve vorbei um zu erfahren wo sich das nächste Geschäft befand. Ein kleineres war gleich in der Nähe. Um größere Einkäufe zu tätigen, musste man etwas weiter fahren. Aber auch dass, war kein Problem. Eve beschrieb ihr den Weg und Claire fuhr zum Einkaufsladen.

In dem kleinen Städtchen entdeckte sie auch einen Laden, der Farben, Pinsel und Leinwände hatte. Also alles, was sie zum Malen benötigte. Zufrieden mit ihren Einkäufen fuhr sie in ihr neues Zuhause zurück.

Da das Wetter herrlich war, nahm sie die Zeichenutensilien und ging zum Strand. Sie suchte ein hübsches Plätzchen und fing an zu malen. Ab und zu gingen ein paar Spaziergänger an ihr vorbei und grüßten sie. Heute war das Meer sanft. Die Sonne spiegelte sich im Wasser. Dieses Licht im Wasser wollte sie festhalten. Himmel und Wasser verschwammen ineinander. Man konnte den Horizont nicht erkennen. Alles sah endlos aus.

Ein Jogger und sein Hund liefen durch das Wasser, das es spritzte. Beide hatten viel Spaß miteinander. All dass, beobachtete Claire aufmerksam.

Gegen Abend ging sie ins Haus zurück. Machte sich etwas zu essen und setzte sich mit ihrem Laptop auf die Terrasse. Sie wollte alles aufschreiben, was sie erlebte, was sie sah, die Eindrücke, die sie bekam, ihre Gefühle, die sie dabei hatte. Einfach alles. Vielleicht konnte sie damit ein Buch schreiben. Schon als Kind hatte sie Geschichten erfunden und aufgeschrieben. Aber sie waren verschwunden. Auch als junges Mädchen fing sie an, einen Roman zu schreiben, dieser wurde nie zu ende geschrieben. Aber sie hatte ihn noch. Vielleicht konnte sie daran anknüpfen und weiterschreiben.

Claire stellte das Radio an und hörte leise Musik. Doch plötzlich wurde sie auf eine Stimme aufmerksam, die sie magisch anzog. Auch dieses Lied, dass der Interpret sang, zog sie in ihren Bann. Wer war er? Sie musste unbedingt herausfinden, wem diese Stimme gehörte.

 

Den Namen des Liedes wusste sie und sie gab es in ihren Laptop ein. Dann sah sie ihn,

ein junger Mann, viel jünger als sie. Er hatte es was an sich, was sie nicht mehr los lies.

Sie fand noch zwei Lieder von ihm und hörte sie sich an. Dieser Mann, seine Stimme und seine Lieder hielten sie gefangen.

Wenn sie es jemand erzählen würde, würde man sie für verrückt erklären. Also behielt sie es für sich. Aber ab diesem Tag, hörte sie sich immer wieder seine Lieder an. Auch ein Bild hatte sie sich ausgedruckt und in einem Rahmen aufgestellt.

Sie hatte sich verliebt. In diesen jungen Mann und seine Stimme. Seit sie ihn das erste mal hörte.

Claire begann zu schreiben und es sprudelte nur so aus ihr heraus. Manchmal vergaß sie zu Essen. Aber sie musste diesen Roman schreiben.

Eve sah lange nichts von Claire. Sie machte sich Sorgen, deshalb ging sie zum Haus und klopfte.

4

„Ich bin im Garten.“, rief Claire.

Eve ging in den Garten.

„Hallo Claire, ich wollte nur mal sehen, wie es ihnen so geht. Ich sah sie schon eine ganze Weile nicht mehr.“

„Oh, es geht mir gut. Ich habe viel zu tun.“

Claire pflückte gerade die verwelkten Blüten an den Sträuchern ab.

„Ja, ich sehe es. Der Garten ist noch schöner geworden. Wow, sie malen?“

Eve hatte das Bild entdeckt, dass auf einer Staffelei stand.

„Ja. Es ist aber noch nicht fertig. Irgendetwas fehlt noch.“

„Ich finde es wunderschön.“

„Meinen sie?“

„Ja.“

„Wollen sie einen Kaffee oder ein Glas Wein mit mir trinken?“

„Gerne, wenn ich sie nicht störe?“

„Nein. Gar nicht. Setzen sie sich.“

Eve setzte sich.

„Ein Glas Wein wäre nicht übel.“

„Ok. Ich hole ihn.“

Claire brachte eine Flasche, die sie besorgt hatte und zwei Gläser und schenkte ein.

„Wollen wir nicht endlich „du“ sagen.“, schlug sie vor.

„Gerne. Ich bin Eve.“

„Ich bin Claire.“

„Hast du schon immer gemalt?“, wollte Eve wissen.

„Früher einmal, dann hatte ich es vergessen.“

Eve wollte eigentlich nicht weiter fragen, tat es aber doch.

„Was hast du noch so getan, bevor du hierher gekommen bist?“

„Ich arbeitete im Büro, bei einem Rechtsanwalt, bis zu ……..“

Weiter sprach Claire nicht. Eve bemerkt, dass sie nicht weiter reden wollte und wechselte das Thema.

„Das Malen könntest du zu deinem Beruf machen und die Bilder verkaufen. Hast du noch mehr davon?“

„Ich fange gerade erst wieder damit an. Aber eins ist fertig. Willst du es sehen?“, lächelte Claire.

„Auf jeden Fall.“

Claire nahm das Bild, dass sie am Meer gemalt hatte und zeigte es Eve.

„Wow, Claire. Es ist so, als würde man wirklich am Meer sitzen, die leichte Brise spüren und das leise Rauschen der sanften Wellen hören. Es ist fantastisch.“

„Findest du?“

„Ja. Du hast wirklich Talent.“

„Aber man kann leider kaum Geld damit verdienen.“

„Schade. Ich hätte mir vorstellen können, dass du es geschafft hättest. Jeder würde heute von Claire Sanders sprechen, der bekannten Malerin.“

„Oh nein. Besser nicht.“, lachte Claire.

„Claire, hättest du nicht Lust zu mir zum Essen zu kommen? Morgen Abend?“

Claire überlegte. Sie wollte eigentlich keine Bekanntschaften mehr schließen, aber Eve war nett und ihre Vermieterin.

„Also gut. Um wieviel Uhr?“

„So gegen 19.00 Uhr?“

„Ok.“

5

„Jetzt geh ich mal lieber wieder. Also wir sehen uns. Danke für den Wein.“

„Gerne. Bis dann.“

Gegen Abend war Claire mit dem Garten fertig und ging ins Haus. Sie duschte und setzte sich mit einem Glas Wein auf das gemütliche Sofa, hörte wieder und wieder die selben Lieder und hing ihren Gedanken nach.

Sie dachte an ihre Jugend, an die schöne Zeit, die sie als Liebespaar miteinander verbracht hatten und an die Zeit ihrer Ehe. Sie hatte ein schönes, ausgefülltes Leben. Nie hatte sie in ihrer Ehe etwas vermisst. Es war eine wundervolle Zeit. Manchmal war zwar das Geld etwas knapp, aber das hatte sie nur noch mehr zusammengeschweißt. Und es ging immer irgendwie weiter. Sie unternahmen einige Reisen, nicht in super teuren Hotels, nein in kleinen gemütlichen Häusern. Sie hatte sein Gesicht vor sich, wenn er ihr sagte, wie sehr er sie liebte, oder ihr ein kleines Geschenk machte. Sie hörte seine Stimme, seine Schritte und sein Lachen. Er hatte sie nie betrogen oder enttäuscht. Sie war ihm für diese Zeit sehr dankbar.

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