Hoof wie es früher einmal war

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Wer kennt noch die alten Flurnamen und Gewannbezeichnungen auf der Gemarkung Hoof

Die Gemarkungsfläche von Hoof beträgt 495 Hektar, davon entfallen 159 Hektar auf stadteigenes Land. Auf der alten Flurkarte von 1842 sind insgesamt 64 Flur- und Gewannbezeichnungen verzeichnet: „Pimbesch“ („Behmbesch“), „Puhl“, „Schanz“, „Fröhn“, „Hagegewann“, „Hollenwiesheck“, „Awerflur“, „Krameldell“, „Eltzenberg“, „Klamesgärten“, „Auf dem Ding“, „Vor dem Ding“, „Auf dem Gericht“, „Reiherswald“, „Bornacker“, „Hundsbuckel“, „Im Quetterling“, „Sandkaut“, „Hirtenwiese“, „Schermeshöhe“, „In der Liebsten Dell“, „Buchengraben“, „Bruchwiese“, „Erschrech“, „Feldwies“, „Kirchengewann“, „An der Augusteiche“, „Betzelbacher Wiese“, „Lochwies“, „Kurz Acht“, „Gerberstall“, „Vorderer Wald“, „Näweziwwel“, „In der Seiters“, „Amtsmannsheck“, „Steinige Gewann“, „Bahmbusch“, „Lange Steinheck“, „Seiterswäldchen“, „Zimmermannsheck“, „Aachter Heck“, „Hasselbach“, „Auleshöh“, „Römerswald“ („Remmeswald“), „Krähenberg“, „Sandkaut“, „Pferchgewann“, „Brommesberg“ (uralte Bezeichnung für „Fröhn“), „Kühunter“, „Engelsdell“, „Buchendell“, „Leienrech“, „Rödelwald“, „Waldwiesheck“, „Auf der Fledermaus“, „Bohnelsheck“, „Weidenbösch“, „Hinterm Kübel“, „Zwiebelsheck“, „Auf der Roth“, „Hirtenroth“, „Kübelskopf“, „Am Nebelberg“, „Auf Solch“, „Im Reinel“, „Tiefenbacher Roth“, „Hirschenroth“ = „Hirschacker“, „Auf Aalenwald“, „In der oberen Dombach“, „Am igelkopf“, „Hasemer Feld“, „Tietwies“, „Kehrberg“ (= Körberg“), „Moosrech“, „Taubenrech“, „Zwerchfeld“, „Em Repsrädchen“, „Auf der Leinkaut“, „Eferschwiese“, „Nassgewann“, „Vorderer Emrich“, „Höllenwies“, „Schladwald“, „Dietenrech“, „Am Keberwald“, „Im Thalbösch“, „Im Gehrn“, „Im Dreistimmchen“, „Auf dem Hofacker“, „In der Büttersweiler am Hofe“, „Steinhiwwel“, „Scherersfeld“, „Gehrenhecke“, „Rödelwald“, „Rosenberg“, „Auf der Holl“. (Leider sind einige uralte Flurnamen nicht mehr zu entziffern.)

Ich erwähne noch einige interessante Flurnamen auf der Gemarkung Steinbach bei Ottweiler, da wo ich geboren bin. Herkunft und Bedeutung der Flurnamen: „Hienerperch“ (= Hühnerpferch), „Kälwergaarde“ (Kälbergarten), „Krummfeld“ (Grummetfeld), „Trift“ (eine „Trift“ gab es in vielen Dorfgemarkungen. Es ist eine alte Bezeichnung für „Weide“ oder „Flur“. Da wurde das „Vieh getrieben“. „Trifte“ wurden dann später verbuschte Felder, die oft die Grenzen der Gemarkungen von Ortschaften angaben und waren als Ödländereien für die Beweidung freigegeben. Ein „Ruckert“ ist ein kleiner, steiler, krummer Berg, eben ein „Rücken“. Die Bezeichnung „Wäleberg“ kommt von „Wäle“. „Wäle“ sind im Volksmund Heidelbeeren. Der „Riedwinkel“ weist darauf hin, dass diese feuchte Auenlandschaft mit Schilfrohr (Ried) bewachsen war.

Der Flurname „Hagegewann“ kommt von den Hagebutten. Auf dieser Flur standen also früher viele Heckenrosen. Die Flurnamen „Auf der Holl“, „Höhlenbann“ und „Hollenwiesheck“ weisen auf den Holunder hin. Auf vielen Gemarkungen gibt es eine „Schanz“. Unter einer „Schanz“ verstanden unsere Ahnen eine Schutzvorrichtung, eine Befestigung, von deren Höhe aus das Tal überblickt werden konnte. Mag sein, dass eine „Schanz“ in früheren Kriegszeiten auch Zufluchtsstätte war. Der „Emmerich“ leitet sich ab von „Emmer“. „Emmer“ ist die alte Bezeichnung für Dinkel. Auf dem „Emmerich“ wurde früher also Dinkel angebaut. Die Bezeichnung „Klamesgärten“ geht wohl auf das niederdeutsche Wort „Klamm“ zurück, was soviel wie eine Felsspalte mit einem Bach (Quelle) bedeutet. „Pimbesch“, auch „Behmbesch“ genannt, geht zurück auf das althochdeutsche Wort „Pfriem“, was „Ginster“ oder „Bremme“ bedeutet und wohl auch auf „Brimma“, was Brombeeren bedeutet. „Quetterling“ kommt vom althochdeutschen Wort „Quaste“, womit ein kleiner Bergwald, auch Gebüsch und Gezweig, zu verstehen war. Der „Eltzenberg“, auch „Etzenberg“ genannt, kommt von „Elstern“, im Volksmund „Atzele“ genannt, so wie diese Krähenvögel genannt werden. Und auch heute noch tummeln sich auf dem Eltzenberg viele Elstern. „Schermeshöhe“ (Scherbenhöhe) ist eine historische Flur zwischen den Gemarkungen Hoof und Haupersweiler, auf der früher beim Pflügen immer wieder Ziegelscherben gefunden wurden. Hier stand einst ein römischer Gutshof. Ein beliebter Scherzname auf der Hoofer Gemarkung ist „In der Liebsten Dell“. Eine „Delle“ war ursprünglich ein kleines „Tälchen“. Haben sich die „Heemer“ früher in dieser idyllischen Wiesenaue mit ihrer „Liebsten“ zum Schäferstündchen getroffen?

Auf der „Fröhn“ mussten im Mittelalter die Bauern für die Adligen Frondienst leisten. Auf der „Awerflur“ wurde früher vor allem Hafer angebaut („Ewwer“ – „Ewer“ = Hafer („Hawwer“). Im „Krameldell“ („Kremel“) war früher schlechter Boden, der für die Landwirtschaft schlecht geeignet war. „Auf dem Ding“ am Eltzenberg war früher eine germanische Gerichtsstätte. Hier steht heute das Haus von Dieter Kremp. („Thiu“ = germanischer Kriegsgott, daraus wurde das Wort „Ding“.) Im „Bornacker“ sind Brunnen (Born, Bronnen). Die „Hirtenwiese“ war einst eine Schafweide. „Gerberstall“ kommt vom althochdeutschen „gerwe“ (= gerben). Hier wurde einst Lohrinde zum Gerben geholt. Der Flurname „Achter Heck“ („Aachter Heck“) kommt vom althochdeutschen „acchar“, was „Acker“ bedeutet. „Betzelbach“ kommt vom althochdeutschen „bet“, was soviel wie „Bachbett“ bedeutet. „Erschrech“ geht zurück auf das gotische Wort „erio“, was „alt“ oder „Vorfahr“ bedeutet. Vielleicht war es der erste bebaubare Acker auf der Gemarkung. Im „Zimmermannsheck“ wurde also früher Holz für den Hausbau geschlagen. In der „Hasselbach“ standen früher viele Haselsträucher. Urkunden beweisen, dass es früher auf der Gemarkung Hoof richtige Haselwälder gab. „Auleshöhe“: Ein „aul“ war früher die Bezeichnung für eine kleine Viehweide. Auf dem „Brommersberg“ standen einst viele Brombeersträucher. „Rödelwald“: Früher Abbau von Rötel. „Leienrech“: Früher Abbau von Lei (= Schiefer), „Rech“ = Böschung.

Die Gemarkung von Hoof (Gemeindebann)

Hoof im Ostertal hat heute (März 2017) noch rund 950 Einwohner. Um die Jahrtausendwende 2000 waren es noch rund 1120 Einwohner und Anfang der 90er Jahre des vorigen Jahrhunderts waren es noch 1220 Einwohner und damit der größte Ort im mittleren Ostertal. Inzwischen hat Niederkirchen mit etwa 1020 Einwohnern Hoof überholt. Schuld am Rückgang der Hoofer Bevölkerung ist im Vergleich zu Niederkirchen die schlechte Infrastruktur.

Hoof hat sich aus einer Hofstätte entwickelt und hat diesen schlichten Namen über Jahrhunderte hin beibehalten. In der urkundlichen Erwähnung aus dem Jahre 1344 heißt es „vom Hofe“.

In den fast sieben Jahrhunderten wandelte sich der Name mehrfach ab: 1387 „zum Hoff“, 1413 „vom Hobe“, 1538 „von dem Hobe“, 1585 „zum Hoff“, 1621 „zum Hoff im Osterthal“ und seit 1828 „Hoof“.

Die im 15. Und 16. Jahrhundert auch gebrauchte Form „vom Hobe“ lebt noch heute in der Dialektbezeichnung „Hoob“ weiter. Die Einwohner von Hoof sind überall als „Heemer“ bekannt.

Die Gemarkungsfläche von Hoof beträgt 495 Hektar, davon sind 159 Hektar stadteigenes Land. Die höchsten Erhebungen sind der „Eltzenberg“ mit 389,9 m, wobei der früher so genannte „St. Wendeler Weg“ über den Eltzenberg hinauf zur „Fröhn“ führt, der Rosenberg mit 400, 8 m, der Steinhübel dicht an der Gemarkungsgrenze zu Osterbrücken mit 410, 7 m und der Krähenberg dicht an der Gemarkungsgrenze zu Leitersweiler („Sandkaut“ und „Auf dem Gericht“) mit 438 m. Die Gemarkung grenzt im Norden an Haupersweiler, im Osten an Osterbrücken, im Südosten und Süden an Marth und Niederkirchen und auf der Westseite an Leitersweiler.

Die Hoofer Gemarkung hat die Form des Kontinentes Südamerika, wobei der langgestreckte und schmale Südzipfel („Feuerland“ und „Kap Horn“) mit seiner Spitze bis zum Wendalinushof reicht. Hier liegen die Gewanne „Amtmannsheck“, „Lange Steinheck“ und „Seiters Wäldchen“.

Auf einer Flurkarte aus dem Jahre 1879 (Steuergemeinde Hoof, Landescommissariat und Canton Cusel) sind insgesamt 64 Flurnamen verzeichnet, von denen heute viele gänzlich vergessen sind.

Das Hoofer Wappen: Ein Leopard im Silberschild

Das Gemeindewappen für Hoof wurde von dem bekannten Heimatforscher Kurt Hoppstätter aus Fürth entworfen.

Hoppstätter begründete den Entwurf mit der folgenden Vorgeschichte von Hoof: „Wie aus einem Schreiben Dietrichs, Herrn von Manderscheid und Johannes von Schwarzenberg an Johann Vogt von Hunolstein aus dem Jahre 1420 hervorgeht, gehörten die Dörfer Hoof und Leitersweiler mit aller hohen, mittleren Gerichtsbarkeit den drei Familien, die in Leitersweiler einen gemeinsamen Schultheißen hatten. Der Besitz von Johann, Vogt zu Hunolstein, kam von seiner Mutter Ida von Steinkallenfels (1341 – 1377).“ Die Steinkallenfelser sind also die ältesten Grundherren des Dorfes. Diese Beziehung verdichtet sich, wenn man die Verschwägerung der drei Grundherren von 1420 untersucht. Alle stammen nämlich über ihre Mütter von Ulrich von Steinkallenfels ab, von denen auch ihr Anteil an Hoof herkommt.

Ulrich von Steinkallenfels gehörte also zum Stamm II. dieses Geschlechtes, der wie die anderen Stämme den geteilten Schild, oben mit dem schreitenden Leoparden, unten leer, allerdings mit unbekannten Tinkturen führte. Daher wurde der Leopard in den Entwurf aufgenommen, und zwar silbern in Blau, um durch diese Farbengebung die Zugehörigkeit zu Pfalz-Zweibrücken und später zu Bayern anzudeuten. Das untere Feld enthält einen Dreiberg, um die drei höchsten Erhebungen des Hoofer Bannes (Eltzenberg oder Etzenberg (Atzelberg) 392 m, Baumbusch 398 m, und der Krähenberg mit 438 m) zu kennzeichnen. Der Dreiberg ist schwarz zur Erinnerung an den früher in Hoof betriebenen Kohlenbergbau.

 

Wer kennt noch die Bedeutung der alten Hausnamen in Hoof?

Ganz früher hatten unsere Vorfahren nur einen Vornamen. Sie hießen zum Beispiel Adam und August (was sehr häufig in Hoof war), Jakob, Johann, Joseph, Walter, Peter oder Bernhard. Als dann die Bevölkerung immer mehr zunahm, gesellte sich ein Nachname hinzu. In aller Regel stammte der Nachname vom Beruf der Vorfahren ab („Berufsname“), deshalb gibt es viele Nachnamen wie zum Beispiel Schneider, Schreiner, Spengler (Klempner), Müller, Schmidt, Wagner, Seiler (Seyler), Koch, Schumacher, Schumann, Fischer, Krämer, Sattler, Metzger, Schäfer, Forster, Zimmer, Zimmermann, Glöckner, Meier (Meyer), Schulz (Schulte, Schuld = Schultheiß), Gerber, Fuhr. Obwohl ja mindestens die Hälfte der Dorfbevölkerung früher von Beruf Bauern waren, findet man den Nachnamen „Bauer“ recht selten. Warum? Dann hätte es im Dorf viel zu häufig den Nachnamen „Bauer“ gegeben und unter Umständen wären im Ort mehrere Jakob, August oder Adam Bauer gewesen: Sie hießen dann z. B.: Jakob Müller I., Jakob Müller II., Jakob Müller III., Jakob Müller IV. etc. In aller Regel erhielt der erstgeborene Sohn den Vornamen seines Vaters: Adam Schneider Senior, Adam Schneider Junior. Den Namen Bauer gab es zudem ganz früher noch nicht, das waren von Beruf „Ackerer“. In den Bevölkerungsstatistiken von früher werden immer die „Ackerer“ genannt. Sehr häufig ist ja auch heute noch auf den Dörfern der Nachname Meier. Ein Meier war ursprünglich ein Gutsverwalter oder Gutspächter gewesen, dann ein Verwalter einer Milchwirtschaft (Meierei). Und Meiereien gab es in den Dörfern immer.

In Hoof haben sich bis heute u. a. noch folgende uralte Hausnamen erhalten: „Kleeje“, „Schreinerschjobs“, „Wänersch“, „Hannesjobs“, „Schumachersch“, „Fischerarms“, „Arms“, „Fischerschs“, „Hertjobs“, „Schilpe“, „Daube“, „Krere“, „Balze“, „Barze“, „Matze“, „Schreinerschs“, „Spenglerschs“, „Pererschs“, „Neiwels“ („Neidiwwels“), „Hampererschs“, „Krerekarls“, „Kochjobs“, „Milljäbs“ und „Awerschs“. Ich nehme meinen „Wasserzieher“ (uraltes Lexikon) zur Hilfe und versuche die Namen zu ergründen. „Awersch“ (altes Bauernhaus vor dem Behmbesch – jetzt abgerissen): Kommt vom althochdeutschen Wort „Ewwer“ und vom mittelhochdeutschen „ewer“, woraus „Hafer“ wurde. Die Vorfahren haben also viel Hafer angebaut. Auch „Hawwer“ („Ich genn dir Hawwer“ = „ich dresche dich“ = ich schlage dich) (vom Dreschen des Getreides) bedeutet Hafer. „Schilpe“ („Schilpe Rudi“ = „Schumacherschs Rudi) kommt von dem althochdeutschen Wort „sciluf“, was soviel wie „Schilf“ bedeutet oder „Wasserrohr“. Dort auf dem Nebenhügel („Näweziwwel“) muss also früher einmal eine Quelle, ein Brunnen und ein kleiner Bachlauf gewesen sein, wo Schilf wuchs. „Matze“ kommt vom althochdeutschen Wort „mazeah“ und vom mittelhochdeutschen „Matzen“, was soviel wie „ungesäuertes Brot“ bedeutet. Dort muss also ganz früher einmal ein Brotbäcker gewesen sein. „Matze-Haus“ ist in der Bruchwiese. „Neiwäls“ kommt vom „Nebenhügel“ („Näweziwwel“). „Schmitte“ ist klar, die Vorfahren waren immer Schmiede. „Krere“ kann vom althochdeutschen „kreml“ kommen, was soviel wie „harter Stein“ bedeutet, also „Steinhaus“. In der Bruchwiese gibt es „Krere-Haus“. „Hertjobs“ („Hertejobs“) kommt vom althochdeutschen Wort „hirti“ und vom mittelhochdeutschen Wort „hirde“, was soviel wie „Hirte“ bedeutet. Die Vorfahren waren also Schafhirten oder Schweinehirten. Das Haus steht hinten am Rosenberg. „Fischerschs“ („Fischerschs Wertschaft“): Schon in alten Zeiten muss wohl in der „Aacht“ eine Wirtschaft betrieben worden sein. Das Wort „Fischerschs“ kommt vom althochdeutschen Wort „fisc“ oder „fisks“, was eben „Fisch“ bedeutet. Die Vorfahren waren also Fischer. „Fischerschs Wertschaft“ (Gasthaus Dell) ist wohl die älteste noch existierende Wirtschaft im Kreis St. Wendel. „Arms“: Das Wort kommt wohl vom althochdeutschen „aram“ oder „arms“ (gotisch), was eben „arm“ bedeutet. Die Vorfahren waren also wohl „arme“ Bauern in Hoof, die zu wenig Land zum Bewirtschaften hatten, vielleicht auch „Tagelöhner“ waren, die „Ärmsten“ im Dorf, die oft in den „Armenhäusern“ wohnten. „Wänerschs“ (heute „Schillingerschs Haus“) kommt vom althochdeutschen Wort „wagan“ und vom mittelhochdeutschen „waegn“, was soviel wie „Wagen“ bedeutet. Die Vorfahren waren also von Beruf Wagner. „Alt- Pererschs- Haus“ in der Dorfmitte am Brunnen (heute das protestantische Gemeindehaus) ist wohl das älteste Bauernhaus in Hoof. Es ist benannt nach dem Vornamen „Peter“ (im Volksmund „Perer“). Die Vorfahren hießen also Peter. „Fischerarms“ (in der „Aacht“ vor der Kirche): Genau die gleiche Bedeutung wie „Fischerschs“ und „Arms“. „Schumacherschs“ (Haus von Anita Stromreder): Das Wort kommt aus dem althochdeutschen „schuoch“ und „scuoh“, was eben „Schuh“ bedeutet. Hier waren einst Schumacher am Werk. (In „Schumacherschs Haus“ in der Dorfmitte wohnte der legendäre Lehrer Albin Damian, dessen Sohn Erwin hier geboren wurde, der über 50 Jahre später Literaturpreisträger der Pfalz wurde.) „Spenglerschs“ (mehrfach in Hoof): Das Wort kommt vom althochdeutschen Wort „speneler“ (Spange), was ein „Spengler“, ein „Flaschner“ oder ein „Klempner“ war. „Barze“ („Barze Willi) kommt vom althochdeutschen Wort „barta!, was eigentlich die „Bärtige“ heißt. Es kann sein, dass die Vorfahren Barbier waren. „Balze“ („Balze Albert“): Das Wort kommt aus dem althochdeutschen „balez“, was „Balz“ bedeutet (Balz bei Fasanen und Auerhühner). Es kann also sein, dass die Vorfahren Jäger waren. „Kleeje“: Das Wort kommt aus dem althochdeutschen „kle“ (mittelhochdeutsch „chleo“) und bedeutet „Klee“. Hier müssen also einst hinterm Haus „Kleewiesen“ gewesen sein. Auf einer uralten Karte der Flurnamen der Gemarkung Hoof ist auch noch eine solche Flurbezeichnung zu finden: „Kleewiese“. Aber es gibt im Ostertal auch noch den Nachnamen „Klee“. „Daube“ („Daube Hans“) kommt vom althochdeutschen „duge“ und war ein Seitenbrett eines Fasses (Fassdaube). Haben die Vorfahren vielleicht Fässer hergestellt? Das Wort „Millerschs“ ist leicht zu erklären. Es kommt vom mittelhochdeutschen Wort „mulin“, was „Mühle“ bedeutet. Die Vorfahren waren also Müller. So ist auch „Milljäbs“ zu erklären, wobei „Jäbs“ im Bauerndorf der Scherzname für „Jakob“ war. So ist auch „Kochjobs“ (Haus auf dem Rosenberg) zu erklären. „Jobs“ heißt auch hier „Jakob“ und die Vorfahren waren von Beruf Koch. „Hampererschs“: Das Wort kommt vom althochdeutschen Wort „hamar“ und vom mittelhochdeutschen „hamer“, was eben „Hammer“ bedeutet. Die Vorfahren können also nur Steinhauer gewesen sein. „Hampererschs Haus“ steht in der Bruchwiese. „Hannsjobs“ oder „Hannessejobs“ („Hannesse Erhard und Herbert“): Das Wort stammt wahrscheinlich vom althochdeutschen Wort „hantalon“ ab, was „Handel“ bedeutet. Die Vorfahren waren wohl Händler von Beruf. „Schreinerschsjobs“: Das Wort kommt vom althochdeutschen Wort „schrin“, mittelhochdeutsch „scrini“, was eigentlich ein „Kasten“ („Schrein“) war. Die Vorfahren waren also wohl Schreiner (Tischler). „Fohre“: Das Wort kommt vom althochdeutschen Wort „fuoren“, was „führen“ oder „fahren“ bedeutet. Daraus wurde das Wort „Fuhre“. Die Vorfahren waren also Fuhrwerker. Der Nachname „Fuhr“ stammt auch von diesem Wort. „Fohre-Haus“ steht in der Vorstadt. „Häsels“ geht vielleicht zurück auf das althochdeutsche Wort „hasala“, was „Hasel“ (im Volksmund „Hassele“) bedeutet. Vielleicht standen dort in der Dorfmitte früher einmal besonders viele Haselsträucher. „Millcherschs“ (Haus ehemals in der Vorstadt, wo Willi Cullmann wohnte): Das Wort kommt aus dem althochdeutschen „miluh“, was „Milch“ bedeutet. Vielleicht war hier einst einmal eine Molkerei. „Liese-Haus“ in der Vorstadt (neben „Liese-Dick“) kann nur vom Vornamen „Liesel“ („Lies“) kommen. Da wohnten also früher Generationen von „Liesel“ („Liesbeth“).

Die Straßennamen in Hoof – Herkunft und Bedeutung

In Hoof gibt es heute 16 Straßennamen: Vorstadtstraße, Bornacker, Zum Staffel, Nebenhügel, Neue Straße, Leitersweilerstraße mit der „Aacht“, Bruchwiesstraße, Eltzenberg, Laubenstraße, Am Puhl, Behmbesch, Rundstraße, Am Hiemes, Am Rosenberg, Zum Sportheim und Quetterling.

Wir erklären, woher die Straßennamen kommen:

Am Puhl: Das Wort kommt aus dem althochdeutschen „pfuol“ und aus dem mittelhochdeutschen „pol“ und bedeutet so viel wie „Sumpf“. Ein „Puhl“ war also ursprünglich ein Sumpfgebiet mit einer Quelle. Das war in Hoof einst auch der Fall. Auf einem ehemaligen Wiesengrundstück meines Schwiegervaters war früher eine Quelle mit einem kleinen Rinnsal. Im mundartlichen Sprachgebrauch kennen wir auch den Ausdruck „Purl“, „Purrel“ oder „Puddel“. Das war früher auf dem Bauernhof die stinkende Jauchegrube („Purlloch“). Auch das Wort „Purl“ ist mit „Puhl“ verwandt.

Am Rosenberg: es ist anzunehmen, dass früher einmal auf dem Rosenberg ganze Gestrüppe von Heckenrosen waren. Heckenrosen waren früher auf vielen Fluren der Gemarkung Hoof weit verbreitet. Daher rühren auch die Flurnamen „Im Hagedell“ und „hageacker“. Die Heckenrose heißt auch „Hagerose“ und ihre Frucht „Hagebutte“. Das Wort „Rose“ kommt aus dem althochdeutschen „rosa“ und bedeutet „Dornstrauch“. Das wort „Hage“ kommt vom althochdeutschen Wort „hac“ oder „hahd“, was so viel wie „Gebüsch“ oder „Hecke“ bedeutet.

Vorstadtstraße: Sehr wahrscheinlich war die vordere Vorstadtstraße die erste Stätte der Besiedlung von Hoof, was Urkunden bestätigen, als Adelheid vom Hofe von der „Schermeshöhe“, wo der Gutshof abbrannte, hinunter an den Grügelbach (Betzelbach) kam und den Ort Hoof gründete. Aus „Stätte“ hat sich später das Wort „Stadt“ entwickelt.

Bornacker: Das Wort bedeutet eigentlich „Brunnenacker“ oder „Bronnenacker“ („Bronnen“, „Born“ = poetische Namen für „Brunnen“). Im Bornacker ist auch heute noch eine Quelle. Das Wort „Brunnen“ kommt aus dem mittelhochdeutschen „brunne“ und dem althochdeutschen „brunno“, was „sprudelnde Quelle“ bedeutet.

„Aacht“ („In der Aacht“): Es ist der obere Teil der Leitersweilerstraße an „Fischerschs Wertschaft“ und der katholischen Kirche vorbei. Es gibt womöglich zwei verschiedene Deutungen. Das Wort „Aacht“ ist eigentlich eine „Ache“, woraus später das Wort „Aue“ („Au“) wurde, lateinisch „aqua“ (= Wasser). Unterhalb der „Aacht“ ist ja die Wiesenaue des Betzelbaches. Es gibt unter Umständen eine zweite Deutung des Wortes. Das Wort „Acht“ bedeutet „Bann“, „kirchliche Ausschließung“. Es kommt vom mittelhochdeutschen „ahte“, was „Verfolgung“ oder „ächten“ bedeutet. Schrifturkunden im Schultagebuch der Hoofer Schule besagen folgendes: Noch in den 1850er Jahren gab es in der „Aacht“ Frauen, die den uralten Brauch des „Brauchens“ (Handauflegen) pflegten. Marther Eltern kamen mit ihren fieberkranken Kindern zum „Brauchen“ in die „Aacht“. Sie wurden aus der Kirche ausgeschlossen.

Betzelbach: Das Wort kommt vom mittelhochdeutschen „bet“ und vom althochdeutschen „beet“, was eigentlich „Bachbett“ bedeutet.

Bruchwiese: „Bruch“ kommt aus dem mittelhochdeutschen „bruoh“, was „Sumpfboden“ oder „feuchte Wiese“ bedeutet. Hier fließt ja der Bruchwiesbach.

Nebenhügel: (im Dorfmund „Näweziwwel“): Ein „Hügel“ ist in der Mundart ein „Hiwwel“ und „näwe“ („neben“) ist eben „daneben“. Als auf dem Nebenhügel die ersten Häuser gebaut wurden, lagen diese Häuser „auf dem Hügel neben dem Dorfkern“.

Neue Straße: Die „Neue Straße“ hieß ganz früher „Neumeyerstraße, nach dem Bau des Hoofer Bahnhofs hieß sie „Bahnhofstraße“. Seit der Gebietsreform heißt sie „Neue Straße“, etwa in Anlehnung an „Neumeyerstraße“. War hier ganz früher einmal ein „Meier“, eine „Meierei“ (Milchwirtschaft)?

Zum Staffel: „Staffel“ kommt aus dem mittelhochdeutschen „stafel“, was eigentlich „Stapel“, „Stapse“ oder „Stufe“ bedeutet. Es war auch eine „Steige“ oder „Steg“, der wahrscheinlich über den Grügelbach dort unten führte.

Laubensiedlung: Siehe den Artikel über die „Geschichte der Laubensiedlung“!

Eltzenberg: Bis 1976 hieß der Weg hinauf zur Fröhn „St. Wendeler Weg“. Hier hinauf führte der Weg dann durch das Tiefenbachtal nach St. Wendel, den ganz früher vor der Ostertalbahn die Berg- und Hüttenarbeiter nach St. Wendel zum Zug gingen. Der Weg führte aber auch früher zum St. Wendeler Markt, der von den Hoofern oft besucht wurde. Der Name „Eltzenberg“ (auf alten Flurkarten auch „Etzenberg“) bedeutet eigentlich „Berg der Elstern“. „Elstern“ sind im Volksmund „Atzele“. Auch heute gibt es hier noch viele Elstern.

Behmbesch (auf alten Flurkarten noch „Pimbesch“ genannt: Der „Behmbesch“ ist ein Neubaugebiet, wo Mitte der 70er Jahre beim Ausbaggern keltische Brandgräber entdeckt wurden. Das Wort „Pimbesch“ kommt vom althochdeutschen Wort „pfrieme“ und vom mittelhochdeutschen „pfrimma“ und „brimma“, was ursprünglich „Ginster“ („Bremme“) und „Brombeere“ bedeutete. Der „Behmbesch“ war also früher ein mit Brombeersträuchern und Ginster bewachsene Stelle, die landwirtschaftlich nicht genutzt werden konnte. Unten im „Behmbesch“ ist ein alter zugeschütteter Grubenstollen, dessen Schlackenhalde ist dort, wo das Haus von „Kleeje Marga“ ist. „Besch“ bedeutet „Böschung“.

 

„Im Quetterling“: Das Wort „Quetterling“ kommt von „Quaste“, mittelhochdeutsch „quast“, althochdeutsch „kvast“, was soviel wie „Gezweig“ oder „Bergwald“ bedeutet. Der „Quetterling“ war früher also einmal bewaldet. Und hier war einst eine keltische Siedlung, deren Brandgräber Mitte der 70er Jahre beim Bau eines Hauses entdeckt wurden.

Ein Blick zurück: Bis im Oktober 1971 gab es in Hoof, wie auch in den anderen Dörfern im Ostertal, nur eine Straße mit Namen und durchnummerierten Häusern, die „Dorfstraße“, die auch mal Bahnhofstraße und ganz früher „Neumeyerstraße“ hieß. Heute heißt sie „Neue Straße“. Im Zuge des Ausbaues dieser Straße wurde leider 1964 die alte Lindenallee abgeholzt. (Auch die von Lehrer Böll Ende der 1890er Jahren gepflanzte Lindenallee in der Vorstadt wurde 1959 abgeholzt. In einen uralten Kastanienbaum vor „Awersch-Alt-Bauernhaus“ (seit 2013 abgerissen) in der damaligen Bahnhofstraße schlug 1963 ein Blitz ein, der den Baum fällte. Die frühere Nummerierung der einzelnen Häuser im Ort begann bei der Nummer 1 und setzte sich ringförmig durch den gesamten Ort fort bis zur Nummer des letzten Hauses. Im Oktober 1964 wurden alle Straßen mit den unterschiedlichen Straßennamen versehen.