Der erste Sex der Aurelie

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Der erste Sex der Aurelie
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Emma Gold

Der erste Sex der Aurelie

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Inhaltsverzeichnis

Titel

Vorwort

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Impressum neobooks

Vorwort

Ich habe wirklich studiert.

Der Doktortitel, der meinen Namen ziert, ist von mir hart erarbeitet worden. Meine Dissertation trägt den wundervollen Titel: Die Rolle von Neurokinin-Rezeptoren bei der Modulation von Lern- und Gedächtnisprozessen und deren Einfluss auf das cholinerge System im basalen Vorderhirn.

Klingt ziemlich geschwollen, oder? Da bin ich mit euch einer Meinung. Aber der Professor, der meine Dissertation begleitet hatte, fand, dass ein wichtig klingender Name der Arbeit mehr Bedeutung verleihen würde. Blödsinn. Ich habe diesen Mist geschrieben, meinen Doktortitel dafür erhalten und niemand interessiert sich noch für diese Arbeit. Ein cooler Name wäre vielleicht besser in Erinnerung geblieben.

Aber egal, ich sollte mich kurz vorstellen. Mein Name lautet Dr. Emma Gold. Ich bin dreiunddreißig Jahre alt, unverheiratet, hübsch anzusehen, und schlank gewachsen. Die langen, naturblonden Haare und meine hellblauen Augen geben mir eine sehr feminine Ausstrahlung. Wer ein Foto von mir sehen möchte, kann dies auf meiner Autorenseite bei Amazon/Kindle tun.

Ich bin Fachärztin für Psychiatrie und Psychotherapie, und praktizierte in einer eigenen Praxis in München-Schwabing, direkt am Englischen Garten gelegen. Die Lage finde ich wundervoll. Von meinem Arbeitszimmer habe ich einen freien Blick über den Englischen Garten.

Aber das war sicher kein Grund für meinen großen Erfolg. Und ich bin wirklich ziemlich erfolgreich, was sicher nicht an dem bescheuerten Titel meiner Dissertation liegt. Nein. Ich habe mich auf Frauen spezialisiert, egal welchen Alters, egal ob noch sehr jung, oder bereits reif und erfahren. Und das hat jetzt nichts mit einer sexuellen Neigung zu tun, sondern ausschließlich damit, dass ich zu Frauen ein besonders enges Vertrauensverhältnis aufbauen kann.

Ich höre regelmäßig von meinen Patientinnen, dass sie lieber mit einer Frau über ihre Probleme reden. Männliche Psychologen sind meistens oberflächlicher und häufig triebgesteuert.

Und damit sind wir bei meiner Kernarbeit angelangt: Ich spreche mit meinen weiblichen Patienten über deren Sexualität, und die vielfältigen Probleme, die damit begleitend entstehen können.

In der Psychologie gibt es viele Probleme, die mit der Sexualität zu tun haben. Das können Triebkonflikte, Beziehungsängste, Gewissensängste, Sexuelle Appetenzstörungen, oder die Störungen der Sexualpräferenz (Paraphilien) sein. Die Sexualpräferenz gilt auch dann als gestört, wenn Leiden oder Demütigung, Schmerz oder Erniedrigung des Partners (Sadismus) oder der eigenen Person (Masochismus) sexuelle Erregung hervorrufen oder nichtmenschliche Objekte wie Tiere (Sodomie) oder ein Ersatzobjekt (Fetischismus), wie z. B. bestimmte Körperpartien außerhalb der Genitalsphäre (Fuß, Haar) oder Gegenstände (Kleidungsstücke usw.). Bei Voyeurismus und Exhibitionismus richten sich die sexuellen Phantasien und Handlungen zwar an Personen, die mögliche Sexualpartner sein könnten.

Das alles kann zu einer psychischen Störung führen, die sich meistens in der sexuellen Untreue dem Partner gegenüber, oder in der Nymphomanie gipfelt.

Und Sie dürfen mir glauben, es gab und gibt sehr viele Frauen in München, die sich über ihre Probleme mit der Sexualität mit einer Psychologin unterhalten wollten! Hier wird nur selten eine Therapie nötig, meistens reicht schon das Zuhören.

Nun werdet ihr euch sicher fragen, warum die nette Frau das alles erzählt. Und das möchte ich gerne beantworten:

Ich habe mich dazu entschieden, über das Leben und die Gesprächsinhalte meiner weiblichen Patienten zu schreiben. Eigentlich unterliege ich der absoluten Schweigepflicht. Richtig. Daher verwende ich für meine Erzählungen erfundene Namen, um die wahre Identität der Damen nicht zu offenbaren. Hier sei angemerkt: Es handelt sich immer um wahre Ereignisse.

Jetzt fragt ihr euch sicher, warum ich das tue, oder? Finanzielle Aspekte sind es nicht, da ich als Psychologin sehr gut verdiene. Nein, es sind andere Gründe.

Dadurch, dass ich darüberschreibe, behandle ich meine eigene psychische Erkrankung. Mein Problem nennt sich: Berührungsangst. In der Psychologie wird dieses Problem Aphephosmophobie genannt.

Wie jeder Mensch sehne ich mich nach körperlicher Nähe, habe aber gleichzeitig sehr große Angst davor. Ich fühle mich bei Berührungen bedroht und in die Enge getrieben.

Daher habe ich mich in meiner Arbeit verkrochen und versuche, jeden Kontakt zu vermeiden. Ich bin tagsüber in der Arbeit und abends schließe ich mich in meiner Wohnung ein und lese in Fachzeitschriften oder Phantasieromane. Einerseits um mich weiterzubilden, da ich in meiner Arbeit immer besser werden möchte. Und andererseits, um in eine Phantasiewelt abtauchen zu können. Ich träume mich in eine andere Welt. Das ist die Flucht vor meiner Phobie. Ich kann sein, wer ich möchte, leben, wo es mir gefällt, und alle realen Ängste zurücklassen.

Aber jede Phantasie findet den Weg zurück in die Realität. Und bei mir heißt das normalerweise die tägliche Arbeit, außer, wenn ich von einem psychischen Schub daran gehindert wurde. Diese Schübe kommen in unregelmäßigen Abständen vor. In dieser Phase verlässt mein Geist meinen Körper und lässt meinen wehrlosen Leib zurück. Es ist wie eine körperliche Bewusstlosigkeit bei geistigem Bewusstsein. Das klingt verrückt, oder? Es fühlt sich auch so an, kann ich euch sagen. Nach meinem Aufwachen fehlen mir dann mehrere Stunden. Ich kann mich nur an Bruchstücke erinnern. Bis auf einen psychischen Schub habe ich bisher das Glück gehabt, dass ich diese Anfälle in meiner eigenen Wohnung bekam, und auch in meinen eigenen Räumen wieder aufwachte.

Die einzige Ausnahme war vor sechzehn Jahren geschehen. Ich bekam einen Schub bei der Party einer Freundin, verlor das Bewusstsein und die Erinnerung. Wie mir später meine Freundin erzählt hatte, erklärte sich mein bester Freund bereit, mich nach Hause zu bringen. Aber das tat er nicht. Ich konnte Teile der nachfolgenden Abläufe wie in einem Film beobachten, so als wäre ich nur ein Zuschauer, als hätte ich meinen Körper verlassen und alles über mir schwebend sehen können. Marvin, so hieß mein damals bester Freund und Vertrautester, brachte mich zu sich nach Hause. In seinem Zimmer legte er mich auf sein Bett, zog mich aus und vergewaltigte mich mehrere Stunden. Zum Glück spürte ich keinen Schmerz, da ich in meinem psychischen Schub gefangen war. Aber ich konnte es über uns schwebend beobachten. Er machte auch Fotos und Filme mit seinem Handy. Mit diesen Aufnahmen hat er mein Schweigen über diese Nacht erpresst. Und ich schwieg und traf mich seit dieser Nacht mit keinem Menschen mehr. Ich brach alle Freundschaften ab und lebte ein einsames Leben.

Aber ich kam damit prima zurecht. Ich hatte mein Leben im Griff. Wenn sich ein Schub ankündigte, sperrte ich mich in meiner Wohnung ein. Alles funktionierte, bis auf wenige Ausnahmen, über die ich bereits in meinen Romanen geschrieben habe.

In diesem Buch möchte ich euch von Aurelie Trebis erzählen.

Das achtzehnjährige Mädchen litt unter einer psychischen Störung, die im Verhältnis zu ihrer Mutter begründet war. Im Alter von drei Jahren starb der Bruder von Aurelie. Die Mutter gab Aurelie eine Mitschuld an seinem Tod.

Durch dieses angespannte Verhältnis zur Mutter, und einem schlechten Gewissen, entwickelte sich die Sexualität der Aurelie Trebis anders, als es üblich gewesen wäre.

Ich habe mit meiner Patientin zwölf Sitzungen geführt, bis ich diese psychische Störung auflösen konnte.

Aber lest doch selbst:

Patientin 017/2016, Aurelie Trebis

1

Nach dem Mittagessen ging Aurelie Trebis in ihr Zimmer, zog die Tür hinter sich zu und schloss leise ab.

Dann öffnete sie – wie selbstverständlich - den Reißverschluss ihres Kleides, zog es aus und entledigte sich ihrer Unterwäsche. Nackt stellte sie sich vor den Spiegel und kontrollierte gründlich ihr Abbild. Sie hatte sich noch nicht oft in einem Spiegel splitternackt gemustert, und sie war überrascht von der Straffheit ihrer Brüste, dem perfekten Dreieck der kurzrasierten Schambehaarung, all das hatte sie nun ganz intim nahe vor sich und konnte es heimlich und ungestört betrachten.

Als Aurelie mit der Musterung fertig war, lächelte sie ihrem Spiegelbild zu, und nicht ohne Stolz sagte sie leise: „Wir sind in Wirklichkeit ein und dieselbe Person!“

Und es war merkwürdig, gerade diese Vorstellung erregte sie, und sie drückte ihrem Konterfei einen Kuss auf die kalten Lippen, wovon ein trüber Fleck auf dem Spiegelglas zurückblieb.

 

Aurelie, achtzehn Jahre jung, war das, was man den Traum der Männerwelt nennt. Ein geradezu bestürzend schönes Gesicht, leuchtend blondes Haar und blau strahlende Augen mit so langen, seidigen Wimpern, dass niemand glaubte, sie seien Natur. Weiter südlich ein formvollendeter Körper mit üppigen Brüsten, langen, rassigen Beinen und den lieblichsten Hinterbacken, die ein Mädchen nur haben kann, kurz die Figur einer Liebesgöttin!

Doch das war nur ihr Äußeres, und dies Äußere trog!

Hinter der nahezu herausfordernden Fassade schlug ein gefühlvoll sehnsüchtiges Herz. Aurelie rückte einen Sessel vor den großen Wandspiegel und ließ sich in die Polster fallen.

Zuerst schlug sie die nackten Schenkel übereinander, doch dann öffnete sie die Beine mit einem entschlossenen Ruck, und als sie die Augen erhob, erblickte sie im Spiegel ein junges Mädchen, halb zurückgelehnt, mit geöffneter Scheide.

Ein lähmender Drang erfasste sie, und sie verspürte ein unwiderstehliches Verlangen nach Befriedigung. Sie bückte sich nach vorn, dass ihre drallen Brüste abwärts zeigten, und es gelüstete sie auf einmal, deren weiche, weißhäutige Fülle zu ergreifen. Sie erhob die Hände, legte sie wie Schalen darum, die zuerst sanft, dann immer heftiger drückten. Dann hob sie die Spitze ihrer linken Brust an die Lippen, leckte mit der Zunge darüber und sog schließlich die Warze in den Mund. Das gab einen süßen Stich bis in den tiefsten Regionen ihres unbekleideten Körpers.

Den Blick unverwandt im Spiegel, knabberte sie an ihrem Nippel, zupfte und zog, und das Lustgefühl im Innern stieg immer mehr. Ein prickelndes Gefühl zwang sie, sich zurückzulehnen. Die Augen hielt sie geschlossen, die Lippen leicht geöffnet, und ihre Hände umspielten immer unbeherrschter, ja, wilder, ihre Brüste, deren Spitzen steil aufgerichtet, ihre Lustgefühle verrieten.

Auf einmal wurde ihr bewusst, dass ihre ganze Haut nach Liebkosung lechzte, und am stärksten pochte es da, wo es am aussichtslosesten war, den Lustreiz mit Zungenküssen zu lindern. So musste sie diese Berührung den Händen überlassen, wovon die rechte jetzt zwei Finger vorsichtig in ihre vordere Öffnung eindringen ließ, während die linke das Gleiche an ihrer hinteren Öffnung versuchte.

Als Aurelie sich auf diese doppelte Weise reizte, überfiel sie ein unwiderstehliches Zittern, das sich über ihren ganzen Körper ausbreitete und nur um ein einziges Zentrum kreiste, das vorn zwischen ihren Beinen lag.

Dann hielt Aurelie es nicht länger aus, mit beiden Händen riss sie ihre Schamlippen weit auseinander und kannte sich gleich darauf nicht wieder, als sie es mit weit geöffneten Augen gierig im Spiegel mit ansah.

Sie hätte sich bei diesem Anblick schämen müssen!

Aber nein, im Gegenteil, sie unterstützte ihre Schamlosigkeit noch, indem sie ein Bein anwinkelte. Sie hob ihre rechte Hand an den Mund, nässte mit der Zunge die Fingerkuppen, wobei sie zusammenzuckte. Mit Daumen und Zeigefinger der Linken öffnete sie ihre Scheide soweit es irgend ging, stricht sacht über das feuchte Innere und hörte sofort wieder auf, so unerträglich stark durchfuhr sie dieser Reiz.

Doch glitt ihre Hand erneut zu der lustspendenden Stelle zwischen den Beinen, die sie nur versuchsweise berührt hatte. Verschwommen sah sie im Spiegelbild, wie ihr nackter Leib hochzuckte, dann zurückfiel, um erneut hochzufahren. Immer schneller wurde dieser Rhythmus, und flüssiges Feuer schien von allen Teilen ihres Körpers auf diesen einen Berührungspunkt hin zu schießen.

Aurelie hörte sich verhalten stöhnen und versuchte, den unbändigen Reiz ihres Fingers auszuhalten, doch sie musste immer wieder absetzen.

Schließlich klammerte sie sich mit der linken Hand fest an die Sessellehne und bewegte die andere buchstäblich mit Gewalt. Da sah sie im Spiegel, wie es aus dem Spalt ihrer Scheide nassglänzend herausrann, was sie halb verrückt machte vor Gier, und sie atmete immer heftiger.

Schließlich konnte sie das Reizgefühl nicht mehr ertragen, und sie warf sich auf den Bauch. Halb von Sinnen streckte sie die Hinterbacken zum Spiegel hin und spähte zwischen den schweißfeuchten, geöffneten Schenkeln hindurch auf ihr völlig enthemmtes Spiegelbild.

Doch schon kam ihr Finger wieder geglitten, liebkoste und kratzte den brennenden Unterleib, diesmal von hinten. Er kitzelte die Umgebung ihrer hinteren Öffnung, drang in ihre dunkle Tiefe ein, rührte sacht darin herum, und sie gab sich diesem intensiven Reiz besinnungslos hin, ja eine Gänsehaut überzog ihren ganzen Körper, und sie stieß einen leisen Schrei aus, der sie jedoch nicht innehalten ließ.

Mit bebenden Händen strich sie über ihren ganzen Körper, kitzelte sich unter den Fußsohlen, in den Achselhöhlen, und die Nässe, die aus ihrer Scheide rann, verstärkte sich. Da begann Aurelies unermüdlicher Finger, immer wieder etwas von der aus ihr heraustropfenden Nässe mit sich nehmend, auf die oberste und empfindlichste Stelle zu konzentrieren.

Vorher war er nur vorhergehend dort, bewegte sich in immer schnelleren Kreisen, sodass es kein Auf und Ab mehr gab, sondern nur noch einen einzigen glühenden Reiz, der rasch anwuchs und sich plötzlich über alle noch hemmenden Schranken selbstständig machte.

In Aurelies Ohren begann es zu brausen, alle ihre Nerven vibrierten, und sie bekam das Gefühl, auf der Stelle, zerspringen zu müssen. Fast besinnungslos vor Gier streckte sie ihre Zunge aus dem weit geöffneten Mund, und dieser Anblick völliger Hemmungslosigkeit im Spiegel erregte sie von neuem.

Anschließend sah sie mit an, wie ihre Hände mit allen zehn Fingern in die Scheide eindrangen, rüde kniffen und zerrten, und dann konnte sie nichts mehr sehen, an nichts mehr denken. Aufstöhnend spürte sie ihren Kitzler zwischen den Fingern und begann ihn erbarmungslos zu zwirbeln, wobei sich überschlagende Wollust Gefühle sie regelrecht explodieren ließen.

„Oh“, röchelte sie halblaut. „Oh ... ahhh ...!“

Dann stürzte ein eruptiver Orgasmus schier unendlicher Dauer sie in einen derartigen Taumel, dass sie mit dem Sessel umstürzte, ohne den Aufschlag zu bemerken. Ja, auch noch am Boden bäumte sie sich mehrere Male wild auf und blieb schließlich mit geschlossenen Augen reglos liegen.

Als Aurelie die Augen wieder aufschlug, seufzte sie erlöst, erhob sich ächzend, stellte den umgestürzten Sessel wieder an seinen Platz und lauschte.

Hatte ihre Mutter im unteren Stockwerk den Lärm ihres lustvollen Sturzes vernommen?

Doch nichts rührte sich. Darauf schlich Aurelie, nackt wie sie war, ins Bad, hockte sich in die leere Wanne und drehte die Handbrause auf, den warmen Strahl zwischen ihre Beine gerichtet. Wohlige Entspannung durchrieselte sie, und sie dachte, während die Wanne sich langsam füllte, unendlich liebevoll und innig an Vincent.

Was sie bei ihrer schon immer ausgiebigen Toilette noch nie gespürt hatte, das empfand sie anschließend bei ihrem Make-up. Eine geradezu lustvolle Freude, sich für einen Mann schön zu machen.

Um zwei Uhr wollte sie bei Vincent sein!

Vincent war das Zärtlichste, was man sich denken konnte, so etwas von Besorgtheit und formvollendeter Aufmerksamkeit, mit der er sich um sie bemühte, hatte Aurelie noch nie erlebt, so richtig etwas zum Anlehnen, sich geborgen fühlen.

Aurelie Hanau hoffte, aus dem Haus entwischen zu können, ohne dass ihre Mutter sie sah. Mit angehaltenem Atem schlich sie vorsichtig auf Zehenspitzen die alte Treppe hinunter, die natürlich knarrte. Sie erstarrte und lauschte auf das Klappern von Geschirr, das aus der Küche drang. Ihre Mutter wusch gerade die Teller vom Mittagstisch ab.

Aurelie trug den neuen feuerroten Rock, den gewagtesten, den sie besaß. Erst gestern hatte sie ihn gekauft für das wichtigste Ereignis ihres bisherigen Lebens, das erste Rendezvous mit Vincent.

Heute um vierzehn Uhr wollte sie ihn vor dem Cineplex-Kino in der Stadt treffen.

Wenn ihre Mutter sie in dem geschlitzten Rock erblickte, würde es einen Krach geben, das wusste Aurelie! So engherzig und verständnislos war sie, dass Aurelie andauernd gezwungen war, ihre Mutter auch über ganz harmlose und heutzutage selbstverständliche Dinge zu belügen, sie konnte ihr einfach nichts anvertrauen.

Es schnürte Aurelie die Kehle zusammen, als sie so ohne jede Hoffnung hinausstarrte. In diesem Moment donnerte es auf dem nahen Bahngleis ein Güterzug vorbei. Kurz entschlossen nutzte sie das Geräusch, das alles übertönte, um die Haustür zu öffnen, hinter sich wieder zu schließen und über den Hinterhof hinauszurennen.

Flüchtig kam der kleine Schuppen in ihr Blickfeld, in dem ihr Vater in seiner Freizeit herrliche Schiffsmodelle bastelte, und schon rannte Aurelie, so schnell sie konnte, auf dem schmalen Feldweg stadteinwärts. Ihr Haar wehte offen im Wind, der gewagte Rock gab ihre Beine bis oben hin frei, und ihre Umhängetasche schlug bei jedem Satz, den sie tat, hart gegen ihren Körper.

Als sie endlich in die Hauptstraße einbog, die zu dem Kino führte, klopfte ihr Herz fast zum Zerspringen, in wenigen Augenblicken würde sie Vincent sehen!

„Du siehst hinreißend aus!“, begrüßte Vincent Hanau sie wenig später und betrachtete sie bewundernd.

Aurelie lächelte traurig. „Meine Mutter ist da ganz anderer Meinung. Sie hat mir zum Beispiel verboten, diesen Rock zu tragen, und ich habe deswegen durch die Hintertür entwischen müssen.“

„Armes Mädchen!“, bemitleidete sie Vincent. „Was hat deine Mutter denn dagegen?“

„Sie ist gegen alles, was ich tue oder nicht tue“, antwortete Aurelie in einer verzagten Tonlage.

In einer lauschigen Ecke des Cineplex-Lokals, das zu dem Kino gehörte, nahmen sie an einem kleinen Tisch Platz.

Aurelie wagte kaum zu atmen, als sie sagte: „Ich bin dir so dankbar, Vincent, dass du mich hierher ausgeführt hast. Zu Hause fällt mir die Decke auf den Kopf.“

„Dann lass uns eine Kleinigkeit essen, okay?“

„Oh ja!“, stimmte Aurelie erfreut zu.

Eine hübsche Kellnerin erschien, doch Vincent behielt seine Augen nur bei Aurelie. Er bestellte, ohne das Mädchen näher zu betrachten. Die verführerische Bedienung trollte sich mit einem neckischen Schulterzucken, wie Aurelie zu bemerken glaubte, herausfordernd den drallen Po schwenkend. War das etwa, weil Vincent sie so gar keines Blickes gewürdigt hatte?

Seine warme, herzliche Stimme ging Aurelie durch und durch.

„Ich möchte gern wissen, warum du mich immer so anschaust.“

Aurelie antwortete: „Weil du gut aussiehst ...“

„Was sieht denn so gut aus an mir?“

Da griff Aurelie spontan nach seiner Hand und meinte schlicht: „Alles!“

Unwillkürlich begann sie, Vincents Hand zu streicheln. Die Kellnerin brachte die Bestellung, und Aurelie glaubte, ihrer Nase nicht trauen zu dürfen. Zweifellos hatte sie sich frisch parfümiert, extra wegen Vincent? Damit der sie beachten sollte?

Doch Vincent reagierte wieder nicht, er legte sogar einen Moment seine Hand auf Aurelies Knie, was die Serviererin mit einem Seufzer quittierte.

Aurelie fühlte sich immer besser, sie war entspannt, ihr Herz schlug ruhig.

Nach dem Essen umfasste Vincent zärtlich ihre Hände und hauchte einen Kuss darauf. Ein Zittern durchlief sie. Das registrierte er sofort.

„Ist dir kalt?“

Sie schüttelte den Kopf. Er tat, als glaubte er es nicht, legte seine Hand wieder auf ihr Knie, als ob er dort ihre Temperatur prüfen könnte. Aurelies Knie war wirklich eiskalt. Ob das an ihrem geschlitzten Rock lag? Er ließ seine Hand jedenfalls, wo sie war.

„Ich werde dich wärmen!“

Sie wollte seine Hand wegschieben, doch er drückte sie umso fester auf ihren Schenkel. Da spürte sie auf einmal seine warme, sehnige Hand unter ihrem dünnen Sommerpullover auf dem Bauch. Sie war einfach außerstande, jetzt seine Hand fortzuschieben, so überraschend gut tat es ihr.

Langsam wanderte die Hand ein bisschen höher. Aurelie bog sich ihr unmerklich entgegen, sie stellte die Ellenbogen auf den Tisch, verschränkte die Hände und stützte den Kopf darauf, sodass sie mit dem Oberkörper der tastenden Hand entgegenkam. Sie beugte sie noch weiter vor, und auf einmal hatte Vincent unter dem Pulli ihre nackte Brust in den Fingern, denn einen BH trug sie nicht. Sie neigte sich gegen Vincents Schulter und erschauerte vor Glück.

„Siehst du, jetzt ist es nicht mehr zu kühl!“, meinte Vincent heiser und ließ die Hand, wo sie war. Sie versuchte, sich der Hand zu entziehen.

 

„Gefällt es dir nicht?“

„Äh ... ich ...“

„Du brauchst es doch!“

Seine Worte gingen ihr durch und durch. Und wie sie es brauchte! Ging es ihm vielleicht ebenso?

Doch sie sagte nichts, erhob sich stattdessen, sodass seine Hand von ihr abglitt und erklärte: „Ich geh mir bloß mal die Hände waschen!“

Er ließ Aurelie an sich vorbei, wozu er höflich aufstand, und sie trat lässig den Weg in das Untergeschoss an, die Treppenstufen nach unten zu den Toiletten. Sie eilte auf die Damentoilette und riegelte hinter sich ab. Doch nicht ein menschliches Bedürfnis plagte sie, sondern sie kam nicht mehr an gegen die Sehnsucht nach einem entspannenden Orgasmus.

Sie nahm sich nicht einmal die Zeit, sich niederzulassen, sondern griff noch im Stehen nach ihrem Slip, riss ihn herunter und rieb mit beiden Händen durch den Schlitz, bis schon nach Sekunden ein wilder Höhepunkt sie erlöste.

Als sie zurückkam, blickte Vincent ihr besorgt entgegen, so blass war ihr Gesicht.

„Ich würde jetzt gerne einen Schnaps trinken!“, seufzte Aurelie erlöst.

„Aber gern“, ging Vincent darauf ein und ließ die Bedienung kommen. Aurelie kippte den Schnaps in einem Zug herunter. Das ungewohnte Getränk ätzte in der Kehle und trieb ihr Tränen in die Augen, sie musste husten.

Olete lõpetanud tasuta lõigu lugemise. Kas soovite edasi lugeda?